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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist auf ein käseartiges Produkt und sein
Herstellungsverfahren gerichtet. Insbesondere ist die Erfindung
auf ein weichkäseartiges
Produkt gerichtet, das im Wesentlichen kaseinfrei ist und unter
Benutzung eines quark- und molkefreien Verfahrens auf Emulsionsbasis
hergestellt wird.
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Hintergrund
der Erfindung
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Natürlicher
Käse wird
im Allgemeinen durch Zusatz eines Mikroorganismus zur Milch hergestellt,
der die Fähigkeit
hat, Laktose unter Bildung von Milchsäure zu metabolisieren und einen
Säuregrad
zu entwickeln. Die Milch wird gewöhnlich mit einem Milchgerinnungsenzym,
wie Renin oder durch Entwicklung des Säuregrades zu dem isoelektrischen
Punkt des Proteins zur Gerinnung gebracht. Wenn die geronnene Milch
geschnitten wird, trennt sich Molke ab , die aus dem anfallenden
Quark gewonnen wird. Der Quark kann zu einem Käseblock gepresst werden, wobei
die Härtung
im Allgemeinen in einem Zeitraum unter kontrollierten Bedingungen
erfolgt. Ein Produkt mit den Geschmacks- und Körpereigenschaften von natürlichem
Käse wurde
dadurch hergestellt, dass wenigstens ein Teil des tierischen Fetts
der Milch durch pflanzliches Fett ersetzt wurde und/oder wenigstens
ein Teil des Kaseins der Milch durch pflanzliches Protein ersetzt
wurde. Diese Käse
werden im Allgemeinen als „analoger
Käse" bezeichnet.
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Kasein
wurde im Allgemeinen als ein wesentlicher Proteinbestandteil zur
Herstellung von Naturkäseprodukten
angesehen. Wegen ihres Geschmacks und ihrer Funktion sind Kasein
und Kaseinate, wie Natriumkaseinat, die am weitesten verwendete
Proteinquelle in Nahrungsmitteln, wie Käse, Käseprodukten, geschlagenen Auflagen
und Kaffeeweißern,
geworden. Dies hat die Nachfrage und die Kosten für Kasein
und Kaseinate erhöht.
Ferner schafft die Molkebildung als Nebenprodukt der Käseherstellung
eine Quelle für
Molkeprotein, die im Allgemeinen unvollständig ausgenutzt wird. Außerdem ergibt
der Einsatz von pflanzlichem Protein, wie Sojaprotein und insbesondere
Sojaproteinisolaten zur Herstellung von Käseprodukten eine reichliche
und billige Proteinquelle für
käseartige
Produkte, insbesondere im Vergleich zu Kasein als Proteinquelle.
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US 3620757 beschreibt kaseinfreien
künstlichen
Weichkäse.
Ein Beispiel eines kaseinfreien Verfahrens zur Herstellung einer
Emulsion von Nahrungsmittelqualität ist in
EP 603981 beschrieben.
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Es
wäre daher
erwünscht,
ein kontinuierliches Verfahren unter Benutzung von kaseinfreiem
Protein (das heißt
eines anderen Proteins) zu schaffen, um ein käseartiges Produkt mit annehmbarer
Struktur und Festigkeit zu schaffen. Es wäre auch erwünscht, ein solches Verfahren
zu schaffen, bei dem weder Quark noch Molke gebildet werden. Es
wäre auch
erwünscht,
ein im Wesentlichen kaseinfreies, kontinuierliches Verfahren auf
Emulsionsbasis zu schaffen, das kontinuierlich ist und preiswerte
Ausgangsmaterialien benutzt, die im Allgemeinen unvollständig genutzte
Nebenprodukte anderer Nahrungsmittelherstellungsprozesse sind. Es
wäre auch
erwünscht,
ein käseartiges
Produkt aus alternativen Proteinen zu schaffen, die im Wesentlichen
frei von Kasein sind. Es wäre
auch erwünscht,
ein Verfahren zur Herstellung eines käseartigen Produkts zu schaffen, bei
dem kein Quark oder keine Molke gebildet werden. Es wäre auch
erwünscht,
ein kontinuierliches Verfahren zu schaffen, das ein käseartiges
Produkt unter Benutzung einer kaseinfreien Proteinquelle herstellt.
