-
Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Grundieren von Stahl.
Insbesondere bezieht sie sich auf die Beschichtung halbfertiger
Stahlprodukte, die anschließend
durch wärmeintensive
Verfahren fabriziert und mit einer Deckschicht versehen werden sollen.
Solche halbfertigen Stahlprodukte werden in der Schiffsbauindustrie
und für
andere großtechnische
Strukturen, wie Ölproduktionsplattformen,
verwendet und schließen
Stahlplatten, z.B. einer Dicke von 6–75 mm, Stangen, Träger und
verschiedene Stahlteile ein, die als Versteifungsglieder verwendet
werden. Das wichtigste wärmeintensive
Verfahren ist das Schweißen;
im Wesentlichen alle derartigen halbfertigen Stahlprodukte werden
geschweißt.
Andere wichtige wärmeintensive
Verfahren sind das Schneiden, z.B. das Gas-Brennschneiden, das Plasma-Schmelzschneiden
oder das Laser-Brennschneiden,
und das Warmbiegen (heat fairing), wobei der Stahl unter Erwärmen formgebogen
wird. Diese Stahlprodukte werden während der Lagerung vor der
Konstruktion und während
der Konstruktion oft der Witterung ausgesetzt, und sie werden im
Allgemeinen mit einem Überzug
beschichtet, der als "Fertigungsbeschichtung" oder "Vor-Konstruktionsüberzug" bezeichnet wird,
um zu vermeiden, das ein Korrodieren des Stahls erfolgt, bevor die
Stahlkonstruktion, z.B. einem Schiff, ihr vollständiger Überzug an antikorrosivem Anstrichstoff
verliehen wird, wodurch das Problem vermieden wird, Stahlkorrosionsprodukte
zu überstreichen oder
zu entfernen. In den meisten großen Schiffswerften wird die
Fertigungsbeschichtung als eine von mehreren Behandlungen aufgetragen,
die auf einer Produktionsstraße
durchgeführt
werden, in der der Stahl z.B. vorerwärmt, kugel- oder sandgestrahlt
wird, um Walzzunder und Korrosionsprodukte zu entfernen, mit einer
Fertigungsbeschichtung versehen wird und durch eine Trocknungskabine
geführt
wird. Alternativ dazu kann die Fertigungsbeschichtung durch einen
kommerziellen Beschichter oder Stahlhersteller aufgetragen werden,
bevor der Stahl einer Schiffswerft oder einer anderen Konstruktionsstelle
geliefert wird.
-
Obwohl
der Hauptzweck der Fertigungsbeschichtung darin besteht, einen temporären Korrosionsschutz
während
der Konstruktion bereitzustellen, wird es von den Schiffsbauern
bevorzugt, wenn die Fertigungsbeschichtung nicht entfernt werden
muss, sondern während
und nach der Stahlherstellung auf dem Stahl verbleiben kann. Mit
einer Fertigungsbeschichtung beschichteter Stahl muss daher ohne
Entfernen der Fertigungsbeschichtung schweißbar sein und mit den Typen
von antikorrosiven Schutzschichten überstreichbar sein, die im
Allgemeinen auf Schiffen und anderen Stahlkonstruktionen verwendet
werden, und zwar mit einer guten Haftung zwischen dem Primer und
dem anschließend
aufgetragenen Überzug.
Der mit einer Fertigungsbeschichtung versehene Stahl sollte vorzugsweise
schweißbar
sein, und zwar ohne irgendeine schädliche Auswirkung auf die Qualität der Schweißung oder
auf die Geschwindigkeit des Schweißverfahrens, und er sollte
ausreichend wärmebeständig sein,
damit die Fertigungsbeschichtung in Bereichen, die während des Warmbiegens
erwärmt
werden, oder während
des Schweißens
der gegenüberliegenden
Fläche
des Stahls ihre antikorrosiven Eigenschaften beibehält.
-
Kommerziell
erfolgreiche Fertigungsbeschichtungen, die zur Zeit erhältlich sind,
sind Überzüge auf Lösungsmittel-Basis,
die aus vorher hydrolysierten Tetraethylorthosilicat-Bindemitteln
und Zink-Pulver basieren. Solche Überzüge enthalten einen großen Anteil
an flüchtigem
organischen Lösungsmittel,
typischerweise etwa 650 g/l, um das Anstrichstoff-Bindemittel zu
stabilisieren und zu ermöglichen,
dass das Produkt als dünner
Film aufgetragen wird, typischerweise in einer Dicke von etwa 20 μm. Die Freisetzung
von flüchtigem
organischen Lösungsmittel
kann für
die Umgebung schädlich
sein und wird in vielen Ländern
durch die Gesetzgebung geregelt. Es besteht ein Bedarf an einer
Fertigungsbeschichtung, die kein oder sehr wenig flüchtiges
organisches Lösungsmittel
freisetzt. Beispiele solcher Überzüge werden
in US-A-4,888,056 und JP-A-7-70476 beschrieben.
-
JP-A-6-200188
betrifft Fertigungsbeschichtungen und erwähnt die Möglichkeit der Verwendung eines Bindemittels
vom wässrigen
Alkalimetallsilicatsalz-Typ. Überzüge, die
ein wässriges
Alkalimetallsilicat und Zink-Pulver umfassen, werden auch in GB-A-1226360,
GB-A-1007481, GB-A-997094,
US-A-4,230,496 und JP-A-55-106271 vorgeschlagen. Alkalimetallsilicat-Bindemittel
für antikorrosive Überzüge werden
auch in US-A-3,522,066,
US-A-3,620,784, US-A-4,162,169 und US-A-4,479,824 erwähnt. In
EP-A-295 834 werden Überzüge erwähnt, die
eine Mischung von Alkalimetallsilicat mit einer geringen Menge an
kolloidalem Siliciumdioxid, Al2O3-Pulver als Füllstoff und Metallpulver als
Zähigkeitsmittel
enthalten. In US-A-3,721,574 wird auf Überzüge hingewiesen, die eine Mischung
von Alkalimetallsilicat mit einer geringen Menge an kolloidalem,
vorzugsweise Al2O3-modifiziertem
Siliciumdioxid und Zinkstaub enthalten. Wir haben gefunden, dass
Haftgrundierungen, die auf einem wässrigen Alkalimetallsilicat-Bindemittel
basieren, das Zinkpulver enthält,
einen angemessenen Korrosionsschutz ergeben können und ein Schweißen der
Stahloberflächen,
die mit ihnen bedeckt sind, ermöglichen,
aber Anlass zu Problemen geben, wenn sie mit einer Deckschicht versehen
werden. Die wässrigen
Silicate enthalten eine große
Menge an Alkalimetallkationen, die notwendig sind, um das Silicat
in wässriger
Lösung
zu halten, und diese Ionen liegen noch in dem Überzug vor, nachdem er getrocknet
ist. Wir haben gefunden, dass, wenn Haftgrundierungen, die große Mengen
an Alkalimetallionen enthalten, mit irgendeinem konventionellen
organischen Überzug überstrichen
werden und dann in Wasser getaucht werden, eine Blasenbildung (lokale
Delaminierung des Überzugs)
erfolgt. Wir haben Tests durchgeführt, die zeigen, dass dieses
Problem reduziert werden kann, wenn der Überzug einige Zeit nach dem
Auftragen der Fertigungsbeschichtung im Freien bewittert wird oder
vor dem Auftragen der Deckschicht gewaschen wird. Diese Verfahren
sind jedoch mit den heutigen Schiffswerften hoher Produktivität inkompatibel.
-
Wässrige Siliciumdioxidsole,
die einen sehr geringen Gehalt an Alkalimetallionen aufweisen, sind
im Handel erhältlich,
aber Überzüge, die
auf solchen Solen basieren, haben normalerweise eine sehr schlechte (anfängliche)
Filmfestigkeit in Form der Adhäsion,
Köhäsion, Härte und
Abriebfestigkeit und Wasserbeständigkeit.
Durch diese schlechten physikalischen Eigenschaften des Überzugs
ist derselbe für
eine Beschädigung während der
Handhabung oder der weiteren Verarbeitung anfällig. Dies hat möglicherweise
zur Folge, dass eine signifikante Reparatur des Überzugs mit großen Folgekosten
notwendig wird. Vorgeschlagene Verbesserungen der Siliciumdioxidsol-Überzüge werden
wie folgt beschrieben: in US-A-3,320,082, wobei ein mit Wasser nicht
mischbares organisches Amin zugegeben wird, GB-A-1541022, wobei
ein wasserlösliches
Acrylamid-Polymer zugegeben wird, GB-A-1485169, wobei ein quartäres Ammonium-
oder Alkalimetallsilicat zugegeben wird, und
JP 55 100921 , wobei Tonmaterialien
und/oder Metalloxide, wie Al
2O
3,
und Aluminiumbiphosphat und/oder Ethylsilicat zugegeben werden.
Solche Überzüge haben
jedoch keine guten physikalischen Eigenschaften erreicht, die denjenigen
von Überzügen ähnlich sind,
welche auf Alkalimetallsilicaten basieren. Überzüge, die auf Siliciumdioxidsolen
basieren, zeigen einen geringen Grad an Blasenbildung, wenn sie überstrichen/eingetaucht
werden. Obwohl der Gehalt an wasserlöslichem Salz und der osmotische
Druck gering sind, kann dennoch eine Blasenbildung erfolgen, da
der Überzug
wegen seiner schlechten physikalischen Eigenschaften eine geringe
Beständigkeit
gegenüber
der Blaseninitiierung/dem Blasenwachstum aufweist.
