-
Technischer Bereich
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Behandlung einer Oberfläche eines
Substrats aus einem Polymer, um seine Oberflächeneigenschaften zu ändern.
-
Verwandter Stand der Technik
-
Polymere
haben eine ungezählte
Anzahl von praktischen Verwendungen. In vielen Fällen jedoch weist das Polymer
Oberflächeneigenschaften
auf, die nicht ideal sind. In dem Fall von zum Beispiel Polyethylenterephthalat
(hiernach abgekürzt
als PET bezeichnet) und anderen Polymeren besitzen kommerziell erhältliche
Produkte eine Rauheit, die mit der Oberflächenkristallinität zusammenhängt. Diese Rauheit
ruft eine Anzahl von Problemen hervor. Es wird davon ausgegangen,
dass sie eine negative Rolle spielen, wenn der Film als Substrat
für die
Abscheidung weiterer Schicht verwendet wird, zum Beispiel von anorganischen
Glasüberzügen, durch
Hervorrufen von Defekten und Spannungen in der weiteren Schicht
während
ihres Aufwachsens. In ähnlicher Weise
ist es für
viele Polymere wie PET schwierig, Substanzen durch ihre Oberfläche in das
Polymer hinein zu diffundieren.
-
Es
ist daher wünschenswert,
die Oberfläche eines
Polymers zu behandeln, um seine Eigenschaften zu ändern.
-
OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Substrat zur Verfügung gestellt, welches umfasst:
ein
erstes Polymer (1);
eine Schicht eines zweiten Polymers
(6) in einer amorphen Form, das auf einer Oberfläche des
ersten Polymers (1) abgeschieden ist; und
eine dritte
Schicht (10) die aus einem anorganischen Material gebildet
und auf einer Oberfläche
des zweiten Polymers (6) abgeschieden ist,
dadurch
gekennzeichnet, dass
das erste Polymer (1) eine halbkristalline
Struktur aufweist, in welcher Kristalle (2) in statistischer
Orientierung in einem amorphen Bett (3) dispergiert sind;
die
Kristalle (2), die in dem amorphen Bett (3) eingebettet
sind, ragen aus dem amorphen Bett (3) heraus;
das
zweite Polymer (6) ist Polyethylenterephthalat und weist
eine Dicke von 10 nm bis 200 nm auf, um die Kristalle (2)
einzugraben, die aus dem amorphen Bett (3) herausragen,
und es weist ein Molekulargewicht von mindestens 15.000 auf; und
die äußere Oberfläche des
zweiten Polymers (6) ist flacher als die Oberfläche des
ersten Polymers (1).
-
Da
das zweite Polymer in einer amorphen Form vorliegt, kann es die
Oberflächeneigenschaften des
Substrats verbessern. Zum Beispiel weist das erste Polymer des Substrats
eine halbkristalline Struktur auf, und die amorphe Schicht breitet
sich über
die raue kristalline Oberfläche
aus und stellt eine flachere äußere Oberfläche zur
Verfügung,
wodurch die Oberflächen-Rauheit des Substrats
effektiv verringert wird. Ebenso ist die amorphe Schicht weicher
und haftfähiger
als die kristalline Oberfläche
des Substrats. Die amorphe Schicht verbessert die Oberflächeneigenschaften
des Substrats beim Unterstützen
der Abscheidung weiterer Schichten. Sie unterstützt ebenso die Diffusion von
Substanzen in das Substrat hinein.
-
PET
ist insbesondere geeignet als zweites Polymer, weil PET in seiner
amorphen Form nützliche
Verbesserungen der Oberflächeneigenschaften eines
Substrats zur Verfügung
stellen kann.
-
Die
vorliegende Erfindung ist insbesondere vorteilhaft, wenn das erste
und das zweite Polymer die gleichen sind, weil dann die Vorteile
der amorphen Schicht, welche die Oberflächeneigenschaften des Substrats
verbessert, ohne jegliche wesentliche Änderung der chemischen und
physikalischen Eigenschaften des Substrats selbst erhalten werden.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
-
1 ist
eine Aufnahme eines Rasterkraftmikroskops einer Probe eines PET-Films.