Wie aus der folgenden Beschreibung zu ersehen ist, erreicht die
vorliegende Erfindung diese Fortschritte sowie auch andere Vorteile.
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Summarischer
Abriss der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung schafft ein käseartiges Produkt, bei dem
kaseinfreies Protein (d. h. ein anderes Protein, das kein Kasein
enthält)
Kaseinprotein ersetzt und nach einem wichtigen Aspekt Kasein in
einem käseartigen
Produkt im Wesentlichen vollständig
ersetzt. Die vorliegende Erfindung schafft auch ein Verfahren, das
keine Molke produziert, aber Molkeprotein verwenden kann. Die vorliegende
Erfindung schafft auch ein quarkfreies Verfahren, das keinen Quark
produziert und ausschließlich
auf Emulsionsbasis arbeitet. Die vorliegende Erfindung schafft auch
ein kontinuierliches Verfahren. Die vorliegende Erfindung ergibt
auch ein Verfahren, das eine Hochdruck-Homogenisierung und Wärmebehandlung
zur Verstärkung oder
Vergrößerung des
Emulgiervermögens
kombiniert und eine Emulsion bildet, die durch eine irreversibel
wärmedenaturierte
Proteinmatrix stabilisiert ist. Die vorliegende Erfindung schafft
auch ein Verfahren, das in dem Emulsionssystem Proteine denaturiert,
bevor das System angesäuert
wird.
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Das
vorliegende Verfahren bedarf keiner Milchkaseine zum Strukturaufbau.
Somit können
andere Nahrungsmittelproteine (z. B. Molkeprotein, Sojaproteine
und ihre Kombinationen) als Proteinquellen verwendet werden, um
kaseinfreie weichkäseartige
Produkte mit ähnlicher
Struktur (nämlich
Festigkeit und Gleichmäßigkeit)
wie herkömmliche
Weichkäse
herzustellen. In einer wichtigen Hinsicht produziert das Verfahren
der Erfindung weichkäseartige
Produkte auf Sojabasis. In einer sehr wichtigen Hinsicht ersetzt
das Verfahren der Erfindung Kasein im Wesentlichen vollständig durch
Protein auf Sojabasis. In einer anderen wichtigen Hinsicht benutzt
das Verfahren der Erfindung Molkeprotein anstelle von Kasein. In
einer sehr wichtigen Hinsicht ersetzt das Verfahren der Erfindung
Kasein im Wesentlichen vollständig
durch Molkeprotein. Weitere Vorteile der Erfindung sind (1) wesentliche
Produktivitätsgewinne,
da in der Formulierung kein Kasein erforderlich ist, (2) Wegfall
von Verfahren zur Behandlung saurer Nebenproduktmolke mit wesentlichen
Kosteneinsparungen, (3) ein vereinfachtes Verfahren mit kürzeren Verarbeitungszeiten,
und (4) minimierte Synerese der Endprodukte. Wichtig ist, dass nach
dem vorliegenden Verfahren mit Sojaprotein als der einzigen Proteinquelle
hergestellte Produkte bei Raumtemperatur etwa 20 Stunden lang im
Wesentlichen keine Synerese zeigen.
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Die
Erfindung umfasst ein käserartiges
Produkt, das im Wesentlichen frei von Kasein ist. Die Erfindung umfasst
auch ein wirksames Verfahren zur Herstellung eines im Wesentlichen
kaseinfreien, weichkäseartigen Produkts,
bei dem man (1) andere Proteine als Milchkaseine, (2) geschmolzenes
Fett, wie Butterfett oder anderes Fett von Nahrungsmittelqualität und (3)
Wasser bei etwa 120 bis etwa 170°F
[etwa 48,9 bis etwa 76,7°C] mischt,
um ein Gemisch zu bilden; das Gemisch einer ersten Homogenisierung
unterwirft, um ein durch eine Proteinmatrix stabilisiertes Emulsionsssystem
zu bilden; das durch die Proteinmatrix stabilisierte Emulsionssystem
auf eine Temperatur erhitzt, die die Denaturierung der Proteine
bewirkt, um eine durch eine denaturierte Proteinmatrix stabilisierte
Emulsion zu bilden; den pH der durch eine denaturierte Proteinmatrix
stabilisierten Emulsion auf etwa 4,0 bis etwa 6,0 einstellt; die
pH-eingestellte Emulsion einer zweiten Homogenisierung unterwirft,
um das weichkäseartige
Produkt zu bilden; und das weichkäseartige Produkt verpackt.
