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Angaben bezüglich der
Förderung
von Forschungs- oder Entwicklungsarbeiten durch Bundesmittel
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Die
Erfindung wurde von der Regierung unter FAA Contract Nr. 95-G-026 und US. Air Force,
Phillips Laboratories, gefördert.
Die Regierung besitzt bestimmte Rechte an der Erfindung.
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Hintergrund der Erfindung
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft funktionalisierte, diskrete Silsesquioxane,
die sich unter anderem zur Herstellung von organischen und anorganischen
Nanocompositen eignen, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung und
ihre Verwendung. Aus den funktionalisierten Silsesquioxanen hergestellte
Nanocomposite weisen ungewöhnliche
physikochemische Eigenschaften auf.
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2. Stand der
Technik
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Es
sind zahlreiche Typen von makroskopischen Compositen bekannt. Zu üblichen
Beispielen gehören mit
Kohlenstofffasern und Glasfasern verstärkte thermoplastische und hitzehärtende Composite.
Die Eigenschaften von Compositen übertreffen im allgemeinen die
aufgrund der Anwendung der "Mischungsregel" vorausgesagten Eigenschaften,
die auf den Eigenschaften der einzelnen Komponenten beruhen. Es
wird angenommen, dass diese Zunahme der physikochemischen Eigenschaften
auf Grenzflächen-Wechselwirkungen zwischen
den dispersen und kontinuierlichen Phasen zurückzuführen ist. Mit abnehmender Größe der verschiedenen
Phasen nimmt die Größe der Grenzfläche zu,
was zu vermehrten Grenzflächen-Wechselwirkungen
führt.
Es lässt
sich annehmen, dass an den Grenzflächen von divergenten Materialien
eine getrennte Phase, die "Interphase", vorliegt.
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Bei
Nanocompositen handelt es sich um Composite, bei denen die Interphasen-Eigenschaften
die Compositeigenschaften aufgrund der sehr geringen Größe der zur
Herstellung der Verbundstoffe verwendeten Materialien dominieren.
Die Teilchen von Nanocompositen lassen sich als Teilchen mit einer
maximalen Abmessung von etwa 100 nm oder weniger ansehen. Während Substanzen,
wie kolloidales Siliciumdioxid, in Nanometergrößen bereitgestellt werden können, ist
die Funktionalität
eines derartigen Siliciumdioxids beschränkt, und die Größe und die
Geometrie der individuellen Teilchen sind unregelmäßig. Somit
ist es unmöglich,
Nanocomposite mit gut definierten, nanostrukturellen Einheiten aus
derartigen Produkten herzustellen.
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Die
Existenz von käfigartigen
Siliciumdioxid-Verbindungen ist bekannt. Jedoch ist die Funktionalität von derartigen
Strukturen im allgemeinen auf die Hydroxyl (Silanol)-Funktionalität beschränkt, sofern überhaupt
eine Funktionalität
vorliegt, was deren Eignung als Nanocomposit-Bausteine verringert.
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Silsesquioxane,
die mit -OSi(CH3)2H-Gruppen
funktionalisiert sind, sind bekannt, was auch für Poly-(glycidyl)-Derivate
und ähnliche
Derivate, die durch Hydrosilylierung von Verbindungen, wie Allylglycidylether,
mit den vorerwähnten
Si-H-funktionellen Silsesquioxanen hergestellt worden sind, gilt.
Es besteht jedoch ein Bedürfnis
zur Bereitstellung nach weiteren reaktiven Silsesquioxanen, insbesondere
nach Silsesquioxanen, die eine hohe Wärmestabilität und eine breite Vielfalt
von Funktionalisierungen aufweisen.
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Octaphenylsilsesquioxane
("OPS") sind seit einiger
Zeit bekannt (J. F. Brown Jr. et al., J. AM. CHEM. Soc., Bd. 86
(1964), S. 1120–1125)
und sind im Handel erhältlich.
OPS lassen sich beispielsweise durch Hydrolyse von Phenylsilanen,
wie Phenyltrichlorsilan und Phenyltrimethoxysilan, herstellen. Jedoch
gilt die Phenylgruppe selbst als nicht-funktionell, und frühere Versuche
zur Funktionalisierung haben sich als erfolglos erwiesen; vergl.
z. B. M. G. Voronkov et al., "Polyhedral
Oligosilsesquioxanes and Their Homo Derivatives", TOP. CURR. CHEM , Bd. 102 (1982),
S. 199; und K. Olsson et al., ARKIV. KEMI., Bd. 17 (1961), S. 529–540. Olsson et
al. gelang es offensichtlich, Octaphenylsilsesquioxan einer Octanitrierung
zu unterwerfen, wobei sie in quantitativer Ausbeute Octakis-(p-nitrophenyl)-silsesquioxan
erhielten. Jedoch stellt die Nitrogruppe eine im wesentlichen nicht-reaktive
Gruppe in Bezug auf die Verwendung als Bindungsgruppe dar, und die
Versuche von Olsson, die Octanitroverbindung zu einer geeigneten
und reaktiven Octaaminoverbindung zu reduzieren, waren erfolglos,
wobei die Autoren die nitrophenylsubstituierte Verbindung als "inert" bezeichneten.
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Es
wäre erstrebenswert,
gut definierte, oligomere Silsesquioxane bereitzustellen, die mit
reaktiven Gruppen funktionalisiert sind, die bei einer kontrollierten
chemischen Bindung verwendet werden können. Wenn derartige funktionalisierte
Silsesquioxane verfügbar
wären,
könnte
eine Vielzahl von Nanocompositen mit gut definierter Struktur erzeugt
werden. Die erhaltenen Produkte haben zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten
auf breit gefächerten
Gebieten, z. B. als Baumaterialien mit verbesserter Festigkeit und
photonische Kristalle oder Fallen für Quantenpunkte, Katalysatorteilchen
und dergl., um nur einige aufzuführen.
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Zusammenfassende Darstellung
der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird ein
funktionalisiertes Silsesquioxan-Nanopartikel
mit einer maximalen Abmessung von weniger als 100 nm bereitgestellt,
das ein Silsesquioxan-Makromonomer, das minimal 6 Siliciumatome
enthält,
umfasst und aus mehr als 67 Mol-% RSiO3/2-Resten
besteht, worin R eine Phenylgruppe oder eine Phenylgruppe, die eine
oder mehrere reaktive funktionelle Gruppen trägt, ist, oder ein Oligomer
oder Polymer von genanntem Makromonomer, das über Si-O-Si-Bindungen verknüpft ist,
worin mindestens eine der genannten Phenylgruppen eine reaktive
funktionelle Gruppe trägt.
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Vorzugsweise
enthält
das Makromonomer bis zu 24 Siliciumatome. Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung
wird ein Verfahren zur Herstellung eines funktionalisierten Silsesquioxan-Makromonomers
der Erfindung bereitgestellt, wobei dieses Verfahren das Bereitstellen
eines phenylsubstituierten Silsesquioxans und das Substituieren
von einer oder mehreren Phenylgruppen des genannten phenylsubstituierten
Silsesquioxans mit einer reaktiven funktionellen Gruppe oder eines
Vorläufers
davon umfasst, mit der Maßgabe,
dass dann, wenn der Vorläufer
eine Nitrogruppe ist, die Nitrogruppe zu einer Aminogruppe reduziert
wird.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Nanocomposit-Material bereitgestellt,
das ein funktionalisiertes Silsesquioxan-Makromonomer, das der Erfindung entspricht
oder nach einem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt worden ist, oder Si-O-Siverknüpfte Oligomere oder Polymere
davon umfasst.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die Erfindung die Verwendung eines Nanopartikels,
das der Erfindung entspricht oder nach einem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt worden ist, als lumineszierende Nanocomposite für Anzeigeanwendungen;
poröses
Nanocomposit-Medium zum Filtrieren, Sieben, Abfangen oder Konzentrieren
von Stoffen; Nanocomposite, die elektrisch leitend sind; Nanocomposite,
die eine hohe Festigkeit und thermische Beständigkeit zeigen; und Nanocomposite,
die flammbeständig
sind, bereit.
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Ferner
wird erfindungsgemäß ein Verfahren
zur Herstellung eines funktionalisierten Silsesquioxans der Erfindung
bereitgestellt, wobei eine Siliciumdioxid-Quelle zu einer polyanionischen
Form unter Einsatz eines quaternären
Ammoniumhydroxids umgewandelt wird, gefolgt von einer Reaktion mit
einem Hydridoalkylchlorsilan zur Bildung eines Silsesquioxans, das
Hydridosilyl-funktionelle reaktive Gruppen trägt, wobei ggf. das Silsesquioxan,
das Hydridosilyl-funktionelle reaktive Gruppen trägt, zur
Hydrosilylierung einer ungesättigten
organischen Verbindung eingesetzt wird, wobei das Verfahren insofern
verbessert ist, als eine Siliciumoxid-Quelle ausgewählt wird,
die durch Verbrennung oder Calcinierung von Siliciumoxid enthaltenden
Naturstoffen erhalten worden ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft funktionalisierte Phenylsilsesquioxane,
die durchschnittlich minimal 6 Siliciumatome enthalten und eine
maximale Abmessung von ≤ 100
nm aufweisen und vorzugsweise bis zu 24 Siliciumatome enthalten,
wobei diese Silsesquioxane vorzugsweise eine käfigartige Struktur aufweisen, oder
oligomere oder polymere Spezies, die sich durch Kupplung derartiger
Silsesquioxane durch Si-O-Si-Bindungen ableiten. Die Phenylsilsesquioxane
sind mit funktionellen Gruppen funktionalisiert, die zur Verknüpfung der
Silsesquioxane mit Substraten oder mit anderen organischen oder
anorganischen Verbindungen oder Strukturen verwendet werden können, um
eine große
Reihe von Nanocomposit-Materialien bereitzustellen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
in schematischer Form einige Silsesquioxan-Strukturen und funktionalisierte
Silsesquioxan-Strukturen, die in den erfindungsgemäßen funktionalisierten
Nanopartikeln geeignet sind.
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2 erläutert die
Herstellung von käfigartigen
Silsesquioxan-Strukturen
in Form eines "Würfels" und eines oligomeren "offenen Würfels", wobei die Siliciumatome
mit Phenylgruppen oder substituierten Phenylgruppen substituiert
sind.
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3 erläutert die
Synthese von aminofunktionell substituierten Silsesquioxanen aus
nitrophenylsubstituierten Silsesquioxanen.
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4 erläutert eine
Synthese eines Octakis-(bromphenyl)-silsesquioxans.
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5 erläutert eine
Synthese eines Octakis-(acetylphenyl)-silsesquioxans.
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6 erläutert eine
Synthese eines Octakis-(chlorsulfonylphenyl)-silsesquioxans.
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7 erläutert eine
Synthese eines Octakis-(phthalimidophenyl)-silsesquioxans.
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8 erläutert eine
Synthese eines Octakis-(maleimimidophenyl)-silsesquioxans.
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9 erläutert den
Ersatz von Amino-Wasserstoffatomen durch Phenyl- oder substituierte
Phenylgruppen, die sich als Defektelektronenträger für organische, lichtemittierende
Dioden eignen.
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10 erläutert in
schematischer Weise ein Nanocomposit, das durch Umsetzung eines
Aminophenyl-substituierten Silsesquioxans mit einem Glycidylpropyldimethylsiloxy-substituierten
Silsesquioxan hergestellt worden ist.
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11 erläutert in
schematischer Weise ein Nanocomposit, das durch Umsetzung eines
Aminophenyl-substituierten Silsesquioxan-Oligomers mit einem Glycidylpropyldimethylsiloxy-substituierten
Silsesquioxan hergestellt worden ist.
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12 erläutert in
schematischer Weise ein Nanocomposit, das durch Kupplung eines Aminophenyl-substituierten
Silsesquioxans mit einem difunktionellen Bisphenol A-diglycidylether-Kupplungsmittel
hergestellt worden ist.
