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Technisches
Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft
neue organische Molybdänkomplexe
und ihre Verwendung als multifunktionelle Additive für Schmiermittelzusammensetzungen.
Die erfindungsgemäßen neuen
Molybdänzusammensetzungen
umfassen die Reaktionsprodukte eines Fettöls, eines monoalkylierten Alkylendiamins
und einer Molybdänquelle.
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Hintergrund der Erfindung
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Schmieröle für Verbrennungsmotoren von Personenwagen
und Lastwagen unterliegen strengen Umweltschutzauflagen während des
Betriebs. Die Umweltbelastung beruht auf der Oxidation, der das Öl unterliegt,
die durch die Anwesenheit von Verunreinigungen im Öl katalysiert
wird und die zudem durch die erhöhten Betriebstemperaturen
des Öls
verstärkt
wird. Diese Oxidation von Schmierölen während des Betriebs wird bis zu
einem gewissen Grad typischerweise durch die Verwendung von Antioxidationsadditiven
gesteuert, welche die Gebrauchsdauer des Öls verlängern können, insbesondere durch Verhinderung
einer untragbaren Viskositätserhöhung.
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Es gab weiterhin viele Versuche,
um die Reibung in einem Verbrennungsmotor durch Verwendung von Schmiermitteln
herabzusetzen, um so den Kraftstoffverbrauch des Motors zu reduzieren.
Es wurden zahlreiche Klassen von Schmiermitteladditiven zur Verwendung
als Reibungsmodifikator vorgeschlagen, um den energetischen Wirkungsgrad
zu erhöhen,
der dem Motor vom Schmiermittel bereitgestellt wird.
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Molybdän enthaltende Additive sind
dafür bekannt,
Schmiermitteln eine Reihe nützlicher
Eigenschaften zu verleihen. Beispiele für Schmiermittel, welche durch
den Zusatz von Molybdän
begünstigt
werden, sind Kfz-Motorenöle,
Erdgasmotorenöle,
Hochleistungsdieselöle
und Öle
für Schienenfahrzeuge.
Im Lauf der Jahre hat es sich erwiesen, dass Molybdän bei sachgemäßer Verwendung
einen verbesserten Verschleißschutz, eine
verbesserte Oxidationskontrolle, eine verbesserte Abscheidungskontrolle
und eine verbesserte Reibungsmodifikation für die Kraftstoffeinsparung
verleiht. Eine unvollständige
Liste von Patenten über
Molybdän enthaltende
Schmiermittel ist nachstehend aufgeführt:
US-A 5,840,672 US-A
5,814,587 US-A 4,529,526 WO-A 95107966 US-A 5,650,381 US-A 4,812,246
US-A 5,458,807 WO-A 95/07964 US-A 5,880,073 US-A 5,658,862 US-A
5,696,065 WO-A 95/07963 US-A 5,665,684 US-A 4,360,438 US-A 5,736,491
WO-A 95/27022 US-A 5,786,307 US-A 4,501,678 US-A 5,688,748 EP-A
0 447 916 A1 US-A 5,807,813 US-A 4,692,256 US-A 5,605,880 WO-A 95/07962
US-A 5,837,657 US-A 4,832,867 US-A 4,705,641 EP-A 0 768 366 A1
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Zahlreiche öllösliche Molybdänverbindungen
und Verfahren zu ihrer Herstellung sind auf dem Fachgebiet beschrieben
worden. Zum Beispiel werden Glykol-Molybdat-Komplexe von Price et
al. in US-A 3,285,942 beschrieben; Molybdän enthaltende gesamtbasische
Alkalimetall- und Erdalkalimetallsulfonat-, Phenolat- und Ssalicylatzusammensetzungen
wurden von Hunt et al. in US-A 4,832,857 offengelegt und beansprucht;
Durch Umsetzung eines Fettöls,
eines Diethanolamins und einer Molybdänquelle hergestellte Molybdänkomplexe
wurden von Rowan et al. in US-A 4,889,647 beschrieben; Einen schwefel-
und phosphorfreien organischen Molybdänkomplex eines organischen
Amids, wie aus Fettsäuren
und 2-(2-Aminomethyl)aminoethanol hergestellte Molybdän enthaltende
Verbindungen, werden von Karol in US-A 5,137,647 gelehrt; Gesamtbasische
Molybdänkomplexe,
hergestellt aus Aminen, Diaminen, alkoxylierten Aminen, Glykolen
und Polyolen werden von Gallo et al. in US-A 5,143,633 beschrieben;
und in 2,4-Stellung mit Heteroatomen substituierte Molybdän-3,3-dioxacycloalkane
werden von Karol in US-A 5,412,130 beschrieben.
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US-A 3,121,059 legt eine rostinhibierte Ölzusammensetzung
offen, umfassend ein im Normalfall flüssiges Kohlenwasserstofföl und einen öllöslichen
Molybdänsäurekomplex
eines Triolmonoesters, worin die Triolgruppe aus einem offenkettigen
C3-C10-Kohlenwasserstoff
triol und die Monoestergruppe aus dem Rest einer veresterten offenkettigen
C8-C15-Carbonsäure besteht.
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Die bestehende Molybdäntechnologie
leidet jedoch unter einer Anzahl von Problemen, die eine Verwendung
in Schmiermitteln in der Breite beschränkt haben. Diese Probleme betreffen
die Farbe, Öllöslichkeit, Kosten
und Korrosion.
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Farbe – Viele Molybdäntechniken,
die in der Patentliteratur aufscheinen, führen selbst bei Verwendung in
mäßigen Konzentrationen
in Kurbelgehäuseölen zu einer
starken Verfärbung.
Eine farbbeständige
Molybdänquelle
ist wichtig, weil stark gefärbte Öle dem Verbraucher
den Eindruck vermitteln, dass das Öl „gebraucht" ist und dem Motor daher keinen maximalen
Schutz bieten kann. Werden diese stark gefärbten Molybdänquellen
in niedriger Konzentration, z. B. 100-150 ppm bereitgestelltes Molybdän verwendet,
wie dies typischerweise zur Kontrolle der Oxidation, der Ablagerung
und des Abriebs erforderlich ist, ist die Verfärbung nicht nennenswert, kann
aber immer noch sichtbar sein. Werden diese stark gefärbten Molybdänverbindungen jedoch
in hohen Konzentrationen, z. B. 400–1000 ppm bereitgestelltes
Molybdän
verwendet, wie dies im Allgemeinen für die Reibwertmodifikation
erforderlich ist, ist die Verfärbung
oft beträchtlich.