Wahlweise Bestandteile, wie Stabilisatoren (z. B. Gummiharze), andere
Emulgatoren, Salze, Farb- und Geschmacksstoffe können dem Gemisch oder der Emulsion
(d. h. vor der ersten oder der zweiten Homogenisierungsstufe) zugesetzt
werden.
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In
einer wichtigen Hinsicht wird die erste Homogenisierung vorzugsweise
in einem zweistufigen Homogenisator durchgeführt, bei dem die erste Stufe
bei wenigstens etwa 1000 psi [etwa 6,89 MPa] und allgemein bei etwa
1000 bis etwa 5000 psi [etwa 6,89 bis etwa 34,47 MPa] ist und bei
dem die zweite Stufe bei wenigstens etwa 300 psi [etwa 2,07 MPa]
und allgemein bei etwa 300 bis etwa 1000 psi [etwa 2,07 bis etwa 6,89
MPa] ist.
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In
einer anderen wichtigen Hinsicht wird das durch eine Proteinmatrix
stabilisierte Emulsionssystem wenigstens etwa 5 Minuten auf wenigstens
etwa 155°F
[etwa 68,3°C]
und allgemein etwa 5 bis etwa 80 Minuten auf etwa 155 bis etwa 195°F [etwa 68,3
bis etwa 90,6°C]
erhitzt, um das Protein zu denaturieren.
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In
einer anderen wichtigen Hinsicht wird der pH der durch eine denaturierte
Proteinmatrix stabilisierten Emulsion mit Säuren von Nahrungsmittelqualität während oder
nach der Denaturierungsstufe auf den gewünschten Wert des Säuregrades
von etwa pH 4,0 bis etwa 6,0 eingestellt.
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In
einer anderen wichtigen Hinsicht wird die zweite Homogenisierung
der pH-eingestellten Emulsion ebenfalls vorzugsweise in einem zweistufigen
Homogenisator durchgeführt,
in dem die erste Stufe bei wenigstens etwa 1500 psi [etwa 10,34
MPa] und allgemein bei etwa 3000 bis etwa 6000 psi [etwa 20,68 bis
41,37 MPa] erfolgt, und in dem die zweite Stufe bei wenigstens etwa
300 psi [etwa 2,7 MPa] und allgemein bei etwa 300 bis etwa 1000
psi [etwa 2,07 bis etwa 6,89 MPa] erfolgt.
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Schließlich erfolgt
in einer anderen wichtigen Hinsicht die Verpackung durch Heißverpackung
und das heiß verpackte
weichkäseartige
Produkt wird auf Kühltemperaturen
abgekühlt.
Vorzugsweise ist die Temperatur des weichkäseartigen Produkts für die Heißverpackung
etwa 120 bis etwa 170°F
[etwa 48,9 bis etwa 76,7°C].
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Beschreibung der Zeichnung
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1 ist
ein schematisches Diagramm des Verfahrens der Erfindung.
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Einzelheiten der Erfindung
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„Kasein" wird hier in der
Bedeutung eines Gemisches aus Polypeptiden oder Proteinen benutzt,
das in Milch anwesend ist oder das durch Säure aus der Milch ausgefällt wird
(Säurekasein)
oder aus der Milch durch Renin (Reninkasein) ausgefällt wird.
Obgleich sich die spezifischen Gemische von Polypeptiden oder Proteinen
in Milch, Säurekasein
und Reninkasein unterscheiden können,
enthalten sie im Allgemeinen αs1-Kasein, β-Kasein, k-Kasein und ihre genetischen Varianten.
Bei Reninkasein wurde ein Teil des k-Kaseins während des Reninierungsverfahrens
hydrolysiert.
