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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf neue Coumarin-Derivate, auf
Salze von diesen Verbindungen, insbesondere solche mit pharmazeutisch
akzeptablen Basen oder Säuren,
sowie auf Verfahren zur deren Herstellung.
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Die
neuen Coumarin-Derivate und die Salze gemäß der vorliegenden Erfindung
haben interessante pharmakologische Eigenschaften und können somit
vorteilhaft verwendet werden, um wichtige Krankheitserscheinungen
zu behandeln, wie periphere Ischämie
und Organischämie,
elektrische Veränderungen
des Myocardiums und anderer Organe, die sich aus der Freisetzung
von Pro-Entzündungsmolekülen (TNF,
IL-1, NO, etc.) ergeben, periphere und zerebrale Gefäßkrankheiten,
Erkrankungen des Anginatyps, Hypercholesterolämie, systemische Infektionen,
wie Sepsis, allergische Krankheitserscheinungen, wie Asthma, Rhinitis,
Ekzem, Dermatitis, wie Antithrombotika und Antihypertensiva. Die
vorliegende Erfindung umfasst auch pharmazeutische Zusammensetzungen,
die ein oder mehrere von diesen Derivaten oder ihren Salzen in Form
von Kapseln, Tabletten, injizierbaren Lösungen, Sprays und Systemen
zur kontrollierten Freisetzung, Cremes, Gelen und transdermalen
Systemen enthalten.
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Die
Coumarine umfassen eine große
Klasse von Phenolsubstanzen, die in Pflanzen gefunden werden und
die aus einem Benzolring und einem α-Pyronring, welche miteinander fusioniert
sind, aufgebaut sind. Es wurden bisher mindestens 1.300 Coumarine
identifiziert und zwar hauptsächlich
als Metabolite in grünen Pflanzen,
in Pilzen und in Bakterien.
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Cloricromen
(kommerzieller Name Proendotel) gehört zu einer Familie von Coumarinen
und wird durch das Verfahren hergestellt, das in den US Patenten
mit den Nrn. 4,296,039 und 4,452,811 beschrieben ist.
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Neben
den bekannten Koronargefäß-erweiternden
und antiarrhythmischen Eigenschaften (
US 4,349,566 )
und den Thrombozyten-Antiaggregationseigenschaften
(
US 4,362,741 ) wurde
erkannt, dass Cloricromen in der Lage ist, viele der zellulären Funktionen
von polymorphkernigen Leukozyten zu hemmen (Bertocchi et al.: Arch.
Pharmacol. 1989, 339, 697–703;
Gresele et al.: Biochem. Pharmacol. 1993, 45, 123–130). Es
kann ferner positive Wirkungen auf die biochemischen Interaktionen
zwischen verschiedenen Zellspezies haben, insbesondere zwischen
Thrombozyten und polymorphkernigen Leukozyten (Zatta et al.: Eur.
J. Pharmacol. 1991, 198, 97–100).
Es ist bekannt, dass dies bei thrombotischen und ischämischen
Zuständen
relevant ist.
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Cloricromen
besitzt ferner einen dokumentierten Effekt in Modellen der Ischämie und
der Reperfusion in verschiedenen Organen, wobei auch verschiedene
Cytokine des Entzündungstyps
beteiligt sind, wie TNF (Squadrito et al.: Life Sciences 1993, 53,
341–355).
Cloricromen zeigt ferner eine Aktivität bei der Behandlung von Krankheitserscheinungen,
die mit gefäßerweiternden
Prozessen und Gewebeschädigung
verbunden sind, welche durch eine gesteigerte Produktion von Nitrogenoxid
gekennzeichnet sind (Patent des Anmelders, Nr. IT 1265665), wie
zum Beispiel Lungenentzündung, Ödem, Erythem,
Dermatitis, Psoriasis, Hautgeschwür, Arthritis, rheumatoide Arthritis
und andere Autoimmunerkrankungen, Hypotonieschock, septischer Schock,
hypovolemischer Schock, Vasculitis, wie Entzündungen nach Phlegmasia alba
dolens, Colitis ulcerosa.
