DE60107791T2 - Verfahren zur Modifizierung von Rohmilch und unter Verwendung der modifizierten Milch hergestelltes Milchprodukt - Google Patents

Verfahren zur Modifizierung von Rohmilch und unter Verwendung der modifizierten Milch hergestelltes Milchprodukt Download PDF

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Description

  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Technisches Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung modifizierter Rohmaterial-Milch für Molkereiprodukte, wobei Transglutaminase und ein Reduktionsmittel zu Rohmaterial-Milch gegeben und dazu veranlasst werden, auf Rohmaterial-Milch für Molkereiprodukte (d. h. Milch als Rohmaterial für Molkereiprodukte) einzuwirken, wie zum Beispiel Rohmilch und ähnliches, wodurch die Milchproteine stärker vernetzt sind als zuvor, anders formuliert, ein Verfahren zur Modifizierung von Milch als Rohmaterial für Molkereiprodukte. Bei Verwendung der erfindungsgemäß hergestellten modifizierten Rohmaterial-Milch können Molkereiprodukte mit verbesserten physikalischen Eigenschaften, wie Joghurt, Käse, Milchpulver und ähnliches, die mit einen angenehmen Geschmack und angenehme Konsistenz haben und ein gutes Mundgefühl hinterlassen, bereitgestellt werden.
  • Stand der Technik
  • Bei der Herstellung von Molkereiprodukten hängt der Wert eines Produkts weitgehend von solchen physikalischen Eigenschaften wie dem Wasserbindungsvermögen, der Emulsionsstabilität, der Viskosität und der Glätte ab. Die Hersteller von Molkereiprodukten haben verschiedenste Hilfsmittel zur Herstellung von Molkereiprodukten mit verbesserten physikalischen Eigenschaften erprobt. Zum Beispiel ist der Gebrauch verschiedener verdickender Polysaccharide zur Verbesserung des Mundgefühls und des Wasserbindungsvermögens von Joghurt oder Eiscreme weitestgehend bekannt. Ferner wurde über eine Vielzahl von Methoden berichtet, wie zum Beispiel die Verwendung eines speziellen Milchsäurebakteriums als Starterkultur zur Unterbindung der Abscheidung von Wasser im Joghurt (Synärese) (Offenlegung der Japanischen Patentanmeldung No. 268874/1993), die Verwendung von Monoglyceriden zum Erhalt eines glatten Schmelzkäses (Offenlegung der Japanischen Patentanmeldung No. 105/1999), die Verwendung von Molkeproteinen, um die Temperaturstabilität von Eiscreme zu erreichen (Offenlegung der Japanischen Patentanmeldung No. 135664/1997). Traoré und Meunier untersuchten die Vernetzung der Caseine durch den humanen plazentalen Faktor XIIIaY (J. Agric. Food Chem. (1991), 39, S. 1892–1896).
  • Mittlerweile wurde über einen Versuch zur Verbesserung der Qualität eines Molkereiprodukts durch Verwendung von Transglutaminase (Transglutaminase wird nachfolgend mit „TG" abgekürzt), ein Enzym mit der Wirkung Proteine zu vernetzen, berichtet. Zum Beispiel wurde berichtet, dass die Viskosität eines Joghurts durch Zugabe von TG während des Herstellungsverfahrens erhöht wird, wodurch die Trennung des Wassers vom Joghurt (Synärese) vermindert oder reduziert wird (Offenlegung der Japanischen Patentanmeldung No. 197688/1994), und dass die Ausbeute an Käsebruch durch die Verwendung von TG im Herstellungsverfahren erhöht wird (Offenlegung der Japanischen Patentanmeldung No. 173032/1996). US-A-5 670 192 offenbart Verfahren zur Herstellung eines ungesäuerten, essbaren Gels auf Milch-Basis.
  • Diese Art von Qualitätssteigerungen, die durch den Gebrauch von TG erzielt werden, bringen eine Vielzahl von Vorteilen, vom industriellen Standpunkt aus gesehen, mit sich. Da erstens sogar nur eine kleine Menge an TG ausreicht, um die obigen Effekte zu zeigen, und gleichzeitig wirkt sie direkt auf das Lebensmittelprotein ein, um die obigen Effekte zu zeigen, hat es nur einen geringen nachteiligen Effekt auf das Mundgefühl. Wird beispielsweise einem Joghurt ein verdickendes Polysaccharid zugegeben, um dessen physikalische Eigenschaften zu verbessern, obwohl solche Effekte, wie die Erhöhung der Viskosität, die Vermeidung der Abtrennung von Wasser vom Joghurt und ähnliches, tatsächlich erreicht werden können, führt jedoch die Zugabe des Polysaccharids nicht unbedingt zu einer Verbesserung der Gesamtqualität des Joghurts aufgrund eines „klebrigen" Mundgefühls des verdickenden Polysaccharids an sich.
  • Zweitens, hat in Erwiderung auf die Bedürfnisse der Kunden so wenig Lebensmittelzusätze wie möglich zu verwenden, die Verwendung eines solchen Enzyms einen natürlichen Aspekt und versieht kommerzielle Molkereiprodukte und ähnliche Produkte mit einem hohen Mehrwert. Übrigens ist eine TG, die aus natürlichen Mikroorganismen stammt, schon vermarktet worden und kommt in verschiedenen Herstellungsverfahren für Lebensmittel umfangreich zum Einsatz.
  • Die Berichte, die bisher über die Reaktivität der TG gegenüber Milchproteinen gemacht wurden, sind hauptsächlich solche über Untersuchungen von Molkeproteinen, insbesondere α-Lactalbumin und β-Lactglobulin, welches Bestandteile des Molkeproteins oder eines Kondensmolkeproteins sind. Das Molkeprotein ist als ein Protein bekannt, dem gegenüber TG aufgrund dessen Struktur, worin es S-S-Bindungen im Molekül hat, eine geringe Reaktivität aufweist (Fargemand et al., J. Agric. Food Chem. (1997) 45, 2514–2519, insbesondere S. 2517, Zeilen 41– 53). Zum Beispiel haben Traoré und Meunier berichtet, dass, wenn der Faktor XIII (TG im Blut) eingeführt wird, um auf das Molkeprotein einzuwirken, die vernetzende Polymerisation in Abwesenheit eines Reduktionsmittels nicht abläuft (J. Agric. Food Chem. (1992) 40, 399–402).
  • Ferner haben Aboumahmoud und Savello (J. Dairy Sci. (1990) 73, 256–263) berichtet, dass wenn α-Lactglobulin oder β-Lactalbumin unter Verwendung von TG, die aus der Leber eines Guinea Schweins stammt, zur Herstellung eines Films auf der Grundlage eines Proteins vernetzt wird, diese Molkeproteine in Anwesenheit eines Reduktionsmittels über 15 Minuten auf 85°C thermisch Vorbehandelt werden müssen.
  • Fargemand et al. (Food Hydrocolloids, (1997) 11, 19–25) haben über die Reaktion zwischen einem Molkeprotein und einer Kalzium-unabhängigen TG und zusätzlich darüber berichtet, dass die TG die Zunahme des vernetzten Polymers bei Anwesenheit von Dithiothreitol (DTT) oder Cystein und in gewissem Ausmaß sogar bei alkalischen Bedingungen bewirkt.
  • Kasein, das Hauptprotein der Milchproteine, ist bereits als ein Protein bekannt, gegenüber dem TG eine hohe Reaktivität aufweist (Fargemand et al., Food Hydrocolloids, (1997) 11, Nr. 3, S. 287–292). Zum Beispiel haben Nio et al. über die vernetzende Polymerisation von αS1-Kasein mit einer TG, die aus der Leber eines Guinea Schweins stammt, berichtet (Agrc. Biol. Chem. (1986), 50, 851–855), und Traoré et al. haben über die vernetzende Polymerisation von gereinigten Kaseinen, insbesondere des β-Kaseins und κ-Kaseins, mit einem menschlichen Faktor XIIIa berichtet.
  • Im Vergleich dazu, wurden wenige Studien über die Reaktivität von TG auf das Kasein in Kuhmilch gemacht. Nur Nonaka et al. berichteten über die Untersuchung, in der die vernetzende Polymerisation und die Gelierung von reduziertem, entrahmtem Milchpulver mit TG mit der Reaktion von Kaseinat mit TG verglichen wurde. Im Bericht wird geäußert, dass das Kasein in dem reduzierten, entrahmten Milchpulver dem Kaseinat in Bezug auf die Reaktivität unterlegen ist (J. Food. Sci., (1992), 57 (5), 1214 to 1218).
  • Nicht wenige Untersuchungen wurden über die physikalischen Eigenschaften eines Gels oder Molkereiprodukts gemacht, die aus Kuhmilch stammen, auf die TG eingewirkt hat. Zum Beispiel haben Fargemand et al. über den Einfluss der Vernetzung des Kaseins in entrahmten Milchpulver durch TG auf die saure Gelierung berichtet (Food Hydrocolloids, (1997) Vol. 11, Nr. 3, S. 287–292), Lauber et al. haben über die Vernetzung von Kasein durch TG und die Gelstärke eines Joghurts berichtet (Eur. Food Res. Technol., (2000), 210(5), 305–309) und Imm et al. haben über die Gelierung und das Wasserbindungsvermögen des entrahmten Milchpulvers, welches mit TG behandelt wurde, berichtet (J. Food Sci., (2000), 65(2), 200–205). Außerdem haben Lorenzen et al. über die Eigenschaften eines Joghurts aus Kuhmilch, die mit TG behandelt wurde, den physikalischen Eigen schaften von Sahne und der Formbarkeit von Käsebruch mit Lab berichtet (Kiel. Milchwirtsch. Forschungsber. (1997), 49(3), 221–227).
