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Brotbackmittelzusammensetzungen
umfassen eine Vielzahl von Zusätzen,
von denen beabsichtigt ist, dass sie die Qualität des Brotes und anderer Bäckereiprodukte
verbessern beispielsweise von Kuchenmischungen und von gesäuerten und
von ungesäuerten
gebackenen Produkten generell. Diese schließen Emulgatoren, Enzyme, Antioxidationsmittel,
Zucker, Lebensmittelsäuren
und Säureregulatoren,
Milchfeststoffe und Vitamine ein und können von einem Anteil Mehl
zur Erleichterung der durch Mischung mit verbleibenden Backzutaten,
die im weiten Maß aus
Mehl bestehen, begleitet sein. Fette und Glyzeridöle liegen
ebenfalls vor.
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Es
ist seit einiger Zeit bekannt, dass es wünschenswert ist, eine Brotbackmittelzusammensetzung
in einer flüssigen
Form bereit zu stellen. Der Grund dafür ist, dass Handhabung dieses
Typs von Material in pulvriger Form problematisch sein kann. Beispielsweise
könnten
Arbeiter die Pulver einatmen. Das Pulver kann allergische Reaktionen
hervorrufen. Außerdem
sind Pulver in industriellen Anwendungen schwieriger zu dosieren
als flüssige
Zusammensetzungen. Ein Erfordernis für flüssige Brotbackmittelzusammensetzungen
ist, dass sie bei Temperaturen von etwa 5 bis 25°C flüssig sein sollten und dass
sie stabil sein sollten beim Lagern bei diesen Temperaturen, d.
h., dass sie sich nicht in deutliche Phasen, einschließlich eines
Niederschlags trennen und ihre Funktionalität über die Zeit bewahren.
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WO
99/48377 beschreibt eine Zusammenfassung, die eine Öl und/oder ölähnliche
Komponente aufweist, eine Triglyzeridfettsäure und/oder einen Emulgator
mit hohem Schmelzpunkt und einen teilchenartigen Bestandteil. Der
teilchenartige Bestandteil liegt ein einer stabilen Suspension in
einer Kristallmatrix, die durch die Triglyzeridfettsäure gebildet
wird, vor. Der Nachteil einer Zusammensetzung gemäß diesem
Dokument ist der, dass nur eine relativ kleine Menge an funktionalen
Zutaten wie beispielsweise Emulgatoren in das Brotbackmittel aufgenommen
werden kann.
