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Die vorliegende Erfindung betrifft
Verfahren zur Herstellung von 3,5-Difluoranilin und 3,5-Difluoranilin enthaltenden
Verbindungen. Im einzelnen betrifft die Erfindung die Herstellung
von 3,5-Difluoranilin, bei der man von 1,3,5-Trichlorbenzol als
Edukt ausgeht, das 1,3,5-Trichlorbenzol zu einer 1,3,5-Trifluorbenzol-Zwischenverbindung
fluoriert und dann die Zwischenstufe zum gewünschten 3,5-Difluoranilin aminiert.
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Die Verbindung 3,5-Difluoranilin
ist ein bedeutendes Zwischenprodukt bei der Synthese vieler Herbizide
gegen zweikeimblättrige
Pflanzen und andere Agrochemikalien und pharmazeutische Produkte.
Es sind schon zahlreiche Synthesewege zu dieser Verbindung untersucht
worden. Viele derartige Synthesen sind jedoch schwierig, ergeben
keine ausreichende Ausbeute oder sind schlicht zu teuer. Beispielsweise
ist es schwierig, in 3- und 5-Stellung
zu einer Amino- oder Mitrofunktionalität zwei Fluorsubstituenten einzuführen. Aus
diesem Grund wurden technisch aufwendige und teure Alternativsynthesen
versucht. Derartige Synthesen sind jedoch aufgrund von ungünstigen
Ausbeuten und einer Vielzahl von störenden Reaktionsnebenprodukten in
der Praxis nicht anwendbar. Auf dem Gebiet der Agrochemikalien haben
Kostenstudien wiederholt ergeben, daß lediglich kurze Syntheserouten
(3 Schritte oder weniger) wirtschaftlich vertretbar sind.
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Beispielsweise sind Synthesen bekannt,
bei denen das Chlor in 1,3,5-Trichlorbenzol durch Fluor ersetzt
wird. Hierbei waren jedoch die Reaktionszeiten lang und die Ausbeuten
unvertretbar niedrig. R. G. Pews hat in J. Fluorine Chem., Band
52, Seite 307 (1991), die Vermutung geäußert, daß man mit einem Autoklaven und
anderen Lösungsmitteln
höhere
Reaktionsgeschwindigkei ten und höhere
Ausbeuten erzielen könnte.
Bei Durchführung
der Reaktion in N-Methylpyrrolidon (NMP) unter Verwendung von CsF
und KHF2 als Katalysatoren waren die Ausbeuten
nicht so hoch wie die von Pews angegebenen. Außerdem führte die Verwendung von NMP
zu beträchtlicher
Halogenreduktion.
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Außerdem beschreiben R. H. Shiley
et al. in J. Fluorine Chem. 2, 20 (9172/73) ein Verfahren zur Herstellung
von 1,3,5-Trifluorbenzol durch Umsetzung von 1,3,5-Trichlorbenzol mit
KF oder einem Gemisch aus KF und CsF in Dimethylsulfon. Hierbei
war jedoch die Ausbeute nicht zufriedenstellend.
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In der
US-PS
5,294,742 wurden Herstellungsverfahren für 3,5-Difluoranilin
beschrieben, bei denen man 2,4,5-Trichlornitrobenzol
als Edukt verwendet und mit einem Alkalimetallfluorid umsetzt. Die
Synthese ist jedoch wegen der vielen Reaktionsschritte und der anfallenden
großen
Mengen an Nebenprodukt (20% 2,6-Difluoranilin) kompliziert.
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In der
US-PS
5,399,767 wird ein anderes kompliziertes Verfahren beschrieben,
bei dem man ein Benzonitril mit einer Mineralsäure umsetzt, zu einer Zwischenstufe
decarboxyliert und mit Wasserstoff zu 3,5-Difluoranilin umsetzt.
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Die
EP
460 639 lehrt die Herstellung von 3,5-Difluoranilin durch
Umsetzung von 1,3,5-Trifluorbenzol mit einem Aminierungsmittel wie
Ammoniak in Methanol.
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3,5-Difluoranilin wurde auch durch
Umsetzung von 1,3,5-Trifluorbenzol
mit Natriumamid in flüssigem Ammoniak
erhalten (A. A. Shtark et al., J. Org. Chem. USSR (Engl. trans.)
23, 2271 (1987)).
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Des weiteren wird in der
EP 878 461 ein Verfahren
zur Herstellung von 3,5-Difluoranilin beschrieben, bei dem man 3,5-Difluorchlorbenzol
in Gegenwart einer Kupferverbindung und eines Metalls mit Ammoniak umsetzt.
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In Anbetracht der bedeutenden kommerziellen
Anwendung von 3,5-Difluoranilin sind beträchtliche Forschungsanstrengungen
zur Auffindung von kommerziell akzeptablen, sicheren, kostengünstigen
und effizienten Verfahren zu seiner Herstellung in geeignet hohen
Ausbeuten unternommen worden. Es ist jedoch kein Verfahren zur Herstellung
von 3,5-Difluoranilin in hohen Ausbeuten mit wenigen abzutrennenden
Nebenprodukten, das zudem sicher und kostengünstig ist, bekannt.