  • Wie oben beschrieben, sind bis jetzt noch keine Versuche zur Verringerung der benötigten Menge an TG oder Verkürzung der Reaktionszeit durch Verbesserung der Reaktivität von TG mit einem Milchprotein, insbesondere ein Kasein, in der Vernetzungsreaktion von Kuhmilchproteinen mit TG gemacht worden. Die Gründe dafür sind zum Beispiel, als die Beurteilung einer Gelfunktion stattfand, hatte Milch, die als Rohmaterial verwendet wurde, eine ausreichende Reaktivität besessen, um die Wirkungen beobachten zu können, die durch die Zugabe von TG verursacht wurden, und, die Notwendigkeit zur weiteren Verbesserung der Reaktivität eines Kasein, welches ein effektives Substrat für TG ist, wurde noch nicht erkannt.
  • Inzwischen wird ein Reduktionsmittel, wie Glutathion, in einer Enzymreaktion zur Stabilisierung eines Enzyms oder zur Verbesserung der Reaktivität gegenüber einem Enzym eingesetzt. Wie oben beschrieben, ist ein Beispiel davon die Verbesserung der Reaktivität eines Molkeproteins durch die Behandlung des Molkeproteins mit einem Reduktionsmittel, wie DTT, um die S-S-Bindungen zu reduzieren.
  • Als ein Beispiel zur Verbesserung der Geleigenschaften eines Lebensmittels durch Verwendung eines Reduktionsmittels zusammen mit TG, wenn TG bei einem Lebensmittelprotein, einem anderen als ein Milchprotein, angewendet wurde, ist bekannt, dass die Gelformbarkeit bei gefrostetem, gemahlenem Fischfleisch (Surimi) durch die Verwendung von TG, einem Protease-Hemmer und einem Reduktionsmittel in Kombination, verbessert werden kann (S.–T. Jiang., et al., J. Food Sci. (2000) 65, 241–245). Das im obigen Beispiel verwendete Reduktionsmittel ist ein Sulfit. Das Reduktionsmittel wurde jedoch untersucht, basierend auf einer Menge, die über der zulässigen Grenze liegt, die Lebensmitteln zugegeben werden darf, und deshalb verbleibt ein praxisbezogenes Problem.
  • Ferner wird angenommen, dass es erstrebenswert ist, ein Milchprotein und eine Thiolgruppen-enthaltende Verbindung zur Modifizierung eines Nahrungsmittelproteins unter Verwendung von TG und einer Oxidoreduktase zu erhalten (Offenlegung der Japanischen Patentanmeldung No. 161849/1999). In diesem Fall dient die Thiolgruppen-enthaltende Verbindung nur als ein Substrat für die Oxidoreduktase und ist kein wesentlicher Bestandteil. Außerdem ist die Wirkung der Reaktivitätssteigerung des Nahrungsmittelproteins gegenüber TG nicht erwähnt worden, auch wenn es die Reaktivität des Nahrungsmittelproteins gegenüber TG stabilisiert und aufrechterhält.
  • Obwohl oben schon beschrieben wurde, dass die Verwendung von TG in Molkereiprodukten eine Anzahl von Vorteilen hat, sind derzeit nicht viele Waren auf dem Markt, in denen TG momentan verwendet wird. Es wird angenommen, dass die Gründe darin liegen, weil sich die erwarteten Wirkungen nicht bei der aktuellen Herstellung von Molkereiprodukten, die Rohmilch verwenden, ergeben, oder weil es die aktuell erhaltenen Wirkungen vom industriellen Standpunkt her gesehen nicht wert sind. Anders ausgedrückt, obwohl einige Wirkungen durch die Zugabe von TG bei der aktuellen Herstellung von Molkereiprodukten, bei der Rohmilch verwendet wird, erhalten werden können, sind die Wirkungen nicht so signifikant, als dass sie vom industriellen Standpunkt aus als wertvoll erachtet werden.
  • Unter diesen Umständen, haben die Erfinder intensive Untersuchungen über die Reaktivitäten von Rohmilch und verschiedenen Milchsorten als Rohmaterial, die Rohmilch verwenden, gegenüber TG und über Verfahren zur Behandlung dieser Milcharten mit TG durchgeführt. Als Ergebnis haben sie herausgefunden, dass die Milchsorten als Rohmaterial, die kaum erhitzt wurden („heat history"), wie Rohmilch, eine geringe Reaktivität gegenüber TG haben.
  • Die Erfinder haben herausgefunden, dass die Milch zuerst hitzebehandelt werden muss, um die Reaktivität der Milch gegenüber TG zu verbessern, so dass die Vernetzungsreaktion der Rohmilch durch TG gefördert werden kann, um solch ein Problem zu lösen.
  • Zum Beispiel ist bestätigt worden, dass Kuhmilch, die bei einer niedrigen Temperatur sterilisiert wurde (bei 63°C für 30 Minuten sterilisiert), und Kuhmilch, deren Sterilisation durch Ultrahocherhitzen erfolgte (bei 130°C für 2 bis 3 Sekunden sterilisiert), unterschiedliche Reaktivitäten gegenüber TG aufweisen, das heißt, die letztere hat eine höhere Reaktivität gegenüber TG als die erstere. Weiterhin wurde bestätigt, dass bei Hitzebehandlung der ersteren (auf 90°C erhitzt) die Reaktivität gegenüber TG deutlich verbessert ist.
  • Lorenz et al. haben ebenso über das thermische Vorbehandeln der Rohmaterialmilch (bei 95°C für 2 Sekunden) vor der Umsetzung mit TG bei der Herstellung eines Joghurts unter Verwendung von TG berichtet (Kieler Milchwirtschaftliche Forschungsberichte (1999), 51(1): 89–97).
  • Obwohl das thermische Vorbehandeln der Milch einfach ist, muss jedoch separat vor der Umsetzung mit TG eine Stufe zum thermischen Vorbehandeln bereitgestellt werden. Dies beeinflusst das Herstellungsverfahren von Molkereiprodukten und benötigt ebenso Wärme und Zeit. Da die Denaturierung eines Milchproteins durch Hitzebehandlung gefördert wird, tritt außerdem ein Verlust des Geschmacks der Rohmilch und eine nachteilige Wirkung auf das Mundgefühl, welches ein Molkereiprodukt hinterlässt, durch Erhitzen auf. Außerdem ergibt sich ebenso das Problem, dass Molkereiprodukte, wie Käse, deren übermäßige Hitzebehandlung unerwünscht ist, nicht thermisch vorbehandelt werden können.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • durch die Erfindung zu lösendes Problem
  • Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die obigen Probleme zu lösen und ein Verfahren für die Herstellung eines Molkereiprodukts mit verbesserten physikalischen Eigenschaften mittels einer Verbesserung der Reaktivität von TG gegenüber Rohmaterial-Milch, wie Rohmilch, bereitzustellen.
  • Mittel zur Problemlösung
  • Die Erfinder haben intensive Forschungen betrieben, um ein Verfahren zu finden, bei dem die Wirkungen, die mit der Benutzung von TG einhergehen, sicherer ohne thermisches Vorbehandeln der Rohmaterial-Milch, die eine geringe Reaktivität gegenüber TG aufweist, auch wenn TG in einer geringen Menge eingesetzt (zugesetzt) wird und die Reaktionszeit niedrig ist, erhalten werden können. Als Ergebnis haben sie die technischen Entdeckungen gemacht, dass die Reaktivität von TG gegenüber der Rohmaterial-Milch durch Zugabe eines Reduktionsmittels und der TG zur Rohmaterial-Milch und deren gewollter Reaktion bedeutend verbessert werden kann.
  • Als ein Ergebnis weiterer Untersuchungen wurde die Wirkung einer verbesserten Reaktivität beobachtet, wenn die Menge des zugegebenen Reduktionsmittels zur Rohmaterial-Milch, zum Beispiel im Fall des reduzierten Glutathions, mindestens 7 × 10–5 g pro 1 g Nichtfett-Milchfestgehalt beträgt. Diese Menge entspricht 0,0006 Gew.-% der Rohmaterialmilch (Nichtfett-Milchfestgehalt: 8,4%). Ferner haben die Erfinder auch Untersuchungen mit einem Hefeextrakt gemacht, der eine hohe Konzentration an Glutathion enthält, hinsichtlich seiner Verwendbarkeit für Lebensmittel, der Kosteneffizienz, der Funtionalität und Stabilität, und haben die Wirkung der Verbesserung der Reaktivität beobachtet, wenn der Hefeextrakt in einer Menge von wenigstens 0,007, bezogen auf die Rohmaterial-Milch, zugegeben wird.