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13 erläutert in
schematischer Weise ein Nanocomposit, das durch Kupplung eines Aminophenyl-substituierten
Silsesquioxan-Oligomers mit einem difunktionellen Bisphenol A-diglycidylether-Kupplungsmittel
hergestellt worden ist.
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14 erläutert in
schematischer Weise ein Nanocomposit mit Imidverknüpfungen
zwischen Silsesquioxan-"Würfeln", die durch Umsetzung
eines Aminophenyl-substituierten Silsesquioxans mit Pyromellitsäuredianhydrid
hergestellt worden sind.
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15 erläutert in
schematischer Weise die Herstellung einer Kern/Mantel-Nanocomposit-Struktur oder
einer schichtförmigen
Multiblock-Nanocomposit-Struktur
durch Umsetzung eines ersten Teils eines funktionalisierten Phenylsilsesquioxans
mit einem komplementär
reaktiven zweiten funktionalisierten Silsesquioxan.
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16 erläutert die
Herstellung eines mehrschichtigen Nanocomposit-Materials auf einem
Substrat unter Verwendung von epoxyfunktionellen Silsesquioxanen
und der Aminophenyl-substituierten Silsesquioxane der Erfindung
als komplementär
reaktiven Schichtkomponenten.
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Ausführliche
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen Die erfindungsgemäßen funktionalisierten
Silsesquioxane sind auf Silsesquioxan-Strukturen mit einer Größe von weniger
als 100 nm in beliebigen Abmessungen, die vorzugsweise 24 oder weniger
Siliciumatome aufweisen ("Makromonomere") und auf oligomere
oder polymere Strukturen, die durch Verknüpfung derartiger Silsesquioxane
miteinander erzeugt worden sind, beschränkt. Unter "Silsesquioxanen" ist eine Struktur zu verstehen, deren
Gerüst
im wesentlichen aus RSiO3/2 ("T")-Resten zusammengesetzt ist. Die erfindungsgemäßen Silsesquioxane
können
weniger als 33 Mol-% R'2SiO2/2 ("D")-Reste enthalten, wobei R' die Bedeutung von
R haben kann oder eine im wesentlichen nicht-reaktive Gruppe, z.
B. eine Alkyl- oder Arylgruppe bedeutet. Der Anteil der D-Reste
beträgt
vorzugsweise weniger als 10 Mol-% und insbesondere weniger als 5
Mol-%. Besonders bevorzugt ist es, dass nur zufällige D-Reste vorhanden sind
und, falls vorhanden, diese im allgemeinen unvollständig kondensierte
Ecken von Polyederstrukturen definieren. Einige Siliciumatome können an
ein anderes Siliciumatom gebunden sein oder sie können über eine
Brückengruppe,
wie -CH2-, -CH2CH2- oder Aryl, an ein anderes Siliciumatom
gebunden sein. Jedoch ist die Anwesenheit von derartigen Verknüpfungen
im allgemeinen ebenfalls zufällig.
Der Großteil
der Siliciumatome ist mit anderen Siliciumatomen über Si-O-Si-Bindungen
verbunden.
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Insbesondere
weist das Silsesquioxan die Form einer käfigartigen oder Leiterstruktur
auf, wie die in 1 dargestellten Strukturen.
Käfigartige
Strukturen mit 8 bis 16 Siliciumatomen werden bevorzugt. Besonders
bevorzugt werden vollständig
kondensierte Käfige
mit 8, 10, 12 oder 16 Siliciumatomen oder unvollständig kondensierte
Käfige
mit 7 oder 8 Siliciumatomen. Jedoch sind auch blattartige Strukturen
möglich.
Außerdem
fallen auch größere Strukturen
mit einer Dicke von weniger als 100 nm mit einem Gehalt an Si-gebundenen,
funktionalisierten Phenylgruppen unter den Umfang der Erfindung.
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Die
reaktiven, funktionalisierten organischen Gruppen umfassen eine
Arylgruppe, die eine reaktive Funktionalität trägt. Unter einer "reaktiven" Funktionalität wird ein
solcher Typ von funktioneller Gruppe verstanden, die unter herkömmlichen
chemischen Reaktionsbedingungen ohne Anwendung von "roher Gewalt" unter Bildung einer
chemischen Bindung mit einem anderen Molekül reagieren kann. Übliche Reaktionsbedingungen umfassen
solche, die bei einer Hydrosilylierung, Kondensation, Addition,
Veresterung, Veretherung, Michael-Reaktion, Imidierung, Aminierung,
Sulfonierung und dergl. angewandt werden. Es handelt sich dabei um
Reaktionen, die für
die Bereitstellung einer großen
Vielzahl von organischen Derivaten, Oligomeren und Polymeren üblich sind.
Zu Beispielen für
reaktive Funktionalitäten
gehören
folgende Gruppen: Epoxy, Amino, Hydroxy, (Meth)acrylat, Alkyl, Maleinimid,
Isocyanat, Cyanat, Carbonat, Carbonylchlorid, Sulfonylchlorid, Silicium-gebundener
Wasserstoff ("Si-H") und dergl. Die
erfindungsgemäßen Silsesquioxane,
die eine gegebene Funktionalität
aufweisen, können
zur Herstellung von Silsesquioxanen mit einer anderen Funktionalität verwendet
werden, indem man sich einer geeigneten Reaktion bedient. Beispielsweise
kann ein Silsesquioxan, bei dem die Phenylgruppen mit Aminogruppen
substituiert sind, mit Maleinsäureanhydrid
unter Bildung einer N-Maleinimidophenyl-Funktionalität ("Maleinimido"- oder "Maleinimid"-Funktionalität) umgesetzt werden.
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Wie
bereits erwähnt,
sind Silsesquioxane mit -OSi(Me)2H-Gruppen
bekannt. Diese Verbindungen können
zur Hydrosilylierung einer Anzahl von ungesättigten Verbindungen mit funktionellen
Gruppen verwendet werden, d. h. Allylglycidylether, Allylamin, Isocyanatoethylmethacrylat
und dergl. Derartige Silsesquioxane sind sehr wertvoll als Abstandshaltermoleküle bei der
Herstellung von mehrschichtigen oder Kern/Schale-Nanocompositen
zusammen mit den erfindungsgemäßen funktionalisierten
Phenylsilsesquioxanen.
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Vorzugsweise
umfassen die funktionellen Gruppen der Phenylgruppen reaktive funktionelle
Gruppen, wie eine Amino-, Maleinimido-, Isocyanato- oder Cyanatogruppe.
Für die
Zwecke der Erfindung werden Phenylsubstituenten, wie Alkoxy, Nitro,
Alkyl, Aryl und dergl., als nicht-reaktiv angesehen.
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Die
funktionalisierten Silsesquioxane lassen sich aus einer Vielzahl
von Ausgangsmaterialien herstellen. Was substituierte, Phenylfunktionalisierte
Silsesquioxane betrifft, ist es erstrebenswert, Phenylsilsesquioxane,
wie Octaphenylsilsesquioxan, das gewerblich durch Hydrolyse von
Phenyltrichlorsilanen erhältlich
ist, als Ausgangsmaterial zu verwenden, oder ein phenylsubstituiertes
Silsesquioxan, das ferner weniger als etwa 50 Mol-% Alkylgruppen
enthält,
das beispielsweise durch Hydrolyse eines Gemisches von Phenyltrichlorsilanen
und Methyltrichlorsilanen oder (Phenyldichlor)-(methyldichlor)-disiloxan hergestellt
werden kann, zu verwenden. In derartigen Verbindungen ist der Alkylsubstituent
praktisch nicht-funktionalisiertar, so dass er die Gesamtfunktionalität des funktionalisierten
Silsesquioxans beschränkt.
Vorzugsweise handelt es sich beim Silsesquioxan um ein Perphenylsilsesquioxan,
dessen Phenylgruppen als wertvolle Träger für eine Funktionalisierung durch
elektrophile Substitution dienen.
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Obgleich
zahlreiche Silsesquioxane als Vorläufer für die O-Si(Me)2H-funktionalisierten
Silsesquioxane des Stands der Technik verwendet werden können, entstehen
erhebliche Ausgaben für
die üblicherweise
verwendete Vorläuferverbindung.
Im Verlauf der Untersuchungen, die zur vorliegenden Erfindung führten, wurde überraschenderweise
festgestellt, dass billige Materialien mit einem hohen Siliciumdioxid
("Q")-Gehalt ein Quellenmaterial
für funktionalisierte
Silsesquioxane darstellen. Eine geeignete Quelle für Silsesquioxan-"Gerüst"-Material ist beispielsweise
Asche, die aus siliciumdioxidartigen Quellen, wie Flugasche, Reishülsenasche und
dergl. hergestellt worden sind. Reishülsenasche ist ein besonders
bevorzugtes Quellenmaterial, da es einen hohen Gehalt an Siliciumdioxid
aufweist und kostengünstig
zur Verfügung
steht. Die Herstellung von O-Si(R')2H-funktionalisierten
Silsesquioxanen aus derartigen natürlichen Quellen ist ebenfalls
Gegenstand der vorliegenden Erfindung, wobei R' eine Kohlenwasserstoff- oder Hydrocarbonoxygruppe
bedeutet. Die Produkte oder Derivate können in Verbindung mit den
funktionalisierten Phenylsilsesquioxanen der Erfindung zur Bereitstellung
wertvoller Produkte verwendet werden.
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Reishülsenasche
mit hohem Siliciumdioxidgehalt kann durch Umsetzung mit Tetraalkylammoniumhydroxid
in ein Octaanion umgewandelt werden. Das Octaanionsalz kann sodann
durch Umsetzung mit Chlordimethylsilan in die entsprechende Octakis-[hydridomethylsiloxy]-Verbindung
umgewandelt werden. Die Umsetzung liefert eine octafunktionelle
Verbindung, die ein Si-H-gebundenes Wasserstoffatom enthält, das
an Hydrosilylierungsreaktionen unter Bildung einer Anzahl von reaktiven
Derivaten teilnehmen kann. Ein derartiger Syntheseweg zur Bildung
von funktionalisierten Silsesquioxanen war bisher nicht bekannt.
Insbesondere findet die Synthese bei 60–90°C über etwa 1–4 Tage statt. Die Reaktionszeit
kann auf 1 Tag unter Erzielung einer vernünftigen Ausbeute verkürzt werden,
wenn eine Reaktionstemperatur von 80°C gewählt wird, wobei 1,4 Mol Reishülsenasche
(Siliciumdioxid), 150 ml Wasser, 110 ml Methanol und 300 ml 20 %
Tetramethylammoniumhydroxid in Methanol umgesetzt werden. Quaternäres Ammoniumhydroxid
wird vorzugsweise in einer mindestens stöchiometrischen Menge verwendet,
wobei es auch in einer Menge verwendet werden kann, die das Doppelte
der stöchiometrischen
Menge oder mehr beträgt.
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Um
Phenylsilsesquioxane zu funktionalisieren, können die Phenylgruppen nitriert
werden und die erhaltenen Nitrophenylgruppen zu Aminophenylgruppen
reduziert werden. Die leicht erfolgende Reduktion der Nitrophenylreste
steht in direktem Gegensatz zum inerten Charakter, der ONPS in der
Literatur zugeschrieben wird. Diese Aminophenylgruppen dienen als
Sprungbrett für
zahlreiche Phenylsilsesquisiloxane, die mit reaktiven funktionellen
Gruppen substituiert sind, oder können selbst als reaktive, mit
funktionalisierten Gruppen substituierte Silsesquioxane dienen.
Beispielsweise können
die Aminophenylsilsesquioxane mit Maleinsäureanhydrid unter Bildung von
N-Maleinimidophenyl-funktionellen Silsesquioxanen oder mit Phosgen
unter Erzeugung von Chlorcarbonylaminogruppen umgesetzt werden
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Auf
der Grundlage des Erfolgs beim Nitrierungsverfahren wurden verwandte
Wege zur Erzeugung anderer Materialien eingeschlagen. Somit wurde
das Octabromanaloge in erfolgreicher Weise unter Anwendung sehr
milder Bedingungen verwendet und Polysulfonylchlorid- und Polyacetylderivate
wurden ebenfalls hergestellt. Olsson et al. weisen darauf hin, dass
Polyarylsilsesquioxane in Schwefelsäure nicht stabil sind.