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Eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung betrifft die Entdeckung, daß 3,5-Difluoranilin in hohen
Ausbeuten und hoher Reinheit synthetisiert werden kann, indem man
1,3,5-Trichlorbezol in Gegenwart eines polaren Lösungsmittels zu einer 1,3,5-Trifluorbenzol-Zwischenverbindung
fluoriert und dann das 1,3,5-Trifluorbenzol
in Gegenwart von waßrigem
oder wasserfreiem Ammoniak zu dem gewünschten 3,5-Difluoranilin aminiert.
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Nach einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von
3,5-Difluoranilin aus 1,3,5-Trichlorbenzol in zwei Schritten. Erstens
wird eine Menge von 1,3,5-Trichlorbenzol
mit einer fluoridhaltigen Verbindung zu 1,3,5-Trifluorbenzol umgesetzt.
Zweitens wird das 1,3,5-Trifluorbenzol mit wäßrigem Ammoniak und einem Metalloxid
oder Metallhydroxid zum 3,5-Difluoranilin-Produkt umgesetzt.
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Nach noch einer weiteren Ausführungsform
sieht die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von
3,5-Difluoranilin aus 1,3,5-Trichlorbenzol in zwei Schritten vor.
Erstens wird eine Menge von 1,3,5-Trichlorbenzol mit einer Menge einer
fluoridhaltigen Verbindung zu 1,3,5-Trifluorbenzol umgesetzt. Zweitens
wird das 1,3,5-Trifluorbenzol in einem polaren Lösungsmittel mit einer Menge
von wasserfreiem Ammoniak zu 3,5-Difluoranilin umgesetzt.
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1 ist
ein Blockfließbild
der Umsetzung von 1,3,5-Trifluorbenzol
mit wäßrigem Ammoniak,
das die direkte Rezyklierung von Ammoniak zeigt.
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2 ist
ein Blockfließbild
der Umsetzung von 1,3,5-Trifluorbenzol,
wobei Ammoniak wiederverarbeitet oder verworfen wird.
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3 ist
ein Blockfließbild
der 3,5-Difluoranilin-Synthese,
das die Verwendung von wasserfreiem Ammoniak in einem Lösungsmittel
im Verbund mit einer extraktiven Isolierung zeigt.
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4 ist
ein Blockfließbild
der 3,5-Difluoranilin-Synthese,
das die Verwendung von wasserfreiem Ammoniak in einem Lösungsmittel
gefolgt von destillativer Isolierung zeigt.
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Die 5a und 5b sind Blockfließbilder
der 3,5-Difluoranilin-Synthese,
die die extraktive Isolierung bzw. Rückgewinnung von 3,5-Difluoranilin
und Lösungsmittel
zeigen.
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Die vorliegende Erfindung wird nun
mit Hilfe von bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung näher beschrieben.
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Die 3,5-Difluoranilinverbindung der
Formel (I) ist durch Fluorierung des Edukts 1,3,5-Trichlorbenzol der
Formel (II) über
eine Halex-Reaktion (Halogenaustauschreaktion) zur Zwischenverbindung
1,3,5-Trifluorbenzol
der Formel (III) erhältlich.
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Der erste Schritt des bevorzugten
Reaktionsschemas ist nachstehend dargestellt:
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In diesem ersten Schritt, der als
Halex-Reaktion bezeichnet wird, behandelt man das Edukt 1,3,5-Trichlorbenzol (II)
in einem Lösungsmittel
mit Kaliumfluorid. Dabei fallen neben der gewüschten Zwischenverbindung 1,3,5-Trifluorbenzol
(III) kleine Mengen an Nebenprodukten einschließlich 3,5-Difluorchlorbenzol
(IV) und große
Mengen an Kaliumchlorid an.
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Als Lösungsmittel für die zur
Fluorierung des 1,3,5-Trichlorbenzols
angewandte Halex-Reaktion verwendet man vorzugsweise polare Lösungsmittel.
Beispiele für
bevorzugte polare Lösungsmittel
sind Dimethylimidazolidinon (DMI), N-Methylpyrrolidinon (NMP), Dimethylpropylenharnstoff
(DMPU) und Tetramethylharnstoff (TMU), wobei DMI besonders bevorzugt
ist.
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Der zweite Schritt des bevorzugten
Reaktionsschemas ist nachstehend dargestellt:
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Im zweiten Schritt wird 1,3,5-Trifluorbenzol
mit Ammoniak umgesetzt (Aminierung), was das gewünschte Produkt 3,5-Difluoranilin
sowie Ammoniumfluorid ergibt. Die Aminierung erfolgt vorzugsweise
in einem polaren organischen Lösungsmittel,
wie Dimethylsulfoxid, N-Methylpyrrolidon,
Propylenglykol, Formamid, Diethylenglykol, Dimethylformamid, Dimethylacetamid,
Tetramethylensulfon, Dimethylsulfon, Diphenylsulfon oder N,N'-Dimethylimidazolinon,
wobei Diethylenglykol besonders bevorzugt ist.
