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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren, das die Inkorporation von Molkenproteinen
and Laktose in Schmelzkäse
erhöht.
Das Verfahren wendet Transglutaminase-Vernetzung von Molke und Milchproteinen vor
dem Vermischen mit Käse
zur Bereitstellung eines Schmelzkäses an. Der sich ergebende
Schmelzkäse schließt einen
signifikanten Anteil an Molkenprotein und übersättigter Laktose in der Feuchtigkeitsphase
ein.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Käsezusammensetzungen
werden im Allgemeinen aus Milchflüssigkeiten mittels Verfahren
hergestellt, die die Behandlung der Flüssigkeit mit einem Koagulations-
oder Gerinnungsmittel einschließen.
Das Koagulationsmittel kann ein Dicklegungsenzym, eine Säure oder
eine geeignete Bakterienkultur sein oder es kann eine solche Kultur
einschließen.
Das Koagulum oder der Käsebruch,
das/der sich im Allgemeinen ergibt, inkorporiert transformiertes
Kasein, natürliches
Butterfett einschließende
Fette und Geschmacksstoffe, die besonders bei Verwendung einer Bakterienkultur
entstehen. Der Käsebruch
wird gewöhnlich
von der Molke getrennt. Die sich ergebende flüssige Molke enthält im Allgemeinen
lösliche
Proteine, die nicht von der Koagulation beeinflusst werden; solche
Proteine werden selbstverständlich
nicht in das Koagulum inkorporiert. Molke schließt auch Komponenten mit niedrigerem
Molekulargewicht, wie zum Beispiel Laktose und Salze ein. Die Unfähigkeit
von Molkenproteinen, im Koagulum zurückgehalten zu werden, stellt
einen wichtigen Faktor dar, der zu einem Mangel an Effizienz bei
der Herstellung von Käsebruch
und zu einer Reduktion der Gesamtausbeute, die sich auf die Inkorporation
von allen in den Ausgangsmilchflüssigkeiten
vorliegenden Proteinfeststoffen im sich ergebenden Käsebruch
beziehen. Laktose wird überdies
mit Schwierigkeiten in die Käseprodukte inkorporiert,
weil unter den im Käse
während
der Lagerung vorherrschenden Bedingungen, Laktose aus der wässrigen
Phase kristallisiert, wobei eine Körnigkeit herbeigeführt wird,
die der organoleptischen Qualität
des Käseprodukts
insgesamt Abbruch tut. Dennoch würde
eine erhöhte
Inkorporation von Laktose in Käseprodukte die
Verwertungseffizienz aller in den Ausgangsmilchflüssigkeiten
vorliegenden nutritiven Komponenten erhöhen. Diese Probleme wurden
seit vielen Jahren erkannt.
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Es
wurden mehrere Verfahren mit dem Ziel vorgeschlagen, Molkenproteine
in Käseprodukten
zurückzugewinnen.
Molkenproteine wurden zum Beispiel aus der Molke konzentriert oder
getrocknet und dann mit Käse
rekombiniert (siehe z. B. Kosikowski, Cheese and Fermented Foods,
2. Auflage, Edwards Brothers, Inc., Ann Arbor, MI, 1977, S. 451–458). Bedauerlicherweise
besitzt die aus solchen Verfahren zurückgewonnene Molke nicht die
entsprechenden physikalischen und chemischen Eigenschaften, die
der Herstellung von natürlichem
Käse oder
Schmelzkäse
einer guten Qualität
förderlich
sind. Ein alternativer Ansatz bestand darin, die Molkenproteine
mit Kasein gemeinsam zu präzipitieren,
wie zum Beispiel im US-Patent 3,535,304 offenbart wird. Dem Endprodukt
dieses Verfahrens mangelt es jedoch wiederum an den richtigen Attributen
zur Herstellung von Schmelz- und Imitationskäse.
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Ein
weiterer Ansatz zur Inkorporation von Molkenproteinen in Käseprodukten
hat die Ultrafiltration von Milch zur Konzentration der Komponenten,
wie zum Beispiel Kasein, Molkenprotein und Butterfett, die die Ultrafiltrationsmembran
nicht permeieren, eingesetzt. Wenn eine derartige Zusammensetzung
durch Kontakt mit einer Säure
oder Lab koaguliert wird, bildet sich ein Käsebruch. Dieser Käsebruch
verliert jedoch während
des Pressens erhebliche Mengen des Molkenproteins. Ein Beispiel
eines solchen Verfahrens ist in US-Patent 4,205,090 bereitgestellt,
worin die Milch auf ca. ein Fünftel
ihres ursprünglichen
Volumens konzentriert wird. Der sich ergebende Käsebruch konnte nur zur Bereitstellung
von Weichkäse,
wie zum Beispiel Camembert oder Roblechon verwendet werden. Hartkäse, wie
zum Beispiel Cheddar, Colby und dergleichen, konnten unter Verwendung
dieses Verfahrens nicht hergestellt werden.
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Ernstrom
et al. (J. Dairy Science 63: 2298–234 (1980)) beschrieben ein
Verfahren, in dem Milch bis auf ca. 20% des Originalvolumens durch
Ultrafiltration, Diafiltration und Verdampfung konzentriert wird.
Die sich ergebende Zusammensetzung wird dann mit einem Käsestarter
zum Fermentieren der Laktose und Bilden einer Käsebasis inokuliert. Die Käsebasis
kann zum Ersatz natürlicher
Käsekomponenten
von Schmelzkäse verwendet
werden. Dieses Verfahren setzt keinen Einlabungsschritt zur Herstellung
eines Käsebruchs ein.
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Nahrungsmittelverarbeitungsverfahren,
die Transglutaminasen einsetzen, wurden in den letzten Jahren auch
offenbart. So offenbart zum Beispiel das Japanische Patent 59059151
die Behandlung einer Emulsion, enthaltend Proteine, Öle oder
Fette und Wasser mit Transglutaminase zur Herstellung eines gelatinösen, vernetzten
Gels. Das Japanische Patent 02276541 offenbart ein hitzebeständiges Nahrungsmittelprotein
mit einer Fasertextur. Die Fasertextur wird durch Behandlung eines
Protein-Hydrogels mit einer Transglutaminase in Anwesenheit von
Kalziumionen zur Induktion von Vernetzung der Oberfläche eines
Faserbündels
entwickelt.
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US-Patent
5,156,956 offenbart eine aus Stämmen
der Gattung Streptoverticillium gereinigte Transglutaminase wie
auch ihre chemischen, physikalischen und enzymatischen Eigenschaften.
Diese Transglutaminase katalysiert die Bildung von Proteingelierungsprodukten
aus Proteinlösungen
zur Herstellung üblicher
Gelnahrungsmittel, wie zum Beispiel Joghurt, Gelee, Käse, Gelkosmetika
und dergleichen. Dieses Verfahren verwendet keine Transglutaminase
und enzymatischen Gerinnungsmittel zur Herstellung von Käse.
