DE3834038A1 - Verfahren zur herstellung von 1,1,1-trifluor-2,2-dichlorethan aus trifluortrichlorethan - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 1,1,1-trifluor-2,2-dichlorethan aus trifluortrichlorethanInfo
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- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
- C07C17/23—Preparation of halogenated hydrocarbons by dehalogenation
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
1,1,1-Trifluor-2,2-dichlorethan, CF₃CHCl₂, aus 1,1,1-Trifluor-
2,2,2-trichlorethan.
1,1,1-Trifluor-2,2-dichlorethan, im folgenden als Fluorkohlenstoff
123 bezeichnet, kann zu CF₃CHClF (Fluorkohlenstoff
124) fluoriert werden, wobei die letztgenannte Verbindung
als Arbeitsfluid brauchbar ist oder zu Trifluoressigsäure
oxidiert und hydrolysiert werden kann. Weiterhin ist anzunehmen,
daß Fluorkohlenstoff 123 als Ersatzstoff für Fluorkohlenstoff
11 dienen kann, der als Schäumungsmittel für
Polyurethankunststoffe eingesetzt wird.
Gemäß J. Fluorine Chem., 13 (1979) S. 7-18 wird CF₃CHCl₂
durch Fluorierung von Tetrachlorethylen mit Fluorwasserstoff
in Anwesenheit eines Metallhalogenidkatalysators erhalten,
bei dieser Verfahrensweise ist die Ausbeute an CF₃CHCl₂
jedoch sehr niedrig.
Weiterhin ist bekannt, daß CF₃CHCl₂ aus 1,1,1-Trifluor-2,2,2-
trichlorethan hergestellt werden kann. In der US-Patentschrift
41 45 368 ist die Herstellung von CF₃CHCl₃ durch
Durchführung einer Disproportionierungsreaktion über einem
Chromoxidkatalysator an CF₃CCl₃ (Fluorkohlenstoff 113a)
und CF₃CH₂Cl (Fluorkohlenstoff 133a) gezeigt, die angegebene
Ausbeute für CF₃CHCl₂ beträgt jedoch nur 14%. In der JP-A-
58-222 038 ist gezeigt, daß CF₃CHCl₂ in guter Ausbeute durch
Reduktion von CF₃CCl₃ mit Zinkstaub in einem protischen
Lösungsmittel erhalten wird. Diese Verfahrensweise ist jedoch
für eine industrielle Durchführung ungeeignet, da die
Beseitigung des als Nebenprodukt gebildeten Zinkchlorids
und des nichtumgesetzten Zinkstaubes nicht einfach ist,
ferner auch wegen der erforderlichen Destillation zur Abtrennung
von CF₃CHCl₂ aus dem protischen Lösungsmittel.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein im industriellen
Maßstab vorteilhaft durchzuführendes Verfahren zur
wirtschaftlichen und effizienten Herstellung von CF₃CHCl₂.
Zu Lösung dieser Aufgabe dient das Verfahren zur Herstellung
von CF₃CHCl₂, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
CF₃CCl₃ einer Reduktionsreaktion in einer wäßrigen Lösung
von Natriumsulfit und eines Säureacceptors unterzogen wird.
Bei der erfindungsgemäß angewandten Reaktion wird ein Chloratom
der Ausgangsverbindung leicht durch ein Wasserstoffatom
ersetzt, das aus der Natriumsulfit enthaltenden, wäßrigen
Lösung herrührt. Diese Reduktionsreaktion ist von der
Bildung von Chlorwasserstoff begleitet, dieses saure Nebenprodukt
wird jedoch in einfacher Weise durch Umsetzung mit
dem in der wäßrigen Lösung enthaltenen Säureacceptor neutralisiert.
Beispiele für Säureacceptoren sind Alkalimetall-
oder Erdalkalimetall-hydroxide oder -carbonate.