Die Farbe fertiger Kurbelgehäuseöle ist in
traditioneller Weise unter Verwendung der ASTM D 1500 Farbskala
bestimmt worden. Zwei Arten von nicht annehmbaren Farben sind möglich. Die
erste Art von Verfärbung
führt zu
einer Dunkeleinstufung auf der D 1500-Skala. Der Grad der annehmbaren
Dunkelfärbung
eines fertigen Schmiermittels hängt
vom Verbraucher und der Anwendung ab. Es gibt keine festgelegten
Standards für
den zulässigen
Grad der Verfärbung
oder des Nachdunkelns. Im Allgemeinen werden für ein fertiges Kurbelgehäuseöl D-1500-Einstufungen
von gleich oder größer als
5,0 als unannehmbar betrachtet. Manche Kunden mögen es schwierig finden solche
dunklen Kurbelgehäuseöle zu vermarkten
und zu verkaufen. Die zweite Art der Verfärbung führt auf der D 1500-Farbskala
zu einer „nicht
entsprechend" (no
match) Einstufung. Diese Fertigschmiermittel sind zusätzlich zu „nicht
entsprechend" auch
sehr dunkel. Manche Kunden mögen
es wiederum für
schwierig finden solche dunklen Kurbelgehäuseöle zu vermarkten und zu verkaufen.
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Öllöslichkeit – Viele
im Handel erhältliche,
auf die Verwendung in Schmiermitteln ausgelegte Molybdänadditive
besitzen in fertigen Schmiermittelprodukten eine begrenzte Löslichkeit.
Für die
breite Verwendung eines Molybdänproduktes
zur Anwendung in Schmiermitteln muss das Produkt nicht nur bei den
Anwendungskonzentrationen als Reibungsmodifikator im Fertigschmiermittel
löslich
sein; es muss auch in den zur Herstellung des Fertigschmiermittels
verwendeten Additivkonzentraten löslich sein.
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Kosten – Molybdän wurde lange als ein teures
Additiv für
Kurbelgehäuseanwendungen
angesehen. Die Ursache für
die hohen Kosten beruht teilweise auf der Tatsache, dass viele der
handelsüblichen
Molybdänprodukte
niedrige Gehalte, z. B. weniger als 5 Gew.-%, Molybdän im Additiv
aufweisen. In manchen Fällen werden
teuere organische Liganden oder teuere Herstellungsverfahren zur
Herstellung der im Handel erhältlichen
Molybdänverbindungen
verwendet. Es besteht ein Bedarf für Produkte mit hohen Molybdängehalten,
die aus billigeren Rohstoffen hergestellt werden.
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Korrosion – Viele Molybdäntechniken,
die in der Patentliteratur aufscheinen, enthalten Schwefel. Die Anwesenheit
von Schwefel ist bei bestimmten Kurbelgehäuseanwendungen schädlich, weil
bestimmte Typen von Schwefel mit Elastomerdichtungen unverträglich und
korrosiv sind. Selbst die weniger aggressiven Schwefelformen können in
der Kurbelgehäuseumgebung
bei sehr hohen Temperaturen korrosiv wirken, wo beträchtliche
Mengen an Sauerstoff und Wasser anwesend sind. Es gibt auch Tendenzen
die Schwefelmenge in fertigen Kurbelgehäuseschmiermitteln zu reduzieren.
Sobald diese Tendenzen anfangen Wirklichkeit zu werden, werden schwefelhaltige
Additive weniger erwünscht
werden.
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Alle vorstehenden Probleme legen
die Notwendigkeit eines Molybdänadditivs
nahe, das einen hohen Molybdängehalt
und eine gute Öllöslichkeit
aufweist, das Grundöl
und das fertige Kurbelgehäuseöl nicht
verfärbt
und frei von Schwefel ist. Es wurde wider Erwarten gefunden, dass
die erfindungsgemäßen Molybdänadditive
den Schmiermittelzusammensetzungen die obigen Vorteile verleihen,
ohne die mit Molybdänadditiven üblicherweise
verbundenen Probleme.
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Zusammenfassung der Erfindung
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In einem Aspekt ist diese Erfindung
auf Molybdänzusammensetzungen
gerichtet, die eine ausgezeichnete Öllöslichkeit und eine geringe
Neigung zur Verfärbung
fertiger Kurbelgehäuseöle aufweisen.
Diese Molybdänadditive
umfassen die Reaktionsprodukte von Fettölen, monoalkylierten Alkylendiaminen
und einer Molybdänquelle.
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In eine anderen Ausführungsform
ist diese Erfindung auf ein Verfahren zur Verbesserung der Antioxidations-
und Reibungseigenschaften eines Schmiermittels durch Inkorporierung
der erfindungsgemäßen neuen
Molybdänadditive
gerichtet.
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Beschreibung der Erfindung
im Einzelnen
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Die erfindungsgemäßen Molybdänkomplexe umfassen die Reaktionsprodukte
von Fettölen,
monoalkylierten Alkylendiaminen und einer Molybdänquelle.
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Eine geeignete Reaktion zur Herstellung
dieser Molybdänadditive
besteht prinzipiell in einem 2-stufigen Verfahren. Die erste Stufe
schließt
die Herstellung eines Aminoamid/-Glycerid-Gemisches
ein. Dieses Gemisch wird durch Umsetzen eines Fettöls mit einem
monosubstituierten Alkylendiamin bei erhöhter Temperatur hergestellt.
Die zweite Stufe schließt
die Durchführung
des Molybdäneinbaus
ein.
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Das Fettöl – Es gibt zwei Anforderungen
an das Fettöl.
Erstens muss das Fettöl
in der Lage sein mit dem monosubstituierten Alkylendiamin unter
Bildung des Aminoamid/-Glycerid-Gemisches
zu reagieren. Zweitens muss das so gebildete Gemisch in der Lage
sein mit wenigstens einem Äquivalent
Molybdän
zu reagieren, bezogen auf die Menge an eingesetztem Fettöll. Beispiele
von Fettölen,
die verwendet werden können
schließen
Baumwollöl,
Erdnussöl,
Kokosnussöl,
Leinsamenöl,
Palmkernöl,
Olivenöl,
Maisöl,
Palmöl,
Rizinusöl,
Rapssamenöl
(niedrige oder hohe Erucasäure),
Sojabohnenöl,
Sonnenblumenöl, Heringsöl, Sardinenöl und Tallöl ein. Diese
Fettöle
sind im Allgemeinen als Glycerinester von Fettsäuren, Triacylglycerine oder
Triglyceride bekannt und besitzen die nachstehend dargestellte chemische
Struktur:
worin R, R' und R'' unabhängig voneinander gesättigte oder
ungesättigte
aliphatische Kohlenwasserstoffe mit 3 bis 23 Kohlenstoffatome sind.