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In
Anbetracht dieser bekannten Eigenschaften von Cloricromen und da
es bekannt ist, dass Cytokine stark entzündlich wirkende Mittel sind,
wurden eine Reihe von Verbindungen hergestellt und auf ihre in vitro und
in vivo Aktivität
hinsichtlich der Synthese von Cytokinen, wie TNF, getestet, sowie
hinsichtlich ihrer Wirkung auf andere zelluläre Phänomene, wie die Thrombozytenaggregation
und die Produktion von freien Radikalen, und hinsichtlich ihrer
Wirkung auf in vivo Modelle für
die Entzündung.
Unter den Arzneimitteln, die gegenwärtig bei entzündlichen
Prozessen verwendet werden, sind nicht-steroide Verbindungen für ihre schwache
oder fehlende Fähigkeit
bekannt, die Freisetzung von entzündlichen Cytokinen zu hemmen,
die ihrerseits durch Verbindungen des Steroidtyps gehemmt werden.
Da diese Verbindungen verschiedene toxische Aktivitäten besitzen,
ist die Verfügbarkeit
von nicht-steroiden Produkten, die spezifisch auf die Cytokinsynthese
wirken, besonders nützlich
für die
Entwicklung von innovativen Therapien.
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Die
erzielten experimentellen Ergebnisse zeigen, dass die Verbindungen,
die Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind, andere und bessere
Aktivitäten
zeigen, als die von Cloricromen. Es wurde insbesondere beobachtet,
dass einige Verbindungen auf die Synthese von TNF, ein bekanntes
entzündlich
wirkendes Cytokin, stärkere
Wirkungen besitzen als Cloricromen, und dass sie bei dem Prozess
der Thrombozytenaggregation und Freisetzung von freien Radikalen
nicht beteiligt sind.
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Diese
gestiegene Wirkungsselektivität
macht die Verbindungen gemäß der vorliegenden
Erfindung therapeutisch sehr vorteilhaft.
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Ferner
hat die in vivo Charakterisierung gezeigt, dass die Verbindungen
gemäß der Erfindung
eine niedrigere akute Toxizität
im Vergleich zu Cloricromen besitzen. Dies wurde durch die Tatsache
belegt, dass nur bei höheren
Dosierungen toxische oder lethale Effekte beobachtet wurden.
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Aufgrund
der strikten Beziehung zwischen den freien Verbindungen und den
Salzen der vorliegenden Erfindung ist all das, was hinsichtlich
der freien Substanzen dargelegt wird, auch für die entsprechenden Salze, wo
immer möglich,
wahr.
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Die
Verbindungen gemäß der vorliegenden
Erfindung sind die folgenden:
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Diese
Verbindungen wurden in verschiedenen in vitro und in vivo Modellen
getestet:
- – Hemmung
der TNF-Freisetzung in vitro nach Stimulierung mit LPS
- – Hemmung
der TNF-Freisetzung in vivo nach Stimulierung mit LPS
- – reduzierte
Entzündung
in Carrageenin-induzierten Ödemen
in der Rattenpfote
- – Hemmung
der Freisetzung von Nitrit-Nitrat im Rattenplasma
- – Hemmung
der Superoxidanion-Bildung, induziert durch f-MLP im menschlichen
Vollblut
- – Hemmung
der Thrombozytenaggregation im menschlichen Vollblut
- – akute
Toxizität
nach einer einzelnen intravenösen
Verabreichung
- – Mutagenese
(Mini-Ames-Test)
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Test 1: Hemmung der TNF-Freisetzung
in vitro nach Stimulierung mit LPS
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Die
Testverbindung wurde dem Kulturmedium einer Mausmakrophagen-Linie
(J774) oder Vollblut mit Heparin als Anti-Gerinnungsmittel zugesetzt. Die Zellen
wurden dann mit einem bakteriellen Lipopolysaccharid stimuliert.
Nach Inkubation bei 37°C über einen
geeigneten Zeitraum wurde der Überstand
aus der Kultur entfernt und mit einer Linie von Mausfibroplasten
(L929) inkuziert, die gegenüber
TNF empfindlich war. Die Menge an freigesetztem TNF nach Stimulierung
mit LPS wurde gemessen, indem die Sterblichkeit der L929-Zellen mit
der von Kontrollen verglichen wurde.
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Die
Tabelle 1 zeigt für
die einzelnen Verbindungen die Konzentration (± Standardfehler) an, welche
zur Hemmung der Fibroplastensterblichkeit (L929) um 50% in der Lage
war.