  • Die Wirkung dieser Konzentration auf den Geschmack von Lebensmitteln ist vernachlässigbar und dies hat bestätigt, dass die vorliegende Erfindung eine Technologie mit extrem hoher Anwendbarkeit ist, in dem sie eine natürliche Substanz benutzt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer modifizierten Rohmaterial-Milch stellt den Gebrauch einer Kombination von TG und einem Reduktionsmittel bereit. Die zwei Materialien können der Rohmaterial-Milch gleichzeitig oder nacheinander zugegeben werden. Jedoch ist es bevorzugt, sie gleichzeitig zuzugeben und reagieren zu lassen oder die Rohmaterial-Milch nach Zugabe des Reduktionsmittels mit TG zu behandeln.
  • Das heißt, die vorliegende Erfindung betrifft das Modifizieren von Rohmaterial-Milch, die durch die Zugabe geeigneter Mengen eines Reduktionsmittels und TG zur Rohmaterial-Milch erhalten wird, um sie für die effektivere Vernetzung der in der Rohmaterial-Milch enthaltenen Milchproteine reagieren zu lassen, und ein neues Herstellungsverfahren, welches die physikalischen Eigenschaften eines Molkereiproduktes, das unter Verwendung der modifizierten Rohmaterial-Milch hergestellt wurde, verbessern kann.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • 1 zeigt ein Muster einer Natriumdodecylsulfat(SDS)-Polyacrylamidgelelektrophorese, das eine Verbesserung der Reaktivität von Rohmaterial-Milch gegenüber TG durch die Zugabe von reduziertem Glutathion veranschaulicht (Beispiel 1).
  • 2 zeigt die Menge des zugegebenen reduzierten Glutathions und eine Veränderung im vernetzten Polymer (Beispiel 1).
  • 3 zeigt ein Muster einer SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese, das eine Verbesserung der Reaktivität von Rohmaterial-Milch gegenüber TG durch die Zugabe von Natriumascorbat veranschaulicht (Beispiel 2).
  • 4 zeigt eine Veränderung des Elastizitätsmoduls bei Lagerung (G') eines mit TG behandelten gefriergetrockneten Milchpulvers.
  • GENAUE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend genauer beschrieben.
  • Die erfindungsgemäß verwendete Rohmaterial-Milch wird von Rindern und Ziegen gewonnen, veranschaulicht durch Rohmilch, entrahmte Milch, teilentrahmte Magermilch oder daraus industriell verarbeitete Milch. Die „Rohmilch" ist eine sogenannte „unbehandelte Milch", die nach dem Melken nicht verarbeitet wird. „Entrahmte Milch" wird durch Entfernen eines Großteils des Öls und Fettes aus der Rohmilch erhalten, und die „teilentrahmte Milch" wird durch teilweises Entfernen von Öl und Fett aus der Rohmilch erhalten.
  • Die „Verarbeitung" bezieht sich in erster Linie auf die Hitzesterilisation, um die Rohmilch genusstauglich zu machen. Kommerzielle Kuhmilch ist hitzesterilisiert. Kommerzielle Kuhmilch bezieht sich auf die Milch von Kühen, die verkauft wird, um sie sofort trinken zu können, und wurde bei Temperaturen von 62 bis 65°C für 30 Minuten oder durch ein Verfahren, welches den gleichen Sterilisationseffekt hat, hitzesterilisiert.
  • Im Allgemeinen, als Index oder Maßeinheit dieses Sterilisationseffektes, das heißt der Grad des Erhitzens, wird eine physicochemische Eigenschaft, die empfindlich auf das Erhitzen reagiert, wie die Konzentration von Lactoferrin oder Lactulose, die Fermentierung, der Grad der Denaturierung der Molkeproteine, verwendet (Iwafu et al., „Japan Food Science and Engineering Journal", Vol. 46, Nr. 8 (1999), S. 536–542).
  • Wenn zum Beispiel der Denaturierungsgrad der Molkeproteine als Index oder Maßeinheit verwendet wird, wird erfindungsgemäß unbehandelte Kuhmilch, die denaturierte Molkeproteine in einer Konzentration von 0% bis 70% enthält, bevorzugt.
  • Bei einer bei niedriger Temperatur sterilisierten Kuhmilch (sterilisiert bei 62 bis 65°C für 30 Minuten) und Kuhmilch, die bei einer hohen Temperatur sterilisiert wurde (sterilisiert bei 75°C für 15 Sekunden) weisen einen Denaturierungsgrad der Molkeproteine von ungefähr 10% bis 12% auf (Iwafu et al., „Japan Food Science and Engineering Journal", Vol. 46, Nr. 8 (1999), S. 537). Deshalb umfasst die Rohmaterial-Milch, die erfindungsgemäß verwendet werden kann, diese hitzesterilisierte Kuhmilch.
  • Der Denaturierungsgrad (%) von Molkeproteinen kann mit der folgenden Formel berechnet werden (Iwafu et al., „Japan Food Science and Engineering Journal", Vol. 46, Nr. 8 (1999), S. 536). Denaturierungsgrad (%) = ((Extinktion von Rohmilch – Extinktion von sterilisierter Milch)/Extinktion von Rohmilch) × 100
  • Ferner kann der Denaturierungsgrad von Molkeproteinen durch folgendes Verfahren gemessen werden (Iwafu et al., „Japan Food Science and Engineering Journal", Vol. 46, Nr. 8 (1999), S. 536). Das heißt, nachdem 22 g der Probe für 30 Minuten bei 37°C gehalten wurden, wurden 8 g Salz dazugegeben. Das resultierende Gemisch wurde filtriert und 1 mL des Filtrats wurde zu 10 mL einer sauren, gesättigten Natriumchlorid-Lösung (durch Zugabe von 4 mL Eisessig zu einem Liter einer gesättigten Kochsalzlösung hergestellt) gegeben. Die Extinktion des resultierenden Gemisches wurde bei 420 nm mittels eines Spektralphotometers gemessen (für den einmaligen Gebrauch, optische Weglänge: 10 mm, Raumtemperatur).
  • Außerdem umfassen die Verfahren neben der Hitzesterilisation eine Homogenisierung, Mischen, Entmineralisierung und (Membran)Trennung.
  • Die Rohmaterial-Milchsorten, die erfindungsgemäß verwendet werden können, umfassen ebenso eine Casein-enthaltende Lösung, die aus obigen Rohmaterial-Milchsorten unter Durchführung von Behandlungen, wie Zentrifugieren, erhalten wurde.
  • Anschauliche Beispiele des erfindungsgemäß zu verwendenden Reduktionsmittels umfassen Thiolverbindungen, wie Glutathion, Cystein und γ-Glutamylcystein; Hefeextrakte, die wenigstens eine Verbindung davon in hoher Konzentration enthalten; Thioschwefelsäure, schwefelige Säure, Ascorbinsäure, Erythorbinsäure und deren Salze, die als Lebensmittelzusätze verwendet werden können; Tocopherole; Glycerinfettsäureester und Lecithine. Obiges Reduktionsmittel umfasst ebenso Zubereitungen, die mindestens eine Verbindung davon enthalten. Das erfindungsgemäß zu verwendende Reduktionsmittel ist nicht auf obigen aufgezählten Verbindungen beschränkt, solange es eines mit reduzierender Wirkung ist.
  • Das Reduktionsmittel kann in einer Menge von 1 × 10–5 bis 1 × 10–1 g pro 1 Gramm eines Nichtfett-Milchfestgehalts dazugegeben/verwendet werden. Wenn zum Beispiel Rohmaterial-Milch 8 bis 10% eines Nichtfett-Milchfestgehalts enthält, kann das Reduktionsmittel in einer Menge von 0,0001 bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf die Rohmaterial-Milch, dazugegeben werden. Die Wirkung der Verbesserung der Reaktivität ist schwierig zu erreichen, wenn die Menge des Reduktionsmittels geringer als obige Menge ist. Auf der anderen Seite, wenn die Menge des Reduktionsmittels zu groß ist, beeinflusst die Zugabe des Reduktionsmittels den Geschmack des Nahrungsmittels negativ. Außerdem bleibt, in Abhängigkeit von der Art des Reduktionsmittels, die Wirkung der Verbesserung der Reaktivität dieselbe, sobald die Menge des Reduktionsmittels auf ein bestimmtes Maß ansteigt und eine anschließende Erhöhung der Menge des Reduktionsmittels hat keine Auswirkung auf die Verbesserung der Reaktivität.
  • Das Reduktionsmittel kann der Rohmaterial-Milch zu jeder Zeit zugegeben werden, ungeachtet einer Zugabe von TG. Dies rührt daher, weil die Verbesserung der Reaktivität durch die Zugabe des Reduktionsmittels dieselbe ist, wenn das Reduktionsmittel vor oder nach der Zugabe von TG oder gleichzeitig mit TG zugegeben wird. Wird jedoch das Reduktionsmittel nach der Zugabe von TG zugegeben, bleibt die Reaktivität von Rohmaterial-Milch gegenüber TG niedrig, bis TG zur Rohmaterial-Milch zugegeben wird, und die Reaktivität steigt, sobald das Reduktionsmittel dazugegeben wird. Deshalb beginnt die wesentliche Beschleunigung der Reaktion mit oder nach der Zugabe des Reduktionsmittels. Vom praktischen Standpunkt aus ist das Reduktionsmittel besser gleichzeitig mit TG oder vor der Zugabe von TG zuzugeben.