-
Es
besteht ein Bedarf an einer Fertigungsbeschichtung auf wässriger
Basis mit einem geringen Alkalimetallionen-Gehalt, die eine verbesserte
Haftung an Substrate und eine verbesserte Filmfestigkeit in Form der
oben diskutierten Eigenschaften aufweist, um der Blaseninitiierung/dem
Blasenwachstum zu widerstehen.
-
Weiterhin
besteht ein Bedarf an einer blasenfreien Fertigungsbeschichtung
auf wässriger
Basis, die eine schnelle Entwicklung der physikalischen Eigenschaften
des Überzugs
nach dem Auftragen der Fertigungsbeschichtung aufweist, um eine
Handhabung und weitere Verarbeitung des Substrats ohne das Risiko einer
Beschädigung
des Überzugs
zu ermöglichen.
-
Auch
die Gebrauchsdauer der Zusammensetzung ist wichtig. Um die Anwendungsmöglichkeiten
dieser Überzüge zu vergrößern, sollte
die Gebrauchsdauer so lang wie möglich
sein.
-
Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung zum Grundieren von Stahl, der fabriziert und mit einer
Deckschicht versehen werden soll, stellt eine Lösung der oben erwähnten Probleme/Nachteile
bereit. Das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung für
das Grundieren des Stahls mit einer Haftgrundierung, umfassend ein
Siliciumdioxid-Bindemittel, ist dadurch gekennzeichnet, dass das
Bindemittel ein Aluminiumoxid-stabilisiertes, wässriges Siliciumdioxidsol und
gegebenenfalls eine geringe Menge an Alkalimetallsilicat umfasst, wobei
das Bindemittel ein SiO2/M2O-Stoffmengenverhältnis – wobei
M die gesamten Alkalimetall- und Aluminiumionen darstellt – von wenigstens
6:1 aufweist, und wobei, nachdem die Haftgrundierung in dem Maße getrocknet
wurde, dass sie sich trocken anfühlt,
sie gegebenenfalls mit einer filmverfestigenden Lösung behandelt
wird.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf die Haftgrundierung,
die in diesem Verfahren verwendet wird.
-
Für den Zweck
der vorliegenden Erfindung ist eine filmverfestigende Lösung eine
Lösung,
die die Filmfestigkeit einer Haftgrundierung verstärkt und/oder
die Entwicklung der Filmfestigkeit im Laufe der Zeit beschleunigt.
-
In
dieser Anmeldung wird die Konzentration an Aluminiumoxid in der
Beschichtungszusammensetzung als Gewichtsprozentgehalt an Al2O3 angegeben, bezogen
auf die Siliciumdioxidsol- oder Silicat-Teilchen in der Zusammensetzung.
-
Das
Dokument älteren
Rechts WO 00/55261, das vorhergehend angemeldet wurde und nicht
vorhergehend offenbart wurde, bezieht sich auf ein Verfahren zum
Haftgrundieren von Stahl, der fabriziert und mit einer Deckschicht
versehen werden soll, wobei in diesem Verfahren der Stahl mit einer
Haftgrundierung versehen wird, die ein Siliciumdioxid- oder Silicat-Bindemittel umfasst,
wobei das Bindemittel ein wässriges
Siliciumdioxidsol oder Alkalimetallsilicat umfasst, das ein SiO2/M2O-Stoffmengenverhältnis – wobei
M die gesamten Alkalimetall- und Aluminiumionen darstellt – von wenigstens
6:1 aufweist, und wobei, nachdem die Haftgrundierung in dem Maße getrocknet
wurde, dass sie sich trocken anfühlt,
sie mit einer Lösung
behandelt wird, die die Filmfestigkeit der Haftgrundierung verstärkt.
-
Das
Bindemittel basiert am meisten bevorzugt auf einem wässrigen
Siliciumdioxidsol. Solche Sole sind von Akzo Nobel unter dem eingetragenen
Warenzeichen "Bindzil" oder von DuPont
unter dem eingetragenen Warenzeichen "Ludox" erhältlich,
obwohl in der dieselben betreffenden Literatur betont wird, dass
konventionelle Qualitäten
von kolloidalem Siliciumdioxid keine guten Filmbildner sind. Verschiedene
Sol-Qualitäten
sind erhältlich,
die verschiedene kolloidale Siliciumdioxid-Teilchengrößen haben
und verschiedene Stabilisatoren enthalten. Die Teilchengröße des kolloidalen
Siliciumdioxids kann z.B. im Bereich von 3–100 nm liegen; Teilchengrößen zum
unteren Ende dieses Bereichs hin, z.B. 5–22 nm, werden bevorzugt.
-
Mehr
bevorzugt sind Teilchengrößen zwischen
3 nm und 15 nm, noch mehr bevorzugt zwischen 3 nm und 10 nm. Dieses
Siliciumdioxidsol hat vorzugsweise ein SiO2/M2O-Stoffmengenverhältnis von wenigstens 25:1,
mehr bevorzugt von wenigstens 50:1, und es kann ein SiO2/M2O-Stoffmengenverhältnis von
200:1 oder mehr aufweisen. Weiterhin ist es möglich, eine Mischung von zwei
oder mehreren Siliciumdioxidsolen zu verwenden, die unterschiedliche
SiO2/M2O-Stoffmengenverhältnisse
haben, wobei das SiO2/M2O-Stoffmengenverhältnis der
Mischung wenigstens 25:1 ist. M stellt die gesamten Alkalimetall-
und Ammoniumionen dar, wobei M z.B. Na, K, Li usw. sein kann. Das
Sol kann stabilisiert werden durch Alkali, z.B. Natrium-, Kalium-
oder Lithiumhydroxid oder quartäres
Ammoniumhydroxid, oder durch ein wasserlösliches organisches Amin, wie
Alkanolamin. Die Beschichtungszusammensetzung sollte vorzugsweise
im Wesentlichen frei von irgendeinem Ammonium-stabilisierten Siliciumdioxidsol
sein, da das Vorliegen eines Ammonium-stabilisierten Sols ein Gelieren
der Zusammensetzung ergeben könnte,
insbesondere, wenn das Bindemittel hauptsächlich aus Ammonium-stabilisiertem
Siliciumdioxidsol besteht und die Beschichtungszusammensetzung auch
Zink-Pulver enthält.
-
Zur
Verbesserung ihrer Gebrauchsdauer umfasst die Beschichtungszusammensetzung
Aluminiumoxid-stabilisiertes Sol. Für den Zweck der vorliegenden
Erfindung ist die Gebrauchsdauer als eine 50%ige Reduktion der Filmeigenschaften
des Überzugs
definiert, wenn sie 1 Stunde nach dem Auftragen getestet wird.
-
Um
optimale Eigenschaften zu erhalten, wird die Verwendung von Aluminiumoxid-modifizierten
Siliciumdioxidsolen bevorzugt, z.B. eines Siliciumdioxidsols, das
mit 0,05–2,0
Gew.-% Aluminiumoxid modifiziert wurde. In diesen Solen, die auch
als Al-Oberflächen-modifiziertes
Siliciumdioxidsol (Al-Oberflächen-modifizierte
Sole) bezeichnet werden, ist die Oberfläche der Teilchen durch an Teilchen
gebundenes Natriumaluminat modifiziert.
-
Um
ein Al-Oberflächen-modifiziertes
Siliciumdioxidsol zu erhalten, kann die Oberfläche der Siliciumdioxidsol-Teilchen
mit Aluminat auf eine Weise modifiziert werden, die z.B. von R.
K. Iler in The Chemistry of Silica (John Wiley and Sons, 1979),
407–409
beschrieben ist.
-
Die
Oberfläche
der Siliciumdioxidsol-Teilchen, die in den Beispielen dieser Patentbeschreibung
verwendet werden, wurde auf folgende Weise modifiziert. Eine bestimmte
Menge an Siliciumdioxidsol mit einem pH von etwa 10 wurde deionisiert,
indem es durch eine starke Kationenaustauschsäule geschickt wurde. Das sich
ergebende deionisierte Sol hatte einen pH von etwa 2. Drei Gewichtsteile
dieses deionisierten Sols mit einem pH von etwa 2 wurden zu zwei
Gewichtsteilen nicht deionisiertes Siliciumdioxidsol mit einem pH
von etwa 10 gegeben und stark gerührt. Die erhaltene Mischung
hatte einen pH von 7,5–8.
30 Minuten nach der Herstellung der Mischung wurde dann etwa 1 Gewichtsteil
Natriumaluminat-Lösung (10
Gew.-% in deionisiertem Wasser) unter starkem Rühren zu der Mischung gegeben.
Die Zugabe des Aluminats ergab eine Erhöhung des pH-Werts der Mischung auf einen pH von
etwa 10. Andere Verfahren sind dem Fachmann geläufig, um ein Aluminiumoxid-modifiziertes
Siliciumdioxidsol zu erhalten.
-
Die
optimale Aluminiumoxid-Konzentration in der Zusammensetzung ist
ein Gleichgewicht zwischen der Gebrauchsdauer und den Beschichtungseigenschaften.