Die bevorzugte Kohlenwasserstoffkette hat 12 bis 24 Kohlenstoffatome
(d. h. R, R' und
R'' = 11 bis 23), was
jedoch je nach verwendetem Diamin schwanken kann. Die Triglyceride
werden oft anhand der Fettsäuren
beschrieben, welche die Triglyceride ausbauen. Zum Beispiel sind
48 Gew.-% der Fettsäuren,
welche das Kokosnussöl
ausmachen ungesättigte
C
12-Säuren
(Laurinsäure),
wohingegen Canolaöl
eine Fettsäurezusammensetzung
mit ungefähr
90 Gew.-% an gesättigten
und ungesättigten
C
18-Kohlenwasserstoffen
aufweist.
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Die Diamine – Die Einschränkungen
beim Diamin sind ähnlich
denen beim Fettöl.
Erstens muss das Amin in der Lage sein, mit dem Fettöl zu reagieren.
Zweitens muss das Aminoamid/Glycerid-Zwischengemisch in der Lage
sein, mit der Molybdänquelle
zu reagieren. Zusätzlich
muss das Diamin monoalkyliert sein. Beispiele einiger monoalkylierter
Alkylendiamine, die verwendet werden können, schließen Methylaminopropylamin,
Methylaminoethylamin, Butylaminopropylamin, Butylaminoethylamin,
Octylaminopropylamin, Octylaminoethylamin, Dodecylaminopropylamin,
Dodecylaminoethylamin, Hexadecylaminopropylamin, Hexadecylaminoethylamin,
Octadecylaminopropylamin, Octadecylaminoethylamin, Isopropyloxopropyl-1,3-propandiamin und
Octyloxopropyl-1,3-propandiamin ein. Es können auch von Fettsäuren abgeleitete
monoalkylierte Alkylendiamine verwendet werden. Beispiele beinhalten
N-Kokosalkyl-1,3-propandiamin (DuomeenTM C),
N-Tallölalkyl-1,3-propandiamin
(DuomeenTM T und N-Oleyl-1,3-propandiamin (DuomeeenTM O),
welche alle von Akzo Nobel kommerziell erhältlich sind.
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Die verwendete Diaminmenge kann schwanken
und ist auf den Fettöl-Typ
bezogen. Das molare Diamin/Fettöl-Verhältnis kann
von 1 : 1 bis 3 : 1 schwanken. Das bevorzugte Verhältnis beträgt 2 : 1.
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Die Umsetzung zwischen dem Fettöll und dem
monoalkylierten Diamin erfolgt typischerweise zwischen 75°C und 150°C durch Vereinigen
der zwei Materialien und Erwärmen
unter Rühren
und unter einer Stickstoffatmosphäre. Die bevorzugte Reaktionstemperatur
liegt zwischen 100°C
und 120°C.
Die Reaktionszeiten können
schwanken und reichen typischerweise von 1 Std. bis 4 Std. Bei der
Reaktion kann ein Lösungsmittel
verwendet werden, solange es nicht mit dem Fettöl oder dem Diamin reagiert.
Bevorzugte Lösungsmittel bei
der Reaktion schließen
Toluol, Xylol, Heptan und verschiedene naphthenische, paraffinische
und synthetische Öle
als Verdünner
ein. Die verwendete Lösungsmittelmenge
ist nicht kritisch, wird jedoch aus praktischen Gründen bei
der Mindestmenge gehalten.
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Molybdäneinbau – Die Molybdänquelle
ist eine Sauerstoff enthaltende Molybdänverbindung, die in der Lage
ist, mit dem Reaktionsprodukt aus Fettöll und monosubstituiertem Diamin
zu reagieren. Die Molybdänquellen
schließen
unter anderem Ammoniummolybdat, Natriummolybdat, Molybdänoxid und
Gemische davon ein. Eine besonders bevorzugte Molybdänquelle
umfasst Molybdäntrioxid.
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Der Zusatz von Wasser ist bei diesen
Umsetzungen nicht erforderlich; Wasser kann jedoch die Umsetzungsrate
erleichtern und die Ausbeute, bezogen auf den Molybdäneinbau,
beträchtlich
verbessern. Wasser sollte entfernt werden, um die Umsetzung zu vervollständigen und
die eingebaute Molybdänmenge
zu maximieren.
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Ein Beispiel für ein geeignetes Verfahren
zum Molybdäneinbau
ist das Folgende: Molybdäntrioxid
und Wasser werden der bei ungefähr
60-80°C
gehaltenem Aminoamid/-Glycerid-Reaktionsmasse
zugesetzt. Das Molybdäntrioxid/Fettöl-Molverhältnis kann
von 1 : 1 bis 2 : 1 schwanken. Wasser wird typischerweise in eine Menge
zugesetzt, die mit dem verwendeten Molybdäntrioxid äquivalent ist, es können jedoch
auch höhere Wassermengen
verwendet werden. Nach der Zugabe von Molybdäntrioxid und Wasser wird die
Reaktion unter allmählicher
Entfernung von Wasser langsam auf Rückflusstemperatur erwärmt. Wasser
kann durch Destillation, Vakuumdestillation oder azeotrope Destillation
aus einem geeigneten Lösungsmittel
entfernt werden. Geeignete Lösungsmittel
schließen
Toluol, Xylol und Heptan ein. Die Reaktion kann anhand der Entfernung
von Wasser überwacht
werden. Die aufgefangene Wassermenge entspricht der zugesetzten
Wassermenge plus der bei der Herstellung des Aminoamid/Glycerid/Molybdän-Komplexes
erzeugten Wassermenge. Werden beispielsweise 14,4 g Molybdäntrioxid
mit 14,4 g Wasser verwendet, beträgt die aufgefangene Wassermenge 14,4
+ 14,4/142,84*18,01 = 16,2, worin 143,94 das Molekulargewicht von
Molybdäntrioxid
und 18,01 das Molekulargewicht des bei der Umsetzung erzeugten Wassers ist.
Die Umsetzung erfordert im Allgemeinen 1 bis 10 Stunden. Am Ende
der Reaktionszeit wird das Gemisch abgekühlt, zur Entfernung irgendwelchen
nicht abreagierten Molybdäntrioxids
filtriert und das Lösungsmittel,
sofern verwendet, durch Vakuumdestillation entfernt. In vielen Fällen erübrigt sich
die Filtration, weil das gesamte Molybdäntrioxid reagiert hat. Vom
Standpunkt der Wirtschaftlichkeit und der Kosten aus ist es wünschenswert,
das gesamte Molybdäntrioxid
umzusetzen. Das nach diesem Verfahren erzeugte Produkt ist ein dunkel-bernsteinfarbenes
Wachs oder eine viskose Flüssigkeit.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Aminoamid/Glycerid-Gemisch durch Umsetzung eines monoalkylierten
Alkylendiamins mit einem Fettöl
hergestellt, wobei sich das Fettöl
vorzugsweise von C14- oder niedrigeren Fettsäuren, z.