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EP-A
0 572 051 beschreibt flüssige
Brotbackmittelzusammensetzungen mit verbesserter Stabilität, die 75–95 Gew.%
pflanzliches Öl,
1–5 Gew.%
gehärtetes
pflanzliches Öl,
1–5 Gew.%
teilweise gehärtetes
pflanzliches Öl,
2–20 Gew.%
Emulgatoren einschließlich
DATA-Ester, 0,1–0,5
Gew.%
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Enzyme
und 0,1–1,0
Gew.% Oxidationsmittel. Diese Produkte werden durch Schmelzen und
Mischen der Fettkomponenten bei 50–75°C, Kneten und Durcharbeiten
der Mischung durch einen Votator, unter Kühlen bei einer Temperatur von
20–32°C, unter
mildem Rühren
zumindest 1 Stunde lang bei 25–35°C, Fluidisieren der
Flüssigdispersion
der Fettkristalle, Hinzufügen
der Enzyme und der Oxidationsmittel und Rühren der resultierenden Mischung
30 Minuten bis 4 Stunden lang bei Umgebungstemperatur hergestellt.
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Die
Derwent Publikation XP002167496 (Patentzusammenfassung der
JP 59051742 ) bezieht sich
auf eine Zusammensetzung, die hergestellt werden kann durch (a)
Heiß-Schmelzen
von Öl
und Fett, (b) Kühlen auf
unterhalb von 40°C,
(c) Hinzufügen
von pulvrigem Glyzerinfettsäureester,
dessen Körner
vorwiegend unter 200 Mikrons haben, zu dem Öl und Fett, bevor die Kristallisation
des Triglyzerids fortschreitet zu einem festen Fettindikator (SFI)
von meist 0,5, und (d) falls nötig,
weiteres Kühlen,
um Triglyzerid zu kristallisieren, so dass das SFI der Mischung
0,5–3
beträgt.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine flüssige Brotbackmischung bereitzustellen,
die eine relativ große
Menge an funktionellen Zutaten wie Emulgatoren, beispielsweise Monoglyzeriden
und Diacetyl-Weinsäureestern
von Mono- und Diglyzeriden, umfasst. Ein weiteres Ziel ist, dass
ein derartiges Brotbackmittel flüssig
ist, d. h., pumpbar oder gießbar,
und dass es während
der Lagerung stabil ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt daher eine flüssige Brotbackmittelzusammensetzung
bereit, umfassend
- (a) 30 bis 94 Gew.%, basierend
auf dem Gewicht der Gesamtzusammensetzung, eines Öls, und/oder
eines ölartigen
Bestandteils;
- (b) 1 bis 10 Gew.%, basierend auf dem Gewicht der Gesamtzusammensetzung,
eines Triglyzeridfetts und
- (c) einen teilchenartigen Bestandteil, umfassend:
5 bis
40 Gew.%, basierend auf dem Gewicht der Gesamtzusammensetzung, eines
Emulgators mit hohem Schmelzpunkt und
0 bis 60 Gew.%, basierend
auf dem Gewicht der Gesamtzusammensetzung, von weiteren Brotbackmittelzusätzen.
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Die
Struktur des Brotbackmittels der Erfindung ist mit dieser Zusammensetzung
eine kontinuierliche Fettphase, in der der teilchenartige Bestandteil
dispergiert ist. Obwohl es nach dem Stand der Technik bekannt ist,
einen Emulgator mit hohem Schmelzpunkt als Teil der Triglyzeridfettkomponente
(b) zu verwenden, war es nicht bekannt, einen solchen Emulgator
als getrennten teilchenartigen Bestandteil einzubeziehen, welcher
in der gesamten Fettphase dispergiert ist. Es wird bemerkt, dass,
anders als Komponente (b) der teilchenartige Bestandteil keine Kristallmatrix
bildet. Vorzugsweise hat die Komponente (c) eine Oberfläche von
zumindest 2 m2 pro Gramm. Ein Protokoll
zur Bestimmung der Oberfläche
ist in WO 99/48377 offenbart (Protokoll C).
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Komponente
(a) gemäß der Erfindung
ist ein Öl
und/oder ein ölähnlicher
Bestandteil und liegt geeigneterweise in einer Menge von 40 bis
94 Gew.%, vorzugsweise von 50 bis 80 Gew.%, basierend auf dem Gewicht
der Gesamtzusammensetzung, vor.
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Das Öl des Bestandteils
(a) ist vorzugsweise ein flüssiges,
verzehrbares Triglyzeridöl.
Das Öl
weist einen Fettgehalt von weniger als 10% bei 20°C auf. Das Öl hat vorzugsweise
einen Jodwert von 20 bis 210, vorzugsweise von 80 bis 140. Beispiele
geeigneter Öle
sind Sonnenblumenkernöl,
Distelöl,
Sojabohnenöl, Traubenkernöl, Maisöl, Erdnussöl, Olivenöl, Baumwollsamenöl, Oleinfraktionen
natürlicher Öle, wie
Palmöl-Olein,
zwischen veresterte Öle
und Derivate und Gemische hiervon.
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Obgleich
sie flüssig
sind, sind verzehrbare Triglyzeridöle bevorzugt, es können ebenfalls „ölähnliche" Bestandteile verwendet
werden. Der Begriff „ölartig" bezeichnet ein Material,
das ölähnliche
Eigenschaften zeigt. Die ölartigen
Bestandteile können
ein Emulgator, Paraffin oder Ölersatz,
vorzugsweise ein flüssiger
Lebensmittelemulgator wie Lecithin, Sorbitan, Monooleat, Sorbitan,
Monolauriat, Polysorbat, Diacetyl-Weinsäureester von Fettsäure-Monodiglyzeriden,
Saccharoseester von Fettsäuren
sein.
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Das
Triglyzeridfett ist durch einen Schmelzpunkt von über 50°C gekennzeichnet,
vorzugsweise von über
60°C. Das
Triglyzeridfett wird vorzugsweise mit Säuren verestert, die eine Kettenlänge von
4 bis 24 Kohlenstoffatomen haben. Ihr Jodwert ist vorzugsweise 0
bis 5. Der Hartfettbestandteil dieser Mischungen muss die Fähigkeit
haben, ein Kristallgitter in der Zusammensetzung zu bilden.
