-
Hintergrund der Erfindung
-
Fachgebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen und Verfahren zur
Förderung
oder Hemmung von Angiogenese und/oder Kardiovaskularisierung in
Säugetieren,
die eine solche biologische Wirkung benötigen. Dies umfasst die Diagnose
und Behandlung von kardiovaskulären
Erkrankungen sowie onkologischen Erkrankungen.
-
Beschreibung des Hintergrunds
der Erfindung
-
Herzerkrankungen und Faktoren
-
Herzinsuffizienz
betrifft etwa fünf
Millionen Amerikaner, und neue Fälle
von Herzinsuffizienz belaufen sich auf etwa 400.000 pro Jahr. Es
ist die häufigste
alleinige Ursache für
Krankenhausaufenthalt von Menschen im Alter von 65 Jahren und älter in
den Vereinigten Staaten. Jüngste
Fortschritte im Umgang mit akuten Herzerkrankungen, einschließlich akuten
Myokardinfarkt, führten
zu einer expandierenden Patientenpopulation, die letztlich chronische
Herzinsuffizienz entwickeln wird. Von 1979 bis 1995 stiegen Hospitalisierungen
aufgrund von Stauungsinsuffizienz (CHF) von 377.000 auf 872.000
(ein 130-prozentiger Anstieg), und CHF-Todesfälle stiegen um 116 Prozent.
-
CHF
ist ein Syndrom, das durch eine Fehlfunktion des linken Ventrikels,
reduzierte Toleranz gegenüber
körperlicher
Betätigung,
gestörte
Lebensqualität
und deutlich verkürzte
Lebenserwartung gekennzeichnet ist. Das Sine qua non von Herzinsuffizienz
ist ein Unvermögen
des Herzens, Blut in einer ausreichenden Rate zu pumpen, um die
Stoffwechselbedürfnisse
der Körpergewebe
zu erfüllen
(in anderen Worten besteht unzureichende Herzleistung).
-
Zumindest
vier große
Kompensationsmechanismen werden im Bereich von Herzinsuffizienz
aktiviert, um die Herzleistung, einschließlich peripherer Vasokonstriktion,
erhöhter
Herzrate, erhöhter
Herzkontraktilität und
erhöhtes
Plasmavolumen, zu boosten. Diese Wirkungen werden primär durch
das sympathische Nervensystem und das Renin-Angiotensin-System vermittelt.
Siehe Eichhorn, American Journal of Medicine 104, 163–169 (1998).
Erhöhte
Leistung des sympathischen Nervensystems erhöht den Gefäßtonus, die Herzrate und Kontraktilität. Angiotensin-II
erhöhte
Blutdruck durch (1) direkte Stimulation der Muskelkontraktion der
glatten Muskulatur, (2) Förderung
der Plasmavolumenexpansion durch Stimulation von Aldosteron und
antidiuretischer Hormonsekretion, (3) Stimulation von sympathisch
vermitteltem Gefäßtonus und
(4) Katalysieren des Abbaus von Bradykinin, das vasodilatorische
und natriuretische Aktivität
aufweist. Siehe Übersichtsartikel
von Brown und Vaughan, Circulation 97, 1411–1420 (1998). Wie nachstehend
beschrieben kann Angiotensin II auch direkt schädliche Wirkungen auf das Herz
haben, indem Myozytennekrose (wodurch die systolische Funktion geschädigt wird)
und intrakardiale Fibrose (was diastolische und in manchen Fällen systolische
Funktion schädigt)
gefördert
wird. Siehe Weber, Circulation 96, 4065–4982 (1998).
-
Ein
logisches Merkmal von Stauungsinsuffizienz (CHF) ist Herzhypertrophie,
eine Vergrößerung des Herzens,
die sowohl durch mechanische als auch hormonelle Reize aktiviert
wird und dem Herzen ermöglicht, sich
an die Bedürfnisse
erhöhter
Herzleistung anzupassen. Morgan und Baker, Circulation 83, 13–25 (1991). Diese
hypertrophische Reaktion wird häufig
mit einer Vielzahl von verschiedenen pathologischen Leiden wie Hypertonie,
Aortenstenose, Myokardinfarkt, Kardiomyopathie, Klappeninsuffizienz
und intrakardialem Shunt assoziiert, wovon alle zu chronischer hämodynamischer Überlastung
führen.
-
Hypertrophie
ist im Allgemeinen als Anstieg der Größe eines Organs oder Struktur
unabhängig
vom natürlichem
Wachstum definiert, welches keine Tumorbildung um fasst. Hypertrophie
des Herzens ist entweder auf einen Anstieg der Masse der individuellen
Zellen (Myozyten) oder einen Anstieg der Zahl der Zellen, die das
Gewebe bilden (Hyperplasie), zurückzuführen oder
beides. Während
die Erweiterung eines embryonalen Herzens stark vom Anstieg der
Myozytenzahl abhängt
(die bis kurz nach der Geburt fortgesetzt wird), verlieren postnatale
Myozyten ihre proliferative Kapazität. Weiteres Wachstum tritt
durch Hypertrophie der individuellen Zellen auf.
-
Myozytenhypertrophie
beim Erwachsenen ist anfänglich
als kurzfristige Reaktion auf gestörte Herzfunktion durch Ermöglichung
eines Rückgangs
der Belastung auf individuellen Muskelfasern vorteilhaft. Mit schwerer,
lang andauernder Überlastung
beginnt sich der Zustand der einer Hypertrophie unterworfenen Zellen
zu verschlechtern bzw. beginnen sie abzusterben. Katz, „Heart
Failure", in: A.
M. Katz, Hrsg., Physiology of the Heart, New York, Raven Press,
638–668
(1992). Herzhypertrophie ist ein signifikanter Risikofaktor sowohl
für Mortalität als auch
Morbidität
im klinischen Verlauf von Herzinsuffizienz. Katz, Trends Cardiovasc. Med.
5, 37–44
(1995). Für
weitere Details für
die Gründe
und die Pathologie von Herzhypertrophie siehe z. B. Heart Disease,
A Textbook of Cardiovascular Medicine, E. Braunwald, Hrsg., [W.
B. Saunders Co. (1988)] Kapitel 14, „Pathophysiology of Heart
Failure".
-
Auf
zellulärer
Ebene besteht das Herz aus Myozyten und sie umgebenden Trägerzellen,
die im Allgemeinen Nicht-Myozyten genannt werden. Während Nicht-Myozyten
primäre
Fibroblasten (Mesenchymzellen) sind, umfassen sie auch Endothelzellen
und Zellen glatter Muskulatur. Obwohl Myozyten den Großteil der
erwachsenen Myokardmasse ausmachen, repräsentieren sie nur etwa 30%
der gesamten Zellzahl, die im Herz gegenwärtig ist. Als Reaktion of hormonelle,
physiologische, hämodynamische
und pathologische Reize können
sich erwachsene Ventrikelmuskelzellen an er höhte Arbeitspensen durch die
Aktivierung eines hypertrophischen Verfahrens anpassen. Diese Reaktion
ist durch einen Anstieg der Myozytenzellgröße und des kontraktilen Proteingehalts
von individuellen Herzmuskelzellen ohne gleichzeitige Zellteilung
und Aktivierung von Embryogenen gekennzeichnet, das Gen für atriales
natriuretisches Peptid (ANP) umfassend. Chien et al., FASEB J. 5,
3037–3046
(1991), Chien et al., Annu Rev. Physiol. 55, 77–95 (1993). Ein Anstieg der
Myokardmasse als Folge eines Anstieges der Myozytengröße, die
mit einer Akkumulation von interstitiellem Collagen innerhalb der
extrazellulären
Matrix verbunden ist, und um Intramyokard-Koronararterien ist bei
Hypertrophie des linken Ventrikels sekundär zur Drucküberladung bei Menschen beschrieben
worden. Caspari et al., Cardiovasc. Res. 11, 554–558 (1977), Schwarz et al.,
Am J. Cardiol. 42, 895–903
(1978), Hess et al., Circulation 63, 360–371 (1981), Pearlman et al.,
Lab Invest. 46, 158–164
(1982).
-
Es
ist auch vorgeschlagen worden, dass parakrine Faktoren, die durch
nicht-myozyten-tragende Zellen produziert werden, zusätzlich in
die Entwicklung von Herzhypertrophie involviert sein können, und
verschiedene von Nicht-Myozyten abstammende Hypertrophiefaktoren,
wie z. B. Leukozytenhemmfaktor (LIF) und Endothelin, sind identifiziert
worden. Metcalf, Growth Factors 7, 169–173 (1992), Kurzrock et al.,
Endocrine Reviews 12, 208–217
(1991), Inoue et al., Proc. Natl Acad. Sci. USA 86, 2863–2867 (1989),
Yanagisawa und Masaki, Trends Pharm. Sci. 10, 374–378 (1989),
US-Patent Nr. 5.573.762 (am
12. November 1996 ausgegeben). Weitere beispielhafte Faktoren, die
als potenzielle Mediatoren von Herzhypertrophie identifiziert worden
sind, umfassen Cardiotrophin-1(CT-1) [Pennica et al., Proc. Natl.
Acad. Sci USA 92, 1142–1146 (1995)],
Catecholamine, Adrenocorticosteroide, Angiotensin und Prostaglandine.
-
Derzeit
variiert die Behandlung von Herzhypertrophie abhängig von der zugrunde liegenden
Herzerkrankung. Catecholamine, Adrenocorticosteroide, Angiotensin,
Prostaglandine, LIF, Endothelin (einschließlich Endothelin-1, -2, und
-3 und großes
Endothelin) und CT-1 gehören
zu den Faktoren, die als potenzielle Mediatoren von Hypertrophie
identifiziert wurden. Zum Beispiel sind betaadrenerge rezeptorblockierende
Arzneimittel (Betablocker, z. B. Propranolol, Timolol, Tertalolol,
Carteolol, Nadolol, Betaxolol, Penbutolol, Acetobutolol, Atenolol,
Metoprolol, Carvedilol etc.) und Verapamil in der Behandlung von
hypertrophischer Kardiomyopathie umfassend verwendet worden. Die
günstigen
Wirkungen von Betablockern auf Symptome (z. B. Brustschmerzen) und
Toleranz von körperlicher
Betätigung
sind großteils
auf einen Rückgang
der Herzrate mit einer nachfolgenden Verlängerung der Diastole und erhöhte passive
Ventrikelfüllung
zurückzuführen. Thompson
et al., Br. Heart J. 44, 488– 98
(1980), Harrison et al., Circulation 29, 84–98 (1964). Von Verapamil ist
berichtet worden, dass es Ventrikelfüllung zu verbessern und möglicherweise
Myokardischämie
zu reduzieren scheint. Bonow et al., Circulation 72, 853–64 (1985).
-
Nifedipin
und Diltiazem sind ebenfalls gelegentlich in der Behandlung von
hypertrophischer Kardiomyopathie verwendet worden. Lorell et al.,
Circulation 65, 499–507
(1982), Betocchi et al., Am. J. Cardiol 78, 451–457 (1996). Jedoch kann Nifedipin
aufgrund seiner kräftigen
vasodilatorischen Eigenschaften schädlich sein, insbesondere bei
Patienten mit Ausflussverschluss. Disopyramid ist verwendet worden,
um Symptome durch seine negativen inotropen Eigenschaften zu lindern.
Pollick, N. Engl. J. Med. 307, 997–999 (1982). Bei vielen Patienten
nehmen die anfänglichen
Vorteile mit der Zeit ab. Wigle et al., Circulation 92, 1680–1692 (1995).
-
Von
Antihypertonikatherapie ist berichtet worden, dass sie positive
Wirkungen auf Herzhypertrophie zeigen, die mit erhöhtem Blutdruck
assoziiert ist. Beispiele für
Arzneimittel, die in Antihypertonietherapie verwendet werden, alleine
oder in Kombination, sind Kalziumantagonisten, z. B. Nitrendipin,
blockierende Mittel adrenerger Rezeptoren, z. B. die oben angeführten, angiotensinumwandelnde
Enzym-(ACE-)Inhibitoren, wie Quinapril, Captopril, Enalapril, Ramipril,
Benazepril, Fosinopril und Lisinopril, Diuretika, z. B. Chlorthiazid,
Hydrochlorthiazid, Hydroflumethazid, Methylchlothiazid, Benzthiazid,
Dichlorphenamid, Acetazolamid und Indapamid, und Kalziumkanalblocker,
z. B. Diltiazem, Nifedipin, Verapamil und Nicardipin.
-
Zum
Beispiel zeigte die Behandlung von Hypertonie mit Diltiazem und
Captopril einen Rückgang
der Muskelmasse des linken Ventrikels, aber die Doppler-Indizes
der diastolischen Funktionen normalisieren sich nicht. Szlachcic
et al., Am. J. Cardiol. 63, 198–201
(1989), Shahi et al., Lancet 336, 458–461 (1990). Diese Ergebnisse
wurden interpretiert, um zu zeigen, dass übermäßige Mengen von interstitiellem
Collagen nach Regression der Hypertrophie des linken Ventrikels
bleiben. Rossi et al., Am Heart J. 124, 700–709 (1992). Rossi et al.,
siehe oben, untersuchten die Wirkung von Captopril auf die Prävention
und Regression von Myokardzellhypertrophie und interstitieller Fibrose
in Drucküberlastungsherzhypertrophie
bei Versuchsratten.
-
Von
Mitteln, die Herzkontraktilität
direkt verstärken
(inotropische Mittel), wurde anfänglich
angenommen, dass sie Patienten mit Herzinsuffizienz zugute kommen,
weil sie die Herzleistung kurzfristig verbesserten. Jedoch hat sich
herausgestellt, dass notropische Mittel mit Ausnahme von Digoxigenin
zu erhöhter
langfristiger Mortalität
führen,
trotz kurzfristiger Verbesserungen der Herzleistung. Massie, Curr.
Opin. Cardiology 12, 233–241
(1997), Reddy et al., Curr. Opin. Cardiol. 12, 233–241 (1997).
Betaadrenerge Rezeptorenblocker sind kürzlich für ihre Verwendung bei Herzinsuffizienz
verteidigt worden. Beweise aus klinischen Verfahren lassen vermuten,
dass Verbesserungen der Herzfunktion ohne erhöhte Mortalität erreicht
werden können,
obwohl bisher dokumentierte Verbesserungen des Patientenüberlebens
noch nicht demonstriert worden sind. Siehe auch
US-Patent Nr. 5.624.806 ,
5.661.122 und
5.610.134 und
WO95/28173 hinsichtlich der Verwendung
von Cardiotropin-1 oder Antagonisten davon oder Wachstumhormon und/oder
insulinähnlichem
Wachstumsfaktor I bei der Behandlung von CHF. Eine andere Behandlungsmodalität ist Herztransplantation,
aber diese ist durch die Verfügbarkeit
von Spenderherzen eingeschränkt.
-
Endothelin
ist ein Vasokonstringenz-Peptid, 21 Aminosäuren umfassend, das aus Kulturüberstand
von Schweine-Endothelkultur isoliert wird und strukturell bestimmt
wird. Yanagisawa et al., Nature 332, 411–415 (1988). Es wurde festgestellt,
dass Endothelin verschiedene Wirkungen zeigt, und Endothelinantikörper als Endothelinantagonisten
haben sich als wirkungsvoll in der Behandlung von Myokardinfarkt,
Nierenversagen und anderen Erkrankungen erwiesen. Da Endothelin
in lebenden Körpern
gegenwärtig
ist und Vasokonstringenzwirkung zeigt, wird erwartet, dass es ein
endogener Faktor ist, der in die Regulierung des Kreislaufsystems
involviert ist, und mit Hypertonie, kardiovaskulären Erkrankungen wie Myokardinfarkt
und Nierenerzkrankungen wie akutem Nierenversagen assoziiert sein
kann. Endothelinantagonisten sind z. B. in
US-Patent Nr. 5.773.414 ;
JP Pat.-Veröffentlichung 3130299/1991 ,
EP 457.195 ;
EP 460.679 und
EP 552.489 beschrieben. Ein neuer Endothelin-B-Rezeptor zur Identifikation
von Endothelin-Rezeptorantagonisten ist in
US-Patent Nr. 5.773.223 beschrieben.
-
Die
derzeitige Therapie für
Herzinsuffizienz ist primär
auf die Verwendung von angiotensinkonvertierenden Enzym(ACE-)Hemmern,
wie z. B. Captopril, und Diuretika ausgerichtet. Diese Arzneimittel
verbessern das hämodynamische
Profil und die Toleranz körperlicher
Betätigung
und reduzieren die Inzidenz von Morbidität und Mortalität bei Patienten
mit CHF. Kramer et al., Circulation 67 (4), 807–816 (1983). Captopril Multicenter
Research Group, J. A. C. C. 2(4), 755–763 (1983), The CONSENUS Trial
Study Group, N. Engl. J. Med. 316 (23), 1429–1435 (1987), THE SOLVD Investigators,
N. Engl. J Med., 325 (5), 293–302
(1991). Weiters sind sie zur Behandlung von Hypertonie, Fehlfunktion
des linken Ventrikels, atherosklerotische Gefäßerkrankung und diabetische
Nephropathie nützlich.
Brown und Vaughan, siehe oben. Jedoch ist die Reaktion auf ACE-Inhibitoren
trotz bewiesener Wirksamkeit eingeschränkt. Zum Beispiel scheinen
ACE-Inhibitoren, während
sie das Überleben
bei Herzinsuffizienz verlängern,
das Fortschreiten Richtung Herzinsuffizienz im Endstadium zu verlangsamen,
und wesentliche Zahlen von Patienten, die mit ACE-Inhibitoren behandelt
werden, weisen funktionale Klasse-III-Herzinsuffizienz auf.
-
Weiters
ist die Verbesserung von funktionaler Kapazität und Dauer sportlicher Betätigung nur
gering, und Mortalität,
obwohl reduziert, ist weiterhin hoch. Die Consensus Trial Study
Group, N. Engl. J. Med. 316 (23), 1429–1453 (1987): Die SOLVD Investigators,
N. Engl. J. Med. 325 (5), 293–302
(1991), Cohn et al., N. Engl. J. Med. 325 (5), 303–310 (1991),
The Captopril-Digoxin Multicenter Research Group, JAMA 259 (4), 539–544 (1988).
Daher scheinen ACE-Inhibitoren durchwegs nicht in der Lage zu sein,
Symptome bei mehr als 60% der Herzinsuffizienzpatienten zu lindern,
und reduzieren Mortalität
von Herzinsuffizienz nur um etwa 15–20%. Für weitere Nebenwirkungen siehe
Brown und Vaughan, siehe oben.
-
Eine
Alternative zu ACE-Inhibitoren ist durch spezifische AT1-Rezeptorantagonisten
dargestellt. Klinische Studien sollen die Wirksamkeit dieser beiden
Modalitäten
in der Behandlung von kardiovaskulärer Erkrankung und Nierenerkrankung
vergleichen. Jedoch lässt
das Tiermodell vermuten, dass der ACE/Ang-II-Weg, während er
eindeutig in Herzhypertrophie involviert ist, nicht der einzige
oder gar der primäre in
dieser Rolle aktive Weg ist. Genetische Maus-„Knockout"-Modelle sind hergestellt wor den, um
individuelle Komponenten des Wegs zu testen. In einem solchen Modell
ist der primäre
Herzrezeptor für
Ang II, AT sub 1A, genetisch deletiert worden. Diese Mäuse entwickeln
keine Hypertrophie, wenn Ang II experimentell gegeben wird (was
den grundlegenden Erfolg des Modells in der Elimination von Hypertrophie
sekundär
zu Ang II bestätigt).
Jedoch werden die Herzen immer noch hypertrophisch, wenn die Aorta
in diesen Tieren eingeengt ist (ein Modell hypertoner Herzbelastung).
Dies lässt
vermuten, dass alternative Signalgebungswege, die nicht von diesem
Rezeptor (AT sub 1A) abhängen,
bei Hypertonie aktiviert werden. ACE-Inhibitoren wären vermutlich
nicht in der Lage, diese Wege zu hemmen. Siehe Harada et al., Circulation
97, 1952–1959
(1998). Siehe auch Homcy, Circulation 97, 1890–1892 (1998), hinsichtlich
des Rätsels,
das mit dem Verfahren und Mechanismus von Herzhypertrophie assoziiert
ist.
-
Etwa
750.000 Patienten erleiden jährlich
akuten Myokardinfarkt (AMI), und etwa ein Viertel aller Todesfälle in den
Vereinigten Staaten sind auf AMI zurückzuführen. In den letzten Jahren
haben thrombolytische Mittel, z. B. Streptokinase, Urokinase und
insbesondere Gewebsplasminogenaktivator (t-PA), das Überleben von
Patienten, die Myokardinfarkt erlitten, signifikant erhöht. Wenn
als kontinuierliche intravenöse
Infusion über
1,5 bis 4 Stunden verabreicht, produziert t-PA Koronardurchgängigkeit
bei 90 Minuten bei 60% bis 90% der behandelten Patienten. Topol
et al., Am. J. Cardiol. 61, 723–728
(1988), Neuhaus et al., J. Am. Coll. Cardiol. 12, 581–587 (1988),
Neuhaus et al., J. Am Coll. Cardiol. 14, 1566–1569 (1989). Die höchsten Durchgängigkeitsraten
sind bei höherer
Dosis oder beschleunigten Dosierungsplänen berichtet worden. Topol,
J. Am. Coll. Cardiol. 15, 922–924
(1990). t-PA kann auch als einzelner Bolus verabreicht werden, obwohl
es aufgrund seiner relativ kurzen Halbwertszeit für Infusionstherapie
besser geeignet ist. Tebbe et al., Am. J. Cardiol. 64, 448 453 (1989).
Eine t-PA-Variante, die spezifisch entworfen ist, um eine längere Halbwertszeit
und sehr hohe Fibrinspezifität
zu haben, TNK-t-PA (eine T103N, N117Q KHRR (296–299) AAAA t-PA-Variante, Keyt
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91, 3670–3674 (1994)), ist besonders
für Bolus-Verabreichung
geeignet. Jedoch hängt
trotz aller Vorteile die Langzeitprognose von Patientenüberleben
stark von der Über wachung
nach Infarkt und Behandlung der Patienten ab, was Monitoring und
Behandlung von Herzhypertrophie umfasst.
-
Wachstumsfaktoren
-
Verschiedene
natürlich
auftretende Polypeptide haben wie berichtet die Proliferation von
Endothelzellen induziert. Zu diesen Polypeptiden zählen die
basischen und sauren Fibroblastenwachstumfaktoren (FGF) (Burgess
und Maciag, Annual Rev. Biochem. 58 (1989)), von Blutplättchen abstammende
Endothelzellwachstumsfaktoren (PF-ECGF) (Ishikawa et al., Nature
338, 557 (1989)) und Gefäßendothelwachstumsfaktor (VEGF).
Leung et al., Science 246, 1306 (1989), Ferrara und Henzel, Biochem.
Biophys. Res. Commun. 161, 851 (1989), Tischer et al., Biochem.
Biophys. Res. Commun. 165, 1198 (1989),
EP 471.7546 , erteilt am 31. Juli 1996.
-
Medien,
die durch Zellen konditioniert sind, die mit der menschlichen VEGF-(hVEGF-)cDNA transfiziert
sind, förderten
die Proliferation von kapillaren Endothelzellen, während Kontrollzellen
dies nicht taten. Leung et al., Science 246, 1306 (1989). Mehrere
zusätzliche
cDNAs werden in menschlichen cDNA-Bibliotheken identifiziert, die
für 121-,
189- und 206-Aminosäureisoformen
von hVEGF kodierten (allgemein auch als hVEGF-verwandte Proteine
bezeichnet). Das 121-Aminosäureprotein
unterscheidet sich von hVEGF durch die Deletion der 44 Aminosäuren zwischen
den Resten 116 und 159 in hVEGF. Das 189-Aminosäureprotein unterscheidet sich
von hVEGF durch die Insertion von 24 Aminosäuren an Rest 116 in hVEGF und
ist offensichtlich mit menschlichem Gefäßpermeabilitätsfaktor
(hVPF) identisch. Das 206-Aminosäureprotein
unterscheidet sich von hVEGF durch eine Insertion von 41 Aminosäuren an
Rest 116 in hVEGF. Houck et al., Mol. Endocrin. 5, 1806 (1991);
Ferrara et al., J. Cell Biochem. 47, 211 (1991), Ferrara et al.,
Endocrine Reviews 13, 18 (1992), Keck et al., Science 246, 1309
(1989), Connolly et al., J. Biol. Chem. 264, 20017 (1989),
EP 370.989 , veröffentlicht
am 30. Mai 1990.
-
Es
ist nun klar, dass Angiogenese, welche die Bildung von neuen Blutgefäßen aus
vorher bestehendem Endothel umfasst, in die Pathogenese einer Vielzahl
von Er krankungen impliziert ist. Diese umfassen feste Tumoren und
Metastase, Atherosklerose, retrolentale Fibroplasie, Hämangiome,
chronische Entzündung, intraokulare
neovaskuläre
Syndrome, wie z. B. proliferative Retinopathien, z. B. diabetische
Retinopathie, altersbedingte Makuladegeneration (AMD), neovaskuläres Glaukom,
Immunabstoßung
von transplantiertem Hornhautgewebe und anderen Geweben, rheumatoide
Arthritis und Psoriasis. Folkman et al., J. Biol. Chem. 267, 10931–10934 (1992),
Klagsbrun et al., Annu. Rev. Physiol. 53, 217–239 (1991), und A. Garner, „Vascular diseases", in: Pathophysiology
of Ocular Disease, A Dynamic Approach, A. Garner, G. K. Klintworth,
Hrsg., 2. Auflage (Marcel Dekker NY, 1994), 1625–1710.
-
Im
Fall von Tumorwachstum scheint Angiogenese für die Umwandlung von Hyperplasie
in Neoplasie und für
die Bereitstellung von Nahrung für
den wachsenden festen Tumor entscheidend zu sein. Folkman et al.,
Nature 339, 58 (1989). Die Neovaskularisierung ermöglicht den
Tumorzellen einen Wachstumsvorteil und proliferative Autonomie im
Vergleich zu normalen Zellen. Dementsprechend ist eine Beziehung
zwischen der Dichte von Mikrogefäßen in Tumorsektionen
und bei Patientenüberleben
in Brustkrebs sowie in mehreren anderen Tumoren beobachtet worden.
Weidner et al., New Engl. J. Med. 324, 1–6 (1991), Horak et al., Lancet 340,
1120–1124
(1992), Macchiarini et al., Lancet 340, 145–146 (1992).
-
Die
Suche nach positiven Regulatoren von Angiogenese hat mehrere Kandidaten
erbracht, einschließlich
ein aFGF, bFGF, TGF-α,
TGF-β, HGF,
TNF-α, Angiogenin,
IL-8 etc. Folkman
et al., J. B. C., siehe oben, und Klagsbrun et al., siehe oben.
Die bisher identifizierten negativen Regulatoren umfassen Thrombospondin (Good
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 6624–6628 (1990)), das N-terminale
16-Kilodalton-Fragment von Prolactin (Clapp et al., Endocrinology
133, 1292–1299
(1993)), Angiostatin (O'Reilly
et al., Cell 79, 315–328 (1994))
und Endostatin. O'Reilly
et al., Cell 88, 277–285
(1996).
-
Was
in den letzten Jahren erreicht worden ist, hat die Schlüsselrolle
von VEGF geschaffen, nicht nur in der Stimulation von Gefäßendothelzellproliferation,
sondern auch in der Induktion von Gefäßpermeabilität und Angiogenese.
Ferrara et al., En docr. Rev. 18, 4–25 (1997). Das Ergebnis, dass
der Verlust von sogar einem einzigen VEGF-Allel zur embryonalen
Letalität
führt,
weist auf eine unersetzbare Rolle hin, die dieser Faktor in der
Entwicklung und Differenzierung des Gefäßsystems übernimmt. Weiters hat sich
VEGF als Schlüsselmediator
von Neovaskularisierung erwiesen, die mit Tumoren und intraokularen
Erkrankungen assoziiert sind. Ferrara et al., Endocr. Rev., siehe
oben. Die VEGF-mRNA wird durch die Mehrheit von untersuchten menschlichen
Tumoren überexprimiert.
Berkman et al., J. Clin. Invest. 91, 153–159 (1993), Brown et al.,
Human Pathol. 26, 86–91
(1995), Brown et al., Cancer Res. 53, 4727–4735 (1993), Mattern et al.,
Brit. J. Cancer 73, 931–934
(1996), Dvorak et al., Am J. Pathol. 146, 1029–1039 (1995).
-
Auch
sind die Konzentrationsspiegel von VEGF und Augenfluide mit der
Gegenwart von aktiver Proliferation von Blutgefäßen in Patienten mit diabetischen
und anderen ischämieverwandten
Retinopathien verbunden. Aiello et al., N. Engl. J. Med. 331, 1480–1487 (1994).
Weiters haben jüngste
Studien die Lokalisierung von VEGF in neovaskulären Chorioidea-Membranen bei
Patienten gezeigt, die von AMD betroffen sind. Lopez et al., Invest.
Ophthalmol. Vis. Sci. 37, 855–868
(1996).
-
Neutralisierende
Anti-VEGF-Antikörper
supprimieren das Wachstum einer Vielzahl von menschlichen Tumorzelllinien
bei Nacktmäusen
[Kim et al., Nature 362, 841–844
(1993), Warren et al., J. Clin. Invest. 95, 1789–1797 (1995), Borgström et al.,
Cancer Res. 56, 4032–4039
(1996), Melnyk et al., Cancer Res. 56, 921–924 (1996)] und hemmt auch
intraokulare Angiogenese in Modellen von ischämischen Retinaerkrankungen.
Adamis et al., Arch. Ophthalmol. 114, 66–71 (1996). Deshalb sind monoklonale
Anti-VEGF-Antikörper oder
andere Inhibitoren von VEGF-Wirkung vielversprechende Kandidaten
für die
Behandlung von festen Tumoren und verschiedene intraokulare neovaskuläre Erkrankungen.
Solche Antikörper
sind z. B. in
EP 817.648 , veröffentlicht
am 14. Jänner
1998, und in
PCT/US98/06724 ,
hinterlegt am 3. April 1998, beschrieben.
-
Es
gibt mehrere verschiedene Wachstumsfaktoren und Mitogene, einschließlich transformierende
Onkogene, die in der Lage sind, eine komplexe Reihe an Genen rasch
zu induzieren, um durch bestimmte Zellen exprimiert zu werden. Lau
und Nathans, Molecular Aspects of Cellular Regulation 6, 165–202 (1991).
Diese Gene, die als unmittelbare frühe oder frühe Reaktionsgene bezeichnet
werden, sind transkriptionell innerhalb weniger Minuten nach Kontakt
mit einem Wachstumsfaktor oder Mitogen aktiviert, unabhängig von
der De-novo-Proteinsynthese. Eine Gruppe dieser unmittelbaren-frühen Gene
kodiert für
sekretierte, extrazelluläre
Proteine, die für
Koordination von komplexen biologischen Verfahren wie z. B. Differenzierung
und Proliferation, Regeneration und Wundheilung nötig sind.
Ryseck et al., Cell Growth Differ. 2, 235–233 (1991).
-
Höchst verwandte
Proteine, die dieser Gruppe angehören, umfassen cef 10 (Simmons
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86, 1178–1182 (1989)), cyr 61, das
rasch durch von Serum oder Blutplättchen abstammenden Wachstumsfaktor
(PDGF) aktiviert wird (O'Brien
et al., Mol. Cell Biol. 10, 3569–3577 (1990)), menschlichen
Bindegewebswachstumsfaktor (CTGF) [Bradham et al., J. Cell Biol.
114, 1285–1294
(1991)], das durch menschliche Gefäßendothelzellen in höheren Spiegeln
nach Aktivierung mit transformierendem Wachstumsfaktor beta (TGF-β) sekretiert
wird, PDGFähnliche
biologische oder immunologische Aktivitäten zeigt und mit PDGF um einen
bestimmten Zelloberflächenrezeptor
fisp-12 konkurriert (Ryseck et al., Cell Growth Differ. 2, 235–233 (1991)),
menschlichen Gefäß-IBP-ähnlichen
Wachstumsfaktor (VIGF) (
WO96/17931 )
und nov, normalerweise in erwachsenen Nierenzellen arretiert, das
in myeloblastose-assozierten Virus-Typ1-induzierten Nephroblastomen überexprimiert
wurde. Joloit et al., Mol. Cell. Biol. 12, 10–21 (1992).
-
Die
Expression dieser unmittelbaren frühen Gene wirkt als „dritte
Messenger" in der
Reihe von Ereignissen, die durch Wachstumsfaktoren ausgelöst werden.
Es ist auch zu erwarten, dass sie notwendig sind, um komplexe biologische
Verfahren, wie z. B. Differenzierung und Wundheilung, in welchen
Zellproliferation ein häufiges
Ereignis ist, zu integrieren und zu koordinieren.
-
Es
hat sich gezeigt, dass insulinähnliche
Wachstumsfaktorbindungsproteine (IGFBPs) als zusätzliche Mitogene in Komplex
mit insulinähnlichem
Wachstumsfak tor (IGF) erhöhte
Bindung von IGF an Fibroblast und Zelloberflächenrezeptoren glatter Muskulatur
stimulieren. Clemmons et al., J. Clin. Invest. 77, 1548 (1986). Hemmwirkungen
von IGFBP auf verschiedene IGF-Wirkungen in vitro umfassen Stimulation
von Glukosetransport durch Adipozyten, Sulfatinkorporation durch
Chondrozyten und Thymidininkorporation in Fibroblasten. Zapf et
al., J. Clin. Invest. 63, 1077 (1979). Zusätzlich dazu sind Hemmwirkungen
von IGFBPs auf wachstumsfaktorvermittelte Mitogenaktivität in normalen
Zellen gezeigt worden.
-
Tumornekrosefaktorrezeptoren
und -liganden
-
Verschiedene
Moleküle,
wie z. B. Tumornekrosefaktor-α („TNF-α"), Tumornekrosefaktor-β („TNF-β") oder „Lymphotoxin-α", Lymphotoxin-β („LT-β"), CD30-Ligand, CD27-Ligand
und Apo-2-Ligand (auch als TRAIL bezeichnet), sind als Elemente
der Tumornekrosefaktorfamilie („TNF"-Familie) von Cytokinen identifiziert
worden (siehe z. B. Gruss und Dower, Blood 85, 3378–3404 (1995),
Pitti et al., J. Biol. Chem. 271, 12687–12690 (1996), Wiley et al.,
Immunity 3, 673–682
(1995), Browning et al., Cell 72, 847–856 (1993), Armitage et al.,
Nature 357, 80–82
(1992),
WO 97/01633 ,
veröffentlicht
am 16. Jänner
1997,
WO 97/25428 ,
veröffentlicht
am 17. Juli (1997)).
-
Induktion
von verschiedenen Zellreaktionen, die durch solche TNF-Famlien-Cytokine
vermittelt werden, sollen durch ihre Bindung an spezifische Zellrezeptoren
initiiert werden. Zwei verschiedene TNF-Rezeptoren von etwa 55 kDa
(TNFR1) und 75 kDa (TNFR2) sind identifiziert worden [Hohman et
al., J. Biol. Chem. 264, 14927–14934
(1989), Brockhaus et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 87, 3127–3131 (1990),
EP 417.563 , veröffentlicht
am 20. März
1991), und menschliche und Mäuse-cDNAs,
die den beiden Rezeptorentypen entsprechen, sind isoliert und charakterisiert
worden [Loetscher et al., Cell 61, 351 (1990), Schall et al., Cell
61, 361 (1990), Smith et al., Science 248, 1019–1023 (1990), Lewis et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. 88, 2830–2834
(1991), Goodwin et al., Mol. Cell. Biol. 11, 3020–3026 (1991)].
Umfassende Polymorphismen sind mit beiden TNF-Rezeptorgenen assoziiert
worden [siehe z. B. Takao et al., Immunogenetics 37, 199–203 (1993)].
Beide TNFRs teilen die typische Struktur von Zelloberflächenrezeptoren,
einschließlich
extrazellulärer,
Transmembran- und intrazellulärer
Regionen. Die extrazellulären
Abschnitte beider Rezeptoren sind natürlich auch als lösliche TNF-Bindungsproteine
zu finden [Y. Nophar et al., EMBO J. 9, 3269 (1990), und T. Kohno
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 8331 (1990)]. Kürzlich wurde
von Hale et al. [J. Cell. Biochem. Supplement 15F, 113 (P424) (1991)] über die
Klonierung von rekombinanten löslichen
TNF-Rezeptoren berichtet.
-
Der
extrazelluläre
Abschnitt von Typ-1- und Typ-2-TNFRs (TNFR1 und TNFR2) enthält ein sich
wiederholendes Aminosäuresequenzmuster
von vier cysteinreichen Domänen
(CRDs), die 1 bis 4 genannt werden, beginnend vom NH2-Terminus.
Jede CRD ist etwa 40 Aminosäuren
lang und enthält
vier bis sechs Cysteinreste an Positionen, die gut konserviert sind
[Schall et al., siehe oben, Loetscher et al., siehe oben, Smith et
al., siehe oben, Nophar et al., siehe oben, Kohno et al., siehe
oben]. In TFNR1 sind die ungefähren
Grenzen der vier CRDs wie folgt: CRD1 Aminosäuren 14 bis etwa 53, CRD2 Aminosäuren von
etwa 54 bis etwa 97, CRD3 Aminosäuren
von etwa 98 bis etwa 138, CRD4 Aminosäuren von etwa 139 bis etwa
167. In TNFR2 umfasst CRD1 Aminosäuren 17 bis etwa 54, CRD2 Aminosäuren von
etwa 55 bis etwa 97; CRD3 Aminosäuren von
etwa 98 bis etwa 140 und CRD4 Aminosäuren von etwa 141 bis etwa
179 [Banner et al., Cell 73, 431–435 (1993)]. Die potenzielle
Rolle von CRDs in Ligandenbindung ist auch von Banner et al., siehe
oben, beschrieben.
-
Ein ähnliches
repetitives Muster von CRDs existiert in mehreren anderen Zelloberflächenproteinen, einschließlich des
p75-Nervenwachstumsfaktorrezeptors (NGFR) [Johnson et al., Cell
47, 545 (1986), Radeke et al., Nature 325, 593 (1987)), des B-Zellantigens CD40
[Stamenkovic et al., EMBO J. 8, 1403 (1989)], des T-Zellantigens
OX40, [Mallet et al., EMBO J. 9, 1063 (1990)] und des Fas-Antigens
[Yonehara et al., siehe oben, und Itoh et al., Cell 66, 233–243 (1991)].
CRDs sind auch in löslichen
TNFR-(sTNFR-)ähnlichen
T2-Proteinen der Shope- und Myxom-Pockenviren [Upton et al., Virology
160, 20–29
(1987), Smith et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 176, 335 (1991),
Upton et al., Virology 184, 370 (1991)] zu finden. Optimale Anordnung
dieser Sequenzen zeigt, dass die Positionen der Cysteinreste gut
konserviert sind. Diese Rezeptoren werden manchmal insgesamt als
Element der TNF/NGF-Rezeptor-Überfamilie
bezeichnet. Jüngste
Studien auf p75NGFR zeigten, dass die Deletion von CRD1 [A. A. Welcher
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88, 159–163 (1991)] oder eine 5-Aminosäureinsertion
in dieser Domäne
[H. Yan und M. V. Chao, J. Biol. Chem. 266, 12099–12104 (1991)]
wenig oder keine Wirkung auf NGF-Bindung
hat [H. Yan und M. V. Chao, siehe oben]. p75-NGFR enthält einen
prolinreichen Abschnitt von etwa 60 Aminosäuren zwischen ihrem CRD4 und der
Transmembranregion, die nicht in die NGF-Bindung involviert ist
[C. Peetre et al., Eur. J. Hematol. 41, 414–419 (1988), P. Seckinger et
al., J. Biol. Chem. 264, 11966–11973
(1989), H. Yan und M. V. Chao, siehe oben]. Eine ähnliche
prolinreiche Region ist in TNFR2, aber nicht in TNFR1 zu finden.
