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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im allgemeinen anti-thrombotische
morpholino-substituierte Verbindungen og entsprechende Verfahren
zur Verwendung. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere
morpholino-substituiertes
Pyridopyrimidin, Quinolon und Benzopyranonderivate, die das Enzym
Phosphoinositid (PI) 3-Kinase inhibieren, und die zur Behandlung
von PI 3-kinaseabhängigen Zuständen, hierunter
kardiovaskulären
Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, entzündlichen Störungen, Neoplasmen, wie z.B.
Krebs, und Erkrankungen, die mit gestörter weisser Blutzellenfunktion
im Zusammenhang stehen, geeignet sind.
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2. Beschreibung der verwandten
Technik
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Interaktionen
von Zelladhäsion
sind für
eine lange Reihe von physiologischen Prozessen, hierunter Entzündung, Immunität und Hämostase,
kritisch. Blutplättchen
sind spezialisierte Adhäsionszellen,
die im hämostatischen
Prozess eine zentrale Rolle spielen. Nach Gefässverletzung haften Blutplättchen an
spezifischen subendothelialen Adhäsionsproteinen, wie z.B. von
Willebrand-Faktor (vWF). Das Binden von vWF an ihren spezifischen
Rezeptor auf der Blutplättchenoberfläche, Glycoprotein
(GP) Ib/V/IX, induziert Blutplättchenaktivierung
und cytoskelettartige Reorganisation. Diese cytoskelettartigen Veränderungen
führen
zu filopodialer Ausdehnung und der Bildung von lamellipodialen Schichten,
die wesentliche Prozesse für
Blutplättchenverbreitung
und die Bildung des primären
hämostatischen
Blutplättchenpfropfen
sind.
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Eine übertriebene
Blutplättchenadhäsionsreaktion
an Stellen mit atherosklerotischem Plaquereissstelle resultiert
gewöhnlich
in der Bildung von vaso-okklusiver Blutplättchenthrombi. Die Bildung
dieser Thrombi in der Koronar- oder
Gehirndurchblutung führt
zu Herzinfarkten bzw. Schlaganfällen,
die in Kombination die Haupttodesursache in der industrialisierten
Welt darstellen. Die Bildung von Blutplättchenthrombus führt auch zu
verschiedenen anderen klinischen Zuständen, hierunter labile Angina,
plötzlichem
Tod, vorübergehendem ischämischem
Anfall, Amaurosis fugax und akuter Ischämie von Gliedern und inneren
Organen.
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Unerwünschte Thrombose
kann jedoch auch mit invasiven medizinischen Verfahren, wie z.B.
Herzchirurgie (z.B. Angioplastie), abdomino-thorakaler Chirurgie,
Arterienchirurgie, Verwendung eines Implantats (z.B. eines Stents
oder Katheters) und Endarteriektomie verbunden sein. Darüber hinaus
kann Thrombose verschiedene thromboembolische Störungen und Koagulopathien,
wie z.B. einen Schlaganfall, pulmonäre Embolie (z.B. Vorhofflimmern
mit Embolisation) und disseminierter intravaskulärer Koagulation akkompagnieren.
Ein unerwünschter
Thrombus kann auch durch Manipulation von Körperflüssigkeiten entstehen, welche
Manipulation im Zusammenhang mit Bluttransfusion oder Körperflüssigkeitsentnahme
sowie in Verfahren, die extrakorporale Zirkulation (z.B. kardiopulmonäre Bypass-Chirurgie)
und Dialyse einschliessen, vorkommt.
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Antikoagulansen
und Anti-Blutplättchenmittel
werden häufig
zur Linderung von Thrombose verwendet. Die Blutgerinnung kann in
vielen Fällen
durch Verabreichung eines geeigneten Antikoagulans, hierunter eines oder
mehrerer Coumarinderivate(s) (z.B. Warfarin und Dicumarol) oder
eines geladenen Polymers (z.B. Heparin, Hirudin oder Hirulog) oder
durch die Verwendung eines Anti-Blutplättchenmittels (z.B. Aspirin,
Clopidogrel, Ticlopidin, Dipyridimol oder eines oder mehrerer GPIIb/IIIa-Rezeptorantagonisten)
vermindert oder beseitigt werden. Antikoagulansen und Blutplättcheninhibitoren
können
jedoch Nebenwirkungen haben, wie z.B. Blutung, Reokklusion, "white-clot"-Syndrom, Irritation,
Geburtsschaden, Thrombocytopenia und hepatische Dysfunktion. Darüber hinaus
kann die dauerhafte Verabreichung von Antikoagulansen und Blutplättcheninhibitoren
insbesondere das Risiko lebensbedrohlicher Krankheit oder Blutung
erhöhen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Zur
Vermeidung der oben erwähnten
Nachteile bei der Verwendung von Antikoagulansen oder Anti-Blutplättchen-Arzneimitteln
zur Inhibierung oder Vorbeugung unerwünschter Thrombose zielt die
vorliegende Erfindung auf die Bereitstellung eines anti-thrombotischen
morpholino-substituierten Quinolonderivats mit der folgenden Formel
(II)
worin
R und R
2 unabhängig
voneinander H, OH, F, Cl, Br, I, C
1-C
6-Alkyl, Aryl oder (CH
2)
n-Aryl sind;
R
12 C
3-C
6-Cycloalkyl,
CH=CH-Aryl, C≡C-Aryl,
(CHR
3)
n-Aryl, NR
3-Cycloalkyl, NR
3-(CHR
3)
n-Aryl, (CHR
3)
n-NR
3-Aryl,
(CHR
3)
n-NR
3-Cycloalkyl, (CHR
3)
n-O-Aryl, (CHR
3)
n-O-Cycloalkyl, O-(CHR
3)
n-Aryl, S-(CHR
3)
n-Aryl, 4-Methylbenzolsulfonat oder CO-Aryl
ist, worin n 0, 1 oder 2 ist, und Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl gegebenenfalls
mit F, Cl, Br, I, CN, CO
2H, CO
2R
3, NO
2, CF
3, substituiertem oder unsubstituiertem C
1-C
6-Alkyl, substituiertem
oder unsubstituiertem Cycloalkyl, substituiertem oder unsubstitutiertem
Aryl, OCF
3, OR
3, OSO
2-Aryl, substituiertem oder unsubstituiertem
Amin, NHCOR
3, NHSO
2R
3, CONHR
3 oder SO
2NHR
3 substituiert
sind; und
R
3 H ist, oder substituiertes
oder unsubstituiertes C
1-C
6-Alkyl,
substituiertes oder unsubstituiertes Aryl;
der Ausdruck "Aryl" sich auf aromatische
oder heteroaromatische Ringe bezieht; und
der Ausdruck "Cycloalkyl" sich auf carbozyklische
oder heterocarbozyklische Ringe bezieht.
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Bevorzugte
Gruppen, die durch R
12 dargestellt sind,
umfassen
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Bevorzugte
Verbindungen der morpholino-substituierten Quinolon-Derivate gehen
aus Tabelle II hervor.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
ein Verfahren zur Inhibierung von PI 3-Kinase bei einem Patienten,
welches Verfahren die Verabreichung einer Menge einer der Verbindungen
der vorliegenden Erfindung an den Patienten umfasst, wobei die Menge
zur Inhibierung des Phosphoinositids 3-Kinase bei einem Patienten wirksam
ist.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
auch ein Verfahren zur Vorbeugung oder Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen,
wie z.B. Koronararterienokklusion, Schlaganfall, akutes Koronarsyndrom,
akuter Herzinfarkt, Restenose, Atherosklerose und unstabile Angina,
durch Verabreichung einer effektiven Menge einer der Verbindungen
der vorliegenden Erfindung an einen Patienten, der derartiges bedarf.
In ähnlicher
Weise zieht die vorliegende Erfindung die Vorbeugung oder Behandlung
von Atemwegserkrankungen, wie z.B. Asthma, chronischer obstruktiver
Lungenerkrankung und Brochitis, oder einem Krebszustand, wie z.B.
Gliom, Prostatakrebs, kleinem Zellenlungenkrebs und Brustkrebs,
durch Verabreichung einer effektiven Menge einer der Verbindungen
der vorliegenden Erfindung an einen Patienten, der derartiges bedarf,
in Erwägung.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
ferner ein Verfahren zur Vorbeugung oder Behandlung von Erkrankungen,
die mit gestörter
weisser Blutzellenfunktion, z.B. Autoimmunkrankheit und entzündlicher
Erkrankung, im Zusammenhang stehen, durch Verabreichung einer effektiven
Menge einer der Verbindungen der vorliegenden Erfindung an einen
Patienten, der derartiges bedarf.
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In
den Verfahren zur Vorbeugung oder Behandlung eines Krankheitszustands
wird die effektive Menge einer der vorliegenden Verbindungen mit
Vorteil in Form einer Dosis verabreicht. In bevorzugten Ausführungsformen
liegt die Dosis vorzugsweise in Form einer Tablette (z.B. einer
Tablette, die für
die orale, sublinguale und bukkale Verabreichung formuliert ist),
einer Kapsel (z.B. einer Kapsel, die Pulver, Flüssigkeit oder eine Formulierung
mit gesteuerter Freisetzung enthält),
einer intravenösen
Formulierung, einer intranasalen Formulierung, einer Formulierung
für muskuläre Injektion,
eines Sirups, Suppositoriums, Aerosols, einer bukkalen Formulierung,
einer transdermalen Formulierung oder eines Pessars vor. Die Dosis
enthält
vorzugsweise von ungefähr
5 bis ungefähr
500 mg der Verbindung und enthält
mehr bevorzugt von ungefähr
25 bis ungefähr
300 mg der Verbindung.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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In
den Figuren beziehen sich 1–3 auf
Referenzdaten.
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1 zeigt
ein Balkendiagramm, das die Wirkung, in einem flow-basierten Rekonstitutionsassay,
verschiedener Konzentrationen von TGX-40 auf die Adhäsion von
Blutplättchen
an vWf-beschichtete Glasmikro-Slides veranschaulicht;
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2 zeigt
Fotografien und ein Balkendiagramm, die die Wirkung, in einem Vollblutfluss-Assay,
verschiedener Konzentrationen von TGX-40 auf die Adhäsion von
Blutplättchen
an vWf-beschichtete Glasmikro-Slides veranschaulichen;
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3 zeigt
ein Balkendiagramm, das die Wirkung, in einem Tiermodell von Arterienokklusion,
von zwei Konzentrationen von TGX-40 auf die Stabilisierung der Durchblutung
bei Ratten, die regelmässige
zyklische Flow-Reduktionen
(CFR's) herstellen,
veranschaulicht; und
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4 zeigt
ein Balkendiagramm, das die Wirkung, in einem Vollblutfluss-Assay, verschiedener
Konzentrationen von TGX-84 auf die Bildung von Blutplättchenthrombus
veranschaulicht.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Im
Zusammenhang mit dieser Beschreibung bezieht sich der Ausdruck "Alkyl" auf ein gerades
oder verzweigtes gesättiges
aliphatisches Kohlenwasserstoffradikal. Die Alkylgruppe hat vorzugsweise
1 bis 6 Kohlenstoffe und ist gegebenenfalls mit einer oder mehreren
Gruppen substituiert, die aus Halogen, wie z.B. F, Cl, Br or I;
CN; CO2R3; NO2, CF3; substituiertem
oder unsubstituiertem C1-C6-Alkyl;
substituiertem oder unsubstituiertem C3-C6-Cycloalkyl;
substituiertem oder unsubstituiertem Aryl; OCF3,
OR3, substituiertem oder unsubstituiertem
Amin; NHCOR3; NHSO2R3; CONHR3; oder SO2NHR3 ausgewählt sind,
worin R3 H, substituiertes oder unsubstituiertes
C1-C6-Alkyl, substituiertes oder unsubstituiertes
Aryl ist.
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Der
Ausdruck "Cycloalkyl" bezieht sich auf
einen nicht-heterozyklischen (d.h. carbozyklischen) oder heterozyklischen
Ring. Beispiele für
einen nicht-heterozyklischen
Ring sind in dieser Verbindung substituiertes oder unsubstituiertes
Cyclopropan, Cyclobutan, Cyclopentan, Cyclohexan, Cyclohexadion,
Cyclopentandion, Quinon und dergleichen. Geeignete Heterocycloalkyl-Gruppen
erfassen substituierte oder unsubstituierte Pyrrolidin-, Piperidin-,
Piperazin-, 2-Piperidon-, Azacyclohexan-2-on- und Morpholingruppen.
Die Cycloalkylgruppe ist gegebenenfalls an einer oder mehreren Stelle(n)
mit Halogen, wie z.B. F, Cl, Br oder I; CN; CO2R3, NO2; CF3, substituiertem oder unsubstituiertem C1-C6-Alkyl; substituiertem
oder unsubstituiertem C3-C6-Cycloalkyl; substituiertem
oder unsubstituiertem Aryl; OCF3, OR3, substituiertem oder unsubstituiertem Amin;
NHCOR3; NHSO2R3; CONHR3 oder SO2NHR3 substituiert,
worin R3 H, substituiertes oder unsubstituiertes
C1-C6-Alkyl, substituiertes
oder unsubstituiertes Aryl ist.