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Das
Triglyzeridfett liegt in einer Menge von 1 bis 10 Gew.%, vorzugsweise
weniger als 8 Gew.%, am meisten bevorzugt weniger als 5 Gew.% vor,
basierend auf dem Gewicht der Gesamtzusammensetzung.
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Das
Triglyzeridfett wird vorzugsweise aus gehärtetem Triglyzeridfett ausgewählt, wie
beispielsweise gehärtetem
Traubenkernöl,
gehärtetem
Sonnenblumenkernöl,
gehärtetem
Sojabohnenöl,
gehärtetem
Palmöl, gehärtetem Fischöl, gehärtetem Maisöl, gehärtetem Erdnussöl, gehärtetem Distelöl, gehärtetem Olivenöl, Derivaten
und Gemische hiervon. Das Triglyzeridfett kann auch eine Fettfraktion
wie Palmstearin sein. Vorzugsweise ist das Triglyzeridfett ein durchgehärtetes Fett,
bedeutet, dass es einen Jodwert von weniger als 2 hat.
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Komponente
(b) bildet ein Kristallgitter innerhalb der vorliegenden Zusammensetzung,
welches dabei hilft, die zeichenartigen Bestandteile während einer
längeren
Lagerzeit suspendiert zu halten. Während der Lagerung kann sich
das Kristallgitter, das in der Zusammensetzung gemäß der Erfindung
vorliegt, verändern. Beispielsweise
können
Fettkristalle von einer α in
eine β-Form
und in die β-Form übergehen,
oder sogar direkt von der α-
in die β'-Form. Solche Änderungen
haben eine Auswirkung beispielsweise auf die Viskosität und Gießbarkeit
der vorliegenden Zusammensetzung. Besonders stabile Zusammensetzungen
werden erhalten, wenn die vorliegende Zusammensetzung im Wesentlichen
frei von kristallinen Bestandteilen (b) in der β'-Form vorliegt. Es ist mehr bevorzugt,
dass die kristalline Komponente (b) im Wesentlichen in der β'-Form vorliegt.
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Die
teilchenartigen Bestandteile in der vorliegenden Zusammensetzung
können
deutlich von der dispergierten Fettphase unterschieden werden. Die
durchschnittliche Partikelgröße des teilchenartigen
Bestandteils beträgt
zumindest 10 Mikrometer. Dies bedeutet, dass zumindest 50%, vorzugsweise
zumindest 80% der Partikel eine Partikelgröße hat, die größer als
10 Mikrometer ist. Die Partikelgröße kann mittels Techniken bestimmt
werden, die im Stand der Technik bekannt sind, beispielsweise durch
einen Malvern-Laser-Particle-Zähler
(TM).
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Ein
einzigartiges Merkmal der vorliegenden Zusammensetzung ist, dass
der teilchenartige Bestandteil im Wesentlichen nicht in Komponenten
(a) und (b) gelöst
ist und sich auch nicht löst.
Dies bedeutet, dass während
der Herstellung des Brotbackmittels mit Vorsicht vorgegangen werden
muss, um den teilchenartigen Bestandteilen nicht zu gestatten, sich
in Komponenten (a) und (b) zu lösen.
Im Endprodukt sind weniger als 10 Gew.%, vorzugsweise weniger als
5 Gew.% der Menge des Bestandteils (c) in Bestandteilen (a) und/oder
(b) gelöst.
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Die
Brotbackmittelzusammensetzung gemäß der Erfindung ist eine stabile
Suspension. Der Begriff „stabile
Suspension" bedeutet,
dass die Zusammensetzung einen Sedimentationsindex (S.I.) von weniger
als 50%, vorzugsweise von weniger als 20% hat. Der Trennungsindex
ist vorzugsweise größer als
70%, noch bevorzugter größer als
90%. Sedimentationsindex und Separationsindex sind gemäß dem Protokoll
A und B der WO 99/48377 bestimmt, welche hiermit unter Bezugnahme
eingeschlossen ist.