-
Die
TNF-Familienliganden, die bisher identifiziert wurden, mit Ausnahme
von Lymphotoxin-α,
sind Typ-II-Transmembranproteine, deren C-Terminus extrazellulär ist. Hingegen
sind die meisten Rezeptoren in der TNF-Rezeptor-(TNFR-)Familie,
die bisher identifiziert worden sind, Typ-I-Transmembranproteine.
Sowohl im TNF-Liganden-
als auch -Rezeptorfamilien ist die Homologie, die zwischen Familienmitgliedern
festgestellt worden ist, hauptsächlich
in der extrazellulären
Domäne
(„ECD") zu finden gewesen.
Mehrere der TNF-Familie-Cytokine, einschließlich TNF-α, Apo-1-Ligand und CD40-Ligarad, werden an der
Zelloberfläche
proteolytisch gespalten, wobei das resultierende Protein in jedem
Fall typischerweise ein homotrimeres Molekül bildet, das als lösliches
Cytokin fungiert. TNF-Rezeptorfamilienproteine werden üblicherweise
auch proteolytisch gespalten, um lösliche Rezeptor-ECDs freizusetzen,
die als Inhibitoren der zugehörigen
Cytokine wirken.
-
Vor
kurzem sind andere Elemente der TNFR-Familie identifiziert worden.
Solche neu identifizierten Elemente der TNFR-Familie umfassen CAR1,
HVEM und Osteoprotegerin (OPG) [Brojatsch et al., Cell 87, 845–855 (1996),
Montgomery et al., Cell 87, 427–436
(1996), Marsters et al., J. Biol. Chem. 272, 14029–14032 (1997),
Simonet et al., Cell 89, 309–319
(1997)]. Anders als bekannte TNFR-ähnliche Moleküle berichten Simonet
et al., s. o., dass OPG keine hydrophobe transmembranüberspannende
Sequenzen enthält.
-
Weiters
ist ein neues Element der TNF/NGF-Rezeptorfamilie bei Mäusen identifiziert
worden, ein Rezeptor, der als „GITR" bezeichnet wird,
für „glucokortikoidinduziertes
tumornekrosefaktorrezeptorfamilieverwandtes Gen" [Nocentini et al., Proc. Natl. Acad.
Sci, USA 94, 6216–6221
(1997)]. Der Maus-GITR-Rezeptor ist ein 228-Aminosäure-Typ-I-Transmembranprotein,
das in normalen Maus-T-Lymphozyten aus Thymus, Milz und Lymphknoten
exprimiert wird. Expression des Maus-GITR-Rezeptors wurde in T-Lymphozyten nach
Aktivierung mit Anti-CD3-Antikörpern,
Con A oder Phorbol-12-myristat-13-acetet induziert. Es wurde von
den Autoren spekuliert, dass der Maus-GITR-Rezeptor in die Regulation
von T-zellrezeptorvermitteltem Zelltod involviert war.
-
In
Marsters et al., Curr. Biol. 6, 750 (1996), beschreiben Wissenschafter
eine native Sequenz eines menschlichen Polypeptids voller Länge, das
Apo-3 genannt wird, das Ähnlichkeit
mit der TNFR-Familie in ihrer extrazellulären cysteinreichen Wiederholung
aufweist und TNFR1 und CD95 ähnelt,
als dass es eine cytoplasmatische Todesdomänensequenz aufweist [siehe
auch Marsters et al., Curr. Biol. 6, 1669 (1996)]. Apo-3 ist auch
von anderen Wissenschaftern als DR3, wsl-1 und TRAMP bezeichnet
worden [Chinnaiyan et al., Science 274, 990 (1996), Kitson et al.,
Nature 384, 372 (1996), Bodmer et al., Immunity 6, 79 (1997)].
-
Pan
et al. haben eine anderes TNF-Rezeptorfamilienelement offenbart,
das „DR4" genannt wurde [Pan
et al., Science 276, 111–113
(1997)]. Es wurde berichtet, dass das DR4 eine zytoplasmatische
Todesdomäne
enthielt, die in der Lage ist, den Zellsuizidapparat auszulösen. Pan
et al. offenbaren, dass DR4 ein Rezeptor für den Liganden sein soll, der
als Apo-2-Ligand oder TRAIL bekannt ist.
-
In
Sheridan et al., Science 277, 818–821 (1997), und Pan et al.,
Science 277, 815–818
(1997), wird ein anderes Molekül
beschrieben, von dem angenommen wurde, dass es ein Rezeptor für den Apo-2-Liganden
(TRAIL) ist. Dieses Molekül
wird als DR5 bezeichnet (es ist alternativ auch Apo-2 genannt worden). Ähnlich DR4
soll DR5 eine zytoplasmatische Todesdomäne enthalten und in der Lage
sein, Apoptose zu signalisieren.
-
In
Sheridan et al., siehe oben, ist ein Rezeptor, der DcR1 (oder alternativ
Apo-2DcR) genannt wird, als potenzieller Lockrezeptor für Apo-2-Ligand
(TRAIL) offenbart. Sheridan et al. berichten, dass DcR1 Apo-1-Ligandenfunktion
in vitro hemmen kann. Siehe auch Pan et al., siehe oben, für eine Offenbarung über den
Lockrezeptor, der TRID genannt wird.
-
Für einen
Bericht über
die TNF-Familie von Cytokinen und deren Rezeptoren siehe Gruss und
Dower, siehe oben.
-
Bedarf an weiteren Behandlungen
-
Angesichts
der Rolle des Gefäßendothelzellwachstums
und der Angiogenese bei vielen Erkrankungen und Störungen ist
es wünschenswert, über ein
Mittel zur Reduktion oder Inhibition einer oder mehrere biologische
Wirkungen zu verfügen,
das diese Prozesse verursacht. Es ist auch wünschenswert, über ein
Mittel zum Testen der Gegenwart von pathogenen Polypeptiden unter
normalen und unter Krankheitsbedingungen und insbesondere Krebs
zu verfügen.
Weiters gibt es in einem besonderen Aspekt keine allgemein anwendbare Therapie
zur Behandlung von Herzyhypertrophie. Die Identifikation von Faktoren,
die Herzmyozytenhypertrophie vermeiden oder reduzieren kann, ist
von primärer
Bedeutung in der Entwicklung für
neue therapeutische Strategien, um pathophysiologisches Herzwachstum
zu hemmen. Während
es mehrere Behandlungsmodalitäten
für verschiedene
kardiovaskuläre
und ankologische Erkrankungen gibt, besteht noch immer ein Bedarf an
zusätzlichen
therapeutischen Ansätzen.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Dementsprechend
betrifft die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen und Verfahren
zur Förderung
oder Hemmung von Angiogenese und/oder Kardiovaskularisierung bei
Säugetieren.
Hierin sind cDNA-Klone beschrieben, die für die Polypeptide kodieren,
die in der vorliegenden Anmeldung „PRO364" und „PRO175" genannt werden. Diese Proteine werden
in verschiedenen kardiovaskulären
Tests, welche die Förderung
oder Hemmung bestimmter biologischer Aktivitäten testen, als positiv getestet.
Dementsprechend sollen die Proteine nützliche Arzneimittel zur Diagnose
und/oder Behandlung (einschließlich
Prävention)
von Erkrankungen sein, wo solche Wirkungen gewünscht sind, wie z. B. die Förderung
oder Hemmung von Angiogenese, Hemmung des Wachstums. oder der Proliferation
von Gefäßendothelzellen,
Hemmung von Tumorwachstum und Hemmung von angiogeneseabhängigem Gewebswachstum.
-
In
einer Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung eine Zusammensetzung, umfassend
ein PRO364-Polypeptid (hGITR) in Beimischung mit einem pharmazeutisch
annehmbaren Träger
und ein kardiovaskuläres,
endotheliales oder angiogenes Mittel oder ein angiostatisches Mittel.
In einer anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Zusammensetzung bereit, umfassend
ein PRO175-Polypeptid (hGITRL
oder GLITTER) in Beimischung mit einem pharmazeutisch annehmbaren
Träger.
In einem Aspekt umfasst die Zusammensetzung eine therapeutisch wirksame
Menge von einem oder beiden Polypeptiden. In einem anderen Aspekt
umfasst die Zusammensetzung einen weiteren aktiven Inhaltsstoff,
nämlich
ein kardiovaskuläres,
endotheliales oder angiogenes Mittel oder ein angiostatisches Mittel,
vorzugsweise ein angiogenes oder angiostatisches Mittel. Vorzugsweise
ist die Zusammensetzung steril. PRO364- oder PRO175-Polypeptid können in
Form einer flüssigen
pharmazeutischen Formulierung verabreicht werden, die konserviert werden
kann, um verlängerte
Speicherstabilität
zu erreichen. Konservierte flüssige
pharmazeutische Formulierungen können
Mehrfachdosen von PRO364- oder PRO175-Polypeptid enthalten und können daher
für wiederholte
Verwendung geeignet sein.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer solchen
Zusammensetzung zur Behandlung einer kardiovaskulären, endothelialen
und angiogenen Erkrankung bereit, umfassend die Beimischung einer
therapeutisch wirksamen Menge von PRO364- oder PRO175-Polypeptid
zu dem Träger.
-
In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein pharmazeutisches
Produkt bereit, umfassend:
- (a) eine Zusammensetzung;
umfassend eine therapeutisch wirksame Menge an PRO364-Polypeptid
in Beimischung mit einem kardiovaskulären, endothelialen oder angiogenen
Mittel oder einem angiostatischen Mittel oder ein PRO175-Polypeptid;
- (b) einen Behälter,
der die Zusammensetzung enthält;
sowie
- (c) eine Markierung, die an dem Behälter angebracht ist, oder eine
Packungsbeilage, die in dem pharmazeutischen Produkt inkludiert
ist, die sich auf die Verwendung des PRO364- oder PRO175-Polypeptids
in der Behandlung einer kardiovaskulären oder endothelialen oder
angiogenen Erkrankung bezieht.
-
In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Diagnose
einer Erkrankung oder einer Anfälligkeit
für eine
Erkrankung, die mit einer Mutation in einer PRO364- oder PRO175-Nucleinsäuresequenz in
Zusammenhang steht, bereit, umfassend:
- (a)
das Isolieren einer Nucleinsäuresequenz,
die für
das PRO364- oder PRO175-Polypeptid
kodiert, aus einer Probe, die von einem Wirt stammt; sowie
- (b) das Bestimmen einer Mutation in der PRO364- oder PRO175-PolypeptidNucleinsäuresequenz.
-
In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Diagnose
bereit, umfassend Analyse auf Gegenwart von PRO364- oder PRO175-Polypeptid
in einer Probe, die von einem Wirt abstammt.
-
In
wieder einer anderen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Diagnose kardiovaskulärer oder
endothelialer oder angiogener Erkrankungen bei einem Säugetier,
umfassend die Detektion der Expressionsmenge eines Gens, das für ein PRO364-
oder PRO175-Polypeptid kodiert, und zwar (a) in einer Testprobe
an Gewebezellen, die von dem Säugetier
erhalten wurden, und (b) in einer Kontrollprobe bekannter normaler
Gewebezellen desselben Zelltyps, worin eine höhere oder geringere Expressionsmenge in
der Testprobe die Gegenwart einer kardiovaskulären oder endothelialen oder
angiogenen Dysfunktion bei dem Säugetier
zeigt, von dem die Testgewebe-Zellen erhalten wurden.
-
In
wieder einer anderen Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Verwendung eines PRO364- oder PRO175-Polypeptids
zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung einer kardiovaskulären oder
endothelialen oder angiogenen Erkrankung in einem Säugetier.
Vorzugsweise ist die Erkrankung Herzhypertrophie, Trauma, wie Wunden
oder Verbrennungen, oder eine Form von Krebs.
-
In
einem weiteren Aspekt ist das Säugetier
weiters Angioplastie oder einem Arzneimittel ausgesetzt, das kardiovaskuläre, endotheliale
und angiogene Erkrankungen behandelt, wie z. B. ACE-Inhibitoren
oder Chemotherapeutika, wenn die kardiovaskuläre, endotheliale und angiogene
Erkrankung eine Form von Krebs ist. Vorzugsweise ist das Säugetier
ein Mensch, vorzugsweise einer, der das Risiko aufweist, Herzhypertrophie zu
entwickeln, und noch bevorzugter einen Myokardinfarkt erlitten hat.
-
In
einem anderen bevorzugten Aspekt ist die Herzhypertrophie durch
die Gegenwart eines erhöhten Spiegels
an PGF2α gekennzeichnet.
Alternativ dazu kann die Herzhypertrophie durch Myokardinfarkt induziert werden,
worin vorzugsweise die Versbreichung von PRO364- oder PRO175-Polypeptid
innerhalb von 48 Stunden, noch bevorzugter innerhalb von 24 Stunden,
nach Myokardinfarkt initiiert wird.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist die Herzhypertrophie durch die Gegenwart einer erhöhten Menge
an PGF2α gekennzeichnet.
Alternativ dazu kann die Herzhypertrophie durch Myokardinfarkt induziert
werden, worin vorzugsweise die Verabreichung des PRO364- oder PRO175-Polypeptids
innerhalb von 48 Stunden, noch bevorzugter innerhalb von 24 Stunden,
nach dem Myokardinfarkt initiiert wird.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei der kardiovaskulären oder endothelialen oder
angiogenen Erkrankung um Herzhypertrophie, und das PRO364- oder
PRO175-Polypeptid wird zusammen mit einem kardiovaskulären, endothelialen
oder angiogenen Mittel verabreicht. Das bevorzugte kardiovaskuläre, endotheliale
oder angiogene Mittel für
diesen Zweck ist aus der aus einem blutdrucksenkenden Arzneimittel,
einem ACE-Hemmer, einem Endothelin-Rezeptorantagonisten und einem
thrombolytischen Mittel bestehenden Gruppe ausgewählt. Wenn
ein thrombolytisches Mittel verabreicht wird, wird das PRO364- oder
PR175-Polypeptid nach Verabreichung eines solchen Mittels verabreicht.
Noch bevorzugter ist das thrombolytische Mittel ein rekombinanter
menschlicher Gewebsplasminogenaktivator.
-
In
einem anderen bevorzugten Aspekt handelt es sich bei der kardiovaskulären, endothelialen
oder angiogenen Erkrankung um Herzhypertrophie, und das PRO364- oder PRO175-Polypeptid
wird nach primärer Angioplastie
zur Behandlung von akutem Myokardinfarkt verabreicht, vorzugsweise
worin das Säugetier
Angioplastie oder einem kardiovaskulären, endothelialen oder angiogenen
Mittel ausgesetzt wird.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist die kardiovaskuläre,
endotheliale und angiogene Erkrankung Krebs, und das PRO364- oder
PRO175-Polypeptid wird in Kombination mit einem chemotherapeutischem
Mittel, einem wachstumshemmenden Mittel oder einem zytotoxischen
Mittel verabreicht.
-
In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Identifikation von Agonisten für das PRO364-
oder PRO175-Polypeptid bereit, umfassend:
- (a)
das Kontaktieren von. Zellen und einer Verbindung, die gescreent
werden soll, unter Bedingungen, die für die Stimulierung der Zellproliferation
durch PRO364 oder PRO175 geeignet sind; und
- (b) das Messen der Zellproliferation, um zu bestimmen, ob die
Verbindung ein wirksamer Agonist ist;
In einer anderen
Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Identifikation einer Verbindung
bereit, welche die Expression oder Aktivität eines PRO364- oder PRO175-Polypeptids
inhibiert, umfassend das Kontaktieren einer Kandidatenverbindung
mit einem PRO364- oder PRO175-Polypeptid unter Bedingungen und für eine Zeitspanne,
die ausreichen/ausreicht, um eine Wechselwirkung zwischen der Verbindung
und dem Polypeptid zu ermöglichen.
In einem besonders bevorzugten Aspekt wird entweder die Kandidatenverbindung oder
das PRO364- oder PRO175-Polypeptid
auf einem festen Träger
immobilisiert. In einem anderen bevorzugten Aspekt trägt die nicht-immobilisierte
Komponente eine detektierbare Markierung. Vorzugsweise umfasst dieses
Verfahren die folgenden Schritte: - (a) das Kontaktieren
von Zellen und einer Verbindung, die gescreent werden soll, in Gegenwart
eines PRO364- oder PRO175-Polypeptids unter Bedingungen, die für die Stimulierung
der Zellproliferation durch ein PRO364- oder PRO175-Polypeptid geeignet
sind; und
- (b) das Messen der Zellproliferation, um zu bestimmen, ob die
Verbindung ein wirksamer Antagonist ist.
-
Hierin
ist ebenfalls die Verwendung eines Antagonisten zu PRO364- oder
PRO175-Polypeptid
zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung einer kardiovaskulären oder
endothelialen oder angiogenen Erkrankung in einem Säugetier
beschrieben. Vorzugsweise ist die kardiovaskuläre, endotheliale und angiogene
Erkrankung Herzhypertrophie, Traumata, eine Krebsart oder altersbedingte
Makuladegeneration. Es ist auch bevorzugt, wo das Säugetier
ein Mensch ist und wo eine wirksame Menge eines angiogenen oder
angiostatischen Mittels gemeinsam mit dem Antagonisten verabreicht
wird.
-
Eine
Form von Antagonist eines PRO364- oder PRO175-Polypeptids, das eine
oder mehrere der Funktionen oder Aktivitäten des PRO364- oder PRO175-Polypeptids hemmt,
ist ein Antikörper.
Hierin ist ebenfalls ein isolierter Antikörper beschrieben, der PRO364-
oder PRO175-Polypeptid bindet. Der Antikörper kann ein monoklonaler
Antikörper
sein, der vorzugsweise nicht-menschliche komplementaritätsbestimmende
Region-(CDR-)Reste und menschliche Gerüstregionen-(FR-)Reste aufweist.
Der Antikörper
kann markiert und auf einem festen Träger immobilisiert sein. Der
Antikörper
kann ein Antikörperfragment,
ein einkettiger Antikörper oder
ein anti-idiotypischer Antikörper
sein.
-
In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Bestimmung der Gegenwart eines
PRO364- oder PRO175-Polypeptids bereit, umfassend das Aussetzen
einer Zelle, von der angenommen wird, dass sie das PRO364- oder
PRO175-Polypeptid enthält,
gegenüber
einem Anti-PRO364- oder -PRO175-Antikörper sowie
das Bestimmen der Bindung des Antikörpers an die Zelle.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Diagnose kardiovaskulärer oder
endothelialer oder angiogener Erkrankungen bei einem Säugetier
bereit, umfassend (a) das Kontaktieren eines Anti-PRO364- oder -PRO175-Antikörpers mit
einer Testprobe an Gewebezellen, die von dem Säugetier erhalten wurden, und
(b) das Detektieren der Bildung eines Komplexes zwischen dem Anti-PRO364- oder -PRO175-Antikörper und
dem PRO364- oder PRO175-Polypeptid in der Testprobe. Die Detektion
kann qualitativ oder quantitativ erfolgen und kann im Vergleich
mit der Überwachung
von Komplexbildung in einer Kontrollprobe von bekannten normalen
Gewebszellen desselben Zelltyps durchgeführt werden. Eine größere oder kleinere
Menge von Komplexen, die in der Testprobe gebildet werden, zeigt
die Gegenwart von kardiovaskulären,
endothelialen oder angiogenen Fehlfunktionen im Säugetier,
aus welchen die Testgewebszellen erhalten wurden. Der Antikörper trägt vorzugsweise
eine detektierbare Markierung. Komplexbildung kann überwacht werden,
zum Beispiel durch Lichtmikroskopie, Durchflusszytometrie, Fluorometrie
oder andere fachbekannte Verfahren. Die Testprobe wird üblicherweise
von einem Individuum erhalten, das unter dem Verdacht steht, kardiovaskuläre, endotheliale
und angiogene Erkrankungen aufzuweisen.
-
In
weiteren Aspekten stellt die Erfindung ein Krebs-Diagnose-Set bereit,
umfassend einen Anti-PRO364- oder -PRO175-Antikörper und einen Träger in einer
geeigneten Verpackung. Vorzugsweise umfasst ein solches Set Anweisungen
zur Verwendung des Antikörpers
zur Detektion des PRO364- oder PRO175-Polypeptids. Vorzugsweise
ist der Träger
z. B. ein Puffer.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung einen Artikel bereit, umfassend:
- einen
Behälter;
- eine Markierung auf dem Behälter;
sowie
- eine Zusammensetzung, umfassend einen Anti-PRO364- oder -PRO175-Antikörper, die
im Behälter
enthalten ist; worin die Markierung auf dem Behälter angibt, dass die Zusammensetzung
zur Behandlung von kardiovaskulären
oder endothelialen oder angiogenen Erkrankungen verwendet werden
kann.
-
In
wieder einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung die Verwendung eines Antikörpers, der ein PRO364- oder
PRO175-Polypeptid bindet, zur Herstellung eines Medikaments bereit,
das die Angiogenese in einem Säugetier
inhibiert, die durch das PRO364- oder PRO175-Polypeptid induziert
wird. Vorzugsweise ist das Säugetier
ein Mensch, und noch bevorzugter weist das Säugetier einen Tumor oder eine
Netzhauterkrankung auf.
-
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
1 zeigt
eine Nucleotidsequenz (Seq.-ID Nr. 1), welche die Nucleotidsequenz
(Seq.-ID Nr. 2) einer Nativsequenz-PRO364-cDNA (Nucleotide 121–843) enthält, worin
die Nucleotidsequenz (Seq.-ID Nr. 1) ein Klon ist, der hierin. „UNQ319" und/oder „DNA47365-1206" genannt wird. Es
wird auch die Position des Initiatormethioninrests sowie die Position
von drei Oligonucleotidprimern bereitgestellt, die „47365.tm.f", „47365.tm.p" und „47365.tm.r", wie unterstrichen,
genannt werden. Die mutmaßliche
Transmembrandomäne des
Proteins wird durch die Nucleotide 604–660 in der Figur kodiert.
-
2 zeigt
die PRO364-Aminosäuresequenz
(Seq.-ID Nr. 3), die von Nucleotiden 121–843 der in 1 dargestellten
Nucleotidsequenz (Seq.-ID Nr. 2) abstammt. Eine potenzielle Transmembrandomäne besteht
zwischen und einschließlich
der Aminosäuren
162 bis 180 in der Figur.
-
3A–C
zeigt eine Consensus-Nucleotidsequenz (Seq.-ID Nr. 4), die „<consen01>" genannt wird.
-
4 zeigt
die „<consen01>"-Consensusnucleotidsequenz, die in 3A–C
gezeigt wird, die in der vorliegenden Anmeldung DNA44825 (Seq.-ID
Nr. 4) genannt wird. Es ist auch die Position der Oligonucleotidprimer
dargestellt, die „44825.GITR.f" (Seq.-ID Nr. 5), „44825.f1" (Seq.-ID Nr. 6), „44825.GITR.p" (Seq.-ID Nr. 7), „44825.r2" (Seq.-ID Nr. 8), „44825.p1" (Seq.-ID Nr. 9), „44825.GITR.r" (Seq.-ID Nr. 10), „44825.f2" (Seq.-ID Nr. 11)
und „44825.r1" (Seq.-ID Nr. 12),
wie unterstrichen, genannt werden.
-
5A–B
zeigen die kodierende Nucleotidsequenz (Seq.-ID Nr. 13) und abgeleitete
Aminosäuresequenz
(Seq.-ID Nr. 14) eines cDNA-Klons, der hierin als PRO175-1150 bezeichnet
wurde.
-
6 veranschaulicht
die relative mRNA-Expression von PRO364 in verschiedenen menschlichen Zellen
und Geweben, wie durch quantitative Umkehrtranskriptase-PCR bestimmt.
-
7 veranschaulicht
die relative mRNA-Expression von PRO364 in primären menschlichen T-Zellen und
Monozyten (behandelt mit einem Anti-CD3-Antikörper, PHA oder LPS), wie durch
quantitative Umkehrtranskriptase-PCR bestimmt.
-
8 zeigt
eine Northern-Blot-Analyse von PRO175-mRNA-Expression in menschlichen
Geweben (identifizierte erwachsene und fötale Gewebe) und Tumorzelllinien
(HL60-Promyelozytenleukämie,
HeLa-S3-Zervixkarzinom, chronische myelogene K562-Leukämie, lymphoblastische
MOLT4-Leukämie,
Raji-Burkitt-Lymphom, kolorektales SW480-Adenokarzinom, A549-Lungenkarzinom
und G361-Melanom).
-
9 zeigt
eine Analyse von löslichem
PRO175-Polypeptid durch SDS-PAGE.
-
10 zeigt die Ergebnisse eines Co-Präzipitationstests,
der in Beispiel 6 nachstehend beschrieben ist. Das Autoradiogramm
des SDS-PAGE-Gels zeigte das PRO364-IgG-Molekül, gebunden an das radioiodierte
PRO175-Polypeptid. Bindung war für
die anderen identifizierten Immunadhäsinkonstrukte nicht zu beobachten.
-
11A zeigt die Ergebnisse der FACS-Analyse von
transfizierten 293-Zellen, die auf Bindung an die identifizierten
Rezeptoren oder Ligandenimmunadhäsinkonstrukte
getestet wurden.
-
11B zeigt die Ergebnisse der FACS-Analyse von
HUVEC-Zellen, die auf Bindung an die identifizierten Immunadhäsinkonstrukte
getestet wurde.
-
12 ist ein Histogramm, das die Wirkung von PRO175-Ligand
auf c-fos-Expression
in menschlichen Perizyten zeigte.
-
Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
-
1. Definitionen
-
Die
Ausdrücke „kardiovaskuläre, endotheliale
und angiogene Erkrankung" und „kardiovaskuläre, endotheliale
und angiogene Funktionsstörung" werden austauschbar
verwendet und beziehen sich auf systemische Erkrankungen, die Gefäße betreffen,
wie z. B. Diabetes mellitus, sowie Erkrankungen der Gefäße selbst, wie
z. B. der Arterien, Kapillaren, Venen und/oder Lymphgefäße. Dies
umfasst Anzeichen, die Angiogenese und/oder Kardiovaskularisierung
stimulieren, und jene, die Angiogenese und/oder Kardiovaskularisierung hemmen.
Solche Erkrankungen umfassen z. B. arterielle Erkrankungen, wie
z. B. Atherosklerose, Hypertonie, entzündliche Vaskulitiden, Rwynaud-Erkrankung
und Reynaud-Phänomen,
Aneurysmen und arterielle Restenose, venöse und lymphatische Erkrankungen,
wie z. B. Thrombophlebitis, Lymphangitis und Lymphödem, und
andere Gefäßerkrankungen,
wie z. B. periphere Gefäßer krankung,
Krebs, wie z. B. Gefäßtumoren,
z. B. Hämangiom
(kapillär
und kavernös),
Glomustumoren, Teleangiektasien, bazilläre Angiomatose, Hämangioendotheliom,
Angiosarkom, Hämangiopericytom,
Kaposi-Sarkom, Lymphangiom, und Lymphangiosarkom, Tumorangiogenese,
Traumata, wie z. B. Wunden, Verbrennungen und verletztes Gewebe,
Transplantatfixierung, Verschwartung, Ischämie-Reperfusions-Verletzung, rheumatoide
Arthritis, zerebrovaskuläre
Erkrankung, Nierenerkrankung, wie z. B. akute Niereninsuffizienz,
und Osteoporose. Dies umfasst auch Angina, Myokardinfarkte, wie
z. B. akute Myokardinfarkte, Herzhypertrophie und Herzinsuffizienz,
wie z. B. CHF.
-
„Hypertrophie" wird wie hierin
verwendet als Anstieg der Masse eines Organs oder einer Struktur
unabhängig
von natürlichem
Wachstum definiert, das keine Tumorbildung umfasst. Hypertrophie
eines Organs oder Gewebes ist entweder auf einen Anstieg der Masse
der individuellen Zeilen (wahre Hypertrophie) oder einen Anstieg
der Zahl der Zellen zurückzuführen, die
das Gewebe ausmachen (Hyperplasie), oder beide. Bestimmte Organe,
wie z. B. das Herz, verlieren ihre Fähigkeit, sich kurz nach der
Geburt zu teilen. Dementsprechend wird „Herzhypertrophie" als Anstieg der
Herzmasse definiert, die bei Erwachsenen durch einen Anstieg der
Myozytenzellgröße und des
kontraktilen Proteingehalts ohne gleichzeitige Zellteilung gekennzeichnet
ist. Der Charakter der Belastung, die für das Stimulieren der Hypertrophie
verantwortlich ist (z. B. erhöhte
Vorbeladung, erhöhte
Nachbeladung, Verlust an Myozyten, wie bei Myokardinfarkt, oder
primäre
Depression von Kontraktilität),
scheint eine wichtige Rolle in der Bestimmung des Wesens der Reaktion
zu spielen. Das frühe Stadium
der Herzhypertrophie ist üblicherweise
morphologisch durch Anstiege der Größe der Mikrofibrillen und Mitochondrien
gekennzeichnet sowie durch eine Vergrößerung der Mitochondrien und
Nuklei. In diesem Stadium, während
die Muskelzellen größer als
normal sind, ist die Zellorganisation großteils konserviert. In einem
fortgeschritteneren Stadium von Herzhypertrophie gibt es einen vorteilhaften
Anstieg der Größe oder
Zahl von spezifischen Organellen, wie z. B. Mitochondrien, und neue
kontraktile Elemente werden in lokalisierten Bereichen der Zellen
auf unregelmäßige Art
und Weise hinzugegeben. Zellen, die einer lang anhaltenden Hypertrophie
unterworfen werden, zeigen offensichtlichere Unterbrechungen der
Zellorganisation, einschließlich deut lich
markierte vergrößerte Nuklei
mit höchst
feingelappten Membranen, die angrenzende Myofibrillen ersetzen und
einen Zusammenbruch von normaler Z-Bandenregistrierung verursachen. Der
Ausdruck „Herzhypertrophie" wird dazu verwendet,
alle Stadien des Fortschreitens dieses Leidens zu umfassen, das
durch verschiedene Grade an strukturellem Schaden des Herzmuskels
gekennzeichnet ist, unabhängig
von der zugrunde liegenden Herzerkrankung. Daher umfasst der Begriff
auch physiologische Leiden, die zur Entwicklung von Herzhypertrophie
beitragen, wie z. B. erhöhter
Blutdruck, Aortenstenose oder Myokardinfarkt.
-
„Herzinsuffizienz" bezeichnet eine
Anomalie von Herzfunktion, wo das Herz kein Blut in der nötigen Geschwindigkeit
für die
Anforderungen von metabolisierenden Geweben pumpt. Die Herzinsuffizienz
kann durch eine Reihe von Faktoren verursacht sein, einschließlich ischämischer,
angeborener, rheumatischer oder idiopathischer Formen.
-
„Kongestive
Herzinsuffizienz" (CHF)
ist ein progressiver pathologischer Zustand, wo das Herz zunehmend
nicht in der Lage ist, adäquate
Herzleistung bereitzustellen (das Blutvolumen, das vom Herz über einen gewissen
Zeitraum ausgepumpt wird), um das sauerstoffangereicherte Blut in
periphere Gewebe zu transportieren. Mit Fortschreiten von CHF treten
strukturelle und hämodynamische
Schäden
auf. CHF ist ein übliches Endergebnis
einer Reihe von verschiedenen Herzerkrankungen.
-
„Myokardinfarkt" resultiert im Allgemeinen
aus Atheriosklerose der Koronararterien, oft mit überlagernder
Koronarthrombose. Dieser kann in zwei Hauptformen unterteilt sein:
transmurale Infarkte, bei welchen Myokardnekrose die gesamte Dicke
der Gefäßwand umfasst,
und subendokardiale (nicht-transmurale) Infarkte, bei welchen die.
Nekrose das Subendokard umfasst, das intramurale Myokard oder beide,
ohne sich vollständig
durch die Ventrikelwand zum Epikard zu erstrecken. Myokardinfarkt
soll sowohl eine Veränderung
der hämodynamischen
Wirkungen als auch eine Änderung
der Struktur in beschädigten
und gesunden Bereichen des Herzens verursachen. Daher reduziert
Myokardinfarkt zum Beispiel die maximale Herzleistung und das Herzschlagvolumen.
Mit dem Myokardinfarkt ist auch eine Stimulation der DNA- Synthese verbunden,
die im Zwischenraum auftritt, sowie ein Anstieg der Bildung von
Collagen in den nicht betroffen Bereichen des Herzens.
-
Als
Folge der erhöhten
Belastung oder Beanspruchung, die das Herz bei lang andauernder
Hypertonie belastet, zum Beispiel aufgrund der erhöhten Gesamtperipherresistenz,
ist Herzhypertrophie lange mit „Hypertonie" assoziiert worden.
Eine Eigenschaft des Ventrikels, das hypertrophisch wird, als Folge
von chronischer Drucküberladung
ist eine gestörte
diastolische Leistung. Fouad et al., J. Am. Coll. Cardiol. 4, 1500–1506 (1984),
Smith et al., J. Am. Coll. Cardiol. 5, 869–874 (1985). Eine lang andauernde
Entspannung des linken Ventrikels ist bei früher wesentlicher Hypertonie
detektiert worden, trotz normaler oder supranormaler systolischer
Funktion. Hartford et al., Hypertension 6, 329–338 (1984). Jedoch gibt es
keine engen Parallelen zwischen Blutdruckspiegeln und Herzhypertrophie.
Obwohl von einer Verbesserung der Funktion des linken Ventrikels
als Reaktion auf Therapie mit Antihypertensiva bei Menschen berichtet
worden ist, haben Patienten, die mehrfach mit einem Diuretikum (Hydrochiorthiazid),
einem β-Blocker
(Propranolol) oder einem Kalziumkanalblocker (Diltiazem) behandelt
wurden, Umkehr der Hypertrophie des linken Ventrikels gezeigt, ohne
Verbesserung der diastolischen Funktion. Inouye et al., Am. J. Cardiol.
53, 1583–7
(1984).
-
Eine
andere komplexe Herzerkrankung, die mit Herzhypertrophie assoziiert
ist, ist „hypertrophische Kardiomyopathie". Dieses Leiden ist
durch eine große
Vielfalt an morphologischen, funktionalen und klinischen Eigenschaften
gekennzeichnet [Maron et al., N. Engl. J. Med. 316, 780–789 (1987),
Spirito et al., N. Engl. J. Med. 320, 749–755 (1989), Louie and Edwards,
Prog. Cardiovasc. Dis. 36, 275–308
(1994), Wigle et al., Circulation 92, 1680–1692 (1995)], die Heterogenität davon
wird durch die Tatsache hervorgehoben, dass sie Patienten in allen
Altersgruppen betrifft. Spirito et al., N. Engl. J. Med. 336, 775–785 (1997).
Die verursachenden Faktoren von hypertrophischer Kardiomyopathie
sind ebenfalls vielfältig
und kaum verstanden. Im Allgemeinen sind Mutationen in Genen, die
für Sarkomer-Proteine
kodieren, mit hypertrophischer Kardiomyopathie assoziiert. Jüngste Daten
lassen vermuten, dass β-Myosin- Schwerkettenmutationen
etwa 30 bis 40 Prozent von Fällen
familiärer
hypertrophischer Kardiomyopathie ausmachen können. Watkins et al., N. Engl.
J. Med. 326, 1108–1114
(1992), Schwartz et al., Circulation 91, 532–540 (1995), Marian und Roberts,
Circulation 92, 1336–1347
(1995), Thierfelder et al., Cell 77, 701–712 (1994), Watkins et al.,
Nat. Gen. 11, 434–437
(1995). Neben β-Myosin-Schwerkette
umfassen andere Stellen genetischer Mutationen Herz-Troponin-T,
Alpha-Topomyosin, Herz-Myosin-Bindungsprotein-C, essentielle Myosinleichtkette
und regulierende Myosinleichtkette. Siehe Malik und Watkins, Curr.
Opin. Cardiol. 12, 295–302
(1997).
-
Supravalvuläre „Aortenstenose". ist eine erbliche
Gefäßerkrankung,
die durch Verengung der Aorta ascendens gekennzeichnet ist, aber
andere Arterien, einschließlich
Lungenarterien, können
ebenfalls betroffen sein. Unbehandelte Aortenstenose kann zu erhöhtem intrakardialem
Druck führen,
der zu Myokardhypertrophie und letztlich zu Herzinsuffizienz und
Tod führt.
Die Pathogenese dieser Erkrankung ist nicht völlig verstanden, aber Hypertrophie
und mögliche
Hyperplasie von medialer glatter Muskulatur sind vorherrschende Eigenschaften
dieser Erkrankung. Es ist berichtet worden, dass Molekülvarianten
des Elastingens in die Entwicklung und Pathogenese von Aortenstenose
involviert sind.
US-Patent Nr.
5.650.282 , ausgegeben am 22. Juli 1997.
-
„Klappenregurgitation" tritt als Folge
von Herzerkrankungen auf, die zu Störungen der Herzklappen führen. Verschiedene
Erkrankungen, wie rheumatisches Fieber, können das Schrumpfen oder Wegziehen
des Klappenorificiums verursachen, während andere Erkrankungen zu
Endokarditis, einer Entzündung
des Endokards oder der umgebenden Membran der atrioventrikulären Orifizien
und Operation des Herzens führen
können.
Defekte wie die Verengung der Klappenstenose oder der defekte Verschluss
der Klappe führen
zu einer Akkumulation von Blut in der Herzhöhle oder Regurgitation von
Blut aus der Klappe. Wenn dies nicht korrigiert wird, kann andauernde
Klappenstenose oder Insuffizienz zu Herzhypertrophie und assoziiertem
Schaden am Herzmuskel führen,
was letztlich das Ersetzen der Klappe erforderlich machen kann.
-
Die
Behandlung all dieser und anderer kardiovaskulärer, endothelialer und angiogener
Erkrankungen, die von Herzhypertrophie begleitet sein können oder
nicht, ist in der vorliegenden Erfindung enthalten.
-
Die
Begriffe „Krebs", „kanzerös" und „bösartig" beziehen sich auf
ein physiologisches Leiden bei Säugetieren
oder beschreiben dieses, das typischerweise durch nicht-reguliertes Zellwachstum
gekennzeichnet ist. Beispiele für
Krebs umfassen unter anderem Karzinom, einschließlich Adenokarzinom, Lymphom,
Blastom, Melanom, Sarkom und Leukämie. Beispiele für Krebsarten
umfassen unter anderem Karzinom, einschließlich Adenokarzinom, Lymphom,
Blastom, Melanom, Sarkom und Leukämie. Noch speziellere Beispiele für solche
Krebsformen umfassen Plattenepithelkarzinom, kleinzelligen Lungenkrebs,
nicht-kleinzelligen Lungenkrebs, Gastrointestinalkrebs, Hodgkin-
und Non-Hodgkin-Lymphom, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Glioblastom, Cervixkrebs,
Ovarialkrebs, Leberkrebs, wie beispielsweise hepatisches Karzinom
und Hepatom, Blasenkrebs, Brustkrebs, Kolonkrebs, Kolorektalkrebs,
Endometriumkarzinom, Speicheldrüsenkarzinom,
Nierenkrebs, wie z. B. Nierenzellenkarzinom und Wilms-Tumoren, Basalzellkarzinom,
Melanom, Prostatakrebs, Vulvakarzinom, Schilddrüsenkarzinom, Hodenkrebs, Speiseröhrenkrebs
und verschiedene Formen von Kopf- und Nackenkrebs. Die bevorzugten
Krebsarten zur hierin beschriebenen Behandlung sind Brust-, Colon-,
Lungen-, Melanom-, Ovarial- und andere Tumoren, einschließlich der
oben angeführten
Gefäßtumoren.
