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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fluormethylierung
halogenierter Alkohole. Ein Alkohol wird mit einem Dialkoxymethan
unter sauren Bedingungen zur Reaktion gebracht, um ein Acetal zu
erzeugen, welches anschließend
mittels Reaktion mit einer Lewis-Säure und einem Fluorierungsmittel
fluoriert wird. Das Verfahren erzeugt fluorierte Verbindungen in
hoher Ausbeute und kann in einem einzelnen Reaktionsgefäß ausgeführt werden.
Vorzugsweise kann das Verfahren verwendet werden, um Sevofluran
aus Hexafluorisopropanol zu synthetisieren.
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Hintergrund
der Erfindung
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Anästhetika
gehören
zu einer Klasse von biochemischen Beruhigungsmitteln, welche die
Vitalfunktionen von Zellen beeinflussen. Anästhetika führen im allgemeinen bei minimaler
Unterdrückung
der Vitalfunktionen zur Schmerzbetäubung, dem Verlust des Bewusstseins,
verminderter Reflexaktivität
und Muskelrelaxation. Anästhetika
können
gasförmig
(volatil) oder gebunden (nicht-volatil) vorliegen. Gasförmige Anästhetika werden
inhaliert und treten durch die Lungen in den Blutstrom ein, während gebundene
Anästhetika
parenteral oder über
den Speisekanal verabreicht werden.
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Viele
zur Zeit verwendete gasförmige
Anästhetika
sind halogenierte Verbindungen. Diese Verbindungen neigen dazu,
geringere metabolische Störungen
zu erzeugen und sind weniger leicht entflammbar als herkömmliche
gasförmige Narkoseverbindungen,
wie beispielsweise Ether und Cyclopropan. Beispiele halogenierter
Narkoseverbindungen schließen
Halothan (CF3CHBrCl) und Trichlorethylen
(Cl2C=CHCl) sowie halogenierte Etherverbindungen,
wie beispielsweise Enfluran (CHF2OCF2CHClF), Fluroxen (CF3CH2OCH=CH2), Methoxyfluran
(Cl2CHCF2OCH3) und Isofluran (CF3CHClOCHF2) ein.
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Ein
besonders nützliches
halogeniertes Ether-Anästhetikum
ist Sevofluran, (CF3)2CHOCH2F, weiterhin bekannt als 2-(Fluormethoxy)-1,1,1,3,3,3-hexafluorpropan
oder Fluormethyl-1,1,1,3,3,3-hexafluor-2-propylether.
Sevofluran ist heutzutage eines der wichtigsten und am häufigsten
verwendeten Allgemeinanästhetika. Sevofluoran
vereinigt vielfältige
Eigenschaften, die bei einem Inhalationsanästhetikum höchst erwünscht sind, eingeschlossen
den geringsten Blut/Gas-Verteilungskoeffizienten
von 0,63, milde Induktion und Erholung von der Narkose, minimale
Irritation der oberen Atemwege, geringe metabolische Umsetzungsgeschwindigkeit
sowie schnelle Eliminierung. Zusätzlich
dazu ist Sevofluran für
die extrakorporale chirurgische Verwendung geeignet. Obwohl der
tatsächliche
Wirkmechanismus von Sevofluran noch aufgeklärt werden muss, konnte kürzlich gezeigt
werden, dass Sevofluran mit nikotinischen Acetylcholinrezeptoren
durch Beeinflussung des offenen und geschlossenen Zustands der Ionenkanäle bei klinischen
Konzentrationen und darunter wechselwirkt. Sevofluran könnte darüber hinaus
die reversible Modulierung von GABA- und Glycin-Rezeptoren beeinflussen. Obengenanntes
legt nahe, dass die anästhetische
Wirkung von Sevofluran zumindest teilweise auf Wechselwirkungen
zwischen Sevofluran und spezifischen spannungsgesteuerten Ionenkanälen basiert.