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Die
Brotbackmittelzusammensetzung ist ferner anhand ihrer eingeschlossenen
rheologischen Eigenschaften gekennzeichnet. Die Zusammensetzung
ist flüssig,
d. h. gießbar
oder pumpbar. Insbesondere der Bostwick-Wert beträgt mindestens
1 cm/30 Sek., vorzugsweise zumindest 3 cm/30 Sek., am meisten bevorzugt
zumindest 4 cm/30 Sek. Der Bostwick-Wert wird in einem Bostwick
Consistometer (TM) durch Messen des Abstands, den eine Materialprobe
unter ihrem eigenen Gewicht in 30 Sekunden bei 20°C fließt, bestimmt. Je
niedriger der Bostwick-Wert, desto dicker ist die Probe und umso
höher ist
ihre Konsistenz.
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Ein
weiterer Parameter, der die rheologischen Eigenschaften bestimmt,
ist die Fließspannung.
Die Fließspannung
wird wie nachfolgend beschrieben bestimmt und beträgt vorzugsweise
weniger als 150 Pa, noch bevorzugter weniger als 100 Pa, am meisten
bevorzugt weniger als 70 Pa. Diese Eigenschaften werden im Wesentlichen
während
der Lagerung bei einer Temperatur von etwa 15°C aufrecht erhalten. Dies bedeutet, dass über eine
Dauer von zumindest 4 Wochen, vorzugsweise zumindest 8 Wochen keine
wesentlichen Änderungen
des Bostwick-Wertes und der Fließspannung auftreten und dass
sie oberhalb, beziehungsweise unterhalb der oben gegebenen Grenzwerte
verbleiben.
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Der
Emulgator mit hohem Schmelzpunkt ist vorzugsweise dadurch gekennzeichnet,
dass er einen Jodwert hat, der kleiner ist als 20, insbesondere
kleiner als 10, am meisten bevorzugt kleiner als 5, insbesondere
2. Der Absenkpunkt des Emulgators ist höher als 50°C, insbesondere höher als
60°C. Der
Emulgator mit hohem Schmelzpunkt kann ferner aus einer Mischung
von Emulgatoren bestehen, solange die Mischung ebenfalls die obigen
Kriterien hinsichtlich des Jodwerts und des Absenkpunkts erfüllt.
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Typische
Emulgatoren mit hohem Schmelzpunkt, welche die obigen Kriterien
erfüllen,
sind Diacetylweinsäureester
gesättigter
Mono- und/oder Diglyzeride oder gesättigte Monoglyzeride. Diacetylweinsäureester
gesättigter
Mono- und/oder Diglyzeride und gesättigte Monoglyzeride sind kommerziell
erhältlich.
Die Monoglyzeride müssen
nicht notwendigerweise rein sein und können daher beispielsweise Diglyzeride
enthalten. Vorzugsweise enthalten diese Monoglyzeridprodukte zumindest
40% Monoglyzeride. Die Monoglyzeride können ebenfalls in der Form
destillierter Monoglyzeride vorliegen, was einen Reinheitsgrad von
ca. 90% anzeigt.
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Der
Emulgator mit hohem Schmelzpunkt liegt in einer Menge von 5 bis
40 Gew.% vor, vorzugsweise mit mehr als 7 Gew.-%, am meisten bevorzugt
mit zumindest 10 Gew.-%, basierend auf dem Gesamtgewicht der Brotbackmittelzusammensetzung.
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Der
teilchenförmige
Bestandteil (c), der den Emulgator mit hohem Schmelzpunkt und optional
Additive umfasst, hat vorzugsweise eine durchschnittliche Partikelgröße von zumindest
10 μm. Eine
kleinere Partikelgröße kann
Auflösung
des teilchenartigen Emulgatorbestandteils führen. Der obere Grenzwert der
Partikelgröße ist bestimmt
durch Sedimentation des teilchenartigen Bestandteils und wird grundsätzlich überwiegend
bei 1000 μm
liegen. Vorzugsweise liegt die Partikelgröße teilchenartigen Bestandteils
(c) innerhalb des Bereichs von 200–700 μm, am meisten bevorzugt liegt
sie im Bereich von 350–550 μm.
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Die
Zusammensetzung kann ferner 0 bis 60 Gew.%, vorzugsweise 3 bis 30
Gew.%, basierend auf dem Gewicht der Gesamtzusammensetzung, von
gewöhnlich
zum Einsatz gebrachten Brotbackmittelzusätzen, einschließlich Enzyme,
Salze, weitere Emulgatoren, Hydrokolloide, Geschmacksgeber, Reduktionsmittel,
Proteine, Stärken,
Mineralien, Vitamine, Süßstoffe,
Backpulver, Mehl, tierisches Fett, Säuren, Hefe, Farbstoffe, Gewürze, Kräuter, Gluten,
Konservierungsstoffe, Antioxidationsmittel und Fasern enthalten.