  • TG, welche erfindungsgemäß verwendet wird, ist ein Enzym, welches die Acylgruppen-Transfer-Reaktion katalysiert, wobei die Acylgruppe in der γ-Carboxyamidgruppe eines Glutaminrestes in einer Protein- oder Peptidkette vorkommt. Wenn die TG auf die ε-Aminogruppe eines Lysinrestes als Acylakzeptor in einem Protein einwirkt, werden ε-(γ-Glutamyl)-Lysinbindungen in und zwischen den Molekülen des Proteins, intra- und intermolekular, gebildet. Durch diese Vernetzungen werden starke Netze zwischen den Molekülen eines Milchproteins in der Rohmaterial-Milch gebildet, wodurch eine modifizierte Rohmaterial-Milch mit solchen Eigenschaften, wie hohe Gelformbarkeit, hohe Viskosität und ein hohes Wasserbindungsvermögen, hergestellt wird, und im Gegenzug kann ein Molkereiprodukt mit verbesserten physikalischen Eigenschaften durch Verwendung der modifizierten Rohmaterial-Milch hergestellt werden. TG, das erfindungsgemäß verwendete Enzym, kann irgendeine Art von TG sein, solange sie Transglutaminase-Aktivität hat, und bekannte TG können verwendet werden.
  • TG können in Kalzium-unabhängige und Kalzium-abhängige eingeteilt werden und beide Arten können erfindungsgemäß verwendet werden. Erläuternde Beispiele der ersteren umfassen solche, die aus Mikroorganismen gewonnen werden, wie die TG, welche aus Aktinomyceten gewonnen wird (nach dem Japanischen Patent No. 2,572,716) und die TG, welche aus Bacillus subtilus (nach der Offenlegung der Japanischen Patentanmeldung No. 137254/1999) gewonnen wird. Erläuternde Beispiele für den anderen Typ umfassen TG, gewonnen aus einer Guinea-Schweineleber (nach dem Japanischen Patent No. 1,689,614), TG, gewonnen aus Mikroorganismen, wie Oomyceten (nach WO96/22366), TG, gewonnen aus Tierblut, wie z. B. Rinder- und Schweineblut, TG, gewonnen aus Fischen, wie Lachs und Seebrasse (N. Seki et al., Nippon Suisan Gakkaishi (1990) 56, S. 125–132) und TG, gewonnen aus Austern (U.S. Patent No. 5,736,356).
  • Außerdem können solche verwendet werden, die durch Genrekombination hergestellt wurden (nach der Offenlegung der Japanischen Patentanmeldung No. 75876/1999). Irgendeine Art von TG kann erfindungsgemäß verwendet werden und ist nicht hinsichtlich einer bestimmten Quelle oder eines Herstellungsverfahrens limitiert. Jedoch vom Standpunkt der Funktionalität und leichten Verwendbarkeit in Nahrungsmitteln aus gesehen, ist die Kalzium-unabhängige TG bevorzugt. Zum Beispiel erfüllt die von Actinomyceten gewonnene TG (nach dem Japanese Patent No. ,572,716) sämtliche Bedingungen und kann momentan als die am meisten bevorzugte TG von den obigen aus Mikroorganismen gewonnenen TG angesehen werden.
  • Die Aktivitätseinheit der erfindungsgemäß verwendeten TG wurde gemessen und wie folgt definiert. Das heißt, dass eine Reaktion durchgeführt wurde, bei der Benzyloxycarbonyl-L-Glutaminylglycin und Hydroxylamin als Substrate verwendet wurden, die hergestellte Hydroxamsäure in einen Eisenkomplex in Anwesenheit von Trichloressigsäure umgewandelt und die Menge des Eisenkomplexes bei einer Extinktion von 525 nm gemessen wurde. Die Menge des Enzyms, das 1 μmol Hydroxamsäure pro Minute produziert, wird als eine Aktivitätseinheit der TG definiert. Die Einzelheiten dieses Messverfahrens (das sogenannte „Hydroxamat-Verfahren") sind gleich denen, über die schon berichtet wurde (nach dem Japanischen Patent No. 2,572,716).
  • Wie es bereits oben beschrieben wurde, ist bekannt, dass die TG verschiedene Ursprünge haben können. In Abhängigkeit des Ursprungs weisen einige TG eine Substratspezifität auf, die die Bestimmung der Aktivität durch obiges Hydroxamat-Verfahren hemmt. In diesem Fall kann die Einheit durch ein anderes Verfahren bestimmt werden. Unabhängig davon, welches Aktivitätsmessungsverfahren angewendet wird, um die Einheit zu bestimmen, liegt die Menge der TG innerhalb der Menge der TG, die erfindungsgemäß dazugegeben werden kann, solange, wie die erwähnte erste Menge im Wesentlichen der Menge entspricht, die aufzeigt, was als „die Wirkung der Verbesserung der physikalischen Eigenschaften eines Molkereiprodukts" bezeichnet wird.
  • TG kann in einer Menge von 0,001 bis 20 Einheiten, vorzugsweise 0,01 bis 10 Einheiten, pro Gramm der Milchproteine zugegeben werden. Wenn die Menge weniger als 0,001 Einheiten beträgt, kann die erwartete Wirkung nicht erreicht werden, während bei einer Menge von mehr als 20 Einheiten eine übermäßige Reaktion auftritt. Dies ist nicht nur unwirtschaftlich, sondern es wird auch schwierig, die erwartete Wirkung zu erreichen.
  • Die Reaktionstemperatur der TG kann allgemein 0 bis 60°C und die Reaktionszeit kann 5 Minuten bis 48 Stunden betragen. Jedoch soll die TG eher bei 5 bis 50°C und für 30 Minuten bis 24 Stunden reagieren.
  • Der Vernetzungsgrad der Milchproteine durch die Verwendung von TG, anders ausgedrückt, der Modifizierungsgrad von Milch durch die Verwendung von TG, kann passend durch solche Reaktionsbedingungen, wie die Menge, die Reaktionszeit und die Reaktionstemperatur, die TG betreffend, in Abhängigkeit von den physikalischen Eigenschaften des erwünschten Molkereiprodukts, eingestellt werden. Der Vernetzungsgrad der Milchproteine kann mit einem quantitativen und einem qualitativen Verfahren untersucht werden. Verdeutlichende-Beispiele des quantitativen Verfahrens umfassen die Mengenanalyse der ε-(γ-Glutamyl)-Lysin-Bindungen, d. h. G–L Bindungen, in Proteinen mittels Flüssigchromatographie (Griffin und Wilson, Molecular and Cellular Biochemistry (1984), 58, 37 bis 49) und die Messung der durch die Vernetzungsreaktion gebildete Ammoniakmenge (Ikura et al., Agricultural and Biological Chemistry, (1980), 45, 2587 bis 2592). Verdeutlichende Beispiele des qualitativen Verfahrens umfassen ein Verfahren zur Untersuchung des Vernetzungsgrads und des Molekulargewichts mittels Elektrophorese (Traore and Meunier, Journal of Agricultural and Food Chemistry, (1991), 39, 1892 bis 1890).
  • Um die Reaktion zu beenden, werden die Hitzesterilisationsbedingungen, welche allgemein bei der Herstellung von Molkereiprodukten angewendet werden, eingesetzt wie sie sind, und solche Bedingungen sollten nicht besonders eingeschränkt werden. Selbstverständlich kann die Wirkung der vorliegenden Erfindung noch erreicht werden, ohne so ein Hitzesterilisationsverfahren anzuwenden.
  • Die so erhaltene modifizierte Rohmaterial-Milch an sich ist auch in den Molkereiprodukten enthalten, die durch das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren (in weitestem Sinn) erhalten werden.
  • Erfindungsgemäß, wie es oben beschrieben wurde, kann ein ausreichender Reaktivitätssteigerungseffekt durch Verwendung von TG und einem Reduktionsmittel ohne Vorheizung verwirklicht werden. Somit ist das erfindungsgemäße Verfahren ausgezeichnet in Zweckmäßigkeit und Praktikabilität, dadurch, dass es keine Zeit, keine Herstellungsschritte und Energie, wie Wärme, für die Verbesserung der Reaktivität der TG erfordert. Weiterhin, wenn zum Beispiel eine Enzympräparation, die TG und ein Reduktionsmittel enthält, verwendet wird, kann das erfindungsgemäße Verfahren leicht durch Zugabe der Präparation und in einem Reaktionsschritt durchgeführt werden.
  • Obwohl die Beispiele, in denen TG und ein Reduktionsmittel in Nahrungsmitteln verwendet werden, beschrieben wurden, weist das Reduktionsmittel, welches entsprechend herkömmlichen Wissens verwendet wird, fehlende Praktikabilität darin auf, dass es in Abhängigkeit von der Art des Reduktionsmittels nicht in Nahrungsmitteln verwendet werden kann, oder dass es, auch, wenn es als Nahrungsmittelzusatz verwendet werden kann, in einer Menge verwendet wird, die die Menge, die verwendet werden darf, übersteigt.