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Der
Ausdruck "Aryl" bezieht sich auf
aromatische oder heteroaromatische Ringe. Beispiele für eine Arylgruppe
sind Pyrrolidin, Thiophen, Pyrrol, Pyrazol, Imidazol, 1,2,3-Triazol,
1,2,4-Triazol, Oxazol, Isoxazol, Thiazol, Isothiazol, Furan, 1,2,3-Oxadiazol,
1,2,4-Oxadiazol, 1,2,5-Oxadiazol, 1,3,4-Oxadiazol, 1,2,3,4-Oxatriazol, 1,2,3,5-Oxatriazol,
1,2,3-Thiadiazol, 1,2,4-Thiadiazol, 1,2,5-Thiadiazol, 1,3,4-Thiadiazol, 1,2,3,4-Thiatriazol,
1,2,3,5-Thiatriazol, Tetrazol, Benzol, Pyridin, Pyridazin, Pyrimidin,
Pyrazin, Triazin, Inden, Naphthalen, Indol, Isoindol, Indolizin,
Benzofuran, Benzothiophen, Indazol, Benzimidazol, Benzthiazol, Purin,
Quinolizin, Quinolin, Isoquinolin, Cinnolin, Phthalazin, Quinazolin,
Quinoxalin, Naphthyridin, Pteridin, Fluoren, Carbazol, Carbolin,
Acridin, Phenazin und Anthracen. Die Arylgruppe ist gegebenenfalls
an einer oder mehreren Stelle(n) mit Halogen, wie z.B. F, Cl, Br
oder I; CN; CO2R3;
NO2; CF3, substituiertem
oder unsubstituiertem C1-C6-Alkyl; substituiertem
oder unsubstituiertem C3-C6-Cycloalkyl;
substituiertem oder unsubstituiertem Aryl; OCF3,
OR3, substituiertem oder unsubstituiertem
Amin; NHCOR3, NHSO2R3; CONHR3, oder SO2NHR3 substituiert,
worin R3 H, substituiertes oder unsubstituiertes
C1-C6-Alkyl, substituiertes
oder unsubstituiertes Aryl ist.
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Es
hat sich gezeigt, dass die morpholino-substituierten Verbindungen
der vorliegenden Erfindung das lipid-signalisierende Enzym PI 3-Kinase,
die Blutplättchenadhäsionsprozesse
unter Blutflusszuständen
reguliert, hemmen, und deswegen anti-thrombotische Aktivität sowie
andere pharmakologische Eigenschaften, die unten erläutert sind,
aufweisen. PI 3-Kinase erzeugt 3-phosphorylierte "PI Second Messengers", hierunter Phosphatidylinositol-3-Phosphat (PI(3)P),
Phosphatidylinositol-3,4-Bisphosphat (PI(3,4)P2),
und Phosphatidylinositol-3,4,5-Triphosphat (PI(3,4,5)P3).
Diese "Second Messengers" sind dafür vorgesehen,
verschiedene zelluläre
Phänomene,
hierunter Glucosetransport, Vorbeugung von Apoptose, vesikulären Transport,
Zellwachstum und cytoskelettartige Reorganitation, zu regulieren.
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Nach
Kenntnis der Erfinder liegen keine veröffentlichte Berichte über die
Wirkungen von PI 3-Kinaseinhibitoren auf Blutplättchenadhäsion unter pathophysiologisch
wichtigen Flow-Bedingungen vor. Dennoch ist festgestellt worden,
dass bei der Regulierung von Blutplättchenadhäsion, insbesondere unter physiologischen Flow-Bedingungen,
spielt PI 3-Kinase eine entscheidende Rolle. Die Behandlung von
Blutplättchen
mit den Verbindungen der vorliegenden Erfindung hemmt somit die
Bildung der phosphorylierten Lipidprodukte von PI 3-Kinase, PI(3)P, PI(3,4)P2 und PI(3,4,5)P3,
welches zu einer deutlichen Reduktion der Blutplättchenadhäsion an eine vWf-Matrix unter
Flow-Bedingungen geführt
hat. Diese Reduktion der Blutplättchenadhäsion ist
mit abnormer Blutplättchenverbreitung
und Thrombusbildung verbunden. Weil scherabhängige Blutplättchenadhäsion und
-aktivierung bei arterieller Thrombusbildung von Bedeutung ist,
ist PI 3-Kinase ein wesentliches Ziel für therapeutische Intervention
bei kardiovaskulären
Erkrankungen im allgemeinen.
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Diese
Inhibitoren von PI 3-Kinase können
auch in vielen anderen Krankheitszuständen potenziell therapeutisch
eingesetzt werden. Zum Beispiel spielt PI 3-Kinase eine wichtige
Rolle bei der Förderung
der Glattmuskel-Proliferation
im Gefässbaum,
d.h. in den vaskulären
Glattmuskelzellen (Thyberg, 1998, European Journal of Cell Biology
76(1):33-42), sowie in den Lungen (Glattmuskelzellen der Atemwege).
Krymskaya et al., 1999, American Journal of Physiology 277:65-78. Übermässige Proliferation
von vaskulären
Glattmuskelzellen spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung atherosklerotischer
Plaque und bei der Entwicklung neointimaler Hyperplasie nach invasiven
vaskulären
Eingriffen. Scwartz et al., 1984, Progress in Cardiovascular Disease 26:355-372;
Clowes et al., 1978, Laborstory Investigations 39:141-150. Darüber hinaus
führt eine übermässige Proliferation
der glatten Muskelzellen der Atemwege zur Entwicklung von COPD im
Rahmen von Asthma und kronischer Bronchitis. Inhibitoren von PI
3-Kinase können
deshalb zur Vorbeugung von vaskulärer Restenose, Atherosklerose
und COPD eingesetzt werden.
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PI
3-Kinase spielt auch eine wichtige Rolle bei der Regulierung von
Tumorzellen und bei der Neigung dieser Zellen, Apoptosewachstum
durchzumachen. Sellers et al., 1999, The Journal of Clinical Investigation 104:1655-1661.
Darüber
hinaus spielt die unkontrollierte Regulierung der PI 3-Kinase-Lipidprodukte PI(3,4,5)P3 und PI(3,4)P2 durch
die Lipidphosphatase PTEN eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung
einer Reihe bösartiger
Tumore bei Menschen. Leevers et al., 1999, Current Opinion in Cell
Biology 11:219-225. Deswegen können
Inhibitoren von PI 3-Kinase zur Behandlung von Neoplasmen bei Menschen
eingesetzt werden.
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PI
3-Kinase spielt auch eine wichtige Rolle hinsichtlich der Leukozytfunktion
(Fuller et al., 1999, The Journal of Immunology 162(11):6337-6340;
Eder et al., 1998, The Journal of Biological Chemistry 273(43):28025-31)
und Lymphozytfunktion (Vicente-Manzanares et al., 1999, The Journal
of Immunology 163(7):4001-4012). Zum Beispiel bezieht sich die Leukozytadhäsion an
entzündetes
Endothel auf die Aktivierung endogener Leukozytintegrine durch ein
PI 3-kinaseabhängiges
Signalisierungsverfahren. Darüber
hinaus scheint oxidativer Burst (Nishioka et al., 1998, FERS Letters
441(1):63-66) und cytoskelettartige Reorganisation (Kirsch et al.,
1999, Proceedings National Academy of Sciences 96(11):6211-6216)
in Neutrophilen PI 3-Kinasesignalisierung
zu involvieren. Inhibitoren von PI 3-Kinase können daher bei der Reduktion
von Leukozytadhäsion
und Aktivierung an Entzündungsstellen
geeignet sein und können
deshalb zur Behandlung akuter und/oder kronischer entzündlichen
Störungen
verwendet werden. PI 3-Kinase spielt auch eine wichtige Rolle bei
der Lymphozytproliferation und -aktivierung. Fruman et al., 1999,
Science 283 (5400):393-397. Angesichts der wichtigen Rolle von Lymphozyten
bei Autoimmunkrankheiten können
Inhibitoren von PI 3-Kinase zur Behandlung solcher Störungen verwendet
werden.
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Die
Erfindung wird weiter unter Hinweis auf die folgenden Beispiele
beschrieben, die nur durch Illustration erläutert werden, und wo Beispiel
1, 2, 4, 6-8 und 12 Referenzbeispiele darstellen. Diese Beispiele
sind nicht als eine Begrenzung des gesamten Umfangs der Erfindung
anzusehen.
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Beispiel 1 Herstellung von morpholino-substituierten
Pyridopyrimidinderivaten
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Die
morpholino-substituierten Pyridopyrimidin-Verbindungen der vorliegenden
Erfindung können
unter Anwendung eines gewöhnlichen
Syntheseschemas, das in diesem Beispiel dargestellt wird, verwendet
werden, das sich nur in Bezug auf das beginnende 2-Aminopyridin
unterscheidet. Spezifisch wird ein angemessenes substituiertes 2-Aminopyridin
mit Diethylmalonat behandelt, um ein hydroxy-substituiertes Pyridopyrimidin zu
erhalten. Das hydroxy-substituierte Pyridopyrimidin wird daraufhin
mit Phosphoroxychlorid umgesetzt, um ein chlor-substituiertes Pyridopyrimidin
zu erhalten. Schliesslich wird das chlor-substituierte Pyridopyrimidin mit
Morpholin umgesetzt, um das morpholino-substituierte Pyridopyrimidin
zu erhalten.
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Die
vorliegenden morpholino-substituierten Pyridopyrimidinderivate wurden
nach dem folgenden allgemeinen Syntheseschema hergestellt:
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Die
Ausgangsverbindung, das substituierte 2-Aminopyridin (Verbindung
1), war 2-Amino-3-Methylpyridin für TGX-25 (Verbindung 2), 2-Amino-3-phenylpyridin für TGX-37
(Verbindung 3), 2-Amino-3-phenyl-5-methylpyridin für TGX-41
(Verbindung 4) und 2-Amino-3-benzylpyridin für TGX-40 (Verbindung 5).
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2-Amino-3-phenylpyridin
wurde wie folgt hergestellt: 3-Phenylpyridin (300 mg, 2 mmol) wurde
in para-Xyld (6 ml) aufgelöst,
und danach wurde Sodamid (84 mg, 2,1 mmol) hinzugefügt. Die
Reaktionsmischung wurde 8 Stunden lang auf die Rückflusstemperatur erwärmt. Die
Reaktionsmischung wurde gekühlt,
auf Eis/Wasser (25 ml) gegossen und mit Dichlormethan extrahiert.
Die organischen Extrakte wurden mit Wasser und Salzwasser gewaschen
und über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Das Natriumsulfat wurde durch Filtrieren
entfernt, und das Filtrat wurde zu Trockenheit verdampft und aus
einer Mischung von Diethylether und Petroleum umkristallisiert,
um 2-Amino-5-phenylpyridin
(95 mg) bereitzustellen. Die Mutterlaugen aus der Kristallisierung
wurden zu Trockenheit verdampft und Aufreinigung durch Säulenchromatographhie
(Silica) ausgesetzt, wobei das Lösungsmittel
Ethylacetat:Petroleumether (30:70) eluiert wurde. Das gewünschte Produkt,
2-Amino-3-phenylpyridin,
wurde in Form eines feinen gelben Pulvers (15 mg) erhalten.
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2-Amino-3-phenyl-5-methyl
wurde wie folgt hergestellt: 2-Amino-5-picolin (10,8 g, 0,1M) wurde
in Eisessig (200 ml) aufgelöst,
und N-Bromsuccinamid (20 g, 0,11M) wurde hinzugefügt. Die
Reaktionsmischung wurde 17 Stunden lang bei Raumtemperatur umgerührt. Die
Reaktionsmischung wurde auf Eis/Wasser gegossen, und der Feststoff
wurde durch Filtrieren entfernt. Das Filtrat wurde mit festem Natriumhydroxid
basifiziert, und das entstandene Präzipitat wurde durch Filtrieren
(12,8 g) isoliert. Das Produkt, 2-Amino-3-brom-5-methylpyridin (3,7
g, 20 mmol), wurde in wasserfreiem DMSO (100 ml) unter einer Stickstoffatmosphäre aufgelöst. Phenylborsäure (2,66
g, 22 mmol) wurde hinzugefügt,
wonach Kaliumcarbonat (9,66 g, 70 mmol) und Bis(triphenylphosphin)-Palladium(II)chlorid
(426 mg, 0,6 mmol) hinzugefügt
wurden. Die Reaktionsmischung wurde 15 Stunden lang unter Umrührung auf
80°C erhitzt.
Die Reaktion wurde gekühlt,
in Eis/Wassser gegossen, und das Rohprodukt wurde durch Filtrieren
gesammelt. Das entstandene Material wurde mit 1M wässriger
Salzsäure
(200 ml) behandelt, 10 Minuten lang und zum Entfernen unlöslicher
Reste filtriert. Das Filtrat wurde mit festem Natriumhydroxid basifiziert,
und das entstandene gelbe Präzipitat
wurde zur Bereitstellung des Produkts, 2-Amino-3-phenyl-5-methylpyridin,
in Form eines blassgelben Feststoffs (2,25 g) filtriert und getrocknet.
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2-Amino-3-benzylpyridin
wurde aus 3-Benzylpyridin, wie in Kelly et al., 1990, The Journal
of the American Chemical Society 112:8024 (1990) beschrieben, hergestellt.
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TGX-40
wurde wie folgt hergestellt: 2-Amino-3-benzylpyridin (5,4 g) wurde
mit Diethylmalonat (12 g) bei 190-200°C 40 Minuten lang behandelt.
Der Überschuss
von Diethylmalonat wurde bei der gleichen Temperatur mit einem Strom
aus Stickstoff verdampft. Der entstandene Feststoff wurde dreimal
mit Diethylether tritriert und im Vakuum (2,4 g, 28%) getrocknet.