Vorteilhafterweise wird die erfidnungsgemäß angewandte Reaktion
bei einer Temperatur von etwa 60°C bis etwa 150°C
und vorzugsweise unter mäßigem Überdruck durchgeführt.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Ausgangsverbindung,
CF₃CCl₃, kann in einfacher Weise mit hoher
Ausbeute durch Isomerisierung von CCl₂FCClF₂ unter Verwendung
eines Aluminiumhalogenidkatalysators erhalten werden,
wobei CCl₂FCClF₂ eine im industriellen Maßstab zugängliche
Substanz ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren ergibt CF₃CHCl₂ mit guter
Ausbeute, und das Produkt kann in einfacher Weise von der
wäßrigen Lösung abgetrennt werden. Die als Abfall anfallende
wäßrige Lösung enthält nur unschädliche Salze wie Natriumsulfat
und ein Alkalimetall- oder Erdalkalimetallchlorid
und kann daher sehr leicht als Abfall beseitigt werden.
Dies ist ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Die Erfindung wird anhand bevorzugter Ausführungsformen
näher erläutert.
Die Reduktionsreaktion gemäß der Erfindung wird üblicherweise
in einem Reaktionsgefäß vom Autoklaventyp durchgeführt.
Das Reaktionsgefäß wird mit den vorbestimmten Mengen an
Wasser, CF₃CCl₃, Natriumsulfit und einem ausgewählten Säureacceptor
beschickt, und die Materialien werden miteinander
vermischt. Die Reaktion wird so durchgeführt, daß das Gemisch
in dem Reaktor auf eine vorbestimmte Temperatur unter
fortwährendem Rühren erhitzt gehalten wird. Das Erhitzen
wird abgebrochen, sobald bei der angewandten Reaktionstemperatur
der Druck im Reaktionsgefäß nicht länger ansteigt.
Nach Abkühlen der Reaktionsflüssigkeit wird diese sich in
die organische Schicht und die wäßrige Schicht trennengelassen,
und die organische Schicht wird zur Gewinnung der
gewünschten Verbindung abgetrennt. Die Isolierung und Reinigung
des erhaltenen CF₃CHCl₂ kann durch übliche Arbeitsvorgänge
einschließlich einer Destillation erfolgen.
Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Natriumsulfit
kann wasserfrei sein oder Kristallwasser enthalten.
Vorteilhafterweise werden 1 bis 2 mol und vorzugsweise 1,2
bis 1,5 mol an Na₂SO₃ auf 1 mol CF₃ CCl₃ eingesetzt. Falls
die Menge an Natriumsulfit weniger als 1 mol beträgt, läuft
die gewünschte Reduktionsreaktion nicht gut ab. Der Einsatz
von mehr als 2 mol Natriumsulfit ist unwirtschaftlich, da
praktisch dasselbe Ergebnis sowohl bei einer Menge dieses
Reaktionspartners von 2 mol als auch von mehr als 2 mol
erhalten wird.
Als bei dem erfindungsgemäßen Verfahren unbedingt erforderlicher
Säureacceptor wird vorteilhafterweise ein Hydroxid,
Carbonat oder Acetat entweder eines Alkalimetalls oder eines
Erdalkalimetalls verwendet, obwohl es ebenfalls möglich
ist, andere wasserlösliche und als Säureacceptor wirkende
Verbindungen einzusetzen. Vorteilhafterweise verwendete
Säureacceptoren sind Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calciumhydroxid,
Natriumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat,
Kaliumcarbonat oder Natriumacetat. Im allgemeinen beträgt
die Minimalmenge der als Säureacceptor verwendeten Verbindung
1 mol auf 1 mol des der Reaktion unterworfenen CF₃CCl₃.
Falls die Säureacceptormenge weniger als 1 mol beträgt,
bleibt die Umwandlung des CF₃CCl₃ relativ niedrig. Bevorzugt
werden 1,1 bis 1,5 mol einer Säureacceptorverbindung
auf 1 mol CF₃CCl₃ eingesetzt.
Die Wassermenge zur Auflösung des Natriumsulfits und des
Säureacceptors ist nicht spezifisch eingeschränkt. Es ist
erforderlich, daß die Gesamtmengen des Natriumsulfits und
des Säureacceptors in dem Wasser bei der angewandten Reaktionstemperatur
aufgelöst sind, jedoch ist die Verwendung
eines großen Wasserüberschusses nicht erforderlich. Die
wäßrige Lösung für die erfindungsgemäße Reaktion kann entweder
neutral oder basisch sein.
