DE1669187B2 - Metallstaubhaltige anstrichmittel - Google Patents
Metallstaubhaltige anstrichmittelInfo
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Description
Es ist bekannt, sogenannte Metallstaubfarben als Korrosionsschutzfarben gegen Witterungseinflüsse und
Wasser auf Metalle, vorzugsweise Eisen, unter Verwendung von Alkalisilikaten al« Bindemittel aufzubringen.
Insbesondere kommen hierfür Zinkstaubanstriche in Betracht. Es kommt jedoch als Pigment auch Metallstaub
von Aluminium, Blei oder Kupfer in Betracht, wobei letztere im Gemisch mit Zinstaub verwendet
werden. Derartige Anstriche sind als Korrosionsschutz äußerst wirksam und widerstandsfähig. Ihrer Herstellung
in der Pn-xis steht jedoch entgegen, daß die Mischungen aus Alkalisilikatlösungen und Metallstaub,
insbesondere Zinkstaub, nur kurze Zeit verarbeitungsfähig sind, da die Bestandteile relativ schnell unter
Wasserstoffentwicklungen reagieren. Daher bestehen bei der Aufbewahrung in geschlossenen Behältern und
beim Transport derartiger Mittel Schwierigkeiten.
Es sind bereits Inhibitoren bekannt, welche die Reaktion zwischen der Alkalisilikatlösung und dem
Zinkstaub verzögern, jedoch sind die Ergebnisse häufig für die Bedürfnisse der Praxis nicht befriedigend. Setzt
man derartigen Anstrichmitteln Bleioxyd und Natriumpersulfat hinzu, so tritt die Wasserstoffentwicklung erst
nach etwa 24 Stunden ein. Das ist jedoch für die Erfordernisse in der Praxis häufig noch unzureichend.
In neuerer Zeit ist ein Verfahren bekanntgeworden, mit dem man die Haltbarkeit derartiger Mischungen
(sogenannte »Topfzeit«) erheblich verbessern kann. Diese Verbesserung läßt sich durch einen Zusatz von
Alkalichromat und organischen Verbindungen, welche mindestens 2 Aminogruppen im Molekül enthalten,
herbeiführen.
Schließlich ist auch bekannt, daß in solchen Mischungen Zusätze von Borsäure, Natriumborat oder
Natriumperborat lagerstabilisierend wirken.
Es wurde nun gefunden, daß metallstaubhaltige Anstrichmittel für den Korrosionsschutz auf Basis von
wäßrigen Alkalisilikatlösungen sich in ihren Eigenschaften, insbesondere hinsichtlich einer günstigen »Topfzeit«
weiterhin verbessern lassen, wenn man sich der nachstehend beschriebenen Mittel bedient Diese sind
gekennzeichnet durch einen Zusatz an in wässerigen Alkalisilikatlösungen löslichen, organischen Nitroverbindungen
sowie Borsäure oder deren Salzen.
Geeignete organische Nitroverbindungen sind aliphatische
Nitroverbindungen wie Nitromethan oder
Nitroessigsäure, ferner aromatische Nitroverbindungen wie Nitrobenzoesäure, Nitrophenole oder Dinitrophenole,
Nitroresorcin und Nitrobenzcatechin.
Auskommen Verbindungen wie Nitroharnstoff und
Nitroguanidin in Frage. Als besonders vorteilhaft hat sich ein Zusatz von Nitromethan, Nitrobenzoesäure und
Nitrophenol erwiesen.
Die Zusatzstoffe finden in Mengen von 0,1—5, vorzugsweise 0,4—1.2 Gew.-%, bezogen auf festes
Alkalisilikat, Anwendung.
Als weitere Komponenten enthalten die erfindungsgemäßen Mittel Borsäure oder deren Salze, zum
Beispiel Kalium- oder Natriumborat oder auch Ammoniumborat. Diese Verbindungen werden in Mengen von
0,5 — 3, vorzugsweise 0,8—1,5 Gew.-°/o, jeweils bezogen auf festes Alkalisilikat, hinzugefügt.