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„Im Wesentlichen
frei von Kasein" bedeutet,
dass das fertige weichkäseartige
Produkt weniger als etwa 1% und bevorzugter weniger als etwa 0,5%
Kasein und/oder Kaseinate hat. „Quarkloses Verfahren" soll ein Verfahren
bedeuten, bei dem die Produktion von Quark und Molke vermieden wird.
Ein solches quarkloses Verfahren erfordert daher keine Molkeabtrennungsstufe. „Sojaproteinisolat" bedeutet ein Material
aus Soja, das wenigstens etwa 90% Protein aus Soja enthält.
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Für die Zwecke
dieser Erfindung bezieht sich „ein
durch eine Proteinmatrix stabilisiertes Emulsionssystem" auf ein Emulsionssystem,
das durch eine Proteinmatrix stabilisiert ist, in der Wassermoleküle in der Matrix
eingeschlossen sind (d. h. die kontinuierliche Phase enthält die Proteinmatrix
und Wasser). Für
die Zwecke dieser Erfindung bedeutet „eine durch eine denaturierte
Proteinmatrix stabilisierte Emulsion" ein Emulsionssystem, das denaturierte
Proteine enthält
und durch eine Proteinmatrix stabilisiert ist, bei der in der Matrix Wassermoleküle eingeschlossen
sind (d. h, die kontinuierliche Phase enthält die Proteinmatrix und Wasser). Die
Proteinkonzentrationen in diesen matrixstabilisierten Systemen sind
im Allgemeinen höher
als in herkömmlichen
durch Protein stabilisierten Emulsionssystemen. In herkömmlichen
Emulsionssystemen werden Proteine meistens an der Grenzfläche absorbiert,
und Wasser bildet mit einigen löslich
gemachten Proteinen eine kontinuierliche Phase. Die Beständigkeit
eines solchen herkömmlichen
Emulsionssystems ist daher begrenzt, weil die Bewegung der Wassermoleküle in der
kontinuierlichen Phase tendenziell das Emulsionssystem destabilisiert
und/oder zerstört.
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Nach
dem Verfahren der Erfindung wird Nichtkaseinprotein mit heißem Wasser
(z. B. etwa 120 bis etwa 170°F
[etwa 48,9 bis etwa 76,7°C])
und geschmolzenem Fett (vorzugsweise Butterfett) gemischt. Das anfallende
Gemisch wird dann der Scherung unterworfen, um eine grobe Emulsion
zu bilden. Im Allgemeinen erfolgt die Mischung bei einer Temperatur
von etwa 120 bis etwa 170°F
[etwa 48,9 bis etwa 76,7°C].
Im Allgemeinen wird das Gemisch mit etwa 3 bis etwa 12% Nichtkaseinproteinen,
etwa 5 bis etwa 35% Fett und etwa 40 bis etwa 80% Wasser gebildet.
Bevorzugter wird das Gemisch mit etwa 4 bis etwa 10% Nichtkaseinprotein, etwa
15 bis etwa 30% Fett und etwa 45 bis etwa 65% Wasser gebildet. Geeignete
Nichtkaseinproteine umfassen Molkeproteine, Sojaproteine, andere
Proteine auf Hülsenfruchtbasis,
Eiproteine, tierische Proteine und deren Gemische. Im Allgemeinen
werden Molke- und Sojaproteine bevorzugt. Geeignete Fette umfassen
Butterfett und andere Fette von Nahrungsmittelqualität, wie Sojaöl, Erdnussöl und dergleichen
Gemische dieser Fette können
ebenfalls eingesetzt werden. Die Nichtkaseinproteine können bei
der Bildung der gewünschten Emulsion
als Emulgatoren wirken. Obgleich zusätzliche Emulgatoren nicht erforderlich
sind, können
sie gewünschtenfalls
eingesetzt werden. Geeignete Emulgatoren sind z. B. Natriumphosphat,
Kaliumphosphat, Natriumcitrat und dergleichen; diese Emulgatoren
können
vor der ersten und/oder zweiten Homogenisierungsstufe zugesetzt
werden.