  • Die vorliegende Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die benötigte Menge des Reduktionsmittels einen realistischen Wert aufweist, wobei es in Nahrungsmitteln verwendet werden kann. Wenn zum Beispiel ein Hefeextrakt, der Glutathion in hoher Konzentration enthält, oder wenn ein Ascorbat erfindungsgemäß verwendet wird, können sie in so einer Menge verwendet werden, dass sie den Geschmack von Nahrungsmitteln, wie Milch und Molkereiprodukten, kaum beeinflussen.
  • BEISPIELE
  • Die vorliegende Erfindung wird genauer unter Bezugnahme auf die nachfolgenden Beispiele beschrieben.
  • Beispiel 1
  • Reduziertes Glutathion wurde in so einer Menge zu 5 mL einer bei niedriger Temperatur sterilisierter Kuhmilch (zum Sterilisieren bei 63°C für 30 Minuten gehalten; fettlose Milchtrockenmasse: 8,4%; Milchprotein: 3,1%; Milchfett: 3,6%) gegeben, dass der Gehalt des reduzierten Glutathions in der Milch von 0 und 0,2 mM reicht, und zusammen mit dem Reduktionsmittel wurde eine TG-Enzympräparation („ACTIVA" TG, spezifische Aktivität: 1000 Einheiten/Gramm der Präparation, Produkt der AJINOMOTO CO., INC.) in einer Menge von 2 Einheiten pro 1 Gramm des Milchproteins dazugegeben. Durch Halten des resultierenden Gemisches für 3 Stunden auf 40°C wurde die Umsetzung durchgeführt. Der Vernetzungsgrad der Proteine wurde mittels einer SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese untersucht. Die Detektion der Proteine erfolgte durch Eintauchen eines Gels, welches die gewanderten Proteine enthält, in eine Lösung, die einen Farbstoff (Coomassie Brilliant Blau) enthält, der spezifisch an die Proteine bindet, die durch die Elektrophorese veranlasst wurden, in dem Gel zu wandern, und dann Entfärben des Gels.
  • Das Ergebnis des Migrationsmusters mit 0 bis 0,2 mM an reduziertem Glutathion ist in 1 gezeigt.
  • Das Ergebnis der quantitativen Analyse der Banden, die mittels eines Densitometers erfolgt, basierend auf obigem Ergebnis, ist in 2 gezeigt.
  • Bezug nehmend auf 2, verringerte sich die gesamte Anzahl der Banden (relativer Wert) der Caseine (α-Casein, β-Casein und κ-Casein), als das reduzierte Glutathion in zunehmender Menge zugegeben wurde. Währenddessen erhöhte sich der Anteil der Moleküle, die durch die TG durch Vernetzung polymerisiert wurden, mit 70 kD und nicht weniger als 600 kD. Im Fall eines Molkeproteins wurde aufgrund der Vernetzung durch TG eine Abnahme, wenn auch gering, der Banden beobachtet.
  • Eine Beschleunigung der vernetzenden Polymerisation der Caseine durch das reduzierte Glutathion wurde beobachtet, als die Konzentration des reduzierten Glutathions ungefähr 0,02 mM oder mehr betrug. Diese Konzentration war 7 × 10–5 g pro 1 Gramm Nichtfett-Milchfestgehalts, das heißt 0,0006, bezogen auf das Gewicht der Rohmaterial-Milch.
  • Beispiel 2
  • In derselben Weise wie in Beispiel 1 wurde Natriumascorbat zu 5 mL einer bei niedriger Temperatur sterilisierten Kuhmilch in so einer Menge dazugegeben, dass die Konzentration von Natriumascorbat in der Milch zwischen 0 und 1,0% lag, und zusammen mit Natriumascorbat wurde eine Enzympräparation aus TG („ACTIVA" TG, spezifische Aktivität: 1000 Einheiten/Gramm der Präparation, Produkt der AJINOMOTO CO., INC.) in einer Menge von 2 Einheiten pro 1 Gramm des Milchproteins dazugegeben.
  • Die Reaktionsbedingungen und die nachfolgende Elektrophorese waren dieselben, wie oben beschrieben. Das Ergebnis der Elektrophorese ist in 3 gezeigt.
  • Bezug nehmend auf 3 war die Menge an Natriumascorbat, die erforderlich ist, um eine maximale Verbesserung der Reaktivität zu erreichen, größer als die des reduzierten Glutathions aus Beispiel 1. Daraus geht hervor, dass die Wirkung der Verbesserung der Reaktivität in Abhängigkeit vom Reduktionsmittel variiert.
  • Derselbe Test, obwohl nicht gezeigt, wurde mit Cystein, γ-Glutamylcystein, Natriumbisulfit, Natriumascorbat und Erythorbinsäure durchgeführt, und dieselben Ergebnisse wurden beobachtet. Von all denen zeigten Thiolverbindungen, wie das reduzierte Glutathion, γ-Glutamylcystein und ähnliche eine hervorragende Wirkung. Außerdem zeigte ein Hefeextrakt („ARMOMILD U", Produkt der KOJIN Co., Ltd.), der Glutathion in einer Konzentration von 8% enthält, denselben Effekt, wie das reduzierte Glutathion.
  • Die oben beschriebenen Tatsachen, auf denen vorliegende Erfindung basiert, sind neue Erkenntnisse, die zuvor noch nicht gemacht wurden. Bezug nehmend auf 2, die das Ergebnis der quantitativen Analyse der Banden mittels eines Densitometers zeigt, kann festgestellt werden, dass der erfindungsgemäße Mechanismus der Wirkung einer Reaktivitätsverbesserung von Rohmaterial-Milch gegenüber TG eher einer Verbesserung der Reaktivität eines Caseins als der eines Molkeproteins zuzuschreiben ist. Deshalb kann dies nicht mit dem zuvor erwähnten konventionellen Wissen erklärt werden, d. h. eine Verbesserung der Reaktivität des Molkeproteins gegenüber TG durch ein Reduktionsmittel.
  • Außerdem ist erfindungsgemäß die erforderliche Menge des Reduktionsmittels sehr gering gegenüber der Menge, die für die Verbesserung der Reaktivität eines Molkeproteins gegenüber TG erforderlich ist.
  • Obwohl es zuvor schon beschrieben wurde, dass eine Verbesserung der Reaktivität eines Molkeproteins gegenüber TG mittels eines Reduktionsmittels durch eine Spaltung der S-S-Bindung in einem Molekül verursacht wird, ist es bekannt, dass dies in Abhängigkeit von der Zeit variiert, die die Einwirkung des Reduktionsmittels benötigt. Das heißt, dass die Verbesserung der Reaktivität eines Molkeproteins gegenüber TG proportional mit der Zeit, die für die Inkubation des Molkeproteins mit dem Reduktionsmittel aufgewendet wird, ansteigt. Deshalb ist die Wirkung der Verbesserung der Reaktivität des Molkeproteins gegenüber TG gering, wenn das Reduktionsmittel und TG gleichzeitig ohne Präinkubation hinzugegeben werden.
  • Im Fall der vorliegenden Erfindung besteht jedoch ein kleiner Unterschied in der Wirkung der Verbesserung der Reaktivität zwischen dem Fall, wo das Reduktionsmittel und die TG gleichzeitig zur Rohmaterial-Milch zugegeben werden und dem Fall, wo TG nach der Inkubation der Rohmaterial-Milch und des Reduktionsmittels zugegeben wurde. Ausgehend von dem Vorangehenden kann angenommen werden, dass die Möglichkeit, die eine Verbesserung der Reaktivität des Molkeproteins gegenüber TG durch eine Reduktionsbehandlung mit sich bringt, gering ist. Wie es oben beschrieben wird, ist eine der Rollen, die das Reduktionsmittel gemäß einer Enzymreaktion spielt, die Aktivierung von Enzymen. Jedoch spielt erfindungsgemäß das Reduktionsmittel nicht diese Rolle. Das ist so, weil erkannt worden ist, obwohl nicht gezeigt, dass die Aktivität der TG durch die Zugabe des Reduktionsmittels in Abwesenheit des Milchproteins kaum beeinflusst wird. Auch wenn das Reduktionsmittel eine Auswirkung auf die Aktivierung der TG oder die Verhinderung einer Abnahme der Aktivität der TG in der Rohmaterial-Milch zeigt, ist es kaum vorstellbar, dass es eine starke Veränderung der Reaktionsmenge bewirken kann, entsprechend der vorliegenden Erfindung.
  • Deshalb kann angenommen werden, dass eine Veränderung in der Struktur eines Caseins, insbesondere einer Casein-Micelle, sehr zu einer Verbesserung der Reaktivität von Rohmaterial-Milch gegenüber TG durch die Behandlung mit einem Reduktionsmittel beiträgt. Das heißt, obwohl das Casein im Wesentlichen als ein Protein bekannt ist, das eine hohe Reaktivität gegen über TG aufweist, zeigt es in der Rohmaterial-Milch eine niedrige Reaktivität. Es kann angenommen werden, dass dies mit dem Zustand des Caseins zu tun hat, d. h. ein Unterschied in der Reaktivität zwischen gereinigtem Casein und einer Casein-Micelle.