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Bei
den angewandten synthetischen Verfahren gehen gelegentlich einige
Phenylgruppen verloren, wobei ein Material zurückbleibt, das eine, zwei oder
selten drei Si-OH-Bindungen aufweisen kann. Ferner fehlt gelegentlich
eine Si-Ecke. Dies führt
zu neuen, unvollständig
kondensierten Materialien, die aus der Literatur für alkylsubstituierte
Silsequioxane bekannt sind, jedoch nicht für phenylsubstituierte und insbesondere
nicht für
funktionalisierte aromatische T-Harze.
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Diese
Beispiele sind lediglich als repräsentativ zu betrachten und
der Fachmann erkennt, dass verwandte Reaktionen, wie die Gilch-Reaktion,
die Friedel-Craft-Alkylierung und Sulfonierungsreaktionen sowie zahlreiche
weitere aromatische Funktionalisierungsverfahren trotz der bekannten
Neigung von Arylsilan-Verbindungen zur Umsetzung an der Silicium-Aryl-Kohlenstoff-Bindung,
z. B. zu einer Protodesilylierung, möglich sind. Ferner sollten
weitere aromatische Verbindungen, einschließlich S- und N-Heteroaromaten
und polyaromatische Silsesquioxane ähnlichen Modifikationen zugänglich sein.
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Diese
funktionalisierten Materialien eröffnen den Zugang zu einer großen Vielzahl
von neuen Makromonomeren, die sich für verschiedene Anwendungsmöglichkeiten
sowie für
Nanocomposite eignen. Beispielsweise können OAPS und polyAPS für folgende
Verwendungsmöglichkeiten
eingesetzt werden: (1) als Substrate für Peptidsynthesen, (2) als
Polymere für
Ionenaustauscherharze, (3) als oberflächenaktive Mittel zur Bildung
von mesostrukturierten Materialien, (4) als Vorläufer für leitende 3-D-Polyanilin- und -Polypyrrol-Oligomere
und -Polymere, (5) als Vorläufer
für Defektelektronen-
und emittierende Verbindungen für
organische, lichtemittierende Dioden (OLEDS), (6) für organische
Dünnschichttransistoren
(TFOTs) und Sensoren, (7) für
feuerbeständige
Materialien, (8) für
Hochtemperatur-Konstruktionsmaterialien, (9) als Diazofarbstoffe
und dergl. Sämtliche
oder beliebige dieser Funktionalitäten können den Nanostrukturmaterialien,
die gemäß den Verfahren
und Materialien, die im Rahmen dieser Patentanmeldung entwickelt
werden, eingebaut werden. Mit den übrigen funktionalisierten aromatischen
Silsesquioxanen, die vorstehend hergestellt worden sind, sind ähnliche
unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten
denkbar.
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Beispielsweise
können
die Octabrom-Materialien bei Heck- oder Suzuki-Reaktionen zur Herstellung zahlreicher
Materialien für
viele der gleichen Anwendungsgebiete, wie sie für OAPS und polyAPS gegeben sind,
verwendet werden, z. B. OLEDS, TFOTs, Sensoren sowie für andere
Bereiche. Materialien, die durch Kuppeln beider Verbindungen hergestellt
worden sind, können
als Materialien mit kontrollierter Porosität für protonische Kristalle oder
als Fallen für
Quantenpunkte, Katalysatorteilchen und dergl. verwendet werden.
Der Fachmann erkennt die allgemeine Eignung dieser Materialien.
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Gleichermaßen lassen
sich die Polysulfonylverbindungen zu Amido- und Sulfonsäurederivaten
umwandeln, die in Friedel-Crafts-Sulfonierungsreaktionen
verwendet werden oder aufgrund der sehr hohen Dichte an Säuregruppen
pro Volumeneinheit als Säurekatalysatoren
für zahlreiche
Typen von Verarbeitungen dienen können, unter Einschluss von
chiralen Synthesen, wenn sie mit anderen Aromaten gekuppelt sind,
als Protonen-Übertragungsmittel
in protonenleitenden Membranen und dergl. Somit gibt es zahlreiche
Gründe,
diese Produkte bei der Herstellung von polyfunktionellen Nanocompositen
zu verwenden.
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9 stellt
eine Modellreaktion dar, die den Ersatz eines Amin-Wasserstoffatoms
durch eine Phenylgruppe als potentielles Modell zur Herstellung
von Defektelektronenträgern
für OLEDs
oder zur Herstellung von Amiden oder sogar als neuer Vorläufer von
Aryl/Alkylammoniumsalzen und dergl. demonstriert.
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Es
wurde überraschenderweise
festgestellt, dass die Phenylgruppen von Phenylsilsesquioxanen einer elektrophilen
Substitution zugänglich
sind. Es ist möglich,
derartige Reaktionen anzuwenden, um eine große Vielzahl von funktionellen
Gruppen an den Phenylgruppen zu substituieren. Diese Gruppen können wiederum dazu
verwendet werden, andere funktionelle Gruppen zugänglich zu
machen, die sich nicht bei elektrophilen Substitutionen eignen.
Der Funktionalisierungsgrad der Phenylgruppen kann 1 bis 3 Gruppen
pro Phenylring betragen, wobei aber die geeignetste Anzahl an funktionellen
Gruppen pro Phenylring 1 beträgt.
Ferner kann die Anzahl an Phenylgruppen, die funktionalisiert sind,
von einer Gruppe pro Silsesquioxan-Molekül bis zu einer vollständigen Funktionalisierung
reichen, d. h. einer reaktiven Funktionalität pro Phenylgruppe. Im allgemeinen
ist es bevorzugt, 2 bis 8 Phenylgruppen und insbesondere 4 bis 8
funktionelle Gruppen zu funktionalisieren, wenn es sich bei den
Silsesquioxanen um "Würfel" mit 8 Siliciumatomen
handelt. Die Gesamtfunktionalität
kann für
den Anwendungszweck maßgeschneidert
werden. Es ist darauf hinzuweisen, dass der Ausdruck "Vorläufer" eine funktionelle
Gruppe bedeutet, die anschließend
umgesetzt oder derivatisiert wird, um eine angestrebte funktionelle
Gruppe zu bilden. Beispielsweise kann eine Nitrogruppe einen Vorläufer für eine Aminogruppe
darstellen und eine Aminogruppe kann einen Vorläufer für eine Isocyanatgruppe oder
eine Maleinimidogruppe darstellen.
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Hochreines
Acetyloctaphenylsilsesquioxan ("AcOPS") kann in mäßiger Ausbeute
durch eine chemische Friedel-Crafts-Acylierung hergestellt werden.
Anfängliche
Reaktionen in reinem CS2 führten zu
einem hohen Umwandlungsgrad, waren aber mit Unstimmigkeiten aufgrund
von Löslichkeitsfragen
sowie einer erheblichen Si-C-Spaltung behaftet. Reaktionen in Nitrobenzol
oder gemischten Nitrobenzol/CS2-Systemen
sorgten für
eine höhere
Zuverlässigkeit
und für
eine geringe oder gar keine Spaltung, jedoch ergaben sich nur eine begrenzte
(< 70 %) Umwandlung
und lange Reaktionszeiten. Reaktionen in gemischtem CS2/CH2Cl2 sorgten für rasche,
effiziente Umsetzungen unter geringer Si-C-Spaltung. Die einigermaßen hohe
Keramikausbeute bei der thermogravimetrischen Analyse stellt ein
Anzeichen für
eine Si-C-Spaltung und die anschließende Bildung von Si-OH oder
verbrückten
Si-O-Si-Dimeren dar. Die Keramikausbeute für die Struktureinheit HOSiO1,5 beträgt
87,0 % und für
CH3COC6H4SiO1,5 35,1 %. Aus
diesen Werten wird der Anteil an gespaltenen Gruppen zu 2,4 % berechnet.
Dies stimmt mit den GPC-Daten überein,
die 1,7 % Dimeres ergeben, sowie mit den 1H-NMR-Spektren,
die einen Si-OH-Peak bei 1,6 ppm enthalten. Es wurde festgestellt,
dass niedrigere Reaktionstemperaturen die Ausbeute und das meta/para-Verhältnis verbessern.
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Polyphenylsilsesquioxan
lässt sich
unter den gleichen optimierten Bedingungen wie für OPS unter mäßigen Ausbeuten
acylieren. Die Umwandlung von Phenyl zu Acetylphenyl beträgt 90 %
(gemäß 1H-NMR). Interessanterweise sinken die Polydispersität und das
Molekulargewicht des PPS bei der Acylierung erheblich. Diese Erscheinung
wurde auch bei der Nitrierung von PPS beobachtet und lässt sich
durch die Spaltung von Si-O-Si-Brücken und die anschließende Umwandlung
während
der sauren Synthese und der Aufarbeitung erklären.
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Nanocomposite
weisen zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten
auf. Beispielsweise zeigen zahlreiche Nanocomposit-Materialien hohe
Formbeständigkeitstemperaturen,
d. h. Nylon mit einem Gehalt an abgeblätterten Tonteilchen; hochwertige
Gasabsperreigenschaften; hohe Wärmestabilität; erhöhte Beständigkeit
gegen Sauerstoff, wie es für
Vorrichtungen in niederen Erdumlaufbahnen erforderlich ist; kontrollierte
Porosität; Materialien
mit geringer k-Dielektrizität;
und Verwendung bei der Konstruktion von kostengünstigen Lasern und anderen
elektrooptischen Vorrichtungen. Eine Schwierigkeit bei vielen dieser
Anwendungen besteht in der Schaffung einer kontrollierten Struktur
aus präzise
definierten Nanostrukturkomponenten. Füllstoffe von Nanogröße, wie
kleine Siliciumdioxidteilchen, abgeblätterter Ton und dergl., weisen
keine präzise
gesteuerte Größe auf,
die für
entsprechend konzipierte Nanocomposite erforderlich ist, und im
allgemeinen weisen sie auch keine geeignete Funktionalität auf.
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Ohne
die Möglichkeit,
Nanokomponenten mit einer spezifizierten Struktur und Funktionalität bereitzustellen,
kann man keine Materialien oder Vorrichtungen konstruieren, die
auf einer vorhersagbaren Trennung von Nanokomponenten beruhen, unabhängig davon,
ob diese in einer kontinuierlichen Matrix verteilt sind oder in
aufeinanderfolgenden Schichten mit organischen Harzen oder anderen
Nanokomponententeilchen umgesetzt sind. Ohne eine vorhersagbare
Geometrie auf dem Nanokomponentenniveau ist es unmöglich, Vorhersagen über nicht-lineare
Erscheinungen und daher über
die Verwendung in Vorrichtungen, die sich auf ein derartiges nicht-lineares
Verhalten stützen,
zu machen.
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Durch
die erfindungsgemäßen funktionalisierten
Silsesquioxane werden zahlreiche Arten von Nanocomposit-Materialien
ermöglicht.
Beispielsweise lassen sich einfache, gefüllte Polymere durch Verwendung der
erfindungsgemäßen funktionalisierten
Phenylsilsesquioxane ("FPSSO"), die in einer kontinuierlichen
thermoplastischen oder hitzehärtenden
Matrix dispergiert sind, erzeugen. Aufgrund der äußerst geringen Größe und des
Vorliegens einer erheblichen reaktiven Funktionalität können die
FPSSO chemisch an die Matrix binden, wodurch ein großer Interphasen-Anteil
entsteht. Da die FPSSO von vorhersagbarer, sich wiederholender Größe sind,
lassen sich absolut gleichmäßige Composit-Eigenschaften
erzielen, was mit Füllstoffen
von willkürlicher
Größe und begrenzter
und häufig
variabler Funktionalität
nicht möglich
ist.