Dieses Hydroxypyrimidinderivat (528 mg) wurde daraufhin mit einem Überschuss
von POCl3 (6 ml) behandelt und 45 Minuten
lang einem Rückfluss
unterworfen. Die Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur gebracht
und auf Eis gegossen. Das entstandene Präzipitat wurde filtriert und
getrocknet (341 mg, 59%). Das rohe Chlorderivat (191 mg) wurde in
Ethanol (10 ml) enthaltend Morpholin (1 ml) aufgelöst und 4
Stunden lang einem Rückfluss
unterworfen. Die Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur gebracht
und im Vakuum konzentriert. Der Rest wurde mit wässrigem Bicarbonat behandelt,
und das entstandene Präzipitat
wurde daraufhin filtriert und getrocknet (151 mg, 78%).
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TGX-101
wurde wie folgt hergestellt:
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Eine
Mischung von Bromderivat (Verbindung 1) (324 mg, 1 mmol), 4-Aminophenol (Verbindung
2) (110 mg, 1 mmol), Kalium-t-butoxid (225 mg, 2 mmol) und PdCl2(dppf) (35 mg, 0,05 mmol) in THF wurde bei
Rückflusstemperatur
20 Stunden lang über
einer Stickstoffatmosphäre
umgerührt.
Die Reaktionsmischung wurde gekühlt
und im Vakuum konzentriert. Der entstandene Rest wurde mit Wasser
verdünnt,
um ein dunkelgrünes Präzipitat
zu erhalten, der filtriert und getrocknet wurde. Der Feststoff wurde
durch Triturierung mit Diethylether (zweimal) und danach mit Dichlormethan
(zweimal) gereinigt, um das benötigte
Produkt (Verbindung 3) (140 mg) zu erhalten.
1H
NMR (300 MHz, DMSO) für
TGX-101: δ 9,37
(s, 1H, -OH), 7,96 (s, 1H), 7,79 (s, 1H, -NH), 7,13 (d, J = 8,7 Hz,
2H), 6,80 (d, J = 8,7 Hz, 2H), 6,66 (d, J = 1,8 Hz, 1H), 5,58 (s,
1H), 3,65 (br s, 8H), 2,16 (s, 3H).
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Durch
das oben erwähnte
Verfahren wurde TGX-107 aus Bromderivat (Verbindung 1) und 4-Chloranilin
hergestellt, TGX-108 wurde durch Kopplung der Verbindung 1 mit 4-Chlorbenzylamin
hergestellt, TGX-109 wurde durch Kopplung der Verbindung 1 mit Para-Cresol
hergestellt, TGX-112 wurde durch Kopplung der Verbindung 1 mit 4-Pyridylamin
hergestellt, TGX-120 wurde durch Kopplung der Verbindung 1 mit 4-Aminopyridin hergestellt.
In einer ähnlichen
Weise wurden TGX-123 und TGX-124 und TGX-126 und TGX-130 durch Kopplung
der Verbindung 1 mit dem angemessenen substituierten Amin hergestellt.
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Beispiel 2 Herstellung von 8-substituierten
2-morpholinyl-4H-pyrido[1,2-alpha]pyrimidin-4-onen
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8-substituierte
2-Morpholinyl-4H-pyrido[1,2-a]pyrimidin-4-one wurden nach dem unten
angegebenen generellen Verfahren hergestellt. Kurz dargestellt,
wurde 8-Benzyloxy-2-morpholinyl-4H-pyrido[1,2-a]pyrimidin-4-on (TGX-131)
durch Behandlung mit Trifluormethan-Sulfonsäureanhydrid debenzyliert, und
das entstandene 8-Hydroxy-2-morpholinyl-4H-pyrido[1,2-a]pyrimidin-4-on
wurde durch kupfergeförderte
Arylation unter Anwendung von Arylborsäuren, indem das Verfahren von
Evans et al., 1998. Tetrahedron Lett. 39:2937-2940 (Beispiel 2A)
angepasst wurde, oder durch basekatalysierte Alkylierung unter Anwendung
von Arylmethylhaliden (Beispiel 2B) derivatisiert.
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Beispiel 2A 2-Morpholinyl-8-Phenoxy-4H-Pyrido[1,2-a]pyrimidin-4-on (TGX-141)
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8-Hydroxy-2-morpholinyl-4H-pyrido[1,2-a]pyrimidin-4-on
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Eine
Lösung
von 8-Benzyloxy-2-Morpholinyl-4H-Pyrido[1,2-a]pyrimidin-4-on (0,97 g, 2,9 mmol)
in Dichlormethan (50 ml) unter Stickstoff wurde tropfenweise mit
Trifluormethansulfonsäureanhydrid
(1 ml, 6,0 mmol) behandelt, und die Mischung wurde über Nacht
bei Raumtemperatur umgerührt.
Methanol (20 ml) wurde hinzugefügt,
und die Lösung
wurde eine weitere Stunde lang umgerührt, wonach die Lösung zu
Trockenheit verdampft wurde. Der Rest wurde in Ethylacetat aufgenommen,
mit Salzwasser gewaschen, getrocknet und daraufhin durch eine Silicasäule unter
Anwendung eines Gradienten von 0-5% Methanol in Ethylacetat eluiert. Das
Produkt wurde in Form eines braunen Pulvers (0,35 g) erhalten.
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2-Morpholinyl-8-phenoxy-4H-pyrido[1,2-a]pyrimidin-4-on
(TGX-141)
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8-Hydroxy-2-morpholinyl-4H-pyrido[1,2-a]pyrimidin-4-on
(0,2 g, 0,81 mmol), Phenylborsäure
(0,29 g, 2,4 mmol) und Kupferacetat (0,20 g, 1,6 mmol) wurden in
Dichlormethan suspendiert und mit Triethylamin (0,23 ml, 1,6 mmol)
behandelt, und die Mischung wurde bei Raumtemperatur 4 Tage lang
umgerührt.
Das Produkt wurde auf Silica adsorbiert und durch eine Silicasäule mit
Ethylacetat eluiert, um einen hellbräunlichen Feststoff zu erhalten
(0,026 g).
1H-NMR (CDCl3,
300 MHz): δ 3,45
(t, 4H, 3 = 5 Hz), 3,63 (t, 4H, J = 5 Hz), 5,59 (s, 1H), 6,8 (t,
1H, J = 8 Hz), 7,40 (t, 2H, J = 8,7 Hz), 7,45-7,55 (m, 3H), 8,18
(dd, 1H, J = 9,0 Hz, 2 Hz).
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In
einer ähnlichen
Weise, aber unter Anwendung der angemessenen Arylborsäure, wurde
folgendes auch hergestellt:
8-(4-Fluor-3-methylphenyl)oxy-4H-pyrido[1,2-a]pyrimidin-4-on
(TGX-168) und
8-(2-Methylphenyl)oxy-4H-pyrido[1,2-a]pyrimidin-4-on
(TGX-182)
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Beispiel 2B 8-(2-Chlorphenyl)methoxy-2-morpholinyl-4H-pyrido[1,2-a]pyrimidin-4-on
(TGX-177)
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8-Hydroxy-2-morpholinyl-4H-pyrido[1,2-a]pyrimidin-4-on
(59 mg, 0,24 mmol) wurde in Acetonitril (10 ml) aufgelöst und danach
mit wasserfreiem Kaliumcarbonat (197 mg, 1,4 mmol), gefolgt von
2-Chlorbenzylbromid (46 mg, 0,29 mmol), behandelt, und die Mischung
wurde über
Nacht bei 80°C
umgerührt.
Nach dem Kühlen
wurde die Mischung direkt auf Silica absorbiert und danach durch
eine Silicasäule
unter Anwendung von Ethylacetat eluiert. Das gereinigte Produkt
wurde in Form eines bräunlichen
Feststoffes (34 mg) erhalten.
1H-NMR
(CDCl3, 300 MHz): δ 3,70 (t, 4H, J = 5 Hz), 3,80
(t, 4H, J = 5 Hz), 5,34 (s, 2H), 5,66 (s, 1H), 6,8 (t, 1H, J = 8
Hz), 7,00 (d, 1H, J = 8 Hz), 7,30 (m, 2H), 7,4 (m, 1H), 7,65 (m,
1H), 8,58 (d, 1H, J = 8 Hz).
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In
einer ähnlichen
Weise, aber unter Anwendung des angemessenen Arylmethylhalids, wurde
folgendes hergestellt:
8-(2-Pyridinylmethyl)oxy-2-morpholinyl-4H-pyrido[1,2-a]pyrimidin-4-on
(TGX-148);
8-(3-Pyridinylmethyl)oxy-2-morpholinyl-4H-pyrido[1,2-a]pyrimidin-4-on
(TGX-140);
8-(4-Pyridinylmethyl)oxy-2-morpholinyl-4H-pyrido[1,2-a]pyrimidin-4-on
(TGX-185);
8-(3-Chlorphenyl)methoxy-2-morpholinyl-4H-pyrido[1,2-a]pyrimidin-4-on
(TGX-176);
8-(4-Bromphenyl)methoxy-2-morpholinyl-4H-pyrido[1,2-a]pyrimidin-4-on
(TGX-175);
8-(4-t-Butylphenyl)methoxy-2-morpholinyl-4H-pyrido[1,2-a]pyrimidin-4-on
(TGX-169); und
8-(3-Methoxyphenyl)methoxy-2-morpholinyl-4H-pyrido[1,2-a]pyrimidin-4-on (TGX-163).
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Beispiel 2C 6-Methyl-8 phenylaminomethyl-2-morpholinyl-4H-pyrido[1,2-a]pyrimidin-4-on
(TGX-183)
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TGX-183
wurde nach dem folgenden Schema synthetisiert. Die Schlüsselreaktionen,
die in diese synthetische Sequenz einbezogen sind, sind eine palladiumkatalysierte
Vinylierung und eine Ein-Schritt-Spaltung der Alkenfunktionalität zu einer
Aldehydgruppe.
- Reagenzien:
a). 4-Vinylpyridin, Cs2CO3,
PdCl2(dppf), DMF, 80°C, 16 Stunden, b). CTAP, CH2Cl2, 2 Stunden. Raumtemperatur
c). i. NaBH4, Methanol, 0,5 Stunden, Raumtemperatur,
ii. Methanesufonylchlorid, Et3N, CH2Cl2, 0°C danach
Anilin, Rückfluss,
4 Stunden.
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Herstellung
von Aldehyd 3 wie folgt:
Eine Mischung von Bromverbindung 1
(324 mg, 1 mmol), 4-Vinylpyridin (0,5 ml), CsCO3 (0,98
g, 3 mmol), PdCl2(dppf) (35 mg) in DMF (10
ml) wurde bei 80°C
16 Stunden lang über
einer Stickstoffatmosphäre
erhitzt. Die Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur gebracht
und auf Eis gegossen. Das entstandene Präzipitat wurde filtriert, im
Vakuum getrocknet und ohne weitere Aufreinigung zur nächsten Oxidationsreaktion
gebracht. 1H NMR (300 MHz, CDCl3): δ 8,76 (s,
1H), 8,63 (d, J = 4,73 Hz, 2H), 7,95 (d, J = 16,63 Hz, 1H), 7,80 (d,
J = 1,98 Hz, 1H), 7,39 (d, J = 6,10 Hz, 2H), 7,19 (d, J = 16,48
Hz, 1H) 5,66 (s, 1H), 4,56 (s, 2H), 3,82 (m, 4H), 3,68 (m, 4H),
2,39 (s, 3H).
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Das
Rohprodukt 2, das durch die oben erwähnte Reaktion erhalten wurde,
wurde in Dichlormethan (30 ml) aufgelöst, dem Cetyltrimethylammoniumpermanganat
(Bhushan, V., et al Synthesis, 431, 1984) (0,5 g) hinzugefügt wurde.
Die Reaktionsmischung wurde 5 Stunden lang bei Raumtemperatur erhitzt.
Die Reaktionsmischung wurde im Vakuum bis auf die Hälfte ihres
ursprünglichen
Volumens konzentriert und auf Silicagel absorbiert. Das benötigte Produkt
3 wurde durch Kurzweg-Säulenchromatographie
(Silicagel; Ethylacetat) in Form eines gelben Feststoffs (158 mg,
58%) isoliert. 1H NMR (300 MHz, DMSO): δ 10,7 (s,
1H), 8,84 (s, 1H), 8,11 (s, 1H), 5,67 (s, 1H), 3,66 (br s, 8H),
2,35 (s, 3H).
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TGX-183
(4) wurde wie folgt hergestellt:
Das gelbfärbige Aldehyd 3 (158 mg) wurde
in Methanol (5 ml) suspendiert und mit Natriumborohydrid (20 mg) bei
Raumtemperatur umgesetzt. Das Umrühren wurde fortgesetzt, bis
die Reaktionsfarbe weiss wurde. Die Reaktionsmischung wurde im Vakuum
konzentriert und mit Wasser verdünnt.
Das entstandene weisse Präzipitat
wude filtriert und getrocknet, um das benötigte Produkt (150 mg) zu erhalten,
das ohne weitere Aufreinigung auf die nächste Synthesestufe gebracht
wurde. 1H NMR (300 MHz, CDCl3): δ 8,67 (s,
1H), 7,48 (s, 1H), 5,63 (s, 1H), 4,84 (br s, 2H), 3,80 (m, 4H),
3,60 (m, 4H), 2,34 (s, 3H).
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Das
Rohprodukt (150 mg), das durch die vorherige Reaktion erhalten wurde,
wurde in Dichlormethan (10 ml) suspendiert, dem Triethylamin (0,14
ml, 1 mmol), gefolgt von Methansulfonylchlorid (0,078 ml, 1 mmol), bei
eiskalter Temperatur hinzugefügt
wurde. Nach 15 Minuten wurde Anilin (0,18 ml, 2 mmol) hinzugefügt und 4
Stunden lang einem Rückfluss
unterworfen. Die Reaktionsmischung wurde gekühlt und mit Dichlormethan (50
ml) verdünnt.