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Zur Aminierung des 1,3,5-Trifluorbenzols
kann man wäßriges oder
wasserfreies Ammoniak verwendet. Für die Aminierung mit wäßrigem Ammoniak
sind hohe Drücke
und Temperaturen erforderlich. Unter diesen Bedingungen ist das
anfallende Ammoniumfluorid sehr korrosiv. Dieser Korrosivität kann durch
Zusatz von Basen als Puffer, wie z. B. Metallhydroxide und Metalloxide
einschließlich
Natriumhydroxid, Calciumhydroxid, Bariumhydroxid, Kaliumhydroxid,
Magnesiumhydroxid, Magnesiumoxid, Calciumoxid und Bariumoxid, entgegengewirkt
werden, wobei Magnesiumoxid und Magnesiumhydroxid besonders bevorzugt
sind. Durch Reaktion des Magnesiumoxids oder Magnesiumhydroxids
wird das Fluorid in Form von MgF2, einem
unlöslichen Feststoff,
gehalten. Dadurch kann das Fluorid leicht abgetrennt werden. Außerdem fallen
im Vergleich mit den anderen Metalloxiden und -hydroxiden weniger
Phenole und andere Nebenprodukte an.
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Das als Edukt verwendete 1,3,5-Trichlorbenzol
(TCB) ist im Handel in annehmbaren Reinheitsgraden erhältlich.
Im ersten Schritt der erfindungsgemäßen Zweischritt synthese wird
das TCB vorzugsweise in einem Autoklaven, der vorzugsweise mit einer
Fraktioniersäule
ausgestattet ist, mit Dimethylimidazolidinon (DMI) und Kaliumfluorid
bei etwa 275 bis etwa 325°C,
vorzugsweise etwa 300 bis etwa 315°C, zu 1,3,5-Trifluorbenzol umgesetzt,
wobei Chlordifluorbenzol als Verunreinigung in einer Menge von < 5% Nebenproduktgewicht
anfällt.
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Die Ausbeute des Zwischenprodukts
1,3,5-Trifluorbenzol (TFB) kann durch Veränderung von Variablen einschließlich Reaktionstemperatur
und Wassergehalt gezielt eingestellt werden. So wurde beispielsweise ermittelt,
daß bei
Destillieren des bevorzugten Lösungsmittels
DMI auf ungefähr
90% seines Volumens die Reaktionsgeschwindigkeit zunahm und die
Ausbeute auf etwa 83% anstieg. Daher ist es wünschenswert, die verwendeten
Reagentien einschließlich
DMI und KF zu entwässern.
Hierzu kann man etwa 10% des Lösungsmittels
abdestillieren oder ein Lösungsmittel
wie Xylol zum Abfangen von Wasser, wie durch azeotrope Destillation,
zusetzen.
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Die zur Herstellung des TFB-Zwischenprodukts
angewandten bevorzugte Halex-Reaktion kann in Gegenwart eines KF-Überschusses gefahren werden.
Es wurde jedoch ermittelt, daß KF-Moläquivalente
im Bereich von etwa 3,2 bis etwa 6,0 die Geschwindigkeit der TFB-Bildungsreaktion
nicht wesentlich beeinflußten.
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Die Ausbeute an TFB-Zwischenprodukt
kann vorzugsweise auch optimiert werden, indem man TFB gleich nach
seiner Bildung aus dem Reaktionsgefäß entfernt, um die Bildung
von Nebenprodukten zu verringern. Die bevorzugte Druckdestillation
kann verbessert werden, wenn eine Fraktioniersäule erhitzt wird, wie z. B.
durch Anlegen eines Heizbands an die Säule oder anderweitige Isolierung
der Säule.
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Wenngleich das erfindungsgemäße Verfahren
nicht von der genauen Stöchiometrie
der Reagentien und der Instrumentierung abhängt, ist ein Verhältnis von
ungefähr
1,5 mol 1,3,5-Trichlorbenzol pro Liter DMI-Lösungsmittel
besonders bevorzugt. Kaliumfluorid wird vorzugsweise in einem konstanten
Verhältnis
von ungefähr
330 g/kg DMI in das Reaktionsgefäß eingetragen.
Gegebenenfalls können
verschiedene Reaktanten zurückgewonnen
und wiederverwendet werden. So kann man beispielsweise verhältnismäßig teure
Lösungsmittel
wie DMI durch Abfiltrieren des KCl/KF-Salzniederschlags während der Halex-Reaktion zurückgewinnen. Der
Niederschlag wird dann mit einem billigen, leichtsiedenden Lösungsmittel,
z. B. MTBE (oder Methylenchlorid) gewaschen, um das in den Salzen
enthaltene DMI zurückzugewinnen.
Für optimale
Ausbeuten bei der Halex-Reaktion ist die Destillation des rezyklierten
Lösungsmittels
zu empfehlen. Als alternative Lösungsmittel
zu DMI kommen für
die erfindungsgemäße Halex-Reaktion
u. a. Tetramethylharn-, stoff (TMU), Dimethylsulfon (DMSO2) und Dimethylpropylenharnstoff (DMPU) in
Betracht. NMP ist mit Erfolg verwendet worden, erfordert aber den
Zusatz von 1,3-Dinitrobenzol oder ähnlichen Radikalfängern zur
Verringerung von durch Hydrodehalogenierung gebildeten Nebenprodukten.