-
Die
FPSSO können
auch zur Bildung von Schichtstrukturen verwendet werden. Derartige Schichtstrukturen
lassen sich herstellen, indem man eine erste Schicht von FPSSO,
z. B. Octakis-(aminophenyl)-silsesquioxan ("OAPS")
mit einem difunktionellen Abstandshaltermolekül, z. B. einem Diisocyanat
oder Diepoxid, umsetzt, wonach eine zweite Schicht von OAPS addiert
wird, usw., bis eine Struktur mit der erforderlichen Anzahl an Schichten
gebildet worden ist. Nicht-umgesetzte Abstandshaltermoleküle und OAPS
können
gegebenenfalls vor der Erzeugung von weiteren Schichten durch Waschen
mit Lösungsmitteln
entfernt werden. Das OAPS kann zu Beginn (oder später) partiell
mit anderen Komponenten, wie Farbstoffen, flüssigkristallinen reaktiven
Substanzen, chiralen Molekülen
und dergl., umgesetzt werden, um Schichten mit einem Gehalt an diesen
Komponenten zu bilden. Organische Abstandshalter (Spacer), die eine
weitere Funktionalität einführen, z.
B. trifunktionelle, tetrafunktionelle und dergl. Abstandshalter,
bei denen die Funktionalitäten
gleich oder unterschiedlich sind, oder organische Abstandshalter,
die neue physikochemische Eigenschaften ergeben, d. h. Elektrolumineszenz,
Lichtabsorption und dergl., können
ebenfalls verwendet werden. Die Komponenten in jeder Schicht können gleich
oder verschieden sein.
-
Schichtförmige Nanocomposite
lassen sich auch mit aufeinanderfolgenden Schichten von Nanokomponenten
in Abwesenheit von Abstandshaltermolekülen herstellen, indem man FSSO
von komplementärer Reaktivität oder ein
erfindungsgemäßes FPSSO
und ein herkömmliches funktionelles
Glycidyl-Silsesquioxan verwendet, z. B. OAPS als erstes FPSSO und
Octakis-(glycidyl)-silsequioxan ("OG")
als eine komplementäre reaktive
Nanostruktur. Wenn die Nanokomponenten klein sind, wie es erfindungsgemäß der Fall
ist, und beispielsweise eine Gesamtgröße von weniger als 5 nm aufweisen,
gleichen die erhaltenen Materialien einem reinen Interphasenmaterial
anstelle eines Volumenmaterials und es ergeben sich erhebliche Änderungen
der makroskopischen Eigenschaften. Es handelt sich hierbei um neue
Produkte.
-
Um
die Möglichkeiten,
die mit dem erfindungsgemäßen FPSSO
eröffnet
werden, zu erläutern,
wurde eine Reihe von Nanocomposit-Strukturen unter Verwendung von
amingehärteten
Epoxyharzen hergestellt. Beim Amin-Härtungsmittel
handelte es sich um übliches
4,4'-Diaminodiphenylmethan
("DDM"). Als Epoxykomponenten
wurde ein übliches
Bisphenol A-Epoxyharz (DGEBA) mit einem Molekulargewicht von etwa
340 und OG und Octakis-(ethylcyclohexylepoxy)-silsesquioxan
("OC") als FSSO verwendet.
Die Zugfestigkeit und Bruchfestigkeit der Prüfkörper wurden gemessen. Die Prüfkörper wurden
in verschiedenen "N"-Verhältnissen von
NH2:Epoxy hergestellt und 10 Stunden bei
150°C in
einer Stickstoffatmosphäre
gehärtet.
Es wurde festgestellt, dass die Wärmestabilität sowohl der OC/DDM- als auch
der OG/DDM-Polymeren erheblich höher
war als die von DGEBR/DDM. Beispielsweise wurde durch thermogravimetrische
Analyse ein 5 gew.-%iger Gewichtsverlust für das DGEBA/DDM-Polymere bei
340°C festgestellt,
während
das OC/DDM-Nanocomposit-Polymer den gleichen Gewichtsverlust bei
410°C aufwies
und somit eine um 70°C
höhere
Stabilität
zeigte. Die Speichermodulkurven sowohl des OC/DDM- als auch des
DGEBA/DDM-Materials waren bei sämtlichen NH2:Epoxygruppen-Verhältnissen ähnlich. Überraschenderweise
zeigte das OG/DDM-Nanocomposit-Material nur
bei einem NH2/Epoxy-Verhältnis von 0,5 eine langsame
Abnahme des Speichermoduls mit steigender Temperatur, wobei kein
Tg-Wert feststellbar war. Bei einem NH2/Epoxy-Verhältnis von
1,25 ergab ein OC/OG/DDM-Nanocomposit-Material (OC/OG = 20/80 Molverhältnis) Elastizitätsmodule,
die mit den besten DGEBA/DDM-Modulen vergleichbar waren, sowie eine
Bruchzähigkeit,
die für
ein Epoxyharz außerordentlich hoch
war.
-
Neben
den vorerwähnten
physikochemischen Eigenschaften, die durch FPSSO erzielbar sind,
bieten die erfindungsgemäßen Nanokomponenten
auch weitere Vorteile: sie lassen sich leicht reinigen; sie ergeben einen
hohen Tg-Wert bei geringer Kristallisationsneigung, bilden jedoch Flüssigkristalle;
sie lassen sich leicht durch Sprüh-,
Schleuder- und Tauchbeschichtung oder durch Gießen verarbeiten, und zwar sowohl
aus einer Lösung
als auch aus der Schmelze; sie sind äußerst beständig gegen einen thermischen,
oxidativen oder hydrolytischen Abbau; und sie ergeben eine äußerst hohe
Dichte von unterschiedlicher oder identischer Funktionalität in einem
kleinen Volumen.
-
Bausteinmaterialien
-
Beispiel 1
-
Synthese von Octa-(nitrophenyl)-silsesquioxan
(ONPS)
-
30
ml rauchende Salpetersäure
wurden unter Rühren
und Kühlen
in Eiswasser in kleinen Portionen mit 5,0 g (4,8 mmol) OPS versetzt.
Nach beendeter Zugabe wurde die Lösung 30 Minuten bei 0°C und sodann weitere
20 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wurde
die Lösung
auf 250 g Eis gegossen. Nach dem Schmelzen des Eises wurde ein schwach
gelber Niederschlag gewonnen und mit Wasser und anschließend mit
Acetonitril gewaschen. Das erhaltene Pulver wurde zur Entfernung
von restlichem Lösungsmittel
in einem Vakuumtrockenschrank (4 Stunden bei 70°C) getrocknet. Man erhielt 3,0
g Produkt (2,2 mmol, Ausbeute 46 %). Nachstehend sind die Daten
für die
chemische, thermische und Spektralanalyse aufgeführt.
-
Octanitrophenylsilsesquioxan
-
- 1H-NMR (Aceton-d6) : 8,7 (t, 1,0H),
8,4–8,0
(m, 4,1H), 7,8 (m, 2,7H)
- 13C-NMR (Aceton-d6): 154,0, 148,9, 141,0,
138,6, 136,5, 135,3, 134,1, 132,3, 130,8, 129,5, 127,0, 125,2, 123,6
- 29Si-NMR (THF, TMS, Aceton-d6, ppm): –79,2, –83,0
- FT-IR (cm–1):
3090 (δ C-H),
1533, 1350 (δ N=O),
1138 (δ Si-O)
thermogravimetrische Analyse (TGA) (Luft/Gew.-%/1 000°C): 33,7
(cal 34,5)
- TGA (N2/Gew.-%/1000°C): –
- Elementaranalyse: % C: 41,3 (41,4) % H: 2,4 (2,3) % N: 8,0 (8,0)
- GPC: Mn = 1057, Mw = 113, Mw/Mn = 1,07
-
Octaphenylsilsesquioxan
(zum Vergleich)
-
- 1H-NMR (CDCl3,
ppm): 7,44 (dd, 2,0H), 7,42 (t, 0,84H), 7,34 (t, 1,9H)
- 13C-NMR (CDCl3,
ppm): 139,4, 134,2, 130,8, 127,9
- 29Si-NMR (CDC13,
ppm): 3050 (δ C-H),
1596, 1496 (δ C=C),
1138 (δ Si-O)
- TGA (Luft/Gew.-%/1000°°C): 9,1 (cal
45,6 %)
- TGA (N2/Gew.-%/1000°°C): 0
- Elementaranalyse (%): NA
- GPC: Mn = 707, Mw = 711, Mw/Mn = 1,01
-
Beispiel 2
-
Synthese von Octa-(acetylphenyl)-silsesquioxan
(OAcPS)
-
Ein
50 ml fassender Schlenk-Kolben wurde mit 0,522 g (3,92 mmol) Aluminiumchlorid
in 5 ml CS2 versetzt. Das Gemisch wurde
15 Minuten bei 0°C
unter Stickstoff gerührt.
Sodann wurde OPS (0,5 g, 0,484 mmol, -Ph 3,87 mmol) unter Rühren zu
dem Gemisch gegeben und die Suspension wurde 30 Minuten bei 0°C und 20
Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
Zum Stoppen der Reaktion wurden 5 g Eis zugegeben und die organische
Phase wurde mit 10 ml Methylenchlorid extrahiert. Sodann wurde die
organische Phase mit Wasser gewaschen, bis die wässrige Phase einen pH-Wert
von ~7 erreicht hatte. Nach Trocknen über Natriumsulfat wurde ungelöstes Pulver
aus der Methylenchloridlösung
durch Filtration entfernt. Die erhaltene klare Lösung wurde tropfenweise zu
50 ml Hexan gegeben, wobei ein weißes Pulver entstand. Das Pulver
wurde abfiltriert und mit Hexan gewaschen. Die Ausbeute betrug 0,319
g (60,1 %) (unter der Annahme, dass die Umwandlung der Phenylgruppe
zur Acetylphenylgruppe 66,9 % betrug). Die Analysendaten sind in
Tabelle 1 aufgeführt.
-
Octaacetylphenylsilsesquioxan
-
- 1H-NMR (CDCl3):
8,3 (m, 0,86H), 7,9 (m, 1,7H), 7,7 (m, 1,0H), 7,5–7,0 (m,
2,9H), 2,5 (m, 3,0H)
- 13C-NMR (CDCl3):
198,1, 138,6, 136,3, 134,1, 131,1, 129,7, 128,5, 26,4
- 29JSi-NMR (THF, TMS, Aceton-d6, ppm): –
- FT-IR (cm–1):
3390 (breit, δ O-H),
3061 j (δ C-H),
1690 (δ C=0),
1596, 1432, 1362 (δ C=C)
1138 (δ Si-O)
- TGA (Luft/Gew.-%/1000 °C):
38,4 (cal 38,9, unter der Annahme einer 66,9%igen Umwandlung von
Ph zu Acetyl-Ph)
- TGA (N2/Gew.-%/1000 °C): –
- Elementaranalyse: % C: 47,1 (56,0) (unter der Annahme von 66,9
%)
- % H: 3,7 (4,1)
- GPC: Mn = 990, Mw = 1089, Mw/Mn = 1,10
-
Beispiel 3
-
Synthese von Octa-(acetylphenyl)-silsesquioxan
(OAcPS)
-
Mit
Ausnahme der Reaktionstemperatur wurden die gleichen Reaktionsbedingungen
wie in Beispiel 2 eingehalten. Nach Vermischen sämtlicher Reagenzien wurde das
Gemisch 1 Stunde unter Stickstoff unter Rückfluss erwärmt. Für die Extraktion wurde Ethylacetat
anstelle von Methylenchlorid verwendet. Die Ausbeute betrug 0,44
g (76 %). Die Analysendaten sind in Tabelle 1 aufgeführt.