B. Kokosnussöl,
ableitet, worin zumindest 50% der Fettsäuren, die das Fettöl ausmachen,
gesättigte
und/oder ungesättigte
Fettsäuren
mit 14 Kohlenstoffatomen oder weniger sind.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
wird das Aminoamid/Glycerid-Gemisch
durch Umsetzung von Methylaminopropylamin mit einen Fettöl hergestellt,
wobei sich das Fettöl
hauptsächlich
von C16- oder höheren Fettsäuren (zum Beispiel Canolaöl, Baumwollsamenöl, Erdnussöl, Leinsamenöl, Olivenöl, Maisöl, Palmöl, Rapssamenöl, Sojabohnenöl, Sonnenblumenöl und Tallöl) ableitet,
worin mindestens 50% der Fettsäuren,
die das Fettöl
ausmachen, gesättigte
und/oder ungesättigte
Fettsäuren
mit 16 Kohlenstoff atomen oder weniger sind.
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Die erfindungsgemäßen Molybdänkomplexe sind öllösliche Molybdänverbindungen,
die im Wesentlichen frei von reaktivem Schwefel sind. Der Ausdruck „öllösliche Molybdänverbindung,
die im Wesentlichen frei von reaktivem Schwefel ist", bedeutet, wie er
hier verwendet wird, eine Molybdänverbindung,
welche im Schmiermittel oder im fertigen Schmierpaket löslich und
im Wesentlichen frei von reaktivem Schwefel ist. Der Ausdruck „reaktiver
Schwefel" bezieht
sich manchmal auf 2-wertigen Schwefel oder oxidierbaren Schwefel. Reaktiver
Schwefel schließt
auch freien Schwefel, instabilen Schwefel oder elementaren Schwefel
ein, die alle zusammen manchmal als „aktiver" Schwefel bezeichnet werden. Aktiver
Schwefel wird manchmal im Zusammenhang mit den schädlichen
Wirkungen, die er verursacht, angeführt. Diese schädlichen
Wirkungen schließen
die Korrosion und die Unverträglichkeit
mit Elastomerdichtungen ein. Als Folge davon wird „aktiver" Schwefel auch als „korrosiver
Schwefel" oder „mit Dichtungen
unverträglicher
Schwefel" bezeichnet.
Die Formen von reaktivem Schwefel, welche freien oder „aktiven" Schwefel enthalten,
wirken auf Motorteile sehr viel stärker korrosiv als reaktiver
Schwefel, der sehr wenig freien oder „aktiven" Schwefel enthält. Bei hohen Temperaturen
und unter starker Belastung können
selbst die weniger korrosiven Formen von reaktivem Schwefel Korrosion
verursachen. Es ist daher wünschenswert
eine Molybdänverbindung
zu haben, die im Wesentlichen frei von jedem reaktiven Schwefel
ist, aktivem oder weniger aktivem. Unter „löslich" oder „öllöslich" ist gemeint, dass die Molybdänverbindung öllöslich ist
oder unter normalen Abmisch- oder Verwendungsbedingungen im Schmieröl oder im
Verdünner
für das
Konzentrat gelöst
werden kann. Unter „im
Wesentlichen frei" ist
gemeint, dass aufgrund von Verunreinigungen oder Katalysatorrückständen aus
dem Herstellungsverfahren Schwefel in Spurenmengen vorliegen kann.
Dieser Schwefel ist nicht Teil der Molybdänverbindung selbst, sondern stammt
aus dem Rückstand
der Herstellung der Molybdänverbindung.
Solche Verunreinigungen können
dem Molybdänfertigprodukt
manchmal bis zu 0,05 Gew.-% Schwefel verleihen.
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Die erfindungsgemäßen Molybdänadditive können als Antioxidantien, Abscheidungskontrolladditive, Antiverschleißadditive
und/oder Reibungsmodifikatoren verwendet werden. Die Einsatzmengen
der Molybdänadditive
hängen
von den gewünschten
Endeigenschaften des Schmiermittels ab; Die Additive sind jedoch
typischerweise in einer solchen Menge anwesend, dass sie dem fertigen
Schmiermittel zumindest 50, und vorzugsweise von 50 bis etwa 1000
ppm Molybdän
bereitstellen. Die Molybdänkonzentration
in den erfindungsgemäßen Schmiermitteln
besitzt keine definierte Obergrenze; Eine Mindestkonzentration von
etwa 1000 ppm ist jedoch aus wirtschaftlichen Gründen im Allgemeinen bevorzugt,
wenn auch nicht gefordert.
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Die erfindungsgemäßen Molybdänkomplexe weisen eine ausgezeichnete
Löslichkeit
in einer Vielzahl unterschiedlicher Grundöle auf und besitzen eine geringere
Neigung zur Färbung
fertiger Kurbelgehäuseöle. Die
Komplexe weisen ferner hohe Molybdängehalte auf, können aus
preiswerten Rohstoffen hergestellt werden und besitzen unkomplizierte
Herstellungsverfahren. In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Molybdänkomplexe
unverdünnt
mehr als 7 Gew.-% Molybdän.
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Die Zusammensetzung des Schmieröls kann
aufgrund des Kunden und der speziellen Anwendung beträchtlich
schwanken. Das Öl
wird typischerweise zusätzlich
zur erfindungsgemäßen Molybdänverbindung eine
Tensid/Inhibitor-Packung und einen Viskositätsindexverbesserer enthalten.
Im Allgemeinen ist das Schmieröl
ein fertiges Öl,
das aufgebaut ist aus zwischen 65 und 95 Gew.-% eines Grundöls mit schmiermittelgerechter
Viskosität,
zwischen 0 und 30 Gew.-% eines polymeren Viskositätsindexverbesserers,
zwischen 5 und 15 Gew.-% eines zusätzlichen Additivpakets und
typischerweise einer ausreichenden Menge Molybdänkomplex, um in dem fertigen
Schmiermittel zumindest 50 ppm Molybdän bereitzustellen.
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Das Tensid/Inhibitor-Additivpaket
kann Dispergiermittel, oberflächenaktive
Stoffe, Zinkdihydrocarbyldithiophosphate (ZDDP), zusätzliche
Antioxidantien, Konosionsinhibitoren, Rostinhibitoren, Schauminhibitoren
und ergänzende
Reibungsmodifikatoren einschließen.