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Test 2: Hemmung der Freisetzung
von TNF und IL-1β in
vivo nach Stimulierung mit LPS
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Ratten
bei Bewusstsein wurde eine Dosis von LPS injiziert, welche die Freisetzung
von TNF und IL-1β stimulieren
kann, wobei die Ratten zunächst
eine intravenöse
Verabreichung (15 Minuten zuvor) der Testverbindung mit einer Dosis
von 0,5 mg/kg oder mit 2 mg/kg erhielten. Die Blutspiegel von TNF
und IL-1β wurden mit
dem ELISA-Verfahren mit Blutproben gemessen, die 75 Minuten bzw.
120 Minuten nach LPS-Injektion genommen wurden.
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Die
Tabelle 2 zeigt den Prozentsatz der Hemmung von jedem Produkt im
Vergleich zu Kontrollen, die mit einer Salzlösung behandelt wurden.
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Test 3: Reduktion der
Entzundung in Carrageenin-induzierten Ödemen in der Rattenpfote
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Ein
Modell der akuten Entzündung
wurde verwendet, wobei die Entzündung
durch eine intraplantare Injektion von 1,5 mg Carrageenin in die
Rattenpfote induziert wurde. Die Verabreichung der Verbindungen
(2 mg/kg) geschah über
die intravenöse
Route 5 Minuten vor Induktion des Ödems. 3 Stunden später wurden
die Tiere getötet
und ihre Pfoten wurden als Maß für die Entzündung gewogen.
Die Kontrolltiere erhielten eine Kochsalzlösung anstelle der Testverbindungen.
Das Gewicht der Pfoten der Kontrolltiere wurde mit 100% auf den
Entzündungsindex
gesetzt.
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Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 3 gezeigt.
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Test 4: Hemmung der Freisetzung
von Nitrit-Nitrat im Rattenplasma
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Die
Messung von Nitrit-Nitrat wurde mit dem Griess-Reagenz in Blutproben
gemessen, die 8 Stunden nach Verabreichung von LPS (0,1 mg/kg) i.v.
genommen wurden.
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Die
Tiere wurden mit den Verbindungen mittels o.s. (25 mg/kg) 30 Minuten
vor und 3 Stunden nach LPS behandelt. Die Kontrolltiere erhielten
Kochsalzlösung
anstelle der Testverbindungen. Die Werte für die Freisetzung von Nitrit-Nitrat
wurden auf 100% festgelegt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 4
gezeigt.
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Test 5: Hemmung der Bildung
von Superoxidanionen induziert durch f-MLP im menschlichen Vollblut
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Proben
von Vollblut, das mit PBS Cytochrom C verdünnt war, wurden für 20 Minuten
bei 37°C
mit den Testverbindungen oder mit einer Kochsalzlösung inkuziert,
bevor der chemotaktische Wirkstoff f-MLP (0,1 μm/l) in Gegenwart von Cytochalasin
B hinzugesetzt wurde. Nach 20-minütiger Aktivierung
mit diesem Wirkstoff wurden die Proben zentrifugiert und die Messwerte
der Überstände wurden
mit einem Spektrophotometer bestimmt, um die Reduktion von Cytochrom
C zu bestimmen. Die Tabelle 5 zeigt die Konzentrationen an, welche
die Reduktion von Cytochrom C um 50% hemmen.
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Test 6: Hemmung der Kollagen-induzierten
Thrombozytenaggregation im menschlichen Vollblut
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Das
Aggregationsereignis wurde analysiert, indem einzelne, nichtaggregierte
Thrombozyten mit einem Zellzähler
5 Minuten nach Zugabe von Kollagen (1 μg/ml) gezählt wurden. Unter diesen Testbedingungen induzierte
das Kollagen eine Thrombozytenaggregation von über 80%. Die Testverbindungen
oder eine Kochsalzlösung
als Kontrolle wurden 1 Minute vor Zugabe des Kollagens vorinkubiert.
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Die
Tabelle 6 zeigt die Konzentrationen an, welche die Thrombozytenaggregation
um 50% im Vergleich zur Kochsalzlösung hemmen.
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Test 7: Toxizität nach einer
einzelnen intravenösen
Verabreichung
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Männliche
CD-1 Mäuse
wurde verwendet, um die maximale, nichtlethale Dosis (MNLD – die höchste Dosis,
bei der kein Fall von Sterblichkeit beobachtet wurde) und die maximal
tolerierte Dosis (MTD – Dosis,
bei der keine evidenten oder ausgeprägten Zeichen von Toxizität oder einem
veränderten
Verhalten beobachtet wurden) zu bestimmen. Die Ergebnisse sind in
der Tabelle 7 gezeigt.