Größere Mengen
an Aluminiumoxid führen
zu einer längeren
Gebrauchsdauer, sie können
aber auch zu einer Reduktion der Entwicklungsgeschwindigkeit der Beschichtungseigenschaften
führen.
-
Das
Siliciumdioxidsol kann mit einer geringen Menge an Alkalimetallsilicat,
z.B. Lithiumsilicat, Natriumlithiumsilicat oder Kaliumsilicat, oder
mit quartärem
Ammoniumsilicat vermischt werden. Andere Beispiele von geeigneten
Sol-Silicat-Blends oder -Mischungen können in
US 4,902,442 gefunden werden. Die
Zugabe eines Alkalimetallsilicats oder Ammoniumsilicats kann die
anfänglichen
filmbildenden Eigenschaften des Siliciumdioxidsols verbessern, die
Menge an Alkalimetallsilicat sollte jedoch ausreichend gering sein,
um ein SiO
2/M
2O-Stoffmengenverhältnis des
Bindemittelsols von wenigstens 6:1, vorzugsweise von wenigstens
8:1 und am meisten bevorzugt von größer als 15:1 zu haben. Für den Zweck
der vorliegenden Anmeldung bedeutet eine geringe Menge an Alkalimetallsilicat,
dass das Gewichtsverhältnis
von Alkalimetallsilicat zu Siliciumdioxidsol in der Zusammensetzung
kleiner als 0,5 ist, vorzugsweise kleiner als 0,25, mehr bevorzugt
kleiner als 0,1.
-
Das
Siliciumdioxidsol kann alternativ oder zusätzlich dazu ein gelöstes oder
dispergiertes organisches Harz enthalten. Das organische Harz ist
vorzugsweise ein Latex, z.B. ein Styrol-Butadien-Copolymer-Latex, ein
Styrol-Acryl-Copolymer-Latex, ein Vinylacetat-Ethylen-Copolymer-Latex,
eine Polyvinylbutyral-Dispersion, eine Silicon/Siloxan-Dispersion
oder eine Latex-Dispersion
auf Acrylbasis. Beispiele geeigneter Latex-Dispersionen, die verwendet
werden können,
schließen
die Folgenden ein: XZ94770 und XZ94755 (beide von Dow Chemicals),
Airflex® 500,
Airflex® EP3333
DEV, Airflex® CEF
52 und Flexcryl® SAF34
(alle von Air Products), Primal® E-330DF
und Primal® MV23
LO (beide von Rohm und Haas) und Silres® MP42,
Silres® M50E
und SLM 43164 (alle von Wacker Chemicals). Wasserlösliche Polymere,
wie Acrylamid-Polymere, können
verwendet werden, sind aber weniger bevorzugt. Das organische Harz
wird vorzugsweise mit bis zu 35 Gew.-%, bezogen auf das feste Bindemittel,
verwendet. Für
Zusammensetzungen, die ein Bindemittel umfassen, das kolloidale Siliciumdioxid-Teilchen
mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 10 nm oder weniger als
10 nm aufweist, wird das organische Harz vorzugsweise mit bis zu
20 Gew.-%, mehr bevorzugt 1–15
Gew.-%, bezogen auf das feste Bindemittel, verwendet. Für Zusammensetzungen,
die ein Bindemittel umfassen, das kolloidale Siliciumdioxid-Teilchen
mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von größer als 10 nm aufweist, z.B.
zwischen 12 und 22 nm oder zwischen 12 und 16 nm, wird ein größerer Gehalt
an organischem Harz von bis zu 35 Gew.-%, bezogen auf das feste
Bindemittel, bevorzugt. Größere Mengen
des organischen Harzes können
eine Schweißstellen-Porosität während des
anschließenden
Schweißens
verursachen. Es wurde gefunden, dass die Zugabe eines organischen
Harzes die Adhäsion/Kohäsion, die
im Gitterschnitt-Test gemessen wird, verbessert.
-
Alternativ
dazu kann das Siliciumdioxidsol ein Silan-Kupplungsmittel enthalten,
das Alkoxysilan-Gruppen und einen organischen Rest enthält, der
eine funktionelle Gruppe wie eine Amino-, Epoxid- oder Isocyanat-Gruppe
enthält.
Das Silan-Kupplungsmittel ist vorzugsweise ein Aminosilan, wie γ-Aminopropyltriethoxysilan
oder γ-Aminopropyltrimethoxysilan,
oder ein partielles Hydrolysat derselben, obwohl ein Epoxysilan,
wie γ-Glycidoxypropyltrimethoxysilan,
auch verwendet werden kann. Das Silan-Kupplungsmittel liegt vorzugsweise in
bis zu 30 Gew.-% vor, z.B. 1–20
Gew.-%, bezogen auf Siliciumdioxid.
-
Das
Bindemittel der Haftgrundierung kann zusätzlich dazu eine wässrige Lösung eines
Alkalimetallsilicats oder Ammoniumsilicats umfassen, das durch ein
Siliconat stabilisiert ist, das mit wenigstens einer anionischen
Gruppe substituiert ist, die einen niedrigeren pKa-Wert hat als
Kieselsäure,
wie eine Carboxylat- oder Sulfonatgruppe. Ein solches Bindemittel
ist vorzugsweise eine Lösung
mit einem SiO2/M2O-Stoffmengenverhältnis im
Bereich von 8:1 bis 30:1 und einem pH im Bereich von 7 bis 10,5,
die durch Erniedrigung des pH-Werts einer Lösung von Silicat und Siliconat
durch Kationenaustausch hergestellt wird. So kann das Siliconat
mit relativ niedrigen Gehalten, z.B. einem Stoffmengenverhältnis von
1:2 bis 1:20, zu einem konventionellen Alkalimetallsilicat mit SiO2/K2O von 3,9:1 gegeben
werden. Die Feststoffe können
dann reduziert werden, um die Leichtigkeit der Verarbeitung zu verbessern
und weiterhin die Stabilität
zu verbessern. In diesem Schritt hat die Lösung einen pH von 12–12,5. Die
Lösung
wird unter Verwendung eines Standard-Ionenaustauschharzes einem
Ionenaustausch unterzogen. K+-Ionen werden durch
H+-Ionen ersetzt, wodurch sowohl der Alkalimetall-Gehalt des Bindemittels
als auch der pH reduziert werden. Ohne Vorliegen des Siliconats
würde das
Silicat bei der Herabsetzung des pH-Wertes gelieren. Klare stabile
Lösungen
mit einem so niedrigen pH wie 8 wurden erhalten. Das sich ergebende
Bindemittel hat ein SiO2/K2O-Stoffmengenverhältnis, das
typischerweise im Bereich von 8–20:1
liegt, und es kann eingeengt werden, falls es erwünscht ist,
um die Feststoffe zu erhöhen.
Das Bindemittel ist eine klare stabile Lösung, die in Gegenwart von
Zink stabil ist, aber Überzüge, die
auf diesen ionenausgetauschten Bindemitteln basieren, haben eine
relativ geringe Filmfestigkeit, verglichen mit Überzügen, die auf Alkalimetallsilicat
Bindemitteln basieren.
-
Vorzugsweise
wird ein Bindemittel mit einem pH im Bereich von 9 bis 11,5 verwendet,
mehr bevorzugt im Bereich von 9,5 bis 11. Obwohl wir uns nicht auf
eine spezielle Theorie festlegen wollen, die die Auswirkung des
pH-Werts auf die Filmeigenschaften erklärt, scheint ein erhöhter pH
eine erhöhte
Menge an löslichem
Siliciumdioxid in Lösung
zu ergeben. Darin scheint das Potential zu liegen, um eine in situ
Gel-Verstärkung
nach dem Auftragen der Beschichtungszusammensetzung zu bewirken.
Zusätzlich
dazu kann die pH-Einstellung
einen geringen Gebrauchsdauer-verlängernden Effekt haben. Wenn
ein im Handel erhältliches
Siliciumdioxidsol verwendet wird, kann ein Sol mit einem höheren pH
ausgewählt
werden und/oder der pH des Sols kann eingestellt werden. Der pH
kann z.B. eingestellt werden, indem man die Menge an Al2O3 verändert
oder pH-beeinflussende Gebrauchsdauer- Streckmittel zugibt, wie Dimethylaminoethanol
(DMAE), oder indem man verdünnte
Schwefelsäure
oder Natriumhydroxid zugibt.
-
Z.B.
haben im Handel erhältliche
Siliciumdioxidsole von 22 nm normalerweise einen pH von etwa 8,5 bis
9. Eine Erhöhung
des pH-Bereichs dieser Sole auf 10 bis 11 verbessert deutlich die
Entwicklungsgeschwindigkeit der Überzugseigenschaft.
-
Die
Haftgrundierung enthält
vorzugsweise Zink-Pulver und/oder eine Zink-Legierung. Ein solches Zink-Pulver hat
vorzugsweise eine volumengemittelte Teilchengröße von 2 bis 12 μm, und am
meisten bevorzugt ist ein solches Zink-Pulver das Produkt, welches
im Handel als Zinkstaub erhältlich
ist, der eine mittlere Teilchengröße von 2–8 μm hat. Das Zink-Pulver schützt den
Stahl durch einen galvanischen Mechanismus und kann auch eine Schutzschicht
von Zink-Korrosionsprodukten bilden, die den durch den Überzug gegebenen Korrosionsschutz
verstärkt.