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Die Dispergierhilfsmittel sind nichtmetallische
Additive, welche Stickstoff und Sauerstoff enthaltende polare Gruppen
enthalten, die an eine hochmolekulare Kohlenwasserstoff kette gebunden
sind. Die Kohlenwasserstoffkette sorgt für die Löslichkeit in Grundölen auf
Kohlenwasserstoffbasis. Das Dispergierhilfsmittel wirkt, indem es Ölabbauprodukte
im Öl in
Schwebe hält.
Beispiele üblicherweise
verwendeter Dispergierhilfsmittel schließen Hydrocarbyl-substituierte
Bernsteinsäureimide,
Hydrocabylamide, Polyhydroxybernsteinsäureester, Hydrocarbyl-substituierte
Mannich-Basen und Hydrocarbyl-substituierte Triazole ein. Das Dispergierhilfsmittel
liegt im Fertigöl
im Allgemeinen in einer Menge zwischen 0 und 10 Gew.-% vor.
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Die oberflächenaktiven Stoffe sind metallische
Additive, welche geladene polare Gruppen enthalten wie Phenolate,
Sulfonate oder Carboxylate, mit aliphatischen, cycloaliphatischen
oder alkylaromatischen Ketten und verschiedenen Metallionen. Die
oberflächenaktiven
Stoffe wirken, indem sie Ablagerungen von den verschiedenen Oberflächen des
Motors abheben. Beispiel üblicherweise
verwendeter oberflächenaktiver
Stoffe schließen
neutrale und gesamtbasische Alkali- und Erdalkalisulfonate oder
-carboxylate, gesamtbasische Erdalkalisalicylate, Phosphonate, Thiopyrophosphonate
und Thiophosphonate ein. Die oberflächenaktiven Verbindungen liegen,
sofern verwendete, im Fertigöl
in einer Menge von etwa 0,5 bis 5,0 Gew.-% vor.
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ZDDP's sind die im universellsten verwendeten
Antiverschleißadditive
in fertigen Schmiermitteln. Diese Additive wirken, indem sie mit
der Metalloberfläche
eine neue oberflächenaktive
Verbindung bilden, welche ihrerseits verformt wird und so die ursprüngliche
Motoroberfläche
schützt.
Andere Beispiele von Antiverschleißadditiven schließen Tricresylphosphat,
Dilaurylphosphat, geschwefelte Terpene und geschwefelte Fette ein.
ZDDP wirkt auch als Oxidationsinhibitor. ZDDP liegt im Allgemeinen
in einer Menge von etwa 0,25 bis 1,5 Gew.-% im Fertigöl vor. Unter
Umweltgesichtspunkten sind niedrigere ZDDP-Gehalte wünschenswert.
Phosphorfreie Öle
enthalten kein ZDDP.
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Der Einschluss der vorliegenden Molybdänverbindungen
erübrigt
im Allgemeinen den Bedarf an zusätzlichen
Oxidationsinhibitoren. In Öle
mit geringerer Oxidationsbeständigkeit
oder in Öle,
die ungewöhnlich starken
Belastungen ausgesetzt sind, kann jedoch ein zusätzlicher Oxidationsinhibitor
eingeschlossen werden. Die Menge an einem zusätzlichen Oxidationsinhibitor
hängt von
der Oxidationsbeständigkeit
des Grundöls
ab. Typische Zusatzmenge in Fertigölen können von 0 bis 2,5 Gew.-% schwanken.
Die üblicherweise
verwendeten zusätzlichen
Antioxidantien schließen
Diarylamine, sterisch gehinderte Phenole, sterisch gehinderte Bisphenole,
geschwefelte Phenole, geschwefelte Olefine; Alkylsulfide und Polysulfide;
Dialkyldithiocarbamate und Phenothiazine ein.
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Die erfindungsgemäßen Grundöle können aus beliebigen synthetischen
oder natürlichen Ölen oder Gemischen
davon ausgewählt
sein. Diese Öle
sind typische Kurbelgehäuse-Schmieröle für funken-
und selbstzündende
Verbrennungsmotoren, wie beispielsweise für Erdgas-betriebene Motoren,
PKW- und LKW-Motoren, Dieselmotoren für Wasser- und Schienenfahrzeuge.
Diese synthetischen Grundöle
schließen Alkylester
von Dicarbonsäuren,
Polygkykole und Alkohole, Poly-α-Olefine,
einschließlich
Polybutene, Alkylbenzole, organische Phosphorsäureester und Polysiliconöle ein.
Natürliche
Grundöle
schließen
Mineralschmieröle
ein, die bezüglich
ihrer Rohstoffquelle stark schwanken können, z. B ob sie paraffinisch,
naphthenisch oder gemischt paraffinisch-naphthenisch sind. Das Grundöl weist
bei 100°C
typischerweise eine Viskosität
von etwa 2 bis etwa 15 cSt und vorzugsweise etwa 2,5 bis etwa 11
auf.
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Die erfindungsgemäßen Schmierölzusammensetzungen können durch
Zugabe der Molybdänverbindung
und irgendwelcher zusätzlicher
Additive zu einem Öl
mit schmiergerechter Viskosität
hergestellt werden. Das Verfahren oder die Reihenfolge der Zugabe
der Komponenten ist nicht kritisch. Alternativ können die Molybdänverbindungen
zusammen mit irgendwelchen zusätzlichen
Additiven dem Öl
als Konzentrat zugegeben werden.
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Das Schmierölkonzentrat wird typischerweise
ein Lösungsmittel
und von etwa 2,5 bis 95 Gew.-% und vorzugsweise 5 bis 75 Gew.-%
einer Kombination aus der erfindungsgemäßen Molybdänverbindung und gegebenenfalls
zusätzliche
Additive umfassen. Das Konzentrat umfasst vorzugsweise mindestens
25 Gew.-%, und am stärksten
bevorzugt, mindestens 50 Gew.-% der Kombination aus der Molybdänverbindung
und zusätzlichen
Additiven.