-
Octaacetylphenylsilsesquioxan
-
- 1H-NMR (CDCl3):
8,3 (m, 1,0H), 8,0 (m, 1,9H), 7,5 (m, 1,1H), 2,5 (m, 3,0H)
- 13C-NMR (CDCl3):
198,2, 138,6, 136,6, 134,0, 131,1, 129,7, 128,5, 26,5
- 29Si-NMR (THF, TMS, Aceton-db, ppm): –80,0
- FT-IR(cm–1):
3320 (breit, δ O-H),
3060 (δ C-H),
1690 (δ C=O),
1593, 1417,1360 (δ C=C),
1139 (δ Si-O)
- TGA (Luft/Gew.-%/1000°C):
42,3 (cal 35,1)
- TGA(N2/Gew.-%/1000°C): –
- Elementaranalyse: % C: 49,4 (56,1) % H: 4,0 (4,1) % N: –
- GPC: Mn = 1006, Mw = 1060, Mw/Mn = 1,05
-
Beispiel 4a
-
Synthese von Octa-(bromphenyl)-silsesquioxan
(OBrPS)
-
Ein
20 ml fassender Schlenk-Kolben, der mit einem Kühler ausgerüstet war, wurde mit OPS (0,5
g, 0,484 mmol, -Ph 3,87 mmol) und anschließend mit 5 ml Tetrachlorkohlenstoff
und Fe (0,0324 g, 0,580 mmol) versetzt. Das Gemisch wurde unter
Stickstoff unter Rückfluss
erwärmt
und dabei langsam mit Brom (0,106 ml, 2,06 mmol) versetzt. Sodann
wurde das Gemisch 1 Stunde unter Rückfluss erwärmt. Sodann wurden Fe (0,0324
g, 0,580 mmol) und Brom (0,106 ml, 2,06 mmol) zugegeben und unter
Rückfluss
erwärmt.
Nach 1 Stunde wurden erneut Fe (0,0324 g, 0,580 mmol) und Brom (0,106
ml, 2,06 mmol) zugegeben und 1 weitere Stunde unter Rückfluss
erwärmt.
Sodann wurden Fe (0,0108 g, 0,144 mmol) zugegeben und das Gemisch wurde
1 weitere Stunde erwärmt.
Sodann wurde das Gemisch nach Zugabe von 30 ml Ethylacetat 2-mal
mit 10 ml Wasser und mit 1,0 ml gesättigter NaHSO3-Lösung gewaschen. Die organische
Phase wurde mit Kochsalzlösung
gewaschen, über
Na2SO4 getrocknet
und unter vermindertem Druck auf 5 ml eingeengt. Nach Umfällung in
100 ml kaltem Methanol und anschließender Filtration erhielt man
ein weißes
Pulver. Ausbeute 0,54 g (0,324 mmol, 66,9 %). Die Analysendaten
sind in Tabelle 1 aufgeführt.
-
Octabromphenylsilsesquioxan
-
- 1H-NMR (CDCl3):
8,1–7,5
(m, 1,7H), 7,45 (s, 1,0H), 7,3 (m, 0,47H)
- 13C-NMR (CDCl3):
140,5, 137,1, 135,8, 134,5, 133,8, 132,9, 132,5, 131,4, 129,9, 127,2,
126,5, 122,9, 121,3
- 29Si-NMR (THF, TMS, Aceton-d6, ppm): –78,9, –80,4, –82,1, –83,5
- FT-IR (cm–1):
3070 (δ C-H),
1580, 1446, 1357 (δ C=C),
1143 (δ Si-O)
- TGA (Luft/Gew.-%/1000°C):
22,5 (cal 28,9)
- TGA (N2/Gew.-%/1000°C): –
- Elementaranalyse: % C: 27,3 (34,6) % H: 1,3 (1,9)
- GPC: Mn = 846, Mw = 852, Mw/Mn = 1,01
-
Beispiel 9b
-
Synthese von Octa-(bromphenyl)-silsesquioxan
(OBrPS)
-
In
einen 25 ml fassenden Schlenk-Kolben, der mit einem Kühler ausgerüstet war,
wurden OPS (0,5 g, 0,484 mmol), -Ph 3,87 mmol) und anschließend 5 ml
Tetrachlorkohlenstoff vorgelegt. Unter Verwendung einer Glaspipette
wurde langsam Brom (0,106 ml, 2,06 mmol) zugegeben, wobei das Gemisch
unter Stickstoff unter Rückfluss
erwärmt
wurde. Das Erwärmen
unter Stickstoff wurde 1 Stunde fortgesetzt. Dieser Vorgang wurde 3-mal
wiederholt. Nach Zugabe von 30 ml Ethylacetat wurde das Gemisch
2-mal mit 10 ml Wasser und 1,0 ml gesättigter NaHSO3-Lösung gewaschen.
Die organische Phase wurde mit Kochsalzlösung gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und
sodann unter vermindertem Druck auf 5 ml eingeengt. Durch Umfällung in
100 ml kaltem Methanol und Filtration erhielt man ein weißes Pulver.
Die Ausbeute betrug 0,418 g (0,404 mmol, 83,5 %). Die Analysendaten
sind in Tabelle 1 aufgeführt.
-
Octabromphenylsilsesquioxan
(nur gewonnenes OPS)
-
- 1H-NMR (CDCl3):
7,44 (m, 1,0H), 7,62 (m, 0,34H), 7,42–7,28 (m, 1,9H)
- 13C-NMR (CDCl3):
139,8, 134,2, 130,8, 127,9
- 29Si-NMR (THF, TMS, Aceton-d6, ppm): –
- FT-IR (cm–1): –
- TGA (Luft/Gew.-%/1000°C): –
- TGA(N2/Gew.-%/1000°C):
- GPC: Mn = 703, Mw = 706, Mw/Mn = 1,01
-
Beispiel 5
-
Synthese von Octa-(aminophenyl)-silsesquioxan
(OAPS) ohne Fe
-
In
einem 100 ml fassenden Schlenk-Kolben, der mit einem Kühler ausgerüstet war,
wurden ONPHS (2,0 g, 1,435 mmol, -NO2 11,48
mmol) und 5 Gew.-% Pd/C (244 mg, 0,115 mmol) vorgelegt. Destilliertes
THF (20 ml) und Triethylamin (16,0 ml, 114,8 mmol) wurden unter
Stickstoff zu dem Gemisch gegeben. Sodann wurde das Gemisch auf
60°C erwärmt und
langsam bei 60°C und
unter Stickstoff und unter heftigem Rühren mit einem Magnetrührstab mit
85%iger Ameisensäure
(2,09 ml, 46,0 mmol) versetzt. Bei der Zugabe der Ameisensäure entwickelte
sich Kohlendioxid und die Lösung
trennte sich in zwei Phasen. Nach 5-stündigem Rühren wurde die THF-Phase durch
Dekantieren abgetrennt. 40 ml THF wurden zu der schwarzen Aufschlämmung gegeben
und die vorher abgetrennte Lösung
wurde zugemischt und durch einen mit einem Glasfilter ausgerüsteten Trichter
und Celite-Filtrationsreagenz
zur Entfernung des Katalysators filtriert. Das Volumen der Lösung wurde
sodann unter vermindertem Druck auf 20 ml eingeengt. Die verbleibende
Lösung
wurde zusammen mit 30 ml Wasser und 30 ml Ethylacetat in einen Scheidetrichter
gegeben. Die Lösung
wurde 5-mal mit 150 ml-Aligiotanteilen
Wasser gewaschen, um Triethylammoniumformiat zu entfernen. Anschließend wurde mit
gesättigter
wässriger
NaCl-Lösung
(30 ml) gewaschen. Die organische Phase wurde über 1 g Na2SO4 getrocknet und tropfenweise zu 300 ml Hexan
gegeben. Es fiel ein leicht braunes Pulver aus, das durch Filtration gewonnen
wurde. Anschließend
wurde das Pulver in 20 ml THF gelöst und in 200 ml Hexan umgefällt, um
restliches Triethylamin zu entfernen. Das erhaltene Pulver wurde
unter Vakuum getrocknet. Die Ausbeute betrug 1,36 g (1,18 mmol,
Ausbeute 82,1 %). Die Daten der chemischen und thermischen Analyse
und die Spektraldaten sind in Tabelle 1 aufgeführt.
-
Octa-(aminophenyl)-silsesquioxan
-
- 1H-NMR (Aceton-d6): 7,8–6,2 (m,
4,0H), 5,2–3,7
(m, 2,0H)
- 13C-NMR (Aceton-d6): 154,0, 148,1, 136,6,
132,8, 129,3, 123,4, 120,8, 117,3, 115,8, 114,4
- 29Si-NMR (THF, TMS, Aceton-d6, ppm): –73,3, –77,4
- FT-IR (cm–1):
3380 (breit, δ N-H),
3050 (δ C-H),
1623, 1597, 1485, 1441 (δ C=C),
1130 (δ Si=O)
- TGA (Luft/Gew.-%/1000°C):
41,1 (cal 41,7) TGA(N2/Gew.-%/1000°C): 60,0
- Elementaranalyse: % C: 48,4 (45,0) % H: 4,2 (4,2) % N: 9,5 (9,7)
- GPC: Mn = 1057, Mw = 1133, Mw/Mn = 1,07
-
Beispiel 6
-
Synthese von Octa-(propylglycidyletherdimethylsiloxy)-silsesquioxan
(OG)
-
0,01
mol Octahydrido-Abstandshalterwürfel
wird in einen 1 Liter fassenden Dreihalsrundkolben, der mit einem
Rührstab
und einem Kühler
ausgerüstet
ist, gegeben. Der Kolben wird 3-mal evakuiert und mit Stickstoff
gefüllt
und sodann auf 90°C
erwärmt.
Destilliertes Toluol wird zugegeben, bis sich das gesamte Pulver unter
Bildung einer klaren Lösung
gelöst
hat. Sodann wird Allylglycidylether im Überschuss in den Kolben gegeben,
wonach sich die Zugabe einer katalytischen Menge einer 2,0 mM Lösung von
Dicylcopentadienylplatin [Pt(dcp)] anschließt. Es wird darauf geachtet,
dass während
des Ablaufs der anfänglichen
Reaktion der Kolben einer Druckentlastung unterzogen wird. Aufgrund
der Reaktionswärme
kommt es zu einem Anstieg der lokalen Temperatur und einem Verdampfen
des Lösungsmittels,
wodurch sich ein Druck aufbaut.
-
Beispiel 7
-
Synthese von Octa-(sulfonylchlorphenyl)-silsesquioxanen
(OSCIPS)
-
In
einem 25 ml fassenden Schlenk-Kolben wurde Chlorsulfonsäure (5,0
ml) vorgelegt. Der Kolben wurde auf 0°C abgekühlt und langsam unter einem
Stickstoffstrom mit OPS (0,5 g, 0,484 mmol, Ph 3,87 mmol) versetzt.
Das Gemisch wurde 2 Stunden unter Stickstoff bei 0°C gerührt und
sodann zu Eiswasser gegeben (10 ml). Das Produkt wurde mit 10 ml
Ethylacetat extrahiert und über
Natriumsulfat getrocknet. Nach Einengen des Volumens unter vermindertem
Druck auf 5 ml wurde eine Fällung
durch Zugabe der Lösung
zu Hexan (50 ml) vorgenommen. Das Produkt wurde abfiltriert und über Nacht
unter Vakuum getrocknet. Man erhielt 0,147 g Produkt (die Umwandlung
in die Sulfonylchlorophenylgruppe wurde auf der Grundlage einer
TGA-Messung in Luft zu 62 % berechnet. Aus diesem Umwandlungsgrad
wurde die Ausbeute zu 45 % berechnet).
-
Octa-(sulfonylchlorphenyl)-silsesquioxane
(0°C, 2
Stunden)
-
- 1H-NMR (Aceton-d6): 8,6–7,0 (breiter
Peak), 8,10 (m), 7,92 (m), 7,60 (m)
- 13C-NMR (Aceton-d6): 145,0, 142,1, 136,7,
134,9, 132,5, 131,1, 130,4, 128,4, 127,7
- 29Si-NMR (THF, TMS, Aceton-d6, ppm):
- FT-IR (cm–1):
3600 (breit, ν O-H),
1382 (ν S=O),
1185 (δ Si-O)
- TGA (Luft/Gew.-%/1000°C):
34,0 (cal 26,4)
- TGA(N2/Gew.-%/1000 °C): –
- Elementaranalyse: % C: 31,8 (31,7) % H: 2,4 (1,8)
- GPC: Mn = 1186, Mw = 1270, Mw/Mn = 1,07
-
Beispiel 8
-
Synthese von Polynitrophenylsilsesquioxanen
(PHPhS)
-
In
einem 250 ml fassenden Kolben wurden 33 ml rauchende Salpetersäure (90
Gew.-%) vorgelegt. Polyphenylsilsesquioxan (Gelest, Inc., Produkt-Nummer
SST-3p01) (PPhS, 5,5 g, 42,6 mmol) wurde sodann langsam in Luft
bei 0°C
zugegeben. Das Gemisch wurde 4 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Sodann
wurde die Lösung
durch einen Glasfilter filtriert und tropfenweise zu Eis gegeben.