-
2 ist
eine schematische Querschnittsansicht einer Probe von PET, die eine
halbkristalline Struktur zeigt.
-
3 ist
eine schematische Querschnittsansicht der Probe aus 2 mit
einer darauf abgeschiedenen amorphen Schicht.
-
4 ist
eine schematische Querschnittsansicht der Probe aus 3 mit
einer weiteren auf der amorphen Schicht abgeschiedenen Schicht.
-
5 ist
eine Aufnahme eines Rasterkraftmikroskops eines PET-Films, der auf
einem Substrat aus Silicium abgeschieden wurde.
-
BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
-
Ausführungsformen
gemäß der Erfindung werden
nun unter Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben.
-
PET
ist ein Polymer, das viele praktische Verwendungen hat. Die Oberfläche von
PET besitzt eine Rauheit, die mit der Oberflächenkristallinität zusammenhängt. Dies
wird in 1 beschrieben, die ein Bild
eines kommerziell erhältlichen
PET-Films mit optischen Grad von 25 μm Dicke zeigt, das durch ein Rasterkraftmikroskop
(AFM) aufgenommen wurde. Es wird sofort deutlich, dass der PET-Film
einen relativ hohen Grad von Oberflächen-Rauheit aufweist. Diese
Rauheit hängt
mit der Oberflächenkristallinität des PET
wie folgt zusammen.
-
2 ist
eine schematische Querschnittsansicht eines Substrats 1 mit
einer halbkristallinen Struktur wie der von PET. Diese Struktur
kann so verstanden werden, dass sie eine Anzahl von Kristallen 2 umfasst,
die in statistischer Orientierung in dem amorphen Bett 3 dispergiert
sind. Die Kristalle 2 weisen typischer Weise Dimensionen
in der Größenordnung
von 10 nm bis 20 nm auf. Der Grad der Kristallinität hängt von
dem Polymer des Substrats 1 ab. Ein typischer Wert für PET und
andere Polymere ist etwa 30%, kann aber stark abhängig von
der Tiefe von dem Substrat 4 und der thermischen und mechanischen
Vorgeschichte variieren, was zu höheren Werten an der Oberfläche führt, genauer
gesagt bis zu 70% und höher.
An der Oberfläche 4 der
Probe ragen die Kristalle 2, die in dem amorphen Bett eingebettet sind,
hervor, was Rauheit in der Oberfläche 4 erzeugt. Der
Grad der Rauheit kann durch den Effektivwert (RMS) der Rauheit gekennzeichnet
werden, wie er durch den Pfeil 5 dargestellt wird. In dem
Fall von kommerziell erhältlichem
PET ist die RMS-Rauheit, die aus einer Aufnahme eines Rasterkraftmikroskops für Bereiche
von 1 × 1 μm2 gemessen wurde, etwa 1 nm bis 2 nm.
-
Die
Oberflächen-Rauheit
ruft ungewünschte Oberflächeneigenschaften
hervor. Im Besonderen wird die Oberflächen-Rauheit dafür verantwortlich gemacht,
eine negative Rolle zu spielen, wenn das Substrat 1 für die Abscheidung
weiterer Schichten verwendet wird, zum Beispiel für einen
anorganischen Glasüberzug,
durch Hervorrufen von Defekten und Spannungen in den weiteren Schichten
während ihres
Aufwachsens. Ebenso behindert die Oberflächenkristallinität die Diffusion
von Substanzen in das Substrat hinein.
-
In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung wird eine Schicht 6 auf
einem Polymer in amorpher Form auf der Oberfläche des Substrats 1 abgeschieden,
um die Oberflächeneigenschaften
zu verbessern, wie in 3 dargestellt wird. Die Schicht 6 bedeckt
die originale Oberfläche 4 des
Substrats, wodurch sie die Kristalle 2, die aus dem amorphen Bett 3 hervorragen,
eingräbt.