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Die
Zusammensetzung enthält
vorzugsweise im Wesentlichen kein Wasser, d. h., vorzugsweise weniger
als 5 Gew.%, stärker
bevorzugt weniger als 1 Gew.%, insbesondere weniger als 0,5 Gew.%,
basierend auf dem Gewicht der Gesamtzusammensetzung.
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Die
Brotbackmittelzusammensetzung kann durch Verfahren aus dem Stand
der Technik hergestellt werden. Typischerweise werden zumindest
die Bestandteile (a) und (b) miteinander kombiniert und die Temperatur
eingestellt und gehalten, um Bildung einer stabilen (equilibrierten)
Fettmatrix zu ermöglichen.
Nachfolgend wird Bestandteil (c) und optional (d) hinzugefügt, während die
Mischung gerührt
wird. Es ist ebenfalls möglich,
zuerst einen Teil der Bestandteile (a) und (b) zu mischen und dann
die verbleibenden Teile von (a) und (b) zusammen mit Komponente
(c) darunter zu mischen, vorausgesetzt, dass die verbleibenden Teile
von (a) und (b) stabilisiert wurden vor der Durchmischung mit Komponente
(c).
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Die
Zusammensetzung der Erfindung kann in einem Verfahren hergestellt
werden, gleich denen, die bei der Herstellung von flüssiger Backmargarine
eingesetzt werden. Bestandteile (a) und (b) werden zusammengegeben
und in einem Rohrkühler
kristallisiert und werden nachfolgend bei einer Temperatur, die
nahe der gewünschten
Lagerungstemperatur liegt, eine ausreichend lange Zeitdauer equilibriert,
um sicher zu stellen, dass eine stabile kristalline Fettmatrix erhalten
wurde. Nachfolgend werden Bestandteile (c) und optional Bestandteil
(d) unter Rühren
hinzugefügt.
Im Ergebnis bildet ein Bestandteil (b), das Triglyzeridfett, eine
Kristallmatrix. Das resultierende Produkt, welches den teilchenartigen
Bestandteil genauso wie die Kristallmatrix, gebildet durch das Triglyzeridfett,
aufweist, ist immer noch pumpbar. Die Kristallmatrix des Triglyzeridfetts
hilft dabei, den teilchenartigen Bestandteil (c) in dem Öl suspendiert
zu halten.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
des vorliegenden Verfahrens werden die Bestandteile (a) und (b)
bei einer Temperatur zusammengegeben, welche ausreichend hoch ist,
um sicher zu stellen, dass die resultierende Mischung im Wesentlichen
kein festes Fett enthält.
Nachfolgend wird die Mischung herunter gekühlt, vorzugsweise in einem
Schabewärmetauscher,
auf eine Temperatur, die vorzugsweise unter 15°C, stärker bevorzugt unter 10°C liegt.
Die resultierende gekühlte
Mischung wird vorzugsweise bei einer Temperatur von zwischen 10
und 25°C,
noch bevorzugter bei einer Temperatur zwischen 15 und 25°C zumindest
6 Stunden lang, vorzugsweise mehr als 12 Stunden lang und am meisten
bevorzugt zumindest 24 Stunden lang gekühlt, ehe Komponente (c) und
optional Bestandteil (d) hinzugefügt werden. Bestandteile (c)
und (d) werden vorzugsweise in der Form eines Pulvers hinzu gegeben
und homogen unter die Mischung der Komponenten (a) und (b) unter
Rühren
dispergiert. Während
der Durchmischung der Komponente (c) mit dem optionalen Bestandteil
(d) wird die Temperatur der Mischung vorzugsweise zwischen 10 und
25°C gehalten,
stärker
bevorzugt zwischen 15 und 25°C.
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Bestimmung
der Fließspannung
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Fließmessungen
können
als eine Analyse des Fließverhaltens
einer Dispersion verwendet werden. Die Viskosität eines Liquids wird bestimmt
als die Scherspannung geteilt durch die Scherrate. Wenn sich die Querspannung
linear mit der Rate ändert,
wird das Liquid als Newton'sche
Flüssigkeit
bezeichnet; die Viskosität
ist unabhängig
von der Scherrate. Man sagt, dass die Dispersion strukturviskos
ist, wenn die Viskosität einer
Dispersion sinkt mit steigender Rate. Die Steigerung der Scherspannung
ist nicht länger
linear mit dem Anwachsen der Rate.