-
Der
Begriff „zytotoxisches
Mittel" wie hierin
verwendet bezeichnet eine Substanz, welche die Funktion von Zellen
hemmt oder vermeidet und/oder Zellzerstörung verursacht. Der Begriff
soll radioaktive Isotope (z. B. 131I, 125I, 90Y und 186Re), chemotherapeutische Mittel und Toxine,
wie z. B. enzymatisch aktive Toxine von bakteriellem, Pilz-, pflanzlichem
oder tierischem Ursprung oder Fragmente davon umfassen.
-
Ein „chemotherapeutisches
Mittel" ist eine
chemische Verbindung, die in der Behandlung von Krebs nützlich ist.
Beispiele für
solche chemotherapeutische Mittel umfassen Alkylierungsmittel, Folsäureantagonisten,
Antimetabolite von Nucleinsäuremetabolismus,
Antibiotika, Pyrimidinanaloga, 5-Fluoruracil, Cisplatin, Purinnucleoside,
A mine, Aminosäuren,
Triazolnucleoside oder Corticosteroide. Spezifische Beispiele umfassen Adriamycin,
Doxorubicin, 5-Fluoruracil, Cytosinarabinosid („Ara-C"), Cyclophosphamid, Thiotepa, Busulfan, Cytoxin,
Taxiol, Toxoter, Methotrexat, Cisplatin, Melphalan, Vinblastin,
Bleomycin, Etoposid, Ifosfamid, Mitomycin-C, Mitoxantron, Vincristin,
Vinorelbin, Carboplatin, Teniposid, Daunomycin, Carminomycin, Aminopterin, Dactinomycin,
Mitomycine, Esperamicine (siehe
US-Patent
Nr. 4.675.187 ), Melphalan und andere verwandte Stickstoff-Lostverbindungen.
Es sind in dieser Definition auch hormonelle Mittel enthalten, die
wirken, um Hormonwirkung auf Tumoren zu regulieren oder zu hemmen,
wie z. B. Tamoxifen und Onapriston.
-
Ein „wachstumshemmendes
Mittel" bezeichnet
wie hierin verwendet eine Verbindung oder Zusammensetzung, die das
Wachstum einer Zelle, wie z. B. eine Wnt-überexprimierende
Krebszelle, entweder in vitro oder in vivo hemmt. Daher ist das
wachstumshemmende Mittel eines, das den Prozentsatz von malignen Zellen
in S-Phase signifikant
reduziert. Beispiele für
wachstumshemmende Mittel umfassen Mittel, die die Zellzyklusprogression
(an einer anderen Stelle als die S-Phase) blockieren, wie z. B.
Mittel, die G1-Arretierungen und M-Phasen-Arretierung induzieren.
Klassische M-Phasenblocker umfassen Vincas (Vincristin und Vinblastin),
Taxol und Topo-II-Inhibitoren, wie z. B. Doxorubicin, Daunorubicin,
Etoposid und Bleomycin. Diese Mittel, die G1 arretieren, laufen
auch in die S-Phasenarretierung über,
z. B. DNA-Alkylierungsmittel, wie z. B. Tamoxifen, Prednison, Dacarbazin,
Mechlorethamin, Cisplatin, Methotrexat, 5-Fluoruracil und Ara-C.
Weitere Information ist in The Molecular Basis of Cancer, Mendelsohn
und Israel, Hrsg., Kapitel 1, genannt „Cell cyle regulation, oncogenes
and antineoplastic drugs” von
Murakami et al. (WB Saunders, Philadelphia (1995)), insbesondere
S. 13, zu finden. Weitere Beispiele umfassen Tumornekrosefaktor
(TNF), einen Antikörper,
der in der Lage ist, die angiogene Aktivität von saurem oder basischem
FGF oder Hepatozytenwachstumsfaktor (HGF) zu hemmen oder zu neutralisieren,
einen Antikörper,
der in der Lage ist, die koagulierenden Aktivitäten des Gewebefaktors, Protein
C oder Protein S (siehe
WO 91/01753 ,
veröffentlicht
am 21. Februar 1991) zu hemmen oder zu neutralisieren, oder einen
Antikörper,
der in der Lage ist, sich an den HER2-Rezeptor zu binden (
WO 89/06692 ), wie z. B.
der 4D5-Antikörper
(und funktionale Äquivalente
davon) (z. B.
WO 92/22653 ).
-
„Behandlung" ist eine Intervention,
die mit der Absicht durchgeführt
wird, die Entwicklung oder Änderung
der Pathologie einer kardiovaskulären, endothelialen oder angiogenen
Erkrankung zu ändern.
Der Begriff der Behandlung wird im weitesten Sinn verwendet und
umfasst insbesondere die Prävention
(Prophylaxe), Linderung, Reduktion und Heilung von kardiovaskulären, endothelialen
und angiogenen Erkrankungen in jedem Stadium. Demgemäß bezieht
sich „Behandlung" auf sowohl therapeutische
Behandlung und prophylaktische oder präventive Maßnahmen, worin das Ziel ist,
eine kardiovaskuläre,
endotheliale oder angiogene Erkrankung, wie z. B. Hypertrophie,
zu verhindern oder zu verlangsamen (zu lindern). Jene, die eine
Behandlung benötigen,
umfassen jene, die schon eine Erkrankung aufweisen, sowie jene,
die für
diese Erkrankung anfällig sind,
oder jene, bei welchen die Erkrankung vermieden werden soll. Die
Erkrankung kann aus einer beliebigen Ursache resultieren, einschließlich idiopathischer,
kardiotropher oder myotropher Ursachen oder Ischämie oder ischämische Angriffe,
wie z. B. Myokardinfarkt.
-
„Chronische" Verabreichung bezeichnet
Verabreichung von Mittel(n) in einer kontinuierlichen Weise im Vergleich
zum akuten Modus, um die anfängliche
Wirkung aufrechtzuerhalten, wie z. B. eine antihypertrophische Wirkung, über einen
andauernden Zeitraum.
-
„Säugetier" für Behandlungszwecke
bezeichnet ein beliebiges Tier, das als Säugetier klassifiziert wird, einschließlich Menschen,
Haus- und Nutztiere und Zoo-, Sport- oder Haustiere, wie z. B. Hunde,
Pferde, Katzen, Kühe,
Schafe, Schweine etc. Vorzugsweise ist das Säugetier ein Mensch.
-
Verabreichung „in Kombination
mit" einem oder
mehreren weiteren therapeutischen Mitteln umfasst die gleichzeitige
(simultane) und konsekutive Verabreichung in beliebiger Reihenfolge.
-
Der
Begriff „kardiovaskuläres, endotheliales
oder angiogenes Mittel" betrifft
im Allgemeinen ein beliebiges Arzneimittel, das wirkt, um kardiovaskuläre, endotheliale
oder angiogene Erkrankungen zu behandeln. Beispiele für kardiovaskuläre Mittel
sind jene, die Gefäßhomöostase durch
Modulation von Blutdruck, Herzrate, Herzkontraktilität und endotheliale
und Glattmuskelbiologie fördern,
wovon alle Faktoren eine Rolle in kardiovaskulärer Erkrankung spielen. Spezifische
Beispiele dafür
umfassen Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten, Endothelin-Rezeptorantagonisten,
wie z. B. BOSENTANTM und MOXONODINTM, Interferon-gamma (IFN-γ), des-Aspartat-Angiotensin-I, thrombolytische
Mittel, z. B. Streptokinase, Urokinase, t-PA, und eine t-PA-Variante, die
speziell entworfen ist, um eine längere Halbwertszeit und sehr
hohe Fibrinspezifität
aufzuweisen, TNK t-PA (eine T103N, N117Q, KHRR (296–299) AAAA
t-PA-Variante, Keyt et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91, 3670–3674 (1994)),
inotrope oder hypertensive Mittel, wie z. B. Digoxigenin und blockierende
Mittel für β-adrenergen Rezeptor,
z. B. Propranolol, Timolol, Tertalol, Carteolol, Nadolol, Betaxolol,
Penbutolol, Acetobutolol, Atenolol, Metoprolol, und Carvedilol,
angiotensinkonvertierende Enzym-(ACE-)Inhibitoren, z. B. Quinapril,
Captopril, Enalapril, Ramipril, Benazepril, Fosinopril und Lisinopril,
Diuretika, z. B. Chlorthiazid, Hydrochlorthiazid, Hydrofluormethazid,
Methylchlorthiazid, Benzthiazid, Dichlorphenamid, Acetazolamid und
Indapamid, und Kalziumkanalblocker, z. B. Diltiazem, Nifedipin,
Verapamil, Nicardipin. Eine bevorzugte Kategorie für diesen
Typ ist ein therapeutisches Mittel, das zur Behandlung von Herzhypertrophie
oder ein physiologisches Leiden verwendet wird, das für die Entwicklung
von Herzhypertrophie wesentlich ist, wie z. B. erhöhter Blutdruck,
Aortenstenose oder Myokardinfarkt.
-
„Angiogene
Mittel" und „endotheliale
Mittel" sind aktive
Mittel, die Angiogenese und/oder endotheliales Zellwachstum oder,
wenn anwendbar, Vaskulogenese för
dern. Dies umfasst Faktoren, die Wundheilung beschleunigen, wie
z. B. Wachstumshormon, insulinähnlicher
Wachstumsfaktor-I (IGF-I), VEGF, VIGF, PDGF, Epidermiswachstumsfaktor
(EGF), CTGF und Elemente seiner Familie, FGF und TGF-α und TGF-β.
-
„Angiostatische
Mittel" sind aktive
Mittel, die Angiogenese oder Vaskulogenese hemmen oder aber das
Wachstum von Krebszellen hemmen oder verhindern. Beispiele umfassen
Antikörper
oder andere Antagonisten zu angiogenen Mitteln wie oben definiert,
wie z. B. Antikörper
zu VEGF. Sie umfassen außerdem
cytotherapeutische Mittel, wie z. B. zytotoxische Mittel, chemotherapeutische
Mittel, wachstumshemmende Mittel, apoptotische Mittel und andere
Mittel zur Behandlung von Krebs, wie z. B. Anti-HER-2, Anti-CD20
und andere bioaktive und organische chemische Mittel.
-
In
einem pharmakologischen Sinn im Kontext der vorliegenden Erfindung
bezeichnet eine „therapeutisch
wirksame Menge" eines
solchen aktiven Mittels, wie z. B. PRO364- oder PRO175-Polypeptid
oder Antagonist dazu, eine wirksame Menge in der Behandlung einer
kardiovaskulären,
endothelialen und angiogenen Erkrankung.
-
Wie
hierin verwendet wird ein „PRO364-Polypeptid" dazu verwendet,
sich auf ein PRO364-Polypeptid mit einer nativen Sequenz zu beziehen,
das über
dieselbe Aminosäuresequenz
verfügt
wie ein PRO364-Polypeptid (Seq.-ID Nr. 3), das aus der Natur stammt.
Ein solches PRO364-Polypeptid mit einer nativen Sequenz kann aus
der Natur isoliert werden oder durch rekombinante oder synthetische
Mittel produziert werden. Der Begriff umfasst insbesondere natürlich auftretende
trunkierte oder sekretiere Formen eines PRO364 (z. B. lösliche Formen,
die z. B. eine extrazelluläre
Domänensequenz
enthalten), natürlich
auftretende Variantenformen (z. B. alternativ gespleißte Formen)
und natürlich
auftretende Allelvarianten des PRO364-Polypeptids. Die Begriffe „PRO364-Poylpeptid" und „PRO364", wenn sie wie hierin
verwendet werden, um auf dieselben Polypeptide Bezug zu nehmen,
die in der Literatur als „GITR" bezeichnet werden.
In einer Ausführungsform
der Erfindung ist das PRO364-Polypeptid
mit der nativen Sequenz ein reifes PRO364-Polypeptid mit einer nativen
Sequenz oder ein PRO364-Poyleptid mit einer nativen Sequenz voller
Länge,
das die Aminosäuren
1 bis 241 von 1 umfasst (Seq.-ID Nr. 3).
Zusätzliche
Ausführungsformen
sind auf PRO364-Polypeptid gerichtet, das die Aminosäuren 26-241
von 2 (Seq.-ID Nr. 3) umfasst. In wieder einer anderen
Ausführungsform
der Erfindung ist das PRO364-Polypeptid mit einer nativen Sequenz
eine extrazelluläre
Domänense quenz
des Volllängen-PRO364-Proteins,
worin die vermeintliche Transmembrandomäne des PRO364-Polypeptids voller
Länge Aminosäuren 162–180 der
Sequenz umfasst, die in 2 dargestellt ist (Seq.-ID
Nr. 3). Alternativ dazu wird das PRO364-Polypeptid durch die Expression des
Polypeptids erhalten oder ist dadurch erhältlich, für welches das cDNA-Insert des
Vektors DNA47365-1206 kodiert, das als ATCC 209436 hinterlegt wurde.
Daher betreffen zusätzliche
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung Polypeptide, die Aminosäuren 1-161
oder 26-161 der Aminosäuresequenz
umfassen, die in 2 (Seq.-ID Nr. 3) dargestellt
ist.
-
Der
Begriff „extrazelluläre Domäne", wenn er als Verweis
auf ein PRO364-Polypeptid verwendet wird, bezieht sich auf eine
Form des PRO364-Polypeptids, die im Wesentlichen frei von ihrer
Transmembran- und cytoplasmatischen Domänen ist. Üblicherweise wird eine ECD
weniger als 1% solcher Transmembran- und/oder cytoplasmatischen
Domäenen
aufweisen und vorzugsweise weniger als 0,5% solcher Domänen. Es sind
Deletionsvarianten oder Fragmente der vollen Länge oder ECD enthalten, in
welchen eine oder mehrere Aminosäuren
aus dem N- oder C-Terminus deletiert sind. Vorzugsweise besitzen
solche Deletionsvarianten oder Fragmente eine gewünschte Aktivität, wie hierin
beschrieben. Es versteht sich, dass eine beliebige Transmembrandomäne, die
für das
PRO364-Polypeptid der vorliegenden Erfindung identifiziert wurde,
nach den Kriterien identifiziert wird, die routinemäßig im Fachgebiet
verwendet werden, um die Form von hydrophober Domäne zu identifizieren.
Die exakten Grenzen einer Transmembrandomäne können variieren, aber am wahrscheinlichsten
um nicht mehr als etwa 5 Aminosäuren
an beiden Enden der Domäne
wie anfänglich
identifiziert. Dementsprechend kann die PRO364-Polypeptid-ECD gegebenenfalls
Aminosäuren
Y bis X von 2 umfassen (Seq.-ID Nr. 3),
worin Y einer der Aminosäurereste
1 bis 26 ist und X einer der Aminosäurereste 157 bis 167 von 2 (Seq.-ID
Nr. 3) ist.
-
Der
Begriff „Variante", wenn er verwendet
wird, um auf ein PRO364-Polypeptid Bezug zu nehmen, wird nachstehend
so definiert, dass sie zumindest etwa 80% Aminosäuresequenzidentität mit dem
PRO364-Polypeptid mit der in 2 (Seq.-ID
Nr. 3) dargestellten abgeleiteten Aminosäuresequenz für ein Nativsequenz-PRO364- Polypeptid voller
Länge oder
eine extrazelluläre
Domänensequenz
davon aufweist. Solche PRO364-Polypeptidvarianten umfassen z. B.
PRO364-Polypeptide, worin ein oder mehrere Aminosäurereste am
N- oder C-Terminus der Sequenz aus 2 (Seq.-ID
Nr. 3) hinzugefügt
oder deletiert sind. Üblicherweise verfügt eine
PRO364-Polypeptidvariante über zumindest
etwa 80% Aminosäuresequenzidentität, vorzugsweise
zumindest etwa 85% Aminosäuresequenzidentität, noch
bevorzugter zumindest etwa 90% Aminosäuresequenzidentität, noch
bevorzugter zumindest etwa 95% Aminosäuresequenzidentität und noch
bevorzugter 98% Aminosäuresequenzidentität, mit der
Aminosäuresequenz
aus 2 (Seq.-ID Nr. 3).
-
Wie
hierin verwendet wird ein „PRO175-Polypeptid" dazu verwendet,
auf ein Nativsequenz-PRO175-Polypeptid Bezug zu nehmen, die über dieselbe
Aminosäuresequenz
wie PRO175-Polypeptid (Seq.-ID Nr. 14) verfügt, das aus der Natur stammt.
Solche Nativsequenz-PRO175-Polypeptide können aus der Natur isoliert
werden oder durch rekombinante oder synthetische Mittel isoliert
werden. Der Begriff umfasst insbesondere natürlich auftretende trunkierte
oder sekretierte Formen eines PRO175-Polypeptids (z. B. lösliche Formen,
die z. B. eine extrazelluläre
Domänensequenz
enthalten), natürlich
auftretende Variantenformen (z. B. alternativ gespleißte Formen)
und natürlich
auftretende Allelvarianten des PRO175-Polypeptids. Die Begriffe „PRO175-Polypeptid" und „PRO175", wenn sie hierin
verwendet werden, beziehen sich auf dieselben Polypeptide, die in
der Literatur als „GLITTER" bezeichnet werden.
In einer Ausführungsform
der Erfindung ist das Polypeptid mit einer nativen Sequenz, für welches
das PRO175 kodiert, ein reifes oder Volllängen-Polypeptid mit einer nativen
Sequenz, das Aminosäuren
1 bis 177 von 5 umfasst (Seq.-ID Nr.
14). In wieder einer anderen Ausführungsform der Erfindung umfasst
das PRO175-Polypeptid
Aminosäuren
52 bis 177 von 5 (Seq.-ID Nr. 14).
Gegebenenfalls wird das PRO175-Polypeptid durch Expression des Polypeptids,
für welches
das cDNA-Insert
des Vektors kodiert, das als ATCC 209466 hinterlegt ist, erhalten
oder kann dadurch erhalten werden. Daher betreffen weitere Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung Polypeptide, die Aminosäuren 1 bis
177 oder 52 bis 177 der 5 umfassen
(Seq.-ID Nr. 14).
-
Der
Begriff „extrazelluläre Domäne", wenn er verwendet
wird, um auf ein PRO175-Polypeptid
zu verweisen, bezieht sich auf eine Form des PRO175-Polypeptids,
die im Wesentlichen frei von ihrer Transmembran- und cytoplasmatischen
Domänen
ist. Üblicherweise
verfügt
eine ECD über
weniger als 1% solcher Transmembran- und/oder cytoplasmatischen Domänen und
verfügt
vorzugsweise über
weniger als 0,5% solcher Domänen.
Es sind Deletionsvarianten oder Fragmente der vollen Länge oder
ECD enthalten, in welchen eine oder mehrere Aminosäuren aus
dem N- oder C-Terminus deletiert sind. Vorzugsweise besitzen solche
Deletionsvarianten oder Fragmente eine gewünschte Aktivität, wie hierin
beschrieben. Es versteht sich, dass eine beliebige Transmembrandomäne, die
für das
PRO175-Polypeptid der vorliegenden Erfindung identifiziert wurde,
nach den Kriterien identifiziert wurde, die routinemäßig im Fachgebiet
zur Identifikation dieser Art von hydrophoben Domäne verwendet
werden. Die exakten Grenzen einer Transmembrandomäne können variieren, aber
am wahrscheinlichsten um nicht mehr als etwa 5 Aminosäuren an
beiden Enden der Domäne,
wie anfänglich
identifiziert. Dementsprechend umfasst die PRO175-ECD Aminosäurereste
X bis 177 von 5 (Seq.-ID Nr. 14),
worin X ein beliebiger der Aminosäurereste 48 bis 57 von 5 (Seq.-ID Nr. 14) ist.
-
Der
Begriff „Variante", wenn er verwendet
wird, um ein PRO175-Polypeptid zu beschreiben, ist nachstehend so
definiert, dass sie zumindest etwa 80% Aminosäuresequenzidentität mit dem
PRO175-Polypeptid mit der in in 5 (Seq.-ID
Nr. 14) dargestellten abgeleiteten Aminosäuresequenz für ein Volllängen-Nativsequenz-PRO175-Polypeptid
oder eine extrazelluläre
Domänensequenz
davon aufweist. Eine PRO175-Polypeptidvariante umfasst z. B. ein
PRO175-Polypeptid, worin eine oder mehrere Aminosäurereste
am N- oder C-Terminus der Sequenz aus 5 (Seq.-ID
Nr. 14) hinzugefügt
oder deletiert sind. Üblicherweise
verfügt
eine PRO175-Polypeptidvariante
zumindest über
etwa 80% Aminosäuresequenzidentität, vorzugsweise
zumindest etwa 85% Aminosäuresequenzidentität, noch
bevorzugter zumindest etwa 90% Aminosäuresequenzidentität, noch
bevorzugter zumindest etwa 95% Aminosäuresequenzidentität und noch
bevorzugter 98% Aminosäuresequenzidentität, mit der
Aminosäuresequenz
von 5 (Seq.-ID Nr. 14).
-
„Prozentuelle
(%) Aminosäuresequenzidentität" hinsichtlich der
hierin identifizierten Sequenzen wird als Prozentsatz der Aminosäurereste
in einer Kandidatensequenz definiert, die mit den Aminosäureresten
in der PRO364-Polypeptidsequenz oder der PRO175-Polypeptidsequenz
identisch sind, nach Anordnung der Sequenzen und Einführung von
Lücken,
wenn notwendig, um die maximale prozentuelle Sequenzidentität zu erreichen,
wobei beliebige konservative Substitutionen als Teil der Sequenzidentität nicht
berücksichtigt
werden. Anordnung zum Zwecke der Bestimmung von prozentueller Aminosäuresequenzidentität kann auf
verschiedene Arten erreicht werden, die im Fachgebiet liegen. Ein
Fachmann kann geeignete Parameter zur Messung von Anordnung bestimmen,
einschließlich
Zuteilung von Algorithmen, die notwendig sind, um maximale Anordnung über die
verglichenen Volllängen-Sequenzen
zu erreichen. Für
hierin angeführte
Zwecke können prozentuelle
Aminosäureidentitätswerte
unter Verwendung des Sequenzvergleichsprogramms ALIGN-2 erhalten
werden, das von Genentech, Inc., geschrieben wurde, und der Quellcode
davon ist mit Benutzerdokumentation im US Copyright Office, Washington
DC 20559, hinterlegt worden, registriert unter der US Copyright
Registrierungs-Nr. TXU510087. Das ALIGN-2-Programm ist öffentlich über Genentech,
Inc., South San Francisco, CA, erhältlich. Alle Sequenzvergleichsparameter
sind vom ALIGN-2-Programm festgelegt und variieren nicht. Verfahren
zur Durchführung
von Sequenzanordnung und Bestimmung von Sequenzidentität sind Fachleuten
bekannt, können
ohne übermäßiges Experimentieren
durchgeführt
werden, und Berechnungen der prozentuellen Identitätswerte
kann mit Bestimmtheit erhalten werden.
-
„Isoliert", sofern verwendet,
um die verschiedenen, hierin offenbarten Polypeptide zu beschreiben,
bezeichnet ein Polypeptid, das identifiziert und aus einer Komponente
aus seiner natürlichen
Umgebung getrennt und/oder gewonnen wurde. Verunreinigende Komponenten
seiner natürlichen
Umgebung sind Materialien, die typischerweise diagnostische oder
therapeutische Verwendungen für
das Polypeptid stören
würden,
und können
Enzyme, Hormone und andere proteinhältige oder nicht-proteinhältige Gelöststoffe
einbinden. In bevorzugten Ausführungsformen
wird das Polypeptid (1) bis zu einem ausreichenden Grad, um zumindest
15 Reste von N-terminaler
oder innerer Aminosäuresequenz
zu erhalten, durch Verwendung eines Zentrifugenröhrchensequenzierers gereinigt
oder (2) durch SDS-PAGE unter nichtreduzierenden oder reduzierenden
Bedingungen mittels Coomassie-Blau- oder, vorzugsweise, Silberfärbung bis
zur Homogenität
gereinigt. Isoliertes Polypeptid schließt Polypeptid in situ innerhalb
rekombinanter Zellen ein, da zumindest eine Komponente der natürlichen
Umgebung des PRO364- oder PRO175-Ligandenpolypeptids nicht vorhanden
ist. Üblicherweise
wird isoliertes Polypeptid durch zumindest einen Reinigungsschritt
hergestellt.
-
Ein „isoliertes" PRO364- oder PRO175-Nucleinsäuremolekül ist ein
Nucleinsäuremolekül, das aus
zumindest einem verunreinigenden Nucleinsäuremolekül identifiziert und getrennt
wird, mit dem es normalerweise in der natürlichen Quelle der PRO364- oder PRO175-Nucleinsäure assoziiert
ist. Ein isoliertes PRO364- oder PRO175-Nucleinsäuremolekül liegt in einer anderen Form
oder Beschaffenheit vor, als es in der Natur zu finden ist. Isolierte
PRO364- oder PRO175-Nucleinsäuremoleküle werden
daher von dem PRO364- oder PRO175-Nucleinsäuremolekül unterschieden, wie es in
natürlichen
Zellen existiert. Ein isoliertes PRO364- oder PRO175-Nucleinsäuremolekül schließt jedoch
PRO364- oder PRO175-Nucleinsäuremoleküle ein,
die in Zellen enthalten sind, welche üblicherweise das PRO364 oder
PRO175 exprimieren, wobei sich beispielsweise das Nucleinsäuremolekül an einer
anderen chromosomalen Stelle befindet als in natürlichen Zellen.
-
Die
Bezeichnung „Kontrollsequenzen" bezieht sich auf
DNA-Sequenzen, die zur Expression einer operabel gebundenen Kodiersequenz
in einem bestimmten Wirtsorganismus erforderlich sind. Die Kontrollsequenzen,
die beispielsweise für
Prokaryoten geeignet sind, schließen einen Promotor, gegebenenfalls
eine Operatorsequenz und eine Ribosombindungsstelle ein. Eukaryotische
Zellen sind bekannt dafür,
Promotoren, Polyadenylierungssignale und Enhancer zu verwenden.
-
Nucleinsäure ist „operabel
gebunden", wenn
sie in eine funktionelle Beziehung mit einer anderen Nucleinsäuresequenz
gebracht wird. Beispielsweise ist DNA für eine Präsequenz oder einen Sekretionsleader operabel
an DNA für
ein PRO364- oder PRO175-Polypeptid gebunden, wenn sie als ein Präprotein
exprimiert wird, das an der Sekretion des Polypeptids teilnimmt;
ein Promotor oder ein Enhancer ist operabel an eine Kodiersequenz
gebunden, wenn er die Transkription der Sequenz beeinflusst; oder
eine Ribosombindungsstelle ist operabel an eine Kodiersequenz gebunden,
wenn sie so positioniert ist, dass sie Translation unterstützt. Im Allgemeinen
bedeutet „operabel
gebunden", dass
die DNA-Sequenzen, die verbunden sind, zusammenhängend sind und, im Fall eines
Sekretionsleaders, zusammenhängend
und in Lesephase sind. Enhancer müssen jedoch nicht zusammenhängend sein.
Bindung erfolgt durch Ligation an passenden Restriktionsstellen.
Bestehen solche Stellen nicht, so werden die synthetischen Oligonucleotidadaptoren
oder Linker gemäß herkömmlichen
Praktiken verwendet.
-
„Stringenz" von Hybridisierungsreaktionen
können
Fachleute leicht bestimmen und beruht im Allgemeinen auf einer empirischen
Berechnung, die von Sondenlänge,
Waschtemperatur und Salzkonzentration abhängt. Im Allgemeinen erfordern
längere
Sonden höhere
Temperaturen für
korrektes Anellieren, während kürzere Sonden
niedrigere Temperaturen erfordern. Hybridisierung im Allgemeinen
hängt von
der Fähigkeit denaturierter
DNA ab, neuerlich zu anellieren, wenn komplementäre Stränge in einer Umgebung unter
ihrer Schmelztemperatur vorhanden sind. Je höher der Grad an erwünschter
Homologie zwischen der Sonde und der hybridisierbaren Sequenz ist,
desto höher
ist auch die relative Temperatur, die verwendet werden kann. Als Resultat
folgt, dass höhere
relative Temperaturen dazu neigen würden, die Reaktionsbedingungen
stringenter zu gestalten, während
niedrigere Temperaturen dies weniger verlangen würden. Für zusätzliche Details und Erklärungen zur
Stringenz von Hybridisierungsreaktionen siehe Ausubel et al., Current
Protocols in Molecular Biology, Wiley Interscience Publishers (1995).
-
„Stringente
Bedingungen" oder „Bedingungen
hoher Stringenz" wie
hierin definiert können
als jene Bedingungen identifiziert werden, die: (1) geringe Ionenstärke und
hohe Temperaturen für
das Waschen verwenden, beispielsweise 0,015 M Natriumchlorid/0,0015
M Natriumcitrat/0,1% Natriumdodecylsulfat bei 50°C; (2) während der Hybridisierung ein
denaturierendes Mittel verwenden, wie beispielsweise Formamid, z.
B. 50 Vol.-% Formamid mit 0,1% Rinderserumalbumin/0,1% Ficoll/0,1% Polyvinylpyrrolidon/50
mM Natriumphosphatpuffer bei pH 6,5 mit 750 mM Natriumchlorid, 75
mM Natriumcitrat bei 42°C;
oder (3) 50% Formamid, 5 × SSC
(0,75 M NaCl, 0,075 M Natriumcitrat), 50 mM Natriumphosphat (pH
6,8), 0,1% Natriumpyrophosphat, 5 × Denhardts Lösung, beschallte
Lachssperma-DNA (50 μg/ml),
0,1% SDS und 10% Dextransulfat bei 42°C verwenden, mit Waschschritten
bei 42°C
in 0,2 × SSC
(Natriumchlorid/Natriumcitrat) und 50% Formamid bei 55°C, gefolgt
von einem Waschschritt bei hoher Stringenz bestehend aus 0,1 × SSC, das
EDTA enthält,
bei 55°C.
-
„Moderat
stringente Bedingungen" können wie
von Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, New
York: Cold Spring Harbor Press (1989), beschrieben definiert werden
und schließen
die Verwendung von Waschlösung
und Hybridisierungsbedingungen (z. B. Temperatur, Ionenstärke und%
SDS) ein, die weniger stringent sind als jene, die zuvor beschrieben
wurden. Ein Beispiel für
moderat stringente Bedingungen ist Übernacht-Inkubation bei 37°C in einer
Lösung,
umfassend: 20% Formamid, 5 × SSC
(150 mM NaCl, 15 mM Trinatriumcitrat), 50 mM Natriumphosphat (pH
7,6), 5 × Denhardts
Lösung,
10% Dextransulfat und 20 mg/ml denaturierte gescherte Lachssperma-DNA;
gefolgt von Waschen der Filter in 1 × SSC bei etwa 37–50°C. Fachleute
werden erkennen, wie Temperatur, Ionenstärke usw. nach Erfordernis einzustellen
sind, um Faktoren wie Sondenlänge
und dergleichen Rechnung zu tragen.
-
Die
Bezeichnung „epitopmarkiert", wenn hierin verwendet,
bezieht sich auf ein Hybridpolypeptid, das ein an ein „Markierungs-Polypeptid" fusioniertes PRO364-
oder PRO175-Polypeptid umfasst. Das Markierungs-Polypeptid weist
genug Reste auf, um ein Epitop bereitzustellen, gegen das ein Antikörper hergestellt werden
kann, ist jedoch auch ausreichend kurz, dass es die Aktivität des Polypeptids,
an das es fusioniert ist, nicht stört. Das Markierungs-Polypeptid
ist vorzugsweise auch eher einmalig, sodass der Antikörper mit
anderen Epitopen im Wesentlichen nicht kreuzreagiert. Geeignete
Markierungs-Polypeptide haben im Allgemeinen zumindest sechs Aminosäurenreste
und üblicherweise
zwischen etwa 8 und 50 Aminosäurereste
(vorzugsweise zwischen etwa 10 und 20 Aminosäurereste).
-
„Aktiv” oder „Aktivität" im Kontext von PRO364-
oder PRO175-Varianten bezieht sich auf Form(en) von PRO364- oder
PRO175-Proteinen, die die biologischen und/oder immunologischen
Aktivitäten
von nativem oder natürlich
auftretendem PRO364- oder PRO175-Polypeptid in sich tragen.
-
„Biologische
Aktivität" im Kontext eines
Moleküls,
das PRO364 oder PRO175-Polypeptid
antagonisiert, das durch die hierin offenbarten Screeningtests identifiziert
werden kann (z. B. ein organisches oder anorganisches kleines Molekül, Peptid
etc.), wird dazu verwendet, sich auf die Fähigkeit solcher Moleküle zu beziehen,
sich an das PRO364- oder PRO175-Polypeptid, das hierin identifiziert
wird, zu binden oder damit einen Komplex zu bilden oder aber die
Wechselwirkung mit dem PRO364- oder PRO175-Polypeptid mit anderen Zellproteinen
zu beeinflussen. Besonders bevorzugte biologische Aktivität umfasst
Herzhypertrophie, Aktivität, die
auf systemische Erkrankungen, die Gefäße betreffen, wie z. B. Diabetes
mellitus, sowie Erkrankungen der Arterien, Kapillaren, Venen und/oder
Lymphgefäße und Krebs
wirkt.
-
Die
Bezeichnung „Antagonist" wird im weitesten
Sinne verwendet und schließt
jedes beliebige Molekül ein,
das biologische Aktivitäten
eines hierin offenbarten nativen PRO364- oder PRO175-Polypeptids
teilweise oder gänzlich
blockiert, hemmt oder neutralisiert, z. B., wenn anwendbar, seine
mitogene oder angiogene Aktivität.
Antagonisten von PRO364- oder PRO175-Polypeptid können durch
Eingreifen in die Bindung von PRO364- oder PRO175-Polypeptid an
einen Zellrezeptor wirken, durch Unfähigmachen oder Töten von
Zellen, die von PRO364- oder PRO175-Polypeptid aktiviert worden
sind, oder durch Eingreifen in die Gefäßendothelzellaktivierung nach
Bindung von PRO364- oder PRO175-Polypeptid an einen Zellrezeptor.
All diese Interventionspunkte durch einen PRO364- oder PRO175-Polypeptidantagonisten
sollen als äquivalent
für Zwecke
dieser Erfindung betrachtet werden. Die Antagonisten hemmen die
mitogene, angiogene oder andere biologische Aktivität von PRO364- oder PRO175-Polypeptiden
und sind daher zur Behandlung von Erkrankungen oder Leiden nützlich,
die durch nicht-erwünschte
exzessive Neovaskularisierung gekennzeichnet sind, einschließlich beispielsweise
Tumoren und insbesondere feste maligne Tumoren, rheumatoide Arthritis,
Psoriasis, Atherosklerose, diabetische und ande re Retinopathien,
retrolentale Fibroplasie, altersbedingte Makuladegeneration, neovaskuläres Glaukom,
Hämangiome,
Schilddrüsenhyperplasien
(einschließlich
Basedow-Krankheit), Hornhaut- und andere Gewebstransplantation und
chronische Entzündung.
Die Antagonisten sind ebenfalls zur Behandlung von Erkrankungen
und Störungen
nützlich,
die durch unerwünschte
exzessive Gefäßpermeabilität gekennzeichnet
sind, wie z. B. Ödem
assoziiert mit Gehirntumoren, Asziten, die mit Malignitäten assoziiert
sind, Meigs-Syndrom, Lungenentzündung,
nephrotisches Syndrom, Perikardeffusion (sowie jene, die mit Perikarditis
assoziiert ist) und Pleuraeffusion. Auf ähnliche Weise wird der Begriff „Agonist" im weitesten Sinn verwendet
und umfasst ein beliebiges Molekül,
das eine biologische Aktivität
eines nativen PRO364- oder PRO175-Polypepdtis,
das hierin offenbart ist, nachahmt. Geeignete Agonisten- oder Antagonistenmoleküle umfassen
insbesondere Agonisten- oder Antagonisten-Antikörper oder -Antikörperfragmente,
Fragmente oder Aminosäuresequenzvarianten
von nativen PRO364- oder PRO175-Polypeptiden.
-
„Antikörper" (Abs) und „Immunglobuline" (Igs) sind Glykoproteine,
die dieselben strukturellen Eigenschaften aufweisen. Während Antikörper Bindungsspezifität an ein
spezifisches Antigen zeigen, umfassen Immunglobuline sowohl Antikörper als
auch andere antikörperähnliche
Moleküle,
denen Antigenspezifität
fehlt. Polypeptide letzterer Art werden z. B. in geringeren Ausmaßen durch
das Lymphsystem und in erhöhten
Ausmaßen
durch Myelome produziert. Der Begriff „Antikörper" wird im weitesten Sinn verwendet und
umfasst insbesondere ohne Einschränkung intakte monoklonale Antikörper, polyklonale
Antikörper,
multispezifische Antikörper
(z. B. bispezifische Antikörper),
die aus zumindest zwei intakten Antikörpern gebildet werden, und
Antikörperfragmente,
solange sie die gewünschte
biologische Aktivität
zeigen.
-
„Native
Antikörper" und „native
Immunglobuline" sind üblicherweise
heterotetramere Glykoproteine von etwa 150.000 Dalton, bestehend
aus zwei identischen Leicht-(L-)Ketten und zwei identischen Schwer-(H-)Ketten.
Jede Leichtkette ist an eine Schwerkette durch eine kovalente Disulfidbindung
gebunden, während
die Zahl der Disulfidbindungen unter den Schwerketten der verschiedenen
Immunglobulinisotypen variiert. Jede Schwer- und Leichtkette weist
auch regelmäßig beabstandete Intraketten-Disulfidbrücken auf. Jede
Schwerkette weist an einem Ende eine variable Domäne (VH) gefolgt von einigen konstanten Domänen auf.
Jede Leichtkette weist an einem Ende eine variable Domäne (VL) und eine konstante Domäne an ihrem anderen Ende auf;
die konstante Domäne
der Leichtkette ist mit der ersten konstanten Domäne der Schwerekette
angeordnet, und die variable Leichtkettendomäne ist mit der variablen Domäne der Schwerkette
angeordnet. Spezielle Aminosäurereste
sollen eine Schnittfläche
zwischen den variablen Leicht- und Schwerkettendomänen bilden.
-
Der
Begriff „variabel" bezieht sich auf
die Tatsache, dass bestimmte Abschnitte der variablen Domänen sich
umfassend in der Sequenz zwischen Antikörpern unterscheiden und in
der Bindung und Spezifität jedes
bestimmten Antikörpers
zu und für
sein spezielles Antigen verwendet werden. Jedoch ist die Variabilität nicht
gleichmäßig in den
variablen Domänen
von Antikörpern
verteilt. Sie ist in drei Segmente konzentriert, die komplementaritätsbestimmende
Regionen (CDRs) oder hypervariable Regionen sowohl in den variablen Leichtketten-
als auch Schwerkettendomänen
genannt werden. Die höchst
konservierten Abschnitte der variablen Domänen werden Gerüstregionen
(FR) genannt. Die variablen Domänen
der nativen Schwer- und Leichtketten umfassen jeweils vier FR-Regionen,
die großteils
eine Beta-Faltblattkonfiguration annehmen, die durch drei CDRs verbunden
ist, die Schleifen bilden, die die Beta-Faltblattstruktur verbinden
und in manchen Fällen
einen Teil davon bilden. Die CDRs in jeder Kette werden in enger
Nähe durch
die FR-Regionen zusammengehalten und tragen mit den CDRs aus den
anderen Ketten zur Bildung der Antigenbindungsstelle von Antikörpern bei.