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US-Patent
5,356,639 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines fermentierten
Konzentrats aus Milch, einschließlich Vollmilch, Magermilch
und Milch mit zugesetzten Milchkomponenten. Das Konzentrat konnte
zur Herstellung von Käse
verwendet werden. Das Verfahren schließt die folgenden Schritte ein:
(1) Selektives Konzentrieren der Milch; (2) Steigern der Ionenstärke des
Konzentrats zur Aufrechterhaltung der Milch in der flüssigen Phase
(die Koagulumbildung wird sowohl während als auch nach der Fermentation
verhindert); (3) Fermentieren des Konzentrats mit Milchsäure-produzierenden
Bakterien; und (4) Entfernen von Wasser aus dem fermentierten flüssigen Konzentrat.
Das Endprodukt schließt
weitgehend alle die Molkenproteine ein, die ursprünglich in
der Milch vorlagen.
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US-Patent
5,681,598 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Käse mit einer
Transglutaminase. Das Verfahren schließt Folgendes ein: (1) Zufügen einer
Transglutaminase zu einer Milch oder einer Milchprotein-Lösung, (2)
Wärmebehandlung
des Gemischs, (3) Zufügen
eines Milchgerinnungsenzyms für
eine festgelegte Zeit und (4) Zurückgewinnung eines Käses. Dieses
Verfahren stellt im Vergleich zu üblichen Verfahren eine große Menge
an Käsebruch
bereit. Verfahren, in denen außerdem
die übliche
Käsefermentation
zuerst und die Transglutaminase-Behandlung daran anschließend auftritt,
ebenso wie simultane Behandlungen, sind offenbart. Das Milchgerinnungsenzym
ist bevorzugt ein tierisches Lab. Bei der Verwendung von Transglutaminase
wurden Zunahmen des Gesamtgewichts, aber nicht des Trockengewichtes
des Käsebruchs
beobachtet.
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US-Patent
5,731,183 offenbart eine aus Stämmen
von Bacillus subtilis gereinigte Transglutaminase mit besonderen
physikalischen und enzymatischen Merkmalen und einem Verfahren zur
Herstellung von Protein, Peptid oder Nichtprotein-Aminosäurepolymeren,
die über
ihre Glutamin- und Lysinreste zur Bildung inter- oder intramolekularer
Konjugate vernetzt sind. Die Transglutaminase kann zur Herstellung
vernetzter Proteinpolymere verwendet werden, die in vielen verschiedenen
Nahrungsmittelsubstanzen, einschließlich Käse, verwendet werden können.
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Banks
et al. (Milchwissenschaft 42: 212–215 (1987)) offenbaren, dass
das Erhitzen von Milch bei Temperaturen von 95°C bis 140°C und dann Ansäuerung eine
mäßige Erhöhung des
Proteingehalts im Käse
bei der Herstellung von Cheddar ermöglicht. Der sich ergebende
Käse entwickelte
bedauerlicherweise einen bitteren Fremdgeschmack. Law et al. (Milchwissenschaft
49: 63–37
(1994)) teilen mit, dass die Hitzebehandlung von Milch vor dem Cheddaring
zu einer Reduktion von Proteinen in der Molke und/oder in Säurefiltraten
der Milch führt.
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Han
et al. (J. Agri. Food Chem. 44: 1211–1217 (1996)) untersuchten
die Aktivität
von Transglutaminase bei der Bildung heterologer Dimere und Trimere.
Es wurde gefunden, dass β-Kasein
Homopolymere bildet, β-Lactoglobulin
hingegen nicht. In heterologen Gemischen wurde gezeigt, dass Transglutaminase
die Dimerbildung zwischen α-Lactalbumin
und β-Kasein,
aber nicht zwischen β-Kasein
und β-Lactoglobulin
katalysiert. Die Käseherstellung
wird nicht besprochen.
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US-Patent
5,523,237 offenbart ein Plasteinmaterial, das als eines definiert
ist, das durch die Umkehrung der Aktivität eines Proteaseenzyms (z.
B. einer Serinprotease), die auf ein proteinartiges Material einwirkt, hergestellt
wird. Das proteinartige Substrat liegt bei einer Konzentration von
5–50%
vor und stellt bevorzugt Molke, Kasein oder Sojaprotein dar. Die
Enzympräparation
ist im Wesentlichen frei von Subtilisin A-Aktivität und ist
für Glutamin-
und Asparaginsäurereste
spezifisch. Diese Protease, bezeichnet als SP 446, wird aus Bacillus
licheniformis gewonnen. Ihre proteolytische Aktivität wird in
erheblichem Detail charakterisiert. Es wird gezeigt, dass die Viskosität des Molkenproteins,
enthaltend Lösungen,
aufgrund der Wirkung des Enzyms zunimmt.
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Das
Internationale Patent WO 93122930 offenbart die Behandlung von Milch
mit einer Transglutaminase (bevorzugt aktiviertem Faktor XIII von
Säugern)
und dann mit einem Enzym, das Milchgerinnungsaktivität zur Bereitstellung
eines milchähnlichen
Produkts aufweist. Es wird mitgeteilt, dass das Produkt mikropartikuliertes
Protein enthält,
das mittels des Enzyms mit Milchgerinnungsaktivität aggregiert
wurde und das Mundgefühl
aufweist, das einer Fettemulsion ähnlich ist. Das Milchgerinnungsenzym
stellt bevorzugt ein Käselabenzym
dar. Dieses Verfahren ebenso wie das von US-Patent 5,356,639 scheint
keinen Käsebruch
bereitzustellen.
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Das
Internationale Patent WO 94/21129 offenbart ein Verfahren zur Bildung
eines angesäuerten,
genießbaren
Gels aus Milch. Transglutaminase wird der Milch oder einem milchähnlichen
Produkt zugefügt,
der pH wird auf 4,8 bis 5,8 eingestellt und die sich ergebende Zusammensetzung
wird einer Wärmebehandlung ausgesetzt.
Es wird mitgeteilt, dass das sich ergebende genießbare Gel
eine angenehme Konsistenz und ein angenehmes Mundgefühl aufweist.
Das Internationale Patent WO 94/21130 offenbart ein ähnliches
Verfahren zur Bildung eines genießbaren Gels aus Milch. Transglutaminase
wird der Milch oder einem milchähnlichen Produkt
zugefügt,
Lab wird danach zugefügt
und die sich ergebende Zusammensetzung wird einer Wärmebehandlung
ausgesetzt. Es wird angegeben, dass es sich bei der mangelnden Trennung
eines Käsebruchs
und einer Molkenphase, wie sie bei der Behandlung mit Lab üblich ist,
um ein überraschendes
Ergebnis handelt. Das Produkt stellt ein Einphasengel dar, von dem
mitgeteilt wird, dass es zufriedenstellende organoleptische Eigenschaften
besitzt.