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Im zweiten Schritt der erfindungsgemäßen Synthese
wird das TFB durch Zugabe von Ammoniak mit oder ohne ein zweites
Lösungsmittel
aminiert. Man kann entweder wäßriges Ammoniak
oder wasserfreies Ammoniak verwenden. Im zweiten Schritt setzt man
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
1,3,5-Trifluorbenzol (TFB) in Gegenwart von Wasser oder einem polaren
Lösungsmittel
wie NMP, Propylenglykol, Glykolethern oder ganz besonders bevorzugt
Diethylenglykol (DEG) mit Ammoniak um. Bessere Ausbeuten des Produkts 3,5-Difluoranilin wurden
jedoch bei Umsetzung des wasserfreien Ammoniaks mit dem TFB in bestimmen
polaren Lösungsmitteln
erhalten.
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Da die Reaktoren bei Verwendung von
Wasser in erheblichem Maße
korrodieren können,
empfiehlt es sich, eine derartige Korrosion durch Pufferung mit
Metalloxiden oder -hydroxiden, wie Natriumhydroxid, Calciumoxid,
Magnesiumhydroxid und vorzugsweise Magnesiumoxid, zu verhindern.
Die Verwendung von Puffern, die unlösliche Fluoride wie Magnesiumfluorid
(MgF2) bilden, erlaubt die einfache Isolierung
und Entfernung von Fluoridionen aus der Reaktionsmischung durch
Filtration. Die Verwendung von Magnesiumoxid oder Magnesiumhydroxid
ist bevorzugt, da sowohl überschüssiger Puffer
als auch MgF2 durch Filtration zusammen
entfernt werden können.
Außerdem
verhindert ihre geringe Löslichkeit
die Bildung von Hydroxylionen, die mit TFB zu phenolischen Nebenprodukten
reagieren. Temperaturen von etwa 180 bis etwa 250°C sind bevorzugt,
wobei Temperaturen von etwa 210 bis etwa 23°C ganz besonders bevorzugt sind.
Die Leistungsfähigkeit
des Magnesiumoxids und Magnesiumhydroxids war unerwartet, da sie
viel leistungsfähiger
waren als ihre Calcium-Pendants.
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Die bevorzugte Synthesebedingungen
der erfindungsgemäßen Erfindung
gemäß den folgenden
Beispielen ergeben 3,5-Difluoranilin mit einem Minimum an begleitenden
Nebenprodukten. Im einzelnen fallen im Aminierungsschritt (Schritt
2) 3,5-Difluorphenol und Bis(3,5-difluorphenyl)ether an, insbesondere
wenn eine Base zugegen ist. Andere Tetrahalogenether fallen in sehr
geringen Mengen an. Es kann auch Diaminofluorbenzol in einer Menge
von etwa 3% bis etwa 5% anfallen. Es wurde festgestellt, daß durch
die Durchführung der
Synthese gemäß Schritt
2 bei "niedrigeren" Temperaturen, vorzugsweise
bei etwa 180 bis etwa 250°C
und besonders bevorzugt 235°C
die Bildung von Nebenprodukten im allgemeinen verringert wurde.
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1 zeigt
ein Blockfließbild
der bevorzugten Einrichtungen für
die Umsetzung von TFB mit Ammoniak, wobei das Ammoniak rezykliert
wird. In den Druckreaktor 12 werden wäßriges Ammoniak, TFB und MgO eingetragen.
Das rohe 3,5-Difluoranilin (DFA) wird aus dem Reaktor ausgetragen
und weiter destilliert 14, was TFB und DFA-Endprodukt 16 ergibt. Das TFB
wird einem TFB-Speichertank 18 zugeführt und
als Edukt zum Auffüllen
des Druckreaktors 12 verwendet. Wäßriges Ammoniak und Salze werden
aus dem Druckreaktor 12 ausgetragen und der Zentrifuge 20 zugeführt, in
der die Salze mit Wasser gewaschen werden. Magnesiumfluoridsalze
werden aus der Zentrifuge ausgetragen, während die wäßrige Schicht dem Extraktionstank 22 zugeführt wird.
Dem Tank 22 wird zur Extraktion von jeglichem in dem wäßrigen Material
gelösten
DFA zusätzliches TFB
zugesetzt. DFA/TFB-Extrakte werden aus dem Tank 22 ausgetragen
und der Destillationsapparatur 14 zugeführt. Wäßriges Ammoniak tritt aus dem
Extraktionstank 22 aus, wobei etwa 10% abgelassen werden
(zur Verhinderung des Aufbaus von Abfallstoffen aus dem MgO, HF
und Wasser) und die restlichen 90% wieder mit wasserfreiem Ammoniak
ergänzt
und in den Reaktor zurückgeführt werden.
Zur Bekämpfung
der Korrosion können
zusätzliche
Puffer, wie Magnesiumhydroxid, Bariumhydroxid und Calciumoxid, verwendet
werden, so lange dadurch nicht die Phenolbildung verstärkt wird.
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Das Produkt 3,5-Difluoranilin (DFA)
bildet sich in der Ölphase
des Reaktorinhalts, wobei bis zu etwa 10% auch in der wäßrigen Schicht
gehalten werden. Nach Abtrennung der DFA, Wasser (5–10%) und
Ammoniak enthaltenden Ölschicht
von der Wasser, Ammoniak und Magnesiumsalz enthaltenden Phase wird
die wäßrige Schicht
mit TCB extrahiert. Durch anschließende Destillation wurden mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
DFA-Ausbeuten von mehr als 85 Gew.-% erhalten.