Die Dichlormethanschicht wurde mit Wasser und Salzwasser gewaschen
und über
Natriumsulfat getrocknet. Nach Verdampfung des Lösungsmittels im Vakuum wurde
der Rest durch Säulenchromatographie
(Silicagel, Ethylacetat) gereinigt, um das reine Anilinderivat 4
(TGX-183) (120 mg) zu erhalten. 1H NMR (300
MHz, CDCl3): δ 8,65 (s, 1H), 7,52 (s, 1H),
7,18 (m; 2H), 6,74 (br t, 1H), 6,61 (br d, 2H), 5,64 (s, 1H), 4,56 (s,
2H), 3,79 (m, 4H), 3,63 (m, 4H), 2,28 (s, 3H).
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TGX-183:
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- 1H NMR (300 MHz, DMSO): δ 8,52 (s,
1H), 7,52 (s, 1H), 7,06 (d, J = 7,0 Hz, 1H), 7,03 (d, J = 7,0 Hz,
1H), 6,55-6,50 (m, 3H), 6,20 (t, J = 5,8 Hz, 1H, -NH), 5,62 (s,
1H), 4,44 (d, J = 5,8 Hz, 2H), 3,66-3,59 (m, 8H), 2,23 (s, 3H).
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6-Methyl-8-(2-methyl-4-fluorphenyl)aminomethyl-2-morpholinyl-4H-pyrido[1,2-a]pyrimidin-4-on (TGX-186)
(5) wurde nach dem für
TGX-183 (4) beschriebenen
Verfahren hergestellt, mit der Ausnahme, dass während der letzten Stufe der
synthetischen Sequenz 4-Fluor-2-methylanilin anstelle von Anilin
verwendet wurde.
1H-NMR (300 MHz, DMSO): δ 8,52 (s,
1H), 7,47 (s, 1H), 6,87 (dd, J = 9,5, 3,0 Hz, 1H), 6,72 (m, 1H),
6,23 (dd, J = 9,0, 4,9 Hz, 1H), 5,63 (s, 1H), 5,52 (t, J = 5,8 Hz,
1H, -NH), 4,49 (d, J = 6,1 Hz, 2H), 3,67-3,60 (m, 8H), 2,23 (s,
3H), 2,17 (s, 3H).
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Beispiel 3 Herstellung von morpholino-substituierten
Quinolonderivaten
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Die
morpholino-substituierten Quinolonverbindungen der vorliegenden
Erfindung wurden nach dem folgenden generellen Syntheseschema hergestellt:
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TGX-57
(Verbindung 14), TGX-84 (Verbindung 15), TGX-115 (Verbindung 16)
und TGX-155 (Verbindung 17) wurden durch Anpassung des Verfahrens
von Huang et al., 1989, Synthesis 317 beginnend mit dem angemessenen
substituierten Anilin und Meldrums Säurederivat (Verbindung 1) (Huang
et al., 1986, Synthesis 967) hergestellt. Aniline (Verbindung 4)
und (Verbindung 5) wurden wiederum durch Reaktion von 2-Chlornitrobenzol
mit o-Cresol oder
4-Fluor-o-cresol synthetisiert, um die entsprechenden Nitroverbindungen
zu erhalten, gefolgt von Pd-katalysierter Hydrierung.
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Substitution
von Meldrums Säurederivat
(Verbindung 1) durch 2-Benzylanilin
(Verbindung 2) (oder 2-Phenoxyaniline, Verbindungen 3-5) ergab die
Zwischenverbindung 6 (oder Verbindungen 7-9), die nach der Reaktion
mit Morpholin zu Verbindung 10 (oder Verbindungen 11-13) führte. Schliesslich
wurde das benötigte Quinolinonskelett
durch Rückfluss
der Verbindung 10 (oder Verbindungen 11-13) in Diphenylether 15
Minuten lang konstruiert.
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Aniline
(Verbindung 4 und 5) wurden wie folgt hergestellt: Eine Mischung
von 2-Chlornitrobenzol (5,68 g, 36 mmol), o-Cresol (oder 4-Fluor-o-cresol)
(40 mmol) und Kaliumcarbonat (14,9 g, 108 mmol) in DMSO (120 ml)
wurde bei 80°C
18 Stunden lang umgerührt.
Wasser (60 ml) wurde hinzugefügt,
und die Reaktionsmischung wurde mit Ethylacetat (3 × 200 ml)
extrahiert. Die kombinierten organischen Extrakte wurden mit 1M Natriumhydroxid
(3 × 100
ml) und wässrigem
Natriumchlorid (100 ml) sequenziell gewaschen, getrocknet (Natriumsulfat)
und unter reduziertem Druck verdampft, um die entsprechenden Nitroverbindungen
(95-100%) zu erhalten. Pd/C-katalysierte Hydrogenierung der Nitroverbindungen
in Ethanol bei Raumtemperatur 7 Stunden lang ergab die benötigten Aniline.
Der Katalysator wurde filtriert, und das entstandene Filtrat wurde
unter reduziertem Druck verdampft, um Anilin (Verbindung 4) (oder
Verbindung 5) in Form eines braunen Öls (90-95%) zu erhalten. Die
Rohaniline (Verbindungen 4-5) wurden ohne weitere Aufreinigung in
der folgenden Reaktion mit Meldrums Säurederivat (Verbindung 1) verwendet.
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5-[Anilino(methylthio)methylen]-2,2-dimethyl-4,6-dioxo-1,3-dioxane
(Verbindungen 6-9) wurden wie folgt hergestellt: Eine Mischung von
5-[bis(methylthio)methylen]-2,2-dimethyl-4,6-dioxo-1,3-dioxan
(Verbindung 1) (2,48 g, 10 mmol), 2-substituiertes Anilin (Verbindung
2) (oder Verbindungen 3-5) (10 mmol) in Ethanol (25 ml) wurde bei
140°C 4,5
Stunden lang erhitzt. Verdampfung des Lösungsmittels unter reduziertem
Druck ergab ein gelbes Rohöl,
welches nach Aufreinigung durch Flashchromatographie unter Anwendung
von Petroleumether/Ethylacetat (9:1 und danach 3:1) als Eluent die
Verbindung 6 (oder Verbindungen 7-9) (68-77%) ergab.
1H NMR (300 MHz; CDCl3)
für 5-[2-Benzylanilino(methylthio)methylen]-2,2-dimethyl-4,6-dioxo-1,3-dioxan (Verbindung
6): δ 1,73
(6H, s, CH3), 1,89 (3H, s, CH3),
4,04 (2H, s, CH2), 7,08-7,41 (9H, m, CHAr). 1H NMR (300 MHz; CDCl3)
für 5-[Methylthio-(2-phenoxyanilino)methylen]-2,2-dimethyl-4,6-dioxo-1,3-dioxan
(Verbindung 7): 1H NMR (300 MHz; CDCl3): δ 1,62
(6H, s, CH3), 2,20 (3H, s, CH3),
6,90-7,72 (9H, m, CHAr). 1H NMR (300 MHz;
CDCl3) für
5-[2-(2'-Methylphenoxy)anilino(methylthio)-methylen]-2,2-dimethyl-4,6-dioxo-1,3-dioxan (Verbindung
8): δ 1,70
(6H, s, CH3), 2,25 (3H, s, CH3),
2,31 (3H, s, CH3), 6,80-7,44 (8H, m, CHAr). 1H NMR (300 MHz; CDCl3)
für 5-[2-(4'-Fluor-2'-methylphenoxy)anilino(methylthio)methylen]-2,2-dimethyl-4,6-dioxo-1,3-dioxan (Verbindung
9): δ 1,72
(6H, s, CH3), 2,22 (3H, s, CH3),
2,33 (3H, s, CH3), 6,72-7,44 (7H, m, CHAr),
7,8 (1H, s, NH).
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5-[Anilino(morpholino)methylen]-2,2-dimethyl-4,6-dioxo-1,3-dioxane
(Verbindungen 10-13) wurden wie folgt hergestellt: Eine Mischung
von 5-[Anilino(methylthio)-methylen]-2,2-dimethyl-4,6-dioxo-1,3-dioxan (Verbindung
6) (oder Verbindungen 7-9) (18 mmol) und Morpholin (3,15 ml, 36
mmol) in Tetrahydrofuran (100 ml) wurde über Nacht bei Rückflusstemperatur
erhitzt. Das Lösungsmittel
wurde verdampft, und der rohe gelbe Feststoff wurde mit Ether gewaschen,
um Verbindung 10 (oder Verbindungen 11-13) (90-95%) in Form eines weissen
Feststoffs zu erhalten. 1H NMR (300 MHz;
CDCl3) für
5-[2-Benzylanilino(morpholino)methylen]-2,2-dimethyl-4,6-dioxo-1,3-dioxan
(Verbindung 10): δ 2,04
(6H, s, CH3), 3,39 (4H, t, J 4,9 Hz, CH2), 3,70 (4H, t, 34,9 Hz, CH2),
6,55 (1H, d, J 7,5 Hz, CHAr), 6,95 (1H, td, J 7,5, 1,2 Hz, CHAr),
7,08-7,23 (7H, m, CHAr). 1H NMR (300 MHz;
CDCl3) für
5-[Morpholino-(2-phenoxyanilino)methylen]-2,2-dimethyl-4,6-dioxo-1,3-dioxan
(Verbindung 11): δ 1,60
(6H, s, CH3), 3,31 (4H, t, J 4,7 Hz, CH2), 3,71 (4H, t, J 4,7 Hz, CH2),
6,92-7,35 (9H, m, CHAr). 1H NMR (300 MHz;
CDCl3) für
5-[2-(2'-Methylphenoxy)anilino(morpholino)-methylen]-2,2-dimethyl-4,6-dioxo-1,3-dioxan
(Verbindung 12): δ 1,67
(6H, s, CH3), 2,19 (3H, s, CH3),
3,32 (4H, t, J 4,6 Hz, CH2), 3,74 (4H, t, 34,6
Hz, CH2), 6,73 (1H, dd, J 8,0, 1,5 Hz, CHAr),
6,90 (1H, dd, J 8,0, 1,5 Hz, CHAr), 7,08-7,24 (6H, m, CHAr), 9,51
(1H, s, NH). 1H NMR (400 MHz; CDCl3) für
5-[2-(4'-Fluor-2'-methylphenoxy)anilino(morpholino)methylen]-2,2-dimethyl-4,6-dioxo-1,3-dioxan
(Verbindung 13): δ 1,68
(6H, s, CH3), 2,17 (3H, s, CH3),
3,33 (4H, t, J 4,6 Hz, CH2), 3,74 (4H, t,
J 4,6 Hz, CH2), 6,66 (1H, dd, J 8,0, 1,2
Hz, CHAr), 6,89-7,29 (5H, m, CHAr), 7,41 (1H, t, J 8,0 Hz, CHAr),
9,47 (1H, s, NH).
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2-Morpholino-4-quinolone
(Verbindungen 14-17; TGX-57, TGX-84, TGX-115 und TGX-155) wurden wie folgt hergestellt:
5-[Anilino(morpholino)methylen]-2,2-dimethyl-4,6-dioxo-1,3-dioxan
(Verbindung 10) (oder Verbindungen 11-13) wurde in Diphenylether
(3-4 ml) bei 240°C
15 Minuten lang erhitzt. Die Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur
gekühlt,
und Petroleumether (Sp 60-90°C,
30 ml) wurde hinzugefügt,
um die Rohverbindung zu erhalten, welches nach Aufreinigung durch
Flashchromatographie unter Anwendung von Petroleumether/Ethylacetat
(1:1) und danach Ethylacetate/Methanol (9:1) als Eluent die Verbindung
14 (oder Verbindung 14-17) (40-50%) ergab. 1H
NMR (400 MHz; CDCl3) für 8-Benzyl-2-morpholino-4-quinolon (Verbindung
14; TGX-57): δ 3,11 (4H,
t, J 4,6 Hz, CH2), 3,58 (4H, t, J 4,6 Hz,
CH2), 4,44 (2H, s, CH2), 6,75
(1H, s, CH), 7,21-7,33 (6H, m, CHAr), 7,59 (1H, d, J 7,3 Hz, CHAr),
7,78 (1H, d, J 7,3 Hz, CHAr). 1H NMR (400
MHz; CDCl3) für 2-Morpholino-8-phenoxy-4-quinolon (Verbindung
15; TGX-84): δ 3,30
(4H, t, J 5 Hz, CH2), 3,82 (4H, br.s, CH2), 5,80 (1H, s, CH), 6,98 (1H, d, J 7,5
Hz, CHAr), 7,09 (2H, d, J 8,0 Hz, CHAr), 7,13 (1H, t, J 8,0 Hz, CHAr),
7,20 (1H, t, J 7,5 Hz, CHAr), 7,40 (2H, t, J 8,0 Hz, CHAr), 7,98
(1H, dd, J 7,5, 1,2 Hz, CHAr). 1H NMR (300
MHz; CDCl3) für 8-(2'-Methylphenoxy)-2-morpholino-4-quinolon
(Verbindung 16; TGX 115): δ 2,24
(3H, s, CH3), 3,33 (4H, t, J 4,8 Hz, CH2), 3,87 (4H, t, J 4,8 Hz, CH2),
5,80 (1H, s, CH), 7,01 (1H, d, J 8,1 Hz, CHAr), 7,08 (1H, t, J 8,0
Hz, CHAr), 7,16-7,29 (3H, m, CHAr), 7,32 (1H, d, J 8,0 Hz, CHAr),
7,92 (1H, d, J 8,0 Hz, CHAr), 8,26 (1H, s, NH). 1H
NMR (300 MHz; CDCl3) für 8-(4'-Fluor-2'-methylphenoxy)-2-morpholino-4-quinolon (Verbindung
17; TGX 155): δ 2,20
(3H, s, CH3), 3,35 (4H, t, J 4,8 Hz, CH2), 3,88 (4H, t, J 4,8 Hz, CH2),
5,80 (1H, s, CH), 6,65 (1H, d, J 8,1 Hz, CHAr), 6,95-7,10 (4H, m,
CHAr), 7,92 (1H, d, J 8,1 Hz, CHAr), 8,23 (1H, s, NH).