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Die
Herstellung fluorierter Verbindungen, wie beispielsweise Sevofluran,
ist im allgemeinen schwierig, da nur eine begrenzte Anzahl selektiver
Fluorierungsreaktionen zur Verfügung
steht. Die direkte Fluorierung organischer Verbindungen durch Austausch
von Wasserstoff ist statistisch, nicht-selektiv und im allgemeinen von
der Bildung vieler Nebenprodukte begleitet. Somit werden fluorierte
Verbindungen allgemein dadurch dargestellt, dass zuerst ein substituiertes
organisches Zwischenprodukt, bei dem die Substituentengruppe an der zu
fluorierenden Stelle liegt, synthetisiert wird und anschließend die
Substituentengruppe durch ein Fluoridion ausgetauscht wird. So wurden
beispielsweise Metallfluoride verwendet, um Chlor-Substituentengruppen
auszutauschen.
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Einige
Synthesewege zur Darstellung von Sevofluran verwenden Hexafluorisopropylalkohol
(HFIP) als ein Ausgangsmaterial. Zum Beispiel offenbart das US-Patent
Nr. 3,683,092 ein Verfahren zur Synthetisierung von Sevofluran,
eingeschlossen die Methylierung von Hexafluorisopropylalkohol, gefolgt
von Fluorierung, entweder mit (a) Bromtrifluorid oder (b) Chlorgas,
gefolgt von Kaliumfluorid. Das US-Patent Nr. 4,469,898 offenbart
ein Verfahren zur Synthetisierung von Sevofluran, welches das Vermischen
von Hexafluorisopropylalkohol, Formaldehyd, Fluorwasserstoff und
einem Protonierungs-, Dehydrierungs- und Fluorid-Ionenerzeugendem
Mittel einschließt.
Das US-Patent Nr. 4,250,334 offenbart ein Verfahren zur Synthetisierung
von Sevofluran durch Zugabe von HFIP zu einer Mischung eines stöchiometrischen Überschusses
von Paraformaldehyd und Fluorwasserstoff sowie ausreichend Schwefelsäure, um
den Großteil
des während
der Reaktion erzeugten Wassers zu maskieren. Das US-Patent Nr. 4,314,087
offenbart ein Verfahren zur Synthetisierung von Sevofluoran mittels
Reaktion von HFIP mit Fluorwasserstoff und einem Formaldehyd.
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Die
in den in Bezug genommenen Patenten offenbarten Synthesewege können zu
unerwünschten
Nebenprodukten führen,
die möglicherweise
nur schwer von dem durch die Synthese erzeugten Sevofluran zu trennen
sind. Darüber
hinaus müssen
bei der Verwendung von korrosiven Stoffen bei diesen Synthesewegen spezialisierte
Gerätschaften
verwendet werden und besondere Vorsichtsmaßnahmen bei der Handhabung eingehalten
werden.
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Andere
Verfahren zur Herstellung von Hexafluorisopropylethern schließen die
Umwandlung von 1,1,1,3,3,3-Hexachlorisopropylether zu 1,1,1,3,3,3-Hexafluorisopropylether
ein. Beispielsweise kann Methyl-1,1,1,3,3,3-hexachlorisopropylether
und Chlormethyl-1,1,1,3,3,3-hexachlorisopropylether
mittels Reaktion einer der beiden oben genannten Verbindungen mit
Bromtrifluorid in Sevofluran umgewandelt werden. Hexafluorisopropylether
können
weiterhin mittels Reaktion jeder dieser chlorierten Verbindungen
mit Fluorwasserstoff, gefolgt von einer Reaktion mit Bromtrifluorid
hergestellt werden. Das US-Patent Nr. 4,874,901 offenbart ein Verfahren
zur Fluorierung halogenierter Etherverbindungen, worin Verbindungen,
wie beispielsweise Sevofluran, mittels Reaktion von Chlormethylhexafluorisopropylether
entweder mit Kaliumfluorid oder Natriumfluorid hergestellt werden
können.
Jedoch sind die Chlor-Austauschverfahren nicht wünschenswert, da beim Syntheseverfahren
große
Mengen Chlor freigesetzt werden, die Ausbeuten gering sind und vielfältige Chlor-Fluor-Zwischenprodukte
gebildet werden. Die Zwischenprodukte müssen entfernt werden, um das
endgültige
Etherprodukt Sevofluran, zu erhalten. Durch die Aufreinigungsverfahren
wird die Synthese von 1,1,1,3,3,3-Hexafluorisopropylethern schwieriger
und kostspieliger.