Die äußere Oberfläche 8 der
Schicht ist wesentlich flacher als die originale Oberfläche 4 auf
dem Substrat 1 aufgrund der gleichmäßigen Natur des amorphen Materials.
Die niedrigere RMS-Rauheit der äußeren Oberfläche 8 wird schematisch
in 3 durch den Pfeil 7 gezeigt. In dem Fall
einer Schicht 6 aus PET ist die RMS-Rauheit, die aus einer
Aufnahme eines Rasterkraftmikroskops für Bereiche von 1 × 1 μm2 gemessen wurde, etwa 0,2 nm bis 0,4 nm
(ohne Auslagerung, wie später
beschrieben wird).
-
Konsequenter
Weise verbessert die Schicht 6 die Oberflächeneigenschaften
des Substrats 1. Da die äußere Oberfläche 8 flacher ist,
unterstützt
dies die Abscheidung weiterer Schichten auf der Oberfläche der
amorphen Schicht 6. Die amorphe Schicht 6 ist
ebenso weicher und haftfähiger.
Die amorphe Natur des Materials in der Schicht 6 trägt zur Diffusion von
Substanzen in das Substrat 1 hinein bei.
-
Die
kristalline Struktur der Kristalle 2, welche aus der originalen
Oberfläche 4 des
Substrats 1 herausragen, verfestigen die amorphe Schicht 6 durch Bereitstellen
eines tragenden Netzwerks.
-
4 ist
eine schematische Querschnittsansicht, welche das behandelte Substrat 1 darstellt,
das in 3 dargestellt wird, mit einer weiteren Schicht 10,
die auf der äußeren Oberfläche der
amorphen Schicht 6 abgeschieden wurde. Die weitere Schicht 10 kann
jegliches anorganische Material enthalten, welches zur Abscheidung
auf dem Substrat 1 gewünscht
wird, zum Beispiel ein anorganisches Material wie Metall, Metalloxid,
Metallnitrid, Siliciumoxid, Siliciumnitrid und eine Mischung davon.
Das anorganische Material kann SiOx (0 ≤ x ≤ 2), ITO (Indium-Zinn-Oxid),
TiOx (0 ≤ x ≤ 2), AlOx (0 ≤ x ≤ 1,5), MgOx (0 ≤ x ≤ 1), SnOx (0 ≤ x ≤ 1), ZrOx (0 ≤ x ≤ 2) und InOx (0 ≤ x ≤ 1) umfassen.
Was die Dicke der weiteren Schicht 10 betrifft, ist 4 nur
schematisch zu verstehen. Die weitere Schicht 10 kann jede
Dicke aufweisen und ist nicht darauf begrenzt, eine Dicke aufzuweisen,
die mit der amorphen Schicht 6 vergleichbar ist. Die Schicht 6 ist
aus PET, weil dieses insbesondere vorteilhafte Oberflächeneigenschaften bereitstellt.
Das Molekulargewicht der Schicht 6 ist mindestens 15.000.
-
Die
vorliegende Erfindung kann auf ein Substrat aus jeglichem Polymer
angewendet werden, um seine Oberflächeneigenschaften zu verbessern,
bevorzugt Polyester und insbesondere bevorzugt ein Polyalkylenterephthalat.
Das Substrat 1 kann jegliches Molekulargewicht aufweisen,
welches für
eine gute Qualität
der Filmerzeugung geeignet ist (stark abhängig von dem ausgewählten Polymer).
Für PET würde ein
typisches Molekulargewicht in dem Bereich von etwa 15.000 bis 60.000
liegen.
-
Im
Allgemeinen ist es für
das Substrat 1 und die zu bildende amorphe Schicht 6 wünschenswert, aus
im Wesentlichen dem gleichen Material gebildet zu werden, um eine
Verbesserung der Oberflächeneigenschaften
des Substrats 1 ohne wesentliche Änderung der chemischen und physikalischen
Eigenschaften des Substrats 1 selbst zu ermöglichen.