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Mit
dem angemessenen 2-substituierten Anilin und durch Kopplung mit
Meldrums Säurederivat
(Verbindung 3) wurden TGX-99, TGX-106, TGX-111, TGX-113 und TGX-121,
wie oben beschrieben, hergestellt.
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Beispiel 4 Herstellung von morpholino-substituierten
Benzopyranonderivaten
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8-(substituierte)-2-(4-morpholinyl)-4H-1-benzopyran-4-one
wurden nach dem folgenden allgemeinen Verfahren, basierend auf Morris
et al., 1994, Synth. Commun, 24: 849-858. Kurz dargestellt wird
das Lithiumenolat von Acetylmorpholin mit einem substituierten Salicylatester
(1) umgesetzt, um ein Zwischenprodukt, Salicylacetamid (2), zu erhalten.
Cyclodehydrierung von (2) mit Trifluormethansulfonsäureanhydrid
ergibt das substituierte morpholino-substituierte Benzopyranon (3).
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Spezifische
Substituenten in der 8-Position des Produkts (3) wurden entweder
in den Precursor (1) (Verfahren A) oder durch Bildung von 2-(4-Morpholinyl)-8-trifluormethansulfonyloxy-4H-1-benzopyran-4-on
(3, R = CF3SO3)
(Verfahren B und C) eingeführt.
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Verfahren A
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Beispiel A-1 2-Morpholinyl-8-(phenylmethyl)-4H-1-benzopyran-4-on
(TGX-90)
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3-(phenylmethyl)salicylaldehyd
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Einer
warmen umgerührten
Mischung von Natriumhydroxid (8,0 g) in Wasser (8,0 ml) wurde eine
angewärmte
Lösung
von 2-Hydroxydiphenylmethan
(1), (4,9 g, 27 mmol) in Ethanol (4 ml) hinzugefügt, und die Mischung wurde
auf 65°C
erhitzt. Chloroform (4,1 ml) wurde durch den Wasserkondensator hinzugefügt, und Rückfluss
der entstandenen Mischung fing an. Nach 1 Stunde am Rückfluss
wurde die Mischung in Eis gekühlt,
mit 1N HCl auf pH 2 angesäuert
und mit Ethylacetat (3 × 30
ml) extrahiert. Die kombinierten Extrakte wurden getrocknet (Na2SO4), und das Lösungsmittel
wurde entfernt, um ein dunkelbraunes Gummi zu erhalten. Das Produkt
wurde durch eine Silicasäule
unter Anwendung von 0-10% Ethylacetat in Petroleumsprit eluiert,
um ein gelbes Öl
(1,33 g, 24%) zu erhalten.
-
Methyl 3-(phenylmethyl)salicylat
-
Nach
dem generellen Verfahren von Sharma et al., 2000, Synth. Commun.,
30:397-405 wurde eine umgerührte
Lösung
des 3-(Phenylmethyl)salicylaldehyds (1,27 g, 6 mmol) in Ethanol
(16 ml) mit einer Lösung von
Silbernitrat (2,0 g, 12 mmol) in Wasser (16 ml) tropfenweise behandelt.
Eine Lösung
von Kaliumhydroxid (2,69 g, 48 mmol) wurde danach über 40 Minuten
tropfenweise hinzugefügt.
Der Lösung
wurde es erlaubt, bei Raumtemperatur 6 Stunden lang umzurühren. Die
Mischung wurde durch eine Celitmatte filtriert, und die Filtermatte
wurde mit Wasser gewaschen (2 × 10
ml). Das Filtrat wurde mit Diethylether (2 × 15 ml) gewaschen und nachher
mit 1N HCl angesäuert.
Die milchige Suspension wurde mit Diethylether (2 × 30 ml)
extrahiert, und die kombinierten Extrakte wurden getrocknet (Na2SO4), und das Lösungsmittel
wurde entfernt, um 3-(Phenylmethyl)salicylsäure in Form eines bräunlichen
Feststoffs (0,47 g, 34%) zu erhalten. 1H-NMR
(CDCl3, 400 MHz): δ 4,02 (s, 2H), 6,84 (t, 1H,
J = 8 Hz), 7,19-7,32 (m, 6H), 7,79 (d, 1H, J = 8 Hz), 10,74 (s,
1H).
-
Einer
Lösung
der Säure
(0,47 g, 2,1 mmol) in trockenem Methanol (40 ml) wurde konzentrierte
Schwefelsäure
(0,47 g) hinzugefügt,
und die Lösung
wurde 96 Stunden lang auf Rückfluss
erhitzt. Nach dem Kühlen wurde
das Methanol entfernt, und der Rest wurde in Wasser (50 ml) aufgenommen
und mit Dichlormethan (3 × 30
ml) extrahiert. Die kombinierten Extrakte wurden getrocknet (Na2SO4), und das Lösungsmittel
wurde entfernt. Der Rest wurde durch eine Silicasäule unter
Anwendung von 5% Ethylacetat in Petroleumsprit eluiert, um ein farbloses Öl (0,23
g, 46%) zu erhalten. 1H-NMR (CDCl3, 300 MHz): 3,94 (s, 3H), 4,03 (s, 2H),
6,81 (t, 1H, J = 8 Hz), 7,20-7,32 (m, 6H), 7,73 (dd 1H, J = 8 Hz,
1,5 Hz), 11,10 (s, 1H).
-
(4-Morpholinyl)-3-[2'-hydroxy-3'-(phenylmethyl)phenyl]-3-oxopropanamid
-
Eine
gekühlte
Lösung
von Diisopropylamin (0,62 ml, 4,4 mmol) in Tetrahydrofuran (10 ml)
wurde mit n-Butyllithium in Hexan (1,6M, 2,73 ml, 4,4 mmol) behandelt,
und die Lösung
wurde 10 Minuten lang bei 0°C umgerührt. 4-Acetylmorpholin
(0,25 ml, 2,2 mmol) wurde hinzugefügt, und das Umrühren wurde
bei 0°C
für weitere
30 Minuten fortgesetzt. Methyl 3-(phenylmethyl)salicylat
(0,33 g, 1,4 mmol) in Tetrahydrofuran wurde tropfenweise hinzugefügt, und
der Mischung wurde es erlaubt, auf Raumtemperatur zu kommen, und
das Umrühren
wurde über
Nacht fortgesetzt. Die Lösung
wurde mit 1N HCl neutralisiert, und die Mischung wurde mit Dichloromethan
(3 × 30
ml) extrahiert. Die kombinierten Extrakte wurden getrocknet (Na2SO4), und das Lösungsmittel
wurde entfernt. Der Rest wurde durch eine Silicasäule mit
0-10% Methanol in Dichlormethan eluiert, um ein hellgelbes Öl (0,55
g), das verbleibendes 4-Acetylmorpholin enthielt, zu erhalten. Das
Produkt wurde nicht weiter aufgereinigt, aber wie folgt umgesetzt.
-
2-Morpholinyl-8-(phenylmethyl)-4H-1-benzopyran-4-on
(TGX-90)
-
Einer
umgerührten
Lösung
von teilweise aufgereinigtem (4-Morpholinyl)-3-[2'-hydroxy-3'-(phenylmethyl)phenyl]-3-oxopropanamid
(0,55 g) in Dichlormethan unter Stickstoff wurde Trifluormethansulfonsäureanhydrid
tropfenweise hinzugefügt,
und die Lösung
wurde über
Nacht bei Raumtemperatur umgerührt.
Das Lösungsmittel
wurde entfernt, und der Rest wurde in Methanol (10 ml) aufgenommen,
und das Umrühren
wurde für
weitere 4 Stunden fortgesetzt. Das Methanol wurde entfernt, und
der Rest wurde mit halbgesättigter
Natriumbicarbonatlösung
(30 ml) behandelt und mit Dichlormethan (3 × 20 ml) extrahiert. Die kombinierten
Extrakte wurden gewaschen (gesättigtes
NaCl), getrocknet (Na2SO4),
und das Lösungsmittel
wurde entfernt, um einen orangen Feststoff zu erhalten, der aus
Ethylacetat umkristallisiert wurde, um hellrosa feine Nadeln (0,12
g, 27% aus 3) zu erhalten. 1H-NMR (CDCl3, 300 MHz): δ 3,32 (t, 3H), 3,69 (t, 3H),
4,19 (s, 2H), 5,47 (s, 1H), 7,13 (d, 1H, J = 8 Hz), 7,20-7,40 (m,
6H), 8,08 (dd 1H, J = 8 Hz, 1,8 Hz).
-
Beispiel A-2 2-(4-Morpholinyl)-8-phenoxy-4H-1-benzopyran-4-on
(TGX-134)
-
Methyl 2,3-dihydroxybenzoat
-
Eine
Mischung von 2,3-Dihydroxybenzoesäure (3,8 g, 24,6 mmol) in Methanol
(300 ml) wurde mit konzentrierter Schwefelsäure (4,2 g) tropfenweise behandelt,
und die entstandene Lösung
wurde über
Nacht bei Rückflusstemperatur
erhitzt. Nach dem Kühlen
wurde das Lösungsmittel
verdampft, und der Rest wurde in Eiswasser gegossen. Die Mischung
wurde mit Dichlormethan (3 × 50
ml) extrahiert, und die kombinierten organischen Fraktionen wurden
getrocknet (Na2SO4)
und konzentriert, um einen hellbräunlichen Feststoff (4,05 g)
zu erhalten.
1H-NMR (CDCl3,
400 MHz): δ 3,92
(s, 3H), 6,76 (t, 1H, J = 7,6 Hz), 7,08 (d, 1H, J = 7,2 Hz), 7,33
(d, 1H, J = 7,6 Hz), 10,88 (s, 1H).
-
Methyl 3-phenoxy-2-hydroxybenzoat
-
Einer
in Dichlormethan (100 ml) suspendierten Mischung von Methyl-2,3-dihydroxybenzoat
(1,50 g, 8,9 mmol), Phenylborsäure
(1,08 g, 8,9 mmol) und Kupferacetat (1,62 g, 8,9 mmol) wurde Triethylamin
(6,15 ml, 44,5 mmol) hinzugefügt,
und die Mischung wurde bei Raumtemperatur 96 Stunden lang umgerührt. Das Lösungsmittel
wurde entfernt, und das Produkt wurde durch eine Silicasäule unter
Anwendung eines Gradienten von 0-10% Methanol in Dichloromethan
chromatographiert. Das Produkt wurde in Form eines hellgelben Öls (0,25
g) erhalten.
1H-NMR (CDCl3,
300 MHz): δ 3,97
(s, 3H), 6,86 (t, 1H, J = 8 Hz), 6,9-7,4 (m, 6H), 7,67 (dd, 1H,
J = 8 Hz, 2 Hz), 10,94 (s, 1H).
-
2-(4-Morpholinyl)-8-phenoxy-4H-1-benzopyran-4-on
(TGX-134)
-
Kondensierung
des Lithiumenolats von N-Acetylmorpholin (0,21 g, 1,6 mmol) mit
Methyl 3-phenoxy-2-hydroxybenzoat (0,25 g, 1,0 mmol), gefolgt von
Cyclodehydrierung mit Trifluormethanesulfonsäureanhydrid (0,60 ml, 3,6 mmol),
wie oben beschrieben, ergab TGX-134 in Form eines cremefarbenen
Feststoffs (0,090 g).
1H-NMR (CDCl3, 300 MHz): 3,22 (t, 4H, 6 Hz), 3,63 (t,
4H, 6 Hz), 5,46 (s, 1H), 6,97 (d, 2H, J = 9 Hz), 7,09 (t, 1H, J
= 8 Hz), 7,2-7,4 (m, 4H), 7,94 (dd, 1H, J = 6 Hz, 4 Hz)
-
Beispiel A-3 2-(4-Morpholinyl)-8-trafluormethansulflonyloxy-4H-1-benzopyran-4-on
-
Methyl-2-hydroxy-3-trifluormethansulfonyloxybenzoat
-
Methyl-2,3-dihydroxybenzoat
(2,1 g, 12,5 mmol), in Dichloromethan (50 ml) aufgelöst, wurden
Pyridin (2,0 ml, 25 mmol) und Dimethylaminopyridin (150 mg, 1,25
mmol) hinzugefügt.
Die Mischung wurde auf 0°C gekühlt, und
Trifluormethansulfonsäureanhydrid
wurde durch eine Spritze tropfenweise hinzugefügt. Das Eisbad wurde entfernt
und bei Raumtemperatur 60 Stunden lang umgerührt. Die organische Schicht
wurde zweimal mit 1M HCl (20 ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4) und zu Trockenheit
im Vakuum konzentriert. Der Feststoff wurde aus Ethylacetat erneut
kristallisiert, um farblose Kristalle (2,5 g) zu erhalten.
1H-NMR (CDCl3, 300
MHz): δ 3,99
(s, 3H), 6,93 (t, 1H, J = 8,1 Hz), 7,43 (d, 1H, J= 8,4 Hz), 7,86
(d, 1H, J = 8,1 Hz), 11,2 (s, 1H).