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Das
Gemisch wird dann der ersten Homogenisierung unterworfen, um eine
Feinemulsion zu bilden. Im Allgemeinen hat diese Emulsion eine mittlere
Teilchengröße in dem
Bereich von etwa 1 bis etwa 100 Mikron, und bevorzugter von etwa
1 bis etwa 20 Mikron. Vorzugsweise wird die erste Homogenisierung
in einem zweistufigen Homogenisator durchgeführt, in dem die erste Stufe
etwa 1000 bis etwa 5000 psi [etwa 6,89 bis etwa 34,47 MPa] ist und
die zweite Stufe etwa 300 bis etwa 1000 psi [etwa 2, 07 bis etwa
6,89 MPa] ist. Das durch die Proteinmatrix stabilisierte Emulsionssystem
wird in der ersten Homogenisierung gebildet. Danach wird das durch
die Proteinmatrix stabilisierte Emulsionssystem für eine Zeit
auf eine Temperatur erhitzt, die die Denaturierung des Proteins
bewirken. Im Allgemeinen beträgt
die Temperatur wenigstens etwa 155°F [etwa 68,3°C] und nach einem wichtigen
Aspekt etwa 155°F
bis etwa 195°F
[etwa 68,3°C
bis etwa 90,6°C].
Proteindenaturierung soll für
die Zwecke dieser Erfindung bedeuten, dass wenigstens 80% und bevorzugter
wenigstens 90% des Proteins denaturiert sind, das in dem durch die
Proteinmatrix stabilisierten Emulsionssystem enthalten ist. Der
pH der denaturierten Emulsion wird dann mit Säuren von Nahrungsmittelqualität, wie Milchsäure, Zitronensäure, Weinessig
und dergleichen auf etwa 4 bis etwa 6 eingestellt. Die pH-eingestellte Emulsion wird
dann einer zweiten Homogenisierung unterworfen, um das weichkäseartige
Produkt zu bilden. Vorzugsweise wird die zweite Homogenisierung
in einem zweistufigen Homogenisator durchgeführt, in dem die erste Stufe
etwa 1500 bis etwa 6000 psi [etwa 10,34 bis etwa 41,37 MPa] ist
und die zweite Stufe etwa 300 bis 1.000 psi [etwa 2,07 bis etwa
6,89 MPa] ist. Das weichkäseartige
Produkt wird nach herkömmlichen
Verfahren verpackt und dann auf Kühltemperaturen (nämlich etwa
35 bis etwa 45°F
[etwa 1,7 bis etwa 7,2°C])
abgekühlt. Vorzugsweise
wird das weichkäseartige
Produkt bei einer Temperatur von etwa 120 bis etwa 170°F [etwa 48,9 bis
etwa 76,7°C]
heiß in
geeignete Behälter
(z. B. Fässer)
abgefüllt
und dann auf Kühltemperaturen
gekühlt.
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Die
weichkäseartigen
Produkte dieser Erfindung können
auch zusätzliche
Bestandteile enthalten, wie z. B. Salz, Emulgatoren, Stabilisatoren,
Gummiharze, Farbstoffe, Geschmacksstoffe, Gewürze und dergleichen. Geeignete
Emulgatoren umfassen beispielsweise Natriumphosphat, Kaliumphosphat,
Natriumcitrat und dergleichen. Geeignete Gummiharze umfassen z.B.
Johannisbrot-Gummiharz,
Carrageenan-Gummiharz, Xanthan-Gummiharz, Natriumalginat, Carboxymethylzellulose
und dergleichen. Im Allgemeinen liegen diese wahlweisen Bestandteile,
wenn sie eingesetzt werden, in Gehalten von weniger als etwa 2%
vor. Diese wahlweisen Bestandteile werden dem Gemisch im Allgemeinen
vor der ersten Homogenisierung oder der Emulsion vor der zweiten
Homogenisierung zugesetzt. Im Allgemeinen werden diese wahlweisen
Bestandteile der Emulsion vorzugsweise vor der zweiten Homogenisierung
zugesetzt.
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Die
folgenden Beispiele sind zur Erläuterung
der Erfindung vorgesehen und nicht zu ihrer Begrenzung. Wenn nichts
anderes angegeben ist, beziehen sich alle Prozentangaben und Verhältnisse
auf das Gewicht.