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Das
Internationale Patent WO 97/01961 offenbart ein Verfahren zur Herstellung
von Käse,
der Proteine im Käse
zurückbehält. Die
Milch wird mit Transglutaminase inkubiert, gefolgt von einer Behandlung
mit einem Lab, um die Gerinnung und Bildung eines Koagulats zu veranlassen.
Nach der Trennung der Molke vom Koagulat wird das Koagulat zur Käseherstellung
verwendet. Wie in der Beschreibung ausgeführt wird, bezieht sich das
im Käse
aufrechtzuerhaltende Protein auf Kasein-Makropeptide, die sich aus
der Wirkung des Labs ergeben und die in die Molke diffundieren.
Dieses Verfahren unterscheidet sich von der vorliegend beanspruchten
Erfindung auf mehrere Weisen. Das in diesem Patent offenbarte Verfahren
betrifft mehr die Retention von Kasein-Makropeptiden als die von Molkenprotein
im Käsebruch.
Es besteht überdies
keine Notwendigkeit für
einen initialen Erhitzungsschritt und das in WO 97/01961 eingesetzte
Lab stellt ein von Säugern stammendes übliches
Lab dar.
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Dybing
et al. (J. Dairy Sci. 81: 309–317
(1998)) postulierten die Inkorporation von Molkenprotein in Käsebruch
durch Konzentration der Komponenten, Koagulieren der Molkenproteine
unter Verwendung vieler verschiedener Mittel und Einlabung einer
Zusammensetzung, die das koagulierte Molkenprotein und konzentrierte
Milchkomponenten enthält.
Es wurde jedoch gefunden, dass keine der versuchten Verfahren bei
der Herstellung von Molkenprotein-Koagulaten, die als Käse zurückgewonnen
werden könnten,
erfolgreich war.
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Guinee
et al. (Int. Dairy Journal 5: 543–568 (1995)) überprüfte den
Stand der Technik in Bezug auf die Inkorporation von Molkenprotein
in Käse.
Eine Behandlung der Milch bei hoher Temperatur beeinträchtigt die Labkoagulation,
Käsebruch-Synärese, Käsebruchstruktur
und -textur ebenso wie die funktionellen Eigenschaften, wie zum
Beispiel Schmelzbarkeit und Streckbarkeit. Guinee et al. besprechen
physikalische und chemische Faktoren, die für diese Wirkungen verantwortlich
sein könnten.
Bei Wärmebehandlungen,
die Molkenprotein in Milchzusammensetzungen denaturieren, fanden
sie, dass in halbfestem Käse,
der sich aus dem Dicklegen solcher behandelten Zusammensetzungen
ergibt, der Käsebruch
höhere
Molkenprotein-Konzentrationen, aber auch eine höhere Feuchtigkeitskonzentration,
einen niedrigeren pH-Wert, eine schlechtere Käsebruchfusion und niedrigere
Ausbeutewerte (Bruch) während
des Reifens aufwies.
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Es
wurde gezeigt, dass die Wärmebehandlung
von Molkenproteinen, entweder allein (Dalgleish et al., J. Agric.
Food Chem. 45: 3459–3464
(1997)) oder in Anwesenheit von Milchproteinen, d. h. Kaseinen (Noh
et al., J. Dairy Sci. 72: 1724–1731
(1989)); Noh et al., J. Food Sci. 54: 889–893 (1989); Dalgleish et al.,
J. Agric. Food Chem. 45: 4806–4813
(1997)) zur Aggregation und Vernetzung von α-Lactalbumin und β-Lactoglobulin führt; bei
der Anwesenheit von Milch beinhaltet die Vernetzung κ-Kasein.
Dieses Verfahren beinhaltet signifikanterweise die Bildung von intermolekularen
Disulfidverknüpfungen
zwischen den Komponenten der Proteine.
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Trotz
vieler dokumentierter Versuche über
fast drei Jahrzehnte der Bemühungen
bleibt ein Bedarf an einem Schmelzkäse bestehen, der eine signifikante
Kaseinmenge und Molkenprotein inkorporiert, ohne den Käsegeschmack,
die Käsetextur
und die vorteilhaften organoleptischen Eigenschaften insgesamt zu
opfern und an einem Verfahren zur Herstellung eines Schmelzkäses, der
eine signifikante Kaseinmenge und Molkenproteine inkorporiert, die
den Käsegeschmack,
die Käsetextur
und die vorteilhaften organoleptischen Eigenschaften beibehalten.
Es bleibt außerdem
ein Bedarf an einem Schmelzkäse
bestehen, der eine große
Laktosemenge inkorporiert, ohne zur Kristallisation von Laktose
zu führen,
und an einem Verfahren, das die Laktosemenge, die in Schmelzkäse inkorporiert
werden kann, ohne die Laktose zu kristallisieren, signifikant erhöht. Es bleibt
außerdem
ein Bedarf an einer Verbesserung der Ausbeute und Effizienz bei
der Herstellung von Schmelzkäse
bestehen, der die Optimierung der Inkorporation von Kasein, Molkenprotein
und Laktose in Schmelzkäseprodukte
ohne die Entwicklung von Körnigkeit
oder griesartiger Beschaffenheit aufgrund von Kristallisation von überschüssiger Laktose
betrifft. Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Verfahren und Schmelzkäsezusammensetzungen,
die sich an diesen Bedarf richten.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Käse und eine Milchflüssigkeit,
worin die Milchfüssigkeit
Kasein, Molkenprotein und Laktose enthält, worin mindestens ein Anteil
des Kaseins oder Molkenproteins in der Milchflüssigkeit über γ-Carboxylε-Amino-Vernetzungen vernetzt
wurde, deren Bildung unter Verwendung von Transglutaminase vor der
Kombination mit dem Käse
katalysiert wird, und worin die Laktose im Schmelzkäseprodukt
bei Lagerung bei Kühltemperatur
aufgelöst
bleibt. Dieses Produkt wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren bereitgestellt,
das die folgenden sequenziellen Schritte wie folgt einschließt:
- (i) Herstellen einer Milchflüssigkeit,
umfassend Kasein, Molkenpotein und Laktose;
- (ii) Kontaktieren der Milchflüssigkeit mit einer Transglutaminase
für eine
Zeitdauer und unter Bedingungen, die zum Vernetzen von mindestens
einem Anteil des Kaseins und/oder Molkenproteins zur Bereitstellung einer
vernetzten Milchflüssigkeit
ausreicht;
- (iii) Kombinieren der vernetzten Milchflüssigkeit mit einer oder mehr
Zusammensetzung(en), worin die Zusammensetzungen zusammengenommen
ein Fett, einen Emulgator, ein Salz und ein Konservierungsmittel einschließen, und
Homogenisierung der Kombination;
- (iv) Zufügen
der homogenisierten Kombination zu einem geschmolzenen Käse zur Bildung
des Schmelzkäses;
und
- (v) Erhitzen des Schmelzkäses
auf eine Temperatur von 170°F
bis 200°F
(76,67°C
bis 93,33°C)
für 1 min bis
10 min und dann Abkühlung
und Verpackung.