Siehe Kabat et al., NIH Publ. Nr. 91-3242, Band 1, Seiten 647–669 (1991).
Die konstanten Domänen
sind nicht direkt in die Bindung eines Antikörpers an ein Antigen involviert,
zeigen aber verschiedene Effektorfunktionen, wie z. B. Teilnahme
des Antikörpers
an antikörperabhängiger Zelltoxizität.
-
„Antikörperfragmente" umfassen einen Abschnitt
eines intakten Antikörpers,
vorzugsweise die Antigenbindungs- oder variable Region des intakten
Antikörpers.
Beispiele für
Antikörperfragmente
umfassen Fab-, Fab'-,
F(ab')2-
und Fv-Fragmente; Diabodies; lineare Antikörper (Zapata et al., Protein
Eng. 8(10), 1057–1062
(1995)); einket tige Antikörpermoleküle; und
multispezifische Antikörper,
gebildet aus Antikörperfragmenten.
-
Papainverdau
von Antikörpern
produziert zwei identische Antigenbindungsfragmente, genannt „Fab"-Fragmente, jeweils
mit einer einzelnen Antigen-Bindungsstelle, und ein verbleibendes „Fc"-Fragment, eine Bezeichnung,
die die Fähigkeit
widerspiegelt, leicht zu kristallisieren. Pepsinbehandlung ergibt
ein F(ab')2-Fragment, das zwei Antigen-kombinierende
Stellen aufweist und dennoch zur Vernetzung von Antigen in der Lage
ist.
-
„Fv" ist das minimale
Antikörperfragment,
das eine vollständige
Antigenerkennungs- und
-bindungsstelle aufweist. Diese Region besteht aus einem Dimer einer
variablen Schwer- und einer variablen Leichtkettendomäne in enger,
nicht-kovalenter Assoziation. In dieser Konfiguration erfolgt eine
Wechselwirkung zwischen den drei CDRs jeder variablen Domäne zur Definition
einer Antigen-Bindungsstelle an der Oberfläche des VH-VL-Dimers. Gemeinsam verleihen die sechs CDRs
dem Antikörper
Antigen-Bindungsspezifität.
Jedoch weist sogar eine einzelne variable Domäne (oder die Hälfte eines
Fv, das nur drei CDRs umfasst, die für ein Antigen spezifisch sind)
die Fähigkeit
auf, Antigen zu erkennen und zu binden, dies jedoch bei einer geringeren Affinität als die
gesamte Bindungsstelle.
-
Das
Fab-Fragment enthält
auch die konstante Domäne
der leichten Kette und die erste konstante Domäne (CH1) der schweren Kette.
Fab'-Fragmente unterscheiden
sich von Fab-Fragmenten durch die Addition einiger weniger Reste
am Carboxy-Terminus
der Schwerketten-CH1-Domäne,
einschließlich
eines oder mehrerer Cysteine aus der Antikörper-Gelenksregion. Fab'-SH ist hierin die
Bezeichnung für
Fab', in dem der/die Cysteinrest(e)
der konstanten Domänen
eine freie Thiolgruppe aufweist/aufweisen. F(ab')2-Antikörperfragmente
wurden ursprünglich
als Paare von Fab'-Fragmenten
produziert, die Gelenks-Cysteine zwischen sich aufwiesen. Auch andere
chemische Bindungen sind für
Antikörperfragmente
bekannt.
-
Die „leichten
Ketten" von Antikörpern (Immunglobulinen)
aus jeder beliebigen Wirbeltierspezies können einem oder zwei eindeutig
unterscheidbaren Typen, genannt kappa (k) und lambda (λ), basierend
auf den Aminosäuresequenzen
ihrer konstanten Domänen
zugeordnet werden.
-
Je
nach Aminosäuresequenz
der konstanten Domäne
ihrer schweren Ketten können
Immunglobuline verschiedenen Klassen zugeordnet werden. Es gibt
fünf Hauptklassen
von Immunglobulinen: IgA, IgD, IgE, IgG und IgM, und mehrere von
diesen können
weiters in Unterklassen (Isotypen) unterteilt werden, z. B.: IgG1, IgG2,
IgG3, IgG4, IgA und IgA2. Die konstanten Schwerkettendomänen, die
den verschiedenen Klassen von Immunglobulinen entsprechen, werden
jeweils α, δ, ε, γ und μ genannt,
Die Untereinheitsstrukturen und dreidimensionalen Konfigurationen
von verschiedenen Klassen von Immunglobulinen sind bekannt.
-
Die
Bezeichnung „monoklonaler
Antikörper" wie hierin verwendet
bezieht sich auf einen Antikörper, der
aus einer Population von im Wesentlichen homogenen Antikörpern gewonnen
wurde, d. h. dass die einzelnen Antikörper, aus denen die Population
besteht, identisch sind, unter Ausnahme möglicher, natürlich vorkommender
Mutationen, die in geringen Mengen vorhanden sein können. Monoklonale
Antikörper
sind höchst spezifisch
und gegen eine einzelne Antigenstelle gerichtet. Weiters ist im
Gegensatz zu herkömmlichen
(polyklonalen) Antikörperformulierungen,
die typischerweise verschiedene Antikörper umfassen, die gegen verschiedene
Determinanten (Epitope) gerichtet sind, jeder monoklonale Antikörper gegen
eine einzelne Determinante auf dem Antigen gerichtet. Zusätzlich zu
ihrer Spezifität
sind die monoklonalen Antikörper
vorteilhaft, insofern als dass sie durch die Hybridomkultur synthetisiert
werden, nicht-kontaminiert von anderen Immunglobulinen. Der Modifikator „monoklonal" gibt den Charakter
des Antikörpers
an, wie er von einer im Wesentlichen homogenen Population von Antikörpern erhalten
wird, und ist nicht so beschaffen, dass er Produktion des Antikörpers durch
ein bestimmtes Verfahren erfordert. Zum Beispiel können die
monoklonalen Antikörper, die
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, durch das Hybridomverfahren hergestellt
werden, das zuerst von Kohler et al., Nature 256, 495 (1975), beschrieben
ist, oder können
durch DNA-Rekombinationsverfahren
(siehe z. B.
US-Patent Nr. 4.816.567 )
hergestellt werden. Die „monoklonalen
Antikörper" können auch
aus Phagenantikörperbibliotheken
unter Verwendung der in Clackson et al., Nature 352, 624–628 (1991), und
Marks et al., J. Mol. Biol. 222, 581–597 (1991), beschriebenen
Verfahren isoliert werden.
-
Die
hierin angeführten
monoklonalen Antikörper
umfassen insbesondere „chimäre" Antikörper (Immunglobuline),
in welchen ein Abschnitt der Schwer- und/oder Leichtkette mit den
entsprechenden Sequenzen in Antikörpern identisch ist oder zu
ihnen homolog ist, die von einer besonderen Spezies abstammen oder
einer besonderen Antikörperklasse
oder -unterklasse angehören,
während
der Rest der Kette(n) mit entsprechenden Sequenzen in Antikörpern, die
von einer anderen Spezies abstammen oder einer anderen Antikörperklasse
oder -nterklasse angehören,
identisch oder homolog sind, sowie Fragmente solcher Antikörper, solange
sie die gewünschte
biologische Aktivität
zeigen.
US-Patent Nr. 4.816.567 ,
Morrison et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81, 6851–6855 (1984).
-
Humanisierte
Formen von nicht-menschlichen (z. B. Maus-)Antikörpern sind chimäre Immunglobuline, Immunglobulinketten
oder Fragmente davon (wie z. B. Fv, Fab, Fab', F(ab')2 oder andere
Antigen-bindende Subsequenzen von Antikörpern), die eine Mindest-Sequenz,
abgeleitet aus nicht-menschlichem Immunglobulin, enthalten. Humanisierte
Antikörper
umfassen meistens menschliche Immunglobuline (Empfängerantikörper), in
denen Reste aus einer komplementaritätsbestimmenden Region (CDR)
des Empfängers
durch Reste aus einer CDR einer nicht-menschlichen Spezies (Spenderantikörper) wie
Maus, Ratte oder Kaninchen mit der erwünschten Spezifität, Affinität und Kapazität ersetzt
sind. In manchen Fällen
sind Fv-Gerüstreste
des menschlichen Immunglobulins durch entsprechende nicht-menschliche
Reste ersetzt. Humanisierte Antikörper können auch Reste umfassen, die
weder im Empfängerantikörper noch
in den importierten CDR- oder Gerüstsequenzen zu finden sind.
Diese Modifikationen werden gemacht, um die Antikörperleistung
zu verfeinern und zu maximieren. Im Allgemeinen umfasst der humanisierte
Antikörper
im Wesentlichen die gesamte von zumindest einer, und typischerweise
zwei, variablen Domä nen,
in denen alle oder im Wesentlichen alle der CDR-Regionen jenen eines
nicht-menschlichen
Immunglobulins entsprechen und alle oder im Wesentlichen alle der
FR-Regionen jene einer menschlichen Immunglobulin-Sequenz sind.
Die humanisierten Antikörper umfassen
vorzugsweise auch zumindest einen Abschnitt einer konstanten Immunglobulinregion
(Fc), typischerweise jenen eines menschlichen Immunglobulins. Für weitere
Details siehe Jones et al., Nature 321, 522–525 (1986), Riechmann et al.,
Nature 332, 323–329
(1988), und Presta, Curr. Op. Struct. Biol. 2, 593–596 (1992).
Der humanisierte Antikörper
umfasst einen PRIMATIZEDTM Antikörper, worin
die Antigenbindungsregion des Antikörpers von einem Antikörper stammt,
der durch Immunisierung von Makaken-Affen mit dem Antigen von Interesse
stammt.
-
„Einkettige
Fv"- oder „sFv"-Antikörperfragmente
umfassen die VH- und VL-Domänen eines
Antikörpers, worin
diese Domänen
in einer einzigen Polypeptidkette vorhanden sind. Vorzugsweise umfasst
das Fv-Polypeptid weiters einen Polypeptidlinker zwischen den VH- und VL-Domänen, was
dem sFv die Möglichkeit
gibt, die erwünschte
Struktur für
Antigenbindung zu bilden. Einen Überblick
zum Thema sFv liefert Pluckthun in The Pharmacology of Monoclonal
Antibodies, Bd. 113, Rosenburg & Moore
(Hrsg.), Springer-Verlag, New York, 269–315 (1994).
-
Die
Bezeichnung „Diabodies" bezieht sich auf
kleine Antikörperfragmente
mit zwei Antigen-Bindungsstellen, worin die Fragmente eine variable
Schwerkettendomäne
(V
H) verbunden mit einer variablen Leichtkettendomäne (V
L) in derselben Polypeptidkette (V
H-V
L) umfassen. Unter
Verwendung eines Linkers, der zu kurz ist, um Paarung zwischen den
zwei Domänen
an derselben Kette zu ermöglichen,
werden die Domänen
gezwungen, mit den komplementären
Domänen
einer anderen Kette Paare zu bilden und zwei Antigen-Bindungsstellen
zu schaffen. Diabodies werden ausführlicher beispielsweise in
der
EP 404.097 ; der
WO 93/11161 ; und in Hollinger
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 6444–6448 (1993), beschrieben.
-
Ein „isolierter" Antikörper ist
einer, der aus einer Komponente seiner natürlichen Umgebung identifiziert
und getrennt und/oder gewonnen wurde. Verunreinigende Komponenten
seiner natürlichen
Umgebung sind Materialien, die diagnostische oder the rapeutische
Verwendungen für
den Antikörper
stören
würden,
und können
Enzyme, Hormone und andere proteinhältige oder nicht-proteinhältige Gelöststoffe
einbinden. In bevorzugten Ausführungsformen
wird der Antikörper
(1) zu einer Reinheit von über
95 Gew.-% des Antikörpers, bestimmt
durch das Lowry-Verfahren, und am meisten bevorzugt zu einer Reinheit
von über
99 Gew.-%, (2) zu einem ausreichenden Grad, um zumindest 15 Reste
von N-terminaler oder innerer Aminosäuresequenz zu erhalten, mittels
eines Zentrifugenröhrchensequenzierers
oder (3) bis zur Homogenität
mittels SDS-PAGE unter reduzierenden oder nichtreduzierenden Bedingungen
mittels Coomassie-Blau- oder, vorzugsweise, Silberfärbung gereinigt.
Isolierter Antikörper
schließt
den Antikörper
in situ innerhalb rekombinanter Zellen ein, da zumindest eine Komponente
der natürlichen
Umgebung des Antikörpers
nicht vorhanden ist. Üblicherweise wird
ein isolierter Antikörper
jedoch durch zumindest einen Reinigungsschritt hergestellt.
-
Das
Wort „Markierung", sofern hierin verwendet,
bezieht sich auf eine nachweisbare Verbindung oder Zusammensetzung,
die direkt oder indirekt an den Antikörper konjugiert ist, um einen „markierten" Antikörper zu
bilden. Die Markierung kann durch sich selbst nachweisbar sein (z.
B. Radioisotopmarkierungen oder fluoreszierende Markierungen) oder
kann, im Fall einer enzymatischen Markierung, chemische Änderung
einer Substratverbindung oder -zusammensetzung katalysieren, die
wiederum nachweisbar ist.
-
Unter „Festphase" wird eine nichtwässrige Matrix
verstanden, an die der Antikörper
der vorliegenden Erfindung anhaften kann. Beispiele für Festphasen,
die hierzu gehören,
schließen
jene ein, die teilweise oder vollständig aus Glas (z. B. Controlled
Pore Glass), Polysacchariden (z. B. Agarose), Polyacrylamiden, Polystyrol,
Polyvinylalkohol und Silikonen gebildet sind. In bestimmten Ausführungsformen,
je nach Kontext, kann die Festphase den Well einer Testplatte umfassen,
in anderen ist sie eine Reinigungssäule (z. B. eine Affinitätschromatographiesäule). Diese
Bezeichnung umfasst auch eine diskontinuierliche Festphase aus einzelnen Teilchen,
wie z. B. jene, die um
US-Patent
Nr. 4.275.149 beschrieben werden.
-
Ein „Liposom" ist ein kleines
Vesikel, das sich aus verschiedenen Typen an Lipiden, Phospholipiden und/oder
Tensid zusammensetzt und zur Zufuhr eines Wirkstoffs (wie z. B.
dem PRO364- oder PRO175-Polypeptid oder Antikörpern dazu, die hierin offenbart
sind) zu einem Säugetier
nützlich
ist. Die Komponenten des Liposoms sind üblicherweise in einer zweischichtigen
Formation angeordnet, ähnlich
der Lipidanordnung biologischer Membranen.
-
Wie
hierin verwendet beschreibt die Bezeichnung „Immunadhäsin" antikörperähnliche Moleküle, die die
Bindungsspezifität
eines heterologen Proteins (eines „Adhäsins") mit den Effektorfunktionen von konstanten
Immunglobulindomänen
kombinieren. Strukturell umfassen die Immunadhäsine eine Fusion einer Aminosäuresequenz
mit der gewünschten
Bindungsspezifität,
die anders ist als die Antigenerkennung und Bindungsstelle eines
Antikörpers
(d. h. sie ist „heterolog"), und einer Sequenz
einer konstanten Immunglobulindomäne. Der Adhäsinteil eines Immunglobulinmoleküls ist typischerweise
eine zusammenhängende
Aminosäuresequenz,
die zumindest die Bindungsstelle eines Rezeptors oder eines Liganden
umfasst. Die Sequenz in der konstanten Immunglobulindomäne im Immunadhäsin kann
von einem beliebigen Immunglobulin erhalten werden, wie z. B. IgG-1-,
IgG-2-, IgG-3- oder IgG-4-Subtypen, IgA (einschließlich IgA1
und IgA2), IgE, IgD oder IgM.
-
II. Zusammensetzungen und Verfahren der
Erfindung
-
A. Herstellung der PRO364- oder PRO175-Polypeptide
-
Die
vorliegende Erfindung verwendet isolierte Nucleotidsequenzen, die
für Polypeptide
kodieren, die in der vorliegenden Anmeldung als PRO364 (auch als
PRO687 oder UNQ319 bezeichnet) und als PRO175 bezeichnet werden.
Insbesondere wurden cDNAs, die für
PRO364- und PRO175-Polypeptide kodieren, isoliert und verwendet,
wie näher
in den nachstehenden Beispielen offenbart wird. Es gilt anzumerken,
dass Proteine, die in getrennten Expressionsdurchgängen produziert
wurden, unterschiedliche PRO-Nummern verliehen bekommen können, dass
jedoch die UNQ-Nummer für
jede bestimmte DNA und das kodierte Protein einmalig ist und nicht
geändert
wird.
-
Die
nachstehende Beschreibung betrifft primär die Produktion von PRO364-
und PRO175-Polypeptid durch Kultivierung von Zellen, die mit einem
Vektor transformiert oder transfiziert wurden, der Nucleinsäure enthält, die
für PRO364-
oder PRO175-Polypeptid
kodiert. Es versteht sich natürlich,
dass alternative Verfahren, die fachbekannt sind, verwendet werden
können,
um PRO364 oder PRO175 herzustellen. Zum Beispiel können PRO364-
oder PRO175-Polypeptidsequenzen oder Abschnitte davon durch direkte
Peptidsynthese unter Verwendung von Festphasenverfahren produziert
werden. Siehe z. B. Stewart et al., Solid-Phase-Peptide Synthesis
(W. H. Freeman Co., San Francisco, CA (1969), Merrifield, J. Am.
Chem. Soc. 85, 2149–2154 (1963).
In-vitro-Proteinsynthese kann unter Verwendung manueller Verfahren
oder durch Automatisierung durchgeführt werden. Automatisierte
Synthese kann erreicht werden, zum Beispiel mit einem Applied Biosystems
Peptide Synthesizer (Foster City, CA) unter Verwendung der Anweisungen
des Herstellers. Verschiedene Abschnitte PRO364 oder PRO175 können separat
chemisch synthetisiert werden und unter Verwendung chemischer oder
enzymatischer Verfahren kombiniert werden, um das Volllängen-PRO364-
oder -PRO175-Polypeptid zu produzieren.
-
Isolierung von DNA, die für PRO364
oder PRO175 kodiert
-
DNA,
die für
PRO364- oder PRO175-Polypeptid kodiert, kann aus einer cDNA-Bibliothek gewonnen werden,
die aus Gewebe hergestellt wird, von dem angenommen wird, dass es
die für
PRO364 oder PRO175 kodierende mRNA aufweist und diese in einem nachweisbaren
Ausmaß exprimiert.
Demgemäß können DNAs, die
für menschliches
PRO364 oder menschliches PRO175 kodieren, leicht aus einer cDNA-Bibliothek gewonnen
werden, die aus menschlichem Gewebe hergestellt wird, wie es auch
in den Beispielen beschrieben ist. Das für PRO364- oder PRO175-Polypeptid
kodierende Gen kann auch aus einer genomischen Bibliothek oder mittels
Oligonucleotidsynthese gewonnen werden.
-
Bibliotheken
können
mit Sonden (wie Antikörpern
gegen das PRO364- oder PRO175-Poyleptid oder Oligonucleotide mit
zumindest etwa 20–80
Basen) gescreent werden, deren Zweck es ist, das Gen von Interesse
oder das durch dieses Gen kodierte Protein zu identifizieren. Screening
der cDNA- oder der genomischen Bibliothek mit der ausgewählten Sonde
kann unter Verwendung von Standardverfahren durchgeführt werden, die
z. B. in Sambrook et al., s. o., beschrieben sind. Ein alternatives
Mittel zum Isolieren des für
PRO364 oder PRO175 kodierenden Gens ist die Verwendung der PCR-Methode
[Sambrook et al., s. o.; Dieffenbach et al., PCR Primer: A Laboratory
Manual (Cold Spring Harbor Laboratory Press (1995))].
-
Die
nachstehenden Beispiele beschreiben Verfahren zum Screenen einer
cDNA-Bibliothek.
Die als Sonden ausgewählten
Oligonucleotidsequenzen sollten eine ausreichende Länge aufweisen
und ausreichend eindeutig sein, sodass falsche Positive minimiert
werden. Das Oligonucleotid ist vorzugsweise so markiert, dass es
durch Hybridisierung an DNA in der zu screenenden Bibliothek nachgewiesen
werden kann. Markierungsverfahren sind auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt und umfassen die Verwendung von radioaktiven Markierungen
wie z. B. von 32P-markiertem ATP, Biotinylierung
oder Enzymmarkierung. Hybridisierungsbedingungen, einschließlich moderater
Stringenz und hoher Stringenz, sind in Sambrook et al., s. o., beschrieben.
-
Sequenzen,
die in solchen Bibliotheks-Screening-Verfahren identifiziert werden,
können
mit anderen bekannten Sequenzen, die in öffentlichen Datenbanken wie
z. B. GenBank oder anderen privaten Sequenzdatenbanken hinterlegt
und zugänglich
sind, verglichen und abgeglichen werden. Sequenzidentität (entweder auf
Niveau der Aminosäuren
oder der Nucleotide) innerhalb definierter Regionen des Moleküls oder über die gesamte
Volllängensequenz
hinweg kann mittels Sequenzanordnung unter Verwendung von Computer-Softwareprogrammen
wie z. B. ALIGN, DNAStar und INHERIT bestimmt werden.
-
Nucleinsäure mit
Protein-kodierender Sequenz kann durch Screenen ausgewählter cDNA-
oder genomischer Bibliotheken unter Verwendung der hierin zum ersten
Mal offenbarten, abgeleiteten Aminosäuresequenz und, sofern erforderlich,
unter Verwendung herkömmlicher
Primerextensionsverfahren wie in Sambrook et al., s. o., beschrieben
gewonnen werden, um Vorläufer
und Verarbeitungs-Zwischenprodukte von mRNA zu detektieren, die
eventuell nicht in cDNA revers-transkribiert worden sind.
-
Zusätzlich zu
dem hierin beschriebenen Nativsequenz-PRO364-Polypeptid oder -PRO175-Polypeptid voller
Länge versteht
es sich, dass PRO364- oder PRO175-Varianten hergestellt werden können. PRO364- oder
PRO175-Varianten können
durch Einführung
geeigneter Nucleotidänderungen
in die für
PRO364 oder PRO175 kodierende DNA hergestellt werden oder durch
Synthese des gewünschten
PRO364- oder PRO175-Polypeptids. Fachleuten wird bekannt sein, dass
Aminosäureänderungen
posttranslationale Prozesse des PRO364- oder PRO175-Polypeptids
verändern
können,
wie z. B. die Anzahl oder Position von Glykosylierungsstellen oder Ändern der
Membranverankerungs-Eigenschaften.
-
Variationen
im nativen Volllängensequenz-PRO364
oder -PRO175 oder in verschiedenen Domänen des hierin beschriebenen
PRO364- oder PRO175-Polypeptids können gemacht werden, beispielsweise
unter Verwendung beliebiger Verfahren und Richtlinien für konservative
und nicht-konservative Mutationen, die beispielsweise im
US-Patent Nr. 5.364.934 beschrieben
sind. Variationen können
eine Substitution, Deletion oder Insertion von einem oder mehrerer
Codons sein, die für
das PRO364- oder
PRO175-Polypeptid kodieren, die zu einer Änderung der Aminosäuresequenz
des PRO364- oder PRO175-Polypeptids im Vergleich mit Nativsequenz-PRO364
oder -PRO175 führen.
Gegebenenfalls erfolgt diese Variation durch Substitution von zumindest
einer Aminosäure
mit jeder anderen Aminosäure
in einer oder mehreren Domänen
des PRO364- oder PRO175-Polypeptids. Hilfestellung bei der Bestimmung,
welcher Aminosäurerest
insertiert, substituiert oder deletiert werden kann, ohne die erwünschte Aktivität negativ
zu beeinflussen, kann durch Vergleichen der Sequenz des PRO364-
oder PRO175-Polypeptids mit jener von homologen bekannten Proteinmolekülen und durch
Minimieren der Anzahl an Aminosäuresequenzänderungen
in Regionen hoher Homologie gefunden werden. Aminosäuresubstitutionen
kön nen
durch Ersetzen einer Aminosäure
durch eine andere Aminosäure mit ähnlichen
strukturellen und/oder chemischen Eigenschaften, beispielsweise
durch Ersetzen eines Leucins mit einem Serin, d. h. durch konservative
Aminosäureersetzungen,
entstehen. Insertionen oder Deletionen können gegebenenfalls im Bereich
von etwa 1 bis 5 Aminösäuren liegen.
Die zugelassene Variation kann durch systematisches Durchführen von
Insertionen, Deletionen oder Substitutionen von Aminosäuren in
die Sequenz und Testen der resultierenden Varianten auf Aktivität in einem
beliebigen der In-vitro-Tests, die in den Beispielen nachstehend
beschrieben sind, bestimmt werden.
-
Die
Variationen können
unter Verwendung von fachbekannten Verfahren, wie z. B. oligonucleotidvermittelter
(ortsspezifischer) Mutagenese, Alaninscanning und PCR-Mutagenese hergestellt
werden. Ortsgerichtete Mutagenese [Carter et al., Nucl. Acids Res.
13, 4331 (1986), Zoller et al., Nucl. Acids Res. 10, 6487 (1987)],
Kassettenmutagenese [Wells et al., Gene 34, 315 (1985)], Restriktionsselektionsmutagenese
[Wells et al., Philos. Trans. R. Soc. London SerA 317, 415 (1986)]
oder andere bekannte Verfahren können
auf der klonierten DNA durchgeführt
werden, um die für
PRO364-kodierende Varianten-DNA zu produzieren.
-
Scanning-Aminosäureanalyse
kann ebenfalls verwendet werden, um eine oder mehrere Aminosäuren entlang
einer zusammenhängenden
Sequenz zu identifizieren. Unter den bevorzugten Scanning-Aminosäuren sind
relativ kleine, neutrale Aminosäuren.
Solche Aminosäuren
umfassen Alanin, Glycin, Serin und Cystein. Alanin ist typischerweise
eine bevorzugte Scanning-Aminosäure
in dieser Gruppe, da sie die Seitenkette über den Beta-Kohlenstoff eliminiert
und es weniger wahrscheinlich ist, dass sie die Hauptkettenkonformation
der Variante ändert.
Alanin wird typischerweise ebenfalls bevorzugt, weil sie die häufigste
Aminosäure
ist. Weitres ist sie häufig
in beiden begrabenen und exponierten Positionen zu finden [Creighton,
The Proteins, W. H. Freeman & Co.,
N.Y, Chothia, J. Mol. Biol. 150, 1 (1976)]. Wenn Alaninsubstitution
keine adäquaten
Mengen an Varianten erbringt, kann eine isoterische Aminosäure verwendet
werden.
-
Modifikationen von PRO364
-
Kovalente
Modifikationen von PRO364- oder PRO175-Polypeptiden sind im Schutzumfang
dieser Erfindung enthalten. Eine Form von kovalenter Modifikation
umfasst das Umsetzen von Aminosäureresten
eines PRO364- oder PRO175-Polypeptids, auf das abgezielt wird, mit
einem organischen Derivatisierungsmittel, das in der Lage ist, sich
mit ausgewählten
Seitenketten oder den N- oder C-terminalen Resten eines PRO364-
oder PRO175-Polypeptids umzusetzen. Derivatisierung mit bifunktionalen
Mitteln ist z. B. zur Vernetzung von PRO364 oder PRO175 mit einer
wasserunlöslichen
Trägermatrix
oder Oberfläche
zur Verwendung im Verfahren zur Reinigung von Anti-PRO364- oder
-PRO175-Antikörpern
und umgekehrt nützlich.
Häufig
verwendete Vernetzer umfassen z. B. 1,1-Bis(diazoacetyl)-2-phenylethan,
Glutaraldehyd, N-Hydroxysuccinimidester,
z. B. Ester mit 4-Azidosalicylsäure,
homobifunktionelle Imidoester, einschließlich Disuccinimidylester wie
z. B. 3,3'-Dithiobis(succinimidylpropionat),
bifunktionale Maleinimide wie z. B. Bis-N-maleinimido-1,8-octan
und Mittel wie z. B. Methyl-3-[(p-azidophenyl)dithio]propioimidat.
-
Andere
Modifikationen umfassen Deamidierung von Glutaminyl- und Asparaginylresten
zu den entsprechenden Glutamyl- bzw. Aspartylresten, Hydroxylierung
von Prolin und Lysin, Phosphorylierung von Hydroxygruppen von Seryl-
oder Threonylresten, Methylierung der α-Aminogruppen von Lysin-, Arginin-
und Histidin-Seitenketten [T. E. Creighton, Proteins: Structure
and Molecular Properties, W. H. Freeman & Co., San Francisco, 79–86 (1983)],
Acetylierung des N-terminalen Amins und Amidierung jeder beliebigen
C-terminalen Carboxygruppe.
-
Eine
andere Art kovalenter Modifikation des PRO364- oder PRO175-Polypeptids,
dies in den Schutzumfang dieser Erfindung fällt, umfasst das Ändern des
nativen Glykosylierungsmusters des Polypeptids. „Ändern des nativen Glykosylierungsmusters" bedeutet für die vorliegenden
Zwecke die Deletion von einer oder mehreren Kohlenhydratgruppierungen,
die in Nativsequenz-PRO364- oder -PRO175-Polypeptid zu finden sind,
und/oder das Addieren einer oder mehrerer Glykosylierungsstellen,
die im Nativsequenz-PRO364- oder -PRO175-Polypeptid nicht zu finden
sind.
-
Das
Hinzufügen
von Glykosylierungsstellen zum PRO364- oder PRO175-Polypeptid kann
durch Ändern
der Aminosäuresequenz
davon erfolgen. Die Änderung
kann beispielsweise durch die Addition von oder die Substitution
durch einen oder mehrere Serin- oder Threoninreste zum oder am Nativsequenz-PRO364- oder
-PRO175-Polypeptid
(für O-gebundene
Glykosylierungsstellen) durchgeführt
werden. Die PRO364- oder PRO175-Aminosäuresequenz kann gegebenenfalls
durch Änderungen
auf DNA-Niveau geändert
werden, insbesondere durch Mutation der DNA, die für das PRO364-
oder PRO175-Polypeptid kodiert, an präselektierten Basen, sodass
Codons gebildet werden, die zu den erwünschten Aminosäuren translatieren.
-
Ein
anderes Mittel zur Steigerung der Anzahl an Kohlenhydratgruppierungen
am PRO364- oder PRO175-Polypeptid ist chemisches oder enzymatisches
Binden von Glykosiden an das Polypeptid. Solche Verfahren werden
auf dem Gebiet der Erfindung, z. B. in der
WO 87/05330 , veröffentlicht am 11. September 1987,
und in Aplin & Wriston,
CRC Crit. Rev. Biochem., 259–306
(1981), beschrieben.
-
Das
Entfernen von Kohlenhydratgruppierungen, die am PRO364- oder PRO175-Polypeptid vorhanden
sind, kann chemisch oder enzymatisch oder durch Mutationssubstitutionen
von Codons, die für
Aminosäurereste
kodieren, die als Targets für
Glykosylierung dienen, durchgeführt
werden. Chemische Deglykosylierungsverfahren sind auf dem Gebiet
der Erfindung bekannt und werden beispielsweise von Hakimuddin et
al., Arch. Biochem. Biophys. 259, 52 (1987), und von Edge et al.,
Anal. Biochem. 118, 131 (1981), beschrieben. Enzymatische Spaltung
von Kohlenhydratgruppierungen an Polypeptiden kann durch die Verwendung
einer Vielzahl an Endo- und
Exo-Glykosidasen erreicht werden, wie von Thotakura et al., Meth.
Enzymol. 138, 350 (1987), beschrieben wird.
-
Eine
andere Art von kovalenter Modifikation von PRO364 oder PRO175 umfasst
das Binden des PRO364- oder PRO175-Polypeptids an eines einer Vielzahl
nicht-proteinhältiger Polymere,
z. B. Polyethylenglykol (PEG), Polypropylenglykol oder Polyoxyalkylene,
auf die Art und Weise, die in den
US-Patenten
Nr. 4.640.835 ;
4.496.689 ;
4.301.144 ;
4.670.417 ;
4.791.192 oder
4.179.337 beschrieben wird.
-
Die
PRO364- oder PRO175-Polypeptide der vorliegenden Erfindung können auch
auf eine Weise modifiziert werden, dass Hybridmoleküle gebildet
werden, die ein PRO364- oder PRO175-Polypeptid, fusioniert an ein
anderes, heterologes Polypeptid oder eine andere, heterologe Aminosäuresequenz,
umfasst. In einer Ausführungsform
umfasst solch ein Hybridmolekül
eine Fusion eines PRO364- oder PRO175-Polypeptids mit einem Markierungspolypeptid,
das ein Epitop bereitstellt, an das sich ein Anti-Markierungs-Antikörper selektiv binden
kann. Die Epitopmarkierung wird im Allgemeinen an den Amino- oder
Carboxyterminus des PRO364- oder PRO175-Polypeptids platziert. Die Gegenwart
solcher Epitop-markierten Formen eines PRO364- oder PRO175-Polypeptids
kann unter Verwendung eines Antikörpers gegen das Markierungs-Polypeptid
nachgewiesen werden. Die Bereitstellung der Epitopmarkierung ermöglicht es
somit auch, dass PRO364- oder PRO175-Polypeptid leicht mittels Affinitätsreinigung
unter Verwendung eines Anti-Markierungs-Antikörpers oder eines anderen Typs
von Affinitätsmatrize,
die sich an die Epitopmarkierung bindet, gereinigt werden kann. In
einer alternativen Ausführungsform
kann das Hybridmolekül
eine Fusion eines PRO364- oder PRO175-Polypeptids mit einem Immunglobulin
oder einer speziellen Region eines Immunglobulins umfassen. Für eine bivalente
Form des Hybridmoleküls
kann eine solche Fusion an die Fc-Region eines IgG-Moleküls sein.
Gegebenenfalls umfasst das Hybridmolekül eine PRO364- oder PRO175-ECD-Sequenz
fusioniert an eine Fc-Region eines IgG-Moleküls.
-
Verschiedene
Markierungspolypeptide und ihre jeweiligen Antikörper sind auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt. Beispiele umfassen Poly-Histidin-(polty-his-)
oder Pole-Histidin-Glycin-(poly-his-gly-)Markierungen; das flu-HA-Markierungspolypeptid
und seinen Antikörper
12CA5 [Field et al., Mol. Cell. Biol. 8, 2159–2165 (1988)]; die c-myc-Markierung
und die Antikörper
8F9, 3C7, 6E10, G4, B7 und 9E10 hierzu [Evas et al., Molecular and
Cellular Biology 5, 3610–3616
(1985)]; und die Herpes-Simplex-Virus-Glykoprotein-D-(-gD-)Markierung
und ihren Antikörper
[Paborsky et al., Protein Engineering 3(6), 547–553 (1990)). Andere Markierungspolypeptide
umfassen das Flag-Peptid [Hopp et al., BioTechnology 6, 1204–1210 (1988)];
das KT3-Epitoppeptid [Martin et al., Science 255, 192–194 (1992)];
ein α-Tubulinepitoppeptid
[Skinner et al., J. Biol. Chem. 266, 15163–15166 (1991)]; und die T7-Gen-10-Proteinpeptidmarkierung
[Lutz-Freyermuth et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 6393–6397 (1990)].
-
Das
PRO364- oder PRO175-Polypeptid der vorliegenden Erfindung kann ebenfalls
auf eine Art und Weise modifiziert werden, um ein Hybridmolekül zu bilden,
das ein PRO364- oder PRO175-Polypeptid an einen Leucin-Zipper fusioniert
umfasst. Verschiedene Leucin-Zipper-Polypeptide sind im Fachgebiet
beschrieben worden. Siehe z. B. Landschulz et al., Science 240,
1759 (1988),
WO 94/10308 ,
Hoppe et al., FEBS Letters 344, 1991 (1994), Maniatis et al., Nature
341, 24 (1989). Es wird davon ausgegangen, dass die Verwendung eines
Leucin-Zippers, fusioniert an ein PRO364- oder PRO175-Polypeptid, wünschenswert
sein kann, um zur Dimerisierung oder Trimerisierung von löslichem
PRO364- oder PRO175-Polypeptid in Lösung beizutragen. Fachleute
verstehen, dass der Leucin-Zipper entweder an das N- oder C-terminale Ende des
PRO364- oder PRO175-Moleküls
fusioniert sein kann.
-
Selektion und Transformation
von Wirtszellen
-
Wirtszellen
werden mit Expressions- oder Kloniervektoren, die hierin zur PRO364- oder PRO175-Produktion
beschrieben werden, transfiziert oder transformiert und in herkömmlichem
Nährmedium
kultiviert, das zum Induzieren von Promotoren, zur Selektion von
Transformanten oder Amplifikation der Gene, die für die erwünschten
Sequenzen kodieren, geeignet modifiziert ist. Die Kulturbedingungen,
wie z. B. Medium, Temperatur, pH und dergleichen, können von
Fachleuten ohne übermäßiges Experimentieren
ausgewählt
werden. Im Allgemeinen können
Prinzipien, Arbeitsvorschriften und praktische Techniken zur Maximierung
der Produktivität
von Zellkulturen in Mammalian Cell Biotechnology: a Practical Approach,
M. Butler (Hrsg.), IRL Press (1991), und in Sambrook et al., s.
o., gefunden werden.
-
Verfahren
zur Transfektion sind durchschnittlichen Fachleuten bekannt, z.
B. CaPO
4-Behandlung
und Elektroporation. Je nach verwendeten Wirtszellen erfolgt die
Transformation unter Verwendung von Standardverfahren, die für die entsprechenden
Zellen geeignet sind. Die Calciumbehandlung mittels Calciumchlorid, wie
in Sambrook et al., s. o., beschrieben, oder Elektroporation wird
im Allgemeinen für
Prokaryoten oder andere Zellen verwendet, die wesentliche Zellwandbarrieren
enthalten. Infektion mit Agrobacterium tumefaciens wird zur Transformation
bestimmter Pflanzenzellen verwendet, wie Shaw et al., Gene 23, 315
(1983), und die
WO 89/05859 ,
veröffentlicht
am 29. Juni 1989, beschreiben. Für
Säugetierzellen
ohne solche Zellwände
kann das Calciumphosphat-Präzipitationsverfahren
von Graham & van
der Eb, Virology 52, 456–457
(1978), verwendet werden. Allgemeine Aspekte von Säugetierzellen-Wirtssystemtransformationen
werden im
US-Patent Nr. 4.399.216 beschrieben.
Transformationen in Hefe werden typischerweise gemäß dem Verfahren
von Van Solingen et al., J. Bact. 130, 946 (1977), und Hsiao et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 76, 3829 (1979), durchgeführt. Es
können
jedoch auch andere Verfahren zum Einführen von DNA in Zellen, wie
beispielsweise Kernmikroinjektion, Elektroporation, bakterielle
Protoplastenfusion mit intakten Zellen, oder Polykationen, z. B.
Polybren, Polyornithin, verwendet werden. Für verschiedene Verfahren zur
Transformation von Säugetierzellen siehe
Keown et al., Methods in Enzymology 185, 527–537 (1990), und Mansour et
al., Nature 336, 348–352 (1988).
-
Geeignete
Wirtszellen zum Klonieren oder Exprimieren der DNA in die bzw. den
Vektoren hierin schließen
Prokaryoten-, Hefe- oder höhere
Eukaryotenzellen ein. Geeignete Prokaryoten umfassen, sind jedoch nicht
beschränkt
auf, Eubakterien, wie z. B. gram-negative oder gram-positive Organismen,
beispielsweise Enterobacteriaceae wie z. B. E. coli. Verschiedene
E.-coli-Stämme
sind öffentlich
erhältlich,
wie z. B. E.-coli-K12-Stamm
MM294 (ATCC 31.446), E. coli X1776 (ATCC 31.537), E.-coli-Stamm W3110 (ATCC
27.325) und K5 772 (ATCC 53.635).