-
Die
Dicke der Schicht 6, die in 3 durch den
Pfeil 9 dargestellt wird, liegt zwischen 10 nm und 200
nm. An dem unteren Ende des Bereichs muss die Dicke ausreichend
sein, um die Oberflächeneigenschaften
zu verbessern. Folglich muss die Dicke der Schicht 6 ausreichend
sein, um die Kristalle 2, die aus der originalen Oberfläche 4 des
Substrats 1 herausragen, zu bedecken. Folglich ist es in
dem Fall eines Substrats 1 mit einer halbkristallinen Struktur,
die Kristalle 2 mit Dimensionen in dem Bereich von 10 bis
20 nm einschließt,
wünschenswert
für die
Dicke der Schicht 6, mindestens um 10 nm oder mehr, bevorzugt
um 20 nm herum zu liegen.
-
Was
eine Verbesserung der Oberflächeneigenschaften
des Substrats betrifft, gibt es keine absolute Obergrenze für die Dicke
der Schicht 6. Es gibt jedoch andere praktische Gründe, warum
es wünschenswert
ist, die Dicke der Schicht 6 zu begrenzen. Zum Beispiel
gibt die mechanische Festigkeit der Schicht 6 ein praktisches
Maximum für
die Dicke der Schicht 6 an. Die amorphe Natur der Schicht 6 ruft hervor,
dass sie eine relativ niedrige mechanische Festigkeit verglichen
zu einem Substrat 1 mit einer halbkristallinen Struktur
aufweist. Aus diesem Grund wird die maximale Dicke der Schicht 6
um 100 oder 200 nm liegen.
-
Ein
Verfahren zum Abscheiden der amorphen Schicht 6 auf dem
Substrat 1 wird nun beschrieben. Das Verfahren ist prinzipiell
das Abscheiden einer Lösung
des Polymers, aus welchem die Schicht zu bilden ist, auf der Oberfläche 4 des
Substrats 1, begleitet durch Bewegung des Substrats 1 mit
einer ausreichenden Geschwindigkeit, um sowohl die Lösung über das
Substrat 1 auszubreiten, als auch das Lösungsmittel zu verdampfen,
wodurch eine Schicht des Polymers in einer amorphen Form auf dem
Substrat 1 zurückbleibt.
-
Insbesondere
wird das Verfahren wie folgt durchgeführt. Zunächst wird eine Lösung des
Polymers, das die Schicht bilden soll, hergestellt. Jedes Lösungsmittel,
in welchem das Polymer löslich
ist, kann verwendet werden, zum Beispiel 2-Chlorphenol.
-
Nachfolgend
wird eine Menge der Lösung auf
der Oberfläche 4 des
Substrats 1 abgeschieden. Das Substrat 1 wird
bewegt, bevorzugt simultan mit der Abscheidung, mit einer ausreichend
hohen Geschwindigkeit, so dass die Lösung auf der Oberfläche 4 des
Substrats 1 ausgebreitet wird und um das Lösungsmittel
zu verdampfen. Das Verfahren beruht auf einem abrupten Anstieg der
Viskosität
und einer Verfestigung der Lösung
während
des Ausbreitens und verstärkt
die Verdampfung des Lösungsmittels unter
diesem Einfluss von Scherkräften,
die auf die Lösung
als Ergebnis der Bewegung des Substrats 1 aufgebracht werden.
-
Tatsächlich gibt
es einen breiten Bereich der Auswahl in den Parametern dieses Verfahrens,
wie die Auswahl des Lösungsmittels,
die Konzentration der Lösung
und die Geschwindigkeit der Bewegung. Diese Parameter werden wie
folgt aufeinander abgestimmt. Zunächst hängt die Viskosität der Lösung von dem
Lösungsmittel,
der Konzentration der Lösung ab.