Das gesamte Zink-Pulver oder ein Teil desselben kann durch eine
Zink-Legierung ersetzt werden. Die Menge an Zink-Pulver und/oder
-Legierung in dem Überzug
beträgt
im Allgemeinen wenigstens 10% und kann bis zu 90 Vol.-% des Überzugs
auf Trockenfilm-Basis ausmachen. Das Zink-Pulver und/oder die Zink-Legierung
kann im Wesentlichen die Gesamtheit der Pigmentierung des Überzugs
ausmachen oder kann z.B. bis zu 70 Vol.-%, z.B. 25–55 Vol.-%
des Überzugs
auf Trockenfilm-Basis ausmachen, wobei der Überzug auch einen Hilfskorrosionsinhibitor
enthält,
z.B. ein Molybdat, Phosphat, Wolframat oder Vanadat, wie in US-A-5,246,488
beschrieben ist, ultrafeines Titandioxid, wie in
KR 8101300 ausgeführt wird, und/oder Zinkoxid
und/oder einen Füllstoff,
wie Siliciumdioxid, calcinierten Ton, Aluminiumsilicat, Talkum,
Baryte, Glimmer, Magnesiumsilicat oder calciniertes Aluminiumsilicat.
-
Bei
Zusammensetzungen, die ein Bindemittel mit kolloidalen Siliciumdioxid-Teilchen einer durchschnittlichen
Teilchengröße von 10
nm oder weniger umfassen, beträgt
die Menge an Zink-Pulver und/oder -Legierung in dem Überzug zwischen
40 und 60%, vorzugsweise zwischen 45 und 55 Vol.-% des Überzugs auf
Trockenfilm-Basis. Bei Zusammensetzungen, die ein Bindemittel mit
kolloidalen Siliciumdioxid-Teilchen einer durchschnittlichen Teilchengröße von mehr
als 10 nm umfassen, z.B. zwischen 12 und 22 nm oder zwischen 12
und 16 nm, beträgt
die Menge an Zink-Pulver und/oder -Legierung in dem Überzug vorzugsweise zwischen
35 und 50%.
-
Jedoch
können
andere Pigmente in Verbindung mit Pigmenten auf Zinkbasis verwendet
werden. Beispiele dieser anderen Nicht-Zink-Pigmente schließen die
Folgenden ein: leitfähige
Streckmittel, wie Dieisenphosphid (Ferrophos®),
glimmerartiges Eisenoxid, usw. Die Verwendung dieser leitfähigen Nicht-Zink-Pigmente kann
eine Reduktion des Zinkgehalts unter Beibehaltung eines effektiven
Korrosionsschutzes ermöglichen. Um
optimale Überzugseigenschaften
zu erhalten, werden die Streckmittel vorzugsweise in ausreichendem Maße in der
Beschichtungszusammensetzung dispergiert. Die Typen und Größen der
verwendeten Streckmittel können
eingestellt werden, um einen geeigneten Dispersionszustand zu erhalten.
Wenn z.B. das Streckmittel-Pigment Satintone (von Lawrence Industries)
ausgewählt
wird, sollte eine mittlere Teilchengröße von weniger als 3 μm vorzugsweise
von weniger als 2 μm,
verwendet werden.
-
Vorzugsweise
liegt die Pigment-Volumen-Konzentration (PVC) des Überzugs
zwischen 40 und 75%. Über
75% werden die Filmeigenschaften reduziert und unter 40% liegt eine
ungenügende
Zinkmenge vor, um einen effektiven Korrosionsschutz bereitzustellen.
Bei Zusammensetzungen, die ein Bindemittel mit kolloidalen Siliciumdioxid-Teilchen
einer durchschnittlichen Teilchengröße von weniger als 10 nm aufweisen,
liegt die PVC vorzugsweise zwischen 55 und 75%, mehr bevorzugt zwischen
65 und 75%. Bei Zusammensetzungen, die ein Bindemittel mit kolloidalen
Siliciumdioxid-Teilchen
einer durchschnittlichen Teilchengröße von 10 nm oder mehr umfassen,
können
verbesserte frühe Überzugseigenschaften
unter Verwendung von Überzügen mit
einer PVC zwischen 40 und 60%, mehr bevorzugt zwischen 45 und 55%,
erhalten werden.
-
Die
Pigment-Volumen-Konzentration (PVC) ist der Volumen-Prozentgehalt
an Pigment in dem trockenen Anstrichfilm. Die kritische Pigment-Volumen-Konzentration (CPVC)
ist normalerweise als die Pigment-Volumen-Konzentration definiert, bei der gerade
eine ausreichende Menge an Bindemittel vorliegt, um eine vollständig adsorbierte
Bindemittelschicht auf Pigment-Oberflächen bereitzustellen und um
die Zwischenräume zwischen
den Teilchen in einem eng gepackten System zu füllen. Die kritische Pigment-Volumen-Konzentration
kann bestimmt werden, indem man trockenes Pigment mit einer gerade
ausreichenden Menge an Leinöl imprägniert,
um eine kohärente
Masse zu bilden. Dieses Verfahren ergibt einen Wert, der als "Ölabsorption" bekannt ist, aus dem die kritische
Pigment-Volumen-Konzentration berechnet werden kann. Das Verfahren
zur Bestimmung der Ölabsorption
wird in British Standard 3483 (BS3483) beschrieben.
-
Der
Feststoffgehalt der Haftgrundierung beträgt im Allgemeinen wenigstens
15 Vol.-% und liegt vorzugsweise im Bereich von 20–35 Vol.-%.
Der Volumen-Feststoffgehalt ist der theoretische Wert, der auf der Basis
aller Komponenten, die in der Beschichtungszusammensetzung vorliegen,
berechnet wird. Der Überzug hat
vorzugsweise eine derartige Viskosität, dass er leicht durch konventionelle
Beschichtungs-Auftragsvorrichtungen aufgetragen werden kann, wie
Sprühen,
insbesondere Sprühen
ohne Luft oder Hochvolumen-Niederdruck (HVLP)-Sprüh-Auftragsvorrichtungen,
um einen Überzug
zu ergeben, der eine Trockenfilmdicke von weniger als 40 μm, vorzugsweise
zwischen 12 und 25 bis 30 μm
hat.
-
Gegebenenfalls
kann die Beschichtungszusammensetzung weitere Additive umfassen,
die dem Fachmann wohlbekannt sind, z.B. Thixotropiermittel und/oder
Viskositätsregler
(Organotone, Xanthan-Gum, Cellulose-Verdickungsmittel, Polyether-Harnstoff-Polyurethane,
Acryl-Verbindungen usw.), Entschäumungsmittel (insbesondere,
wenn Latex-Modifizierungsmittel vorliegen) und gegebenenfalls sekundäre Gebrauchsdauer-Streckmittel,
wie Chromate (z.B. Natriumdichromat) oder tertiäre Amine (z.B. Triethylamin
oder Dimethylaminoethanol). Bevorzugte Thixotropiermittel und/oder
Viskositätsregler
schließen
die Folgenden ein: Bentone EW (von Elementis), das ein Natriummagnesiumsilicat
ist (Organoton), Bentolite WH (von Rockwood), das ein wasserhaltiges
Aluminiumsilicat ist, Laponite RD (von Rockwood), das wasserhaltiges
Natriummagnesiumlithiumsilicat ist, und Rheolate 425 (von Elementis),
das eine Acryl-Dispersion in Wasser des Herstellers ist. Bevorzugte
Entschäumungsmittel
schließen
Foamaster NDW (von Cognis) und Dapro 1760 (von Elementis) ein. Es
wurde gefunden, dass andere Verbindungen, die in der Beschichtungszusammensetzung
aus anderen Gründen
vorliegen können,
auch als sekundäre
Gebrauchsdauer-Streckmittel
wirken können.
Z.B. kann die Zugabe von antikorrosiven Molywhite-Pigmenten oder
Styrol-Butadien-Latex zu einer geringen Verlängerung der Gebrauchsdauer
führen.
Bevorzugte sekundäre
Gebrauchsdauer-Streckmittel sind tertiäre Amine, die eine chromatfreie
Option für
die Verlängerung
der Gebrauchsdauer bieten.
-
Normalerweise
wird das Beschichtungssystem in Form eines Zwei (oder Mehr)-Komponentensystem bereitgestellt,
wobei die Komponenten vor dem Auftragen des Überzugs gründlich vermischt werden.
-
Wenn
eine Zusammensetzung mit einer praktikablen Gebrauchsdauer erhalten
wird, hängt
die Entwicklungsgeschwindigkeit der Filmeigenschaft von der Art
ab, mit der eine aufgetragene Überzugsschicht
anschließend
behandelt wird.
-
Um
eine schnelle Entwicklung der Eigenschaften zu erreichen, kann die
Haftgrundierung mit einer filmverfestigenden Lösung nachbehandelt werden.
In einem solchen Verfahren wird die Haftgrundierung in dem Maße getrocknet,
dass sie sich trocken anfühlt,
bevor sie mit der filmverfestigenden Lösung behandelt wird.
-
Die
Entwicklung der Überzugseigenschaften
kann auch durch Eintauchen des beschichteten Substrats in Wasser
oder durch Konditionieren in einer Atmosphäre mit einer relativen Feuchtigkeit
von wenigstens 50%, vorzugsweise wenigstens 80%, beschleunigt werden.