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2 zeigt
eine Umsetzung von TFB mit Ammoniak in Blockbildform, bei der das
Ammoniak verworfen wird. In den Druckreaktor 30 werden
wäßriges Ammoniak,
TFB und MgO eingetragen. Das anfallende rohe DFA wird aus dem Reaktor 30 ausgetragen
und in der Destillationsapparatur 32 destilliert, was DFA-Feinprodukt 34 ergibt.
Die wäßrige Schicht
aus der Umsetzung wird in den Tank 38 überführt und dort zur Rückgewinnung
von zusätzlichem
DFA mit MTBE extrahiert. Dieses wird ebenfalls der Destillationsapparatur 32 zugeführt, in
der das Lösungsmittel
MTBE herausdestilliert und zur Rezyklierung gesammelt wird und das
DFA gereinigt wird. Wird dem Reaktor MgO als Katalysator zugesetzt,
so werden wäßriges Ammoniak
und Salze aus dem Reaktor 30 der Zentrifuge 36 zugeführt. Nach
Eintragen von Wasser werden MgF2-Salze als
Abfall aus der Zentrifuge 36 entfernt. Die wäßrige Schicht
wird dann dem Extraktionstank 38 zugeführt, in den MTBE geleitet wird.
Wird bei der Umsetzung kein MgO verwendet, so entfällt der
Zentrifugenschritt. Wäßriger Abfall
wird aus dem Extraktionstank 38 abgelassen und weiterbehandelt oder
verworfen.
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Alternativ dazu kann die Umsetzung
von TFB mit wasserfreiem Amoniak in Gegenwart eines polaren Lösungsmittels,
wie NMP, Sulfolan, Glykolethern, Propylenglykol und ganz besonders
bevorzugt Diethylenglykol, durchgeführt werden. Die Verwendung
polarer Lösungsmittel
führt zu
etwas höheren
Produktausbeuten als das wäßrige System.
Außerdem
verringert sich der erforderliche Reaktionsdruck beträchtlich.
Das Korrosionspotential verringert sich ebenfalls, da die Umsetzung
bei niedrigeren Temperaturen durchgeführt werden kann. Die bevorzugten
Reaktionstemperaturen sind für
wäßrige und
wasserfreie Reaktionssysteme vergleichbar.
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Durch die Gegenwart eines mit wäßrigem Ammoniak
verwendeten Puffers wird die Korrosionswirkung des erhitzten Ammoniaks
verringert. Daher sieht das erfindungsgemäße Verfahren die Verwendung
von Reaktionsbehältern
wie Hastelloy, das strengen Reaktionsbedingungen widerstehen kann,
wenn keine Puffer verwendet werden, vor. Wenn jedoch Puffer, vorzugsweise
die Metalloxide und -hydroxide, wie Magnesiumoxid und Magnesiumhydroxid,
in dem wäßrigen Ammoniak
vorhanden sind, ist der Inhalt weniger korrosiv, so daß Reaktionsbehälter aus
unlegiertem Stahl und rostfreiem Stahl verwendet werden können.
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Geeignete Lösungsmittel, in die das TFB
und das Ammoniak eingetragen werden können, sind u. a. N-Methylpyrrolidon
(NMP), DMI, Sulfolan, Dimethylsulfoxid, Propylenglykol, Formamid
und Diethylenglykol. Bei Verwendung von wasserfreiem Ammoniak in
NMP erhöhten
sich die Reaktionsausbeuten bei Versuchen in kleinem Maßstab (2
Gallonen) auf > 95%.
Bei Verwendung von wasserfreiem. Ammoniak sind Additive erwünscht, wozu
u. a. Ethanol, Isopropanol, Propylenglykol usw. gehören können.
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3 zeigt
eine alternative Ausführungsform
des Verfahrens für
den zweiten Schritt (TFB-Aminierung), bei dem Diethylenglykol (DEG)
rezykliert und zusammen mit Ammoniak, 50%iger Natriumhydroxidlösung (NaOH)
und TFB in die Reaktionskammer 40 gegeben wird. Die Mischung
wird umgesetzt und einem Verdünnungsbehälter 42 zugeführt, in
den Wasser gegeben wird, vorzugsweise mit DFA/H2O
zur DEG-Rückgewinnung.
Die behandelte hydratisierte Mischung gelangt in einen DFA-Extraktor 44,
in dem MTBE und Wasser zugesetzt werden. Eine MTBE/DFA-Lösung wird
der in 5A gezeigten
destillativen Reinigung zugeführt. Ein
DEG/H2O/NaF-Gemisch wird der destillativen Rückgewinnung 5B zugeführt. Überschüssiges Ammoniak wird
aus der Startreaktionskammer über
einen NH3-Ablaß 50 einer Füllkörperkolonne
zugeführt,
in der es durch Absorption in DEG zurückgewonnen wird. Die Teile 50 und 52 bilden
die DEG/NH3-Absorbereinheit.