Die genannten Zusätze können in Form von Lösungen oder gegebenenfalls auch in fester Form den
Metallstaubfarben während oder nach der Herstellung hinzugefügt werden. Die Metallstaubfarben werden in
bekannter Weise durch Vermischen von Alkalisilikatlösung mit Metallstaub, insbesondere Zinkstaub, hergestellt.
Dabei können Natrium- oder Kaliumsilikatlösungen wie handelsübliche Wasserglaslösungen mit einem
Molverhältnis von Na2O :SiO2 wie 1 :3,2 bis 3,8 und
einer Konzentration von etwa 28 bis 42° Be Verwendungfinden.
Besonders korrosionsfeste Metallstaubfarben erhält man jedoch, wenn man Alkalisilikatlösungen mit einem
Molverhältnis von Alkalioxyd : SiO2 über 1 :3,8 bis
1 :4,4 verwendet. Derartige Alkalisilikatlösungen sind dann besonders leicht verstreichbar und leicht zu
verarbeiten, wenn sie einen Zusatz von etwa 0,1— 2 Gew.-% bestimmter quarternärer Ammoniumverbindungen
enthalten. In Betracht kommen wasserlösliche quarternäre Ammoniumbasen, die einen Alkylrest
von 1—4 Kohlenstoffatomen und 3 weitere Alkyl-
oder Alkanolreste mit 1 — 12 Kohlenstoffatomen enthalten. Vorzugsweise wird als Zusatz Tetraäthylammoniumhydroxyd
verwendet.
Weiterhin können die Metallstaubfarben, insbesondere Zinkstaubanstriche, noch verdickende Zusätze wie
Alginate, Methylcellulose und Stärke in Mengen, die etwa 0,01— 0,3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgemisch,
betragen, enthalten. In manchen Fällen ist es weiterhin vorteilhaft, in geringen Mengen bis etwa
0,5 Gew.-% Emulgatoren, wie insbesondere Äthylenoxydanlagerungsprodukte an Fettalkohole oder Fettsäuren,
hinzuzufügen.
Den Anstrichmitteln können ferner Streckmittel wie Kaolin, Bentonit und Montmorillonit sowie Zinkoxyd hinzugefügt werden.
Den Anstrichmitteln können ferner Streckmittel wie Kaolin, Bentonit und Montmorillonit sowie Zinkoxyd hinzugefügt werden.
Die Metallstaubfarben, insbesondere Zinkstaubanstriche der oben beschriebenen Art, welche die erfindungsgemäßen
Zusätze enthalten, besitzen eine »Topfzeit« von mehr als 3 Wochen, d. h, vor diesem Zeitpunkt
findet keine meßbare Wasserstoffentwicklung statt, wenn sie in nichtmetallischen Behältern aufbewahrt
werden. Auch ist es möglich, für diese Mittel
allürfeinsten Zinkstaub, der sonst schon mit destilliertem
oder Leitungswasser reagiert, zu verwenden. Die Verwendung eines derartigen Zinkstaubs ist erwünscht,
wenn besonders wasserfeste Anstriche erzielt werden sollen. Die Wasserfestigkeit läßt sich auch noch dadurch
verbessern, daß Alkalisilikatlösungen mit einem hohen Anteil an SiO2 verwendet werden.
Aus der US-Patentschrift 28 48 344 sind Aluminiumfarben
bekannt, die 7—80% Aluminiumpulver, 0,1 —4% einer Fettsäure, 1—75% eines Kohlenwasserstoffes
sowie 0,25—51% eines Inhibitors aus der Gruppe der Nitroverbindungen von aliphatischen und aromatischen
Kohlenwasserstoffen enthalten. Diese Mittel enthalten ganz kleine Mengen Wasser, die in dem Bereich von 0,1
bis 1,5% liegen. Der Zusatz der Inhibitoren verhindert die Entwicklung von Wasserstoff bei Aufbewahrung in
Behältern.
Es handelt sich somit im Gegensatz zu dem Anmeldungsgegenstand um ein fast wasserfreies Anstrichsystem,
welches keine Alkalisilikatlösungen enthält und daher nicht ohne weiteres miteinander
vergleichbar ist.