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Eine
weitere Abweichung von der idealen Situation ist, wenn die Dispersion
einen bestimmten Grenzspannungswert überwinden muss, um mit dem
Fließen
zu beginnen: dem Fließwert.
Dieser Typ des Verhaltens tritt bei den meisten flüssigen Brotbackmittel
wie in dieser Erfindung beschrieben, auf. Es kann beschrieben werden
durch das so genannte Herschel-Bulkley Analysemodell, welches eine
Modellgleichung durch die Datenpunkte anpasst. Dieses Modell wird
durch die folgende Gleichung ausgedrückt:
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Wenn τ die Scherspannung
ist, ist τ
0 die Fließspannung, k ist eine Konsistenz-Konstante
der Konsistenz,
ist
die Scherrate und n der Ratenindex. Wenn die Fließspannung über einem
bestimmten Wert liegt, wird die Dispersion nicht mehr länger als
gießbar
angesehen.
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Fließmessungen
können
ausgeführt
werden mit einem Carrimed CLS2 500 Rheometer
von TA Instruments (TM) mit einer 6 cm rostfreien Stahlplattenanordnung
und einer Lückengröße von 1000
Mikrometer. Temperaturen bei der Messung liegen bei 15, 20 und 25°C. Bei dieser
Platten-Plattenanordnung
wächst
die Scherspannung mit einem logarithmischen Anstiegsmodus von 1
bis 200 Pa in 5 Minuten und 45 Sekunden durch Anwachsen der Scherrate
(Drehgeschwindigkeit der oberen Platte) und zurück von 200 auf 1 Pa in 5 Minuten
und 45 Sekunden. Die Scherspannung ist die gesteuerte Variable.
Als nächstes
werden die Rohdaten mit dem TA Instruments Rheology Solutions Software-
Paket DATA V1.2.2 (TM), Datenmodul 1994–1997 analysiert. Der Wert
für die
Fließspannung
wird durch Analysieren der Scherrate und der Scherspannungsdaten im
Bereich von 1 bis 200 s-1 mit dem Herschel-Bulkley-Modell analysiert.
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Die
Erfindung wird ferner dargelegt mittels der folgenden Beispiele:
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Beispiele 1–4
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Vier
Typen von Brotbackmitteln A bis D werden aus den Zusammensetzungen
hergestellt, die in der folgenden Tabelle gezeigt sind (alle Mengen
in Teilen pro Gewicht):
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Hymono
8903 (von Quest International, Niederlande) wird aus durchgehärtetem Fett
hergestellt und hat einen Jodwert von maximal 2. Dimodan SVM (von
Danisco Ingredients, Dänemark)
ist teilweise gehärtet und
hat einen Jodwert von 35–45
und einen Absenkpunkt von näherungsweise
65°C.
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Die
Brotbackmittel werden mittels dem folgendem Verfahren hergestellt:
das
Rapsöl
und das durchgehärtete
fraktionierte Palmstearin werden erhitzt und temperiert auf 60°C und vorsichtig
gemischt. Die resultierende Mischung wurde gekühlt und kristallisiert in einer
konventionellen Weise mittels einem Votator®-Linie
der 3 A-Einheiten und einer C-Einheit, die eine Verweilzeit von
5 Minuten bereitstellt. Die Linie wurde mit einem Durchsatz von
60 kg/h betrieben. Angewandte Kühltemperaturen
lagen zwischen 0 und 25°C,
die Drehgeschwindigkeit der C-Einheit betrug 750 rpm und die Auslasstemperatur
5°C. Die Mischung
wurde nachfolgend ruhen gelassen (equilibriert) bei der gewünschten
Lagerungstemperatur. Das Monoglyzerid wurde in die Fettmischung
unter niedriger Scherung und bei der gewünschten Lagerungstemperatur
unter Verwendung eines Moltomat® bei
20–40
rpm gemischt. Die Mischung wurde 5–15 Minuten lang gerührt, oder
länger
falls nötig,
um das Monoglyzeridpulver ständig überall in
der Mischung zu dispergieren.