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Test 8: Mutagenese (Mini-Ames-Test)
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Der
Mini-Ames-Test ist eine Version des traditionellen Ames-Test, welcher
die Inkubation von bakteriellen Zellen auf 35-mm Schalen anstelle
von 100-mm Schalen beinhaltet. Er erfordert ferner eine geringere Menge
an Produkt unter Aufrechterhaltung der Zuverlässigkeit des Ergebnisses.
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Der
Test wurde mit zwei Stämmen
von Salmonella typhimurium, die Histidin erfordern (TA 98 und TA 100),
sowie mit zwei Stämmen
von Escherichia coli, die Tryptophan erfordern (WP2 pKM101 und WP2
uvrA pKM1091), durchgeführt.
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Die
bakteriellen Zellen wurden verschiedenen Konzentrationen der Testverbindungen
in Gegenwart oder in Abwesenheit einer mikrosomalen Leberenzymzubereitung
behandelt, um jede mögliche
Stoffwechselaktivität
zu offenbaren.
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Die
mutagenetische Aktivität
wurde bestimmt als die Fähigkeit
der Testverbindung, eine signifikante Zunahme in der Zahl der mutanten
Klone zu induzieren im Vergleich zu solchen, die sich spontan in
den Kulturen mit der Kontrollverbindung entwickelten.
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Die
getesteten Verbindungen (201273, 201326) erwiesen sich als nicht
mutagen.
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Die
Verbindungen nach der Erfindung können durch bekannte Verfahren
hergestellt werden ( Claisen's Kondensation
und Umlagerung, Pechmann's
Kondensation, Williamson's
Sythese, Fischers Veresterung). Die Coumarine werden durch Kondensation
zwischen einem Resocin und einem β-Ketoester
synthetisiert. Sie können
dann durch Substitution der aromatischen Wasserstoffe mittels Reaktion
mit Formaldehyd und einem Amin alkyliert werden. Alternativ ist
es möglich,
dass freie Hydroxyl mit einem Allyl zu alkylieren und es thermisch
auf den aromatischen Ring zu transponieren, oder das Hydroxyl kann
mit einem alkylierendem Mittel alkyliert werden oder mit einem Spacer
(einem Alkyldihalogenid oder einem Alkylhalogenid, substituiert
mit einem Epoxyring, einem Ester, einem Amin), der dann später alkyliert
wird.
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Das
synthetisierte Produkt kann einer Hydrierung unterworfen werden,
um die Doppelbindung zwischen den Positionen 3 und 4 zu reduzieren,
oder der Sauerstoff in Position 2 kann durch Reaktion mit einem Lawesson's Reagenz substituiert
werden.
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Einige
Beispiele der Herstellung von Coumarin-Derivaten gemäß der vorliegenden
Erfindung werden im folgenden berichtet:
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Beispiel 1: Herstellung
der Verbindung FID 201261
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10
g von 3-Diethylaminoethyl-4-methyl-7-hydroxy-coumarin (0,0363 Mol;
MG 275,35) wurden mit KOH in Ethanol (1:1 Mol/Mol) in ein Salz überführt, das
Lösungsmittel
wurde verdampft und der Rest wurde wieder in 2-Butanon mit 6,0 g
Epibromhydrin (0,044 Mol; MG 136,98) durch Rückflusskochen für 12 Stunden
gelöst. Das
KBr-Salz wurde abfiltriert und das Lösungsmittel wurde verdampft.
Der Rest wurde wieder in Ethylacetat gelöst und mit 1 N NaOH gewaschen.
Die organische Lösung
wurde getrocknet, konzentriert, mit n-Hexan gefällt und vakuumgetrocknet. Der
Rest wurde in Wasser gelöst,
dem 10,8 g L-Cystein (0,0891 Mol; MG 121,16) zugesetzt waren, der
pH wurde auf 9 eingestellt und die Mischung reagierte unter Rühren bei
37°C. Nach
12 Stunden wurde die Lösung
mittels Kieselgelchromatographie mit Methylenchlorid-Methanol- Ammoniak 30% unter
Verwendung eines Gradienten zwischen 80-15-2 und 60-30-7 gereinigt.