-
Zusätzlich zu
Prokaryoten sind eukaryotische Mikroben wie beispielsweise Fadenpilze
oder Hefe geeignete Klonier- oder Expressionswirte für PRO364-
oder PRO175-kodierende
Vektoren. Saccharomyces cerevisiae ist ein üblicherweise verwendeter, nieder-eukaryotischer
Wirtsmikroorganismus.
-
Geeignete
Wirtszellen für
die Expression von Nucleinsäure,
die für
glykosyliertes PRO364 oder PRO175 kodiert, werden von multizellulären Organismen
abgeleitet.
-
Beispiele
für Wirbellosenzellen
umfassen Insektenzellen wie z. B. Drosophila S2 und Spodoptera Sf9 sowie
Pflanzenzellen. Beispiele für
nützliche
Säugetierwirtszelllinien
umfassen Chinahamster-Eierstock-(CHO-) und COS-Zellen. Spezifischere
Beispiele umfassen Affennieren-CV1-Linie, transformiert mit SV40
(COS-7, ATCC CRL 1651); menschliche embryonale Nierenlinie (293-
oder 293-Zellen, subkloniert zum Wachstum in Suspensionskultur,
Graham et al., J. Gen Virol. 36, 59 (1977)); Chinahamster-Eierstockzellen/-DHFR
(CHO, Urlaub & Chasin,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 4216 (1980)); Maus-Sertolizellen
(TM4, Mather, Biol. Reprod. 23, 243–251 (1980)); menschliche Lungenzellen
(W138, ATCC CCL 75); menschliche Leberzellen (Hep G2, HB 8065);
und Maus-Brusttumor (MMT 060562, ATCC CCL51). Es wird erachtet,
dass die Auswahl der geeigneten Wirtszelle in den Bereich der Erfindung
fällt.
-
Auswahl und Verwendung eines
replizierbaren Vektors
-
Die
Nucleinsäure
(z. B. cDNA oder genomische DNA), die für PRO364 oder PRO175 kodiert,
kann zum Klonieren (Amplifikation der DNA) oder zur Expression in
einen replizierbaren Vektor insertiert werden. Verschiedene Vektoren
sind öffentlich
erhältlich.
Der Vektor kann beispielsweise in Form eines Plasmids, Cosmids,
viralen Partikels oder Phagen vorliegen. Die geeignete Nucleinsäuresequenz
kann in den Vektor mittels zahlreicher verschiedener Verfahren insertiert
werden. Im Allgemeinen wird DNA in (eine) geeignete Restriktionsendonucleasestelle(n)
mittels auf dem Gebiet der Erfindung bekannter Verfahren insertiert.
Vektorkomponenten umfassen im Allgemeinen, sind jedoch nicht beschränkt auf,
eine oder mehrere Signalsequenzen, wenn die Sequenz sekretiert werden
soll, einen Replikationsursprung, ein oder mehrere Markergene, ein
Enhancer-Element, einen Promotor und eine Transkriptionsterminationssequenz.
Bei der Konstruktion geeigneter Vektoren, die eine oder mehrere
dieser Komponenten enthalten, werden herkömmliche Ligationsverfahren eingesetzt,
die Fachleuten bekannt sind.
-
Das
PRO364 oder PRO175 kann rekombinant nicht nur direkt, sondern auch
als ein Fusionspolypeptid mit einem heterologen Polypeptid hergestellt
werden, das eine Signalsequenz oder ein anderes Polypeptid mit einer
spezifischen Spaltungsstelle am N-Terminus des reifen Proteins oder
Polypeptids sein kann. Im Allgemeinen kann die Signalsequenz eine
Komponente des Vektors oder kann ein Teil der für PRO364 oder PRO175 kodierenden
DNA sein, die in den Vektor insertiert wird. Die Signalsequenz kann
eine prokaryotische Signalsequenz, ausgewählt beispielsweise aus der
aus alkalischer Phosphatase, Penicillinase, Ipp oder wärmestabilen
Enterotoxin-II-Leadern
bestehenden Gruppe, sein. Zur Hefesekretion kann die Signalsequenz
z. B. der Hefe-Invertaseleader, Alpha-Faktorleader (einschließlich Saccharomyces-
und Kluyveromyces-α-Faktorleader,
wobei Letzterer im
US-Patent
Nr. 5.010.182 beschrieben wird) oder saure Phosphataseleader,
der C.-albicans-Glucoamylaseleader (
EP
362.179 , veröffentlicht
am 4. April 1990) oder das in der
WO
90/13646 , veröffentlicht
am 15. November 1990, beschriebene Signal sein. Zur Säugetierzellexpression
können
Säugetiersignalsequenzen
verwendet werden, um Sekretion des Proteins zu steuern, wie beispielsweise
Signalsequenzen aus sekretierten Polypeptiden derselben oder einer
verwandten Spezies sowie virale Sekretionsleader.
-
Sowohl
Expressions- als auch Kloniervektoren enthalten eine Nucleinsäuresequenz,
die es ermöglicht,
dass sich der Vektor in einer oder mehreren der ausgewählten Wirtszellen
repliziert. Solche Sequenzen sind für zahlreiche verschiedene Bakterien,
Hefen und Viren bekannt. Der Replikationsursprung aus dem Plasmid
pBR322 ist für
die meisten gram-negativen Bakterien geeignet, der 2μ-Plasmidursprung
ist für
Hefe geeignet, und verschiedene virale Ursprünge (SV40, Polyoma, Adenovirus,
VSV oder BPV) sind für
Kloniervektoren in Säugetierzellen
nützlich.
-
Expressions-
und Kloniervektoren enthalten typischerweise ein Selektionsgen,
das auch als selektierbarer Marker bezeichnet wird. Typische Selektionsgene
kodieren für
Proteine, die (a) Resistenz gegenüber Antibiotika oder anderen
Toxinen, z. B. Ampicillin, Neomycin, Methotrexat oder Tetracyclin,
verleihen, (b) auxotrophe Mängel
beheben oder (c) essenzielle Nährstoffe,
die aus komplexem Medium nicht erhältlich sind, z. B. das für D-Alaninracemase
für Bacilli
kodierende Gen, zuführen.
-
Ein
Beispiel für
geeignete selektierbare Marker für
Säugetierzellen
sind jene, die die Identifikation von Zellen ermöglichen, die in der Lage sind,
die für
PRO364 oder PRO175 kodierende Nucleinsäure aufzunehmen, wie z. B.
DHFR oder Thymidinkinase. Eine geeignete Wirtszelle ist, sofern
Wildtyp-DHFR verwendet wird, die CHO-Zelllinie, der DHFR-Aktivität fehlt
und die wie von Urlaub et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 4216
(1980), beschrieben hergestellt und vermehrt wird. Ein geeignetes
Selektionsgen zur Verwendung in Hefe ist das trp1-Gen, das im Hefeplasmid
YRp7 vorhanden ist [Stinchcomb et al., Nature 282, 39 (1979), Kingsman
et al., Gene 7, 141 (1979), Tschemper et al., Gene 10, 157 (1980)].
Das trp1-Gen liefert einen Selektionsmarker für einen mutierten Hefestamm,
dem die Fähigkeit
fehlt, in Tryptophan zu wachsen, beispielsweise ATCC Nr. 44076 oder
PEP4-1 [Jones, Genetics 85, 12 (1977)].
-
Expressions-
und Kloniervektoren enthalten üblicherweise
einen Promotor, der operabel an die für PRO364 oder PRO175 kodierende
Nucleinsäuresequenz
gebunden ist, um mRNA-Synthese zu steuern. Promotoren, die durch
zahlreiche verschiedene potenzielle Wirtszellen erkannt werden,
sind bekannt. Promotoren, die zur Verwendung mit prokaryotischen
Wirten geeignet sind, umfassen die β-Lactamase- und Lactose-Promotorsysteme
[Chang et al., Nature 275, 615 (1978), Goeddel et al., Nature 281,
544 (1979)], alkalische Phosphatase, ein Tryptophan-(trp-)Promotorsystem
[Goeddel, Nucleic Acids Res. 8, 4057 (1980),
EP 36.776 ] und Hybridpromotoren wie
z. B. den tac-Promotor [deBoer et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
80, 21–25
(1983)]. Promotoren zur Verwendung in bakteriellen Systemen enthalten
auch eine Shine-Dalgarno-(S.
D.-)Sequenz, die operabel an die für PRO364 oder PRO175 kodierende
DNA gebunden ist.
-
Beispiele
für geeignete
Promotorsequenzen zur Verwendung mit Hefewirten umfassen die Promotoren
für 3-Phosphoglyceratkinase
[Hitzeman et al., J. Biol. Chem. 255, 2073 (1980)] oder andere glykolytische Enzyme
[Ness et al., J. Adv. Enzyme Reg. 7, 149 (1968), Holland, Biochemistry
17, 4900 (1978)], wie z. B. Enolase, Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase,
Hexokinase, Pyruvatdecarboxylase, Phosphofructokinase, Glucose-6-phosphatisomerase,
3-Phosphoglyceratmutase, Pyruvatkinase, Triosephosphatisomerase, Phosphoglucoseisomerase
und Glucokinase.
-
Andere
Hefepromotoren, die induzierbare Promotoren sind und den zusätzlichen
Vorteil haben, dass ihre Transkription durch Wachstumsbedingungen
gesteuert wird, sind die Promotorregionen für Alkoholdehydrogenase 2, Isocytochrom
C, saure Phosphatase, degradative Enzyme, die mit Stickstoffmetabolismus
assoziiert sind, Metallothionein, Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase
und Enzyme, die für
Maltose- und Galactoseverwertung verantwortlich sind. Geeignete
Vektoren und Promotoren zur Verwendung bei Hefeexpression werden
näher in
EP 73.657 beschrieben.
-
PRO364-
oder PRO175-Nucleinsäure-Transkription
aus Vektoren in Säugetier-Wirtszellen
wird beispielsweise durch Promotoren, die aus den Genomen von Viren
wie z. B. Polyomavirus, Geflügelpockenvirus (
UK 2.211.504 , veröffentlicht
am 5. Juli 1989), Adenovirus (wie z. B. Adenovirus 2), Rinderpapillomavirus,
Vogel-Sarkomvirus, Zytomegalie-Virus, einem Retrovirus, Hepatitis-B-Virus
und Affenvirus 40 (SV40) gewonnen werden, durch heterologe Säugetierpromotoren,
z. B. den Actinpromotor oder einen Immunglobulinpromotor, und durch
Hitzeschock-Promotoren gesteuert, vorausgesetzt, solche Promotoren
sind mit den Wirtszellsystemen kompatibel.
-
Transkription
einer DNA, die für
das PRO364 oder PRO175 kodiert, durch höhere Eukaryoten kann durch
Insertieren einer Enhancersequenz in den Vektor gesteigert werden.
Enhancer sind cis-wirkende Elemente von DNA, üblicherweise mit etwa 10 bis
300 bp, die auf einen Promotor so wirken, dass seine Transkription
gesteigert wird. Zahlreiche Enhancersequenzen sind aus Säugetiergenen
bekannt (Globin, Elastase, Albumin, α-Fetoprotein und Insulin). Typischerweise
wird jedoch ein Enhancer aus einem eukaryotischen Zellvirus verwendet.
Beispiele umfassen den SV40-Enhancer
an der späten
Seite des Replikationsursprungs (bpp 100–270), den früher Zytomegalie-Virus-Promotorenhancer,
den Polyoma-Enhancer an der späten
Seite des Replikationsursprungs und Adenovirus-Enhancer. Der Enhancer
kann in den Vektor an einer Position 5' oder 3' zur PRO364- oder PRO175-Kodiersequenz
gespleißt
werden, wird jedoch vorzugsweise an einer Stelle 5' vom Promotor angeordnet.
-
Expressionsvektoren,
die in eukaryotischen Wirtszellen (Hefe-, Pilz-, Insekten-, Pflanzen-,
Tier-, Mensch- oder kernhaltigen Zellen aus anderen multizellulären Organismen)
verwendet werden, enthalten auch Sequenzen, die zum Abschluss von
Transkription und zur Stabilisierung der mRNA erforderlich sind.
Solche Sequenzen sind üblicherweise
aus den untranslatierten 5'-,
und gegebenenfalls 3'-,
Regionen eukaryotischer oder viraler DNAs oder cDNAs erhältlich.
Diese Regionen enthalten Nucleotidsegmente, die als polyadenylierte
Fragmente im untranslatierten Abschnitt der für PRO364 oder PRO175 kodierenden
mRNA transkribiert werden.
-
Weitere
Verfahren, Vektoren und Wirtszellen, die zur Adaption an die Synthese
von PRO364 oder PRO175 in rekombinanter Wirbeltierzellkultur geeignet
sind, sind in Gething et al., Nature 293, 620–625 (1981), Mantei et al.,
Nature 281, 40–46
(1979),
EP 117.060 ; und
EP 117.058 beschrieben.
-
Detektion von Genamplifikation/expression
-
Genamplifikation
und/oder -expression kann basierend auf den hierin bereitgestellten
Sequenzen in einer Probe direkt gemessen werden, z. B. durch herkömmliches
Southern-Blotting, Northern-Blotting zur Quantifizierung der Transkription
von mRNA [Thomas, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 5201–5205 (1980)], Dot-Blotting
(DNA-Analyse) oder
In-situ-Hybridisierung unter Verwendung einer geeigneten markierten
Sonde, basierend auf den hierin bereitgestellten Sequenzen. Alternativ
dazu können
Antikörper
verwendet werden, die spezifische Duplices, einschließlich DNA-Duplices,
RNA-Duplices und DNA-RNA-Hybridduplices oder DNA-Protein-Duplices,
erkennen. Die Antikörper
wiederum können
markiert sein, und der Test kann durchgeführt werden, wenn der Duplex
an eine Oberfläche
gebunden ist, sodass bei Bildung von Duplex an der Oberfläche die
Gegenwart von Antikörper,
der an den Duplex gebunden ist, nachgewiesen werden kann.
-
Genexpression
kann alternativ dazu durch immunologische Verfahren, wie beispielsweise
immunhistochemisches Färben
von Zellen oder Gewebeschnitten und Tests von Zellkultur oder Körperflüssigkeiten,
gemessen werden, um die Expression von Genprodukt direkt zu quantifizieren.
Antikörper,
die für
immunhistochemisches Färben
und/oder Testen von Probenflüssigkeiten
nützlich
sind, können
entweder monoklonal oder polyklonal sein und können in jedem beliebigen Säugetier
hergestellt werden. Auf einfache Weise können die Antikörper gegen
ein Nativsequenz-PRO364-
oder -PRO175-Polypeptid oder gegen ein synthetisches Peptid, basierend
auf den hierin bereitgestellten DNA-Sequenzen, oder gegen exogene
Sequenz, fusioniert an für PRO364
oder PRO175 und für
ein spezifisches Antikörperepitop
kodierende DNA, hergestellt werden.
-
Reinigung von Polypeptid
-
Formen
von PRO364 oder PRO175 können
aus Kulturmedium oder aus Wirtszelllysaten gewonnen werden. Sofern
membrangebunden, kann es unter Verwendung einer geeigneten Tensidlösung (z.
B. Triton-XTM 100) oder durch enzymatische
Spaltung aus der Membran freigesetzt werden. Zellen, die zur Expression
von Nucleinsäure,
die für
PRO364 oder PRO175 kodiert, verwendet werden, können mittels verschiedener
physikalischer oder chemischer Mittel, wie z. B. Gefrier-Auftau-Zyklieren,
Beschallung, mechanischer Aufbruch oder Zelllysemittel, aufgeschlossen
werden.
-
Es
kann erwünscht
sein, PRO364- oder PRO175-Polypeptid aus rekombinanten Zellproteinen
oder Polypeptiden zu reinigen. Die folgenden Verfahren sind Beispiele
für geeignete
Reinigungsverfahren: Fraktionierung an einer Ionenaustauschsäule; Ethanolfällung; Umkehrphasen-HPLC;
Chromatographie an Siliciumdioxid oder an einem Kationenaustauschharz
wie z. B. DEAE; Chromatofokussierung; SDS-PAGE; Ammoniumsulfatfällung; Gelfiltration
unter Verwendung von beispielsweise Sephadex G-75; Protein-A-Sepharose-Säulen zur
Entfernung von Verunreinigungen wie IgG; und Metallchelator-Säulen zur
Bindung von Epitop-markierten Formen des PRO364 oder PRO175. Verschiedene
Verfahren von Proteinreinigung können
verwendet werden, und solche Verfahren sind auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt und beispielsweise in Deutscher, Methods in Enzymology,
182 (1990), Scopes, Protein Purification: Principles and Practice,
Springer-Verlag, New York (1982), beschrieben. Der/Die ausgewählte(n)
Reinigungsschritt(e) hängt/hängen beispielsweise von
der Beschaffenheit des verwendeten Herstellungsverfahrens und dem
bestimmten hergestellten PRO364 oder RPO175 ab.
-
Verwendungen der PRO364- oder PRO175-Polypeptide
-
i. Tests auf kardiovaskuläre, endotheliale
und angiogene Aktivität
-
Verschiedene
Tests können
verwendet werden, um das hierin angeführte Polypeptid auf kardiovaskuläre, endotheliale
und angiogene Aktivität
zu testen. Solche Tests umfassen die in den nachstehenden Beispielen
angeführten.
-
Tests
zum Testen auf Endothelin-Antagonisten-Aktivität, wie in
US-Patent Nr. 5.773.414 offenbart,
umfassen einen Ratten-Herzventrikelbindungstest, wo das Polypeptid
auf seine Fähigkeit
getestet wird, iodierte Endothelin-1-Bindung in einem Rezeptortest
zu hemmen, einen Endothelin-Rezeptorbindungstest auf intakte Zellbindung
von radiomarkiertem Endothelin-1 unter Verwendung von Nierenarterien-Gefäßzellen
glatter Muskulatur von Kaninchen, einen Inositolphosphatakkumulierungstest,
wo funktionale Aktivität
in Rat-1-Zellen durch Messung von intrazellulären Werten zweiter Messenger
bestimmt wird, einen Arachidonsäurefreisetzungstest,
der die Fähigkeit
von hinzugefügten
Verbindungen misst, endothelinstimulierte Arachidonsäurefreisetzung
in kultivierter glatter Muskulatur zu reduzieren, In-vitro-Studien
(isoliertes Gefäß) unter
Verwendung von Endothel aus männlichen
Neuseeland-Kaninchen
und In-vivo-Studien unter Verwendung von männlichen Sprague-Dawley-Ratten.
-
Tests
auf Gewebsherstellungsaktivität
umfassen unter anderem jene, die in
WO
95/16035 (Knochen, Knorpel, Sehne),
WO 95/05846 (Nerven, neuronal) und
WO 91/07491 (Haut, Endothel)
beschrieben sind.
-
Tests
auf Wundheilungsaktivität
umfassen z. B. jene, die in Winter, Epidermal Wound Healing, H.
I. Maibach und D. T. Rovee, Hrsg., Year Book Medical Publishers,
Inc., Chicago, 71–112,
wie vom Artikel von Eaglestein und Mertz, J. Invest. Dermatol. 71,
382–384
(1987), modifiziert, beschrieben sind.
-
Ein
Test zum Screenen auf ein Testmolekül, das auf ein PRO364- oder
PRO175-Polypeptid
hinweist, das ein Endothelin-B
1-(ETB
1-)Rezeptorpolypeptid bindet und Signaltransduktionsaktivität moduliert,
umfasst die Bereitstellung einer Wirtszelle, die mit einer DNA transfomiert
ist, die für
Endothelin-B
1-Rezeptorpolypeptid kodiert,
das Exponieren der Zellen gegenüber
der Testverbindung und Messen der Endothelin-B
1-Rezeptorsignaltransduktionsaktivität wie z.
B. in
US-Patent Nr. 5.773.223 beschrieben.
-
Es
gibt mehrere Herzhypertrophietests. In-vitro-Tests umfassen Induktion
der Verbreitung von erwachsenen Rattenherzmyozyten. In diesem Test
werden Ventrikelmyozyten aus einer einzelnen (männlichen Sprague-Dawley-)Ratte
isoliert, im Wesentlichen nach einer Modifikation des im Detail
von Piper et al., „Adult ventricular
rat heart muscle cells" in
Cell Culture Techniques in Heart and Vessel Research, H. M. Piper,
Hrsg., Berlin, Springer-Verlag, 36–60 (1990), beschriebenen Verfahren
isoliert. Dieses Verfahren ermöglicht
die Isolation von erwachsenen Ventrikelmyozyten und die langfristige
Kultur dieser Zellen im stangenförmigen
Phänotyp.
Es hat sich gezeigt, dass Phenylephrin und Prostglandin-F2α(PGF2α)
eine Verbreitungsreaktion in diesen erwachsenen Zellen induzieren.
Die Hemmung von Myozytenverbreitung, die durch PGF2α- oder
PGF2α Analoga
(z. B. Fluprostenol) und Phenylephrin induziert sind, durch verschiedene
potenzielle Inhibitoren von Herzhypertrophie wird dann getestet.
-
Ein
Beispiel für
einen In-vivo-Test ist ein Test zur Hemmung von Herzhypertrophie;
induziert durch Fluprostenil, in vivo. Dieses pharmakologische Modell
testet die Fähigkeit
von PRO364- oder PRO175-Polypeptid, Herzhypertrophie, die in Ratten
(z. B. männliche
Wistar- oder Sprague-Dawley-Ratten) durch subkutane Injektion von
Fluprostenol (einem Agonistenanalogon von PGF2α) induziert
wird, zu hemmen. Es ist bekannt, dass Ratten mit pathologischer
Herzhypertrophie, die durch Myokardin farkt induziert ist, chronisch
erhöhte Spiegel
von extrahierbarem PGF2α in ihrem Myokard aufweisen.
Lai et al., Am. J. Physiol. (Heart Circ. Physiol.) 271, H2197–H2208 (1996).
Dementsprechend sind Faktoren, die die Wirkungen von Fluprostenol
auf Myokardwachstum in vivo hemmen können, potenziell zur Behandlung
von Herzhypertrophie nützlich.
Die Wirkungen des PRO364- oder PRO175-Polypeptids auf Herzhypertrophie
werden durch Messung des Gewichts von Herz, Ventrikel und linkem
Ventrikel (durch Körpergewicht
normalisiert) im Vergleich zu fluprostenolbehandelten Ratten bestimmt,
die kein PRO364- oder PRO175-Polypeptid erhalten.
-
Ein
anderes Beispiel für
einen In-vivo-Test ist der Drucküberlastungsherzhypertrophietest.
Zum In-vivo-Testen ist es üblich,
Drucküberlastungsherzhypertrophie
durch Konstriktion der abdominalen Aorta von Testtieren zu induzieren.
In einer typischen Vorschrift werden Ratten (z. B. männliche
Wistar- oder Sprague-Dawley-Ratten) unter Anästhesie behandelt, und die
abdominale Aorta jeder Ratte wird knapp unter dem Diaphragma verengt.
M. Beznak, Can. J. Biochem. Physiol. 33, 985–94 (1955). Die Aorta wird
dann durch eine chirurgische Inzision exponiert, und eine abgestumpfte
Nadel wird neben das Gefäß platziert.
Die Aorta wird dann mit einer Ligatur von Seidenfaden um die Nadel
geschnürt,
die unmittelbar entfernt wird und das Lumen der Aorta auf den Durchmesser
der Nadel reduziert. Dieser Ansatz ist z. B. in Rossi et al., Am.
Heart J. 124, 700–709
(1992), und O'Rourke
und Reibel, P. S. E. M. B. 200, 95–100 (1992), beschrieben.
-
In
wieder einem anderen In-vivo-Test wurde die Wirkung auf Herzhypertrophie
nach experimentell induziertem Myokardinfarkt (MI) gemessen. Akuter
MI wird in Ratten durch Ligation der linken Kororararterie induziert
und durch eine elektrokardiographische Untersuchung nachgewiesen.
Eine scheinoperierte Gruppe von Tieren wird] auch als Kontrolltiere
eingesetzt. Frühere
Daten haben gezeigt, dass Herzhypertrophie in der Gruppe von Tieren
mit MI gegenwärtig
ist, wie durch einen 18%igen Anstieg des Herzgewicht-zu-Körpergewicht-Verhältnisses
veranschaulicht wird. Lai et al., siehe oben. Behandlung dieser
Tiere mit Kandidatenblockern von Herzhypertrophie, z. B. PRO364-
oder PRO175-Polypeptid, stellt wertvolle Information über das
therapeutische Potenzial der getesteten Kandidaten bereit. Ein weiterer
solcher Test für
die Induktion von Herzhypertrophie ist in
US-Patent Nr. 5.773.415 unter Verwendung
von Sprague-Dawley-Ratten offenbart.
-
Für Krebs
ist eine Vielzahl von bekannten Tiermodellen verwendet worden, um
die Rolle der hierin identifizierten Gene in der Entwicklung und
Pathogenese von Tumoren zu verstehen und um die Wirksamkeit von
therapeutischen Kandidatenmitteln, einschließlich Antikörpern und anderer Antagonisten
der nativen PRO364- oder PRO175-Polypeptide, wie z. B. Antagonisten
in Form kleiner Moleküle,
zu testen. Das In-vivo-Wesen solcher Modelle macht diese insbesondere
für Reaktionen
bei menschlichen Patienten prognostisch: Tiermodelle von Tumoren
und Krebs (z. B. Brustkrebs, Colonkrebs, Prostatakrebs, Lungenkrebs
etc.) umfassen sowohl nicht-rekombinante
als auch rekombinante (transgene) Tiere. Nicht-rekombinante Tiermodelle
umfassen z. B. Nagetiermodelle, z. B. Mausmodelle. Solche Modelle
können
durch Einführung
von Tumorzellen in syngenetische Mäuse unter Verwendung von Standardverfahren,
z. B. subkutane Injektion, Schwanzveneninjektion, Milzimplantation,
intraperitoneale Implantation, Implantation unter der Nierenkapsel oder
Orthopinimplanation, z. B. von Colon-Krebszellen, die in Colongewebe
implantiert werden, erzeugt werden. Siehe z. B. PCT-Veröffentlichung
Nr.
WO 97/33551 , veröffentlicht
am 18. September 1997.
-
Die
vermutlich am häufigsten
verwendete Tierspezies in onkologischen Studien sind immundefiziente Mäuse und
insbesondere Nacktmäuse.
Die Beobachtung, dass die Nacktmaus mit Thymus-Hypoplasie/Aplasie
erfolgreich als Wirt für
menschliche Tumorxenotransplantate wirken kann, hat zu ihrer weit
verbreiteten Verwendung für
diesen Zweck geführt.
Das autosomale rezessive nu-Gen ist in eine sehr große Zahl
verschiedener kongener Stämme
von Nacktmäusen
eingeführt
worden, einschließlich
z. B. ASW, A/He, AKR, BALG/c, B10.LP, C17, C3H, C57BL, C57, CBA,
DBA, DDD, I/st, NC, NFR, NFS, NFS/N, NZB, NZC, NZW, P, RIII und SJL.
Zusätzlich
dazu ist eine große
Vielzahl an anderen Tieren mit vererbten immunologischen Defekten,
die keine Nacktmäuse
sind, gezüchtet
und als Empfänger
von Tumorxenotransplantaten verwendet worden. Fürweitere Details siehe z. B.
The Nude Mouse in Oncology Research, E. Boven und B. Winograd, Hrsg.,
CRC Press Inc. (1991).
-
Die
in solche Tiere eingeführten
Zellen können
von bekannten Tumor-/Krebszelllinien, wie z. B. einer beliebigen
der oben angeführten
Tumorzelllinien, abstammen und z. B. von der B104-1-1-Zelllinie
(stabile NIH-3T3-Zelllinie, transfiziert mit Neu-Proto-Onkogen), ras-transfizierten NIH-3T3-Zellen,
Caco-2 (ATCC HTB-37) oder einer mäßig gut differenzierten Grad-II-Zelllinie
von menschlichem Colonkarzinom, HT-29 (ATCC HTB-38), oder aus Tumoren und
Krebs abstammen. Proben von Tumor- oder Krebszellen können aus Patienten, die Chirurgie
unterzogen werden, unter Verwendung von Standardbedingungen erhalten
werden, die Gefrieren und Lagern in flüssigem Stickstoff umfassen.
Karmali et al., Br. J. Cancer 48, 689–696 (1983).
-
Tumorzellen
können
durch eine Vielzahl von Verfahren in Tiere wie z. B. Nacktmäuse eingeführt werden.
Der subkutane (s. c.) Raum in Mäusen
ist für
Tumorimplantation sehr geeignet. Tumoren können s. c. als feste Blöcke, als
Nadelbiopsien durch die Verwendung eines Trokars oder als Zellsuspensionen
transplantiert werden. Für
Festblock- oder Trokarimplantation werden Tumorgewebsfragmente von
geeigneter Größe in den s.
c.-Raum eingeführt.
Zellsuspensionen werden frisch aus primären Tumoren oder stabilen Tumorzelllinien hergestellt
und subkutan injiziert. Tumorzellen können auch als subdermale Implantate
injiziert werden. An dieser Stelle wird das Inokulum zwischen dem
unteren Teil des Hautbindegewebes und des s. c.-Gewebes hinterlegt.
-
Tiermodelle
von Brustkrebs können
erzeugt werden z. B. durch Implantation von Ratten-Neuroblastom-Zellen
(aus welchen anfänglich
das neu-Onkogen isoliert wurde) oder neu-transformierte NIH-3T3-Zellen in
Nacktmäuse,
im Wesentlichen wie von Drebin et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
83, 9129–9133
(1986), beschrieben.
-
Ähnlich können Tiermodelle
von Kolonkrebs bei Tieren, z. B. Nacktmäusen, durch Passagieren von Kolonkrebszellen
erzeugt werden, was zum Auftreten von Tumoren in diesen Tieren führt. Ein
orthotopes Transplantatmodell von menschlichem Colon-Krebs in Nacktmäusen ist
beschrieben worden, z. B. von Wang et al., Cancer Research 54, 4726–4728 (1994),
und Too et al., Cancer Research 55, 681–684 (1995).
-
Dieses
Modell basiert auf dem so genannten METAMOUSETM,
das von AntiCancer Inc. (San Diego, Kalifornien) verkauft wird.
-
Tumoren,
die bei Tieren auftreten, können
entfernt und in vitro kultiviert werden. Zellen aus den In-vitro-Kulturen
können
dann in Tiere passagiert werden. Solche Tumoren können als
Targets für
weiteres Testen oder Arzneimittelscreening dienen. Alternativ dazu
können
die Tumoren, die aus der Passage resultieren, isoliert werden und
RNA aus vorpassagierten Zellen und Zellen, die nach einer oder mehreren
Passage-Runden isoliert
wurden, auf differentielle Expression von Genen von Interesse getestet
werden. Solche Passage-Verfahren können mit beliebigen bekannten
Tumor- oder Krebszelllinien durchgeführt werden.
-
Zum
Beispiel sind Meth A, CMS4, CMS5, CMS21 und WEHI-164 chemisch induzierte
Fibrosarkome von weiblichen BALB/c-Mäusen (DeLeo et al., J. Exp.
Med. 146, 720 (1977)), die ein höchst
kontrollierbares Modellsystem zum Studium der Anti-Tumoraktivitäten von
verschiedenen Mitteln bereitstellen. Palladino et al., J. Immunol.
138, 4023–4032
(1987). Kurz gesagt pflanzen sich Tumorzellen in Zellkultur in vitro
fort. Vor Injektion in die Tiere werden die Zelllinien gewaschen
und in Puffer bei einer Zelldichte von etwa 10 × 106 bis
10 × 107 Zellen/ml supendiert. Die Tiere werden
dann subkutan mit 10 bis 100 μl
der Zellsuspension infiziert, worauf in ein bis drei Wochen ein
Tumor auftritt.
-
Zusätzlich dazu
kann das Lewis-Lungenkarinom (3LL) von Mäusen, das einer der am ausgiebigsten studierten
Versuchstumoren ist, als Untersuchungs-Tumormodell verwendet werden.
Wirksamkeit in diesem Tumormodell ist mit vorteilhaften Wirkungen
in der Behandlung von menschlichen Patienten verbunden gewesen,
bei denen kleinzelliges Lungenkarzinom (SCCL) diagnostiziert wurde.
Dieser Tumor kann in normale Mäuse
nach Injektion von Tumorfragmenten von einer betroffenen Maus oder
von Zellen eingeführt
werden, die in Kultur aufrechterhalten werden. Zupi et al., Br.
J. Cancer 41, Suppl. 4, 30 (1980). Beweise zeigen, dass Tumoren
aus Injektion von sogar einer einzelnen Zelle gestartet werden können und
dass ein sehr hoher Anteil an infizierten Tumorzellen überlebt.
Für weitere
Informationen über
diese Tumormodelle siehe Zacharski, Haemostasis 16, 300–320 (1986).
-
Eine
Form zur Beurteilung der Wirksamkeit einer Testverbindung in einem
Tumormodell mit einem implantierten Tumor ist es, die Größe des Tumors
vor und nach Behandlung zu messen. Traditionellerweise ist die Größe der implantierten
Tumoren mit einer Schublehre in zwei oder drei Dimensionen gemessen
worden. Das Maß,
das auf zwei Dimensionen beschränkt
ist, reflektiert die Größe des Tumors
nicht richtig. Deshab wird es üblicherweise
in das entsprechende Volumen umgewandelt, indem eine mathematische
Formel verwendet wird. Jedoch ist die Abmessung der Tumorgröße sehr
ungenau. Die therapeutischen Wirkungen eines Arzneimittelkandidaten
können
besser als behandlungsinduzierte Wachstumsverzögerung und spezifische Wachstumsverzögerung beschrieben
werden. Eine andere wichtige Variable in der Beschreibung von Tumorwachstum
ist die Tumorvolumenverdopplungszeit. Computerprogramme zur Berechnung
und Beschreibung von Tumorwachstum sind ebenfalls erhältlich,
wie z. B. das Programm, von dem von Rygaard und Spang-Thomsen berichtet
worden ist, Proc. 6th Int. Workshop an Immune-Deficient Animals,
Wu und Sheng, Hrsg., Basel, 301 (1989). Es versteht sich jedoch,
dass Nekrose und entzündliche
Reaktionen nach Behandlung tatsächlich
zu einem Anstieg der Tumorgröße führen, zumindest
anfänglich.
Deshalb müssen
diese Veränderungen
behutsam durch eine Kombination eines morphometrischen Verfahrens
und durchflusszytometrischer Analyse überwacht werden.
-
Weiters
können
rekombinante (transgene) Tiermodelle erzeugt werden, indem der Kodierabschnitt
der PRO364- oder PRO175-Gene, die hierin identifiziert sind, unter
Verwendung von Standardverfahren zur Produktion von transgenen Tieren
in das Genom von Tieren von Interesse eingeführt wird. Tiere, die als Target
für transgene
Manipulation dienen, umfassen unter anderem Mäuse, Ratten, Kaninchen, Meerschweinchen, Schafe,
Ziegen, Schweine und nicht-menschliche Primaten, z. B. Paviane,
Schimpansen und Affen. Verfahren, von denen im Fachgebiet bekannt
ist, dass sie ein Transgen in solche Tiere einführen, umfassen Pronukleus-Mikroinjektion
(
US-Patent Nr. 4.873.191 ), retrovirus-vermittelten
Gentransfer in Keimbahnen (z. B. Van der Putten et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 82, 6148–615
(1985)), Gen-Targeting in embryonale Stammzellen (Thompson et al.,
Cell 56, 313–321
(1989)), Elektroporation von Embryos (Lo, Mol. Cell Biol. 3, 1803–1814 (1983))
und keimvermittelten Gentransfer, Lavitrano et al., Cell 57, 717–73 (1989).
Für einen
Bericht siehe z. B.
US-Patent Nr. 4.736.866 .
-
Zum
Zwecke der vorliegenden Erfindung umfassen transgene Tiere jene
Tiere, die das Transgen nur in einem Teil ihrer Zellen tragen („Mosaiktiere"). Das Transgen kann
entweder als einzelnes Transgen oder in Concatameren, z. B. Kopf-zu-Kopf- oder Kopf-zu-Schwanz-Tandems,
integriert werden. Selektive Einführung eines Transgens in einen
besonderen Zelltyp ist beispielsweise auch durch folgendes Verfahren
von Lasko et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 6232–636 (1992),
möglich.
-
Die
Expression des Transgens in transgenen Tieren kann durch Standardverfahren überwacht
werden. Zum Beispiel können
Southern-Blot-Analyse oder PCR-Amplifikation verwendet werden, um
die Integration des Transgens zu verifizieren. Der Grad der mRNA-Expression
kann dann unter Verwendung von Verfahren wie In-situ-Hybridisierung, Northern-Blot-Analyse,
PCR oder Immunzytochemie analysiert werden. Die Tiere werden weiters
auf Zeichen für
Tumor- oder Krebsentwicklung untersucht.
-
Alternativ
dazu können „Knock-out"-Tiere konstruiert
werden, die ein defektes oder verändertes, für hierin definiertes PRO364-
oder PRO175-Polypeptid kodierendes Gen als ein Resultat homologer
Rekombination zwischen dem endogenen, für PRO364 oder PRO175-Polypeptid
kodierenden Gen und geänderter
genomischer, für
dasselbe Polypeptid kodierender DNA, eingeführt in eine embryonale Zelle
des Tiers, aufweist. Beispielsweise kann für ein bestimmtes PRO364- oder
PRO175-Polypeptid
kodierende cDNA verwendet werden, um für das Polypeptid kodierende
genomische DNA gemäß den bekannten
Verfahren zu klonieren. Ein Abschnitt der genomischen, für PRO364-
oder PRO175-Polypeptid kodierenden DNA kann deletiert oder durch
ein anderes Gen ersetzt werden, wie beispielsweise durch ein Gen,
das für
einen selektierbaren Marker kodiert, der verwendet werden kann,
um Integra tion zu überwachen.
Typischerweise werden mehrere kb unveränderter flankierender DNA (sowohl
an den 5'- als auch
3'-Enden) in den
Vektor eingebunden [siehe z. B. Thomas & Capecchi, Cell 51, 503 (1987), für eine Beschreibung
homologer Rekombinationsvektoren]. Der Vektor wird in eine embryonale
Stammzellenlinie (z. B. durch Elektroporation) eingeführt, und
Zellen, in denen sich die eingeführte
DNA mit der endogenen DNA homolog rekombiniert hat, werden ausgewählt [siehe
z. B. Li et al., Cell 69, 915 (1992)]. Die ausgewählten Zellen
werden dann in eine Blastozyste eines Tiers (z. B. einer Maus oder
Ratte) injiziert, um Aggregationschimären zu bilden [siehe z. B.
Bradley, in: Teratocarcinomas and Embryonic Stem Cells: A Practical
Approach, E. J. Robertson (Hrsg.) (IRL, Oxford, 1987), 113–152]. Ein
Hybridembryo kann dann in ein geeignetes, scheinschwangeres weibliches
Ammentier implantiert werden und der Embryo ausgetragen werden,
um ein „Knock-out"-Tier zu schaffen.
Nachkommenschaft, die die homolog rekombinierte DNA in ihren Keimzellen
trägt,
kann mittels Standardverfahren identifiziert werden und kann verwendet
werden, um Tiere zu züchten,
in denen alle Zellen des Tiers die homolog rekombinierte DNA enthalten. Knockout-Tiere
können
beispielsweise aufgrund ihrer Fähigkeit,
Abwehr gegen bestimmte pathologische Leiden aufzubauen, sowie aufgrund
ihrer Entwicklung pathologischer Leiden wegen des fehlenden PRO364-
oder PRO175-Polypeptids charakterisiert werden.