Ein solches Verfahren kann weiterhin die Behandlung mit einer filmverfestigenden
Lösung
einschließen.
Ein solches Verfahren ist Gegenstand einer separaten Patentanmeldung.
-
Wenn
ein schnelles Trocknen nicht beabsichtigt ist, ist es möglich, einen
nicht nachbehandelten Überzug
bei einer relativen Feuchtigkeit z.B. zwischen 25 und 50% trocknen
zu lassen. Die Entwicklung der Überzugseigenschaften
wird langsamer fortschreiten, aber schließlich werden gute Überzugseigenschaften
erhalten.
-
Die
Zeitspanne bis zum trockenen Anfühlen
beträgt
im Allgemeinen etwa 10 bis 15 Minuten bei Umgebungstemperaturen
von 15–20°C oder 3
bis 4 Minuten bei 40°C
für einen Überzug einer
Trockenfilmdicke (dft) von 15–20 μm. Die Trocknungszeit
hängt auch
von dem Luftstrom und der Filmdicke ab. Bei 35°C und einem Luftstrom von 0,5
m/s beträgt
die Trocknungszeit für
einen Überzug
einer Trockenfilmdicke von 20 μm etwa
2 Minuten. Diese Zeitspanne kann weiter reduziert werden, indem
man die Lufttemperatur erhöht.
-
Im
Allgemeinen kann die Trocknungszeit durch Erhöhung der Substrat-Temperatur, durch
Erhöhung der
Lufttemperatur, unter Verwendung eines Luftstroms oder durch irgendeine
Kombination derselben reduziert werden.
-
Es
wird bevorzugt, das Trocknen der Haftgrundierung bei 10–60°C, vorzugsweise
bei 25–50°C in einem
Druckluftstrom, vorzugsweise in einem Luftstrom von wenigstens 0,1
m/s durchzuführen,
insbesondere wenn das Haftgrundieren, das Trocknen und das Auftragen
der optionalen filmverfestigenden Lösung in einem On-line-Verfahren
durchgeführt
werden. Das Erreichen eines schnellen Trocknens ist für ein On-line-Auftragen in
Schiffswerften oder einem Stahlwerk sehr wichtig.
-
Das
Auftragen der Behandlungslösung,
bevor die Grundierung sich trocken anfühlt, ergibt keine Filmverfestigung.
-
Die
Lösung,
die die Filmfestigkeit der Haftgrundierung erhöht, ist im Allgemeinen eine
wässrige
Lösung
eines anorganischen Salzes oder eine Lösung eines Materials, das reaktive
silicumhaltige Gruppen aufweist. Die Erhöhung der Filmfestigkeit kann
durch eine signifikante Zunahme der Härte, der Abriebfestigkeit und üblicherweise
der Haftung nachgewiesen werden. Die Härte kann mit Hilfe des Bleistiftritzhärte-Tests
von British Standard 3900, Teil E19 (1999) (Bleistiftritzhärte, die
erforderlich ist, um den Überzug
einzuritzen) gemessen werden. Die Abriebfestigkeit kann unter Verwendung
des zweifachen Reibetests gemessen werden, bei dem der Überzug automatisch
gerieben wird, und derselbe kann trocken oder nass mit Wasser durchgeführt werden.
Obwohl eine signifikante Zunahme entweder der Trocken- oder Nass-Abriebfestigkeit
als eine Zunahme der Filmfestigkeit der Haftgrundierung angesehen
werden könnte,
haben wir gefunden, dass die Behandlung gemäß der Erfindung im Allgemeinen
sowohl die Trocken- als auch die Nass-Abriebfestigkeit erhöht. Die
Haftung kann durch einen Gitterschnitt-Test gemessen werden, wie
er in British Standard 3900, Teil E6 (1992) beschrieben ist.
-
Die
Menge der filmverfestigenden Lösung,
die auf die Haftgrundierung aufgetragen wird, liegt im Allgemeinen
im Bereich von 0,005–0,2,
vorzugsweise von 0,01–0,08
l/m2 Primer-beschichteter Oberfläche (l/m2) für Überzüge, die
mit einer Standard-Trockenfilmdicke (15–20 μm) aufgetragen werden. Eine
solche Menge an Lösung
kann zweckmäßigerweise
durch Sprühen
aufgetragen werden. Es muss nicht darauf hingewiesen werden, dass
die Konzentration oder das Volumen der Nachbehandlungslösung erhöht werden
sollte, wenn der Überzug
in einer zu großen
Menge aufgetragen wurde, d.h. einer Trockenfilmdicke von > 20 μm.
-
Ein
Waschen wurde früher
als eine Nachbehandlung für
Zinksilicat-Überzüge vorgeschlagen,
die auf einem Alkalimetallsilicat-Bindemittel basieren; dies beinhaltet
aber die Verwendung größerer Wassermengen, um
lösliche
Alkalimetallsalze aus Überzügen auszuwaschen,
die SiO2/M2O-Stoffmengenverhältnisse
von etwa 3:1 bis 4:1 haben. Ein alleiniger Sprühauftrag einer äquivalenten
Wassermenge oder das On-line-Leiten des Primers durch eine Dampfkammer
bei typischen Bahngeschwindigkeiten (d.h. eine Einwirkungszeit von < 2 min) ergibt im
Wesentlichen keine Filmverfestigung.
-
Obwohl
wir uns nicht auf eine spezielle Theorie festlegen wollen, die die
Filmverfestigung erklärt, scheint
es so doch zu sein, dass, wenn die Behandlungslösung eine wässrige Lösung eines anorganischen Salzes
ist, eine Siliciumdioxid-Auflösung
und ein erneutes Ausfällen
erfolgen oder das Salz als Verstärkungsmittel
zwischen den Solteilchen agiert. Wenn die Behandlungslösung reaktive
Siliciumdioxid-Spezies enthält, können diese
zwischen den Siliciumdioxidsol-Teilchen abgeschieden werden, um
das Verbinden derselben zu verbessern. Wir haben gefunden, dass
die gleichen Verfestigungsmaterialien den gebildeten Haftgrundierungsfilm
nicht verfestigen, wenn sie zur Haftgrundierungs-Zusammensetzung
beim oder vor dem Auftragen auf das Substrat gegeben werden.
-
Wenn
die gegebenenfalls aufgetragene filmverfestigende Lösung eine
wässrige
Lösung
eines anorganischen Salzes ist, hat sie im Allgemeinen eine Konzentration
von wenigstens 0,01 M und vorzugsweise von wenigstens 0,03 M. Die
Konzentration der anorganischen Salzlösung kann bis zu 0,5 M oder
1 M oder sogar größer sein.
Das anorganische Salz kann Folgendes sein: ein Salz eines einwertigen
Kations, wie Alkalimetall- oder Ammoniumsalz, eines zweiwertigen
Kations, wie Zink, Magnesium, Calcium, Kupfer (II) oder Eisen (II), eines
dreiwertigen Kations, wie Aluminium oder Cer (III), oder eines vierwertigen
Kations, wie Cer (IV), und eines einwertigen Anions wie eines Halogenids,
wie z.B. Fluorid, Chlorid oder Bromid, oder Nitrat, oder eines mehrwertigen
Anions, wie Sulfat oder Phosphat. Mischungen der oben erwähnten Salze
können
auch verwendet werden. Beispiele von Lösungen anorganischer Salze,
die sich als wirksam erwiesen haben, sind Magnesiumsulfat, Zinksulfat,
Kaliumsulfat, Aluminiumsulfat, Eisensulfat, Cer(IV)sulfat, Kupfersulfat,
Natriumchlorid und Kaliumchlorid, obwohl Chloride wegen ihrer Neigung
zur Förderung
der Korrosion nicht bevorzugt werden sollten. Die Konzentration
der anorganischen Salz-Lösung – als Gewicht
ausgedrückt – liegt
vorzugsweise im Bereich von 0,5–20
Gew.-%.
-
Ein
Beispiel eines Materials, das aktive siliciumhaltige Gruppen aufweist,
ist ein Silicat. Die filmverfestigende Lösung kann eine Alkalimetallsilicat-Lösung sein,
z.B. Kaliumsilicat oder Lithiumsilicat, oder eine Ammoniumsilicat-Lösung, oder sie kann eine Alkalimetallsiliconat-Lösung sein,
z.B. eine Alkylsiliconat-Lösung. Die
bevorzugte Konzentration einer solchen Lösung liegt im Bereich von 0,5–20 Gew.-%.
-
Wenn
die filmverfestigende Lösung
eine Lösung
eines anorganischen Salzes oder von Alkalimetallsilicat ist, erhöht das zugefügte Material
den Salzgehalt der Zinksilicat-Haftgrundierung. Dies wird häufig die
osmotische Triebkraft erhöhen,
wenn der Überzug überstrichen
wird, und somit die Möglichkeit einer
osmotischen Blasenbildung, wenn das beschichtete Substrat eingetaucht
wird. Die Menge an verwendetem anorganischen Salz oder Alkalimetallsilicat
ist vorzugsweise ausreichend niedrig, damit das SiO2/M2O-Stoffmengenverhältnis des
Haftgrundierungs-Bindemittels oberhalb von 6:1, vorzugsweise oberhalb
von 8:1, und am meisten bevorzugt oberhalb von 10:1 gehalten werden
kann. Um dies zu erreichen, ist die Menge an anorganischem Salz
oder Alkalimetallsilicat, die mit der filmverfestigenden Lösung aufgetragen
wird, vorzugsweise geringer als 10 g/m2 auf
Trockengewichtsbasis, am meisten bevorzugt geringer als 5 g/m2, für
einen Überzug
mit einer Trockenfilmdicke von 15–20 μm.