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BEISPIEL 1
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Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung eines Weichkäses
auf Basis von 100 Molkeprotein und zeigt die Wirkung der Denaturierung
des Molkeproteins auf die Produktstruktur. Es wurde das folgende
Verfahren benutzt.
- (1) Mische 1,4 kg Molkeprotein
(WPC AMPC 800) mit 13,2 kg heißem
Wasser (etwa 150°F
[etwa 65,6°C]) und
4,0 kg geschmolzenem wasserfreiem Butterfett;
- (2) Homogenisiere das Gemisch mit einem zweistufigen Homogenisator
(erste Stufe bei 3000 psi [20,68 MPa] und zweite Stufe bei 500 psi
[3,45 MPa]);
- (3) Erhitze das homogenisierte Gemisch auf 160°F [71,1°C] (Probe
A in Tabelle 1) oder auf 170°F
[76,7°C] (Probe
B in Tabelle 1) und halte es etwa 30 Minuten;
- (4) Setze 90g Milchsäure
(88%) dem erhitzten Gemisch zu, um den pH auf unter 5,0 einzustellen;
- (5) Setze NaCl (40g) und Xanthangummi (40g) zu und mische dann;
Geschmacksstoffe und/oder andere wahlweise Bestandteile können gewünschtenfalls
an dieser Stelle zugesetzt werden;
- (6) Homogenisiere die Proben unter Benutzung eines zweistufigen
Homogenisators (erste Stufe bei 4000 psi [27,58 MPa] und zweite
Stufe bei 500 psi [3,45 MPa]);
- (7) Fülle
die homogenisierten Proben heiß in
Becher und versiegele sie; und
- (8) Bewahre die heiß abgefüllten Proben
bei 40°F
[4,4°C]
auf.
Zwei Proben wurden nach den in der folgenden Tabelle
1 zusammengefassten Angaben hergestellt.
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Tabelle
1: Experimenteller Entwurf
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Die
Ergebnisse dieses Versuches sind in Tabelle 2 summarisch zusammengefasst.
Obgleich Molkeprotein ein Nebenprodukt aus der herkömmlichen
Weichkäseherstellung
ist, kann die entwickelte Technologie es zur Herstellung von weichkäseartigen
Produkten einsetzen. Nach dem experimentellen Entwurf war die Zielzusammensetzung
für das
fertige Weichkäseprodukt
6,0% Protein, 22% Fett und 68% Feuchtigkeit. Insgesamt haben beide
Proben A und B eine Kaltviskosität
von mehr als 3.000 Pa bei gleichmäßiger Struktur. Die tatsächliche
Feuchtigkeit in Probe B ist 69,8 (etwa 1,8% höher als der Zielwert), jedoch
ist die Viskosität
der Probe B sogar höher
als die der Probe A. Dies weist darauf hin, dass die Erhitzungsbedingung
für die
Produktstruktur wichtig ist. Da durch Hitze denaturiertes Molkeprotein
(insbesondere β-Lactoglobulinmoleküle) eine
intermolekulare Disulfidbindung (Vernetzung) bilden könnte, sollten
die Erhitzungsbedingungen gut kontrolliert werden.
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Die
Erfindung zeigt, dass, obgleich Kasein beim herkömmlichen Verfahren zu der Struktur
von Weichkäseprodukten
beiträgt,
andere Proteine ebenfalls in der Lage sind, eine weichkäseartige
Struktur zu bilden.
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Tabelle
2: Vergleich kaseinfreier, aus 100% Molkeprotein unter verschiedenen
Erhitzungbedingungen hergestellter Weichkäse
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- * Die Feuchtigkeit der Proben wurde durch Mikrowellenofentest
bei 80% Energiewert bestimmt. Die Daten bedeuten Mittelwerte von
Doppelmessungen.
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BEISPIEL 2
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Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung von einem weichkäseartigen
Produkt auf Basis von Sojaprotein. Das folgende Verfahren wurde
angewandt.