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4 zeigt
ein Blockbild für
die bevorzugte Verarbeitung von TFB zu 3,5-DFA durch ein Verfahren
mit wasserfreiem Ammoniak und destillativer Isolierung. Mengen von
50%iger NaOH, TFB und NH3 werden in den DFA-Druckreaktor 53 gegeben.
Das Produkt gelangt in die DFA/DEG-Destillationseinheit 54,
wobei DEG/NaF-Abfall aus dem System ausgeschleust wird. Das rohe
DFA geht durch die Säule 54 in
den DFA-Empfänger 56.
Vom Empfänger
wird DFA-Produkt aufgefangen, wobei zurückgewonnenes DEG vom DEG-Empfänger der
DEG-NH3-Absorbereinheit 58 zugeführt wird,
deren Abgas der Säule 60 zugeführt wird.
H2O/DFA wird aus dem Empfänger 56 heraus
einer Carbonatreaktions zugeführt.
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Die 5A und
5B sind schematische Darstellungen einer bevorzugten extraktiven
3,5-DFA-Isolierung zur Rückgewinnung
von DFA. In 5A wird
MTBE/DFA-Extrakt,
beispielsweise aus dem Verfahren gemäß 3, aufgefangen, im Speicher 62 gesammelt
und der MTBE/DFA-Destillationseinheit 64 zugeführt. Das
MTBE/DFA wird dein MTBE/DFA-Empfänger 66 unter
Vakuum zugeführt,
in welchem. DFA-Endprodukt und MTBE dann separat zurückgewonnen
werden.
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Bei Verwendung von DEG als Lösungsmittel,
wie in 5B gezeigt, wird
DEG/H2O aus einem Extraktionsschritt direkt
dem Speicher 70 zugeführt,
aus dem NaF, etwas DEG im Gemisch mit Teeren und Rückstand als
Abfall entfernt werden. DEG wird in der DEG-Rückgewinnungseinheit 72 weiter
verarbeitet und dann dem H2O- und DEG-Empfänger 74 zugeführt. H2O/DFA wird dann der weiteren Extraktion
zugeführt,
und das zurückgewonnene
DEG steht zur Entfernung oder Rezyklierung bereit.
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Die vorliegende Erfindung wird nun
unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele näher erläutert, soll aber nicht darauf
beschränkt
sein.
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BEISPIEL 1
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Herstellung von 1,3,5-Trifluorbenzol
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Ein Druckrührreaktor aus nichtrostendem
Stahl mit einem Fassungsvermögen
von 2 Gallonen (7,8 Liter) (Parr Instrument Co., Moline, IL) wurde
mit einer mit Metallextrudatfüllung
ProPak gefüllten
1'' × 10''-Destillationssäule aus
nichtrostendem Stahl ausgerüstet.
Der Kopf der Säule
wurde mit einem Rücklaufkühler und Nadelventilen
zum Ablassen von Gasen und Abziehen von Produkt verehen. Unmittelbar
oberhalb der Säulenpackung
wurde ein Thermoelement angebracht. Die Säule wurde mit Heizband und
Isolierung zur Minimierung des Wärmeverlusts
umwickelt. Der Reaktor wurde mit 33,4 mol trockenem N,N-Dimethylimidazolidinon (DMI)
(3800 g), 6,15 mol 1,3,5-Trichlorbenzol (TCB) (1118 g) und 22,2
mol Kaliumfluorid (KF) (1286 g) beschickt und danach veraschlossen.
Dann wurde zur Entfernung von Luft zweimal Stickstoff eingepreßt (200
psi Überdruck)
und dann wieder. abgelassen. Dann wurde der Reaktor unter kräftigem Rühren (760
U/min) auf etwa 310°C
bis etwa 315°C
erhitzt. Nach Erreichen von 310°C
wurde über
das Ventil am Kopf des Kühlers Stickstoff
aus dem Reaktor abgelassen. Nach etwa 2 bis etwa 2,5 Stunden Erhitzen
wurde dasangefallene TFB durch das Entnahmeventil am Kopf des Kühlers mit
etwa 100 ml/h langsam abdestilliert. Das TFB wurde über einen
Zeitraum von etwa 6 bis etwa 7 Stunden abgezogen. Dann wurde der
Reaktor abgekühlt,
und die Salze wurden von dem DMI abfiltriert. Die Salze wurden mit
Methylenchlorid gewaschen, um das gesamte DMI zurückzugewinnen.
Alternativ dazu könnte
man auch andere Lösungsmittel,
wie Methyl-t-butylether (MTBE), verwenden. Das Filtrat und die Lösungsmittelwasch flotten
wurden vereinigt und zur Rückgewinnung
des Waschlösungsmittels
und des DMI destilliert. Die Destillation von MTBE erfolgte bei
Normaldruck, wohingegen DMI durch Destillation bei vermindertem
Druck bei etwa 118°C/28
mm Hg zurückgewonnen
wurde. Für
eine hohe Reinheit muß das
TFB erneut destilliert werden.