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In
signifikanten Ausführungsformen
des Schmelzkäses
wird die Transglutaminase aus einer Mikrobenquelle, einem Pilz,
einem Schimmel, einer Pflanze, einem Fisch oder einem Säuger isoliert;
in noch signifikanteren Ausführungsformen
wird die Transglutaninase aus einer Mikrobenquelle, bevorzugt aus
der Gattung Streptoverticillium isoliert. In einer weiteren wichtigen
Ausführungsform
schließt
das Verfahren, das den Schmelzkäse
bereitstellt, weiter das Erhitzen der Milchflüssigkeit bei einer Temperatur
zwischen ca. 120°F
und ca. 200°F
(ca. 48,89°C
und ca. 93,33°C)
für eine
Zeitdauer zwischen ca. 2 Minuten und ca. 100 Minuten vor der Behandlung
mit Transglutaminase ein. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
wird die Milchflüssigkeit
mit Transglutaminase bei einer Temperatur von ca. 50°F bis ca.
150°F (ca.
10,00°C
bis ca. 65,56°C)
für eine
Zeitdauer zwischen ca. 10 Minuten und ca. 300 Minuten kontaktiert;
die Temperatur liegt bevorzugt zwischen ca. 75°F und ca. 125°F (ca. 23,89°C und ca.
51,67°C)
und die Zeitdauer zwischen 30 Minuten und ca. 60 Minuten.
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In
einer noch anderen signifikanten Ausfühurngsform wird der Schmelzkäse durch
ein Verfahren bereitgestellt, das weiter Erhitzen der vernetzten
Milchflüssigkeit
bei einer Temperatur und für
eine Zeitdauer einschließt,
die zur Inaktivierung der Transglutaminase nach der Enzymbehandlung
und vor dem Zufügen
der Zusammensetzungen von Schritt (iii) ausreicht. In ebenso signifikanten
erfindungsgemäßen Aspekten
wird das Verfahren zur Herstellung des in den vorangehenden Abschnitten
beschriebenen Schmelzkäseprodukts
bereitgestellt.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
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Die
Figur stellt ein Fließdiagramm
zur erfindungsgemäßen Erläuterung,
einschließlich
mehrerer optionaler Behandlungsschritte dar.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Das
erfindungsgemäße Verfalren
ist in der Figur erläutert.
Das erfindungsgemäße Ausgangsmaterial ist
eine Milchflüssigkeit,
die Kasein und Molke, einschließlich
Molkenproteinen und Laktose, einschließt. Wie hierin verwendet, bezieht
sich „Milchflüssigkeit" auf Milch, Milchprodukte,
die durch Fraktionierung von Rohmilch zur Bereitstellung einer flüssigen Fraktion
erhalten werden, oder einer festen Milchfraktion, die zu einer Flüssigkeit
rekonstituiert wird. So kann die Milch zum Beispiel zur Entfernung
von einem Teil des Butterfetts oder allem Butterfett behandelt werden,
wobei eine fettarme Milch bzw. Magermilch bereitgestellt wird. Vollmilch,
fettarme Milch oder Magermilch können überdies
mittels Verfahren, wie zum Beispiel Verdampfung und/oder Ultrafiltration
(mit oder ohne Diafiltration) und dergleichen, konzentriert werden.
Verdampfung stellt Milchflüssigkeiten
bereit, die eine höhere
Konzentration von allen nicht flüchtigen
Komponenten enthalten, wohingegen die Ultrafiltration Milchflüssigkeiten
mit einer höheren
Konzentration der Komponenten, die die Ultrafiltrationsmembran nicht
permeieren, bereitstellt. Auf jeden Fall sind die Milchproteine,
einschließlich
Kasein und Molkenprotein, unter den zurückgehaltenen Feststoffen dergestalt
eingeschlossen, dass ihre Konzentrationen in den sich ergebenden
Flüssigkeiten
erhöht
sind. Jegliche der vorstehenden Milchflüssigkeiten können überdies
bis zur Trockene verdampft werden, wobei Milchfeststoffe bereitgestellt
werden, die aus Vollmilch, fettarmer Milch oder Magermilch und einschließlich Kasein,
Molkenproteinen und Laktose stammen. Jegliche dieser Feststoffe
können
durch Zufügen
von Wasser oder einer geeigneten wässrigen Zusammensetzung, einschließlich Milch
oder einer Milchfraktion rekonstituiert werden. Die Rekonstitution
von Trockenmilch stellt folglich Milchflüssigkeiten bereit, die im Allgemeinen
eine breite Reihe von Endkonzentrationen der Proteinkomponenten,
Laktose, Butterfett und andere Komponenten aufweisen können. Alle
die vorstehenden Flüssigkeiten
sind in der Bezeichnung „Milchflüssigkeiten", wie hierin verwendet
eingeschlossen.
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Die
erfindungsgemäß eingesetzten
Milchflüssigkeiten
können
aus jedem Taktierenden Nutzvieh stammen, dessen Milch als eine menschliche
Nahrungsquelle nützlich
ist. Solches Nutzvieh schließt
mittels des nicht einschränkenden
Beispiels Kühe,
Büffel
andere Wiederkäuer,
Ziegen, Schafe und dergleichen ein. Im Allgemeinen ist jedoch Kuhmilch
in der erfindungsgemäßen praktischen
Ausführung
die bevorzugte Milchflüssigkeit.
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Wie
hierin verwendet, versteht man unter „Kasein" jedwedes oder alle Phosphoprotein(e)
in Milch und Gemische von jedwedem von ihnen. Ein wichtiges Merkmal
von Kasein besteht darin, dass es in natürlich vorkommender Milch und
in den erfindungsgemäß eingesetzten
Milchflüssigkeiten
Mizellen bildet. Es wurden viele Kaseinkomponenten identifiziert,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
darauf, α-Kasein
(einschließlich αs1-Kasein
und αs2-Kasein), β-Kasein, κ-Kasein und ihre genetischen
Varianten. Wie hierin verwendet, versteht man unter „Molkenprotein" die Proteine, die
in der Milchflüssigkeit
(d. h. Molke) enthalten sind, die als ein Überstand des Bruchkäses erhalten
werden, wenn Milch oder eine Milchkomponenten enthaltende Milchflüssigkeit dickgelegt
wird, um einen Käsebruch
als einen Halbfeststoff zur Käseherstellung
zu produzieren. Im Allgemeinen heißt es, dass Molkenprotein hauptsächlich die
globulären
Proteine β-Lactoglobulin
und α-Lactalbumin einschließt. Es kann
aber auch signifikant geringere Immunglobulin-Konzentrationen und
andere Globuline einschließen.