-
Die
Wirksamkeit von Antikörpern,
die sich spezifisch an PRO364- oder PRO175-Polypeptide, die hierin identifiziert
sind, und andere Arzneimittelkandidaten binden, können auch
in der Behandlung von spontanen Tiertumoren getestet werden. Ein
geeignetes Target für
solche Studien ist das feline orale Plattenepithelkarzinom (SCC).
Felines orales SCC ist ein höchst
invasiver maligner Tumor, der die häufigste orale Malignität bei Katzen
ist, die für über 60%
der oralen Tumoren verantwortliche ist, von denen bei dieser Spezies
berichtet wird. Es metastasiert selten an entfernten Stellen, obwohl
diese geringe Inzidenz von Metastasen nur eine Reflektion der kurzen Überlebenszeiten
für Katzen
mit diesem Tumor sein kann. Diese Tumoren sind üblicherweise nicht der Chirurgie
zugänglich,
primär
aufgrund der Anatomie der felinen oralen Kavität. Derzeit gibt es keine wirksame
Behandlung dieses Tumors. Vor Eintritt in die Studie wird jede Katze
vollständiger
klinischer Untersuchung und Biop sie unterzogen und durch Computertomographie
(CT) untersucht. Katzen, bei denen sublinguale orale Plattenepithelzelltumoren
diagnostiziert werden, sind aus dieser Studie ausgenommen. Die Zunge
kann als Folge eines solchen Tumors paralysiert sein, und sogar
wenn die Behandlung den Tumor tötet,
ist es möglich,
dass die Tiere nicht in der Lage sind, selbst Nahrung aufzunehmen.
Jede Katze wird wiederholt über
einen längeren
Zeitraum behandelt. Es werden Fotografien der Tumoren während des
Behandlungszeitraums täglich
und zu jeder nachfolgenden wiederholten Überprüfung aufgenommen. Nach Behandlung
wird jede Katze einem weiteren CT-Scan unterzogen. CT-Scans und Thoraxradiogramme
werden danach alle 8 Wochen beurteilt. Die Daten werden auf Unterschiede
im Überleben,
in der Reaktion und Toxizität
im Vergleich mit Kontrollgruppen beurteilt. Positive Reaktion kann
Nachweis von Tumorregression erfordern, vorzugsweise mit einer Verbesserung
der Lebensqualität
und/oder erhöhter
Lebensdauer.
-
Zusätzlich dazu
können
auch spontane Tiertumoren, wie z. B. Fibrosarkom, Adenokarzinom,
Lymphom, Chondrom oder Leiomyosarkom, von Hunden, Katzen und Pavianen
getestet werden. Von diesen ist Brustadenokarzinom bei Hunden und
Katzen ein bevorzugtes Modell, da sein Auftreten und Verhalten sehr ähnlich jenem
von Menschen ist. Jedoch ist die Verwendung dieses Modells durch
das seltene Auftreten dieser Form von Tumor bei Tieren eingeschränkt.
-
Andere
fachbekannte kardiovaskuläre,
endotheliale und angiogene In-vitro- und In-vivo-Tests sind hierin geeignet.
-
ii. Gewebsverteilung
-
Die
Ergebnisse der kardiovaskulären,
endothelialen und angiogenen Tests hierin können durch weitere Studien
verifiziert werden, wie z. B. durch Bestimmung der mRNA-Expression
in verschiedenen menschlichen Geweben.
-
Wie
zuvor erwähnt
kann Genamplifikation und/oder Genexpression in verschiedenen Geweben
durch herkömmliches
Southern-Blotting, Northern-Blotting, um die Trans kription von mRNA
zu quantifizieren (Thomas, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 5201–5205 (1980)),
Dot-Blotting (DNA-Analyse) oder In-situ-Hybridisierung unter Verwendung
einer geeignet markierten Sonde, basierend auf den hierin bereitgestellten
Sequenzen, gemessen werden. Alternativ dazu können die Antikörper verwendet
werden, die spezifische Duplexe erkennen können, einschließlich DNA-Duplexe,
RNA-Duplexe und
DNA-RNA-Hybrid-Duplexe oder DNA-Protein-Duplexe.
-
Genexpression
in verschiedenen Geweben kann alternativ dazu durch immunologische
Verfahren getestet werden, wie z. B. immunhistochemisches Färben von
Gewebsabschnitten und Test von Zellkultur oder Körperflüssigkeiten, um die Expression
von Genprodukt direkt zu quantifizieren. Antikörper, die zur immunhistochemischen
Färbung
und/oder für
Tests von Probenflüssigkeiten
geeignet sind, können
entweder monoklonal oder polyklonal sein und können in einem beliebigen Säugetier
hergestellt werden. Auf herkömmliche
Weise können
die Antikörper
gegen ein Nativsequenz-PRO364- oder -PRO175-Polypeptid oder gegen
ein synthetisches Peptid basierend auf den hierin bereitgestellten
DNA-Sequenzen oder gegen eine exogene Sequenz bereitgestellt werden,
die an PRO364- oder PRO175-DNA fusioniert ist und für ein spezifisches
Antikörperepitop
kodiert. Allgemeine Verfahren zur Herstellung von Antikörpern und
spezielle Protokolle für
In-situ-Hybridisierung sind hierin nachstehend bereitgestellt.
-
iii. Antikörperbindungsstudien
-
Die
Ergebnisse der kardiovaskulären,
endothelialen und angiogenen Studie können weiters durch Antikörperbindungsstudien
verifiziert werden, bei welchen die Fähigkeit von Anti-PRO364- oder
-PRO175-Antikörpern,
die Wirkung von PRO364- oder PRO175-Polypeptiden auf endothelialen
Zellen oder anderen Zellen, die in den kardiovaskulären, endothelialen
und angiogenen Tests verwendet werden, zu hemmen, getestet wird.
Beispielhafte Antikörper
umfassen polyklonale, monoklonale, humanisierte, bispezifische und
Heterokonjugatantikörper,
deren Herstellung nachstehend beschrieben ist.
-
Antikörperbindungsstudien
können
in einem beliebigen bekannten Testverfahren durchgeführt werden,
wie z. B. kompetitiven Bindungstests, direkten und indirekten Sandwichtests
und Immunpräzipitationstests.
Zola, Monoclonal Antibodies, A Manual of Techniques, CRC Press,
Inc., 147–158
(1987).
-
Kompetitive
Bindungstests basieren auf der Fähigkeit
eines markierten Standards, mit dem Testprobenanalyten um die Bindung
mit einer beschränkten
Menge von Antikörpern
zu konkurrieren. Die Menge von Targetprotein in der Testprobe ist
umgekehrt proportional zur Menge des Standards, der an die Antikörper gebunden
wird. Um die Bestimmung der Menge von Standard zu erleichtern, der
gebunden wird, sind die Antikörper
vorzugsweise vor oder nach der Konkurrenz unlöslich, sodass der Standard
und Analyt, die an die Antikörper
gebunden sind, auf einfache Weise vom Standard und Analysten getrennt
werden können,
die ungebunden bleiben.
-
Sandwich-Tests
umfassen die Verwendung von zwei Antikörpern, wobei jeder in der Lage
ist, sich an einen anderen immunogenen Abschnitt oder ein anderes
immunogene Epitop des zu detektierenden Proteins zu binden. In einem
Sandwichtest ist der Testprobenanalyt durch einen ersten Antikörper gebunden,
der an einem festen Träger
immobilisiert ist, und danach bindet ein zweiter Antikörper an
den Analyt, wodurch ein unlöslicher
dreiteiliger Komplex gebildet wird. Siehe z. B.
US-Patent Nr. 4.376.110 . Der zweite
Antikörper
kann selbst mit einer detektierbaren Gruppierung markiert sein (direkter
Sandwichtest) oder kann unter Verwendung eines Anti-Immunglobulin-Antikörpers gemessen
werden, der mit einer detektierbaren Gruppierung (indirektem Sandwich-Test)
markiert ist. Zum Beispiel ist eine Form von Sandwichtest ein ELISA-Test,
in diesem Fall ist die detektierbare Gruppierung ein Enzym.
-
Für Immunhistochemie
kann die Gewebsprobe frisch oder gefroren sein oder in Paraffin
eingebettet sein und mit einem Konservierungsmittel, wie z. B. Formalin,
fixiert sein.
-
iv. Zellbasierte Tumortests
-
Zellbasierte
Tests und Tiermodelle für
kardiovaskuläre,
endotheliale und angiogene Erkrankungen, wie z. B. Tumoren, können verwendet
werden, um die Ergebnisse eines hierin beschriebenen kardiovaskulären, endothelialen
und angiogenen Tests zu verifizieren und die Beziehung zwischen
den hierin identifizierten Genen und der Entwicklung und Pathogenese
von unerwünschtem
kardiovaskulärem,
endothelialem und angiogenem Zellwachstum weiter zu verstehen. Die
Rolle von Genprodukten, die hierin identifiziert sind, in der Entwicklung
und Pathologie von unerwünschtem
kardiovaskulärem,
endothelialem, angiogenem Zellwachstum, z. B. Tumorzellen, kann
unter Verwendung von Zellen oder Zelllinien getestet werden, die
identifiziert wurden, dass sie durch das hierin beschriebene PRO364-
oder PRO175-Polypeptid stimuliert oder gehemmt werden. Solche Zellen
umfassen z. B. jene, die in den nachstehenden Beispielen dargelegt
sind.
-
In
einem anderen Ansatz werden Zellen eines Zelltyps, von denen bekannt
ist, dass sie in eine besondere kardiovaskuläre, endotheliale und angiogene
Erkrankung involviert sind, mit den hierin beschriebenen cDNAs transfiziert,
und die Fähigkeit
dieser cDNAs, exzessives Wachstum zu induzieren oder Wachstum zu hemmen,
wird analysiert. Wenn die kardiovaskuläre, endotheliale und angiogene
Erkrankung Krebs ist, umfassen geeignete Tumorzellen z. B. stabile
Tumorzelllinien wie z. B. B104-1-1-Zelllinie (stabile N1H-3T3-Zelllinie,
mit dem neu-Proto-Onkogen transfiziert) und rastransfizierte NIH-3T3-Zellen,
die mit dem gewünschten Gen
transfiziert werden können
und für
Tumorwachstum überwacht
werden können.
Solche transfizierten Zelllinien können dann verwendet werden,
um die Fähigkeit
von polty- oder monoklonalen Antikörpern oder Antikörperzusammensetzungen
zu testen, tumorigenes Zellwachsturn durch Ausübung zytostatischer oder zytotoxischer
Aktivität
auf das Wachstum von transformierten Zellen oder durch Vermittlung
von antikörperabhängiger Zellzytotoxizität (ADCC)
zu hemmen. Zellen, die mit den Kodiersequenzen der hierin identifizierten
Gene transfiziert sind, können
weiters verwendet werden, um Arzneimittelkandidaten zur Behandlung
von kardiovaskulären,
endothelialen und angiogenen Erkrankungen, wie z. B. Krebs, zu identifizieren.
-
Zusätzlich dazu
können
primäre
Kulturen, die von Tumoren in transgenen Tieren (wie oben beschrieben)
abstammen, in zellbasierten Tests hierin verwendet werden, obwohl
stabile Zelllinien bevorzugt sind. Verfahren zur Ableitung von kontinuierlichen
Zelllinien aus transgenen Tieren sind fachbekannt. Siehe z. B. Small et
al., Mol. Cell. Biol. 5, 642–648
(1985).
-
v. Gentherapie
-
Das
PRO364- oder PRO175-Polypeptid hierin und Polypeptidylagonisten
und -Antagonisten können durch
Expression solcher Polypeptide in vivo verwendet werden, was oft
als Gentherapie bezeichnet wird.
-
Es
gibt zwei Hauptansätze,
um die Nucleinsäure
(gegebenenfalls in einem Vektor enthalten) in die Patientenzellen
zu bringen: in vivo und ex vivo. Für In-vivo-Zufuhr wird die Nucleinsäure direkt
in den Patienten injiziert, üblicherweise
an den Stellen, wo PRO364- oder PRO175-Polypeptid erforderlich ist,
d. h. die Stelle der Synthese des PRO364- oder PRO175-Polypeptids,
wenn bekannt, und die Stelle (z. B. Wunde), wo biologische Aktivität von PRO364-
oder PRO175-Polypeptid notwendig ist. Für Ex-vivo-Behandlung werden
die Patientenzellen entfernt, die Nucleinsäure in diese isolierten Zellen
eingeführt
und die modifizierten Zellen dem Patienten entweder direkt oder
z. B. eingekapselt in poröse
Membranen verabreicht, die in den Patienten transplantiert werden
(siehe z. B.
US-Patent Nr. 4.892.538 und
5.283.187 ).
-
Es
gibt eine Vielzahl von Verfahren, die zur Einführung von Nucleinsäuren in
lebensfähige
Zellen erhältlich
sind. Die Verfahren variieren abhängig davon, ob die Nucleinsäure in vitro
in kultivierte Zellen transferiert wird oder in vivo in die Zellen
des beabsichtigen Wirts transferiert wird. Geeignete Verfahren zum
Transfer von Nucleinsäure
in Säugetierzellen
in vitro umfassen die Verwendung von Liposomen, Elektroporation,
Mikroinjektion, Transfektion, Zellfusion, DEAE-Dextran, das Calciumphosphatfällungsverfahren
etc. Transduktion umfasst die Assoziation eines replikationsdefekten,
rekombinanten viralen (vorzugsweise retroviralen) Teilchens mit
einem Zellrezeptor, gefolgt von der Einführung der Nucleinsäuren, die
in dem Teilchen enthalten sind, in die Zelle. Ein häufig verwendeter
Vektor für
Ex-vivo-Zufuhr des Gens ist ein Retrovirus.
-
Die
zur Zeit bevorzugten In-vivo-Nucleinsäuretransferverfahren umfassen
Transfektion über
virale oder nicht-virale Vektoren (wie z. B. Adenovirus, Lentivirus,
Herpessimplex-I-Virus oder adenoassoziiertes Virus (AAV)) und lipidbasierte
Systeme (nützliche
Lipide für
lipid-vermittelten Transfer des Gens sind z. B. DOTMA, DOPE und
DC-Chol, siehe z. B. Tonkinson et al., Cancer Investigation 14(1),
54–65
(1996)). Die bevorzugteten Vektoren zur Verwendung in Gentherapie
sind Viren, am bevorzugtesten Adenoviren, AAV, Lentiviren oder Retroviren.
Ein Virusvektor wie z. B. ein retroviraler Vektor umfasst zumindest
einen Transkriptionspromotor/Enhancer oder lokusdefinierende/s Element(e)
oder andere Elemente, die Genexpression durch andere Mittel, wie
z. B. alternierendes Spleißen,
Kern-RNA-Export oder Posttranslationsmodifikation von Messenger, kontrollieren.
Zusätzlich
dazu umfasst ein Virusvektor, wie z. B. ein retroviraler Vektor,
ein Nucleinsäuremolekül, das,
wenn es in Gegenwart eines Gens transkribiert wird, das für PRO364-
oder PRO175-Polypeptid kodiert, operabel daran gebunden ist und
als Translationsinitiationssequenz wirkt. Solche Vektorkonstrukte
umfassen auch ein Verpackungssignal, lange terminale Wiederholungen
(LTRs) oder Abschnitte davon und Positiv- und Negativstrang-Primerbindungsstellen,
die für
das Virus geeignet sind, das verwendet wird (wenn diese nicht schon
im Virusvektor gegenwärtig
sind). Zusätzlich
dazu umfasst ein solcher Vektor typischerweise eine Signalsequenz
zur Sekretion des PRO364- oder PRO175-Polypeptids aus einer Wirtszelle,
in welche es platziert wird. Vorzugsweise ist die Signalsequenz
für diesen
Zweck eine Säugetiersignalsequenz,
am bevorzugtesten die native Signalsequenz für PRO364- oder PRO175-Polypeptid.
Gegebenenfalls kann das Vektorkonstrukt auch ein Signal, das Polyadenylierung
steuert, sowie eine oder mehrere Restriktionsstellen und eine Translationsterminationssequenz
umfassen. Beispielsweise umfassen solche Vektoren typischerweise
eine 5'-LTR, eine
tRNA-Bindungsstelle, ein Verpackungssignal, einen Ursprung einer
Zweitstrang-DNA-Synthese und eine 3'-LTR oder einen Abschnitt davon. Andere
Vektoren, die verwendet werden können,
sind nicht-viral, wie z. B. kationische Lipide, Polylysine und Dendrimere.
-
In
manchen Situationen ist es wünschenswert,
die Nucleinsäurequelle
mit einem Mittel bereitzustellen, das auf die Targetzellen gerichtet
ist, wie beispielsweise mit einem Antikörper, der für ein Zelloberflächenmembranprotein
oder für
die Targetzelle spezifisch ist, mit einem Liganden für einen
Rezeptor auf der Targetzelle usw. Werden Liposomen verwendet, so
können
Proteine, die sich an ein mit Endozytose assoziiertes Zelloberflächenmembranprotein
binden, zum Targeting und/oder zur Erleichterung der Aufnahme verwendet
werden, z. B. Capsidproteine oder Fragmente davon, die für einen
bestimmten Zelltyp tropisch sind, Antikörper für Proteine, die beim Zyklieren
Internalisierung erfahren, oder Proteine, die auf intrazelluläre Lokalisierung
gerichtet sind und intrazelluläre
Halbwertszeit verlängern.
Das Verfahren der rezeptorvermittelten Endozytose wird beispielsweise
von Wu et al., J. Biol. Chem. 262, 4429–4432 (1987), und von Wagner
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 3410–3414 (1990), beschrieben.
Ein Überblick
zu Genmarkierungs- und Gentherapie-Arbeitsvorschriften wird in Anderson
et al., Science 256, 808–813
(1992), geliefert. Siehe auch
WO
93/25673 und die dort zitierten Verweise.
-
Geeignete
Gentherapie und Verfahren zur Herstellung von retroviralen Teilchen
und strukturellen Proteinen sind z. B. in
US-Patent Nr. 5.681.746 beschrieben.
-
vi. Verwendung von Gen als diagnostisches
Mittel
-
Diese
Erfindung betrifft auch die Verwendung des Gens, das für das PRO364-
oder PRO175-Polypeptid kodiert, als diagnostisches Mittel. Detektion
einer mutierten Form des PRO364- oder PRO175-Polypeptids ermöglicht eine
Diagnose einer kardiovaskulären,
endothelialen und angiogenen Erkrankung oder einer Empfindlichkeit
für eine
kardiovaskuläre,
endotheliale und angiogene Erkrankung, wie z. B. einen Tumor, da
Mutationen im PRO364- oder PRO175-Polypeptid Tumoren verursachen
können.
-
Individuen,
die Mutationen in den Genen tragen, die für menschliches PRO364- oder
menschliches PRO175-Polypeptid kodieren, können auf DNA-Ebene durch eine
Vielzahl von Verfahren detektiert werden. Nucleinsäuren zur
Diagnose können
aus einer Patientenzelle erhalten werden, wie z. B. Blut, Urin,
Speichel, Gewebsbiopsie und Autopsiematerial. Die genomische DNA
kann direkt zur Detektion verwendet werden oder vor Analyse enzymatisch
unter Verwendung von PCR amplifiziert werden (Saiki et al., Nature
324, 163–166 (1986)).
RNA oder cDNA kann auch für
denselben Zweck verwendet werden. Als Beispiel können PCR-Primer, die zur Nucleinsäure komplementär sind,
die für
PRO364- der PRO175-Polypeptid kodieren, verwendet werden, um die
PRO364- oder PRO175-Polypeptidmutationen zu identifizieren. Zum
Beispiel können
Deletionen und Insertionen durch eine Veränderung der Größe des amplifizierten
Produkts im Vergleich zum normalen Genotyp detektiert werden. Punktmutationen
können
durch Hybridisierung von amplifizierter DNA an radiomarkierte RNA
identifiziert werden, die für
PRO364- oder PRO175-Polypeptid kodiert, oder alternativ dazu radiomarkierte
Antisense-DNA-Sequenzen, die für
das PRO364- oder PRO175-Polypeptid kodieren. Perfekt gepaarte Sequenzen
können
von fehlgepaarten Duplexen durch RNAse-A-Verdau oder durch Unterschiede
in Schmelztemperaturen unterschieden werden.
-
Genetisches
Testen basierend auf DNA-Sequenzunterschieden kann durch Detektion
oder Änderung der
elektrophoretischen Mobilität
von DNA-Fragmenten in Gelen mit oder ohne Denaturierungsmitteln
erreicht werden. Kleine Sequenzdeletionen und -insertionen können durch
Hochresolutionsgelektrophorese visualisiert werden. DNA-Fragmente verschiedener
Sequenzen können
auf denaturierenden Formamidin-Gradientengelen
unterschieden werden, in welchen die Mobilitäten von verschiedenen DNA-Fragmenten
an verschiedenen Positionen gemäß ihrer
besonderen Schmelz- oder partiellen Schmelztemperaturen in Gel retardiert werden.
Siehe z. B. Myers et al., Science 230, 1242 (1985).
-
Sequenzveränderungen
an spezifischen Stellen können
auch durch Nuclease-Protease-Tests
enthüllt werden,
wie z. B. RNAse- und S1-Schutz und/oder das chemische Spaltverfahren,
z. B. Cotton et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85, 4397–4401 (1985).
-
Daher
kann die Detektion einer spezifischen DNA-Sequenz durch Verfahren,
wie z. B. Hybridisierung, RNase-Schutz, chemische Spaltung, direkte
DNA-Sequenzierung oder die Verwendung von Restriktionsenzymen, z.
B. Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus
(RFLP) und Southern-Blotting von genomischer DNA, erreicht werden.
-
vii. Verwendung zur Detektion von PRO364-
oder PRO175-Polypeptidspiegeln
-
Zusätzlich zur
herkömmlichen
Gelelektrophorese und DNA-Sequenzierung können Mutationen auch durch
In-situ-Analyse detektiert werden.
-
Expression
von Nucleinsäure,
die für
PRO364- oder PRO175-Polypeptid kodiert, kann mit Gefäßerkrankung
oder Neovaskularisierung verbunden sein, die mit Tumorbildung assoziiert
ist. Wenn das PRO364- oder PRO175-Polypeptid eine Signalsequenz
aufweist und die mRNA in Endothelzellen höchst exprimiert wird und in
einem geringeren Grad in Zellen glatter Muskulatur, zeigt dies,
dass das PRO364- oder PRO175-Polypeptid in Serum vorliegt. Dementsprechend
kann ein Anti-PRO364- oder
-PRO175-Polypeptidantikörper
verwendet werden, um Gefäßerkrankung
oder Neovaskularisierung zu diagnostizieren, die mit Tumorbildung
assoziiert ist, da ein geändertes
Ausmaß dieses
PRO364- oder PRO175-Polypeptids solche Erkrankungen anzeigt.
-
Ein
Konkurrenztest kann verwendet werden, worin Antikörper, die
für das
PRO364- oder PRO175-Polypeptid
spezifisch sind, an einen festen Träger angeheftet werden, und
ein markiertes PRO364- oder PRO175-Polypeptid und eine Probe, die
von dem Wirt stammt, werden über
den festen Träger
geführt,
und das Ausmaß der
detektierten Markierung, die an den festen Träger angeheftet ist, kann mit
einer Menge von PRO364- oder PRO175-Polypeptid in der Probe in Verbindung
gebracht werden.
-
viii. Chromosomenkartierung
-
Die
Sequenzen der vorliegenden Erfindung sind ebenfalls für Chromosomenidentifikation
wertvoll. Die Sequenz ist spezifisch auf eine spezielle Stelle auf
einem indivi duellen menschlichen Chromosom ausgerichtet und kann
damit hybridisieren. Weiters gibt es derzeit Bedarf an der Identifikation
von speziellen Stellen auf dem Chromosom. Wenige Chromosomenmarkierungsreagenzien,
basierend auf den tatsächlichen
Sequenzdaten (Wiederholungspolymorphsimen), sind derzeit für die Markierung
von Chromosomenstellen erhältlich.
Die Kartierung von DNAs mit Chromosomen gemäß der vorliegenden Erfindung
ist ein wichtiger erster Schritt in der Korrelation jener Sequenzen
mit Genen, die mit der Erkrankung assoziiert sind.
-
Kurz
gesagt, Sequenzen können
an Chromosomen kartiert werden, indem PCR-Primer (vorzugsweise 15–25 bp)
aus der cDNA hergestellt werden. Computeranalyse für die nicht-translatierte
3'-Region wird verwendet,
um rasch Primer auszuwählen,
die sich über.
nicht mehr als ein Exon in der genomischen DNA erstrecken, wodurch
das Amplifikationsverfahren kompliziert wird. Diese Primer werden
dann zum PCR-Screening von
somatischen Zellhybriden verwendet, die individuelle menschliche
Chromosomen enthalten. Nur jene Hybride, die das menschliche Gen
enthalten, das dem Primer entspricht, erbringen ein amplifiziertes
Fragment.
-
PCR-Kartierung
von Somazellhybriden ist ein rasches Verfahren zum Zuordnen einer
besonderen DNA zu einem speziellen Chromosom. Unter Verwendung der
vorliegenden Erfindung mit denselben Oligonucleotidprimern kann
Sublokalisierung mit Tafeln von Fragmenten aus spezifischen Chromosomen
oder Pools von großen
genomischen Klonen auf analoge Art erreicht werden. Andere Kartierungsstrategien,
die auf ähnliche
Weise verwendet werden können,
um ihr Chromosom zu kartieren, umfassen In-situ-Hybridisierung,
Präscreening
mit markierten durchfluss-sortierten Chromosomen und Präselektion
durch Hybridisierung, um chromosomenspezifische cDNA-Bibliotheken
herzustellen.
-
Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung
(FSH) eines cDNA-Klons zu einer Methaphasen-Chromosomenverbreitung kann verwendet
werden, um eine präzise
Chromosomenstelle in einem Schritt bereitzustellen. Dieses Verfahren
kann mit cDNA verwendet werden, die 500 oder 600 Basen kurz ist,
jedoch weisen Klone von mehr als 2.000 bp eine größere Wahrscheinlichkeit
auf, sich an eine einzigartige Chromosomenstel le mit ausreichender
Signalintensität
für einfache
Detektion zu binden. FISH erfordert die Verwendung von Klonen, von welchen
das Gen, das für
PRO364- oder PRO175-Polypeptid
kodiert, abgeleitet wurde, und je länger desto besser. Zum Beispel
sind 2.000 bp gut, 4.000 bp besser und mehr als 4.000 bp wahrscheinlich
nicht notwendig, um in einem vernünftigen Prozentsatz der Zeit
gute Ergebnisse zu erhalten. Für
einen Bericht über
dieses Verfahren siehe Verna et al., Human Chromosome, A Manual
of Basic Techniques, Pegramin Press, New York (1988).
-
Sobald
eine Sequenz an eine präzise
Chromosomenstelle kartiert worden ist, kann die physikalische Position
der Sequenz auf dem Chromosom mit Daten einer genetischen Karte
in Verbindung gebracht werden. Solche Daten sind z. B. in V. McKusick,
Mendelian Inheritance in Man (online erhältlich über Johns Hopkins University
Welch Medical Library), zu finden. Die Beziehung zwischen Genen
und Erkrankungen, die auf derselben Chromosomenregion kartiert worden
sind, wird dann durch Bindungsanalyse kartiert (Co-Vererbung von
physisch angrenzenden Genen).
-
Weiters
ist es notwendig, die Unterschiede in der cDNA oder genomischen
Sequenz zwischen betroffenen und nicht-betroffenen Individuen festzustellen.
Wenn eine Mutation bei einigen oder allen betroffenen Individuen
zu beobachten ist, aber nicht bei normalen Individuen, verursacht
die Mutation wahrscheinlich die Erkrankung.
-
Mit
derzeitiger Auflösung
von physikalischen Kartierungs- und genetischen Katierungsverfahren
kann eine cDNA, die auf einer Chromosomenregion exakt lokalisiert
werden kann, die mit der Erkrankung assoziiert ist, eines zwischen
50 und 500 potenziell verursachenden Genen sein. (Dies geht von
1-Megabasen-Kartierungsauflösung
und einem Gen pro 20 kb aus.)
-
ix. Screeningtests für Arzneimittelkandidaten
-
Diese
Erfindung umfasst Verfahren zum Screenen von Verbindungen, um jene
zu identifizieren, die das PRO364- oder PRO175-Polypeptid nachahmen
(Agonisten) oder die Wirkung des PRO364- oder PRO175-Polypeptids
unterbinden (Antagonis ten). Screeningtests für Antagonisten-Arzneimittelkandidaten sind
entworfen worden, um Verbindungen zu identifizieren, die sich an
die PRO364- oder PRO175-Polypeptide,
für die
die hierin identifizierten Gene kodieren, binden oder mit ihnen
Komplexe bilden oder die sonst die Wechselwirkung der kodierten
Polypeptide mit anderen Zellproteinen stören. Solche Screeningtests
umfassen Tests, die für
Hochdurchsatzscreening von chemischen Bibliotheken zugänglich sind,
wodurch sie sich besonders gut zur Identifikation niedermolekularer
Arzneimittelkandidaten eignen.
-
Die
Tests können
in zahlreichen verschiedenen Formaten durchgeführt werden, einschließlich Protein-Protein-Bindungstests,
biochemischer Screeningtests, Immuntests und zellbasierter Tests,
die auf dem Gebiet der Erfindung eingehend beschrieben sind. Alle
Tests für
Antagonisten gleichen sich darin, dass sie das Kontaktieren des
Arzneimittelkandidaten mit einem PRO364- oder PRO175-Polypeptid,
für das
eine hierin identifizierte Nucleinsäure kodiert, unter Bedingungen
und eine ausreichende Zeit lang erfordern, um diese zwei Komponenten
in Wechselwirkung zu setzen.
-
Bei
Bindungstests manifestiert sich die Wechselwirkung in Form einer
Bindung, und der gebildete Komplex kann im Reaktionsgemisch isoliert
oder nachgewiesen werden. In einer bestimmten Ausführungsform
wird das durch das hierin identifizierte Gen kodierte PRO364- oder
PRO175-Polypeptid oder der Arzneimittelkandidat an einer festen
Phase, z. B. einer Mikrotiterplatte, durch kovalente oder nicht-kovalente
Bindungen immobilisiert. Nicht-kovalente Bindung erfolgt im Allgemeinen
durch Beschichten der festen Oberfläche mit einer Lösung des
PRO364- oder PRO175-Polypeptids
und Trocknen. Alternativ dazu kann ein immobilisierter Antikörper, z.
B. ein monoklonaler Antikörper,
der für
das zu immobilisierende PRO364- oder PRO175-Polypeptid spezifisch
ist, verwendet werden, um es an einer festen Oberfläche zu verankern.
Der Test wird durch Zusetzen der nicht-immobilisierten Komponente,
die mit einer nachweisbaren Markierung markiert sein kann, zur immobilisierten
Komponente, z. B. der beschichteten Oberfläche, die die verankerte Komponente
aufweist, durchgeführt.
Sobald die Reaktion abgeschlossen ist, werden die nicht umgesetzten
Komponenten z. B. durch Waschen entfernt, und die an der festen
Oberfläche
verankerten Komplexe werden nachgewiesen. Trägt die ursprünglich nicht- immobilisierte Komponente
eine nachweisbare Markierung, so weist die Detektion von an der
Oberfläche
immobilisierter Markierung darauf hin, dass Komplexbildung stattgefunden
hatte. Trägt die
ursprünglich
nicht-immobilisierte Komponente keine Markierung, kann Komplexbildung
beispielsweise durch Verwendung eines markierten Antikörpers, der
den immobilisierten Komplex spezifisch bindet, nachgewiesen werden.
-
Zeigt
die Kandidatenverbindung mit einem bestimmten PRO364- oder PRO175-Polypeptid, für das das
hierin identifizierte Gen kodiert, Wechselwirkung, bindet sich jedoch
nicht daran, so kann ihre Wechselwirkung mit diesem Polypeptid mittels
zur Detektion von Protein-Protein-Wechselwirkungen bekannter Verfahren getestet
werden. Solche Tests umfassen herkömmliche Ansätze, wie z. B. Vernetzung,
Co-Immunfällung und Co-Reinigung
mittels Gradienten oder chromatographischer Säulen. Darüber hinaus können Protein-Protein-Wechselwirkungen
unter Verwendung eines auf Hefe basierenden genetischen Systems
beobachtet werden, das von Fields & Mitarbeitern (Fields & Song, Nature
(London) 340, 245–246
(1989); Chien et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88, 9578–9582 (1991)),
beschrieben wurde, wie von Chevray & Nathans, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 89, 5789–5793
(1991), offenbart. Zahlreiche Transkriptionsaktivatoren, wie z.
B. Hefe GAL4, bestehen aus zwei physikalisch getrennten modularen
Domänen,
wobei die eine als die DNA-Bindungsdomäne und die andere als die Transkriptions-Aktivierungsdomäne agiert.
Das in den obigen Veröffentlichungen
beschriebene Hefeexpressionssystem (im Allgemeinen als das „Zweihybridsystem" bezeichnet) profitiert
von dieser Eigenschaft und verwendet zwei Hybridproteine, eines,
in dem das Targetprotein an die DNA-Bindungsdomäne von GAL4 fusioniert ist,
und ein zweites, in dem Kandidaten-Aktivierungsproteine an die Aktivierungsdomäne fusioniert
sind. Die Expression von einem GAL1-lacZ-Reportergen unter der Kontrolle
eines GAL4-aktivierten Promotors hängt von der Wiederherstellung
von GAL4-Aktivität über Protein-Protein-Wechselwirkung ab.
Kolonien, die wechselwirkende Polypeptide enthalten, werden mit
einem chromogenen Substrat für β-Galactosidase
nachgewiesen. Ein vollständiges
Set (MATCHMAKERTM) zur Identifikation von
Protein-Protein-Wechselwirkungen zwischen zwei spezifischen Proteinen
unter Verwendung des Zweihybridverfahrens ist im Handel bei Clontech
erhältlich.
Dieses System kann auch ausgedehnt werden, um Proteindomänen zu kartieren,
die in spezifische Protein-Wechselwirkungen involviert sind, sowie
Aminosäurereste,
die für
diese Wechselwirkungen maßgeblich
sind, genau zu lokalisieren.
-
Verbindungen,
die die Wechselwirkung eines Gens, das für ein hierin identifiziertes
PRO364- oder PRO175-Polypeptid kodiert, und anderer intra- oder
extrazellulärer
Komponenten stören,
können
wie folgt getestet werden: üblicherweise
wird ein Reaktionsgemisch hergestellt, das das Produkt des Gens
und die intra- oder extrazelluläre
Komponente enthält,
und zwar unter solchen Bedingungen und über eine bestimmte Zeitspanne
hinweg, die Wechselwirkung und Bindung der zwei Produkte ermöglicht.
Um die Fähigkeit
einer Kandidatenverbindung zu testen, Bindung zu hemmen, wird die
Reaktion in Abwesenheit und in Gegenwart der Testverbindung durchgeführt. Weiters
kann ein Placebo zu einem dritten Reaktionsgemisch zugesetzt werden, das
als positive Kontrolle dient. Die Bindung (Komplexbildung) zwischen
der Testverbindung und der intra- oder extrazellulären Komponente,
die im Gemisch vorhanden sind, wird wie zuvor beschrieben beobachtet. Die
Bildung eines Komplexes in der/den Kontrollreaktion(en), jedoch
nicht im Reaktionsgemisch, das die Testverbindung enthält, weist
darauf hin, dass die Testverbindung die Wechselwirkung der Testverbindung
und ihres Reaktionspartners stört.
-
Wenn
das PRO364- oder PRO175-Polypeptid die Fähigkeit hat, die Proliferation
von Endothelzellen in Gegenwart von Co-Mitogen ConA zu stimulieren,
profitiert ein Beispiel für
ein Screeningverfahren von dieser Fähigkeit. Insbesondere im Proliferationstest
werden menschliche Nabelschnurvenen-Endothelzellen erhalten und
in 96-Well-Flachboden-Kulturplatten
(Costar, Cambridge, MA) kultiviert und mit einem Reaktionsgemisch ergänzt, das
dazu geeignet ist, die Proliferation von Zellen zu erleichtern,
wobei das Gemisch Con-A (Calbiochem, La Jolla, CA) enthält. Con-A
und die zu screenende Verbindung werden hinzugefügt, und nach Inkubation bei
37°C werden
die Kulturen mit 3–H-Thymidin pulsiert
und auf Glasfaserfiltern geerntet (phD; Cambridge Technology, Watertown,
MA). Mittlere 3(H)-Thymidininkorporation
(cpm) von Triplikatkulturen wird unter Verwendung eines Flüssigszintillationszählers be stimmt
(Beckman Instruments, Irvine, CA). Signifikante 3(H)-Thymidininkorporation
gibt die Stimulation von Endothelzellproliferation an.
-
Um
auf Antagonisten zu testen, wird der oben beschriebene Test durchgeführt, jedoch
wird in diesem Test das PRO364- oder PRO175-Polypeptid gemeinsam
mit der zu screenenden Verbindung zugesetzt, und die Fähigkeit
der Verbindung, 3(H)-Thymidininkorporation in Gegenwart des
PRO364- oder PRO175-Polypeptids zu hemmen, weist darauf hin, dass
die Verbindung ein Antagonist gegenüber dem PRO364- oder PRO175-Polypeptid
ist. Alternativ dazu können
Antagonisten durch Kombinieren des PRO364- oder PRO175-Polypeptids
und eines potenziellen Antagonisten mit membrangebundenen PRO364-
oder PRO175-Polypeptidrezeptoren oder rekombinanten Rezeptoren unter
für einen
Konkurrenzhemmungstest geeigneten Bedingungen nachgewiesen werden.
Das PRO364- oder PRO175-Polypeptid kann markiert sein, beispielsweise
durch Radioaktivität,
sodass die Anzahl an PRO364- oder PRO175-Polypeptidmolekülen, die an
den Rezeptor gebunden sind, verwendet werden kann, um die Wirksamkeit
des potenziellen Antagonisten zu bestimmen. Das für den Rezeptor
kodierende Gen kann durch zahlreiche verschiedene Verfahren, die Fachleuten
auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind, beispielsweise durch
Liganden-Panning und FACS-Sortieren, identifiziert werden. Coligan
et al., Current Protocols in Immun. 1(2), Kapitel 5 (1991). Vorzugsweise
wird Expressionsklonieren verwendet, wobei polyadenylierte RNA aus
einer Zelle hergestellt wird, die auf ein PRO364- oder PRO175-Polypeptid
reagiert, und eine cDNA-Bibliothek,
die aus dieser RNA hergestellt wird, in Pools aufgeteilt und verwendet
wird, um COS-Zellen oder andere Zellen zu transfizieren, die auf das
PRO364- oder PRO175-Polypeptid nicht reagieren. Transfizierte Zellen,
die auf Glasobjektträgern
gezüchtet
werden, werden markiertem PRO364- oder PRO175-Polypeptid ausgesetzt.
Das PRO364- oder PRO175-Polypeptid kann durch zahlreiche verschiedene
Mittel markiert sein, einschließlich
Iodierung oder Einschluss einer Erkennungsstelle für eine ortsspezifische
Proteinkinase. Nach Fixierung und Inkubation werden die Objektträger autoradiographischer
Analyse unterzogen. Positive Pools werden identifiziert, und Sub-Pools
werden unter Verwendung eines interaktiven Sub-Pooling- und Re-Screening-Verfahrens
hergestellt und neu transfiziert, was schließlich einen einzelnen Klon
ergibt, der für
den mutmaßlichen
Rezeptor kodiert.