  • Betrachtet man die Reaktivität eines jeden Bestandteils des Caseins, d. h. die Reaktivitäten von α-Casein, β-Casein und κ-Casein, kann gesagt werden, dass β-Casein die höchste Reaktivität hat und α- und κ-Casein eine geringere Reaktivität als β-Casein haben. Es ist bekannt, dass die Oberfläche der Casein-Micelle mit κ-Casein bedeckt ist, und es kann angenommen werden, dass dies die niedrige Reaktivität des gesamten Rohmilch-Materials gegenüber TG verursacht. Es kann angenommen werden, dass das Reduktionsmittel erfindungsgemäß die Struktur der Casein-Micelle verändert und die Abtrennung von β-Casein, welches eine hohe Reaktivität in der Micelle hat, fördert, um die Reaktivität zu verbessern.
  • Entsprechend der Anzahl an Versuchen, die von den Erfindern durchgeführt wurden, zeigt die Technologie der vorliegenden Erfindung eine deutlichere Wirkung auf die Verbesserung der physikalischen Eigenschaften eines Joghurts. Ein die Herstellung des Joghurts betreffendes Beispiel der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend beschrieben.
  • Beispiel 3: Joghurtherstellung
  • Eine TG Enzympräparation („ACTIVA" TG, spezifische Aktivität: 1000 Einheiten/g des Präparats, Produkt der AJINOMOTO CO., INC.) wurde in einem Anteil von 2 Einheiten pro 1 Gramm des Milchproteins zu 300 mL einer bei niedriger Temperatur sterilisierten Kuhmilch (sterilisiert bei 63°C für 30 Minuten; fettloses Milchpulver: 8,4%; Milchprotein: 3,1%; Milchfett: 3,6%) gegeben, zeitgleich wurde „AROMILD U" (Produkt der KOJIN Co., Ltd., Hefeextrakt mit 8% Glutathion) in einem An teil von 0,02, basierend auf der Rohmaterial-Milch, hinzugegeben. Die Mischung wurde gerührt und für 1, 2 oder 4 Stunden zur Reaktion gebracht (Testgruppen a, b und c, alles erfindungsgemäße Produkte), während die Temperatur auf 40°C gehalten wurde. Um die Reaktion zu beenden, wurde das Gemisch auf 90°C erhitzt und dann unverzüglich auf 47°C heruntergekühlt.
  • Zu jeder der so erhaltenen Rohmaterial-Milchsorten wurde ein kommerzielles Milchsäure-Starterbakterium „Yo Flex YC-370" (Produkt von Chrischan Hansen's Laboratorien) in einem Anteil von 0,0063 gegeben, basierend auf der Rohmaterial-Milch. Nach Abfüllen der resultierenden Milchsorten in Container wurden sie jeweils bei 44°C bis zu einem pH-Wert von 4,5 fermentiert, wodurch Joghurts hergestellt wurden.
  • Zum Vergleich wurden ebenso Joghurts aus bei niedriger Temperatur sterilisierter Kuhmilch, die weder mit TG noch mit „AROMILD U" (Kontrollgruppe 1) versetzt wurde, aus bei niedriger Temperatur sterilisierter Kuhmilch, die nur mit TG (Kontrollgruppe 2) versetzt wurde und aus bei niedriger Temperatur sterilisierter Kuhmilch, die nur mit „AROMILD U" (Kontrollgruppe 3) versetzt wurde, hergestellt.
  • Nach der Fermentation wurde jeder Joghurt bei einer niedrigen Temperatur (5°C) belassen und zwei Tage später wurden jeweils die Bruchstärke und der abgeschiedene oder separierte Molkegehalt (Mengenverhältnis der separierten Molke zum Joghurt) gemessen.
  • Die Bruchstärke wurde mit Hilfe eines Rheometers von FUDO KOUGYO K. K. gemessen. Die Messbedingungen waren wie folgt: Eine Flachscheibensaugpumpe mit einem Durchmesser von 10 mm wurde mit einer Testgeschwindigkeit von 6 cm/min verwendet. Die Menge der abgeschiedenen Molke wurde wie folgt gemessen: Eine vorherbestimmte Menge (30 g) Joghurt wurde auf einem Filterpapier (Whatman #1) platziert und das Verhältnis der Menge des Filtrats, das innerhalb einer festgelegten Zeit (15 Minuten) erhalten wurde, zur Menge des Joghurts wurde bestimmt. Das Verhältnis wurde als ein Wert relativ zur Kontrollgruppe 1 (enthält weder TG noch ein Reduktionsmittel) ausgedrückt, welche mit 100% angegeben wird. Weiterhin wurde durch eine Gruppe, bestehend aus 10 trainierten Mitgliedern, die sensorische Beurteilung durchgeführt. Die Ergebnisse sind unten in den Tabellen 1 und 2 gezeigt.
  • Figure 00240001
  • Wie in Tabelle 1 gezeigt, waren die Bruchstärke (d. h. die Stärke eines Bruches) der Gruppe, die nur TG enthält (Kontrollgruppe 2) und der Gruppe, die nur das Reduktionsmittel (Kontrollgruppe 3) enthält, ein wenig verschieden im Vergleich zu der Gruppe, die weder TG noch ein Reduktionsmittel enthält (Kontrollgruppe 1). Das heißt, eine Verbesserung der Wirkung der Verbesserung der physikalischen Eigenschaften des Joghurts konnte nicht beobachtet werden, wenn nur TG oder das Reduktionsmittel zugegeben wurden. Betrachtet man die Testgruppen a bis c (erfindungsgemäße Produkte), erhöhte sich die Bruchstärke im Laufe der Reaktionszeit der TG. Insbesondere im Fall der Testgruppe c bildete sich ein stabiles Gel.
  • Auf der anderen Seite wurde kein deutlicher Unterschied in den abgeschiedenen Molkegehalten zwischen den Kontrollgruppen 1 bis 3 beobachtet. Anscheinend waren sie für eine Wasserabscheidung, wie die Abscheidung von Molke (d. h. Synärese), anfällig, diese Abscheidung war eklatant, nachdem sie für eine Stunde bei Raumtemperatur belassen wurde. Betrachtet man die Testgruppen a bis c (erfindungsgemäße Produkte), wurde auf der anderen Seite ein signifikanter Unterschied unter den Joghurtprodukten beobachtet, und der abgeschiedene Molkegehalt verringerte sich durch eine Verlängerung der Reaktionszeit der TG. Es kann angenommen werden, dass dieser Umstand aufgrund einer Verbesserung des Wasserbindungsvermögens durch die Modifikation der Rohmaterial-Milch durch TG erreicht wird. Die Ergebnisse der sensorischen Beurteilung zeigten, dass, während die Kontrollgruppen 1 bis 3 solche ungünstigen Beurteilungen, wie „weich", „wässrig" und „zerbrechlich" bekommen haben, die erfindungsgemäßen Produkte, insbesondere Testgruppe a, eine günstige Beurteilung, als ein Joghurt, welches sehr glatt ist, leicht im Mund schmilzt und eine geringe Abscheidung von Wasser aufweist, bekommen haben.
  • Die Testgruppe b war ein sogenannter Joghurt mit „harter Textur" und das Ergebnis seiner Beurteilung fiel unterschiedlich aus, je nachdem, ob eine harte Textur gemocht wurde oder nicht (mit anderen Worten, es zeigten sich die Präferenzen der Jurymitglieder im Ergebnis der Beurteilung). Jedoch war der Eindruck auf der Zunge nicht unangenehm und es war offensichtlich eine Dickmilch, die eine geringe Abscheidung von Wasser und eine harte Textur aufweist. Was Testgruppe c betrifft, zeigte sich ein ziemlich hartes Mundgefühl im Vergleich zu den Joghurts der Testgruppen a und b, obwohl die Ergebnisse der Beurteilung der physikalischen Eigenschaften, wie die Bruchstärke und abgeschiedener Molkegehalt, gut waren. Jedoch, wenn gilt, dass bis jetzt so ein „harter" Joghurt allein nur mit Milchproteinen nicht erhalten werden konnte und die Herstellung eines solchen Joghurts von einigen Zusätzen abhängt, deuten die obigen Tatsachen die Möglichkeit an, dass eine neue Form des Produkts oder Mundgefühls, das ein Joghurt hinterlässt, bereitgestellt werden kann.
  • Als die von den Endprodukten erwarteten Wirkungen, wenn die erfindungsgemäße Technologie auf einen Joghurt angewendet wird, können erstens, eine Steigerung in der Viskosität eines gerührten Joghurts, ein Anstieg in der Festigkeit eines nicht gerührten Joghurts, die Vermittlung eines angenehmen Mundgefühls, Verbesserungen der physikalischen Eigenschaften trotz einer Abnahme des Feststoffgehalts, oder eine Abnahme der Kosten unter Beibehaltung der physikalischen Eigenschaften erwähnt werden. Währenddessen ist ein nicht gerührter Joghurt anfällig gegenüber der Abtrennung von Wasser, wenn er Erschütterungen oder anderen physikalischen Einwirkungen während des Warenverkehrs ausgesetzt ist, was dessen Warenwert deutlich schmälert. Dieses Problem kann durch eine Steigerung der Fähigkeit einer Dickmilch, Wasser zu binden (d. h. die Fähigkeit, Wasser dauerhaft zu behalten), entsprechend der vorliegenden Erfindung, gelöst werden.