Eine typische Konzentration wird in dem Bereich von etwa 5 mg/ml
bis etwa 100 mg/ml, bevorzugt von etwa 20 mg/ml bis 50 mg/ml abhängig von
dem Molekulargewicht und der chemischen Natur des fraglichen Polymers
und dem Molekulargewicht des Polymers liegen.
-
Die
Geschwindigkeit der Bewegung steuert ebenso die Rate des Ausbreitens
abhängig
von der Viskosität
der Lösung.
Die Geschwindigkeit der Bewegung steuert ebenso den Grad der Verdampfung, welcher
ebenso von der Konzentration der Lösung abhängt. Die Menge der abgeschiedenen
Lösung und
die Geschwindigkeit der Bewegung werden dann so ausgesucht, dass
die Lösung über die
gewünschte
Fläche
ausgebreitet wird, im Gleichgewicht mit der Konzentration der Lösung und
ihrer Viskosität.
Die Dicke des abgeschiedenen Polymers kann durch die Abscheidungsgeschwindigkeit
und die Konzentration der Lösung
gesteuert werden.
-
Die
Faktoren, welche die Dicke der abgeschiedenen Schicht steuern, wurden
früher
studiert, wie zum Beispiel in Extrand, C. W., Polym. Eng. and Sci.,
1994, Band 34, Nr. 5, 390 zur Abscheidung von natürlichem
Kautschuk, Polystyren und Polymethylmethacrylat auf Silicium berichtet
wurde. Ähnliche Annahmen
treffen auf die vorliegende Erfindung zu.
-
Die
Lösung
kann auf der Oberfläche 4 des Substrats 1 in
bestimmten Mengen oder in einem kontinuierlichen Verfahren abgeschieden
werden.
-
Ein
Verfahren für
die Bewegung ist eine Drehung des Substrats 1. In diesem
Falle wird die Ausbreitung der Lösung
durch die Zentrifugalkraft hervorgerufen, welche durch die Drehung
des Substrats 1 aufgebracht wird. Ein typischer Drehgeschwindigkeitsbereich
liegt von 500 U/min bis etwa 5000 U/min. Schichten mit bester Qualität werden
mit einem Geschwindigkeitsbereich von etwa 1000 U/min und 3000 U/min
gebildet.
-
In
einem alternativen Verfahren wird das Substrat 1 linear
bewegt. Ein typischer Geschwindigkeitsbereich liegt von etwa 2 m/s
bis etwa 20 m/s. Schichten mit bester Qualität werden in dem Bereich von
etwa 5 m/s bis 10 m/s gebildet. Zum Beispiel kann das Substrat 1 in
einem kontinuierlichen Verfahren auf einem ausgedehnten Substrat 1 bewegt
werden, mit der Lösung,
die kontinuierlich durch Aufspritzen auf das Substrat 1 abgeschieden
wird.
-
Es
ist wünschenswert,
ein Lösungsmittel auszuwählen, in
welchem das Material des Substrats 1 relativ unlöslich ist.
Als Ergebnis wird während
des Verfahrens des Abscheidens der Schicht das Substrat 1 nicht
durch die Bildung der Schicht 6 beeinträchtigt. Folglich ist das vorliegende
Verfahren insbesondere für
PET als Substrat 1 geeignet, aufgrund seiner im Allgemeinen
geringen Löslichkeit
in einem kaltem Lösungsmittel.
-
Bevorzugt
wird das Verfahren bei einer Temperatur von oberhalb etwa 10°C durchgeführt. Darunter
kann es Probleme mit der Anhaftung und der Ablösung aufgrund eines Passungsfehlers
der elastischen Eigenschaften der Schicht 6 und des Substrats 1 geben
(mindestens während
der Abscheidung aufgrund des Temperaturgradienten). Bevorzugt liegt die
Temperatur unter der Glasübergangstemperatur der
Oberfläche
der Schicht (für
PET von etwa 50°C bis
etwa 80°C,
abhängig
von der Dicke der Schicht 6), so dass eine vorgeschlagene
Temperatur niedriger als etwa 45°C
oder 30°C
wäre.