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BEISPIEL 2
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Herstellung von 3,5-Difluoranilin
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Es wurde ein 600-ml-Hastelloy-Druckreaktor
(Parr Instrument Co., Moline, IL) mit Rührer, Temperaturmeßstutzen
und Ventilen in Standardausführung
verwendet. Der Reaktor wurden mit 0,833 mol 1,3,5-Trifluorbenzol (110
g), 4,6 mol 29%igem Ammoniak in Wasser (270 g) und 0,44 mol Magnesiumoxid
(17,8 g) beschickt. Der Reaktor wurde mit Argon gespült und auf
225°C erhitzt,
bis der Maximaldruck (etwa 1400 psi Überdruck) erreicht war. Mit
fortschreitender Reaktion fiel der Druck über einen Zeitraum von 6 Stunden
mit einer Rate von etwa 20 lb/Stunde ab. Dann wurde der Reaktor
abgekühlt
und der Inhalt absetzen gelassen. Die Öle wurden am Reaktorboden abgelassen,
bis Salze/Wasser beobachtet werden. Die Salze schwimmen auf den Ölen und
setzen sich in dem wäßrigen Ammoniak
langsam ab. Die wäßrigen Salze
wurden 2- oder 3 mal mit MTBE extrahiert. Das MTBE wurde mit den Ölen vereinigt
und in eine mit einer Füllung
aus rostfreiem Stahl (ProPak) gefüllte Destillationssäule gefüllt. Die
Salze wurden zentrifugiert, mit Wasser gewaschen und verworfen.
Das Produkt wurde durch Destillieren von MTBE bei Normaldruck und
anschließendes
Destillieren von DFA bei 20 bis 50 mm isoliert.
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BEISPIEL 3
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1,3,5-Trifluorbenzol in
DEG
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Eine Menge von 1,3,5-Trifluorbenzol
(TFB) wurde zunächst
bei 200°C
in Diethylenglykol (DEG) mit wasserfreiem NH3 umgesetzt.
Die Umsetzung verlief unannehmbar langsam und lieferte in drei Stunden
einen ungefähren
Umsatz von 17% zum Produkt. Danach wurde die Umsetzung bei 230°C durchgeführt. Der
Maximaldruck betrug 960 psi Überdruck.
Nach 10 Stunden betrug der Umsatz von TFB zu 3,5-Difluoranilin (DFA) 95%.
Die Wiederfindung betrug gemäß qunatitativer
gaschromatographischer Analyse 97%.
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BEISPIEL 4
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Rückgewinnung von 3,5-Difluoranilin
durch Destillation
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Ein 300-ml-316SS-Parr-Autoklav wurde
mit 50,9 g (0,385 Äqu.)
1,3,5-Trifluorbenzol (TFB) und 150 ml (167 g) Diethylenglykol (DEG)
beschickt. Der verschlossene Autoklav wurde darin mit 26, 6 g wasserfreiem NH3 aus einer Druckflasche beschickt. Das Verhältnis belief
sich auf 4 Äquivalente
NH3 pro Äquivalent
TFB. Dann wurde der Autoklav unter Rühren auf 230°C erhitzt
und 10,5 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Der maximale Anfangsdruck
betrug 960 psi. Überdruck.
Eine Analyse nach 7 Stunden ergab 84% Umsatz von TFB, zum Produkt
3,5-Difluoranilin (DFA), und der Druck war auf 440 psi Überdruck
gefallen. Nach 10,5 Stunden war der Druck auf 415 psi Überdruck
gefallen. Eine quantitative Analyse des Reaktors ergab 94% Umsatz des
TFB zu DFA. Die Analyse zeigte auch das Vorliegen von 43,6 g DFA
(0,338 Äqu.),
3,2 g TFB (0,24 Äqu.) und
0,2 g (0,002 Äqu.)
Diaminofluorbenzol-Nebenprodukt. Aus diesen Ergebnissen ergibt sich
eine Wiederfindung von 95% und eine Selektivität von TBA zu DFA von 94%. Dann
wurde der Autoklav auf 100°C
abgekühlt und
das überschüssige NH3 in einen DEG-Absorber mit 150 ml DEG abgelassen.
Die DEG/NH3-Lösung wurde als Lösungsmittel
in eine nachfolgende Umsetzung zurückgeführt.
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Dann wurde der Autoklav auf Umgebungstemperatur
abgekühlt
und die Reaktionsaufschlämmung (einschließlich des
festen NH4F) in ein Vakuumdestillationssystem überführt. Das
Destillationssystem bestand aus einer mit 1/4''-Keramiksätteln gefüllten 2' × 1''-Säule. Der
pH-Wert der Aufschlämmung betrug
10,0. Zur Neutralisation des NH4F und zur
Erzeugung von freiem NH3 wurde eine Menge
von 30,1 Gramm (0,367 Äqu.) 50%igem
NaOH zugegeben. Der pH-Wert betrug 12,7, und es bildete sich eine
Aufschlämmung
von sehr feinkristallinem NaF. Die Aufschlämmung wurde dann langsam auf
100°C erhitzt,
und im Ammoniak-Absorber wurden weitere 4,6 g NH3 aufgefangen.
Es wurden insgesamt 16,0 g NH3 zurückgewonnen
(81% Rückgewinnung).
Das restliche (noch in der Reaktionsaufschlämmung gelöste) NH3 ging
in der anschließenden
Vakuumdestillation verloren Die kleine Menge von nicht umgesetztem
TFB in der Reaktionsaufschlämmung
wird ebenfalls beim Ablassen des NH3 in
dem Absorber aufgefangen und würde
in eine nachfolgende Umsetzung zurückgeführt werden.