  • Seit kurzem ist eine Vielzahl von Joghurts, die je nach Wünschen der gesundheitsbewussten Kunden fett- und zuckerreduziert sind, auf dem Markt und es ist bekannt, dass diese Produkte oft schlechte physikalische Wirkungen aufweisen. Wird jedoch die Technologie der vorliegenden Erfindung angewendet, können kalorien- oder fettreduzierte Produkte bereitgestellt werden, während ein angenehmeres Gefühl im Mund beibehalten werden kann. Des weiteren wurden erfindungsgemäß verschiedene verdickende Polysaccharide und andere Zusätze, welche bis jetzt für die Verbesserung der physikalischen Eigenschaften eines Joghurts verwendet wurden, entbehrlich, und dem Joghurt kann ein natürlicheres Gefühl im Mund verliehen werden.
  • Außerdem war zur Stabilisierung der Qualität der Joghurts durch Verbesserung der Dickmilcheigenschaften der Joghurts oder zur Unterbindung der Abscheidung von Wasser von den Joghurts bis jetzt ein Hitzebehandlungsschritt (Molkeprotein-Denaturierungsbehandlung) im Herstellungsverfahren, zusätzlich zu obigen Methoden, erforderlich. Dies dient oft auch als ein Sterilisationsschritt von Rohstoffen und die Hersteller von Joghurts waren gezwungen, optimale Bedingungen für diesen Schritt auszuwählen.
  • Einer der ausgezeichnetsten Punkte der vorliegenden Erfindung ist, dass eine zusätzliche Wärmeenergie nicht nötig ist, da keine Hitzebehandlung für andere Zwecke als zur Sterilisation benötigt wird. Zusätzlich kann eine Qualitätseinbuße des Produkts durch eine übermäßige Wärmedenaturierung eines Milchproteins, insbesondere Molke, was durch die Hitzebehandlung verursacht wird, verhindert werden, wodurch die Herstellung eines Molkereiprodukts, wie Joghurt o. ä., welches einen Geschmack hat, der dem von Rohmilch eher ähnelt oder vom Geschmack der Rohmilch Gebrauch macht, erleichtert werden kann.
  • Die Anwendung der vorliegenden Erfindung ist nicht nur auf Joghurts beschränkt, da die vorliegende Erfindung auf alle Arten von Rohmilchsorten angewendet werden kann.
  • Als nächstes wird eine Beschreibung zu dem Fall gegeben, wo die erfindungsgemäße Technologie auf die Herstellung von Milchpulver oder Käse angewendet wird.
  • Beispiel 4: Herstellung von Milchpulver
  • Eine TG Enzympräparation („ACTIVA" TG, spezifische Aktivität: 1000 U/g der Präparation, Produkt der AJINOMOTO CO., INC.) wurde mit einem Anteil von 2 Einheiten pro Gramm des Milchproteins zu 1 Liter bei niedriger Temperatur sterilisierter fettarmer Kuhmilch (zur Sterilisation für 30 Minuten bei 63°C gehalten; Nichtfett-Milchfestgehalt: 8,4%; Proteingehalt: 3,1%; Milchfett: 1.5%) gegeben und gleichzeitig „AROMILD U" (Hefeextrakt, welches 8% Glutathion enthält) mit einem Anteil von 0,02% zugegeben, bezogen auf die Rohmilch. Das Gemisch wurde zur Umsetzung für 3 Stunden gerührt, während es bei 40°C gehalten wurde (2U Produkt: erfindungsgemäßes Produkt). Um die Umsetzung zu beenden, wurde das Gemisch auf 90°C erhitzt und dann sofort abgekühlt. Diese unter Verwendung von TG modifizierte Kuhmilch wurde dann bei –40°C eingefroren. Dann wurde die gefrorene Milch im Vakuum gefriergetrocknet, wobei ein Milchpulver (Testprodukt) aus dem erfindungsgemäßen Produkt erhalten wurde.
  • Andererseits wurden zum Vergleich ebenso aus bei niedriger Temperatur sterilisierter Kuhmilch, der weder TG noch das Reduktionsmittel zugegeben wurde (Kontrollbereich 1), aus bei niedriger Temperatur sterilisierter Kuhmilch, der nur das Reduktionsmittel zugegeben wurde (Kontrollprodukt 2), und aus bei niedriger Temperatur sterilisierter Kuhmilch, der nur die TG zugegeben wurde (Kontrollprodukt 3), Milchpulver hergestellt. Zum weiteren Vergleich wurde ebenso aus bei niedriger Temperatur sterilisierter Kuhmilch, der nur TG in einer Menge von 10 Einheiten pro Gramm Milchprotein zugegeben wurde (Kontrollprodukt 4), Milchpulver hergestellt.
  • Kinetische Analyse der sauren Gelierung mittles eines dynamischen Viskoelastizitätsmeters
  • Als eine rheologische Methode zum Untersuchen des Prozesses der Gelbildung kann ein Verfahren angewendet werden, bei dem die Veränderung des Elastizitätsmoduls im Laufe der Zeit bei konstanter Temperatur und Frequenz verfolgt wird (Dickinson et al., J. Agric. Food Chem. (1996), 44, 1371 bis 1377). Mittels dieses Verfahrens wurde die Veränderung des Elastizitätsmoduls während der Lagerung (G') des oben erhaltenen Milchpulvers (Testprodukt) angezeigt, als eine 15%-ige (w/w) Lösung des Milchpulvers angesäuert wurde. Ferner wurden die Kontrollprodukte 1 bis 4 derselben Methode unterworfen. Der verwendete Apparat war „Stress Tech Rheometer DAR-100" (Produkt der Seiko Denshi Kogyou K. K.).
  • Durch die Zugabe von 3,2% (w/w) Glucono-δ-lacton wurde die Ansäuerung der Milchpulverlösung gestartet und während die Probe auf 40°C gehalten wurde, wurde die Veränderung des Elastizitätsmoduls bei der Lagerung (G') über 40 Minuten (2400 Sekunden) aufgezeichnet. Die Ergebnisse sind in 4 gezeigt. Das Testprodukt gelierte schneller als die Kontrollprodukte 1 bis 3 und die Viskosität des Gels erreichte nach 40 Minuten das 1,6-fache. Bezüglich der Kontrollprodukte 2 und 3 wurde der Effekt, der durch die Zugabe nur des Reduktionsmittels oder der TG verursacht wurde, kaum beobachtet. Genauer gesagt, bezüglich der alleinigen Zugabe von TG (Kontrollprodukt 2), verlangsamte sich die Gelierung leicht. Zum Vergleich, im dem Fall (Kontrollprodukt 4), in dem alleine TG in einer Menge von 10 Einheiten pro Gramm Milchprotein zugegeben wurde, zeigte sich ein ähnliches Gelierverhalten, obwohl, verglichen mit dem Testprodukt, das Gelieren etwas langsamer erfolgte. Somit wurde gezeigt, dass erfindungsgemäß die Menge an TG, die zugegeben werden soll, auf Einfünftel der gewöhnlichen Menge verringert werden konnte.
  • Somit kann erwartet werden, dass Milchpulver, welches diese verbesserte Formbarkeit des sauren Gels aufweist, als Rohmaterial für verschiedene Lebensmittel als auch für Molkereiprodukte genutzt wird. Zum Beispiel wird Milchpulver, wie Magermilchpulver, häufig als Rohmaterial bei der Joghurtherstellung verwendet. In solch einem Fall, wenn Milchpulver, welches eine hohe Gelformbarkeit aufweist, verwendet wird, kann der Einsatz der zuvor erwähnten Zusätze für die Verbesserung des Gels reduziert werden. Wenn dieses Milchpulver außerdem im Verfahren zur Herstellung von Joghurt verwendet wird, müssen kein zusätzlicher Schritt für die Reaktion der TG bereitgestellt und die üblichen Herstellungsbedingungen nicht modifiziert werden.
  • Im Allgemeinen kann Milchpulver bei einer Vielzahl von Lebensmitteln angewendet werden, und der Verwendungswert des modifizierten Milchpulvers, welches erfindungsgemäß hergestellt wurde, ist nicht auf die oben beschriebene Joghurtherstellung begrenzt.
  • Ein Käse wird allgemein aus Rohmilch gemacht und die Rohmaterial-Milch deshalb hitzebehandelt, um Hygiene und gleichbleibende Qualität zu gewährleisten. Jedoch werden traditionelle Käsesorten, wie „EMETAL" aus der Schweiz, „ROCKFALL" aus Frankreich, „PRLMIJANO" UND „REJANO" aus Italien sorgfältig aus Rohmilch hoher Qualität in ihren Heimatorten hergestellt. Die Hitzebehandlung wird oft bei 71 bis 75°C für bis zu 15 Sekunden durchgeführt (möglicherweise zu milde Bedingungen für eine Sterilisation). Übermäßiges Erhitzen führt zu einer Nicht-Ionisierung von Kalziumionen, Denaturierung von Molkeproteinen, Bildung einer weichen Dickmilch, Verzögerung der Aynärese u. ä., wodurch die Qualität eines Käses herabgesetzt werden kann und insbesondere ein bitterer Geschmack verursacht wird.