Das erhaltene braunstichige Pulver wurde mit Wasser bis zur neutralen
Reaktion des Filtrats gewaschen und sodann an Luft getrocknet. Das Pulver
wurde ferner mit Ethanol gewaschen und unter Vakuum getrocknet.
Die Ausbeute betrug 5,85 g.
-
Synthese von
Nanocomposit-Materialien
-
Beispiel 9
-
Synthese von
N-Phenyl-OAPS
-
Tris-(dibenzylidenaceton)-dipalladium(0)
(95,2 mg, 0,104 mmol) und 2-(Diphenylphosphino)-ferrocen (84,6 mg,
0,153 mmol) wurden in einen 100 ml fassenden Kolben, der mit einem
Kühler
ausgerüstet
war, gegeben und in 40 ml Toluol gelöst. Das Gemisch wurde 15 Minuten
unter Stickstoff bei Raumtemperatur gerührt. Sodann wurde das Gemisch
mit Brombenzol (0,730 ml, 6,93 mmol) versetzt und weitere 15 Minuten
bei Raumtemperatur gerührt.
Anschließend
wurde das Gemisch mit OAPhS (0,50 g, 0,434 mmol, N: 3,47 mmol) und NaOtBu
(0,666 g, 6,94 mmol) versetzt. Das Gemisch wurde 3 Stunden auf 80°C erwärmt. Nach
Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde das Gemisch zur Entfernung von ungelöstem Salz
filtriert und mit 80 ml Pufferlösung gewaschen.
Die organische Phase wurde über
Na2SO4 getrocknet
und mit 2 g Aktivkohle vermischt. Nach Entfernen der Aktivkohle
wurde die Toluollösung
in 200 ml Hexan gegeben. Das braune Pulver wurde durch Filtration
gewonnen und unter Vakuum getrocknet. Die Ausbeute betrug 0,371
g, 38,1 %. (Die Ausbeute wurde unter der Annahme einer vollständigen Substitution
berechnet).
-
N-Phenyl-OAPS
-
- 1H-NMR (CDCl3):
8,0–6,0
(m, 4H), 5,0–5,0
(breites Singulett, 0,24H), 4,5–3,5
(breites Singulett, 0,4H), 1,4–0,6 (breites
Singulett, 0,76H)
- 13C-NMR (CDCl3):
142,7, 136,0, 131,8, 129,2, 126,6, 124,2, 120,8, 117,7
- 29Si-NMR (THF, TMS, Aceton-d6, ppm): –
- FT-IR (cm–1):
3400 (breit, ν N-H),
3060, 2980 (ν C-H),
1514, 1496, 1398 und 1368 (δ C=C),
1130 (δ Si-O)
- TGA (Luft/Gew.-%/1000°C): –
- TGA (N2/Gew.-%/100°C): –
- Elementaranalyse: % C: – %
H: – %
N: –
- GPC: Mn = 1186, Mw = 1270, Mw/Mn = 1,07
-
Beispiel 10
-
Synthese von Octa-(phthalimidophenyl)-silsesquioxan
(OPIPS)
-
In
einem 25 ml fassenden Schlenk-Kolben, der mit einem Kühler ausgerüstet war,
wurden OAPS (0,5 g, 0,433 mmol) und Phthalsäureanhydrid (1,642 g, 11,1
mmol) vorgelegt. Das Gemisch wurde 2 Stunden unter Stickstoff auf
180°C erwärmt. Bei
dieser Temperatur kam es zum Schmelzen des Anhydrids und das Gemisch bildete
eine homogene braune Lösung.
Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde das Gemisch in 20 ml Dichlormethan gelöst und filtriert.
Nach Entfernen des Lösungsmittels
unter vermindertem Druck wurde das restliche Phthalsäureanhydrid
durch Sublimation entfernt (0,6 mmHg, 130°C). Die Ausbeute betrug 0,702
g (0,320 mmol, Ausbeute 73,9 %).
-
Octa-(phthalimidophenyl)-silsesquioxan
-
- 1H-NMR (CDCl3):
8,2–6,4
(breiter Peak)
- 13C-NMR (CDCl3):
166,8, 137,0, 134,8, 131,5, 128,4, 123,3
- 29Si-NMR (THF, TMS, Aceton-d6, ppm): –
- FT-IR (cm–1):
3060 (δ C-H),
1787, 1722 (δ C=O),
1377 (δ C-N),
1115 (δ Si-O)
- TGA (Luft/Gew.-%/1000°C):
20,0 (21,9)
- TGA (N2/Gew.-%/1000°C): –
- Elementaranalyse: % C: – %
H: – %
N: –
- GPC: Mn = 1673, Mw = 1931, Mw/Mn = 1,16
-
Beispiel 11
-
Synthese von Octa-(maleinimidophenyl)-silsesquioxan
(OMPIS)
-
In
einem 25 ml fassenden Schlenk-Kolben, der mit einem Kühler ausgerüstet war,
wurde Maleinsäureanhydrid
(0,340 g, 3,46 mmol) in 2,5 ml DMF vorgelegt und unter Stickstoff
bei Raumtemperatur mit OAPS (0,5 g, 0,433 mmol) in 5,0 ml DMF versetzt.
Das Gemisch wurde 1 Stunde unter Stickstoff bei Raumtemperatur gerührt. Sodann
wurde das Gemisch mit Essigsäureanhydrid
(0,820 ml, 8,68 mmol) und Triethylamin (0,071 ml, 0,868 mmol) versetzt.
Anschließend
wurde das Gemisch 3 Stunden unter Stickstoff auf 60°C erwärmt. Nach
Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde das Gemisch mit Ethylacetat (10 ml) vermischt
und mit Wasser gewaschen, bis die wässrige Phase neutral reagierte.
Die abgetrennte organische Phase wurde über Natriumsulfat (~1 g) getrocknet
und in Hexan (100 ml) umgefällt.
Das Pulver wurde abfiltriert und unter Vakuum getrocknet. Die Ausbeute
betrug 0,616 g (0,343 mmol, 79,1 %).
-
Octa-(maleinimidophenyl)-silsesquioxan
-
- 1H-NMR (CDCl3):
8,2–6,8
(breiter Peak, 7H), 7,0 (s, 2H)
- 13-NMR (CDCl3)
: 170,4, 165,6, 144,0, 135,3, 134,0, 132,6, 129,7, 126,7, 124,0
- 29Si-NMR (THF, TMS, Aceton-d6, ppm): –71,0, –79,3
- FT-IR (cm–1):
3082, 2934 (δ C-H),
1800, 1719 (δ C=O),
1581, 1554, 1484, 1425 (δ C=C),
1380 (δ C-N),
1136 (δ S-O)
- TGR (Luft/Gew.-%/1000°C):
25,0 (26,8)
- TGA(N2/Gew.-%/1000°C): –
- Elementaranalyse: % C: – H: – N: –
- GPC: Mn = 1648, Mw = 2042, Mw/Mn = 1,24
-
Beispiel 12
-
Synthese von
Epoxid-Nanocomposit aus OAPS und OG
-
Bei
der Zubereitung von OAPS/OG-Compositen wurden verschiedene Molverhältnisse
von NH2 (in OAPS) zu Epoxygruppen (in OG)
("N") angewandt, d. h.
N = 0,3, 0,5, 0,75 und 1. Es wurde das folgende Verfahren eingehalten:
OAPS-Pulver
wurde in ein 20 ml fassendes Glasfläschchen, das einen Magnetrührstab enthielt,
eingewogen. THF (2 ml) wurde in das Fläschchen gegeben und das OAPS
wurde beim Rühren
vollständig
in Lösung
gebracht. Sodann wurde die Lösung
mit OG versetzt und das Gemisch wurde unter Bildung einer homogenen Lösung heftig
gerührt.
Die gebildete dunkelgelbe Lösung
wurde sodann in eine Aluminiumform (30 mm × 13 mm × 30 mm) übertragen und das THF wurde
langsam unter Vakuum bei Raumtemperatur abgedampft. Das Gemisch
wurde 24 Stunden unter N2 bei Raumtemperatur,
sodann 6 Stunden bei 80°C
und anschließend
6 Stunden bei 150°C
gehärtet.
Die endgültige
Probe wies eine Größe von 30
mm × 13
mm × 3
mm auf. Rohe Probenkanten wurden durch Polieren mit SiC-Papier vor
dem DMA-Test entfernt.
-
Beispiel 13
-
Synthese von
Epoxid-Nanocomposit aus PolyAPS und OG
-
Bei
der Zubereitung von PolyAPS/OG-Compositen wurden verschiedene Phr-Werte
(definiert als Teile Amin pro 100 Teile Epoxyharz, bezogen auf das
Gewicht) angewandt (variable N-Werte wurden nicht angewandt, da
die genaue Struktur von PolyAPS nicht bekannt war und somit das
genaue Verhältnis
von NH2:Epoxyringen nicht berechnet werden
konnte). Der Phr-Wert
stellt die herkömmliche
Variable in der Industrie zur Zubereitung von allgemeinen Epoxyharzen
und Aminen dar. Zusammensetzungen mit Phr-Werten von 20, 35, 50 und 65 wurden
hergestellt. PolyAPS/OG-Composite wurden sodann nach dem Verfahren
von Beispiel 11 hergestellt. Das Gemisch aus PolyAPS/OG in THF wies
eine braune Färbung
auf, verglichen mit der gelben Färbung
der OAPS/OG-Lösung.
Das Härtungsverfahren
für PolyAPS/OG
war das gleiche wie in Beispiel 11. Die endgültige Probe wies eine Größe von 30
mm × 13
mm × 3
mm auf. Rohe Probenkanten wurden durch Polieren mit SiC-Papier vor
dem DMA-Test entfernt.
-
Beispiel 14
-
Synthese von
Epoxid-Nanocomposit aus OAPS und DGEBA
-
Wie
in Beispiel 11 wurde ein variabler N-Wert für die Zubereitung von OAPS/DGEBA-Compositen
angewandt, nämlich
N = 0,3, 0,5, 0,75 und 1. OAPS-Pulver wurde in einem 20 ml fassenden
Glasfläschchen,
das einen Magnetrührstab
enthielt, eingewogen. THF (2 ml) wurde zu dem Fläschchen gegeben und das OAPS ging
beim Rühren
vollständig
in Lösung.
Sodann wurde die Lösung
mit DGEBA versetzt und das Gemisch wurde unter Bildung einer homogenen
Lösung
heftig gerührt.
Die dunkelgelbe, durchsichtige Lösung
wurde sodann in eine auf 50°C
vorerwärmte
Aluminiumform (30 mm × 13
mm × 30
mm) gegeben. Das THF wurde bei dieser Temperatur langsam unter Vakuum
entfernt. Das Gemisch wurde unter Stickstoff 12 Stunden bei 50°C, sodann
6 Stunden bei 100°C
und schließlich
6 Stunden bei 150°C
gehärtet.
Die endgültige
Probe wies eine Größe von 30
mm × 13
mm × 3
mm auf. Rohe Probenkanten wurden durch Polieren mit SiC-Papier vor
dem DMA-Test entfernt.
-
Beispiel 15
-
Synthese von
Epoxid-Nanocomposit aus PolyAPS und DGEBA
-
Wie
in Beispiel 12 wurden variable Phr-Werte für die Zubereitung von PolyAPS/DGEBA
angewandt, nämlich
Phr = 20, 35, 50 und 65. PolyAPS/DGEBA-Composite wurden nach dem gleichen Verfahren
wie in Beispiel 12 hergestellt. Das Gemisch aus PolyAPS/DGEBA in
THF wies eine braune Färbung
auf, verglichen mit der gelben Färbung
der OAPS/OG-Lösung.