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Die erhaltene Aufschlämmung wurde
dann einer Vakuumdestillation bei einem Druck von 50 um Hg und einem
Rücklaufverhältnis von
3 : 1 unterworfen. Bei einer Kopftemperatur von 37,5 bis 105,0°C und einer Sumpftemperatur
von 60,8 bis 162,8°C
wurde zunächst
eine Zweiphasenfraktion aus H2O und reinem
DFA (> 99% unter Ausschluß von H2O) erhalten. Es wurden insgesamt 19,8 g
wäßrige Phase
mit 0,4 g DFA und 35,8 g DFA-Phase mit 2,2% H2O
aufgefangen. Bei einer Kopftemperatur von 105,0 bis 161,0°C und einer
Sumpftemperatur von 162,8 bis 166,7°C wurde eine zweite Fraktion
von DEG entnommen. Es wurden insgesamt 13,8 g aufgefangen, die 8,7
g DFA enthielten. Durch die Destillation wurden insgesamt 44,1 g
DFA wiedergefunden. Es wurde kein DFA-Verlust festgestellt. Die Rückgewinnung
repräsentiert
eine Selektivität
von TBA zu DFA von etwa 89%. Es wurden insgesamt 55,7 g halbfester
Sumpfrückstand
erhalten. Die DEG-Rückgewinnung
für die
Rezyklierung betrug 75%. Der größte Teil
des restlichen DEG wurde zur Fluidisierung des NAF und der Teere
im Sumpfrückstand
belassen.
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BEISPIEL 5
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Rückgewinnung von 3,5-Difluoranilin
durch Extraktion mit MTBE
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Es wurde eine ähnliche Reaktion wie in Beispiel
4 angesetzt. Es wurden 50,0 g (0,379 Äqu.) TFB, 25,8 g (1,52 Äqu.) NH3 und 150 ml (167,0 g) DEG eingesetzt. Nach
10,5 Stunden bei 230°C
betrug der TFB-Umsatz laut quantitativer Analyse 94%. Die Analyse
zeigte auch das Vorliegen von 42,5 g (0,329 Äqu.) DFA, 3,2 g (0,025 Äqu.) TFB
und 0,4 g (0,003 Äqv.)
3,5-Diaminofluorbenzol.
Dies zeigt eine TFB-Widerfindung von 94% und eine Selektivität von 93%
wie oben beschrieben. Im DEG-Absorber wurden insgesamt 15,7 g NH3 für
die Rezyklierung zurückgewonnen
(80%). Das restliche freie NH3 bleibt in
der Reaktionsaufschlämmung
gelöst.
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Dann wurde die Reaktionsaufschlämmung mit
dein gleichen Gewicht an H2O verdünnt. Dies
dient zur Auflösung
des vorhandenen NaF und liefert eine Lösung, die dann mit MTBE extrahiert
werden kann. Die DEF/DFA-Reaktionslösung alleine ist in MTBE löslich und
liefert keine zweite Phase für
die DFA-Extraktion. Die wäßrige DEG-Lösung wurde dann zweimal mit
MTBE extrahiert, das erste Mal mit ungefähr 0,4 kg MTBE pro kg Lösung und
das zweite Mal mit ungefähr
0,1 kg MTBE pro kg Lösung.
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Mit diesem Extraktionsverfahren will
man erreichen, daß das
DFA in dem Lösungsmittel
für die
nachfolgende Verarbeitung verwendet werden kann. Gemäß quantitativer
Analyse waren 42,6 g DFA in dem MTBE zurückgewonnen worden (24,9%ige
Lösung),
und nur 0,7 g verblieben in der DEG/H2O-Phase.
Die Rückgewinnung
repräsentiert
eine Selektivität
von TFB zu DFA von 94%. Die Rückgewinnung
von DFA aus der Reaktionslösung
in das MTBE betrug 98,4%. Die extraktive Rückgewinnung des DFA war sehr
effizient. Das MTBE-Extrakt enthielt außerdem ungefähr 1,0%
DEG und wäre
daher für
die direkte Verwendung ungeeignet. Durch eine einzige Wasserwäsche mit
etwa 0,3 kg H2O pro kg MTBE-Extrakt wurde
praktisch das gesamte DEG aus der MTBE/DFA-Lösung entfernt. Nach Extraktion
hatte das DFA in dem MTBE eine Reinheit von 96–97% (GC-Flächenprozent). Das DEG wurde
durch Vakuumdestillation der aus der Extraktion zurückgewonnenen
DEG/H2O-Lösung (400,5 g) isoliert. Zunächst wurde
bei einem Druck von 100 mm Hg und einem Rücklaufverhältnis von 1,5 : 1 das Wasser
entfernt. Die Kopftemperatur betrug 57,4 bis 58,5°C und die
Sumpftemperatur 64 bis 85°C. Das DEG wurde bei 50 mm Hg
zurückgewonnen.
Die Kopftemperatur betrug 160,8 bis 161,2°C und die Sumpftemperatur 168
bis 171°C.
Insgesamt wurden 132, 6 g DEG (79%) zur Fluidisierung des NAF und
der teerigen Reaktionsrückstände im Destillationsrückstand
belassen.