-
Ein
alternatives Beispiel eines Materials, das reaktive siliciumhaltige
Gruppen aufweist, ist ein Alkoxysilan oder ein Acyloxysilan, z.B.
ein Acetoxysilan. Dies kann z.B. Folgendes sein: ein Tetraalkoxysilan
(Alkylorthosilicat), wie Tetraethoxysilan oder Tetrapropoxysilan,
oder ein Trialkoxysilan, wie Methyltrimethoxysilan (MTMS von Aldrich)
oder Bistrimethoxysilanethan. Das Alkoxysilan kann zusätzliche
funktionelle Gruppen enthalten, z.B. kann ein Trialkoxysilan die
Formel RSi(OR1)3 haben,
in der jede R1-Gruppe C1-3-Alkyl
ist und R eine Alkyl- oder Arylgruppe ist, die mit einer Amino-,
Alkylamino-, Dialkylamino-, Amid-, Halogen-, Carbamat-, Epoxid-,
Isocyanat-, Aziridin-, Sulfonat-, Carboxylat-, Phosphat- oder Hydroxylgruppe
substituiert ist. Bevorzugte Beispiele sind Aminosilane, wie Triethoxysilylpropylamin
(Aminosilan A1100 von Witco), Trimethoxysilylpropylamin (Aminosilan
A1110 von Witco), Trimethoxysilylpropylethylendiamin (Aminosilan
A1120 von Witco), Trimethoxysilylpropyldiethylentriamin (Aminosilan
A1130 von Witco) oder Bistrimethoxysilylpropylethylendiamin. Weiterhin
kann das Alkoxysilan ein Bis(trialkoxysilan) sein, z.B. eine Alkylen-
oder Polydimethylsilan-Kette, die mit -SiOR'3-Gruppen bestückt ist.
Das Alkoxysilan kann wenigstens teilweise hydrolysiert sein, z.B.
kann ein teilweise hydrolysiertes Tetraalkoxysilan oder ein hydrolysiertes
Alkyltrialkoxysilan oder Aminoalkyltrialkoxysilan verwendet werden.
Das Alkoxysilan wird vorzugsweise aus wässriger Lösung aufgetragen, obwohl die wässrige Lösung ein
mit Wasser mischbares organisches Lösungsmittel enthalten kann,
z.B. einen Alkohol wie Ethanol.
-
Weiterhin
wurde gefunden, dass Orthosilicate auch sehr wirksame Eigenschaftsverstärker in
dem Nachbehandlungsverfahren sind. Wässrige Lösungen von Tetramethylorthosilicat
(TMOS) und Tetraethylorthosilicat (TEOS) sind wirksame Nachbehandlungsmittel.
Bessere Ergebnisse werden erhalten, wenn TMOS oder TEOS bei einem
pH von 1–2
hydrolysiert werden. Bei diesem pH kann die Gebrauchsdauer der Nachbehandlungslösung sogar
7 Tage übersteigen.
-
Die
Konzentration des Alkoxysilans oder der Orthosilicate in der gegebenenfalls
aufgetragenen Behandlungslösung
liegt vorzugsweise im Bereich von 1–25 Gew.-%.
-
Die
Verwendung von Alkoxysilanen und/oder Orthosilicaten in der gegebenenfalls
aufgetragenen Behandlungslösung
wird bevorzugt, da diese Verbindungen der Fertigungsbeschichtung
einen Gehalt an wasserlöslichen
Salzen von tatsächlich
Null zufügen.
-
Die
optionale Verwendung der Behandlungslösung und vorzugsweise auch
das Trocknen der behandelten Haftgrundierung, bis sich der Überzug wieder
trocken anfühlt,
kann in einem On-line-Verfahren nach der Haftgrundierung des Stahls
und dem Trocknen der Haftgrundierung, bis sie sich trocken anfühlt, durchgeführt werden.
Die Menge an filmverfestigender Lösung, die aufgetragen wird,
ist vorzugsweise 0,005–0,2
l/m2 Primer-beschichteter Oberfläche, am
meisten bevorzugt 0,08 l/m2 Primer oder
weniger, wenn der Überzug
für einen Überzug mit
einer Trockenfilmdicke von 15–20 μm behandelt
und on-line getrocknet wird. Die Trocknungszeit für diesen Überzug,
der mit einer solchen Menge an filmverfestigender Lösung behandelt
wurde, beträgt im
Allgemeinen etwa 5–10
Minuten bei 15–20°C oder etwa
1,5–2
Minuten bei 40°C.
Die Trocknungszeit kann weiter reduziert werden, indem man das grundierte
Substrat in einem Luftstrom anordnet.
-
Im
Allgemeinen kann die Trocknungszeit reduziert werden, indem man
die Substrattemperatur erhöht, die
Lufttemperatur erhöht,
einen Luftstrom verwendet oder durch irgendeine Kombination derselben.
-
Die
gegebenenfalls aufgetragene Behandlungslösung wird vorzugsweise aufgetragen
und bei einer Temperatur im Bereich von 10–60°C, vorzugsweise von 25–50°C in einem
Druckluftstrom, vorzugsweise in einem Luftstrom von wenigstens 0,1
m/s getrocknet. Die Behandlungslösung
kann durch eine Standard-Sprühauftragsvorrichtung,
z.B. Sprühen
ohne Luft oder HVLP-Sprühen
oder durch eine einfache Feinstzerstäubungs-Spritzpistole aufgetragen
werden, indem man einfach eine zweite Spritzpistole weiter abwärts in der Fertigungsbeschichtungs-Straße von der
Spritzpistole montiert, die den Primer aufträgt. Alternativ dazu kann die
Lösung
unter Verwendung einer Nebelbeschichtungs-Auftragstechnik aufgetragen
werden. Die Behandlungslösung
kann auf beide Seiten eines Substrats aufgetragen werden, z.B. auf
beide Seiten einer Stahlplatte, die im Schiffsbau verwendet werden
soll, und zwar unabhängig
von der Orientierung des Substrats, wobei das Lösungsvolumen, das erforderlich
ist, um den Film zu verfestigen, derartig ist, dass die Lösung auf
die Unterseite einer Platte ohne Läuferbildung oder Abtropfen
aufgetragen werden kann. Andere Auftragsverfahren, wie der Walzenauftrag,
sind möglich,
werden aber nicht bevorzugt. Die behandelte Haftgrundierung muss
nur auf dem Substrat trocknen gelassen werden und erfordert kein
weiteres Waschen oder Erwärmen;
sobald der behandelte Primer trocken ist, kann das beschichtete
Produkt normal gehandhabt werden.
-
Das
optionale Behandlungsverfahren erhöht die Härte, die Kohäsion und
die Abriebfestigkeit der Fertigungsbeschichtung, ohne dass der Nachteil
der Blasenbildung eingeführt
wird, wenn dieselbe mit einer Deckschicht versehen ist. Weiterhin
beschleunigt das Behandlungsverfahren die Entwicklung dieser günstigen
Eigenschaften. Dies verbessert die Beständigkeit gegenüber einer
Beschädigung
während
der Handhabung und Herstellung in einer Schiffswerft oder in einem
Stahlwerk. Zusätzlich
zu diesen Vorteilen weist das nachbehandelte, mit einer Fertigungsbeschichtung
versehene Substrat Leistungsfähigkeitseigenschaften
auf, die auf dem Markt der Fertigungsbeschichtung erforderlich sind,
d.h. eine Korrosionsbeständigkeit
von 6 Monaten bei der Außenbewitterung,
ausgezeichnete Schweiß-/Schneide-Eigenschaften und Überstreichbarkeit
mit einem großen
Bereich von Haftgrundierungen ohne Blasenbildung oder Nadelstichbildung.
-
Wenn
z.B. eine Zink-gefüllte
Siliciumdioxidsol-Beschichtung mit einer filmverfestigenden Lösung nachbehandelt
wird, wird die Trockenabriebfestigkeit 10 Minuten nach dem Auftragen
des Überzugs
wenigstens um das Fünffache
erhöht,
während
die Nassabriebfestigkeit üblicherweise
um das Zehnfache oder mehr erhöht
wird. Die Bleistiftritzhärte
verändert
sich typischerweise von 2H zu H oder härter. Das SiO2/M2O-Stoffmengenverhältnis der
Haftgrundierung kann z.B. von 50–200 auf 15–30 reduziert werden, wenn
die aufgetragene filmverfestigende Lösung eine Lösung eines anorganischen Salzes
oder eine Alkalimetallsilicat-Lösung ist,
bei einer normalen Trockenfilmdicke von 15 bis 20 μm für Fertigungsbeschichtungen
liegt dies aber noch über
dem Gehalt, bei dem eine signifikante Blasenbildung erfolgt. Das
SiO2/M2O-Stoffmengenverhältnis kann bei
einem noch höheren
Gehalt gehalten werden, wenn die filmverfestigende Lösung eine
Alkoxysilan-Lösung ist.