-
Nachfolgend
zu der Abscheidung der Schicht 6 auf dem Substrat 1 kann
die Schicht 6 mit dem Ziel des Steigerns der Kristallinität des amorphen
Polymers ausgelagert werden. Dies ist vorteilhaft, um die mechanische
Festigkeit der amorphen Schicht 6 anzuheben, obwohl es
sicherlich wünschenswert
ist, den Grad der Kristallinität
in der Schicht 6 auf weniger als den des Substrats 1 zu
begrenzen, um die Verbesserung der Oberflächeneigenschaften aufrechtzuerhalten.
Um die Kristallinität anzuheben,
wird eine Auslagerung bei einer Temperatur oberhalb der Glasübergangstemperatur
der amorphen Phase durchgeführt,
für PET
zum Beispiel oberhalb 80°C.
Der Grad der Kristallinität
wird prinzipiell durch die Auslagerungstemperatur gesteuert. Die
Kristallinität
kann so gesteuert werden, dass sie jeglichen Wert annehmen kann,
was die Variation von 0%, wenn die Schicht 6 anfänglich gebildet
wird, bis zu 70% erlaubt. Die Kristallinität kann ebenso durch die Dicke
der Schicht 6 und die thermische Vorgeschichte gesteuert
werden. Die RMS-Rauheit für eine
Schicht 6 aus PET kann bis zu 3 nm gesteuert werden, wie
aus einer Aufnahme eines Rasterkraftmikroskops für einen Bereich von 1 × 1 μm2 deutlich wird.
-
Um
die Effizienz des Abscheidungsverfahrens zu demonstrieren, wurde
das Verfahren durchgeführt,
um eine Schicht aus PET auf Silicium und Glassubstraten abzuscheiden.
Das Verfahren wurde unter Verwendung einer Menge von 50 μl einer 1%-igen
Lösung
von PET in 2-Chlorphenol
als Lösungsmittel
durchgeführt.
Das Substrat wurde durch Drehung mit einer Schleuderrate in dem
Bereich von 1000 U/min bis 3000 U/min bewegt. Auf diesem Wege wurden
Schichten mit der Dicke in dem Bereich von 180 nm und 20 nm gebildet.
Nachfolgend wurden die Proben bei erhöhten Temperaturen ausgelagert,
typischerweise um 100°C
oder 150°C.
Die sich ergebenden Schichten wurden unter Verwendung der Rasterkraftmikroskopie
und der Fourier transformierten Infrarot-Spektroskopie untersucht. Zum
Beispiel wird eine Aufnahme eines Rasterkraftmikroskops an einer
aktuellen sich ergebenden PET-Schicht in 5 gezeigt,
welches ungefähr
den gleichen Maßstab
wie die Aufnahme eines Rasterkraftmikroskops aus 1 zeigt,
und in welchem die PET-Schicht eine Dicke von etwa 80 nm aufweist.
Die Analyse von solchen Aufnahmen eines Rasterkraftmikroskops zeigt,
dass die RMS-Rauheit der äußeren Oberfläche der
PET-Schicht signifikant unter die des PET-Films verringert wurde.
Dies ist klar, zum Beispiel aus dem Vergleich der Aufnahmen eines Rasterkraftmikroskops
der 1 und 5. Tatsächlich zeigen die Aufnahmen
eines Rasterkraftmikroskops der Schicht eine amorphe merkmalslose Struktur.
-
Solche
Untersuchungen haben ebenso die Erzeugung einer rauen, granularen
Struktur durch Auslagern oberhalb des Glasübergangspunktes gezeigt. Typischerweise
erzeugt dies einen dreifachen Anstieg in der RMS-Rauheit. Die Möglichkeit,
die Kristallinität
der PET-Oberfläche
durch den Auslagerungsvorgang zu steuern, wurde sowohl durch Rasterkraftmikroskopie
als auch (FT-IR)
Spektroskopiedaten bestätigt.