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Die
gereinigten Fraktionen wurden konzentriert, in Ethanol, das mit
HCl gesättigt
war, unter Rühren
für 1 Stunde
gelöst,
verdampft und gefriergetrocknet (Ausbeute 6,1 g; MG 553,55).
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Beispiel 2: Herstellung
der Verbindung FID 201273
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5
g von 3-Diethylaminoethyl-4-methyl-7-hydroxy-coumarin (0,0182 Mol;
MG 275,35) wurden mit KOH in Ethanol (1:1 Mol/Mol) in ein Salz überführt. Das
Lösungsmittel
wurde verdampft und der Rest in 2-Butanon mit 9,1 g Epoxyhexan (0,091
Mol; MG 100,16) gelöst
und für
48 Stunden am Rückflusskühler gekocht.
Das KBr-Salz wurde abfiltriert und das Lösungsmittel wurde verdampft.
Der Rest wurde in Ethylacetat gelöst, mit 1 N NaOH gewaschen,
konzentriert und mittels Kieselgelchromatographie mit einem Elutionsmittel
aus Methylenchlorid-Methanol-Ammoniak 30 unter Verwendung eines
Gradienten zwischen 98-2-0,2 und 90-5-0,4 gereinigt.
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Die
gereinigten Fraktionen wurden konzentriert, in Ethylacetat gelöst und mit
HCl in Ethanol behandelt, bis der Kongorotindikator die Farbe wechselte,
konzentriert und aus Aceton-Hexan 2:1 kristallisiert (Ausbeute 3,1
g; MG 411,97).
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Beispiel 3: Herstellung
der Verbindung FID 201310
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10
g Laktose (0,0278 Mol; MG 360,32) wurden in 51 g Essigsäureanhydrid
(0,5 Mol; MG 102,09) suspendiert und es wurden dann 100 ml Pyridinanhydrid
tropfenweise zugesetzt. Die Mischung reagierte über Nacht und wurde anschließend verdampft
und mit Kieselgelchromatographie unter Elution mit Toluol-Aceton 4:1
gereinigt. Die reinen Fraktionen wurden verdampft und die erzielte
Peracetyl-Laktose
wurde vakuumgetrocknet und in 120 ml wasserfreiem N,N-Dimethylformamid
suspendiert, es wurden 5,7 g Ammoniumcarbonat (0,059 Mol; MG 96,09)
zugesetzt. Es erfolgte ein Rühren
für 24
Stunden.
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Dann
wurde verdampft und auf Kieselgel unter Elution mit Toluol-Aceton
9:1 gereinigt.
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Die
reinen Fraktionen wurden verdampft und die erzielte Hydroxyperacetyl-Laktose
wurde vakuumgetrocknet, in 250 ml wasserfreiem Methylenchlorid mit
9,3 ml Trichloracetonitril (0,0642 Mol; MG 144,4) gelöst, mit
0,5 g Natriumhydrid (0,0214 Mol; MG 24) behandelt und dann für 3 Stunden
gerührt.
Die Mischung wurde konzentriert und auf Kieselgel gereinigt, wobei
mit einem Toluol-Aceton-Gradienten zwischen 9:1 und 7:3 eluiert
wurde. Die reinen Fraktionen wurden verdampft, das erzielte Peracetyl-Laktose-Trichloracetamidat
wurde vakuumgetrocknet und reagierte mit 3,0 g 3-Diethylaminoethyl-4-methyl-7-hydroxy-coumarin
in 100 ml von wasserfreiem Methylenchlorid in Gegenwart von aktivierten
Molekularsieben. 3,2 g von Bortrifluorid-Ethyletherat (0,0109 Mol;
MG 295,68) wurde n zugesetzt und die Mischung reagierte für 3 Stunden.
Es wurde dann filtriert, mit 1 N NaOH gewaschen, getrocknet, konzentriert
und gereinigt mit Kieselgelchromatographie unter Verwendung eines
Elutionsmittels aus Methylenchlorid-Methanol-Ammoniak 30% und unter
Verwendung eines Gradienten zwischen 90-5-0,4 und 80-20-0,4.
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Die
gereinigten Fraktionen wurden konzentriert, in 100 ml 1 N NaOH/tert-Butanol
1:1 hydrolysiert und mit HCl neutralisiert. Der pH wurde mit Ammoniak
auf 8 eingestellt und die Mischung wurde mit Chloroform/n-Butanol
1:1 extrahiert.