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In einer Ausführungsform ist die vorliegende
Erfindung auf ein Verfahren zur Verbesserung der Oxidationsbeständigkeit
eines Schmieröls
gerichtet, wobei dieses Verfahren das Zugeben einer die Oxidationsbeständigkeit
verbessernden Menge der erfindungsgemäßen Molybdänkomplexe zu einem Schmieröl umfasst, worin
die die Oxidationsbeständigkeit
verbessernde Menge des Molybdänkomplexes
wirksam ist, um die Oxidationsbeständigkeit des Schmieröls, verglichen
mit dem gleichen Schmieröl
das diesen Molybdänkomplex nicht
enthält,
zu verbessern. Für
die Verbesserung der Oxidationsbeständigkeit des Öls liegt
der Molybdänkomplex
im Schmieröl
typischerweise in einer Menge vor, die ausreicht, um dem fertigen
Schmieröl
zumindest 50 ppm, vorzugsweise zumindest 100 ppm, und stärker bevorzugt,
zumindest 150 ppm Molybdän
bereitzustellen.
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In einer Ausführungsform ist die vorliegende
Erfindung auf ein Verfahren zur Verbesserung der Kraftstoffersparnis
in einem Verbrennungsmotor gerichtet, wobei dieses Verfahren die
Verwendung eines die erfindungsgemäßen Molybdänkomplexe enthaltenden Schmieröls als Kurbelgehäuse-Schmieröl für den Verbrennungsmotor
umfasst, worin der Molybdänkomplex
in einer Menge vorliegt, die ausreicht, um den Kraftstoffhaushalt
des Verbrennungsmotors bei Verwendung des Kurbelgehäuse-Schmieröls zu verbessern,
verglichen mit dem auf gleiche Weise betriebenen Motor und dem gleichen
Schmieröl,
außer
dass dieses den Molybdänkomplex
nicht enthält.
Für die
Verbesserung der Kraftstoffersparnis liegt der Molybdänkomplex
im Schmieröl typischerweise
in einer Menge vor, die ausreicht, um dem fertigen Schmieröl zumindest
150 ppm, vorzugsweise zumindest 400 ppm, und stärker bevorzugt, zumindest 800
ppm Molybdän
bereitzustellen.
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In einer Ausführungsform ist die vorliegende
Erfindung auf ein Verfahren zur Reduzierung von Abscheidungen in
einem Verbrennungsmotor gerichtet, wobei das Verfahren die Verwendung
eines die erfindungsgemäßen Molybdänkomplexe
enthaltenden Schmieröls
als Kurbelgehäuse-Schmieröl für den Verbrennungsmotor
umfasst, worin der Molybdänkomplex
in einer Menge vorliegt, die ausreicht, das Gewicht der Abscheidungen
in einem unter Verwendung des Kurbelgehäuse-Schmieröls betriebenen Verbrennungsmotors
zu reduzieren, verglichen mit dem Gewicht der Abscheidungen in einem
auf gleiche Weise unter Verwendung des gleichen Schmieröls betriebenen
Motors, außer
dass dieses den Molybdänkomplex
nicht enthält.
Für die
Reduzierung der Abscheidungen liegt der Molybdänkomplex im Schmieröl typischerweise
in einer Menge vor, die ausreicht, um dem fertigen Schmieröl zumindest
50 ppm, vorzugsweise zumindest 100 ppm, und stärker bevorzugt, zumindest 150
ppm Molybdän
bereitzustellen. Repräsentative
Vertreter von Abscheidungen, die durch Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
reduziert werden können,
schließen
Kolbenablagerungen, Kolbenringablagerungen, Lagerdeckelablagerungen
und Stirnflächenablagerungen
ein.
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In einer Ausführungsform ist die vorliegende
Erfindung auf ein Verfahren zur Verschleißreduzierung in einem Verbrennungsmotor
gerichtet, wobei das Verfahren die Verwendung eines Schmieröls als Kurbelgehäuse-Schmieröl für den Verbrennungsmotor
umfasst, welches die erfindungsgemäßen Molybdänkomplexe enthält, worin
der Molybdänkomplex
in einer Menge vorliegt, die ausreicht, um den Verschleiß in einem
unter Verwendung des Kurbelgehäuse-Schmieröls betriebenen
Verbrennungsmotors zu reduzieren, verglichen mit dem Verschleiß in einem
auf gleiche Weise unter Verwendung des gleichen Schmieröls betriebenen
Motors, außer dass
dieses den Molybdänkomplex
nicht enthält.
Für die
Verschleißreduzierung
liegt der Molybdänkomplex
im Schmieröl
typischerweise in einer Menge vor, die ausreicht, um dem fertigen
Schmieröl
zumindest 50 ppm, vorzugsweise zumindest 100 ppm, und stärker bevorzugt,
zumindest 150 ppm Molybdän
bereitzustellen. Typische Vertreter von Verschleiß, die durch
Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
reduziert werden können,
sind Nockenverschleiß und
Stößelverschleiß.
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Die nachstehenden Beispiele veranschaulichen
die Erfindung und ihre vorteilhaften Eigenschaften und sollen keine
Beschränkung
darstellen. Sowohl in diesen Beispielen als auch anderswo in dieser
Anmeldung sind alle Teile und Prozentangaben gewichtsbezogen, sofern
nichts anderes angegeben ist.
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Beispiele
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Das generelle Syntheseverfahren zur
Herstellung der Molybdänverbindungen
in den nachstehenden Beispielen beinhaltet als Erstes die Herstellung
eines Glycerid/Aminoamid-Gemischs,
wie folgt: Ein Vierhalsreaktionskolben wird mit Rührer, Thermometer,
Rückflusskühler und
Stickstoffeinleitung ausgerüstet.
Der Kolben wird mit monosubstituiertem Alkylenamin und Fettöl beschickt.
Durch den Einlass wird trockener Stickstoff in den Reaktor eingeleitet
und durch den Rückflusskühler aus
dem Reaktor ausgeleitet. Das Reaktionsgemisch wird gerührt, auf
etwa 120°C
erwärmt
und 2 bis 3 h bei dieser Temperatur gehalten. Das Reaktionsgemisch
wird dann auf etwa 75°C
abgekühlt
und für
die Molybdäneinbaustufe
vorbereitet.
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Bei der Molybdäneinbaustufe wird Toluol oder
Xylol zugegeben, um die Entfernung des Wassers zu unterstützen. Eine
Dean-Stark-Falle wird zwischen dem Reaktionskolben und dem Rückflusskühler angeordnet.
Das Reaktionslösungsmittel
wird dem Reaktor zugesetzt und zusätzlich Lösungsmittel zur Füllung der Dean-Stark-Falle
verwendet. Die Reaktion wird bei 75-80°C gehalten, während Molybdänoxid und
Wasser zugegeben werden. Das Reaktionsgemisch wir kräftig gerührt und
auf Rückflusstemperatur
gebracht. Wasser wird über
die Dean-Stark-Falle aus der Reaktion entfernt. Das Reaktionsgemisch
wird dann abgekühlt
und durch einen vorher gewogenes Filterkissen filtriert. Das Filtrat
wird mit einem Rotationsverdampfer konzentriert, bis das gesamte
Lösungsmittel
entfernt ist. Die Menge an nicht umgesetztem Molybdän wird aus
der Gewichtszunahme des Filterkissens nach der Filtration bestimmt.