-
Als
ein alternativer Ansatz für
Rezeptoridentifikation kann markiertes PRO364- oder RPO175-Polypeptid
mittels Photoaffinität
mit Zellmembran- oder mit Extraktpräparaten, die das Rezeptormolekül exprimieren,
verbunden werden. Vernetztes Material wird durch PAGE aufgelöst, und
ein Röntgenfilm
wird damit belichtet. Der markierte Komplex, der den Rezeptor enthält, kann
ausgeschnitten, in Peptidfragmente aufgelöst und Protein-Mikrosequenzieren
unterzogen werden. Die mittels Mikrosequenzierens gewonnene Aminosäuresequenz
würde dann
verwendet werden, um eine Reihe von degenerierten Oligonucleotid-Sonden
zu entwerfen, um eine cDNA-Bibliothek zu screenen und hierdurch
das für
den mutmaßlichen
Rezeptor kodierende Gen zu identifizieren.
-
In
einem anderen Test für
Antagonisten werden Säugetierzellen
oder ein Membranpräparat,
das den Rezeptor exprimiert, mit markiertem PRO364- oder PRO175-Polypeptid in Gegenwart
der Kandidatenverbindung inkubiert. Die Fähigkeit der Verbindung, diese
Wechselwirkung zu fördern
oder zu blockieren, kann dann gemessen werden.
-
Die
Zusammensetzungen, die in der Behandlung von kardiovaskulären, endothelialen
und angiogenen Erkrankungen nützlich
sind, umfassen unter anderem Antikörper, kleine organische und
anorganische Moleküle,
Peptide, Phosphopeptide, Antisense- und Ribozymmoleküle, Tripelhelixmoleküle etc.,
die die Expression und/oder Aktivität des Targetgenprodukts hemmen.
-
Spezifischere
Beispiele für
potenzielle Antagonisten umfassen ein Oligonucleotid, das sich an
die Fusionen von Immunglobulin mit PRO364- oder PRO175-Polypeptid
bindet, und insbesondere Antikörper
einschließlich,
ohne dadurch eine Einschränkung
darzustellen, poly- und monoklonaler Antikörper und Antikörperfragmente,
einkettiger Antikörper,
anti-idiotypischer Antikörper
und chimärer
oder humanisierter Versionen solcher Antikörper oder Fragmente sowie menschlicher
Antikörper
und Antikörperfragmente.
Alternativ dazu kann ein potentieller Antagonist ein nahe verwandtes
Protein, beispielsweise eine mutierte Form des PRO364- oder PRO175-Polypeptids, das
den Rezeptor erkennt, jedoch keine Wirkung verleiht, sein und dabei
die Wirkung des PRO364- oder PRO175-Polypeptids kompetitiv hemmen.
-
Ein
anderer potenzieller PRO364- oder PRO175-Polypeptidantagonist ist
ein Antisense-RNA- oder -DNA-Konstrukt, hergestellt unter Verwendung
von Antisense-Technologie,
worin z. B. ein Antisense-RNA- oder -DNA-Molekül so wirkt, dass es die Translation
von mRNA durch Hybridisieren an Target-mRNA und Unterbinden von
Proteintranslation blockiert. Antisense-Technologie kann verwendet
werden, um Genexpression durch Tripelhelix-Bildung oder durch Antisense-DNA
oder -RNA zu steuern, wobei beide Verfahren auf Bindung eines Polynucleotids
an DNA oder RNA basieren. Beispielsweise wird der 5'-Kodierabschnitt
der Polynucleotidsequenz, die für
die reifen PRO364- oder PRO175-Polypeptide hierin kodiert, verwendet,
um ein Antisense-RNA-Oligonucleotid mit einer Länge von etwa 10 bis 40 Basenpaaren
zu entwerfen. Ein DNA-Oligonucleotid wird so entworfen, dass es
komplementär
zu einer Region des Gens ist, das in Transkription eingebunden ist
(Tripelhelix – siehe
Lee et al., Nucl. Acids Res. 6, 3073 (1979); Cooney et al., Science
241, 456 (1988); Dervan et al., Science 251, 1360 (1991)), wodurch
Transkription und die Produktion des PRO364- oder PRO175-Polypeptids
unterbunden werden. Das Antisense-RNA-Oligonucleotid hybridisiert an die mRNA
in vivo und blockiert Translation des mRNA-Moleküls zum PRO364- oder PRO175-Polypeptid
(Antisense – Okano,
Neurochem. 56, 560 (1991); Oligodeoxynucleotides as Antisense Inhibitors
of Gene Expression, CRC Press, Boca Raton, FL (1988)). Die zuvor
beschriebenen Oligonucleotide können
auch Zellen zugeführt
werden, sodass die Antisense-RNA oder -DNA in vivo exprimiert werden
kann, um Produktion des PRO364- oder PRO175-Polypeptids zu hemmen.
Wird Antisense-DNA verwendet, so werden Oligodesoxyribonucleotide,
die von der Translationsstartstelle, z. B. zwischen den Positionen
von etwa –10
und +10 der Targetgen-Nucleotidsequenz, abstammen, bevorzugt.
-
Potenzielle
Antagonisten umfassen kleine Moleküle, die sich an die aktive
Stelle, die Rezeptorbindungsstelle oder den Wachstumsfaktor oder
eine andere relevante Bin dungsstelle des PRO364- oder PRO175-Polypeptids
binden, wodurch die normale biologische Aktivität des PRO364- oder PRO175-Polypeptids
blockiert wird. Beispiele für
kleine Moleküle
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, kleine Peptide oder
peptidähnliche
Moleküle,
vorzugsweise lösliche
Peptide, und synthetische, organische oder anorganische Nichtpeptidyl-Verbindungen.
-
Ribozyme
sind enzymatische RNA-Moleküle,
die in der Lage sind, die spezifische Spaltung von RNA zu katalysieren.
Ribozyme wirken durch sequenzspezifische Hybridisierung an die komplementäre Target-RNA,
gefolgt von endonucleolytischer Spaltung. Spezifische Ribozym-Spaltungsstellen
innerhalb eines potenziellen RNA-Targets
können
durch bekannte Verfahren identifiziert werden. Für nähere Details siehe z. B. Rossi,
Current Biology 5, 469–471
(1994), und die PCT-Veröffentlichung
Nr.
WO 97/33551 (veröffentlicht
am 18. September 1997).
-
Nucleinsäuremoleküle in Tripelhelix-Anordnung,
die verwendet werden, um Transkription zu hemmen, sollten einzelsträngig und
aus Desoxynucleotiden zusammengesetzt sein. Die Basenzusammensetzung
dieser Oligonucleotide ist so bestimmt, dass sie Tripelhelix-Anordnung
gemäß den Hoogsteen-Basenpaarungsregeln
fördert,
die im Allgemeinen relativ große
Abschnitte mit Purinen oder Pyrimidinen an einem Strang eines Duplex
erfordern. Für
nähere
Details siehe z. B. die PCT-Veröffentlichung
Nr.
WO 97/33551 , s.
o.
-
Diese
kleinen Moleküle
können
durch einen oder mehrere der Screeningtests, die hierin erläutert werden,
und/oder durch irgendein anderes Screeningverfahren, das Fachleuten
bekannt ist, identifiziert werden.
-
x. Formen zu behandelnder kardiovaskulärer, endothelialer
und angiogener Erkrankungen
-
Das
PRO364- oder PRO175-Polypeptid oder Agonisten oder Antagonisten
dazu, die in den hierin beschriebenen kardiovaskulären, angiogenen
und endothelialen Tests Aktivität
zeigen und/oder deren Genprodukt auf dem kardiovaskulären System
lokali siert war, zeigen wahrscheinlich therapeutische Anwendungen
in einer Vielzahl von kardiovaskulären, endothelialen und angiogenen
Ekrankungen, einschließlich
systemischer Erkrankungen, die Gefäße betreffen, wie z. B. Diabetes
mellitus. Ihre therapeutische Nützlichkeit
kann Erkrankungen der Arterien, Kapillaren, Venen und/oder Lymphgefäße umfassen.
Beispiele für
Behandlungen, die darunter fallen, umfassen die Behandlung von Muskelatrophie,
Osteoporose, Unterstützung
der Implantatfixierung, um das Wachstum von Zellen um das Implantat
zu stimulieren und deshalb ihre Anheftung an die beabsichtigte Stelle
zu erleichtern, die Verbesserung der IGF-Stabilität in Geweben oder in Serum,
wenn anwendbar, und Erhöhung
der Bindung an den IGF-Rezeptor (da sich gezeigt hat, dass IGF das
Wachstum menschlicher Mark-Erythrozyten- und Granulozyten-Vorläuferzellen
in vitro steigert).
-
Das
PRO364- oder PRO175-Polypeptid oder Agonisten oder Antagonisten
dazu können
auch verwendet werden, um Erythropoese oder Granulopoese zu stimulieren,
um Wundheilung oder Gewebsregeneration und assoziierte Therapien
zu stimulieren, die sich mit erneutem Gewebswachstum, wie z. B.
Bindegewebe, Haut, Knochen, Knorpel, Muskel, Lunge oder Niere, befassen,
um Angiogenese zu fördern,
um Migration von Endothelzellen zu stimulieren oder zu hemmen und
um das Wachstum von Gefäßglattmuskel
und Endothelzellproduktion zu proliferieren. Der Anstieg der Angiogenese,
die durch PRO364- oder PRO175-Polypeptid oder -Antagonist vermittelt
wird, kann für
ischämische
Gewebe und kollaterale Koronarentwicklung im Herz nach Koronarstenose
von Vorteil sein. Antagonisten werden verwendet, um die Wirkung
solcher Polypeptide zu hemmen, z. B. um die Produktion von übermäßigem Bindegewebe
während
Wundheilung oder Lungenfibrose einzuschränken, wenn das PRO364- oder
PRO175-Polypeptid eine solche Produktion fördert. Dies umfasst die Behandlung
von akutem Myokardinfarkt und Herzinsuffizienz.
-
Weiters
betrifft die vorliegende Erfindung die Behandlung von Herzhypertrophie,
unabhängig
von der zugrunde liegenden Ursache, durch Verabreichung einer therapeutisch
wirksamen Dosis von PRO364- oder PRO175-Polypeptid. Wenn das Ziel
die Behandlung von menschlichen Patienten ist, ist das PRO364- oder PRO175-Polypeptid vorzugsweise
rekombinantes menschliches PRO364- oder PRO175- Polypeptid (rhPRO364- oder rhPRO175-Polypeptid).
Die Behandlung von Herzhypertrophie kann in jedem beliebigen ihrer
verschiedenen Stadien durchgeführt
werden, die aus einer Vielzahl von verschiedenen pathologischen
Leiden resultieren können,
einschießlich
Myokardinfarkt, Hypertonie, hypertrophischer Kardiomyopathie und Klappeninsuffizienz.
Die Behandlung erstreckt sich über
alle Stufen des Fortschreitens von Herzhypertrophie mit oder ohne
strukturelle Schädigung
des Herzmuskels, unabhängig
von der zugrunde liegenden Herzerkrankung.
-
Die
Entscheidung, ob das Molekül
selbst oder ein Agonist davon für
eine bestimmte Indikation eingesetzt werden soll, im Gegensatz zu
einem Antagonisten zum Molekül,
hängt hauptsächlich davon
ab, ob das Molekül
hierin Kardiovaskularisierung, Genese von Endothelzellen oder Angiogenese
fördert
oder diese Leiden hemmt. Zum Beispiel, wenn das Molekül Angiogenese
fördert,
ist ein Antagonist davon zur Behandlung von Erkrankungen nützlich,
wo es wünschenswert
ist, Angiogenese einzuschränken
oder zu vermeiden. Beispiele für
solche Erkrankungen umfassen Gefäßtumoren,
wie z. B. Hämangiom,
Tumorangiogenese, Neovaskularisierung in der Retina, der Choroidea
oder Hornhaut in Zusammenhang mit diabetischer Retinopathie oder
Retinopathia praematurorum oder Makuladegeneration und proliferativer
Vitreoretinopathie, rheumatoide Arthritis, Crohn-Erkrankung, Atherosklerose,
Ovarialhyperstimulation, Psoriasis, Endometriose in Verbindung mit
Neovaskularisierung, Restenose nach Angiogenese unter Verwendung
von Ballonkathetern, Überproduktion
von Narbengewebe, die z. B. bei Keloid zu beobachten ist, das sich
nach Chirurgie bildet, Fibrose nach Myokardinfarkt oder fibrotische
Läsionen
in Verbindung mit Lungenfibrose.
-
Wenn
jedoch das Molekül
Angiogenese hemmt, wird erwartet, dass es direkt zur Behandlung
der obigen Leiden verwendet wird.
-
Wenn
das Molekül
Angiogenese stimuliert, wäre
es andererseits selbst (oder ein Agonist davon) für Indikationen
nützlich,
wo Angiogenese wünschenswert
ist, wie z. B. periphere Gefäßerkrankung,
Hypertonie, entzündliche
Vaskulitis, Reynaud-Erkrankung und Reynaud-Phänomen, Aneurysmen, arterielle
Restenose, Thrombophlebitis, Lymphangitis, Lymphödem, Wundheilung und Gewebsreparatur,
Ischämie-Reperfusions-Verletzung,
Angina, Myokardinfarkte, wie z. B. akute Myokardinfarkte, chronische
Herzerkrankungen, Herzinsuffizienz, wie z. B. CHF, und Osteoporose.
-
Wenn
jedoch das Molekül
Angiogenese hemmt, würde
ein Antagonist davon zur Behandlung jener Leiden verwendet werden,
wo Angiogenese erwünscht
ist.
-
Spezifische
Formen von Erkrankungen sind nachstehend beschrieben, wo sich das
PRO364- oder PRO175-Polypeptid hierin oder Antagonisten davon als
nützlich
für gefäßverwandtes
Arzneimitteltargeting oder als therapeutische Targets für die Behandlung
oder Prävention
der Erkrankungen dienen kann. Atherosklerose ist eine Ekrankung,
die durch Akkumulation von Plaques von Intimaverdickung in Arterien
gekennzeichnet ist, aufgrund von Akkumulation von Lipiden, Proliferation
von Zellen glatter Muskulatur und Bildung von fibrösem Gewebe
innerhalb der Arterienwand. Die Erkrankung kann große, mittlere
und kleine Arterien in einem beliebigen Organ betreffen. Von Veränderungen
der Funktion von Zellen glatter Muskulatur im Endothel und Gefäß ist bekannt,
dass sie eine wichtige Rolle in der Modulation der Akkumulation
und Regression dieser Plaques spielen.
-
Hypertonie
ist durch erhöhten
Gefäßdruck in
systemischen arteriellen, Lungenarterien- oder Pfortadersystemen
gekennzeichnet. Erhöhter
Druck kann aus geschädigter
Endothelfunktion und/oder Gefäßerkrankung
resultieren oder dazu führen.
-
Entzündliche
Vaskulitis umfasst Riesenzellarteriitis, Takayasu-Krankheit, Polyarteriitis
nodosa (einschließlich
mikroangiopathischer Formen), Kawasaki-Erkrankung, mikroskopischer
Polyangiitis, Wegener-Granulomatose und einer Vielzahl von infektiös verwandten
Gefäßerkrankungen
(einschließlich
Purpura Schoenlein-Henoch). Geänderte
Endotheizellfunktion hat sich bei diesen Erkrankungen als wichtig
erwiesen.
-
Reynaud-Erkrankung
und Reynaud-Phänomen
sind durch intermittierende abnorme Schädigung des Kreislaufs durch
die Extremitäten
bei Exposition gegenüber
Kälte gekennzeichnet.
Geänderte
Endothelzellfunktion hat sich bei dieser Erkrankung als wichtig
erwiesen.
-
Aneurysmen
sind Sackdilatationen oder spindelförmige Dilatationen des arteriellen
oder venösen Baums,
die mit geänderter
Endothelzellen und/oder Zellen glatter Gefäßmuskulatur verbunden sind.
-
Arterielle
Restenose (Restenose der Arterienwand) kann nach Angioplastie als
Folge der Änderung der
Funktion und Proliferation von Endothelzellen und/oder Zellen glatter
Gefäßmuskulatur
auftreten.
-
Thrombophlebitis
und Lymphangitis sind entzündliche
Erkrankungen von Venen bzw. Lymphgefäßen, die aus geänderter
Endothelzellfunktion resultieren und/oder dazu führen können. Auf ähnliche Weise ist Lymphödem ein
Leiden, das geschädigte
Lymphgefäße umfasst,
die aus Endothelzellfunktion resultieren.
-
Die
Familie gutartiger und bösartiger
Gefäßtumoren
ist durch abnorme Proliferation und Wachstum von Zellelementen des
Gefäßsystems
gekennzeichnet. Zum Beispiel sind Lymphangiome gutartige Tumoren des
Lymphgefäßes, die
angeborene, oft zystische, Fehlbildungen der Lymphgefäße sind,
die üblicherweise
bei Neugeborenen auftreten. Zystische Tumoren tendieren dazu, im
angrenzenden Gewebe zu wachsen. Zystische Tumoren treten üblicherweise
in der Cervix- und Achselregion auf. Sie können auch im Weichteilgewebe von
Extremitäten
auftreten. Die Hauptsymptome sind erweiterte, manchmal retikuläre, strukturierte
Lymphgefäße und Lymphozysten,
die von Bindegewebe umgeben sind. Lymphangiome sollen durch ungenau
verbundene embryonale Lymphgefäße oder
ihre Defizienz verursacht sein. Das Ergebnis wird durch lokale Lymphdrainage
gestört.
Griener et al., Lymphology 4, 140–144 (1971).
-
Eine
andere Verwendung für
die hierin beschriebenen PRO364- oder PRO175-Polypeptide oder Antagonisten dazu ist
die Prävention
von Tumorangiogenese, die die Vaskularisierung eines Tumors umfasst,
um ihm zu ermöglichen,
zu wachsen und/oder zu metastasieren. Dieses Verfahren hängt vom
Wachstum neuer Blutgefäße ab. Beispiele
für Neoplasmen
und verwandte Leiden, die Tumorangiogenese umfassen, umfassen Brustkarzinome,
Lungenkarzinome, Magenkarzinome, Speiseröhrenkarzinome, kolorektale
Karzinome, Leberkarzinome, Ovarialkarzinome, Thekazelltumoren, Arrhenoblastome,
Zervixkarzinome, Endometriumkarzinom, Endometriumhyperplasie, Endometriose,
Fibrosarkome, Chorionkarzinome, Kopf- und Nackenkrebs, Nasopharyngealkarzinom,
Larynxkarzinom, Hepatoblastom, Kaposi-Sarkom, Melanom, Hautkarzinome,
Hämangiom,
kavernöses
Hämangiom,
Hämangioblastom,
Pankreaskarzinome, Retinoblastome, Astrozytome, Glioblastom, Schwannom,
Oligodendrogliom, Medulloblastom, Neuroblastome, Rhabdomyosarkom,
Osteosarkom, Leiomyosarkome, Harnwegskarzinome, Schilddrüsenkarzinome,
Wilms-Tumor, Nierenzellkarzinom, Prostatakarzinom, abnorme Gefäßproliferation
assoziiert mit Phakomatosen, Odem (wie z. B. in Verbindung mit Gehirntumoren)
und Meigs-Syndrom.
-
Altersbedingte
Makuladegeneration (AMD) ist eine führende Ursache von schwerwiegendem
Verlust des Augenlichts bei älteren
Menschen. Die exsudative Form von AMD ist durch chorioidale Neovaskularisation und
Retinapigment-Epithelzellenablösung
gekennzeichnet. Da chorioidale Neovaskularisation mit einer dramatischen
Verschlechterung der Prognose verbunden ist, wird erwartet, dass
die PRO364- oder PRO175-Polypeptide oder Antagonisten dazu in der
Reduktion der Schwere von AMD nützlich
sind.
-
Heilung
von Trauma, wie z. B. Wundheilung und Gewebsreparatur, ist auch
ein Verwendungsbereich von PRO364- oder PRO175-Polypeptiden hierin
oder ihrer Antagonisten, auf den abgezielt wird. Bildung und Regression
neuer Blutgefäße ist für Gewebsheilung
und -reparatur wesentlich. Diese Kategorie umfasst Knochen-, Knorpel-,
Sehnen-, Band- und/oder Nervengewebswachstum oder -regeneration
sowie Wundheilung und Gewebsreparatur und -ersatz und in der Behandlung
von Verbrennungen, Inzisionen und Geschwüren. Ein PRO364- oder PRO175-Polypeptid
oder Antagonist davon, der Knorpel- und/oder Knochenwachstum unter
Umständen,
unter welchen Knochen normalerweise gebildet werden, induziert,
findet Anwendung in der Heilung von Knochenfrakturen und Knorpelschäden oder
-defekten bei Menschen und anderen Tieren. Ein solches Präparat, das
ein PRO364- oder PRO175-Polypeptid
oder einen Antagonisten davon verwendet, kann prophylaktische Anwendung
in der Reduktion von geschlossenen und offenen Frakturen und in
der verbesserten Fixierung von künstlichen
Gelenken finden. De-novo-Knochenbildung, die durch ein knochenbildendes
Mittel induziert wird, trägt
zur Reparatur von angeborenen, traumainduzierten oder onkologischen,
resektionsinduzierten kraniofazialen Defekten bei und ist auch in
kosmetischer plastischer Chirurgie nützlich.
-
PRO364-
oder PRO175-Polypeptid oder Antagonisten dazu können nützlich sein, um eine bessere oder
schnellere Schließung
von nicht-heilenden Wunden zu fördern,
einschließlich
unter anderem Druckulkus, Ulkus assoziiert mit Gefäßinsuffizienz,
chirurgischer und traumatischer Wunden und dergleichen.
-
Es
wird davon ausgegangen, dass ein PRO364- oder PRO175-Polypeptid
oder ein Antagonist davon auch Aktivität für die Herstellung oder Regeneration
von anderen Geweben zeigen kann, wie z. B. Organen (einschließlich z.
B. Pankreas, Leber, Darm, Niere, Haut oder Endothel), Muskulatur
(glatter, Skelett- oder Herzmuskulatur) und Gefäß-(einschließlich Gefäßendothel)Gewebe,
oder zur Förderung
des Wachstums von Zellen, die solche Gewebe umfassen. Ein Teil der
gewünschten
Wirkungen kann. die Hemmung oder Modulation von fibrotischer Narbenbildung
sein, um normalem Gewebe zu ermöglichen,
sich zu regenerieren.
-
Ein
PRO364- oder PRO175-Polypeptid hierin oder ein Antagonist dazu kann
auch zum Schutz des Darms oder Regeneration und Behandlung von Lungen-
oder Leberfibrose, Reperfusionsverletzung in verschiedenen Geweben
und Leiden dienen, die aus systemischem Cytokinschaden resultieren.
Das PRO364- oder PRO175-Polypeptid
oder ein Antagonist dazu kann auch zur Förderung oder Hemmung der Differenzierung
von Geweben, die oben beschrieben sind, aus Vorläufergeweben oder -zellen oder
zur Hemmung des Wachstums von oben beschriebenen Geweben dienen.
-
Ein
PRO364- oder PRO175-Polypeptid oder ein Antagonist dazu kann auch
in der Behandlung von Parodontalerkrankungen und in anderen Zahnreparaturverfahren
verwendet werden. Solche Mittel können eine Umgebung bereitstellen,
um knochenbildene Zellen anzuziehen, Wachstum von knochenbildenden
Zellen zu stimulieren oder Differenzierung von Vorläufern von
knochenbildenden Zellen zu induzieren. Ein PRO364- oder PRO175-Polypeptid
hierin oder ein Antagonist dazu kann auch in der Behandlung von
Osteoporose oder Osteoarthritis nützlich sein, wie z. B. durch
Stimulation von Knochen- und/oder Knorpelreparatur oder durch Blockieren
von Entzündung
oder Gewebszerstörungsprozessen
(Collagenaseaktivität,
Osteoklastenaktivität etc.),
vermittelt durch entzündliche
Prozesse, da Blutgefäße eine
wichtige Rolle in der Regulation von Knochenleistung und -wachstum
spielen.
-
Eine
andere Kategorie von Gewebsregenerationsaktivität, die dem hierin beschriebenem
PRO364- oder PRO175-Polypeptid oder einem Antagonisten davon zugeschrieben
werden kann, ist die Sehnen-/Bandbildung. Ein Protein, das sehnen-/bandähnliche
Gewebe oder eine andere Gewebsbildung unter Umständen induziert, unter welchen
ein solches Gewebe normalerweise nicht gebildet wird, findet in
der Heilung von Sehnen- oder Bänderrissen,
-missbildungen und anderen Sehnen- oder Bänderdefekten bei Menschen und
anderen Tieren Anwendung. Ein solches Präparat kann prophylaktisch in
der Prävention
von Schäden
an Sehnen- oder Bändergeweben
dienen sowie in der verbesserten Fixierung von Sehne oder Band an
Knochen oder anderen Geweben und in der Reparatur von Defekten an
Sehnen- oder Bändergewebe
verwendet werden. De-novo-Bildung von sehnen-/bänderähnlichem Gewebe, die durch
eine Zusammensetzung des PRO364- oder PRO175-Polypeptids hierin oder eines Antagonisten
dazu verursacht ist, trägt
zur Reparatur von angeborenen, traumainduzierten oder anderen Sehnen-
oder Bänderdefekten
von anderem Ursprung bei und ist auch in kosmetischer plastischer
Chirurgie zur Anheftung oder Reparatur von Sehnen oder Bändern nützlich. Die
Zusammensetzungen hierin können
auch eine Umgebung bereitstellen, um sehnen- oder bänderbildende Zellen
anzuziehen, Wachstum von sehnen- oder bänderbildenden Zellen zu stimulieren,
Differenzierung von Vorläufern
von Sehnen oder bänderbildenden
Zellen zu induzieren oder Wachstum von Sehnen-/Bänderzellen oder Vorläufern ex
vivo zur Zufuhr in vivo zu induzieren, um Gewebsreparatur auszuüben. Die
Zusammensetzungen hierin können
auch in der Behandlung von Tendinitis, Karpaltunnelsyndrom und anderen
Sehnen- oder Bänderdefekten
nützlich
sein. Die Zusammensetzungen können
auch ein geeignetes Matrix- und/oder Sequestiermittel als Träger umfassen,
wie auf dem Gebiet der Erfindung bekannt ist.
-
Das
PRO364- oder PRO175-Polypeptid oder sein Antagonist kann auch zur
Proliferation von Nervenzellen und zur Regeneration von Nerven-
und Gehirngewebe nützlich
sein, d. h. zur Behandlung von Erkrankungen des zentralen und peripheren
Nervensystems und von Neuropathien sowie mechanischen und traumatischen
Störungen,
die Degeneration, Tod oder Trauma von Nervenzellen oder Nervengewebe
umfassen. Genauer gesagt kann ein PRO364- oder PRO175-Polypeptid
oder sein Antagonist in der Behandlung von Erkrankungen des peripheren
Nervensystems verwendet werden, wie z. B. Schäden am peripheren Nerv, peripherer
Neuropathie und lokalisierter Neuropathien, und Erkrankungen des
zentralen Nervensystems, wie z. B. Alzheimer-Krankheit, Parkinson-Syndrom,
Huntington-Chores, amyotrophischer Lateralsklerose und Shy-Drager-Syndrom.
Weitere Leiden, die gemäß der vorliegenden
Erfindung behandelt werden können,
umfassen mechanische und traumatische Leiden, wie z. B. Rückenmarkserkrankungen,
Kopftrauma und zerebrovaskuläre
Erkrankungen wie z. B. Schlaganfall. Periphere Neuropathien, die
aus Chemotherapie oder anderen medizinischen Therapien resultieren,
können
auch unter Verwendung eines PRO364- oder PRO175-Polypeptids hierin
oder eines Antagonisten dazu behandelt werden.
-
Ischämie-Reperfusions-Verletzung
ist eine weitere Indikation. Endothelzelldysfunktion kann sowohl am
Beginn als auch in der Regulation der Anzeichen für Ereignisse
wichtig sind, die nach Ischämie-Reperfusions-Verletzung
auftreten.
-
Rheumatoide
Arthritis ist eine weitere Indikation. Blutgefäßwachstum und Targeting von
entzündlichen Zeilen
durch die Gefäße ist eine
wichtige Komponente in der Pathogenese von rheumatoiden und sero-negativen
Formen von Arthritis.
-
PRO364-
oder PRO175-Polypeptid oder sein Antagonist kann auch prophylaktisch
an Patienten mit Herzhypertrophie verabreicht werden, um das Fortschreiten
des Leidens zu verhindern und plötzlichen
Tod zu vermeiden, einschließlich
Tod von asymptomatischen Patienten. Eine solche Präventivtherapie
ist insbesondere im Fall von Patienten gerechtfertigt, bei denen
massive Herzhypertrophie des linken Ventrikels (maximale Wanddicke
von 35 mm oder mehr bei Erwachsenen oder ein vergleichbarer Wert
bei Kindern) diagnostiziert wird, oder in Fällen, wo die hämodynamische
Last auf das Herz besonders stark ist.
-
Das
PRO364- oder PRO175-Polypeptid oder sein Antagonist kann auch in
der Handhabung von Vorhofflimmern nützlich sein, das sich bei einem
wesentlichen Teil von Patienten entwickelt, bei denen hypertrophische
Kardiomyopathie diagnostiziert wird.
-
Weitere
Indikationen umfassen Angina, Myokardinfarkte, wie z. B. akute Myokardinfarkte,
und Herzinsuffizienz, wie z. B. Stauungsinsuffizienz. Weitere nicht-neoplastische
Leiden umfassen Psoriasis, diabetische und andere proliferative
Retinopathien, einschließlich
Retinopathia praematurorum, retrolentale Fibroplasie, neovaskuläres Glaukom,
Schilddrüsenhyperplasie
(einschließlich
Basedow-Krankheit), Hornhaut- und andere Gewebstransplantation,
chronische Entzündung,
Lungenentzündung,
Nephrose, Präeklampsie,
Ascites, Perikarderguss (wie jener, der mit Perikarditis assoziiert
ist) und Pleuraerguss.
-
Angesichts
des Obigen spielen die hierin beschriebenen PRO364- oder PRO175-Polypeptide oder Agonisten
oder Antagonisten davon, die Endothelzellfunktion, -proliferation
und/oder -form ändern
oder beeinflussen sollen, wahrscheinlich eine wichtige Rolle in
der Ätiologie
und Pathogenese vieler oder aller obigen Erkrankungen, und als solche
können
sie als therapeutische Targets zur Steigerung oder Hemmung dieser
Prozesse oder für
gefäß-assoziiertes
Arzneimitteltargeting bei diesen Erkrankungen dienen.
-
xi. Verabreichungsprotokolle, Pläne, Dosen
und Formulierungen
-
Die
hierin offenbarten Moleküle
und Agonisten und Antagonisten davon sind pharmazeutisch als prophylaktisches
und therapeutisches Mittel für
verschiedene Störungen
und Erkrankungen, wie zuvor dargelegt, nützlich.
-
Therapeutische
Zusammensetzungen der PRO364- oder PRO175-Polypeptide oder -Agonisten
oder -Antagonisten werden zur Lagerung durch Vermischen des erwünschten
Moleküls
mit geeignetem Reinheitsgrad mit optionalen pharmazeutisch annehmbaren
Trägern,
Exzipienten oder Stabilisatoren (Remington's Pharmaceutical Sciences, 16. Auflage,
A. Osol (Hrsg.) (1980)) in Form von lyophilisierten Formulierungen
oder wässrigen
Lösungen
hergestellt. Annehmbare Träger,
Exzipienten oder Stabilisatoren sind für Rezipienten bei den verwendeten
Dosierungen und Konzentrationen nicht toxisch und umfassen Puffer
wie z. B. Phosphat, Citrat und andere organische Säuren; Antioxidationsmittel
einschließlich
Ascorbinsäure
und Methionin; Konservierungsmittel (wie z. B. Octadecyldimethylbenzylammoniumchlorid,
Hexamethoniumchlorid; Benzalkoniumchlorid, Benzethoniumchlorid;
Phenol, Butyl- oder Benzylalkohol; Alkylparabene, wie z. B. Methyl-
oder Propylparaben; Katechol; Resorcin; Cyclohexanol; 3-Pentanol
und m-Kresol); niedermolekulare Polypeptide (mit weniger als etwa
10 Resten); Proteine wie z. B. Serumalbumin, Gelatine oder Immunglobuline;
hydrophile Polymere wie z. B. Polyvinylpyrrolidon; Aminosäuren, wie
z. B. Glycin, Glutamin, Asparagin, Arginin oder Lysin; Monosaccharide,
Disaccharide und andere Kohlenhydrate einschließlich Glucose, Mannose oder
Dextrine; Chelatbildner wie EDTA; Zucker, wie z. B. Saccharose,
Mannit, Trehalose oder Sorbit; salzbildende Gegenionen, wie z. B.
Natrium; Metallkomplexe (wie z. B. Zn-Protein-Komplexe); und/oder nichtionische Tenside
wie TWEENTM, PLURONICSTM oder
Polyethylenglykol (PEG).
-
Zusätzlich Beispiele
für solche
Träger
umfassen Ionenaustauscher, Aluminiumoxid, Aluminiumstearat, Lecithin,
Serumproteine, wie z. B. menschliches Serumalbumin, Puffersubstanzen,
wie z. B. Phosphate, Glycin, Sorbinsäure, Kaliumsorbat, Gemische
partieller Glyceride von gesättigten
pflanzlichen Fettsäuren,
Wasser, Salze oder E lektrolyte, wie z. B. Protaminsulfat, Dinatriumhydrogenphosphat,
Kaliumhydrogenphosphat, Natriumchlorid, Zinksalze, kolloidale Kieselsäure, Magnesiumtrisilicat,
Polyvinylpyrrolidon, Substanzen auf Cellulose-Basis und Polyethylenglykol.
Träger
für topische
Formen des Antagonisten oder Formen auf Gel-Basis umfassen Polysaccharide,
wie z. B. Natriumcarboxymethylcellulose oder Methylcellulose, Polyvinylpyrrolidon,
Polyacrylate, Polyoxyethylen-Polyoxypropylen-Blockpolymere, Polyethylenglykol
und Holzwachsalkohole. Für
alle Verabreichungsformen können
auf geeignete Weise herkömmliche
Depotformen eingesetzt werden. Solche Formen umfassen beispielsweise
Mikrokapseln, Nanokapseln, Liposomen, Pflaster, Inhalationsformen,
Nasensprays, sublinguale Tabletten und Retardpräparate. Die PRO230-, PRO216- oder PRO302-Polypeptide
oder -Agonisten oder -Antagonisten werden in solchen Trägern typischerweise
in einer Konzentration von etwa 0,1 mg/ml bis 100 mg/ml formuliert.
-
Eine
andere Formulierung umfasst das Integrieren eines PRO364- oder PRO175-Polypeptide oder Antagonisten
davon in Formstücke.
Solche Gegenstände
können
zur Modulation von Endothelzellwachstum und Angiogenese eingesetzt
werden. Zusätzlich
dazu können
Tumorinvasion und Metastasenbildung unter Einsatz dieser Gegenstände moduliert
werden.
-
PRO364-
oder PRO175-Polypeptide oder -Antagonisten, die zur In-vivo-Verabreichung
eingesetzt werden sollen, müssen
steril sein. Dies wird leicht mittels Filtration durch sterile Filtrationsmembranen
vor oder nach Gefriertrocknung und Wiederherstellung erreicht. PRO364-
oder PRO175-Polypeptid wird bei systemischer Verabreichung herkömmlicherweise
in gefriergetrockneter oder gelöster
Form gelagert. Wenn PRO364- oder PRO175-Polypeptid oder -Antagonist
in gefriergetrockneter Form-vorliegen, sind sie typischerweise in Kombination
mit anderen Inhaltsstoffen für
die Wiederherstellung mit einem geeigneten Verdünnungsmittel zum Zeitpunkt
des Einsatzes formuliert. Ein Beispiel für eine flüssige Formulierung von PRO364-
oder PRO175-Polypeptid oder -Antagonist ist eine sterile, klare,
farblose nicht konservierte Lösung,
die für
eine subkutane Injektion in eine Einfachdosis-Phiole gefüllt wird.
Konservierte pharmazeutische Zusammensetzungen, die für den wiederholten
Ein satz geeignet sind, enthalten hauptsächlich in Abhängigkeit
von der Indikation und der Art des Polypeptids Folgendes:
- a) PRO364- oder PRO175-Polypeptid oder einen
Agonisten oder Antagonisten davon;
- b) einen Puffer, der in der Lage ist, den pH-Wert in einem Bereich
maximaler Stabilität
des Polypeptids oder anderer gelöster
Moleküle
zu halten, vorzugsweise in einem Bereich von etwa 4–8;
- c) ein Detergens/Tensid; hauptsächlich zur Stabilisierung des
Polypeptids oder Moleküls
gegen durch Schütteln
hervorgerufene Aggregation;
- d) ein Isotonisierungsmittel;
- e) ein Konservierungsmittel, das aus der aus Phenol, Benzylalkohol
und Benethoniumhalogenid, z. B. -chlorid, bestehenden Gruppe ausgewählt ist,
und
- f) Wasser.
-
Wenn
das verwendete Detergens nichtionisch ist, kann es sich beispielsweise
um Polysorbate (z. B. POLYSORBAT
TM, (TWEEN
TM) 20, 80 etc.) oder Poloxamere (z. B. POLOXAMER
TM 188) handeln. Die Verwendung von nichtionischen
Tensiden ermöglicht,
dass die Formulierung Scherbeanspruchung an der Oberfläche ausgesetzt
werden kann, ohne dass es zu einer Denaturierung des Polypeptids
kommt. Solche tensidhältigen Formulierungen
können
ferner in Aerosol-Vorrichtungen eingesetzt werden, wie z. B. in
jenen, die für
pulmonare Dosierungen und nadellose Jet-Injektionspistolen (siehe z. B.
EP 257.956 ) verwendet werden.
-
Ein
Isotonisierungsmittel kann vorhanden sein, um die Isotonie einer
flüssigen
Zusammensetzung des PRO364- oder PRO175-Polypeptids oder Antagonisten
davon sicherzustellen, und umfasst mehrwertige Zuckeralkohole, vorzugsweise
drei- oder höherwertige
Zuckeralkohole, wie z. B. Glycerin, Erythrit, Arabit, Xylit, Sorbit
und Mannit. Diese Zuckeralkohole können einzeln oder in Kombination
eingesetzt werden. Alternativ dazu können Natriumchlorid oder andere
geeignete anorganische Salze eingesetzt werden, um die Lösungen isotonisch
zu machen.
-
Bei
dem Puffer kann es sich in Abhängigkeit
von dem gewünschten
pH beispielsweise um einen Acetat-, Citrat-, Succinat- oder Phosphatpuffer
handeln. Der pH eines Typs einer flüssigen Formulierung der vorliegenden
Erfindung wird im Bereich von etwa 4 bis 8, vorzugsweise etwa um
den physiologischen pH, gepuffert.
-
Die
Konservierungsmittel Phenol, Benzylalkohol und Benzethoniumhalogenide,
z. B. -chlorid, sind bekannte antimikrobielle Mittel, die eingesetzt
werden können.
-
Therapeutische
PRO364- oder PRO175-Polypeptidzusammensetzungen werden im Allgemeinen
in einen Behälter
mit einer sterilen Zugangsöffnung
gefüllt,
beispielsweise in einen intravenösen
Lösungsbeutel oder
eine Phiole mit einem Septum, das mit einer subkutanen Injektionsnadel
durchstochen werden kann. Die Formulierungen werden vorzugsweise
in Form von wiederholten intravenösen (i. v.), subkutanen (s.
c.) oder intramuskulären
(i. m.) Injektionen oder in Form von Aerosolformulierungen, die
zur intranasalen oder intrapulmonaren Zufuhr geeignet sind (in Bezug
auf intrapulmonare Zufuhr siehe z. B.