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Transglutaminasen
sind Enzyme, die den Transfer der γ-Carboxamid-Gruppe von einem
Glutaminylrest in einem Protein oder Peptid an das ε-Amino eines
Lysylrests des gleichen oder eines anderen Proteins oder Peptids
katalysieren, wobei eine γ-Carboxyl-ε-Amino-Vernetzung
gebildet wird. Transglutaminasen kommen in lebenden Systemen verbreitet
vor und können
zum Beispiel aus Mikroorganismen, wie zum Beispiel denen erhalten
werden, die zur Gattung Streptoverticillium gehören oder von Bacillus subtilis,
von verschiedenen Actinomycetes und Myxomycetes, von Fisch-Spezies
und anderen marinen Quellen, aus Pflanzen-Quellen und aus Tierquellen,
insbesondere Säugern
stammen. Säuger
stellen das durch Faktor XIII aktivierte Blutgerinnungsprotein und
Lebertransglutaminasen, die zum Beispiel aus Schweinen erhalten
werden, bereit. Im Allgemeinen benötigen Transglutaminasen aus
Tierquellen Calciumionen für
ihre Aktivität.
Rekombinante Formen der Transglutaminase-Enzyme können durch
genetische Manipulationsverfahren als in Bakterien-, Hefe- und Insekten- oder Säugerzellkultursystemen
produzierte heterologe Proteine erhalten werden. Die Hauptanforderung
an jedwede eingesetzte erfindungsgemäße Transglutaminase besteht darin,
dass sie die Aktivität aufweisen
sollte, auf die vorstehend verwiesen wird. Jedwedes Enzym mit Transglutaminase-Aktivität kann in den
erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Transglutaminase
aus der Gattung Streptoverticillium erhalten.
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Die
Transglutaminase-Aktivität
kann unter Verwendung bekannter Verfahren bestimmt werden. Wenn Transglutaminase
vorliegt, verwendet ein solches kolorimetrisches Verfahren Benzyloxycarbonyl-L-glutaminyl-glycin
und Hydroxylamin zur Bildung einer γ-Carboxyl-hydroxamsäure. Ein
Eisenkomplex der Hydroxamsäure
kann in Anwesenheit von Eisen(III)-chlorid und Trichloressigsäure gebildet
werden. Die Bestimmung der vorliegenden Enzymaktivität kann unter
Verwendung der Absorption bei 525 nm mit geeigneten Standards erfolgen.
Siehe zum Beispiel US-Patent Nr. 5,681,598.
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Zur
praktischen Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
und zur Herstellung des erfindungsgemäßen Schmelzkäses wird
eine Milchflüssigkeit,
enthaltend Kasein, Molkenproteine und Laktose hergestellt oder erhalten.
Diese Ausgangszusammensetzung ist dergestalt, dass bei Behandlung
gemäß dem hierin
präsentierten
Verfahren der Anteil des geschmolzenen Käses, der mit den vorstehenden
Bestandteilen zur Bildung des Schmelzkäsesproduktes kombiniert wird,
im Vergleich zu dem in einem üblichen
Schmelzkäse
eingesetzten Anteil gering ist. Im Allgemeinen ist die Menge der
verwendeten Laktose dergestalt, dass seine Konzentration in der
wässrigen
Phase der Übersättigung
unter den Bedingungen der Lagerung des Schmelzkäseprodukts entspricht. Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist bei der Inkorporation hoher Laktosekonzentrationen in das Schmelzkäseprodukt
auf eine Weise, die die solubilisierte Laktose aufrechterhält, erfolgreich
und führt nicht
zur Bildung signifikanter Mengen an Laktosekristallen während der
Lagerung (z. B. mindestens drei Monate bei einer Temperatur von
ca. 50°F
[ca. 10,00°C]).
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren
wird die Milchflüssigkeit,
enthaltend Kasein, Molkenproteine und Laktose bei einer Temperatur
und für
eine Zeitdauer vernetzt, die zur Inhibition oder Verhinderung der
Kristallisation der Laktose nach der Bildung des Schmelzkäses ausreichend
ist. In dieser Beziehung unterscheidet sich die Kristallisation von
Laktose im Schmelzkäseprodukt
erheblich von der Kristallisation von Laktose in einem einfachen
Einphasensystem aus zwei Komponenten, wie zum Beispiel einer wässrigen
Lösung
oder einem Laktose-Sirup. Beim Schmelzkäseprodukt ist die Wasseraktivität erheblich
niedriger als in einer wässrigen
Lösung,
die Anzahl an Phasen ist größer als
eins (einschließlich
der Grenzflächen
zwischen wässrigen und
nicht mischbaren nicht wässrigen
Phasen) und das Schmelzkäseprodukt
kann emulgierte Mikrophasen einschließen. Alle diese Unterschiede
können
zur Förderung
der Tendenz der Laktose zum Kristallisieren in üblichen Käseprodukten im Vergleich zu
denen in einem wässrigen
Einphasensystem wirken.
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Ohne
durch Theorie beschränkt
sein zu wollen, wird angenommen, dass im vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahren
die enzymatische Vernetzung der Proteine zur verstärkten Hydratation
der Proteine (d. h. zur wirksamen Dispersion, Auflösung und
Solvatisierung der Proteine der Milchflüssigkeit) führt. Außerdem scheint ein optionaler
vorläufiger
Erhitzungsschritt vor dem Vernetzungschritt die Laktosekristallkeime
(d. h. alle Mikrokristalle) zu eliminieren oder signifikant zu reduzieren
und eine teilweise Denaturierung der Molkenproteine in der Milchflüssigkeit
zu bewirken. Folglich wird erfindungsgemäß die Kristallisation von Laktose
im Schmelzkäseprodukt
bei der Lagerung minimiert und/oder verhindert.
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Die
Wirkung einer Transglutaminase auf die Milchflüssigkeit wird zur Bewirkung
der gewünschten
Vernetzung verwendet. Vor der Behandlung mit dem Enzym kann die
Milchflüssigkeit
jedoch bei einer Temperatur zwischen ca. 120°F und ca. 200°F (ca. 48,89°C und ca.
93,33°C)
für eine
Zeitdauer zwischen ca. 2 Minuten und ca. 100 Minuten optional erhitzt
werden. Da Transglutaminase die Vernetzung zwischen den Seitenketten von
Proteinmolekülen
katalysiert, wird daran gedacht, obwohl man nicht wünscht, anhand
der Theorie eingeschränkt
sein zu wollen, dass die teilweise Denaturierung der zur Vernetzung
beabsichtigten Proteinmoleküle mehr
potenzielle Vernetzungsstellen dem wässrigen Lösungsmittel aussetzen könnte. Diese
Seitenketten würden
für die
Transglutaminase zugänglicher
werden, wodurch der Umfang der Vernetzung zunimmt. Diese Wärmebehandlung,
wenn sie im eingesetzten Verfahren eingeschlossen ist, ist dazu
bestimmt, eine teilweise Denaturierung der Proteinmoleküle herbeizuführen, um
das vorstehend angegebene Ziel zu erreichen.