Probe M.1 wurde mit einem paraffinischen, dünnflüssigen Prozessöl verdünnt. so
dass es 70 Gew.-% Molybdänverbindung
enthielt. Alle anderen Proben wurden nicht verdünnt.
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Tabelle 1 gibt verschiedene Reaktionsprodukte
sowohl bezüglich
des Fettöls
und des verwendeten Amins als auch der Menge an eingebautem Molybdän (Prozent
Molybdän
bezogen auf das Gewicht des Komplexes) an. Bei der Herstellung der
Proben M.1 bis M.7 bestand die Molybdänquelle in Molybdäntrioxid
und die Komponenten wurden miteinander im Molverhältnis Fettöl : Amin
: Molybdänverbindung
1 : 2 : 1 umgesetzt. Bei Probe M.6 betrug das Molverhältnis Fettöl : Amin
: Molybdänverbindung
1 : 1 : 1. Bei der Probe M.7 betrug das Molverhältnis Fettöl : Amin : Molybdänverbindung
2 : 2 : 1. Die in M.6 und M.7 verwendeten Amine werden nach dem
Stand der Technik als nützliche
Amine zur Herstellung von Molybdänkomplexen
gelehrt. Das in M.6 verwendete Amin ist in US-A 5,137,647 angegeben,
während
das in M.7 verwendete Amin in US-A 4,765,918 angegeben ist. Die
Amine von M.6 und M.7 sind keine monoalkylierten Alkylendiamine
und daher außerhalb des
Umfangs der vorliegenden Erfindung.
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Die Farbe und eine visuelle Löslichkeitsprüfung erfolgten
für die
Molybdänverbindungen
sowohl unter Verwendung eines fertigen SW-30 Pkw-Motorenöls (PCMO)
als auch eines paraffinischen Prozessverdünneröls (PO#5). Die Farbergebnisse
sind als Nächstes
zu einer halben Einheit auf der D 1500-Farbskala angegeben. Die
Zusatzmengen in Tabelle 2 beziehen sich auf die dem Öl zugegebene
Menge (Gew.-%) Molybdänverbindung,
nicht auf die dem Öl
zugeführte
Molybdänmenge.
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Aus der Überprüfung von Tabelle 2 ist klar
ersichtlich, dass die erfindungsgemäßen Molybdänverbindungen (M.1 bis M.5)
alle außerordentlich
geringe Farben im fertigen PCMO bei für Reibwertmodifikatoren geltende
Zusatzmengen aufweisen. Es ist ebenfalls ersichtlich, dass der für die Herstellung
der öllöslichen
Molybdänverbindung
verwendete Amintyp für
die Herstellung eines Produktes, das Prozessöl und fertigem PCMO eine geringe
Farbe verleiht, kritisch ist. Das in M.6 (2-(2-Aminoethylamino)ethanol
verwendete Amin und das in M.7 verwendete Amin lieferten Produkte,
die wesentlich zur Farbe von Prozessöl und PCMO beitrugen, verglichen
mit der, die bei den erfindungsgemäßen Molybdänverbindungen M.1 bis M.5 zu
beobachten ist.
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Die Leistung der Molybdänadditive
in SW-30 PCMO als Antioxidationsmittel wurde mithilfe der Druckdifferenzialrasterkalorimetrie
(PDSC) bestimmt. Die Prüföle wurden
durch Zugeben der Molybdänadditive,
wie in Tabelle 1 beschrieben, zu einem vorgemischten Öl hergestellt.
Das vorgemischte Öl ähnelte einer
im Handel erhältlichen
PCMO-Formulierung, wie sie in SW-30 Pkw-Motorölen verwendet wird.
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Die verwendete PDSC-Methode wurde
von J. A. Walker und W. Tsang in „Characterization of Lubrication
Oils by Differential Scanning Calorimetry", SAE Technical Paper Series, 801383
(20.23.10.1980) beschrieben. Ölproben
wurden mit einem Eisennaphthenat-Katalysator
(50 ppm Fe) behandelt und ungefähr
2 mg wurden in einer offenen, hermetischen Aluminiumschale analysiert.
Die DSC-Zelle wurde mit Luft, welche ungefähr 55 ppm NO2 als
Katalysator enthielt mit einem Druck von 276 Ncm-2 (400
psi) beaufschlagt. Es wurde die Temperaturgradientenmethode verwendet,
wobei die Temperatur in Schritten von 2,5°C pro Minute auf 250°C gesteigert
wurde. Während
des Verlaufs der Temperaturerhöhung
wurde eines exotherme Wärmefreisetzung beobachtet.
Diese exotherme Wärmefreisetzung
markiert die Oxidationsreaktion. Die Temperatur, bei der die exotherme
Wärmefreisetzung
beobachtet wird, wird als Oxidationsstarttemperatur bezeichnet und
ist ein Maß für die Oxidationsbeständigkeit
des Öls
(d. h. je höher
die Oxidationsstarttemperatur desto größer die Oxidationsbeständigkeit
des Öls).
Alle Öle
wurden in Mehrfachversuchen evaluiert und die Ergebnisse gemittelt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 bekannt gemacht.
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Tabelle
3: PDSC-Ergebnisse
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Die Ergebnisse der Starttemperaturen
in Tabelle 3 zeigen die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Molybdänverbindungen
(Öle #
2-13) zur Kontrolle der Oxidation bei fertigen Pkw-Motorölen eindeutig.
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Die Leistung der Molybdänadditive
als Mittel zur Abscheidungskontrolle wurde in einen SW-30 PCMO unter
Verwendung einer modifizierten Version des Caterpillar Mikrooxidations
Tests (CMOT) ermittelt, wie von Fulvio Zerla und Robert Moore in „Evaluation
of Diesel Engine Lubricants by Micro-Oxidation" SAE Technical Paper 890239 (1989) beschrieben.
Der CMOT ist eine üblicherweise
verwendete Methode zur Evaluierung der Neigung zur Abscheidungsbildung
für eine
breite Vielfalt sowohl von Pkw- und Dieselschmierstoffen als auch mineralischen
und synthetischer Grundölen.
Der Test misst die Oxidationsbeständigkeit und Neigung zur Abscheidungsbildung
von Schmiermitteln unter den Bedingungen der Hochtemperaturdünnfilmoxidation.