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Alternativ
dazu wurden Hexafluorpropane, wie in den US-Patenten Nr. 5,789,630 und Nr. 5,705,710 offenbart,
aus Malonnitril in Anwesenheit von Bromtrifluorid synthetisiert
worden.
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Ein
weiterer potentieller Syntheseweg zu Sevofluran stellt die Fluordecarboxylierung
dar. Patrick et al., J. Org. Chem. 48, 4158-4159 (1983) berichten,
dass Alkylcarbonsäuren
mit Xenondifluorid (XeF2) in Anwesenheit
von Fluorwasserstoff fluordecarboxyliert werden können. Obwohl
die Verwendung von Xenondifluorid in kleinem Maßstab effektiv sein kann, machen
die Kosten von Xenondifluorid die Verwendung in großem Maßstab unpraktikabel.
Darüber
hinaus werden, falls Alkoxyessigsäuren mit Xenondifluorid fluordecarboxyliert werden,
signifikante Mengen an Nebenprodukten gebildet. Der Austausch einer
Carbonsäuregruppe
mit einer Fluoridgruppe wurde auch in dem US-Patent Nr. 4,996,371 und in RE 35,568
offenbart, die die Reaktion hydrierter aliphatischer Carbonsäureverbindungen
mit Bromtrifluorid zeigen; und in dem US-Patent Nr. 4,847,427, das
ein Verfahren zur Herstellung von Fluorcarbonpolyethern offenbart,
mittels Neutralisation einer perfluorierten Carbonsäure durch
Erwärmen
mit Fluor in Anwesenheit eines Metallfluorids, um die Carbonsäuregruppe
auszutauschen.
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Die
EP 0 822 172 offenbart ein
Verfahren zur Herstellung von Fluormethyl-1,1,1,3,3,3-hexafluorisopropylether
mittels Inkontaktbringen eines Polyethers, repräsentiert durch die Formel R
1O(CH
2O)
nR
2, mit einem Medium, umfassend Fluorwasserstoff
sowie ein Beschleunigungsmittel, worin R
1 und
R
2 unabhängig
voneinander Wasserstoff, C
1-C
10-Alkyl-
oder Halogenalkylgruppen sein können,
n eine ganze Zahl von 1 bis 10 darstellt und R
1 und
R
2 nicht gleichzeitig Wasserstoff sind.
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Während die
oben genannten Verfahren zur Herstellung bestimmter fluorierter
Verbindungen geeignet sind, sind diese Verfahren komplex, teuer
und erbringen oftmals fluorierte Produkte in geringen Ausbeuten
zusammen mit beachtlichen Mengen an Nebenprodukten. Somit besteht
ein Bedarf für
verbesserte Verfahren zur Herstellung fluorierter Verbindungen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf ein neuartiges Verfahren
zur Fluormethylierung von Alkoholen. Das Verfahren schließt folgende
Schritte ein:
- (a) Reagieren eines halogenierten
Alkohols mit einem Dialkoxymethan der allgemeinen Formel CH2(OR)2, worin R eine
Alkylgruppe, eine Alkenylgruppe oder eine Alkinylgruppe ist, in
der Anwesenheit eines Säurekatalysators,
zur Bildung eines Acetals
- (b) Chlorieren des Acetals mit einem Chlorierungsmittel, um
einen Chlormethylether zu bilden;
- (c) Umwandeln des Chlormethylethers in ein Fluorid mit einem
Fluorierungsmittel in der Anwesenheit eines Lösungsmittels, um den gewünschten
fluormethylierten Halogenalkohol zu bilden.