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Bei
der Behandlung mit Transglutaminase wird eine Menge einer Enzympräparation
mit ausreichender Transglutaminase-Aktivität zur Vernetzung von mindestens
einem Anteil des Kaseins und/oder Molkenproteins der Milchflüssigkeit
zugefügt
und die Behandlung für
eine Zeitdauer fortsetzen lassen, die zum Erreichen der Vernetzung
unter den speziellen eingesetzten Bedingungen ausreichend ist. Wie
vorstehend angezeigt, soll die bekannte enzymatische Transglutaminase-Aktivität den Transfer
der γ-Carboxamid-Gruppe
eines Glutaminylrests in einem Protein oder Peptid an das ε-Amino eines
Lysylrestes des gleichen oder eines unterschiedlichen Proteins oder
Peptids katalysieren. Wenn solche Reaktionen in der Milchflüssigkeit
auftreten würden, würden sich,
ohne an die Theorie gebunden sein zu wollen, Seitenketten-Seitenketten-Vernetzungen des
Glutaminyl-Lysyls zwischen den vorliegenden Proteinkomponenten bilden,
die Vernetzungen unter und zwischen den Kaseinen und den Molkenproteinen
einschließen.
Die durch die Wirkung der Transglutaminase produzierte behandelte
Milchflüssigkeit
kann Proteinmoleküle
einschließen,
die auf diese Weise vernetzt sind. Die Behandlung mit Transglutaminase
wird im Allgemeinen bei einer Temperatur von ca. 50°F bis ca.
150°F (ca. 10,00°C bis ca.
65,56°C)
ca. 10 min bis ca. 300 min und bevorzugt bei einer Temperatur von
ca. 75°F
bis ca. 125°F
(ca. 23,89°C
bis ca. 51,67°C)
ca. 30 min bis ca. 60 min fortgesetzt.
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Nach
der Vernetzung der Proteine der Milchflüssigkeit mit Transglutaminase,
kann das Enzym optional durch zum Beispiel eine kurze Exposition
der modifizierten Milchflüssigkeit
einer erhöhten
Temperatur, die zum Erreichen von Inaktivierung ausreichend ist,
inaktiviert werden. Eine Inaktivierung ist jedoch nicht erforderlich. Wenn
die Transglutaminase nicht absichtlich mittels einer derartigen
Wärmebehandlung
inaktiviert wird, ist jedwede Transglutaminase-Aktivität, die unter
den in den nachfolgenden Schritten des Verfahrens verwendeten Bedingungen überlebt,
dazu fähig,
weitere Vernetzungsreaktionen zu katalysieren. Die Wärmebehandlung
des Schmelzkäses
wird möglicherweise
jedwede verbleibende Aktivität
inaktivieren.
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Die
sich aus der Transglutaminase-Behandlung ergebende vernetzte Milchflüssigkeit
wird dann mit einer oder mehr Zusammensetzungen) kombiniert, worin
die Zusammensetzungen, zusammen genommen, ein Fett, einen Emulgator,
ein Salz und ein Konservierungsmittel einschließen und die sich ergebende
Kombination wird homogenisiert. Das Fett schließt häufig Butter ein und kann zusätzliche
Fett- oder Lipidkomponenten einschließen. Der Emulgator wird im
Allgemeinen aus Natriumphosphat, Mononatriumphosphat und Dinatriumphosphat
und jedwedes Gemisch davon ausgewählt und das Salz wird aus Tafelsalzsorten
ausgewählt. Das
Konservierungsmittel stellt im Allgemeinen Sorbinsäure oder
ein Alkalisalz davon dar. Andere bekannte Konservierungsmittel können auch
verwendet werden.
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Die
homogenisierte Kombination wird dann einem geschmolzenen Käse zur Bildung
des Schmelzkäses
zugefügt.
Der geschmolzene Käse
wurde vorerhitzt; ihm können
optional Geschmacksstoffe und/oder Farbstoffe zugefügt worden
sein, um dem Endprodukt ansprechende Merkmale zuzufügen. Im
Allgemeinen liegt die Temperatur, bei der ein Käse erhitzt werden muss, um
ihn zur Aufnahme der Milchflüssigkeitskombination
ausreichend zu schmelzen, zwischen ca. 150°F und ca. 200°F (ca. 65,56°C und ca.
93,33°C).
Der sich ergebende Schmelzkäse
wird im geschmolzenen Zustand gründlich
vermischt. Er wird dann durch Erhitzen bei einer Temperatur von
ca. 170°F
bis 200°F
(ca. 76,67°C
bis 93,33°C)
1 min bis 10 min pasteurisiert und dann abgekühlt und verpackt.
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Das
sich aus diesem Verfahren ergebende Schmelzkäseprodukt weist im Vergleich
zu im Stand der Technik bekannten Schmelzkäsesorten mehrere Vorteile auf.
Die durch die Vernetzung mit Transglutaminase hergestellten Proteinpolymere
scheinen sich auf neue Weisen zu verhalten, indem sie hydrophiler
als die Proteine mit nicht vernetzten Komponenten sind. Die vernetzten
Proteine scheinen sich Veränderungen
hinsichtlich der Funktionalität
der Proteine unterzogen zu haben; es wird gefunden, dass diese veränderte Funktionalität zulässt, dass
ein Teil der Käseproteine
durch die vernetzten Proteine der Milchflüssigkeit ersetzt werden kann.
Die vernetzten Proteine scheinen außerdem die Wasserbindungseigenschaften
des Käsesystems
zu verändern.
Aufgrund dessen ist die Kristallisation von Laktose im Schmelzkäseprodukt
signifikant verzögert; es
können
tatsächlich
relativ hohe Laktosegehalte im erfindungsgemäßen Schmelzkäse eingesetzt
werden, ohne Laktosekristalle im Schmelzkäse (selbst während der
verlängerten
Lagerung) zu bilden. Diese Faktoren kombinieren sich, um die Herstellung
von Schmelzkäse
zu erlauben, der signifikante Mengen an Molkenprotein und Laktose
enthält,
wobei folglich die Effizienz des Verfahrens im Vergleich zu üblichen
Schmelzkäseverfahren
vergrößert wird.
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Zusätzliche
vorteilhafte Attribute schließen
die Verbesserung des Schmelzverhaltens des Endprodukts ein, weil
mit Transglutaminase vernetzte Proteinkonjugate im Vergleich zu
intaktem (d. h. nicht vernetztem) Protein hydrophiler sind. Außerdem eliminiert
die zur Förderung
der Transglutaminase-Vernetzungsreaktion angewendete Wärmebehandlung
weitgehend die Möglichkeit,
dass kontaminierende Mikroorganismen aus zugefügten Bestandteilen im Endprodukt überleben,
wobei folglich die Stabilität
des Produktes gegenüber einer
mikrobiologischen Kontamination vergrößert wird.