- (1) Mische 1,362 kg Sojaproteinisolat
(Supro 670, Protein Technology International, St. Louis), 12,7 kg
heißes
Wasser (etwa 140°F
bis etwa 150°F
[etwa 60,0 bis etwa 65,6°C])
und 4,1 kg geschmolzenes wasserfreies Butterfett;
- (2) Homogenisiere das Gemisch mit einem zweistufigen Homogenisator
(erste Stufe bei 4000 psi [27,58 MPa] und zweite Stufe bei 500 psi
[3,45 MPa]);
- (3) Erhitze die homogenisierte Probe auf 180°F [82,2°C] und halte sie 20 Minuten;
- (4) Setze 100,0 g Milchsäure
(88%) dem erhitzten Gemisch zu, um den pH auf unter 5,0 einzustellen;
- (5) Setze 30 g Weichkäsegeschmacksstoff
zu und mische;
- (6) Teile das resultierende Produkt in drei Teile;
- (7) Setze 33,3 g NaCl dem ersten Teil zu, um die Probe A zu
bilden, und mische;
- (8) Setze 33,3 g NaCl und 15,1 g Johannisbrot-Gummiharz zu,
um Probe B zu bilden, und mische;
- (9) Setze 33,3 g NaCl und 15,1 g Carrageenan-Gummiharz zu, um
Probe C zu bilden, und mische;
- (10) Homogenisiere jede der Proben A, B und C unter Benutzung
eines zweistufigen Homogenisators (erste Stufe bei 5000 psi [34,7
MPa] und zweite Stufe bei 500 psi [3,45 MPa]);
- (11) Fülle
die homogenisierten Proben heiß in
Becher und versiegele sie; und
- (12) Bewahre die heiß abgefüllten Proben
bei 40°F
[4,4°C]
auf.
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Die
Einzelheiten der Herstellung der Proben A, B und C sind unten in
Tabelle 3 zusammengefasst.
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Tabelle
3: Experimenteller Entwurf
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 4 zusammengefasst. Insgesamt wurden exzellente
Produkte erhalten. Obgleich diese Produkte 100 Sojaproteine (ohne
Milchprotein) enthielten, hatten sie gleichmäßige, weichkäseartige
Strukturen. Bei dem vorgesehenen Proteinwert (formuliertes Ziel:
6,3 Prozent Gesamtsojaprotein, 22,5% Fett, 68% Feuchtigkeit) betrugen
die Kaltviskositäten
jeder Probe mehr als 1.500 Pa. Eine Erhöhung des Gesamtgehalts an Sojaproteinen
lässt die
Bildung festerer Produkte erwarten. Die Zugabe von Gummiharzen beeinflusste
die Viskosität
nicht wesentlich; die Gleichmäßigkeit
nahm jedoch zu, und die Synerese wurde wesentlich verringert. Selbst
ohne die Zugabe irgendeines Farbstoffs war die Farbe insgesamt akzeptabel.
Die Ergebnisse einer sensorischen Bewertung durch eine informelle
Gruppe ergaben Abwesenheit von deutlichem Bohnengeschmack, gleichmäßige Struktur
(insbesondere für
Probe C unter Benutzung von Johannisbrot-Gummiharz) und keinen Nachgeschmack
oder Fehlgeschmack.
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Die
Synerese aller erzeugten Prototypen ist sehr gering, was auf ein
gut eingerichtetes beständiges System
hinweist. Selbst ohne Zusatz von Gummiharz betrug die Syneresegeschwindigkeit
bei Raumtemperatur nur etwa 2,4% während einer Inkubation von
5 Stunden. Mit Zusatz von Johannisbrot-Gummiharz war die Syneresegeschwindigkeit
nach 5 Stunden bei Raumtemperatur im Wesentlichen 0%, was eine ausgezeichnete
strukturelle Stabilität
anzeigt. Eine Zusammenfassung der Eigenschaften der drei Proben
ist in Tabelle 4 unten angegeben.
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Tabelle
4: Wirkung von zugesetztem Gummiharz auf die Produktstruktur*
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- * Die Feuchtigkeit der Proben wurde durch Mikrowellenofentest
bei 80% Energiewert bestimmt. Die Daten sind Mittelwerte aus dreifachen
Messungen.