Üblicherweise wird die erfindungsgemäß angewandte Reaktion
bei einer Temperatur im Bereich von etwa 60°C bis etwa 150°C
durchgeführt. Bei Temperaturen unterhalb von 60°C läuft
die Reaktion nicht glatt ab und es ist eine sehr lange Zeitspanne
für den Abschluß der Reaktion erforderlich. Bei Durchführung
der Reaktion bei einer Temperatur oberhalb von 150°C
wird die Selektivität für die gewünschte Verbindung,
CF₃CHCl₂, relativ niedrig. Der bevorzugte Bereich der Reaktionstemperatur
beträgt von etwa 90°C bis etwa 110°C. Obwohl
die Reaktion unter Normaldruck durchgeführt werden kann,
ist die Durchführung der Reaktion unter einem Überdruck
von bis zu etwa 9,81 bar (10 kg/cm²) günstig, bevorzugt
im Bereich von 5,89 bis 7,85 bar (6 bis 8 kg/cm²).
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher
erläutert.
Ein Autoklav aus rostfreiem Stahl mit einem Fassungsvermögen
von 1 l wurde mit 93,8 g (0,5 mol) CF₃CCl₃, 94,5 g
(0,75 mol) wasserfreiem Natriumsulfit, 20 g (0,5 mol) Natriumhydroxid
und 750 ml Wasser beschickt. Unter fortwährendem
Rühren wurde das Gemisch in dem Autoklaven auf 95-105°C
während 5 h unter einem Überdruck von 6,87-7,85 bar (7-8 kg/cm²)
erhitzt gehalten. Danach wurde der Autoklav in Eiswasser
abgekühlt.
Die abgekühlte Reaktionsflüssigkeit wurde aus dem Autoklaven
entnommen und unter Normaldruck zur Auftrennung in eine
wäßrige Schicht und eine organische Schicht stehengelassen.
Als Ergebnis wurden 66,7 g an organischer Substanz
gewonnen. Die gaschromatographische Analyse der gewonnenen
organischen Substanz zeigte, daß die Umwandlung des Ausgangsfluorkohlenstoffs
CF₃CCl₃ 92,8% erreicht hatte, und daß
die Selektivität bei der Reaktion für den gewünschten Fluorkohlenstoff
CF₃CHCl₂ bei 84,1% lag. Das Reaktionsprodukt
enthielt CF₂=CCl₂ (3,5%); CF₂=CHCl (1,2%) und CF₃CH₂Cl
(0,5%), weiterhin noch einige Gase mit niedrigem Siedepunkt,
deren Identifizierung nicht durchgeführt wurde.
In diesen Beispielen wurde die Arbeitsweise von Beispiel 1
mit der Ausnahme wiederholt, daß der Säureacceptor verändert
wurde und die Reaktion unter unterschiedlichen Drücken durchgeführt
wurde. Die Einzelheiten der Änderungen sind in der
folgenden Tabelle zusammengestellt, in der auch die Ergebnisse
aufgeführt sind.
In der Tabelle sind die im Reaktionsprodukt gefundenen Fluorkohlenstoffe
im einzelnen aufgeführt. Neben diesen Fluorkohlenstoffen
wurden bei jedem Beispiel auch einige Gase
mit niedrigem Siedepunkt gebildet.
In jedem Beispiel wurden 93,8 g CF₃CCl₃ und 94,5 g Na₂SO₃
eingesetzt.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von 1,1,1-Trifluor-2,2-dichlorethan,
dadurch gekennzeichnet, daß 1,1,1-Trifluor-2,2,2-
trichlorethan einer Reduktionsreaktion in einer wäßrigen
Lösung von Natriumsulfit und einem Säureacceptor
unterzogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Säureacceptor aus der aus Alkalimetallhydroxiden,
-carbonaten und -acetaten sowie Erdalkalimetallhydroxiden,
-carbonaten und -acetaten bestehenden Gruppe ausgewählt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Molverhältnis des Säureacceptors zu 1,1,1-Trifluor-
2,2,2-trichlorethan im Bereich von 1 : 1 bis 1,5 : 1 liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Molverhältnis von Natriumsulfit zu 1,1,1-Trifluor-
2,2,2-trichlorethan im Bereich von 1 : 1 bis 2 : 1 liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Reaktion bei einer Temperatur im Bereich von etwa
60°C bis etwa 150°C durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperatur im Bereich von 90°C bis 110°C liegt.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Reaktion unter einem Überdruck von 0 bis 9,81 bar
(0 bis 10 kg/cm²) durchgeführt wird.
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