Die Fähigkeit
die Prüfbedingungen
leicht zu verändern
und die Flexibilität
bei der Darstellung der Prüfergebnisse macht
ihn zu einem wertvollen Forschungswerkzeug beim Austesten einer
breiten Vielfalt von Schmiermitteln.
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Beim CMOT wird ein dünner Ölfilm auf
einen gewogenen Probenaufnehmer aus kohlenstoffarmem Stahl aufgebracht,
welcher in ein Prüfröhrchen eingetaucht
ist, da sich in einem Hochtemperaturbad befindet. Durch das Prüfröhrchen wird über die Ölprobe hinweg
mit einer bestimmten Geschwindigkeit Luft eingeleitet und aus dem
Prüfröhrenchen
in die Atmosphäre
abgeleitet. In bestimmten Zeitabständen werden die Probenhalter
aus Kohlenstoffstahl aus dem Hochtemperaturbad genommen, mit Lösungsmittel
gespült,
um irgendwelche Ölrückstände zu entfernen,
und im Ofen getrocknet. Die Probenhalter werden gewogen, um die
während eines
Prüfintervalls
gebildete Abscheidungsmenge zu bestimmen. Das Verfahren erfordert
eine Probenahme in einer Reihe von Zeitabständen und die Bestimmung der
prozentualen Abscheidung nach jedem Zeitintervall. Die CMOT-Prüfungen erfolgten
bei einer Temperatur von 220°C,
einem Luftdurchsatz von 20 ccm/min und Probenahmezeiten von 90,
120, 150 und 180 min. Alle Molybdänverbindungen lagen in den Ölen so vor,
dass sie den Fertigölen
150 ppm Molybdän
bereitstellten.
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Die % Abscheidung zu unterschiedlichen
Probenahmezeiten sind in Tabelle 4 bekannt gemacht.
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Tabelle
4: CMOT-Ergebnisse
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Die in Tabelle 4 wiedergegebenen
Ergebnisse zeigen eindeutig, dass die erfindungsgemäßen Additivkomponenten
(Öle #
2-5) beim CMOT-Test für
eine verbesserte Abscheidungskontrolle sorgen, wie durch die geringere
Menge an Abscheidungsbildung, verglichen mit dem Molybdän-freien
Schmiermitteln nachgewiesen.
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Grenzreibungsschmierung findet statt,
wenn Flüssigkeitsfilme
dünn genug
sind, so dass die gegenüberliegenden
Metalloberflächen
mit einander in Kontakt treten. Erfolgt diese Wechselwirkung, nimmt
die Reibung zu. Im Motor, führt
die Erhöhung
der Reibung zu einer Verringerung der Kraftstoffausnutzung.
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Der Grenzreibungskoeffizient von
Molybdänadditiven
in einem SW-30 PCMO wurde unter Verwendung eine Hochfrequenzreversionsprüfgerätes (HFRR)
ermittelt. Das HFRR arbeitet mittels Oscillieren einer Kugel über eine
Platte in einer 1-2 ml Probe fassenden Probenzelle. Die Oscillationsfrequenz,
die Weglänge, welche
die Kugel zurücklegt,
die auf die Kugel aufgebrachte Last und die Prüftemperatur können gesteuert werden.
Durch Steuerung dieser Parameter können die Grenzreibungseigenschaften
eines Fluids beurteilt werden.
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Die neuen, erfindungsgemäßen Molybdänadditive
wurden in fertige SAE SW-30 Motorenöle eingemischt. Die Grenzreibungseigenschaften
dieser Fluide wurden unter Verwendung eines HFRR unter Bedingungen, ähnlich den
von C. Bovington, V. Anghel und H. A. Spikes in Predicting Seq.
VI und VIA Fuel Economy des Laboratory Bench Tests" (SAE Technical Paper
961142) beschriebenen, beurteilt, nämlich bei 4 N Last, 1 mm Weglänge, 20
Hz Frequenz. Die Reibungseigenschaften wurden bei 130°C gemessen.
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Tabelle 5 zeigt die Verbesserungen
bei den Grenzreibungsergebnissen, die bei der Zugabe der neuen erfindungsgemäßen Molybdänadditive
zu Motorenölen
erhalten wurden, verglichen mit Motorenölen, die kein Molybdän enthielten.
Niedrigere Grenzreibungsergebnisse sind ein Zeichen für eine verbesserte
Kraftstoffausnutzung.
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Tabelle
5: Grenzreibungsergebnisse
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Aus Tabelle 5 geht klar hervor, dass Öle, welche
die erfindungsgemäßen Molybdänadditive
(Öle #
2-4) enthalten, eine verbesserte (d. h geringere) Grenzreibung aufweisen,
was, wie vorstehend beschrieben, ein Zeichen für eine verbesserte Kraftstoffausnutzung
ist, verglichen mit Molybdän-freien
Schmierölen.
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Diese Erfindung lässt bei ihrer praktischen Anwendung
beträchtliche Änderungen
zu. Folglich ist diese Erfindung nicht auf die hierin vorstehen
bekannt gemachten speziellen Beispiel beschränkt. Vielmehr liegt diese Erfindung
im Geist und Umfang der anhängenden
Ansprüche,
einschließlich
der von Rechts wegen zulässigen
Gleichwertigkeit.
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Die Patentinhaberin beabsichtigt
nicht irgendwelche offenbarten Ausführungsformen der Allgemeinheit
zu überlassen,
und soweit es den Umfang irgendwelcher offenbarer Modifikationen
oder Änderungen
betrifft, welche nicht dem Buchstaben nach unter den Umfang der
Ansprüche
fallen, werden diese als Teil der Erfindung unter dem Prinzip der
Gleichwertigkeit betrachtet.
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Die monoalkylierten Diamine weisen
typischerweise die Formel NH2-X-NH-XI auf, worin:
X eine C1-6-Alkylengruppe,
vorzugsweise eine C1-4-Alkylengurppe, zum
Beispiel Ethylen und Propylen ist; und
XI für C1-24-Alkyl, vorzugsweise C4-18-Alkyl,
oder -XII-O-XIII steht,
worin XII C1-6-Alkylen, vorzugsweise
C2-4-Alkylen, zum Beispiel Propylen ist,
und XIII für C1-12-Alkyl,
vorzugsweise C3-8-Alkyl steht.
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Das monoalkylierte Diamin kann auch
eine Verbindung der Formel NH2-X-NH-XIV sein, worin X wie vorstehend definiert
ist, und XIV eine fetter Rest mit typischerweise
1 bis 30 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 12 bis 24 Kohlenstoffatomen
ist.
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Die erfindungsgemäß verwendete Molybdänquelle
ist typischerweise ein Molybdänsalz
und/oder ein Molybdänoxid.