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Das
Lösungsmittel
wurde abgedampft und der Rest wurde aus Wasser gefriergetrocknet
(Ausbeute 3,2 g; MG 599,64).
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Beispiel 4: Herstellung
der Verbindung FID 201326
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5,6
g von 3-Diethylaminoethyl-4-methyl-7-hydroxy-8-chlor-coumarin (0,018
Mol; MC 309,8) wurden in Toluol mit 9,1 g von 1,2-Epoxyhexan in
Gegenwart von 2 g basischem Alluminiumoxid super 1 für 24 Stunden am
Rückflusskühler gekocht.
Der Feststoff wurde abfiltriert und mit 1 N NaOH gewaschen. Die
Mischung wurde konzentriert und mittels Kieselgelchromatographie
gereinigt unter Verwendung eines Elutionsmittels aus Methylenchlorid-Methanol-Ammoniak
30% und unter Verwendung eines Gradienten zwischen 98-2-0,2 und 90-5-0,4.
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Die
gereinigten Fraktionen wurden konzentriert, in Ethylacetat gelöst und mit
HCl in Ethanol behandelt, bis der Kongorotindikator die Farbe veränderte,
filtriert und aus Aceton kristallisiert (Ausbeute 1,6 g; MG 446,42).
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Beispiel 5: Herstellung
der Verbindung FID 201359
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10
g von 3-Diethylaminoethyl-4-methyl-7-hydroxy-coumarin (0,0363 Mol;
MG 275,35) wurden mit KOH in Ethanol (1:1 Mol/Mol) in ein Salz überführt. Das
Lösungsmittel
wurde verdampft und der Rest wurde am Rückflusskühler in 2-Butanon mit 6 g Epibromhydrin
(0,044 Mol; MG 136,98) für
12 Stunden gekocht. Das KBr-Salz wurde abfiltriert und das Lösungsmittel
wurde verdampft. Der Rest wurde in Ethylacetat gelöst, mit
1 N NaOH gewaschen, getrocknet, konzentriert, mit n-Hexan gefällt und
vakuumgetrocknet. Der Rest wurde in Wasser gelöst und es wurden 14,5 g N-Acetyl-L-cystein
(0,0891 Mol; MG 1 63,19) zugesetzt, der pH wurde auf 9 eingestellt
und die Mischung reagierte unter Rühren bei 37°C. 12 Stunden später wurde
sie gefriergetrocknet und mittels Kieselgelchromatographie gereinigt,
wobei Methylenchlorid-Methanol-Ammoniak 30%, 80-25-5, verwendet
wurde.
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Die
gereinigten Fraktionen wurden konzentriert und aus HCl gefriergetrocknet
(Ausbeute 10,0 g; MG 531,07).
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Beispiel 6: Herstellung
von FID 201264
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30,3
g von 3-Diethylaminoethyl-4-phenyl-7-hydroxy-coumarin (0,0802 Mol;
MG 337,86) (hergestellt wie in GB 1,013,053 beschrieben; Beispiel
1) wurden mit KOH in Ethanol (1:1 Mol/Mol) in ein Salz überführt. Das
Lösungsmittel
wurde verdampft, der Rest wurde in 150 ml DMSO gelöst und es
wurden 26,5 g 1-Brompropanol-2 (0,1605 Mole; MG 165,07) zugesetzt.
Nach 10 Tagen unter Rühren
bei 50°C
wurden 300 ml Toluol und 150 ml Wasser hinzugegeben. Die organische
Phase wurde mit 1 M NaOH gewaschen und dann unter Vakuum bis zur Trockenheit konzentriert. Der Rest
wurde mit Kieselgelchromatographie gereinigt, wobei als Elutionsmittel
CH2Cl2-CH3OH-Ammoniak 30% mit einem Gradienten zwischen
98-2-0,2 und 90-5-0,4 verwendet wurde. Die gereinigten Fraktionen
wurden bis zur Trockenheit konzentriert, in Ethylacetat gelöst und mit HCl
in Ethanol behandelt, bis der Kongorotindikator seine Farbe gewechselt
hatte. Dann wurde konzentriert und aus Wasser gefriergetrocknet
(Ausbeute 13,5 g; MG 431,96).
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Alle
Produkte wurden charakterisiert und ihre Strukturen wurden mittels
NMR- und FT-IR- Analyse bestätigt.