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich weiterhin auf ein Verfahren zur
Synthetisierung von Sevofluran, das die folgenden Schritte einschließt:
- (a) Reagieren von 1,1,1,3,3,3-Hexafluorisopropanol
mit CH2(OR2)2 in der Anwesenheit eines Säurekatalysators,
um ein Acetal der allgemeinen Formel (CF3)2CHOCH2OR2 zu bilden, worin R2 eine
Alkylgruppe, eine Alkenylgruppe oder eine Alkinylgruppe ist;
- (b) Chlorieren des Acetats mit einem Chlorierungsmittel in der
Anwesenheit eines ersten Lösungsmittels, um
Sevochloran zu bilden (d. h., (CF3)2CHOCH2Cl); und
- (c) Umwandeln des Sevochlorans in Sevofluran mittels eines Fluorierungsmittels
in der Anwesenheit eines zweiten Lösungsmittels.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Begriff "Alkyl" gerade oder verzweigte, gesättigte oder
ungesättigte Kohlenstoffketten.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet "Sevochloran". eine Verbindung
gemäß Formel
(CF3)2CHOCH2Cl.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann in einem einzigen Gefäß durchgeführt werden,
obwohl selbstverständlich
ist, dass das beschriebene Verfahren in mehreren Gefäßen durchgeführt werden
kann. Ein "Einzelgefäß"-Verfahren ist ein
Verfahren, das in einem einzelnen Reaktionsgefäß durchgeführt wird. Für den Fachmann ist es selbstverständlich,
dass Einzelgefäßverfahren
bestimmte Vorteile gegenüber
Mehrgefäßverfahren
aufweisen. Beispielsweise benötigen
Einzelgefäßverfahren
einen geringeren Handhabungsaufwand und/oder die Überführung von
Komponenten, wodurch das Unfall- oder
Fehlerrisiko minimiert wird. Einzelgefäßverfahren sind im allgemeinen
aufgrund der Reduzierung von Handhabungsschritten und des Transfers
von Reaktionsbestandteilen auch billiger als Mehrfachgefäßverfahren.
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In Übereinstimmung
mit einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein halogenierter
Alkohol, beispielsweise ein halogenierter Alkohol der allgemeinen
Formel R1C(CX3)2OH (worin R1 aus
der Gruppe gewählt ist,
bestehend aus Wasserstoff und Alkylgruppen, Alkenylgruppen und Alkinylgruppen,
und worin X gewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Fluor, Brom, Chlor und Iod) mit
einem Dialkoxymethan der allgemeinen Formel CH2(OR2)2 (worin R2 eine Alkylgruppe, Alkenylgruppe und Alkinylgruppe
sein kann und gleich oder unterschiedlich zu R1 sein
kann) unter sauren Bedingungen, beispielsweise in der Anwesenheit
eines Säurekatalysators
zur Reaktion gebracht, um ein gemischtes Acetal der allgemeinen
Formel R1C(CX3)2OCH2OR2 zu
bilden.
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Der
bei diesem erfindungsgemäßen Reaktionsschritt
verwendete Säurekatalysator
kann aus einer Vielzahl von Säurekatalysatoren
gewählt
werden, eingeschlossen, jedoch nicht beschränkt auf, ZnCl2,
AlCl3, P2O5, Paratoluolsulfonsäure, H2SO4, Kieselgel oder Montmorillonit.
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Ein
Beispiel eines halogenierten Alkohols, der in Übereinstimmung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
fluormethyliert werden kann, ist Hexafluorisopropanol (HFIP), obwohl
selbstverständlich
andere halogenierte Alkohole verwendet werden können. Beispielsweise können andere
fluorierte, bromierte, chlorierte und iodierte Alkohole in Übereinstimmung
mit dem Verfahren fluormethyliert werden. Darüber. hinaus kann das erfindungsgemäße Fluormethylierungsverfahren
verwendet werden, um primäre,
sekundäre
und tertiäre
beta-halogenierte Alkohole zu fluormethylieren.
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Geeignete
Dialkoxymethane gemäß Formel
CH2(OR2)2 schließen
ein, sind jedoch nicht notwendigerweise beschränkt auf Dimethoxymethan, Dipropoxymethan
und Dibutoxymethan.