-
2-(4-Morpholinyl)-8-trifluormethansulflonyloxy-4H-1-benzopyran-4-on
-
Kondensierung
des Lithiumenolats von N-Acetylmorpolin (2,2 ml) mit Methyl 2-hydroxy-3-trifluormethansulfonyloxybenzoat
(3,56 g, 11,9 mmol) ergab das Salicylacatamid (3,6 g). Cyclodehydrierung
des Produkts mit Trifluormethansulfonsäureanhydrid (5,5 ml), wie oben
beschrieben, ergab das Produkt in Form eines farblosen Feststoffs
(1,21 g).
1H-NMR (CDCl3,
400 MHz): δ 3,57
(bs, 4H), 3,84 (bs, 4H), 5,52 (s, 1H), 7,38 (t, 1H, J = 6,8 Hz),
7,48 (d, 1H, J = 8,0 Hz), 8,15 (d, 1H, J = 8,0 Hz).
-
Verfahren B
-
Beispiel
1-B 2-(4-Morpholinyl)-8-(4-fluor-2-methylphenyl)oxy-4H-1-benzopyran-4-on (TGX-184)
-
2-(4-Morpholinyl)-8-hydroxy-4H-1-benzopyran-4-on
-
Einer
Lösung
des Trifluormethansulfonatesters (0,53 g, 1,4 mmol) in THF (25 ml)
wurde Natrium-t-butoxid (0,203 g, 2,1 mmol) hinzugefügt, und
die Mischung wurde über
Nacht bei Raumtemperatur umgerührt. Das
Lösungsmittel
wurde entfernt, und der Rest wurde durch eine Silicasäule direkt
chromatographiert, indem mit 0-10% Methanol in Dichlormethan eluiert
wurde, um einen weissen Feststoff (0,19 g) zu erhalten.
1H-NMR (d6-DMSO,
400 MHz): δ 3,49
(s, 4H), 3,69 (s, 4H), 5,45 (s, 1H), 7,10 (d, 2H, J = 6,8 Hz), 7,31
(s, 1H), 10,14 (s, 1H).
-
2-(4-Morpholinyl)-8-(4-fluor-2-methylphenyl)oxy-4H-1-benzopyran-4-on
(TGX-184)
-
Einer
Mischung von 2-(4-Morpholinyl)-8-hydroxy-4H-1-benzopyran-4-on (77
mg, 0,31 mmol), 4-Fluor-2-methylphenylborsäure (48 mg, 0,31 mmol) und
Kupferacetat (57 mg, 0,31 mmol) in Dichlormethan (3,1 ml) suspendiert
wurde Triethylamin (216 μl,
1,56 mmol) hinzugefügt,
und die Mischung wurde bei Raumtemperatur 24 Stunden lang umgerührt. Das
Lösungsmittel
wurde entfernt, und das Produkt wurde durch eine Silicasäule mit
0-10% Methanol in Dichlormethan chromatographiert, um einen cremefarbenen
Feststoff (37 mg) zu erhalten.
1H-NMR
(d6-DMSO 300 MHz): δ 2,27 (s, 3H); 3,38 (t, 4H,
5 Hz), 3,74 (t, 4H, 5 Hz), 5,51 (s, 1H), 6,7-6,9 (m, 2H), 7,01 (m,
2H), 7,22 (t, 1H, J = 9 Hz), 8,55 (dd, 1H, J = 9 Hz, 2 Hz).
-
In
einer ähnlichen
Weise wurde auch folgendes synthetisiert:
8-Phenoxy-2-morpholinyl-4H-1-benzopyran-4-on
(TGX-134);
8-(2-Methylphenyl)oxy-2-morpholinyl-4H-1-benzopyran-4-on
(TGX-182); und
8-(4-Fluor-3-methylphenyl)oxy-2-morpholinyl-4H-1-benzopyran-4-on (TGX-173).
-
Verfahren C
-
Beispiel
C-1 2-Morpholinyl-8-(4-fluorphenyl)-4H-1-benzopyran-4-on (TGX-165)
-
Einer
Lösung
des Triflats (0,20 g, 0,52 mmol), Kaliumcarbonat (0,182 g, 1,38
mmol) in Acetonitril (10 ml) sprudelnd unter Stickstoff 4-Fluorphenylborsäure (0,089
g, 0,63 mmol), gefolgt von Palladiumacetat (0,012 g, 0,05 mmol)
hinzugefügt,
und die Lösung
wurde unter Stickstoff 24 Stunden lang erhitzt. Nach dem Kühlen wurde
die Mischung filtriert, und der Filterkuchen wurde mit Acetonitril
(10 ml) gewaschen. Das Filtrat und die Abwässer wurden kombiniert, und
das Lösungsmittel
wurde entfernt, um einen gelben Feststoff zu erhalten, der durch
eine Silicasäule
unter Anwendung eines Ethylacetats eluiert wurde, wobei ein farbloser
Feststoff erhalten wurde (0,057 g).
1H-NMR
(CDCl3, 300 MHz): δ 3,33 (t, 4H, J = 5,3 Hz), 3,74
(t, 4H, J = 5,3 Hz), 5,52 (s, 1H), 7,16 (t, 1H, J = 10 Hz), 7,40
(t, 2H, J = 8,7 Hz), 7,45-7,55 (m, 3H), 8,18 (dd, 1H, J = 9,0 Hz,
2 Hz).
-
In
dieser Weise, aber unter Ausnutzung der angemessenen Arylborsäure und
des angemessenen Trifluormethansulfonatesters, wurde Folgendes hergestellt:
2-Morpholinyl-8-(2-Methylphenyl)-4H-1-benzopyran-4-on
(TGX-145);
2-Morpholinyl-8-(2-trifluormethylphenyl)-4H-1-benzopyran-4-on
(TGX-135);
2-Morpholinyl-8-(2-chlorphenyl)-4H-1-benzopyran-4-on
(TGX-146); und
2-Morpholinyl-8-(4-phenoxyphenyl)-4H-1-benzopyran-4-on
(TGX-166).
-
Beispiel 5. In vitro PI 3-Kinaseassay
-
Die
Wirkung von TGX-57, TGX-84, TGX-99, TGX-106, TGX-111, TGX-113, TGX-115,
TGX-121, TGX-127 auf PI 3-Kinaseaktivität wurde unter Anwendung eines
In vitro-PI 3-Kinaseassays bestimmt. Dieses Assay wurde unter Anwendung
von PI 3-Kinase, die aus humanen Blutplättchen immunpräzipitiert
wurde, als das Enzym und aus PI als das Substrat durchgeführt. Die
PI 3-Kinaseaktivität
wurde durch Messung der enzymatischen Inkorporierung von [32P] in PI quantifiziert, wobei PI([32P]-3)P, wie vorher beschrieben (Susa et
al., 1992, The Journal of Biological Chemistry 267(32):22951-22956,
gebildet wurde.
-
Gewaschene
humane Blutplättchen
wurden in Triton X-100 Lysispuffer (10mM Tris, pH 7,4, 1% Triton X-100,
2mM EDTA, 1mM PMSF) 30 Minuten lang lysiert. Die Triton X-100-unlösliche Fraktion
wurde durch Zentrifigierung der Zellenlysate bei 15000 g 10 Minuten
lang entfernt. PI 3-Kinase wurde durch Mischung von 500 μg des Zellenlysats
mit 1 μg
eines Kaninchen-Anti-Ratten-Antikörpers gegen
die p85/110-Form von PI 3-Kinase und 30 μl von 50% Protein A-Sepharosekörner 2 Stunden
lang bei 4°C
immunpräzipitiert.
Die Protein A-sepharosegebundene PI 3-Kinase wurde durch Pelletierung
der Körner
bei 15000 g 5 Sekunden lang isoliert und dreimal mit eiskaltem Triton
X-100-Lysispuffer
gewaschen, gefolgt von vier Wäschen
mit PI 3-Kinaseassaypuffer (20mM HEPES, pH 7,4, 1mM EGTA, 5mM MgCl2).
-
Das
in CHCl3 gelagerte PI wurde unter N2 getrocknet, in Lipidpuffer (50mM HEPES,
pH 7,2, 1mM EDTA) bei einer Endkonzentration von 330 μg/ml resuspendiert
und 6 Minuten lang auf Eis beschallt. PI([32P]-3)P wurde
durch Mischung der immunpräzipitierten
PI 3-Kinase 20 Minuten lang mit 40 μl des PI's, 10 μl ATP (1mM) und 32P-r-ATP
(0,5 μCi,
1 μCi/nmol),
10 μl 10x
Kinasepuffer in einem endgültigen
mit H2O regulierten Assayvolumen von 100 μl erzeugt.
TGX-33, TGX-57, TGX-84, TGX-99, TGX-106, TGX-111, TGX-113, TGX-115,
TGX-121, TGX-127 wurde 5 Minuten lang vor dem Hinzufügen von
ATP mit der PI 3-Kinase präinkubiert.
Das Assay wurde mit 100 μl
1N HCl beendet, und das PI([32P]-3)P-Produkt wurde mit
200 μl Chloroform:Methanol
(1:1) und 500 μl
2M KCl extrahiert. Das PI([32P]-3)P in der
Chloroformphase wurde durch Dünnschichtchromatographie
unter Anwendung eines Lösungsmittelsystems,
enthaltend CHCl3:MeOH:HAC:H2O (43:38:5:7)
(v:v:v:v), aufgelöst
und durch Autoradiographie visualisiert. Danach wurden die PI([32P]-3)P-Flecken von den TLC-Platten abgekratzt,
mit 1 ml Methylamin:Butanol:Methanol (42:9:47) (v:v:v) 4 Stunden
lang bei 53°C
deakyliert und unter Anwendung eines Flüssigkeitsszintillationszählers (LKB
1209 RackBETA) quantifiziert.
-
Die
inhibitorische Konzentration (μM)
jeder der geprüften
Verbindungen ist unten in der Tabelle IV aufgeführt.
Tabelle
IV |
Verbindung | IC50
(μM) |
TGX-57 | 2 |
TGX-84 | 0.1 |
TGX-99 | 1 |
TGX-106 | 2 |
TGX-111 | 0.05 |
TGX-113 | 0.5 |
TGX-115 | 0.05 |
TGX-121 | 0.05 |
TGX-127 | 0.05 |
TGX-133 | 5.0 |
TGX-138 | 1.0 |
TGX-143 | 0.15 |
TGX-149 | 0.5 |
TGX-151 | 0.5 |
TGX-152 | 0.5 |
TGX-155 | 0.02 |
TGX-156 | 5.0 |
TGX-180 | 1.0 |
-
Beispiel 6. Fluss-basierte Rekonstitutions-Assay
-
Die
Wirkung von TGX-40 auf Blutplättchen-Adhäsion wurde
unter Anwendung eines fluss-basierten Adhäsionsassays untersucht. Gewaschene
Blutplättchen
wurden mit 10, 25 oder 50 μM
TGX-40, oder Kontrollpuffer (0,1% DMSO), 30 Minuten lang bei 37°C vor der
Rekonstitution mit roten Blutzellen bis 50% Hämatokrit vorbehandelt. Die
Blutplättchen
und rekonstituierten roten Blutzellen wurden durch vWf-beschichtete Glasmikroslides
1 Minute lang und bei einer Schergeschwindigkeit von 1800s–1 perfundiert.
Nicht-adhärente Zellen
wurden durch Waschen 10 Minuten lang bei 1800s–1 entfernt,
und die Anzahl von adhärentem
Blutplättchen
wurde quantifiziert und als durchschnittliches +/– SEM ausgedrückt. Wie
in 1 graphisch illustriert, hemmte TGX-40 die Fähigkeit
der Blutplättchen,
in einer dosisabhängigen
Weise zu adhärieren,
welches eine Reduktion um 51, 67 und 86% der Blutplättchen-Adhäsion zeigt,
wenn Blutplättchen
mit 10, 25 und 50 μM TGX-40
vorbehandelt wurden.
-
Beispiel 7. Vollblutfluss-Assay
-
Die
inhibierende Wirkung von TGX-40 auf die Bildung von Blutplättchenthrombus
wurde unter Anwendung einer Vollblutfluss-Assay untersucht, weil
Thrombi, durch gewaschene Blutplättchen
gebildet, klein sind und eine geringe Reproduzierbarkeit besitzen.
Antikoaguliertes Vollblut wurde mit 50, 100 oder 200 μM TGX-40,
oder Kontrollpuffer (0,1% DMSO), 30 Minuten lang durch vorsichtiges
Schaukeln vor Perfusion durch vWf-beschichtete Mikroslides 2 Minuten
lang bei einer Schergeschwindigkeit von 1800s–1 inkubiert.
Nichtadhärente
Blutplättchen
wurden durch Waschen 10 Minuten lang bei 1800s–1 entfernt,
und adhärente
Erythrozytten wurden mit 1% Ammoniumoxalat lysiert. Das Niveau der
Thrombusbildung wurde indirekt durch Messung von Blutplättchen-LDH
(U/L)-Niveaus in den ganzen Zellenlysaten durch Spektrofotometrie
quantifiziert. Nach einer 2-minutigen Perfusion von Vollblut wurden
blutplättchenreiche
Thrombi über
der Oberfläche
des Mikroslides beobachtet. Wie aus den Fotografien der 2 hervorgeht,
inhibierte die Vorbehandlung mit TGX-40 die Fähigkeit der Blutplättchenthrombi,
sich in einer dosisabhängigen
Weise auf der vWf-Matrix zu bilden. Wie in 2 graphisch
illustriert, führte
die Vorbehandlung mit Vollblut mit 50, 100 und 200 μM TGX-40
zu einer Reduktion um 25, 53 und 80% hinsichtlich der Thrombusbildung
im Vergleich zur Kontrolle.