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BEISPIELE
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Beispiel 1. Behandlung
von Milchflüssigkeit
mit Transglutaminase vor dem Zufügen
zu geschmolzenem Käse
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Eine
experimentelle Zusammensetzung, welche die erfindungsgemäßen Merkmale
inkorporiert, wurde hergestellt und wurde mit einer als Kontrolle
dienenden Zusammensetzung, die für
derzeit vermarkteten Schmelzkäse
repräsentativ
ist, verglichen. Ihre entsprechenden Zusammensetzungen sind in Tabelle
1 ersichtlich.
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Zur
Herstellung der Kontrollprobe wurden zuerst Trockenmolke (enthaltend
71,78% Laktose, die einzige Laktosequelle; Krafen, Kraft Foods,
Glenview IL), Molkenproteinkonzentrat (WPC34, Wisconsin Whey International,
Juda, WI), enthaltend 34% Molkenprotein) und Milchproteinkonzentrat
(NZ MPC-70, New Zealand Milk Products, Wellington, Neuseeland) zur
Herstellung einer Nassmischung mit Wasser gemischt. Eine übliche Käsemischung
wurde mit üblichen
Farbstoffen getrennt vermischt und bis zum Schmelzen erhitzt. Salz, Säure, Emulgatoren
(MSP (Mononatriumphosphat) und DSP (Dinatriumphosphat)) und geschmolzene
Butter wurden der geschmolzenen Käsemischung zugefügt und gemischt.
Dann wurde die Nassmischung zugefügt und gemischt, und 1 min
auf 176°F
(80,00°C)
erhitzt, und das Ergebnis wurde durch einen Vakuum-Flashbehälter zur
Elimination von Luftbläschen
geleitet.
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Zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Probe
wurde das Milchproteinkonzentrat NZ MPC-70, Trockenmolkenproteinkonzentrat
WPC34 und Trockenmolke mit Wasser gemischt. Transglutaminase (12
g) (Ajinomoto Inc., Japan), enthaltend ca. 1200 Einheiten Aktivität (worin
1 Einheit als die Enzymmenge definiert ist, die die Bildung von
1 Mikromol Hydroxamat pro Minute unter den Assaybedingungen katalysiert
(Folk, J. E., et al., J. Biol. Chem. 240: 2951 (1965)), aufgelöst in einer
kleinen Wassermenge, wurde zugefügt
und bei 77°F (25,00°C) 60 min
inkubiert. Das sich ergebende Gemisch wurde auf 176°F (80,00°C) erhitzt
und 10 min bei dieser Temperatur aufrechterhalten. Das Erhitzen
wurde eingestellt und geschmolzene Butter, ein Gemisch aus Salz
(Natriumchlorid), Säure
und Emulgatorsalzen in Form feiner Flocken (Mononatriumphosphat
und Dinatriumphosphat) wurden zugefügt, 10 min gemischt und weitere
2 min homogenisiert. In einem separaten Behälter wurde die gleiche Käsemischung,
wie sie zur Kontrolle verwendet wurde) geschmolzen und mit vorgemischten
Farbstoffen vermischt. Das homogenisierte Milchflüssigkeitsgemisch,
einschließlich
der Emulgatoren, wurde der gut geschmolzenen Käsemischung bei ca. 160°F (ca. 71,11°C) zugefügt und ca.
3 bis 5 min gemischt. Das Gemisch wurde 1 min bei 176°F (80,00°C) erhitzt
und wurde zur Elimination von Luftbläschen durch einen Vakuum-Flashbehälter geleitet.
Das sich ergebende Schmelzkäseprodukt
wurde verpackt und kalt gelagert.
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Tabelle
1. Bestandteile von Schmelzkäse-Zusammensetzungen
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Die
in Tabelle 1 identifizierten Aufbereitungen wurden auf wichtige
physikalische Eigenschaften untersucht. Die geschmolzene Fläche wurde
durch 11-minütiges
Erhitzen einer Käseprobe
mit einem Durchmesser von 4,3 cm, einem Gewicht von 12,7 ± 0,1 g,
in einem auf 85°C
eingestellten Ofen gemessen. Die Fläche, die geschmolzen war, wurde
gescannt und bewertet. Die Schmelztemperatur wurde unter Verwendung
einer Mettler FP 83HT Tropfpunktzelle (Mettler Toledo Ltd., Hightstown,
NJ) analysiert. Die Schmelzkäseproben
wurden vor dem Assay 24 h bei Raumtemperatur inkubiert. Die Temperatur
in der Inkubationskammer wurde von 35°C bei einer Rate von 2°C pro min
erhöht,
bis die Käseprobe
schmolz. Die Penetration wurde unter Verwendung eines Penetrometers
(Precision Scientific, Bellwood, IL) bei Raumtemperatur gemessen.
Die Schmelzkäseproben
wurden vor dem Assay 24 h bei Raumtemperatur inkubiert. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 ersichtlich.
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Tabelle
2. Eigenschaften von Schmelzkäseprodukten
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Dieses
Experiment weist die Wirkung des gesteigerten Inkorporierens von
Laktose und Molkenprotein in Schmelzkäse unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
nach. Die erfindungsgemäße Probe enthielt
signifikant mehr Laktose und etwas weniger Wasser als die Kontrolle.
Sie wies ein geringgradig besseres Schmelzverhalten als die Kontrolle
auf, und es wurden nach 3-monatiger Lagerung bei Kühltemperaturen,
obwohl die Laktose in der Feuchtigkeitsphase unter diesen Bedingungen übersättigt ist
(wobei ihre Konzentration bei ca. 18–19% liegt), keine Laktosekristalle
nachgewiesen. (Von dieser Konzentration in einem üblichen
Schmelzkäse
würde erwartet,
dass er unter diesen Lagerbedingungen Laktosekristalle bildet.)
Diese Ergebnisse geben zu erkennen, dass 1) durch Transglutaminase-Vernetzung
herbeigeführte
Protein-Konjugate in Schmelzkäse
für anderen
Käse (in
dem die Kaseine intakt sind und dadurch zur Teigtextur des Endprodukts beitragen)
substituiert werden können;
2) die Anwesenheit von Proteinpolymeren, die durch Transglutaminase vernetzt
sind, die Bildung von Laktosekristallkeimen wirksam verzögern; und
3) die Bildung von mit Transglutaminase vernetzten Proteinpolymeren
in Schmelzkäse
das Schmelzverhalten des Endproduktes, geringgradig verbessert.
Die vorliegenden Ergebnisse auf durch Transglutaminasevernetzte
Proteinkonjugate deuten darauf hin, dass sie hydrophiler sind als
das intakte oder nicht vernetzte Protein. Die veränderte Hydrophilität könnte die
Verbesserung der Schmelzeigenschaften des Schmelzkäseprodukts
erklären.