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Das
sich ergebende gemischte Acetal R1C(CX3)2OCH2OR2 wird anschließend mit einem Chlorierungsmittel
in der Anwesenheit eines ersten Lösungsmittels chloriert, um
einen Chlormethylether der allgemeinen Formel R1C(CX3)2OCH2Cl
zu bilden. Geeignete Chlorierungsmittel schließen AlCl3,
HCl und PCl5 ein. Das erste Lösungsmittel
kann eine Verbindung gemäß Formel
HO-(CH2CH2O)nH sein, worin n eine ganze Zahl von eins bis
zwanzig (eingeschlossen) darstellt und worin vorzugsweise n eine
ganze Zahl von sieben bis zehn (eingeschlossen) darstellt. In einer
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist das erste Lösungsmittel Polyethylenglykol
(PEG), vorzugsweise PEG 400, d. h., ein Polyethylenglykol mit einem
Molekulargewicht von ungefähr
400. Andere mögliche
erste Lösungsmittel
schließen
Dimethylformamid (DMF); n-Methylpyrrolidon (NMP); und Dimethylsulfoxid
(DMSO) ein. Personen mit durchschnittlichem Können im einschlägigen Fachgebiet
wird einleuchten, dass alternative erste Lösungsmittel in Übereinstimmung
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden können.
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Der
bei der Bildung des Acetals verwendete Säurekatalysator und das Chlorierungsmittel
können, müssen jedoch
nicht, dieselbe Verbindung sein. Beispielsweise kann der Säurekatalysator
und das Chlorierungsmittel Aluminiumtrichlorid, AlCl3,
sein. Selbstverständlich
können
andere Verbindungen, wie beispielsweise HCl, gleichzeitig als Säurekatalysator
und Chlorierungsmittel in Übereinstimmung
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden. In einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird Zinkdichlorid als Säurekatalysator
zur Bildung des Acetals verwendet. Andere Säurekatalysatoren können in Verbindung
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden, eingeschlossen, jedoch nicht beschränkt auf,
Lewis-Säuren,
wie beispielsweise ZnCl2, und saure Tonerden,
wie beispielsweise Montmorillonit, und Brönsted-Säuren, wie beispielsweise HCl,
p-Toluolsulfonsäure
und H2SO4.
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Anschließend wird
der gebildete Chlormethylether gemäß Formel R1C(CX3)2OCH2Cl
mit einem Fluorierungsmittel in einem zweiten Lösungsmittel fluoriert, um eine
fluorierte Verbindung der allgemeinen Formel R1C(CX3)2OCH2F
zu bilden. Das Fluorierungsmittel kann ausgewählt werden aus einer Gruppe
von Fluorierungsmitteln, die KF, NaF, CsF, NaHF2,
KHF2 einschließt. Jedoch wird der Fachmann
anerkennen, dass andere Fluorierungsmittel in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können.
Geeignete zweite Lösungsmittel
schließen
die oben angeführten
geeigneten ersten Lösungsmittel
ein. Die ersten und zweiten Lösungsmittel
können
gleich oder unterschiedlich sein. Das zweite Lösungsmittel kann wahlweise
ein Co-Solvens, beispielsweise Wasser, in einer Menge von 0,1 %
bis 5 % Gewicht/Gewicht relativ zu genanntem drittem Lösungsmittel
einschließen.
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Die
offenbarte Reaktion kann innerhalb eines breiten Temperaturbereichs
stattfinden, beispielsweise von 0 °C bis 150 °C. In einer Ausführungsform
läuft die
Reaktion bei einer Temperatur zwischen 20 °C und 100 °C ab. Die gewählte Temperatur hängt von
zahlreichen Faktoren ab, die dem Fachmann bekannt sind. Beispielsweise
können
höhere
Temperaturen von Vorzug sein, wenn die Reaktion bei einem pH-Wert
im Bereich von 4 bis 10 ausgeführt
wird, wohingegen die Reaktion im allgemeinen befriedigend bei Umgebungstemperatur
bei einem pH-Wert von etwa 10 oder darüber abläuft.
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Die
benötigte
Reaktionszeit wird abhängig
von vielen Faktoren in einem breiten Bereich variieren, hauptsächlich abhängig von
der Art der Substrate, der Reaktionstemperatur, des pH-Werts und
der Art des Puffers oder eines anderen verwendeten Mediums, insbesondere
der Temperatur und des pH-Werts. Normalerweise reicht, bei den oben
genannten pH- und Temperaturbereichen, eine Reaktionsdauer von 5
Minuten bis 50 Stunden aus.