-
Beispiel 8. Tiermodell von interner Karotidarterienokklusion
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Die
inhibierende Wirkung von TGX-40 wurde im wohletablierten Tiermodell
von arterieller Thrombose von Folts et al., 1982, Circulation 65:248-255
untersucht. Dieses Modell wird zur Untersuchung der Wirkungen antithrombotischer
Arzneimittel auf die Blutgerinnungsdauer in vivo als Reaktion auf
eine Quetsch-Verletzung, gefolgt von Arterienstenose, verwendet.
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Die
Karotidarterie einer anästhesierten
Ratte wird zerschnitten, und eine elektromagnetische Flussprobe
wird zur Messung des Blutflusses um die Arterie herum angebracht.
Proximal zur Flussprobe wird die Arterie mit chirurgischem Forceps,
die mit Silikonrohr abgedeckt sind, geklemmt, um eine intimale und
mediale Beschädigung
der Gefässwand
zu verursachen. Eine Ligatur, oder ein Plastzylinder mit einem angemessenen Innendurchmesser,
wird um die Arterie herum zusammengeschnürt, um eine 70% Reduktion des
Arteriendurchmessers zu erzeugen.
-
Blutplättchen aggregieren
im Bereich des stenosierten und beschädigten arteriellen Gefässes, indem sich
allmählich
ein okklusiver Blutplättchen-Thrombus formt,
gesehen als eine Reduktion des Blutflusses. Mit der Bildung des
Thrombus steigt der Blutdruck und veranlasst den Thrombus zu fragmentieren
und embolisieren distal zur stenosierten Stelle. Wenn der Thrombus
nicht spontan embolisiert, wird die stenosierte Region vorsichtig
geschüttelt,
um den Thrombus zu verdrängen.
Dies verursacht eine plötzliche
Wiederherstellung des Blutflusses. Blutplättchen aggregieren wieder im
Bereich des stenosierten und beschädigten arteriellen Gefässes und
wiederholen das Thrombusembolisierungsmuster. Diese akute blutplättchenvermittelte
Thrombusbildung, gefolgt von Embolisierung, verursacht zyklische
Flussreduktionen (CFR) des Blutflusses. Wenn eine Ratte regelmässige CFR's produziert, wird
eine anti-thrombotische Verbindung oder Trägerkontrolle durch die Jugularvene
verabreicht.
-
TGX-40
wurde bei Dosen von 1,6 mg/kg und 3,2 mg/kg durch die Jugularvene
verabreicht, und die Stabilisierung des Blutflusses wurde registriert.
Wie in 3 graphisch illustriert, brachte TGX-40, bei 1,6 mg/kg
und 3,2 mg/kg, innerhalb von 10 Minuten 90% der behandelten Tiere
auf die Grundlinie zurück,
welches die Nützlichkeit
der Verbindung bei der Behandlung von Koronararterienokklusion andeutet.
-
Beispiel 9. Wirkung von TGX-84 auf die
Bildung von Blutplättchenthrombus
unter Fluss
-
Citrat
versetztes Vollblut wurde mit 50, 100 oder 200 μM TGX-84, oder Kontrollpuffer
(0,1% DMSO) 10 Minuten lang bei 37°C vorbehandelt. Blut wurde durch
Willebrand-Faktor-(vWf)-beschichtete Mikrokapillärröhre 2 Minuten lang bei 600s–1 perfundiert.
Nicht-adhärente
Zellen wurden durch Perfusion von Puffer 2 Minuten lang bei 600s–1 entfernt,
und jegliche adhärente
Erythrozytten wurden durch Behandlung mit 1% Ammoniumoxalat lysiert.
Danach wurden adhärente
Blutplättchen
durch den Zusatz von 1% Triton X-100 lysiert, und Lactatdehydrogenase(LDH)-Niveaus
(U/L) wurden durch Spektrofotometrie analysiert. Die Ergebnisse
sind in 4 graphisch dargestellt. Wie
in 4 illustriert, führte die Vorbehandlung von
Vollblut mit 50, 100, 200 μM TGX-84
zu einer Reduktion der Thrombosebildung im Vergleich zur Kontrolle.
-
Beispiel 10. In vitro-Enzymassays PI3K
und PI4K
-
In
vitro-Enzymassays wurden als eine primäre Überprüfung zur Bestimmung der Isoform-Affinität und -Spezifizität der Arzneimittelkandidaten
durchgeführt.
Die Affinität
von zwei führenden
Verbindungen der Quinolonserie (TGX84 und TGX155) für eine eng
verwandte Enzymfamilie, PI4K, wurde zur Maximierung der Spezifizität der Verbindung
und somit zur Minimierung der potentiellen ungünstigen biochemischen Ereignisse auch
bestimmt.
-
Die α- und β-Isoformen
von PI3K wurden aus einem Blutplättchenlysat
unter Anwendung eines Antikörpers,
der die p85-regulierende Untereinheit erkannte, die beiden Formen
des Enzyms gemeinsam ist, immunpräzipitiert. Die γ-Isoform wurde als
ein rekombinantes Protein in den Thrombogenix-Laboratorien hergestellt.
PI4K wurde in einer ähnlichen
Weise unter Anwendung eines PI4K-spezifischen
Antikörpers
aus Blutplättchen
isoliert. Standardmässige
Phosphorylierungsassays unter Anwendung von Phosphatidylinositol
und 32P wurden zur Messung der Enzymaktivität der Immunpräzipate bei
der Anwesenheit oder Abwesenheit eines Inhibitors verwendet. Die
Enzymaktivität
wurde über
eine Reihe von Inhibitorkonzentrationen bestimmt, um einen IC50-Wert festzustellen.
-
Der
IC
50 für
LY294002 gegen die μ/β-Isoformen
von PI3K stimmte mit den vorher angegebenen Werten (1-1,5 μM) überein.
Tabelle
V
Affinität
von LY294002 und Thrombogenix-Verbindungen für PI3K-α/β-Isoformen |
Verbindung | Chemische
Klasse | PI3K α/β IC50 (μM) | PI3K γ (μM) |
LY294002 | – | 1-1,5 | 2 |
TGX-155 | QU | 0,02 | 5 |
TGX-127 | QU | 0,05 | 5-10 |
TGX-115 | QU | 0,05 | 5 |
TGX-121 | QU | 0,05 | 5 |
TGX-111 | QU | 0,05 | > 10 |
TGX-84 | QU | 0,1 | 5 |
TGX-143 | QU | 0,15 | 2 |
- QU-Quinolonserie; PP-Pyridopyrimidinserie;
BP-Benzopyranonserie.
-
Im
Gegensatz zu seiner äusserst
starken Affinität
für PI3K
wies TGX155 und TGX84 einen IC50 von 100 μM gegen PI4K
auf.
-
Beispiel 11 Enzym-Screeningassay
-
Die
beiden führenden
Verbindungen der Quinolonserie, TGX155 und TGX84, wurden für Aktivität gegen
sieben Enzyme gescreened, die in Bezug auf Funktion oder Substratspezifizität mit PI3K
verwandt sind, nämlich:
ATPase, PDE4, Tyrosinkinase EGF und Fyn, Proteinkinase A und C und
Tyrosinphosphatase. Die IC50-Werte für TGX155-
und TGX84-Inhibierung jedes Enzyms waren grösser als 10☐μM, welches
die Zielspezifizität
der Verbindungen bestätigt.
-
Beispiel 12 Zellenproliferationsassay
-
Die
Antiproliferationsaktivität
der Verbindungen der Erfindung aus allen drei chemischen Klassen
wurde unter Anwendung von K562 (Leukämie-abgeleitete) und U937 (monzytische)
Zellenlinien bestimmt. Die cytotoksische Aktivität der Verbindungen wurde vier
Tagen lang durch die Zählung
der Anzahl von Zellen und durch Bestimmung der Lebensfähigkeit
der Zellen unter Anwendung einer kolorimetrischen assaymetabolischen
Aktivität überwacht.
Antiproliferationsaktivität von TGX-Verbindungen (20 μM, Inkubation
4 Tage lang) |
Verbindung | Zurückbleibende
Zellen in % |
TGX-168 | 15 |
TGX-123 | 10 |
TGX-167 | 1,5 |
TGX-186 | 1,5 |
TGX-40 | 75 |
-
Diese
Daten zeigen, dass die Verbindungen zur Vorbeugung von Zellenproliferation
geeignet sind. Die Verbindungen dieser Erfindung können somit
zur Behandung von Krebs und anderen Störungen, wie z.B. Asthma, wo
abnorme Zellenproliferation involviert ist, geeignet sein.
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Beispiel 13. Herstellung und Verabreichung
von pharmazeutischen Präparaten,
die morpholino-substituierte Verbindungen enthalten
-
Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein pharmazeutisches
Präparat,
das eine morpholino-substituierte Verbindung der vorliegenden Erfindung
zusammen mit einem oder mehreren verträglichen Trägern und/oder Verdünnungsmitteln
enthält.
Im Folgenden kann der Ausdruck "aktiver
Bestandteil" irgendeine
morpholino-substituierte Verbindung der vorliegenden Erfindung oder
ein physiologisch verträgliches Salz,
Solvat oder funktionelles Derivat hiervon sein.
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Die
Verabreichung dieses pharmazeutischen Präparats wird durch irgendwelche
angemessene Mittel durchgeführt.
Die Dosen werden täglich,
wöchentlich,
monatlich oder mit anderen geeigneten Zeitabständen, wie z.B. oral, intravenös, intraperitoneal,
intramuskulär,
subkutan, intradermal oder suppositorisch oder durch Implantation
(z.B. unter Anwendung von "slow release"-Molekülen) verabreicht.
Wenn die aktive Verbindung in Form einer Tablette verabreicht wird,
enthält
die Tablette ein Bindemittel, wie z.B. Tragant, Maisstärke, oder Gelatine;
ein Disintegrationsmittel, wie z.B. Alginsäure, und ein Gleitmittel, wie
z.B. Magnesiumstearat.
-
Die
für Injektionszwecke
geeigneten pharmazeutischen Präparate
umfassen sterile wässrige
Lösungen
oder Dispersionen sowie sterile Pulver für die unvorbereitete Herstellung
steriler einspritzbarer Lösungen oder
Dispersionen oder sind in Form einer Creme oder einer anderen Form,
die für
topische Anwendung geeignet. Der Träger kann ein Lösungsmittel
oder ein Dispergierungsmedium sein, das z.B. Wasser, Ethanol, Polyol
(z.B. Glycerol, Propylenglycol und flüssiges Polyethylenglycol und ähnliches),
geeignete Mischungen hiervon und Pflanzenöle enthält. Die passende Fliesseigenschaft
wird beispielsweise durch den Einsatz einer Schicht, wie z.B. Lecithin,
durch die Aufrechterhaltung der benötigten Partikelgrösse im Fall
einer Dispersion und durch die Anwendung von oberflächenaktiven
Mitteln aufrechterhalten. Die Vorbeugung von Kontaminierung durch
Mikroorganismen kann durch verschiedene antibakterielle Mittel und
Antipilzmittel, wie z.B. Parabene, Chlorbutanol, Phenol, Sorbinsäure, Thimerosal
und ähnliches
erreicht werden. Es mag bevorzugt werden, isotonische Mittel, z.B.
Zucker oder Natriumchlorid, miteinzubeziehen. Eine verlängerte Absorption
der einspritzbaren Präparate
kann dadurch erreicht werden, dass man in den Präparaten von Mitteln Gebrauch macht,
die die Absorption verzögern,
beispielsweise Aluminiummonostearat und Gelatine.
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Sterile
einspritzbare Lösungen
werden durch Aufnahme der aktiven Verbindungen in der benötigten Menge
in das angemesessene Lösungsmittel
mit verschiedenen anderen oben aufgeführten Bestandteilen, gefolgt
von Filtersterilisierung, erreicht. Generell werden Dispersionen
durch Aufnahme der verschiedenen sterilisierten Verbindungen in
einen sterilen Träger
hergestellt, der das alkalische Dispersionsmedium und einen oder
mehrere der oben beschriebenen Bestandteile enthält. Im Fall steriler Pulver
zur Herstellung steriler einspritzbarer Lösungen sind die bevorzugten
Herstellungsverfahren Vakuumtrocknung und Gefriertrocknung, die ein
Pulver der aktiven Verbindung zuzüglich irgendwelcher zusätzlichen
erwünschten
Bestandteile aus deren zuvor sterilfiltrierten Lösungen ergeben.
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Die
pharmazeutischen Präparate
werden oral verabreicht, z.B. mit einem inerten Verdünnungsmittel oder
mit einem vergleichbaren verzehrbaren Träger, sind in harten oder weichen
Gelatinekapseln mit weicher Schale enthalten, werden zu Tabletten
komprimiert oder werden direkt in Lebensmitteln einbezogen. Zur oralen
Verabreichung werden die aktiven Verbindungen in Hilfsstoffe inkorporiert
und in Form einnehmbarer Tabletten, bukkaler Tabletten, Pastillen,
Kapseln, Elixiren, Suspensionen, Sirups, Oblate und ähnliches
inkorporiert. Solche Präparate
und Zusammensetzungen enthalten mindestens 1 Gewichtsprozent aktive
Verbindung. Der Prozentanteil der Präparate und Zusammensetzungen
kann variiert werden und mag zwischen ungefähr 5 bis ungefähr 80% des
Gewichts der Einheit liegen. Die Menge der aktiven Verbindung in
solch therapeutisch geeigneten Präparaten ist so, dass man eine
geeignete Dosis erhält.