Außerdem
wurde bestimmt, dass die Bestandteile der erfindungsgemäßen Formulierung
in Tabelle 1 ca. 2% weniger kostenaufwendig als die in der Kontrollformulierung
sind.
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Beispiel 2. Behandlung
der Milchflüssigkeit
mit Hitze, dann mit Transglutaminase vor der Zugabe zu geschmolzenem
Käse
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Es
wurde eine experimentelle Zusammensetzung, die die erfindungsgemäßen Merkmale
inkorporiert, hergestellt und dann mit einer Kontrollzusammensetzung,
die für
derzeit vermarktete Schmelzkäsesorten
repräsentativ
sind, verglichen. Ihre entsprechenden Zusammensetzungen sind in
Tabelle 3 ersichtlich. Die Kontrollprobe wurde, wie für Beispiel
1 vorstehend beschrieben, unter Verwendung einer anderen üblichen
Käsemischung
hergestellt.
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Zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Probe
wurden Milchprotein-Konzentrat NZ MPC-70, trockenes Molkenprotein-Konzentrat
WPC34 und Trockenmolke mit Wasser gemischt. Dieses Gemisch wurde
auf 153°F
(67,22°C)
erhitzt und ca. 5 min aufrechterhalten, Das Gemisch wurde dann auf
123°F (50,56°C) abkühlen lassen.
Transglutaminase (15 g) (Ajinomoto Inc., Japan), die ca. 1500 Einheiten
von in einer kleinen Wassermenge aufgelösten Aktivität enthielt,
wurde zugefügt
und 30 min bei 123°F
(50,56°C)
inkubiert. Geschmolzene Butter, ein Gemisch aus Salzen (Natriumchlorid),
Säure und
Emulgatorsalzen in Form feiner Flocken (Mononatriumphosphat und
Dinatriumphosphat) wurden zugefügt,
10 min gemischt und weitere 2 min homogenisiert. In einem gesonderten
Behälter
wurde die gleiche Käsemischung
wie die, die zur Herstellung des Schmelzkäses der Kontrolle verwendet
wurde, geschmolzen und mit den vorgemischten Farbstoffen vermischt.
Das homogenisierte Milchflüssigkeitsgemisch,
das die Emulgatoren einschließt,
wurde der gut geschmolzenen Käsemischung
bei 160°F
(71,11°C)
zugefügt
und ca. 3 bis 5 min gemischt. Das Gemisch wurde 1 min bei 176°F (80,00°C) erhitzt
und wurde durch einen Vakuum-Flashbehälter zur Elimination von Luftbläschen geleitet.
Das sich ergebende Schmelzkäseprodukt
wurde verpackt und kalt gelagert.
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Tabelle
3. Bestandteile von Schmelzkäse-Zusammensetzungen
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Die
in Tabelle 3 identifizierten Aufbereitungen wurden auf wichtige
physikalische und organoleptische Eigenschaften untersucht. Die
Ergebnisse für
beide Präparationen
sind in Tabelle 4 ersichtlich.
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Tabelle
4. Eigenschaften von Schmelzkäseprodukten
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In
diesem Experiment werden mehr Wasser, mehr Laktose und geringfügig mehr
Molkenprotein in die erfindungsgemäße Formulierung als in die
Kontrollformulierung eingeführt.
Die Milchflüssigkeit
wird außerdem auf
153°F (67,22°C) gebracht,
dann vor dem Zufügen
von Transglutaminase abgekühlt
und zur Behandlung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung dieses
Beispiels wurde mehr Transglutaminase als in Beispiel 1 verwendet.
Es besteht die Annahme, dass die vorläufige Wärmebehandlung die Proteine
in der erfindungsgemäßen Formulierung
vor der Zugabe von Transglutaminase teilweise denaturierte. Aus
diesen Gründen
könnte
der Umfang der Vernetzung von Proteinen durch das Enzym größer als
in Beispiel 1 sein, in dem der vorläufige Erhitzungsschritt ausgelassen
wurde. Außerdem
wurde, weiter im Gegensatz zur Probe von Beispiel 1, die vernetzte
Milchflüssigkeit
keiner verlängerten
Wärmebehandlung
zur Inaktvierung der Transglutaminase unterzogen.
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Die
Ergebnisse dieses Experiments (Tabelle 4) deuten darauf hin, dass
sich der angenommene vergrößerte Umfang
der Vernetzung, die Anwesenheit der restlichen Transglutaminase-Aktivität und der
höhere Wassergehalt
in der erfindungsgemäßen Probe
signifikant auf das Endprodukt auswirken. Der sich ergebende Schmelzkäse wies
spezifisch eine weichere Textur (wie mittels eines Penetrationswertes
von 15,8 mm im Vergleich zu 12,5 mm für die Kontrolle gezeigt), eine
größere Schmelzfläche (4554
mm2 im Vergleich zu 3607 mm2 für die Kontrolle)
und eine niedrigere Schmelztemperatur als die Kontrolle (46,1°C im Vergleich
zu 53,3°C)
auf. Nach dreimonatiger Lagerung bei Kühltemperatur wurden keine Laktosekristalle
nachgewiesen, obwohl die Laktose in der Feuchtigkeitsphase unter
diesen Bedingungen übersättigt ist.
Es würde
erwartet, dass diese Laktosekonzentration in einem üblichen
Schmelzkäse
unter diesen Lagerbedingungen Laktosekristalle bilden würde. Diese
Ergebnisse deuten darauf hin, dass 1) die Bildung vernetzter Proteinpolymere
in Schmelzkäse unter
Verwendung von Transglutaminase die Schmelzverhaltens- und Textureigenschaften
des Endproduktes signifikant beeinflussen kann; und 2) die Anwesenheit
von durch Transglutaminase vernetzten Proteinpolymeren die Bildung
von Laktosekristallkeimen wirksam verzögert. Es wird überdies
geschätzt,
dass die Bestandteile der erfindungsgemäßen Formulierung von Tabelle
3 ca. 5% weniger kostenaufwendig sind als die, die die Kontrollformulierung
ausmachen.
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Die übliche Herstellungserfahrung
der Käsetechnologie über mehrere
Jahrzehnte hinweg lässt
erkennen, dass Laktosekonzentrationen in der Feuchtigkeitsphase
des Schmelzkäses
von größer als
ca. 17% allmählich
zur Kristallisation der Laktose nach der Lagerung unter Kühlung führt. Deshalb
wurde die Laktosekonzentration hinsichtlich der praktischen Ausführung auf
weniger als 17% in der Feuchtigkeitsphase begrenzt. Aus diesem Grund
ist die erfindungsgemäße Fähigkeit
zur Erhaltung der Laktose bei höheren
Konzentrationen als dieser der Übersättigung
entsprechenden Grenze, ohne Kristallisation der Laktose, durch Behandlung
der Proteine mit Transglutaminase, auf dem Gebiet der Herstellung
von Schmelzkäse
unerwartet und für
den Fachmann auf dem Gebiet der Käseherstellung überraschend.