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Unter
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird Sevofluran
unter Verwendung des oben angeführten
Reaktionsschemas hergestellt. Bei dieser Ausführungsform wird 1,1,1,3,3,3-Hexafluorisopropanol
mit einer Verbindung der allgemeinen Formel CH2(OR2)2 in Anwesenheit
eines Säurekatalysators
zur Reaktion gebracht, um ein Acetal zu bilden, worin R2 eine
Alkylgruppe, eine Alkenylgruppe oder eine Alkinylgruppe ist. Das
gebildete Acetal wird anschließend
mittels eines Chlorierungsmittels in Anwesenheit eines ersten Lösungsmittels
chloriert, um Sevochloran zu bilden, welches mit einem Fluorierungsmittel
in Anwesenheit eines zweiten Lösungsmittels
fluoriert wird, um Sevofluran zu ergeben.
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Das
in Übereinstimmung
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erzeugte Sevofluran kann aus der sich ergebenden Reaktionsmischung
unter Verwendung bekannter Destillationstechniken isoliert werden,
beispielsweise Blitz-Destillation.
In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird Sevofluran aus den Reaktionsprodukten durch die Zugabe von
Wasser in die gebildeten Produkte isoliert. Sevofluran ist in Wasser
unlöslich
und trennt sich deshalb als eine untere Schicht in dem Reaktionsgefäß ab. Im
Gegensatz dazu sind sämtliche
Verunreinigungen und Lösungsmittel,
die sich in den Produkten des zweiten Reaktionsschritts befinden,
in Wasser löslich
und werden deshalb im Wasser im Reaktionsgefäß vorliegen. Das Sevofluran
kann vom Wasser, das die gelösten
Verunreinigungen und Lösungsmittel
enthält,
unter Verwendung bekannter Techniken getrennt werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird weiterhin durch die folgenden Beispiele
veranschaulicht, die nur Demonstrationszwecken dienen, jedoch das
erfindungsgemäße Verfahren
nicht beschränken.
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Alle
Analysen werden mittels Gaschromatographie durchgeführt. Alle
Prozentangaben werden in Molprozent angegeben.
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Beispiel 1
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Methoxy-1,1,1,3,3,3-hexafluorisopropoxymethan
wurde auf die folgende Art und Weise gemäß Reaktionsschema I synthetisiert.
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Zu
einer eiskalten und gut gerührten
Suspension von ZnCl2 (41 g) (0,30 Mol) in
1,1,1,3,3,3-Hexafluorisopropanol (31,5 ml) (0,31 Mol) wurde Dimethoxymethan
(24 ml) (0,30 Mol) über
einen Zeitraum von 5 Minuten langsam zugegeben. Die Reaktionsmischung
wurde innerhalb 1 Stunde auf Raumtemperatur gebracht und anschließend unter
Rückfluss
erhitzt. Nach 6 Stunden Erhitzrn unter Rückfluss wurden die Inhalte
des Rektionskolbens destilliert, wodurch ein fester Rückstand
im Kolben zurückblieb.
Das Destillat wurde mit 2N NaOH (10 × 4), Wasser (10 ml), Lauge
(10 ml) gewaschen und die untere organische Schicht abgetrennt und über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und gefiltert, um Methoxy-1,1,1,3,3,3-hexafluorisopropoxymethan
(34 g, 55 %) zu erhalten.
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Beispiel 2
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Sevofluran
wurde auf die folgende Art und Weise gemäß Reaktionsschema II synthetisiert.
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Zu
Methoxy-1,1,1,3,3,3-hexafluorisopropoxymethan (3,57 g, 17 mMol)
wurde wasserfreies AlCl3 (2,25 g, 17 mMol)
bei Raumtemperatur hinzugegeben und der Reaktionskolben wurde auf
95 °C erwärmt. Nach
14 Stunden wurde die Reaktionsmischung auf Raumtemperatur abgekühlt und
anschließend
wurde PEG-400 (5,0 ml) und KF (1,97 g, 34 mMol) zugegeben. Die Reaktionsmischung
wurde danach wieder auf 95 °C
erwärmt. Nach
18 Stunden wurde die Reaktionsmischung auf Raumtemperatur abgekühlt und
mit 20 ml Wasser verdünnt.
Die untere organische Schicht wurde abgetrennt und destilliert,
um Sevofluran (2,4 g, 51 %) zu ergeben.