-
Die
Tabletten, Pastillen, Pillen, Kapseln und ähnliches können auch ein Bindemittel enthalten,
wie z.B. Gummi, Akazie, Maisstärke
oder Gelatine; Hilfsstoffe, wie z.B. Dicalciumphosphat; ein Disintegrationsmittel, wie
z.B. Maisstärke,
Kartoffelstärke,
Alginsäure
und ähnliches;
ein Gleitmittel, wie z.B. Magnesiumstearat; und einen Süssstoff,
wie z.B. Saccharose, Lactose oder Saccharin können hinzugefügt werden,
oder ein Aromastoff, wie z.B. Pfefferminz, Moosbeerenöl oder Kirscharoma.
Wenn die Dosiseinheit eine Kapsel ist, kann sie ausser Materialien
des oben erwähnten
Typs einen flüssigen
Träger
enthalten. Verschiedene andere Materialien können als Schichten oder mit
dem Ziel, die physische Form der Dosiseinheit zu ändern, vorliegen.
Zum Beispiel können
Tabletten, Pillen oder Kapseln mit Schellack, Zucker oder beides
beschichtet sein. Ein Sirup oder Elixier kann die aktive Verbindung,
Saccharose als Süssstoff,
Methyl und Propylparabene als Konservierungsmittel, einen Farbstoff
und Aromastoff, wie z.B. Kirsch- oder Orangenaroma, enthalten. Selbstverständlich sollte
irgendeines Material, das zur Herstellung irgendeiner Dosiseinheitsform
verwendet wird, pharmazeutisch rein und in den verwendeten Mengen
im wesentlichen nicht-toksisch sein. Darüber hinaus kann die aktive Verbindung
in "sustained-release"-Zusammensetzungen
und -Formulierungen inkorporiert werden.
-
Einige
der bevorzugten pharmazeutischen Formulierungen der vorliegenden
Erfindung sind unten beschrieben.
-
Tablettformulierung für orale Verabreichung:
-
Die
Bestandteile einer Tablettformulierung für orale Verabreichung sind
unten in Tabelle VI aufgeführt. Die
Tabletten A, B und C werden durch Nassgranulation mit dem Povidon
der ersten sechs Bestandteile, die in Tabelle VI aufgeführt sind,
hergestellt, gefolgt von dem Zusatz des Magnesiumstearats und nachfolgender Komprimierung.
Tabelle
VI |
| Milligramm
pro Tablette |
Tablette
A | Tablette
B | Tablette
C |
Aktiver
Bestandteil | 25 | 25 | 25 |
Avicel | 13 | – | 7 |
Lactose | 78 | 47 | – |
Stärke (Mais) | – | 9 | – |
Stärke (vorgelatinisiert, NF15) | – | – | 32 |
Natriumstärkeglycollat | 5 | – | – |
Povidon | 3 | 3 | – |
Magnesiumstearat | 1 | 1 | 1 |
Gesamt | 125 | 85 | 85 |
-
Tablettformulierung für sublinguale Verabreichung:
-
Die
Bestandteile von zwei Tablettformulierungen für sublinguale Verabreichung
sind unten in Tabelle 4 aufgeführt.
Die Tabletten A und B werden durch Nassgranulation mit dem Povidon
der ersten sechs Bestandteile, die in Tabelle 4 aufgeführt sind,
hergestellt, gefolgt von dem Zusatz des Magnesiumstearats und nachfolgender
Komprimierung.
Tabelle
4 |
| Milligramm
pro Tablette |
| Tablette
A | Tablette
B |
Aktiver
Bestandteil | 25 | 25 |
Avicel | 10 | – |
Lactose | – | 36 |
Mannitol | 51 | 57 |
Saccharose | – | 3 |
Akazie | – | 3 |
Povidon | 3 | – |
Magnesiumstearat | 1 | 1 |
Gesamt | 90 | 125 |
-
Tablettformulierung für bukkale Verabreichung:
-
Eine
Tablette für
bukkale Verabreichung wird durch Mischen der Bestandteile, die unten
in Tabelle 5 aufgeführt
sind, hergestellt, gefolgt von direkter Komprimierung der gemischten
Bestandteile.
Tabelle
5 |
| Milligramm
pro Tablette |
Aktiver
Bestandteil | 25 |
Hydroxypropylmethylzell
ulose | 25 |
(HPMC) | – |
Polycarbophil | 39 |
Magnesiumstearat | 1 |
Gesamt | 90 |
-
Pulvergefüllte Kapselformulierung:
-
Die
Bestandteile von zwei pulvergefüllten
Kapselformulierungen sind unten in Tabelle 6 aufgeführt. Die Kapseln
A und B werden durch Mischen der Bestandteile und Füllen von
zweiteiligen harten Gelatinekapseln mit der resultierenden Mischung
hergestellt.
Tabelle
6 |
| Milligramm
pro Tablette |
| Kapsel
A | Kapsel
B |
Aktiver
Bestandteil | 25 | – |
Avicel | 45 | – |
Lactose | 153 | – |
Stärke (1500
NF) | – | 117 |
Natriumstärkeglycollat | – | 6 |
Magnesiumstearat | 2 | 2 |
Gesamt | 225 | 150 |
-
Kapselformulierung gefüllt mit Flüssigkeit:
-
Die
Bestandteile von zwei Kapselformulierungen, die mit Flüssigkeit
gefüllt
sind, sind unten in Tabelle 7 aufgeführt. Kapsel A wird durch Schmelzen
von Macrogol 4000 BP hergestellt, indem der aktive Bestandteil in
der Schmelze dispergiert wird, und indem zweiteilige harte Gelatinekapseln
damit gefüllt
werden. Kapsel B kann durch Dispersion des aktiven Bestandteils
im Lecithin- und Arachisöl
und Füllen
von weichen elastischen Gelatinekapseln mit der resultierenden Dispersion
hergestellt werden.
Tabelle
7 |
| Milligramm
pro Tablette |
| Kapsel
A | Kapsel
B |
Aktiver
Bestandteil | 25 | 25 |
Macrogol
4000 USP | 200 | – |
Lecithin | – | 100 |
Arachis-Öl | – | 100 |
Gesamt | 225 | 225 |
-
Kapselformulierung mit gesteuerter Freisetzung:
-
Eine
Kapselformulierung für "controlled release" wird durch Mischen
und Extrudieren der ersten vier Bestandteile, die unten in Tabelle
8 aufgeführt
sind, und Sphäronisierung
und Trocknen des Extrudats hergestellt. Die getrockneten Pellets
werden mit der Ethylzellulose als eine "release"-kontrollierende Membran beschichtet,
und die entstandenen Pellets werden in zweiteiligen harten Gelatinekapseln
gefüllt.
Tabelle
8 |
| Milligramm
pro Kapsel |
Aktiver
Bestandteil | 25 |
Avicel | 123 |
Lactose | 62 |
Triethylcitrat | 3 |
Ethylzellulose | 12 |
Gesamt | 225 |
-
Intravenöse Formulierung:
-
Die
intravenöse
Formulierung, die die unten in Tabelle 9 aufgeführten Bestandteile enthält, wird
durch Aufnahme des aktiven Bestandteils im Citratpuffer hergestellt,
und der pH-Wert der Lösung
wird dann mit Hilfe von Salzsäure
auf pH 7 eingestellt. Die entstandene Lösung wird auf Volumen gebracht
und wird nachher durch einen Mikroporenfilter in sterile Glasfläschen filtriert,
die nach dem Füllen
versiegelt und abgedichtet werden.
Tabelle
9 |
| Gewichts-% |
Aktiver
Bestandteil | 2 |
Salzsäure (Citratpuffer) | q.s.
bis pH 7 |
Wasser
für Injektionen | bis
100% |
-
Intranasale Formulierung:
-
Eine
intranasale Formulierung, die die unten in Tabelle 10 aufgeführten Bestandteile
enthält,
wird durch Aufnahme des aktiven Bestandteils in einer Mischung der
Hydroxybenzoate hergestellt, und der pH-Wert der Lösung wird
dann mit Hilfe von Salzsäure
in Citratpuffer auf pH 7 eingestellt. Die entstandene Lösung wird auf
Volumen gebracht und wird nachher durch einen Mikroporenfilter in
sterile Glasflaschen filtriert, die nach dem Füllen versiegelt und abgedichtet
werden.
Tabelle
10 |
| Gewichts-% |
Aktiver
Bestandteil | 0.5 |
Salzsäure in Citratpuffer | q.s.
bis pH 7 |
Methylhydroxybenzoat | 0,2 |
Propylhydroxybenzoat | 0,2 |
Wasser
für Injektionen | bis
100% |
-
Formulierung für intramuskuläre Injektion:
-
Eine
Formulierung für
intramuskuläre
Injektion, die die unten in Tabelle 11 aufgeführten Bestandteile enthält, wird
durch Auflösen
des aktiven Bestandteils im Glycofurol hergestellt. Der Benzylalkohol
wird dann hinzugefügt
und aufgelöst,
und Wasser wird hinzugefügt,
um das endgültige
Volumen auf 3 ml zu bringen.
-
Die
Mischung wird dann durch einen Mikroporenfilter in sterile Glasflaschen
filtriert, die nach dem Füllen
versiegelt und abgedichtet werden.
Tabelle
11 |
Aktiver
Bestandteil | 0,05
g |
Benzylalkohol | 0,1
g |
Glycofuro
751 | 1,45
g |
Wasser
für Injektionen | q.s.
bis 3,00 ml |
-
Sirupformulierung:
-
Eine
Sirupformulierung, die die unten in Tabelle 12 aufgeführten Bestandteile
enthält,
wird durch Auflösen
des Natriumbenzoats in einem Teil von gereinigtem Wasser aufgelöst, und
die Sorbitolauflösung
wird dann hinzugefügt.
-
Danach
wird der aktive Bestandteil hinzugefügt und aufgelöst. Die
entstandene Lösung
wird daraufhin mit dem Glycerol gemischt und bis zum benötigten Volumen
mit gereinigtem Wasser gebracht.
Tabelle
12 |
Aktiver
Bestandteil | 0,05
g |
Sorbitolauflösung | 1,5
g |
Glycerol | 1,0
g |
Natriumbenzoat | 0,005
g |
Aromastoff | 0,0125
ml |
-
Suppositorium-Formulierung:
-
Eine
Suppositorium-Formulierung, die die unten in Tabelle 13 aufgeführten Bestandteile
enthält,
wird durch Schmelzen eines Fünftels
des Witepsols in einer "Dampfmantel-Pfanne" bei einer maximalen
Temperatur von 45°C
hergestellt. Der aktive Bestandteil wird dann durch ein 200 μm-Sieb gesiebt
und mit der geschmolzenen Base unter Anwendung eines Silverson-Mischers,
der mit einem Schneidkopf ausgerüstet
ist, gemischt, bis eine glatte Dispersion erreicht ist.
-
Indem
die Mischung bei 45°C
aufrechterhalten wird, wird der zurückbleibende Whitepsol H 15
der Suspension hinzugefügt,
die umgerührt
wird, um eine homogene Mischung zu gewährleisten. Die gesamte Suspension
wird dann durch ein 250 μμm rostfreies
Stahlsieb geleitet und wird unter ständigem Umrühren bei 40°C abgekühlt. Bei einer Temperatur von
zwischen 38 und 40°C
werden 2,0 g Aliquote der Mischung in geeignete Plastformen gefüllt. Die
entstandenen Suppositorien lässt
man bei Raumtemperatur abkühlen.
Tabelle
13 |
| Milligramm
pro Suppositorium |
Aktiver
Bestandteil (63 μm)1 | 50 |
Hard
fat, USP (Witepsol H15 – dynamit
NoBel) | 1950 |
Gesamt | 2000 |
- 1 Der aktive Bestandteil
wird als ein Pulver verwendet, worin mindestens 90% der Partikel
einen Durchmesser von 63 μm
oder weniger haben.
-
Aerosol-Formulierung:
-
Eine
Aerosol-Formulierung, die die unten in Tabelle 14 aufgeführten Bestandteile
enthält,
wird durch Mischen der aktiven Verbindung mit Ethanol hergestellt,
und Wasser wird im Hinblick auf Injektion hinzugefügt. Daraufhin
wird die Lösung
einem Teil von Propellant 22 hinzugefügt, auf –30°C gekühlt und in eine Fülleinrichtung überführt. Die
benötigte
Menge wird dann einem rostfreien Stahlbehälter hinzugefügt und mit
dem Rests des Treibmittels verdünnt.
Die Ventileinheiten werden dann dem Behälter angepasst.
Tabelle
14 |
| Gewichts-% |
Aktiver
Bestandteil | 0.25 |
Ethanol | 10 |
Wasser
für Injektionen | 19.75 |
Propellant
22 (Chlordifluormethan) | 70 |
Gesamt | 100 |
-
Pessar-Formulierung:
-
Eine
Pessar-Formulierung wird durch direktes Mischen der Bestandteile,
die unten in Tabelle 15 aufgeführt
sind, hergestellt. Pessare werden durch Komprimieren der entstandenen
Mischung hergestellt.
Tabelle
15 |
| Milligramm
pro Pessar |
Aktiver
Bestandteil (63 μm)1 | 50 |
Wasserfreie
Dextrose | 470 |
Kartoffelstärke | 473 |
Magnesiumstearat | 473 |
Wasser
für Injektionen | 1000 |
- 1 Der aktive Bestandteil
wird als ein Pulver verwendet, worin mindestens 90% der Partikel
einen Durchmesser von 63 μm
oder weniger haben.