Das Härtungsverfahren
für PolyAPS/DGEBA
war das gleiche wie in Beispiel 12. Die endgültige Probe wies eine Größe von 30
mm × 13
mm × 3
mm auf. Rohe Probenkanten wurden durch Polieren mit SiC-Papier vor
dem DMA-Test entfernt.
-
Beispiel 16
-
Synthese von Polyimid-Nanocomposit
aus OAPS und Pyromellitsäuredianhydrid
(PMDA)
-
Eine
Lösung
von OAPhS (0,1 g) in 1-Methyl-2-pyrrolidon (NMP, 1,9 ml) wurde bei
0°C unter
Stickstoff mit einer Lösung
von PMDA in NMP (1,4 ml) versetzt. Das Gemisch wurde 3 Minuten bei
der gleichen Temperatur gerührt
und sodann in einen Aluminiumbehälter
gegeben. Das Gemisch gelierte sofort. Das Gel (Amidsäuregel)
wurde sodann unter Stickstoff 2 Stunden bei 130°C und 4 Stunden bei 350°C in einem
Quarzrohr gehärtet.
Die Temperaturerhöhungsgeschwindigkeit
betrug 5°C/min.
Der erhaltene Feststoff wurde 2 Stunden unter Vakuum bei 150°C getrocknet
und einer weiteren Analyse unterzogen.
-
Spektroskopische Daten
-
Polyimid-Nanocomposit
aus OAPS und Pyromellitsäuredianhydrid
(PMDA) (Härtungstemperatur
350°C)
-
- FT-IR (cm–1): 3071 (δ C-H), 1780,
1726 (δ C=O),
1367 (δ C-N),
1120 (δ Si-O)
- TGA (Luft/Gew.-%/1000°C):
25,9 (25,5)
- TGA (N2/Gew.-%/1000°C): 75,6 Thermische
Eigenschaften von OAPS/PMDA-Nanocompositen
- aTd(5) 5 % Masseverlust bei Temperatur
(°C)
- bC.Y. Keramikausbeute bei 1000°C (%)
-
Beispiel 17
-
Synthese von Polyimidharzen
aus OAPS und 3,3'4,4'-Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid
(BTDA)
-
Experimentelle
Vorgehensweise: Eine Lösung
von BTDA (0,224 g, 0,695 mmol) in DMF (2,4 ml) wurde zu einer Lösung von
OAPhS (0,2 g, 0,173 mmol, N: 1,39 mmol) in DMF (0,8 ml) bei Raumtemperatur
gegeben. Das Gemisch wurde in einen Aluminiumbehälter gegeben und unter Stickstoff
2 Stunden auf 130°C
und 4 Stunden auf 350°C
erwärmt.
Die Temperaturerhöhungsgeschwindigkeit
betrug 5°C/min.
-
Spektroskopische Daten
für OAPS/BTDA-Nanocomposite
-
- FT-IR (cm–1) 3070 (δ C-H), 1785,
1727 (δ C=O),
1374 (δ C-N),
1120 (δ Si-O)
- TGA (Luft, Gew.-% bei 1000°C)
16,5 (20,9)
-
Beispiel 18
-
Synthese von Nanocompositen
mit einer Kern-Schale-Struktur (Stufe 1)
-
In
einem 25 ml fassenden Schlenk-Kolben, der mit einem Kühler ausgerüstet war,
wurde OBrPS (0,5 g, 0,3 mmol, Br: 1,40 mmol) mit Octa-(vinyldimethylsiloxy)-silsesquioxan
(8,84 g, 7,21 mmol), Tetraethylammoniumchlorid (0,398 g, 2,40 mmol),
Dicyclohexylmethylamin (0,772 ml, 3,60 mmol) und Palladiumacetat
(0,0108 g, 0,0480 mmol) zusammen mit trockenem N,N-Dimethylacetamid
(10 ml) unter Stickstoff versetzt. Das Gemisch wurde 54 Stunden
unter Stickstoff auf 100°C
erwärmt.
Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur wurden Diethylether (10 ml) und Wasser (10 ml)
zugegeben und die organische Phase wurde mit einem Scheidetrichter abgetrennt
und über
Natriumsulfat (~1 g) getrocknet. Sodann wurde das Lösungsmittel
unter Verwendung eines Rotationsverdampfers unter vermindertem Druck
entfernt. Das Produkt wurde durch Siliciumdioxid-Säulenchromatographie
gereinigt. Beim Elutionsmittel handelte es sich um ein Gemisch aus
Hexan und Ethylacetat (beginnend mit einem Verhältnis von 5:1 bis 5:4, bezogen
auf das Volumen). Die Ausbeute betrug 0,3 g (14,6 %, FW = 6589,
bezogen auf 1H-NMR, die Anzahl an umgesetzten
Bromphenylgruppen betrug 4,3 von 8). Die Keramikausbeute wurde auf
der Grundlage der durch 1H-NMR erhaltenen
Umwandlung berechnet.
-
Spektroskopische Daten
-
- FT-IR (cm–1): 3062, 2966 (δ C-H), 1600,
1410 (δ C=C),
1093 (δ Si-O)
- TGA (Luft/Gew.-%/1000°C):
63:1 (70,0)
- TGA (N2/Gew.-%/1000°C): –
- GPC: Mn = 8918, Mw = 15344, PDI = 1,721
-
Beispiel 19
-
Synthese von Nanocompositen
mit Kern-Schale-Struktur (Stufe 2)
-
In
einem 25 ml fassenden Schlenk-Kolben, der mit einem Kühler ausgerüstet war,
wurde das Produkt von Stufe 1 (0,181 g, 0,0264 mmol, 0,793 Vinylgruppen)
mit Octa-(hydrodimethylsiloxy)-silsesquioxan (2,4 g, 2,38 mmol)
und Pt(dcp) (4,0 mM Toluollösung,
40 μm, 1,6 × 10–7 mol)
zusammen mit 10 ml destilliertem Toluol unter Stickstoff versetzt.
Das Gemisch wurde 41 Stunden unter Stickstoff auf 100°C erwärmt. Der Überschuss an
Octa-(hydrodimethylsiloxy)-silsesquioxan wurde durch Umkristallisation
in Toluol abgetrennt. Die Anzahl an Octa-(hydrodimethylsiloxy)-silsesquioxan-Einheiten,
die in die Schale eingeführt
worden waren, wurde aus dem Ergebnis der GPC-Analyse (Mn) zu 3,5
pro Octa-(vinyldimethylsiloxy)-silsesquioxan-Einheit in der Schale bestimmt.
-
Spektroskopische Daten
-
- FT=IR (cm–1): –
- TGA (Luft/Gew.-%/1000°C): –
- TGA (N2/Gew.-%/1000°C): –
- GPC: Mn = 24265, Mw = 37966, PDI = 1,565
-
Beispiel 20
-
Schichtweise Abscheidung
einer einzelnen Monoschicht der Silsesquioxane
-
Vor
der Schichtabscheidung wurden Silicium-Wafer und Glassubstrate in
einer Piranha-Lösung
(3:1 H2SO4:H2O2) gereinigt und
sodann mehrmals mit Aceton, entionisiertem Wasser und Methanol gespült und anschließend über einem
Stickstoffstrom getrocknet. Sodann wurden sie 24 Stunden unter Stickstoff
in 5 Vol.-% Aminopropyltriethoxysilan (APTEOS) in Toluol getaucht
und sodann mehrfach mit Toluol und Aceton gespült, um restliches APTEOS und
das durch APTEOS gebildete schwimmende Gel zu entfernen.
-
Mit
APTMOS behandelte Substrate wurden in eine 10 gew.-%ige OG-Lösung in Toluol getaucht und in
einem Luftstrom getrocknet. Sodann wurden sie 24 Stunden unter Stickstoff
bei 150°C
gehärtet.
Nach dem Härten
wurden die Substrate mehrfach mit siedendem Toluol und Aceton gespült, um restliches
OG zu entfernen.
-
Nach
der OG-Abscheidung wurden die Substrate in eine 10 gew.-%ige OAPS-Lösung getaucht
und in einem Luftstrom getrocknet. Sodann wurden sie 24 Stunden
bei 150°C
unter Stickstoff gehärtet.
Nach dem Härten
wurden die Substrate mehrfach mit siedendem Toluol und Aceton gespült, um restliches
OAPS zu entfernen.
-
Vor
der Messung wurden die Substrate gründlich mit Aceton und Alkohol
gereinigt. Etwa 50 μl
entionisiertes Wasser wurde auf die Oberfläche getropft und vertikale
Bilder des Substrats und des Wassers wurden mit einer Videokamera
aufgezeichnet. Die Bilder auf der rechten Seite der Wassertropfen
wurden entnommen und im Festbildmodus unter Verwendung einer Bildbearbeitungssoftware
gedruckt. Folgende Kontaktwinkel wurden abgelesen:
-
Thermogravimetrische Analyse
(TGA):
-
Die
thermische Stabilität
von Materialien unter Stickstoff wurde unter Verwendung eines 2960-Simultan- DTA-TGA-Instruments
(TA Instruments, Inc., New Castle, DE) getestet. Kleine Proben (15–25 mg)
wurden in Platinpfannen gegeben und unter N2 mit
einer Geschwindigkeit von 5°C/min
auf 1000°C
erwärmt.
Die N2-Strömungsgeschwindigkeit
betrug 60 ml/min.
-
Dynamische mechanische
Analyse (DMA):
-
Das
dynamische mechanische Verhalten von gehärteten Proben wurde unter Verwendung
des TA-Instruments 2980-Geräts
für die
dynamisch mechanische Analyse (New Castle, DE) untersucht. Die gehärteten Proben
wurden in Abmessungen von 3,0 mm × 12,0 mm × 3,0 mm poliert und an der
einzelnen Auslegerklammer montiert. Die mechanischen Eigenschaften
wurden unter Stickstoff im Stufenmodus alle 10°C bei Temperaturen von –50 bis
200°C gemessen.
Vor jeder Messung wurde der Ofen unter Stickstoff bei Raumtemperatur gehalten.
-
Beispiel 21
-
Imid-Filmbildung
unter Verwendung eines Lösungsmittels
-
Octaaminophenylsilsesquioxan
(OAPS) und Pyromellitsäuredianhydrid
(PDA) (Molverhältnis
von NH2 in OAPS: Anhydrid in PDA = 1:1,
insgesamt 1 g) werden in 10 ml NMP gelöst und die Lösung wird
auf einen Glasobjektträger
gegossen. Das Lösungsmittel
wird unter milden Bedingungen (~40°C) innerhalb von 1 Tag abgedampft.
Nachdem der Film eine stabile Beschaffenheit angenommen hat, wird
er in einem Becherglas mit 300 ml Wasser platziert und mit Ultraschall
behandelt. Der Film wird sorgfältig
abgelöst
und bei Raumtemperatur getrocknet. Sodann wird er langsam auf 150°C erwärmt und
4 Stunden bei dieser Temperatur und sodann 2 Stunden bei 300°C gehalten.
Es wurden gelb bis braun gefärbte
Filme (je nach Zeit und Dicke) erhalten.
-
Beispiel 22
-
Copolyimid-Filme
-
Die
gemäß Beispiel
21 erhaltenen Filme sind typischerweise spröde, wobei diese Eigenschaft
aber durch Coimidisierung von OAPS und flexiblen linearen Aminen
verringert werden kann. Beispielsweise werden Octaaminophenylsilsesguioxan
(OAPS), Oxydianilin (ODA) und Pyromellitsäuredianhydrid (PDA) (Molverhältnis von
NH2 in OAPS + ODA: Anhydrid in PDA = 1:1,
variierende Mengen an ODA, insgesamt 1 g) in 10 ml NMP gelöst und die
Lösung
wird auf Glasobjektträger
gegossen. Im Anschluss an das gleiche Härtungsverfahren, wie es vorstehend
beschrieben wurde, werden flexible, dunkelgelbe Filme erhalten.