  • Da übermäßiges Erhitzen bei der Käseproduktion nicht wünschenswert ist, wie zuvor beschrieben, ist eine erfindungsgemäße Technologie, die auch auf Rohmilch angewendet werden kann, im Hinblick auf eine Verbesserung nicht nur der physikalischen Eigenschaften eines Käses, sondern auch dessen Qualität, sehr vielversprechend.
  • Ferner beinhalten die Vorteile einer Verwendung von TG für einen Käse eine Steigerung im Ertrag von Dickmilch und Verbesserungen in Aroma, Geschmack und Erscheinungsbild (Offenle gungsschrift der Japanischen Patent Anmeldung No. 134947/1995). Zusätzlich zu diesen Vorteilen, erbringt die vorliegende Erfindung solche Leistungen, dass die Menge an TG, die hinzugegeben oder verwendet werden soll, reduziert werden kann, verglichen mit dem Stand der Technik, und dass die Reaktionszeit verkürzt werden kann.
  • Eine Beschreibung wird zu einem Beispiel gegeben, in welchem die erfindungsgemäße Technologie auf die Herstellung von Cheddarkäse angewendet wird. Dieses Beispiel wird mit einem anderen verglichen, in welchem TG bei der Herstellung des Käses gemäß einem konventionellen Verfahren verwendet wird (Offenlegungsschrift der Japanischen Patent Anmeldung No. 134947/1995). Das konventionelle Verfahren ist ein Verfahren, bei dem nur TG zur Rohmaterial-Milch hinzugegeben wird.
  • Beispiel 5: Herstellung von Cheddarkäse
  • 11 Liter einer bei niedriger Temperatur sterilisierten Kuhmilch (sterilisiert bei 63°C für 30 Minuten, Nichtfett-Milchfestgehalt: 8,4%; Milchfett: 3,6%; Milchproteingehalt: 3,1%) wurden auf 33°C erhitzt. Eine TG-Enzympräparation („ACTIVA" TG, spezifische Aktivität: 1000 U/g der Präparation, Produkt der AJINOMOTO CO., INC.) wurde zu der Milch in einer Menge von einer Einheit pro 1 Gramm des Milchproteins gegeben, und gleichzeitig wurde „AROMILD U" mit einem Anteil von 0,02% dazugegeben, basierend auf dem Gewicht der Rohmaterial-Milch.
  • Nach 30 Minuten wurde zu dem obigen Gemisch eine Milchsäurebakterienstarterkultur (Gemisch aus S. lactis und S. cremoris, Produkt der Chrischan Hansen's Laboratorien) mit einem Anteil von 0,75%, basierend auf dem Gewicht, dazugegeben, und das resultierende Gemisch wurde für 30 Minuten bei einer Temperatur von 33°C gehalten. Dann wurden 0,004% Labenzym (einfache Stärke (single strength), Produkt der Chrischan Hansen's Laboratorien) vom Kalb und 0,02% Kalziumchlorid zu dem Gemisch hinzugegeben. Das resultierende Gemisch wurde für 30 Minuten stehen gelassen, wodurch sich die Dickmilch bildete. Nachdem die Dickmilch geschnitten und für 5 Minuten stehen gelassen wurde, wurde sie für 10 Minuten langsam gerührt und dann auf 34°C erhitzt. Während die Dickmilch erhitzt wurde, wurde sie langsam weiter gerührt, ohne die Dickmilchklümpchen zu zerstoßen. Dann wurde die Dickmilch für 15 Minuten bei 38°C gerührt. Nach dem Stehenlassen für 5 bis 10 Minuten konnte die abgesonderte Molke abgetrennt werden.
  • Nach der Abtrennung der Molke wurde die resultierende Dickmilch in 6 Inch breite Bahnen geschnitten und die Schnittstücke der Dickmilch angesammelt. Bei einer Temperatur von 37 bis 38°C wurden anschließend die angehäuften Dickmilchbahnen jede 15 Minuten wiederholt gewendet, wodurch es ermöglicht wird, die Molke abzutrennen („cheddaring process"). Dann wurde die Dickmilch gemahlen. Salz (Natriumchlorid) wurde nach und nach in die gemahlene Dickmilch hineingemischt, d. h. das Salz wurde in drei Portionen geteilt und in solch einer Menge hinzugegeben, dass die Salzkonzentration 4,5% der Dickmilch beträgt. Danach wurde die resultierende Dickmilch in ein Behältnis gefüllt, gepresst, gereift und gelagert, um einen Cheddarkäse (Testprodukt) zu erhalten.
  • Zum Vergleich wurden ein Cheddarkäse (Kontrollprodukt) in derselben Art und Weise hergestellt, aber es wurde weder TG noch RROMILD U dazugegeben, und ein Käse (Herkömmliches Produkt) in derselben Weise mit einem herkömmlichen Verfahren, das heißt, durch Zugabe von 5 Einheiten TG pro 1 Gramm des Milchproteins hergestellt.
  • Die Gewichte der komprimierten Dickmilch und die Trockengewichte derselben wurden gemessen und eine sensorische Beurteilung der drei Wochen lang gereiften Cheddarkäse durch eine Gruppe, bestehend aus 10 kompetenten Mitgliedern, abgegeben. Das Testprodukt, das Kontrollprodukt und das herkömmliche Produkt wurden miteinander verglichen und die Ergebnisse sind unten in Tabelle 3 gezeigt.
  • Figure 00330001
  • Wie in Tabelle 3 gezeigt, erhöhte sich die Ausbeute der Dickmilch des Testprodukts gegenüber der des Kontrollprodukts um etwa 15%. Weiterhin war ihre Härte befriedigend und ihre Elastizität erhöht, verglichen mit der Dickmilch des Kontrollprodukts. Der Unterschied zwischen ihrem Geschmack und dem äußeren Anschein und denen des Kontrollprodukts war nicht so groß. Andererseits war die Ausbeute der Dickmilch des gewöhnlichen Produkts etwas geringer, aber fast gleich dem des Testprodukts. Weiterhin waren die Härte und der äußere Anschein und die Ergebnisse der sensorischen Beurteilung des gewöhnlichen Produkts fast gleich denen des Testprodukts. Aus dem vorhergehenden wird ersichtlich, dass die Menge an TG, welche in dem gewöhnlichen Verfahren verwendet wird, in welchem nur TG zugegeben wurde, erfindungsgemäß auf Einfünftel reduziert werden konnte.
  • Cheddarkäse ist ein sogenannter „Hartkäse" (Wassergehalt: etwa 40% oder geringer). Er wird weltweit am meisten hergestellt und ebenso als Rohmaterial für verarbeiteten Käse verwendet. Sein milder Geschmack scheint den Präferenzen vieler Menschen zu entsprechen.
  • Die vorliegende Erfindung, die die gewöhnliche Menge der TG reduzieren, die Ausbeute der Dickmilch erhöhen und eine Dickmilch, die eine gute Härte und Elastizität hat, und infolgedessen einen Hartkäse mit hoher Qualität, wie Cheddarkäse, bereitstellen kann, ist vom industriellen Standpunkt äußerst nützlich.
  • Wirkungen der Erfindung
  • Gemäß der erfindungsgemäßen Technologie, bei der der Rohmaterialmilch, wie Rohmilch, die eine geringe Reaktivität gegenüber TG hat, TG und ein Reduktionsmittel zugegeben werden und diese mit der Rohmaterialmilch reagieren, kann die Reaktivität der Rohmaterialmilch erhöht und die Milchproteine wirksamer modifiziert werden als zuvor. Außerdem kann gemäß der erfindungsgemäßen Technologie die erforderliche Menge des Re duktionsmittels in so einem Bereich liegen, in dem es Nahrungsmitteln zugegeben werden darf, und daher ist die Anwendbarkeit des Reduktionsmittels hoch. Daher kann sie zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften eines Molkereiprodukts, wie Yoghurt, welches Rohmilch verwendet, breit angewendet werden.

Claims (7)

  1. Verfahren zur Modifizierung von Rohmaterial-Milch; wobei ein Reduktionsmittel zugegeben wird, wenn Transglutaminase dazu veranlaßt wird, auf Rohmaterial-Milch für ein Molkereiprodukt einzuwirken, um das Milchprotein zu modifizieren.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Rohmaterial-Milch Rohmilch, entrahmte Milch oder eine weiterverarbeitete Milch davon ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Rohmaterial-Milch eine Casein-enthaltende Lösung ist, die durch Verarbeitung einer der in Anspruch 2 beanspruchten Milchsorten erhalten wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Reduktionsmittel mindestens eine Verbindung ist, die aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus reduziertem Glutathion, Cystein, γ-Glutamylcystein, schwefeliger Säure, Ascorbinsäure, Erythorbinsäure und Salzen davon besteht, oder eine Zubereitung, die mindestens eines dieser Reduktionsmittel enthält.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Reduktionsmittel in einer Menge von 1 × 10–5 bis 1 × 10–1 g pro 1 Gramm des Nichtfett-Milchfestgehalts zugegeben wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Transglutaminase dazu veranlaßt wird, in einer Menge von 0,001 bis 20 Einheiten pro 1 Gramm des Milchproteins auf die Rohmaterial-Milch einzuwirken.
  7. Molkereiprodukt, erhältlich durch Verwendung der durch das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 modifizierten Rohmaterial-Milch.
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