Die behandelten Haftgrundierungen können mit einem Amin-gehärteten Epoxyharz-Überzug oder
einem anderen hochbelastbaren Überzug,
wie einem Polyurethan, mit einer Filmdicke von 100 μm oder 200 μm überzogen
werden, und nach einem siebentägigen
Härtenlassen
können
sie über
6 Monate (längste
Testperiode bisher) bei 40°C
in Süß- oder
Meerwasser eingetaucht werden, ohne dass eine Blasenbildung erfolgt.
-
Die
Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele erläutert. Diese
sollen die Erfindung veranschaulichen, sie sollen aber in keiner
Weise den Umfang derselben einschränken.
-
Die
Bestimmung der Solgröße der Siliciumdioxidsole,
die in den Beispielen verwendet werden, wurde durch die Titrationsmethode
durchgeführt,
die von G. W. Sears, Anal. Chem. 12, 1981 (1956) beschrieben ist. Durch
diese Methode wurde die spezifische Oberfläche in m2/g
bestimmt. Für
kugelförmige
Sol-Teilchen wurde diese spezifische Oberfläche in eine Teilchengröße umgewandelt.
-
Die
Bestimmung des Gewichstprozentgehalts an Aluminiumoxid auf den Aluminiumoxid-modifizierten Siliciumdioxidsolen,
die in den Beispielen verwendet werden, wurde durch Röntgenfluoreszenz-Spektroskopie durchgeführt.
-
Die
Verbindungen, die als Ausgangsmaterial in den Beispielen verwendet
werden, haben den folgenden Ursprung:
Ludox® SM | ein
Siliciumdioxidsol einer Konzentration von 30 Gew.-%, einer Teilchengröße von 7
nm, einem SiO2/Na2O-Stoffmengenverhältnis von
50:1, von DuPont, pH 10,3, |
Bindzil
25AT/360 | ein
Siliciumdioxidsol einer Konzentration von 22–27 Gew.-%, einer Teilchengröße von 7
nm, einem SiO2/Na2O-Stoffmengenverhältnis von
50:1, von Akzo Nobel (Eka Chemicals), pH 9,8–10 |
Nyacol | ein
Siliciumdioxidsol einer Konzentration von 40 Gew.-% und einer durchschnittlichen
Teilchengröße von 16
nm, einem SiO2/Na2O-Stoffmengenverhältnis von
105:1, von Akzo Nobel (Eka Chemicals), pH 9,8 |
Nyacol
Al | eine
Aluminiumoxid-modifizierte Version von Nyacol, pH 9,9 |
XZ
94770 | ein
organischer Styrol-Butadien-Latex mit 50 Vol.-% Feststoffen von
Dow Chemicals |
Huber
90C | ein
calciniertes Aluminiumsilicat-Streckmittel-Pigment einer mittleren
Teilchengröße von 0,7 μm von JM
Huber/Marlow Chemicals |
Zinkstaub | ein
Metallpulver einer mittleren Teilchengröße von 7 μm von Trident Alloys |
Molywhite
212 | Calciumzinkmolybdat,
ein antikorrosives Pigment einer Teilchengröße von 4,1 μm von Sherwin Williams |
Minex
20 | ein
Natriumkaliumaluminiumsilicat-Streckmittel-Pigment einer mittleren
Teilchengröße von 2,95 μm von North
Cape Minerals |
Bentone
EW | ein
Natriummagnesiumsilicat-Thixotropiermittel von Elementis |
-
Beispiele 1 bis 5
-
Um
die Auswirkung des Aluminiumoxidgehaltes auf die Gebrauchsdauer
von Fertigungsbeschichtungen zu bestimmen, wurden, mehrere Zusammensetzungen
mit einem Feststoffgehalt von 28 Vol.-% hergestellt. Die Haftgrundierungen
hatten eine Pigment-Volumen-Konzentration von 71%, was das 1,4-Fache
der kritischen Pigment-Volumen-Konzentration darstellt.
-
Die
im Beispiel 1 verwendete Zusammensetzung wurde aus den folgenden
Bestandteilen hergestellt:
Komponente | Gew.-% |
Siliciumdioxidsol | 30,6 |
Wasser | 13,5 |
Bentonit-Ton-Thixotropiermittel | 0,2 |
Zinkstaub | 48,2 |
Huber
90C | 7,5 |
-
Für die Beispiele
2 bis 5 wurden Zusammensetzungen unter Verwendung der folgenden
Bestandteilen hergestellt:
Komponente | Gew.-% |
Siliciumdioxidsol | 36,0 |
Wasser | 8,1 |
Bentonit-Ton-Thixotropiermittel | 0,2 |
Zinkstaub | 48,2 |
Huber
90C | 7,5 |
-
Ein
Primer wurde durch Vermischen des Siliciumdioxidsols mit Wasser
und Thixotropiermittel hergestellt, und das restliche Bindemittel
wurde mit den Pigmenten kurz vor dem Auftragen auf Stahl vermischt,
wie dies bei Zinksilicat-Überzügen üblich ist.
Die erhaltene Haftgrundierung wurde auf Stahlplatten einer Größe von 15
cm × 10
cm mit einer Trockenfilmdicke von 15 bis 20 μm bei 35°C und einer relativen Feuchtigkeit
von 30% aufgetragen. Man ließ den
Primer unter Umgebungsbedingungen (20°C, 60% RH) trocknen.
-
Die
Gebrauchsdauer ist die Zeitspanne nach dem Vermischen aller Komponenten,
wenn nach dem Auftragen des Überzugs
eine Reduktion der Eigenschaften des Überzugs 1 Stunde nach dem Auftragen
beobachtet wird. In diesen Versuchen wurde eine 50%ige Reduktion
der Beschichtungseigenschaften, die 1 Stunde nach dem Auftragen
des Überzugs
gemessen wurden, verwendet, um anzuzeigen, dass die Gebrauchsdauer überschritten
wurde. Tabelle
1
-
Beispiele 6 bis 9
-
Die
Fertigungsbeschichtungs-Zusammensetzungen der Beispiele 1, 2, 3
und 4 wurden hergestellt. 0,5, 1,5, 4, 6 und/oder 24 Stunden nach
dem Vermischen der Komponenten wurden die Zusammensetzungen auf
Stahlplatten einer Größe von 15
cm × 10
cm in einer Trockenfilmdicke von 15–20 μm bei 35°C und einer relativen Feuchtigkeit
von 30% aufgetragen. Der Primer wurde unter Umgebungsbedingungen
(23°C, 60% RH)
trocknen gelassen.
-
Die
Abriebfestigkeit des aufgetragenen Überzugs wurde nach 1 Stunde
und nach 24 Stunden gemessen (Test des zweifachen Reibens). Bei
dem Test des zweifachen Reibens wird die Oberfläche mit einigen Tropfen Wasser
befeuchtet (im Falle der zweifachen, nassen Reibevorgänge), dann
mit einem Baumwoll-Wattebausch unter leichtem Drücken gerieben. Ein Hin-und
Hervorgang stellt ein zweifaches Reiben dar. Die Ergebnisse werden
als die Anzahl der zweifachen Reibevorgänge ausgedrückt, bis der Überzug entfernt
ist. Wenn der Überzug
100 zweifache Reibevorgänge überlebt,
wird die abschließende
Trockenfilmdicke (dft) mit dem anfänglichen Wert verglichen.
-
Wenn
die Trockenfilmdicke um mehr als 25% reduziert ist, wird das Ergebnis
als > 100 ausgedrückt. Wenn
die Trockenfilmdicke um weniger als 25% reduziert ist, wird das
Ergebnis als > > 100 ausgedrückt.
-
Die
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 2 aufgeführt. Tabelle
2
- 1) Vergleichsbeispiel
- 2) Beschichtungszusammensetzung gelierte
vor dem Auftragen auf das Substrat
-
Beispiele 10 bis 13
-
Die
Fertigungsbeschichtungs-Zusammensetzungen der Beispiele 1, 2, 3
und 4 wurden hergestellt. 0,5, 1,5, 4, 6 und/oder 24 Stunden nach
dem Vermischen der Komponenten wurden die Zusammensetzungen auf
Stahlplatten einer Größe von 15
cm × 10
cm mit einer Trockenfilmdicke von 15–20 μm bei 35°C und einer relativen Feuchtigkeit
von 30% aufgetragen.
-
Nachdem
der Überzug
in dem Maße
getrocknet wurde, dass er sich trocken anfühlt, wurde er mit einer 5%igen
Lösung
von teilweise hydrolysiertem (pH 2) TEOS (Tetraethylorthosilicat)
in Wasser behandelt. Der Primer wurde anschließend unter Umgebungsbedingungen
(23°C, 60%
RH) aufbewahrt. Die Abriebfestigkeit des Überzugs wurde 1 h und 24 h
nach der Behandlung mit der TEOS-Lösung gemessen (Test des zweifachen Reibens).
Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 3 aufgeführt. Tabelle
3
- 1) Vergleichsbeispiel
- 2) Beschichtungszusammensetzung gelierte
vor dem Auftragen auf das Substrat
- 3) Die nassen zweifachen Reibevorgänge wurden
1 h nach der Behandlung mit TEOS gemessen
- 4) Die nassen zweifachen Reibevorgänge wurden
24 h nach der Behandlung mit TEOS gemessen
-
Beispiel 14
-
Um
den Effekt der unterschiedlichen Konditionierungsverfahren des Überzugs
nach dem Auftrag zu bestimmen, wurde eine Zusammensetzung mit einer
Feststoff-Konzentration von 28 Vol.-% aus den folgenden Bestandteilen
hergestellt. Die Haftgrundierung hatte eine Pigment-Volumen-Konzentration
von 70%, was das 1,06-Fache der kritischen Pigment-Volumen-Konzentration
darstellt.
Komponente | Gew.-% |
Siliciumdioxidsol
Bindzil 25AT/360 (0,39 Gew.-% Aluminiumoxid) | 32,5 |
Zink | 41,6 |
Minex
20 | 9,1 |
Molywhite
212 | 2,2 |
Bentone
EW | 0,2 |
Wasser | 12,6 |
XZ94770 | 1,8 |
-
Ein
Primer wurde durch Vermischen von Siliciumdioxidsol mit Wasser und
Betone hergestellt, und das erhaltene Bindemittel wurde mit den
Pigmenten kurz vor dem Auftragen auf den Stahl vermischt. Die erhaltene Haftgrundierung
wurde auf Stahlplatten einer Größe von 15
cm × 10
cm in einer Trockenfilmdicke von 15–20 μm bei 35°C und einer relativen Feuchtigkeit
von 30% aufgetragen. Man ließ den
Primer unter Umgebungsbedingungen (20°C, 60% RH) trocknen.
-
Im
Versuch 14a wurde der Überzug,
nachdem er in dem Maße
getrocknet wurde, dass er sich trocken anfühlt, mit einer 5%igen ZnSO4-Lösung
in Wasser behandelt.
-
Im
Versuch 14b wurden die beschichteten Platten bei 23°C, 60% RH
aufbewahrt.
-
Im
Versuch 14c wurden die beschichteten Platten bei 23°C, 35% RH
aufbewahrt.
-
Die
Abriebfestigkeit der Überzugsschichten
wurde 10 Minuten, 1 Stunde und 24 Stunden nach der Konditionierung
gemessen (Test des zweifachen Reibens). Zusätzlich dazu wurde die Bleistiftritzhärte gemessen.
Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 4 aufgeführt. Tabelle
4
- 1) Die zweifachen
Reibevorgänge
und die Bleistiftritzhärte
wurden 10 min nach der Konditionierung gemessen
- 2) Die zweifachen Reibevorgänge und
die Bleistiftritzhärte
wurden 1 h nach der Konditionierung gemessen
- 3) Die zweifachen Reibevorgänge und
die Bleistiftritzhärte
wurden 24 h nach der Konditionierung gemessen
- 4) Die zweifachen Reibevorgänge und
die Bleistiftritzhärte
wurden 48 h nach der Konditionierung gemessen
-
Beispiele 15 und 16
-
Um
die Auswirkung der Aluminiumoxid-Modifizierung auf die Gebrauchsdauer
und die Entwicklungsgeschwindigkeit der Eigenschaften für große Sole
aufzuzeigen, wurde eine Formulierung mit einer Feststoff-Konzentration
von 28 Vol.-% und einer Pigment-Volumen-Konzentration von 50% hergestellt,
was das 0,72-Fache der kritischen Pigment-Volumen-Konzentration
darstellt.
-
Die
Formulierung wurde aus den folgenden Bestandteilen hergestellt.
Komponente | Gew.-% |
Siliciumdioxidsol | 35,0 |
Zink | 42,2 |
Minex
20 | 1,7 |
Molywhite | 2,2 |
Bentone
EW | 0,2 |
Wasser | 15,6 |
XZ94770 | 3,1 |
-
Zwei
Primer dieser Formulierung wurden unter Verwendung von zwei unterschiedlichen
Siliciumdioxidsolen hergestellt, nämlich einem 16 nm Nyacol-Sol
für Vergleichsbeispiel
15 und einem 16 nm Nyacol Al-Sol für Beispiel 16. Die erhaltenen
Haftgrundierungen wurden auf Stahlplatten einer Größe von 15
cm × 10
cm sofort, 2 Stunden, 5 Stunden und 24 Stunden nach dem Vermischen
der Zusammensetzung in einer Trockenfilmdicke von 15–20 μm bei 35°C und 30%
relativer Feuchtigkeit aufgetragen. Man ließ die Primer unter Umgebungsbedingungen
(20°C, 60%
RH) trocknen.
-
Die
Abriebfestigkeit der Überzugsschichten
wurde nach 1 Stunde und 24 Stunden nach dem Auftragen der Überzüge gemessen
(Test des zweifachen Reibens). Zusätzlich dazu wurde die Bleistiftritzhärte gemessen.
Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 5 aufgeführt. Tabelle
5
- 1) Vergleichsbeispiel
- 2) Die zweifachen Reibevorgänge und
die Bleistiftritzhärte
wurden 1 h nach dem Auftragen gemessen
- 3) Die zweifachen Reibevorgänge und
die Bleistiftritzhärte
wurden 24 h nach dem Auftragen gemessen
- 4) Die Beschichtungszusammensetzung
gelierte vor dem Auftragen auf das Substrat
-
Beispiele 17 und 18
-
Um
die Auswirkung der Größe der Aluminiumoxid-behandelten
Sole auf die Filmeigenschaften von Fertigungsbeschichtungen zu bestimmen,
wurden zwei Zusammensetzungen mit einer Pigment-Volumen-Konzentration
von 50% hergestellt. Für
Beispiel 17 wurde eine Zusammensetzung aus den folgenden Bestandteilen
hergestellt.
Komponente | Gew.-% |
Siliciumdioxidsol
Bindzil 25AT/360 (7 nm), 25,5 Gew.-% in Wasser | 50,8 |
Zink | 42,2 |
Minex
20 | 3,5 |
Molywhite
212 | 2,2 |
Bentone
EW | 0,2 |
Wasser | --- |
XZ94770 | 3,1 |
-
Für Beispiel
18 wurde die Zusammensetzung des Beispiels 16 hergestellt. Man ließ die Primer
unter Umgebungsbedingungen (23°C,
60% RH) trocknen.
-
Die
Abriebfestigkeit der Überzugsschichten
wurden 1 Stunde und 24 Stunden nach dem Auftragen gemessen (Test
des zweifachen Reibens). Zusätzlich
dazu wurde die Bleistiftritzhärte
gemessen. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 6 aufgeführt. Tabelle
6
- 1) Die zweifachen
Reibevorgänge
und die Bleistiftritzhärte
wurden 1 h nach dem Auftragen gemessen
- 2) Die zweifachen Reibevorgänge und
die Bleistiftritzhärte
wurden 24 h nach dem Auftragen gemessen
-
Beispiele 19 bis 21
-
Um
die Auswirkung der Aluminiumoxid-Modifizierung und der Zugabe von
Dimethylaminoethanol (DMAE) als sekundäres Gebrauchsdauer-Streckmittel
auf die Entwicklungsgeschwindigkeit der Eigenschaften und auf die
Gebrauchsdauer für
kleine Sole zu bestimmen, wurden verschiedene Zusammensetzungen
hergestellt. Die Haftgrundierungen hatten eine Pigment-Volumen-Konzentration
von 50,0%, was das 0,72-Fache der kritischen Pigment-Volumen-Konzentration
darstellt.
-
Für Beispiel
19 wurde eine Zusammensetzung mit einer Feststoff-Konzentration von
28 Vol.-% aus den folgenden Bestandteilen hergestellt.
Komponente | Gew.-% |
Ludox
SM 7 nm | 46,7 |
Zink | 42,2 |
Minex
20 | 1,7 |
Molywhite
212 | 2,2 |
Bentone
EW | 0,2 |
Wasser | 3,9 |
XZ94770 | 3,1 |
-
Für Beispiel
20 wurde eine Zusammensetzung mit einer Feststoff-Konzentration von
26 Vol.-% aus den folgenden Bestandteilen hergestellt.
Komponente | Gew.-% |
Bindzil
25AT/360, 7 nm (0,44 Gew.-% Aluminiumoxid) | 50,7 |
Zink | 42,2 |
Minex
20 | 1,6 |
Molywhite
212 | 2,2 |
Bentone
EW | 0,2 |
XZ94770 | 3,1 |
-
Für Beispiel
21 wurde die Zusammensetzung des Beispiels 20 hergestellt und mit
DMAE vermischt. Die Menge an DMAE in der Mischung betrug 1 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung.
-
Die
Abriebfestigkeit der Überzugsschichten
wurde 1 Stunde nach dem Auftragen gemessen (Test des zweifachen
Reibens). Zusätzlich
dazu wurde die Bleistiftritzhärte
gemessen. In diesen Versuchen wurde eine 50%ige Reduktion der Beschichtungseigenschaften – gemessen
1 Stunde nach dem Auftragen des Überzugs – postuliert,
um anzuzeigen, dass die Gebrauchsdauer erreicht wurde. Die Ergebnisse
sind in der nachstehenden Tabelle 7 aufgeführt. Tabelle
7
- 1) Vergleichsbeispiel
- 2) Die zweifachen Reibevorgänge und
die Bleistiftritzhärte
wurden 1 h nach dem Auftragen gemessen.