300 g Alkalisilikatlösung (Molverhältnis Na2O : SiO2
1 :3,8; SiOrGehalt 22,4 Gew.-%) werden mit einer Dispersion aus 45 g Wasser, 0,9 g Borsäure und 0,3 g
2,6-Dinitrophenol zu einer klaren Lösung vermischt.
1,1 kg Zinkstaub (Zinkgehalt 99,2%; Teilchengröße 2—4 μ) werden mit 240 g des so erhaltenen Bindemittels
bei Zimmertemperatur verrührt. Die anfallende Zinkstaubfarbe kann sofort durch Streichen oder Spritzen
verwendet werden. Nach 3wöchiger Aufbewahrung in einem Plastikbehälter ist sie nach Aufrühren noch in
gleicher Weise ohne Qualitätseinbuße verwendbar.
Bei Verwendung eines Zusatzes von Borsäure allein beträgt die Haltbarkeit der Zinkstaubfarbe nur etwa
60 Stunden. Wird dagegen anstelle des Gemisches von Borsäure und 2,6-Dinitrophenol nur letzteres allein in
Mengen von 1,2 g eingesetzt, so^wird eine wesentlich
schlechtere Wasserfestigkeit der Überzüge erhalten.
Verwendet man anstelle von Borsäure und Dinitrophenol 0,3 g Hexamethylentetramin und 1,2 g KaIiumchromat
als Zusatz zur Alkalisilikatlösung, so ist die Zinkstaubfarbe nur etwa zwei Wochen haltbar.
Verwendet man bei einer Arbeitsweise wie im Beispiel 1 als Zusatz zur Alkalisilikatlösung 1 g Natriumborat
und 0,3 g Nhromethan bzw. 0,5 g p-Nitrophenol, so erhält man ebenfalls eine Zinkstaubfarbe, die im
Behälter mindestens 3 Wochen lang stabil ist.
3 g einer 20%igen Tetraäthylammoniumhydroxydlösung werden mit 1 g Ammoniumdichromat gelöst, in
24 g ionenfreiem Wasser vermischt und die Mischung in 215 g Wasserglas (Molverhältnis SiO2: Na2O 3,8:1,
Feststoffgehalt 29%) eingerührt.
Es werden weiterhin 0,6 g Borsäure und 0,2 g o-Nitrobenzoesäure hinzugefügt und das so hergestellte
Bindemittel mit 1100 g Zinkstaub (Zinkgehalt 99,2%; Teilchengröße 2-4 μ) verrührt. Man erhält eine im
Behälter über mehrere Wochen beständige Zinkstaubfarbe, die eine gute Verstreichfähigkeit und nur eine
kurze Aushärtungszeit besitzt.
Claims (4)
1. Metallstaubhaltige Anstrichmittel für den Korrosionsschutz a'if Basis von wäßrigen Alkalisilikatiösungen
und Borsäure oder deren Salzen, gekennzeichnet durch einen Zusatz an in
wäßrigen Alkalisilikatlösungen löslichen organischen Nitroverbindungen.
2. Metallstaubhaltige Anstrichmittel gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Zusatz von
Borsäure in Mengen von 0,5—3GeW1-^b sowie
Nitromethan,- Nitrobenzoesäure oder Nitrophcriol
einzeln oder im Gemisch in Mengen von 0,1—5Gew.-°/o, jeweils bezogen auf den Anteil an
festem Alkalisilikat.
3. Metallstaubhaltige Anstrichmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Molverhältnis Alkalioxyd : SiO2 der Alkalisilikatlösung
zwischen 1 :3,8 und 1 :4,4 liegt.
4. Metallstaubhaltige Anstrichmittel nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen Zusatz von
quarternären Ammoniumbasen, die einen Alkylrest von 1—4 Kohlenstoffatomen und 3 weitere Alkyl
oder Alkanolreste mit 1— 12 Kohlenstoffatomen enthalten, in Mengen von 0,1—2Gew.-%, bezogen
auf festes Alkalisilikat.
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Legal Events
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