-
Beispiel 23
-
Synthese und Verarbeitung
von Imiden durch Schmelzverarbeitung
-
Octaaminophenylsilsesquioxan
(OAPS) und der Tetraesterpyromellat (TEP) (Molverhältnis von
NH2 in OAPS: Ester in TEP = 1:2, Insgesamt
1 g) werden in einem 20 ml fassenden Fläschchen eingewogen und auf 160°C erwärmt, bis
das TEP schmilzt. Das Gemisch wird bis zum Erreichen einer homogenen
Beschaffenheit gerührt.
Sodann wird es auf eine Oberfläche
gegossen und 12 Stunden bei der gleichen Temperatur unter Stickstoff
belassen. Sodann wird eine Nachhärtung
für weitere
4 Stunden bei 300°C
durchgeführt.
Dickere Filme und Gießformkörper erfordern
längere
Zeitspannen und langsamere Erwärmungsgeschwindigkeiten.
Fasern lassen sich durch Schmelzspinnen verarbeiten und werden entweder
beim Strecken oder in einem Vorgang nach dem Spinnen erwärmt, um
sie vollständig
zu härten.
-
Beispiel 24
-
Copolyimide
-
Octaaminophenylsilsesquioxan
(OAPS) und ein lineares Diamin, wie Oxydianilin (ODA) und das Tetraesterpyromellat
(TEP) (Molverhältnis
von NH2 in OAPS: Ester in TEP = 1:2, insgesamt
1 g) werden in einem 20 ml fassenden Fläschchen eingewogen und auf
160°C erwärmt, bis
das TEP schmilzt. Das Gemisch wird bis zum Erreichen einer homogenen
Beschaffenheit gerührt.
Sodann wird es auf eine Oberfläche
gegossen und 12 Stunden bei der gleichen Temperatur unter Stickstoff
belassen. Sodann wird eine Nachhärtung
für weitere
4 Stunden bei 300°C
durchgeführt.
Dickere Filme und Gießformkörper erfordern
längere
Zeitspannen und langsamere Erwärmungsgeschwindigkeiten.
Fasern lassen sich durch Schmelzspinnen verarbeiten und werden entweder
beim Strecken oder in einem Vorgang nach dem Spinnen erwärmt, um
sie vollständig
zu härten.
-
Beispiel 25
-
Synthese von Octa-(acetylphenyl)-silsesquioxan
(ACOPS)
-
In
einem 500 ml fassenden Schlenk-Kolben wurden unter Stickstoffgas
Aluminiumschlorid (16,80 g, 126 mmol) zusammen mit 100 ml CH2Cl2 und 100 ml CS2 vorgelegt. Acetylchlorid (8,26 ml, 116
mmol) wurde sodann mit einer Spritze zugegeben. Das Gemisch wurde
15 Minuten bei 0°C
unter Stickstoff gerührt.
Sodann wurde OPS (10 g, 9,76 mmol, -Ph 78,1 mmol) unter Rühren zu
dem Gemisch gegeben und die Lösung
wurde 5 Stunden bei 0°C
gerührt.
Zum Stoppen der Reaktion wurden 50 g Eis zugegeben und die organische
Phase wurde mit 200 ml Ethylacetat extrahiert. Sodann wurde die
organische Phase mit Wasser gewaschen, bis der pH-Wert der wässrigen
Phase ~7 betrug. Nach Trocknen über
Natriumsulfat wurden die Lösungsmittel
durch Rotationsverdampfung entfernt und 100 ml Ethylacetat wurden
in den Kolben gegeben. Die erhaltene Suspension wurde durch eine
1 cm-Celite-Säule
filtriert. Das gelbe Filtrat wurde beiseite gestellt und das ungelöste Pulver
wurde in 100 ml CH2Cl2 gelöst und über die
Säule gegeben.
Die CH2Cl2-Phase
wurde durch Rotationsverdampfung auf 20 ml eingeengt und durch Eintropfen
in 750 ml Hexan ausgefällt,
wobei ein weißes
Pulver entstand. Dieses Pulver wurde durch Filtration gewonnen,
mit Hexan gewaschen und unter Vakuum getrocknet. Die Ausbeute betrug
6,25 g (47,2 %), 100 % acyliert (durch 1H-NMR),
meta-para = 86/14 (durch 1H-NMR). Das Ethylacetat-Filtrat
kann ebenfalls auf ~20 ml verringert und in 750 ml Hexan ausgefällt werden.
Nach Filtration und Trocknung erhielt man 5,54 g (42,7 %) eines
gebrochen weißen
Pulvers mit einer Acylierung von 92 % (durch 1H-NMR).
-
Beispiel 26
-
Synthese von Octa-(α,α-dibromacetylphenyl)-silsesquioxan
(Br2AcOPS)
-
In
einem 25 ml fassenden Schlenk-Kolben wurden unter Stickstoffgas
AcOPS (0,150 g, 0,876 mmol COCH3) und 3
ml CH2Cl2 vorgelegt.
Die Lösung
wurde tropfenweise mit Brom (0,462 g, 2,89 mmol) versetzt. Es ergibt
sich normalerweise eine stark exotherme Reaktion. Wenn die Reaktion
nicht von selbst einsetzt, muss möglicherweise vorsichtig erwärmt werden,
um die Reaktion zu starten, die dann von selbst abläuft. Nach
30 Minuten wurde die Lösung
zu 10 ml CH2Cl2 in
einem Scheidetrichter gegeben, mit 10 % NaHSO3-Lösung 2-mal
(zur Entfernung von überschüssigem Br2) und 3-mal mit Wasser gewaschen. Die CH2Cl2-Phase wurde über Natriumsulfat
getrocknet und mit einem Rotationsverdampfer zur Trockne eingedampft.
Das Material wurde in 3 ml CH2Cl2 gelöst
und in 75 ml Hexan gefällt.
Das Produkt wurde durch Filtration gewonnen und unter Vakuum getrocknet.
Die Ausbeute betrug 0,237 g (82,2 %). Charakterisierung: IR 1704
(nC=O); 1H-NMR (CDCl3) δ 6,55
(s, 1H, CBr2H); TGA 19,3 % (ber. 18,3 %).
-
Beispiel 27
-
Synthese von Poly-(acetylphenyl)-silsesquioxan
(AcPPS)
-
In
einem 50 ml fassenden Schlenk-Kolben wurden unter Stickstoffgas
Aluminiumchlorid (0,838 g, 6,3 mmol) zusammen mit 5 ml CH2Cl2 und 5 ml CS2 vorgelegt. Die Lösung wurde mittels einer Spritze
mit Acetylchlorid (0,413 ml, 5,8 mmol) versetzt. Sodann wurde das
Gemisch 15 Minuten unter Stickstoff bei 0°C gerührt. Anschließend wurde
PPS (0,5 g, 0,484 mmol, -Ph 3,87 mmol) unter Rühren zu dem Gemisch gegeben
und die Lösung
wurde 5 Stunden bei 0°C
gerührt.
Zum Stoppen der Reaktion wurden 20 g Eis zugegeben und die organische
Phase wurde mit 50 ml Ethylacetat extrahiert. Die organische Phase
wurde 3-mal mit Wasser gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und über eine 1 cm-Celite-Säule gegeben.
Nach Einengen durch Rotationsverdampfung auf 5 ml wurde die gelbe
Lösung
in 75 ml Hexan gefällt.
Die Ausbeute betrug 0,338 g (52,3 %).
-
Polyphenylsilsesquioxan
lässt sich
unter den optimierten Bedingungen für OPS in mäßigen Ausbeuten acylieren.
Die Umwandlung von Phenyl zu Acetylphenyl beträgt 90 % (bestimmt durch 1H-NMR). Interessanterweise nehmen die Polydispersität und das
Molekulargewicht des PPS bei der Acylierung erheblich ab. Diese Erscheinung
wurde auch bei Nitrierung von PPS festgestellt und lässt sich
durch die Spaltung von Si-O-Si-Brücken und die anschließende Umlagerung
während
der sauren Synthese und des Aufarbeitungsvorgangs erklären.
-
Beispiel 28
-
Synthese von Octa-(i-butyrylphenyl)-silsesquioxan
(iButOPS)
-
In
einem 50 ml fassenden Schlenk-Kolben wurden unter Stickstoffgas
Aluminiumchlorid (0,838 g, 6,3 mmol) zusammen mit 5 ml CH2Cl2 und 5 ml CS2 vorgelegt. Isobutyrylchlorid (0,630 ml,
5,8 mmol) wurde sodann mit einer Spritze zugegeben. Anschließend wurde
OPS (0,5 g, 0,488 mmol, -Ph 3,9 mmol) unter Rühren zu dem Gemisch gegeben
und die Lösung
wurde 10 Stunden unter Rückfluss
erwärmt.
Zum Stoppen der Reaktion wurden 5 g Eis zugegeben und die organische
Phase wurde mit 50 ml CH2Cl2 extrahiert.
Sodann wurde die organische Phase mit Wasser gewaschen, bis die
wässrige
Phase einen pH-Wert von ~7 erreichte. Nach Trocknen über Natriumsulfat
wurden die Lösungsmittel
durch Rotationsverdampfung entfernt und 50 ml CH2Cl2 wurden in den Kolben gegeben. Die erhaltene
Flüssigkeit
wurde durch eine 1 cm-Celite-Säule
filtriert. Die Lösung
wurde auf ~10 ml eingeengt und durch Eintropfen in 100 ml Hexan
ausgefällt,
wobei ein weißes
Pulver entstand. Das Pulver wurde durch Filtration gewonnen, mit
Hexan gewaschen und unter Vakuum getrocknet. Die Ausbeute betrug
0,477 g (Ausbeute 68 %), 75 % Umwandlung zu Ph-COC(CH3)2H (durch 1H-NMR).
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Beispiel 29
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Synthese von Octa-(ethylphenyl)-silsesquioxan
(iButOPS)
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In
einem 50 ml fassenden Schlenk-Kolben wurden unter Stickstoffgas
Aluminiumchlorid (0,838 g, 6,3 mmol) zusammen mit 5 ml CH2Cl2 und 5 ml CS2 vorgelegt. Ethylchlorformiat (0,555 ml,
5,8 mmol) wurde sodann mit einer Spritze zugegeben. Anschließend wurde
OPS (0,5 g, 0,488 mmol, -Ph 3,9 mmol) unter Rühren zu dem Gemisch gegeben
und die Lösung
wurde 1 Stunde unter Rückfluss
erwärmt.
Zum Stoppen der Reaktion wurden 5 g Eis zugegeben und die organische
Phase wurde mit 50 ml CH2Cl2 extrahiert.
Sodann wurde die organische Phase mit Wasser gewaschen, bis die
wässrige
Phase einen pH-Wert von ~7 erreichte. Nach Trocknen über Natriumsulfat
wurden die Lösungsmittel
durch Rotationsverdampfung entfernt und der Kolben wurde mit 50
ml CH2Cl2 versetzt.
Die erhaltene Flüssigkeit
wurde durch eine 1 cm-Celite-Säule
filtriert. Sodann wurde die Lösung
auf ~10 ml eingeengt und durch Eintropfen in 100 ml Hexan ausgefällt, wobei
ein weißes Pulver
entstand. Das Pulver wurde durch Filtration gewonnen, mit Hexan
gewaschen und unter Vakuum getrocknet. Die Ausbeute betrug 0,397
g (Ausbeute 69 %), 70 % Umwandlung zu Ph-CH2CH3 (durch 1H-NMR).
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Vorstehend
wurden Ausführungsformen
der Erfindung erläutert
und beschrieben. Diese Ausführungsformen
können
aber nicht sämtliche
möglichen
Ausbildungen der Erfindung erläutern
und beschreiben. Die in der Beschreibung verwendete Ausdrucksweise
stellt keine Beschränkung
dar. Es ist ersichtlich, dass verschiedene Änderungen vorgenommen werden
können,
ohne vom Geist und Umfang der Erfindung abzuweichen.