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Die
Mischungen wurden bei 15 und 25°C
gelagert. Nach 1, 3 und 9 Wochen wurden Proben genommen, um das
Auftreten von Öltrennung
und/oder Sedimentation abzuschätzen
und Gießbarkeit
zu überprüfen. Keine
der Proben zeigte Ölabtrennung
oder Sedimentation, aber die Gießbarkeit wurde sehr unterschiedlich vorgefunden.
Die Gießbarkeit
wurde bestimmt mittels der vorgenannten Bostwick-Methode.
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Die
Ergebnisse, die erhalten wurden, waren wie folgt:
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Bei
15°C zeigten
beide Proben, die Hymono 8903 enthielten, einen nahezu konstanten
Bostwick-Wert während 9
Wochen der Lagerung. Die Gießbarkeit
der Produkte, die Dimodan SVM enthielten, zeigte jedoch, wie durch
die Änderung
des Bostwick-Werts gezeigt, verringerte Gießbarkeit während der Lagerungsdauer.
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Nach
9 Wochen Lagerung bei einer Temperatur von 25°C war die Gießbarkeit
der 25% Dimodan SVM Mischung 0. Die Gießbarkeit der 12,5% Dimodan
SVM Mischung wurde als sehr schnell verringert vorgefunden während der
Lagerung bei 25°C.
Die Gießbarkeit
der 25% Hymono 8903 Mischung wurde ebenfalls als sinkend während der
Lagerung beobachtet. Die 12,5% Hymono 8903 blieb jedoch gießbar während der
Lagerungsdauer.
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Fließmessungen
wurden an den vorgenannten Produkten nach Lagerung bei 15 und 25°C durchgeführt. Die
Vorrichtung, die verwendet wurde, war ein Carrimed
® CLS
500 Rheometer (TA Instruments) mit einer 6 cm rostfreien Flachplattenanordnung
und einer Lückengröße von 1000
Mikrometer. Messtemperaturen lagen bei 15 und 25°C. Bei dieser Plattenanordnung
ist die Scherspannung mit logarithmischen Anstiegsmodus von 1 auf
200 Pa in 5 Minuten und 45 Sekunden durch Erhöhen der Scherrate (Drehgeschwindigkeit
der oberen Platte) angestiegen, und zurück auf 200 bis 1 Pa in 5 Minuten
und 45 Sekunden. Die Scherspannung war die gesteuerte Variable.
Als nächstes
wurden die Rohdaten mit dem TA Instruments Rheology Solutions Software-Paket DATA VI.2.2,
Datenmodul 1994–1997
analysiert. Der Wert für
die Fließspannung
wurde bestimmt durch Analysieren der Scherrate und der Scherspannungsdaten
im Bereich von 1 bis 200 s
–1 unter Verwendung des
Herschel-Bulkley Models bestimmt. Die Ergebnisse waren wie folgt:
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Bei
15°C zeigten
beide Proben, die Hymono 8903 enthielten, einen ähnlichen Fließwert, der
während der
9 Wochen Lagerungsdauer konstant blieb. Nach 9 Wochen Lagerung bei
25°C, zeigte
die 25% Dimodan SVM-Mischung einen sehr hohen Fließspannungswert
und war nicht gießbar.
Die Fließspannung
der 12,5% Dimodan SVM Mischung wurde als steigend während der
9 Wochen Lagerzeit vorgefunden.
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Schritt
A: Die erhitzten Öle
(über 70°C) werden
schnell gekühlt
(auf 3–5°C) durch
ein Votationssystem, um eine Kristallstruktur zu erzeugen. Diese
Kristallstruktur ist in der Lage, eine adäquate Viskosität während der
Lagerung, des Transports und nachfolgendem Durchmischen bei Umgebungstemperaturen
während
eines genau bezeichneten Lagerzeit zu erhalten.
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Schritt
B: Auf die Herstellung folgend, wird die kristallisierte Mischung
einer Reifezeit bei Umgebungstemperatur zumindest 24 Stunden lang
unterzogen. Die erhaltene Mischung aus Verfahren A wird nachfolgend mit
den anderen Komponenten gemischt, die in den obigen Tabellen angegeben
sind. Mischungsbedingungen sind so ausgewählt, dass eine homogene Mischung
erhalten wird, welche eine adäquate
Viskosität
behält,
um sicher zu stellen, dass keine Trennung, Verdickung oder Verdünnung während der
Lagerung oder dem Transport bei Umgebungstemperaturen während des
Lagerzeit auftritt.