EP
257.956 ), verabreicht.
-
PRO364-
oder PRO175-Polypeptide können
auch in Form von Retardpräparaten
verabreicht werden. Geeignete Beispiele für Retardpräparate umfassen semipermeable
Matrizen von festen hydrophoben Polymeren, die das Protein enthalten,
wobei die Matrizen in Form von Formstücken, z. B. in Form von Filmen
oder Mikrokapseln, vorliegen. Beispiele für Retardmatrizen umfassen Polyester,
Hydrogele (z. B. Poly(2-hydroxyethylmethacrylat),
wie von Langer et al., J. Biomed. Mater. Res. 15, 167–277 (1981),
und Langer, Chem. Tech. 12, 98–105
(1982), beschrieben, oder Poly(vinylalkohol)), Polylactide (
US-Patent Nr. 3.773.919 ,
EP 58.481 ), Copolymere von
L-Glutaminsäure
und γ-Ethyl-L-Glutamat
(Sidman et al., Biopolymers 22, 547–556 (1983)), nicht abbaubares
Ethylenvinylacetat (Langer et al., s. o.), abbaubare Milchsäure-Glykolsäure-Copolymere,
wie z. B. Lupron Depot
TM (injizierbare Mikrokügelchen
aus Milchsäure-Glykolsäure-Copolymer
und Leuprolidacetat), und Poly-D-(-)-3-hydroxybuttersäure (
EP 133.988 ).
-
Während Polymere,
wie z. B. Ethylenvinylacetat und Milchsäure-Glykolsäure, die Freisetzung von Molekülen über mehr
als 100 Tage hinweg ermöglichen,
setzen bestimmte Hydrogele Proteine über einen kürzeren Zeitraum hinweg frei.
Wenn verkapselte Proteine eine lange Zeit über im Körper bleiben, können sie
in Folge des Einflusses von Feuchtigkeit bei 37°C denaturieren oder aggregieren,
was zu einem Verlust der biologischen Aktivität und zu möglichen Veränderungen der Immunogenität führt. Es
können
rationale Strategien zur Proteinstabilisierung in Abhängigkeit
von dem beteiligten Mechanismus ausgearbeitet werden. Wenn beispielsweise
festgestellt wird, dass es sich bei dem Aggregationsmechanismus
um die Bildung von intermolekularen S-S-Bindungen durch Thiodisulfid-Austausch
handelt, kann eine Stabilisierung erzielt werden, indem die Sulfhydrylreste
modifiziert werden, aus sauren Lösungen
lyophilisiert wird, der Feuchtigkeitsgehalt gesteuert wird, geeignete
Additive eingesetzt werden und spezifische Polymer-Matrix-Zusammensetzungen
entwickelt werden.
-
PRO364-
oder PRO175-Polypeptid-Retardzusammensetzungen umfassen auch in
Liposomen eingeschlossene PRO364- oder PRO175-Polypeptide. Liposomen,
die PRO364- oder PRO175-Polypeptide enthalten, werden durch an sich
bekannte Verfahren hergestellt:
DE
3.218.121 ; Epstein et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82,
3688–3692
(1985); Hwang et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 4030–4034 (1980);
EP 52.322 ;
EP 36.676 ;
EP 88.046 ;
EP 143.949 ;
EP 142.641 ;
Japanische Patentanmeldung 83-118008 ;
US-Patente Nr. 4.485.045 und
4.544.545 sowie
EP 102.324 . Herkömmlicherweise
gehören
die Liposomen zu der kleinen (etwa 200–800 Angström) unilamellaren Art, in der
der Lipidgehalt mehr als etwa 30 Mol-% Cholesterin beträgt, wobei
der ausgewählte
Anteil für
die optimale Therapie angepasst wird.
-
Die
therapeutisch wirksame Dosis von PRO364- oder PRO175-Polypeptiden
oder den Antagonisten davon variiert selbstverständlich in Abhängigkeit
von Faktoren, wie dem zu behandelnden pathologischen Zustand (einschließlich Prävention),
dem Verabreichungsverfahren, der Art der zur Behandlung eingesetzten Verbindung,
etwaigen Co-Therapien, dem Alter, Gewicht, dem allgemeinen Gesundheitszustand
und der Krankengeschichte des Patienten etc., und kann von dem behandelnden
Arzt bestimmt werden. Dementsprechend ist es erforderlich, dass
der behandelnde Arzt die Dosierung titriert und den Verabreichungsweg
nach Bedarf modifiziert, um eine maximale therapeutische Wirkung
zu erzielen. Wenn PRO364- oder PRO175-Polypeptide auch ein enges Wirtsspektrum
aufweisen, sind zur Behandlung von menschlichen Patienten Formulierungen, die
menschliches PRO364- oder menschliches PRO175-Polypeptid enthalten,
noch bevorzugter menschliches Nativsequenz-PRO364- oder -PRO175-Polypeptid, zu
bevorzugen. Der Arzt verabreicht PRO364- oder PRO175-Polypeptid, bis eine Dosierung
erreicht ist, die die gewünschte
Wirkung zur Behandlung der jeweiligen Erkrankung erzielt. Wenn das
Ziel beispielsweise in der Behandlung von CHF besteht, würde die
zu verabreichende Menge jener Menge entsprechen, die die fortschreitende
Herzhypertrophie, die mit dieser Erkrankung einhergeht, hemmt. Der
Fortschritt dieser Therapie kann leicht mittels Ultraschallkardiographie überwacht
werden. Auf ähnliche
Weise kann Patienten mit hypertropher Kardiomyopathie PRO364- oder PRO175-Polypeptid
auf empirischer Basis verabreicht werden.
-
Unter
Berücksichtigung
der oben angeführten
Richtlinien liegt die wirksame Dosis im Allgemeinen im Bereich von
etwa 0,001 bis etwa 1,0 mg/kg, noch bevorzugter von etwa 0,01 bis
1 mg/kg und besonders bevorzugt von etwa 0,01 bis 0,1 mg/kg.
-
Für den nicht-oralen
Einsatz zur Behandlung von Hypertonie bei erwachsenen Menschen werden PRO364-
oder PRO175-Polypeptide vorteilhafterweise in Form einer Injektion
in einer Menge von etwa 0,01 bis 50 mg, vorzugsweise von etwa 0,05
bis 20 mg und besonders bevorzugt von 1 bis 20 mg, pro Kilogramm Körpergewicht
1- bis 3-mal täglich mittels
intravenöser
Injektionen verabreicht. Bei oraler Verabreichung wird ein Molekül auf PRO364-
oder PRO175-Polypeptid-Basis vorzugsweise in einer Menge von etwa
5 mg bis 1 g, vorzugsweise von etwa 10 bis 100 mg, pro kg Körpergewicht
1- bis 3-mal täglich
verabreicht. Es ist anzumerken, dass eine Verunreinigung durch Endotoxin
minimal auf einem sicheren Niveau gehalten werden sollte, beispielsweise
auf weniger als 0,5 ng/mg Protein. Bei Verabreichung an menschliche
Patienten sollten die Formulierungen vorzugsweise weiters die Anforderungen in
Bezug auf Sterilität,
Pyrogenizität,
allgemeine Sicherheit und Reinheit gemäß den FDA Office and Biologics
Standards erfüllen.
-
Das
Dosierungsschema einer pharmazeutischen Zusammensetzung, die PRO364- oder PRO175-Polypeptid
enthält
und zur Gewebewiederherstellung eingesetzt werden soll, wird durch
den behandelnden Arzt unter Berücksichtigung
von verschiedenen Faktoren bestimmt, die die Wirkung des Polypeptids
modifizieren können,
z. B. von dem Gewicht des Gewebes, das gebildet werden soll, der
Stelle der Schädigung,
dem Zustand des beschädigten
Gewebes, der Größe einer
Wunde, der Art des beschädigten
Gewebes (z. B. Knochen), dem Alter, Geschlecht und der Ernährung des
Patienten, der Schwere einer etwaigen Infektion, der Verabreichungszeit
und anderer klinischer Faktoren. Die Dosierung kann in Abhängigkeit
vom Typ der zur Wiederherstellung eingesetzten Matrix und der Integration
anderer Proteine in der pharmazeutischen Zusammensetzung variieren.
Die Zugabe anderer bekannter Wachstumsfaktoren, wie z. B. IGF-I,
zu der endgültigen
Zusammensetzung kann beispielsweise auch die Dosierung beeinflussen.
Der Fortschritt kann durch regelmäßige Überprüfungen von Gewebe-/Knochenwachstum
und/oder -reparatur beispielsweise unter Einsatz von Röntgenstrahlung,
histomorphometrischen Bestimmungen und Tetrazyklin-Markierung überwacht
werden.
-
Die
Art der Verabreichung von PRO364- oder PRO175-Polypeptiden oder
-Antagonisten oder -Agonisten entspricht bekannten Verfahren, z.
B. erfolgt die Verabreichung durch Injektion oder Infusion auf intravenösem, intramuskulärem, intrazerebralem,
intraperitonealem, intracerebrospinalem, subkutanem, intraokularem,
intraartikulärem,
intrasynovialem, intrathekalem, oralem, topischem Weg oder auf dem
Inhalationsweg oder mittels Retardsystemen, wie untenstehend beschrieben.
Das PRO364- oder PRO175-Polypeptid oder Antagonisten davon werden
auf geeignete Weise auch auf intratumoralem, peritumoralem, intraläsionalem oder
periläsionalem
Weg verabreicht, um eine lokale sowie systemische therapeutische
Wirkung zu erzielen. Es wird erwartet, dass der intraperitoneale
Weg besonders nützlich
ist, beispielsweise zur Behandlung von Ovarialtumoren.
-
Wenn
ein Peptid oder kleines Molekül
als Antagonist oder Agonist eingesetzt wird, wird es Säugetieren vorzugsweise
oral oder nicht oral in Form einer Flüssigkeit oder eines Feststoffs
verabreicht.
-
Beispiele
für pharmakologisch
annehmbare Salze von Molekülen,
die Salze bilden und hierin nützlich sind,
umfassen Alkalimetallsalze (z. B. Natriumsalz, Kaliumsalz), Erdalkalimetallsalze
(z. B. Calciumsalz, Magnesiumsalz), Ammoniumsalze, organische Basensalze
(z. B. Pyridinsalz, Triethylaminsalz), anorganische Säuresalze
(z. B. Hydrochlorid, Sulfat, Nitrat) und Salze von organischen Säuren (z.
B. Acetat, Oxalat, p-Toluolsulfonat).
-
Für hierin
offenbarte Zusammensetzungen, die nützlich zur Wiederherstellung
von Knochen, Knorpel, Sehnen oder Bändern sind, umfasst das therapeutische
Verfahren die topische, systemische oder lokale Verabreichung in
Form eines Implantats oder einer Vorrichtung. Bei der Verabreichung
liegt die zu verwendende therapeutische Zusammensetzung in pyrogenfreier,
physiologisch annehmbarer Form vor. Die Zusammensetzung kann ferner
wünschenswerterweise
verkapselt sein oder in viskoser Form zur Zufuhr zu der Stelle der Schädigung an
Knochen, Knorpel oder Gewebe injiziert werden. Die topische Verabreichung
kann zur Wundheilung und zur Gewebereparatur geeignet sein. Vorzugsweise
umfasst die Zusammensetzung zur Bildung von Knochen und/oder Knorpel
eine Matrix, die in der Lage ist, die proteinhältige Zusammensetzung zu der Stelle
des Knochen- und/oder Knorpelschadens zuzuführen, wobei eine Struktur für den in
der Entwicklung befindlichen Knochen und Knorpel bereitgestellt
wird und die Matrix vorzugsweise wieder in den Körper resorbiert werden kann.
Solche Matrizen können
aus Materialien gebildet werden, die derzeit für andere implantierte medizinische
Anwendungen eingesetzt werden.
-
Die
Wahl des Matrixmaterials basiert auf Bioverträglichkeit, biologischer Abbaubarkeit,
mechanischen Eigenschaften, kosmetischem Erscheinungsbild und Kontaktflächeneigenschaften.
Die spezielle Anwendung der Zusammensetzungen definiert die geeignete
Formulierung. Potentielle Matrizen für die Zusammensetzungen können biologisch
abbaubare(s) und chemisch definierte(s) Calciumsulfat, Tricalcium phosphat,
Hydroxyapatit, Polymilchsäure,
Polyglykolsäure
und Polyanhydride sein. Weitere potentielle Matrixmaterialien sind
biologisch abbaubar und biologisch definiert, wie z. B. Knochen-
oder Hautkollagen.
-
Weitere
Matrizen bestehen aus reinen Proteinen oder extrazellulären Matrixkomponenten.
Weitere potentielle Matrizen sind nicht biologisch abbaubar und
chemisch definiert, wie z. B. gesinterter Hydroxyapatit, Bioglas,
Aluminate oder andere Keramik. Matrizen können aus einer Kombination
beliebiger der oben angeführten
Materialtypen bestehen, wie z. B. Polymilchsäure und Hydroxyapatit oder
Kollagen und Tricalciumphosphat. Die Zusammensetzung der Biokeramik
kann verändert
werden, wie z. B. in Calcium-Aluminat-Phosphat und einer Bearbeitung
zur Veränderung
der Porengröße, der
Teilchengröße, der
Teilchenform und der biologischen Abbaubarkeit.
-
Bei
einer speziellen Ausführungsform
handelt es sich um ein 50:50-(Molekulargewicht)Copolymer aus Milchsäure und
Glykolsäure
in Form poröser
Teilchen mit Durchmessern im Bereich von 150 bis 800 μm. In einigen
Anwendungen ist es nützlich,
ein Maskierungsmittel, wie z. B. Carboxymethylcellulose oder ein
autologes Blutgerinnsel, einzusetzen, um zu verhindern, dass sich
die Polypeptidzusammensetzungen von der Matrix lösen.
-
Eine
geeignete Familie von Maskierungsmitteln umfasst Cellulosematerialien,
wie z. B. Alkylcellulosen (einschließlich Hydroxyalkylcellulosen),
einschließlich
Methylcellulose, Ethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose und Carboxymethylcellulose, wobei kationische
Salze von Carboxymethylcellulose (CMC) zu den bevorzugten gehören. Weitere
bevorzugte Maskierungsmittel umfassen Hyaluronsäure, Natriumalginat, Poly(ethylenglykol),
Polyoxyethylenoxid, Carboxyvinylpolymer und Poly(vinylalkohol).
Die Menge an Maskierungsmittel, die hierin nützlich ist, beträgt, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Formulierung, 0,5 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise
1–10 Gew.-%,
was der Menge entspricht, die erforderlich ist, um die Desorption
des Polypeptids (oder seines Antagonisten) von der Polymermatrix
zu verhindern und eine angemessene Handhabbarkeit der Zusammensetzung
bereitzustellen, wobei die Menge nicht so groß ist, dass ver hindert wird,
dass die Vorläuferzellen
die Matrix infiltrieren, wodurch dem Polypeptid (oder seinem Antagonist)
ermöglicht
wird, die osteogene Aktivität
der Vorläuferzellen
zu unterstützen.
-
xii. Kombinationstherapien
-
Die
Wirksamkeit von PRO364- oder PRO175-Polypeptiden oder einem Agonisten
oder Antagonisten davon zur Prävention
oder Behandlung der jeweiligen Störung kann dadurch verbessert
werden, dass der Wirkstoff seriell oder in Kombination mit einem
anderen Mittel verabreicht wird, das zu diesem Zweck wirksam ist,
entweder in derselben Zusammensetzung oder in Form von separaten
Zusammensetzungen.
-
Zur
Behandlung von Herzhypertrophie kann eine PRO364- oder PRO175-Polypeptidtherapie
beispielsweise mit der Verabreichung von Inhibitoren bekannter Herzmyozytenhypertrophie-Faktoren
kombiniert werden, z. B. Inhibitoren von α-adrenergen Agonisten, wie z. B. Phenylephrin;
Enothelin-1-Inhibitoren, wie z. B. BOSENTAN
TM und
MOXONODIN
TM; Inhibitoren für CT-1 (
US-Patent Nr. 5.679.545 );
Inhibitoren für
LIF; ACE-Inhibitoren; Des-Aspartat-Angiotensin-I-Inhibitoren (
US-Patent Nr. 5.773.415 ) und Angiotensin-II-Inhibitoren.
-
Zur
Behandlung von Herzhypertrophie in Zusammenhang mit Hypertonie können PRO362-
oder PRO175-Polypeptide in Kombination mit Blockiermitteln für β-adrenerge Rezeptoren,
wie z. B. Propranolol, Timolol, Tertalolol, Carteolol, Nadolol,
Betaxolol, Penbutolol, Acetobutolol, Atenolol, Metoprolol oder Carvedilol; mit
ACE-Inhibitoren,
z. B. Quinapril, Captopril, Enalapril, Ramipril, Benazepril, Fosinopril
oder Lisinopril; mit Diuretika, wie z. B. Chlorthiazid, Hydrochlorthiazid,
Hydroflumethazid, Methylchlothiazid, Benzthiazid, Dichlorphenamid,
Acetazolamid oder Indapamid; und/oder mit Calciumkanalblockern,
wie z. B. Dilitazem, Nifedipin, Verapamil oder Nicardipin, verabreicht
werden. Pharmazeutische Zusammensetzungen, die die hierin durch ihre
generischen Bezeichnungen identifizierten therapeutischen Wirkstoffe
umfassen, sind im Handel erhältlich und
sind gemäß den Herstellerhinweisen
in Bezug auf Dosierung, Verabreichung, Nebenwirkungen, Gegenanzeigen
etc. zu verabreichen. Siehe z. B. Physicians' Desk Reference (51. Aufl.), Medical
Economics Data Production Co., Montavale, NJ (1997).
-
Bevorzugte
Kandidaten für
eine Kombinationstherapie zur Behandlung von hypertropher Kardiomyopathie
sind β-adrenerge
Blockiermittel (z. B. Propranolol, Timolol, Tertalolol, Carteolol,
Nadolol, Betaxolol, Penbutolol, Acetobutolol, Atenolol, Metoprolol
oder Carvedilol), Verapamil, Difedipin oder Diltiazem. Die Behandlung
von Hypertrophie in Zusammenhang mit hohem Blutdruck kann den Einsatz
einer antihypersensitiven Arzneimitteltherapie unter Einsatz von
Calciumkanalblockern, wie z. B. Diltiazem, Nifedipin, Verapamil
oder Nicardipin; β-adrenergen
Blockiermitteln; Diuretika, wie z. B. Chlorthiazid, Hydrochlorthiazid,
Hydroflumethazid, Methylchlothiazid, Benzthiazid, Dichlorphenamid,
Acetazolamid oder Indapamid; und/oder ACE-Inhibitoren, wie z. B.
Quinapril, Captopril, Enalapril, Ramipril, Benazepril, Fosinopril
oder Lisinopril, erfordern.
-
Bei
anderen Indikationen können
PRO364- oder PRO175-Polypeptide oder deren Antagonisten mit anderen
Mitteln kombiniert werden, die nützlich
für die
Behandlung der betreffenden Knochen- und/oder Knorpelschäden, Wunden
oder Gewebe sind. Diese Mittel umfassen verschiedene Wachstumsfaktoren,
wie z. B. EGF, PDGF, TFG-α oder TGF-β, IGF, FGF
und CTGF.
-
Zusätzlich dazu
können
PRO364- oder PRO175-Polypeptide oder deren Antagonisten, die zur
Behandlung von Krebs eingesetzt werden, mit zytotoxischen, chemotherapeutischen
oder wachstumshemmenden Mitteln, wie obenstehend identifiziert,
kombiniert werden. Zur Krebsbehandlung werden die PRO364- oder PRO175-Polypeptide oder
Antagonisten davon auf geeignete Weise seriell oder in Kombination
mit radiologischen Behandlungen verabreicht, unabhängig davon,
ob diese Bestrahlung oder die Verabreichung radioaktiver Substanzen
beinhalten.
-
Die
wirksamen Mengen der in Kombination mit PRO364- oder PRO175-Polypeptiden
oder Antagonisten davon verabreichten Wirkstoffe liegen im Ermessen
des behandelnden Arztes oder Veterinärmediziners. Die Verabreichung
und Anpassung der Dosierung erfolgt, um eine bestmögliche Behandlung
der zu behandelnden Erkrankung zu erzielen. Zur Behandlung von Hypertonie
werden bei der Bestimmung dieser Mengen idealerweise die Verwendung
von Diuretika oder Digitalis sowie Erkrankungen, wie Hyper- oder
Hypotonie, eine Beeinträchtigung
der Nierenfunktion etc., berücksichtigt.
Die Dosis hängt
zusätzlich
dazu von Faktoren wie der Art des einzusetzenden Wirkstoffs und
dem zu behandelnden Patienten ab. Typischerweise entspricht die
verwendete Menge derselben Dosis, die eingesetzt wird, wenn der
jeweilige Wirkstoff ohne PRO364- oder PRO175-Polypeptid verabreicht
wird.
-
xiii. Fabrikate
-
Ein
Fabrikat, wie z. B. ein Set, das PRO364- oder PRO175-Polypeptide
oder Antagonisten davon umfasst und zur Diagnose oder Behandlung
der oben beschriebenen Störungen
geeignet ist, umfasst zumindest einen Behälter und ein Etikett. Geeignete
Behälter
umfassen beispielsweise Flaschen, Phiolen, Spritzen und Teströhrchen.
Die Behälter
können
aus verschiedenen Materialien, wie z. B. Glas oder Kunststoff, bestehen. Der
Behälter
enthält
eine Zusammensetzung, die zur Diagnose oder Behandlung der Erkrankung
wirksam ist, und weist eine sterile Zugangsöffnung auf (bei dem Behälter kann
es sich beispielsweise um einen intravenösen Lösungsbeutel oder eine Phiole
mit einem Septum, das mit einer subkutanen Injektionsnadel durchstochen
werden kann, handeln). Bei dem Wirkstoff in der Zusammensetzung
handelt es sich um das PRO364- oder PRO175-Polypeptid oder einen
Agonisten oder Antagonisten davon. Das Etikett, das sich auf dem
Behälter
befindet oder mit diesem geliefert wird, zeigt an, dass die Zusammensetzung
zur Diagnose oder Behandlung der jeweiligen Erkrankung eingesetzt
wird. Das Fabrikat kann ferner einen zweiten Behälter umfassen, der einen pharmazeutisch
annehmbaren Puffer enthält,
wie z. B. phosphatgepufferte Salzlösung, Ringersche Lösung und
Dextroselösung.
Es kann weiters andere Materialien umfassen, die aus kommerzieller
Sicht sowie aus Sicht des Verbrauchers wünschenswert sind, einschließlich weitere
Puffer, Verdünnungs mittel,
Filter, Nadeln, Spritzen und Beipackzettel mit Hinweisen zur Verwendung.
Das Fabrikat kann auch, wie oben beschrieben, einen zweiten oder
dritten Behälter
mit einem anderen Wirkstoff umfassen.
-
C. Antikörper
-
Bei
einigen der vielversprechendsten erfindungsgemäßen Arzneimittelkandidaten
handelt es sich um Antikörper
und Antikörperfragmente,
die die Produktion oder das Genprodukt der hierin identifizierten
Gene inhibieren und/oder die Aktivität der Genprodukte reduzieren.
-
i. Polyklonale Antikörper
-
Verfahren
zur Herstellung von polyklonalen Antikörpern sind Fachleuten bekannt.
Polyklonale Antikörper
können
in einem Säugetier,
beispielsweise durch eine oder mehrere Injektionen eines immunisierenden Mittels
und, sofern erwünscht,
eines Adjuvans, gezüchtet
werden. Typischerweise wird das immunisierende Mittel und/oder das
Adjuvans dem Säugetier
durch multiple subkutane oder intraperitoneale Injektionen injiziert.
Das immunisierende Mittel kann das PRO364- oder PRO175-Polypeptid
oder ein Fusionsprotein davon umfassen. Es kann nützlich sein,
das immunisierende Mittel an ein Protein zu konjugieren, das dafür bekannt ist,
im zu immunisierenden Säugetier
immunogen zu sein. Beispiele für
solche immunogenen Proteine umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf,
Schlüsselloch-Napfschnecken-Hämocyanin,
Serumalbumin, Rinderthyreoglobulin und Sojabohnentrypsininhibitor.
Beispiele für
Adjuvanzien, die verwendet werden können, umfassen komplettes Freundsches
Adjuvans und MPL-TDM-Adjuvans (Monophosphoryl-Lipid A oder synthetisches Trehalosedicorynomycolat).
Die Arbeitsvorschrift zur Immunisierung kann von Fachleuten ohne übermäßiges Experimentieren
ausgewählt
werden.
-
ii. Monoklonale Antikörper
-
Die
Anti-PRO364- oder -PRO175-Antikörper
können
alternativ dazu monoklonale Antikörper sein. Monoklonale Antikörper können unter
Verwendung von Hybridomverfahren, wie beispielsweise jenen, die
von Kohler & Milstein,
Nature 356, 495 (1975), beschrieben werden, hergestellt werden.
In einem Hybridomverfahren wird eine Maus, ein Hamster oder ein
anderes geeignetes Wirttier typischerweise mit einem immunisierenden
Mittel immunisiert, um Lymphozyten hervorzubringen, die Antikörper produzieren
oder zu produzieren in der Lage sind, die sich spezifisch an das
immunisierende Mittel binden. Alternativ dazu können die Lymphozyten in vitro
immunisiert werden.
-
Das
immunisierende Mittel umfasst typischerweise das PRO364- oder PRO175-Polypeptid oder ein Fusionsprotein
davon. Im Allgemeinen werden entweder Lymphozyten des peripheren
Bluts („PBLs"), sofern Zellen
menschlichen Ursprungs erwünscht
sind, oder Milzzellen oder Lymphknotenzellen verwendet, sofern nicht-menschliche Säugetierquellen
erwünscht
sind. Die Lymphozyten werden dann mit einer sich unbegrenzt vermehrenden
Zelllinie unter Verwendung eines geeigneten Fusionsmittels, wie
z. B. Polyethylenglykol, fusioniert, um eine Hybridomzelle zu bilden
[Goding, Monoclonal Antibodies: Principles and Practice, Academic Press,
59–103
(1986)]. Sich unbegrenzt vermehrende Zelllinien sind üblicherweise
transformierte Säugetierzellen,
insbesondere Myelomzellen von Nagetieren, Rindern und Menschen. Üblicherweise
werden Ratten- oder Mausmyelomzelllinien verwendet. Die Hybridomzellen
können
in einem geeigneten Kulturmedium kultiviert werden, das vorzugsweise
eine oder mehrere Substanzen enthält, die das Wachstum oder Überleben
der nicht fusionierten, sich unbegrenzt vermehrenden Zellen hemmen.
Fehlt beispielsweise den Ausgangszellen das Enzym Hypoxanthinguaninphosphoribosyltransferase
(HGPRT oder HPRT), so umfasst das Kulturmedium für die Hybridome typischerweise
Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin („HAT-Medium"), Substanzen, die
das Wachstum von HGPRT-defizienten Zellen unterbindet.
-
Bevorzugte,
sich unbegrenzt vermehrende Zelllinien sind jene, die wirksam fusionieren,
die stabile hochgradige Expression von Antikörper durch die ausgewählten, Antikörper produzierenden
Zellen fördern und
die auf ein Medium wie beispielsweise HAT-Medium empfindlich sind.
Noch bevorzugtere, sich unbegrenzt vermehrende Zelllinien sind Maus-Myelomlinien,
die beispielsweise beim Salk Institute Cell Distribution Center, San
Diego, Kalifornien, und bei der American Type Culture Collection,
Manassas, Virginia, erhalten werden können. Menschliche Myelom- und.
Maus-Mensch-Heteromyelomzelllinien
wurden auch für
die Herstellung von menschlichen monoklonalen Antikörpern beschrieben
[Kozbor, J. Immunol. 133, 3001 (1984); Brodeur et al., Monoclonal
Antibody Production Techniques and Applications, Marcel Dekker,
Inc., New York, 51–63 (1987)].
-
Das
Kulturmedium, in dem die Hybridomzellen kultiviert werden, kann
dann auf die Gegenwart von monoklonalen Antikörpern, die gegen PRO364 oder
PRO175 gerichtet sind, getestet werden. Vorzugsweise wird die Bindungsspezifität von monoklonalen
Antikörpern,
die durch die Hybridomzellen produziert werden, durch Immunfällung oder
durch einen In-vitro-Bindungstest, wie beispielsweise Radioimmuntest
(RIA) oder enzymgekoppelte Immunadsorptionsbestimmung (ELISA), bestimmt.
Solche Verfahren und Tests sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt.
Die Bindungsaffinität
des monoklonalen Antikörpers
kann beispielsweise durch die Scatchard-Analyse von Munson & Pollard, Anal. Biochem. 107, 220
(1980), bestimmt werden.
-
Nachdem
die erwünschten
Hybridomzellen identifiziert wurden, können die Klone durch Grenzverdünnungsverfahren
subkloniert und mittels herkömmlicher
Verfahren gezüchtet
werden [Goding, s. o.]. Geeignete Kulturmedien für diesen Zweck umfassen beispielsweise
Dulbecco's Modified
Eagle's Medium und
RPMI-1640-Medium Alternativ dazu können die Hybridomzellen in
vivo als Aszites in einem Säugetier
gezüchtet werden.
-
Die
monoklonalen Antikörper,
die durch die Subklone sekretiert werden, können aus dem Kulturmedium oder
der Ascitesflüssigkeit
durch herkömmliche
Immunglobulinreinigungsverfahren, wie beispielsweise Protein-A-Sepharose,
Hydroxylapatitchro matographie, Gelelektrophorese, Dialyse oder Affinitätschromatographie,
isoliert oder gereinigt werden.
-
Die
monoklonalen Antikörper
können
auch durch DNA-Rekombinationsverfahren, wie jenen, die im
US-Patent Nr. 4.816.567 beschrieben
werden, hergestellt werden. DNA, die für die monoklonalen Antikörper der
Erfindung kodiert, kann leicht isoliert und unter Verwendung herkömmlicher
Verfahren (z. B. unter Verwendung von Oligonucleotidsonden, die
in der Lage sind, sich spezifisch an Gene zu binden, die für die schweren und
leichten Ketten von Maus-Antikörper
kodieren) sequenziert werden. Die Hybridomzellen der Erfindung dienen
als eine bevorzugte Quelle für
solche DNA. Nachdem sie isoliert wurde, kann die DNA in Expressionsvektoren
platziert werden, die dann in Wirtszellen wie beispielsweise Affen-COS-Zellen,
Chinahamster-Eierstock-(CHO-)Zellen oder Myelomzellen transfiziert
werden, die sonst kein Immunglobulinprotein produzieren, um die
Synthese von monoklonalen Antikörpern
in den rekombinanten Wirtszellen zu erreichen. Die DNA kann auch
beispielsweise durch Substituieren der Kodiersequenz für menschliche
Schwer- und Leichtketten-Konstantdomänen anstelle
der homologen Maus-Sequenzen [
US-Patent
Nr. 4.816.567 ; Morrison et al., s. o.] oder durch kovalentes
Binden der gesamten oder eines Teils der Kodiersequenz für ein Nicht-Immunglobulin-Polypeptid
an die Immunglobulin-Kodiersequenz modifiziert werden. Solch ein
Nicht-Immunglobulin-Polypeptid kann
anstelle der konstanten Domänen
eines Antikörpers
der Erfindung oder anstelle der variablen Domänen einer Antigen-Bindungsstelle
eines Antikörpers
der Erfindung eingesetzt werden, um einen zweiwertigen Hybridantikörper zu
bilden.
-
Die
Antikörper
können
einwertige Antikörper
sein. Verfahren zur Herstellung einwertiger Antikörper sind
auf dem Gebiet der Erfindung bekannt. Beispielsweise umfasst ein
Verfahren rekombinante Expression von Immunglobulin-Leichtkette
und modifizierter -Schwerkette. Die Schwerkette ist im Allgemeinen
an einem beliebigen Punkt in der Fc-Region trunkiert, sodass Schwerketten-Vernetzung
unterbunden wird. Alternativ dazu werden die relevanten Cysteinreste
durch einen anderen Aminosäurerest
substituiert oder werden deletiert, um Vernetzung zu unterbinden.
-
In-vitro-Verfahren
sind auch zur Herstellung einwertiger Antikörper geeignet. Verdau von Antikörpern zur
Produktion von Fragmenten davon, vorzugsweise Fab-Fragmenten, kann
gemäß herkömmlichen
Verfahren, die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind, durchgeführt werden.
-
iii. Menschliche und humanisierte Antikörper
-
Die
Anti-PRO364- oder -PRO175-Antikörper
der Erfindung können
weiters humanisierte Antikörper oder
menschliche Antikörper
umfassen. Humanisierte Formen von nicht-menschlichen (z. B. Maus-)Antikörpern sind
chimäre
Immunglobuline, Immunglobulinketten oder Fragmente davon (wie z.
B. Fv, Fab, Fab', F(ab')2 oder
andere Antigen-bindende Subsequenzen von Antikörpern), die eine Mindest-Sequenz,
abgeleitet aus nicht-menschlichem Immunglobulin, enthalten. Humanisierte
Antikörper
umfassen menschliche Immunglobuline (Akzeptorantikörper), in
denen Reste aus einer CDR des Akzeptors durch Reste aus einer CDR
einer nicht-menschlichen Spezies (Donorantikörper) wie Maus, Ratte oder
Kaninchen mit der erwünschten
Spezifität,
Affinität
und Kapazität
ersetzt sind. In manchen Fällen
sind Fv-Gerüstreste
des menschlichen Immunglobulins durch entsprechende nicht-menschliche
Reste ersetzt. Humanisierte Antikörper können auch Reste umfassen, die
weder im Akzeptorantikörper
noch in den importierten CDR- oder Gerüstsequenzen zu finden sind. Im
Allgemeinen umfasst der humanisierte Antikörper im Wesentlichen die gesamte
von zumindest einer, und typischerweise zwei, variablen Domänen, in
denen alle oder im Wesentlichen alle der CDR-Regionen jenen eines
nicht-menschlichen Immunglobulins entsprechen und alle oder im Wesentlichen
alle der FR-Regionen jene einer menschlichen Immunglobulin-Consensussequenz
sind. Die humanisierten Antikörper
umfassen vorzugsweise auch zumindest einen Abschnitt einer konstanten
Immunglobulinregion (Fc), typischerweise jenen eines menschlichen
Immunglobulins [Jones et al., Nature 321, 522–525 (1986); Riechmann et al.,
Nature 332, 323–329
(1988); und Presta, Curr. Op. Struct. Biol. 2, 593–596 (1992)].
-
Verfahren
zur Humanisierung nicht-menschlicher Antikörper sind auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt. Im Allgemeinen weist ein humanisierter Antikörper einen
oder mehrere Aminosäurereste
auf, die in ihn aus einer Quelle eingeführt wurden, die nicht-menschlich
ist. Diese nicht-menschlichen Aminosäurereste werden oft als „Import"-Reste bezeichnet,
die typischerweise aus einer variablen „Import"-Domäne
genommen werden. Humanisierung kann im Wesentlichen gemäß dem Verfahren
von Winter und Mitarbeitern [Jones et al., Nature 321, 522–525 (1986);
Riechmann et al., Nature 332, 323–327 (1988); Verhoeyen et al.,
Science 239, 1534–1536
(1988)] durch Substituieren von Nagetier-CDRs- oder -CDR-Sequenzen
anstelle der entsprechenden Sequenzen eines menschlichen Antikörpers durchgeführt werden.
Demgemäß sind solche „humanisierten" Antikörper Hybridantikörper (
US-Patent Nr. 4.816.567 ),
worin wesentlich weniger als eine intakte menschliche variable Domäne durch
die entsprechende Sequenz aus einer nicht-menschlichen Spezies substituiert
wurde. In der Praxis sind humanisierte Antikörper typischerweise menschliche
Antikörper,
in denen manche CDR-Reste und möglicherweise
manche FR-Reste durch Reste aus analogen Stellen in Nagetierantikörpern ersetzt
sind.
-
Menschliche
Antikörper
können
auch unter Verwendung verschiedener Techniken, die auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt sind, einschließlich Phagendisplay-Bibliotheken [Hoogenboom & Winter, J. Mol.
Biol. 227, 381 (1991); Marks et al., J. Mol. Biol. 222, 581 (1991)],
hergestellt werden. Die Verfahren von Cole et al. und Boerner et
al. sind auch zur Herstellung von menschlichen monoklonalen Antikörpern geeignet
[Cole et al., Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy, Alan R.
Liss, S. 77 (1985), und Boerner et al., J. Immunol. 147(1), 86–95 (1991)].
Auf ähnliche
Weise können
menschliche Antikörper
durch Einführen
menschlicher Immunglobulinloci in transgene Tiere, z. B. Mäuse, in
denen die endogenen Immunglobulingene teilweise oder vollständig deaktiviert
wurden, hergestellt werden. Bei Provokation wird menschliche Antikörperproduktion
beobachtet, die jener in allen Aspekten sehr stark ähnlich ist,
die in Menschen selbst beobachtet wurde, einschließlich Genneuanordnung,
Anordnung und Antikörperrepertoire.
Dieser Ansatz wird beispielsweise in den
US-Patenten Nr. 5.545.807 ;
5.545.806 ;
5.569.825 ;
5.625.126 ;
5.633.425 ;
5.661.016 und den folgenden wissenschaftlichen
Publikationen beschrieben: Marks et al., Bio/Technology 10, 779–783 (1992);
Lonberg et al., Nature 368, 856–859
(1994); Morrison, Nature 368, 812–813 (1994); Fishwild et al.,
Nature Biotechnology 14, 845– 851
(1996); Neuberger, Nature Biotechnology 14, 826 (1996); Lonberg & Huszar, intern.
Rev. Immunol. 13, 65–93
(1995).
-
iv. Bispezifische Antikörper
-
Bispezifische
Antikörper
sind monoklonale, vorzugsweise menschliche oder humanisierte, Antikörper, die
Bindungsspezifitäten
für zumindest
zwei verschiedene Antigene aufweisen. Im vorliegenden Fall ist eine der
Bindungsspezifitäten
für PRO364
oder PRO175, die andere ist für
jedes beliebige andere Antigen und vorzugsweise für ein(en)
Zelloberflächen-Protein
oder -Rezeptor oder eine Rezeptoruntereinheit.
-
Verfahren
zur Herstellung bispezifischer Antikörper sind auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt. Herkömmlicherweise
basiert die Produktion von bispezifischen Antikörpern auf der Co-Expression
von zwei Immunglobulin-Schwerketten/Leichtketten-Paaren, worin die zwei schweren Ketten
unterschiedliche Spezifitäten aufweisen
[Milstein & Cuello,
Nature 305, 537–539
(1983)]. Aufgrund der zufälligen
Auswahl an Immunglobulinschwer- und -leichtketten produzieren diese
Hybridome (Quadrome) ein potenzielles Gemisch von zehn verschiedenen
Antikörpermolekülen, von
denen nur eines die korrekte bispezifische Struktur aufweist. Die
Reinigung des korrekten Moleküls
erfolgt üblicherweise
durch Affinitätschromatographieschritte. Ähnliche
Verfahren sind in der
WO 93/08829 ,
veröffentlicht
am 13. Mai 1993, und in Traunecker et al., EMBO J. 10, 3655–3659 (1991),
offenbart.
-
Variable
Antikörperdomänen mit
den erwünschten
Bindungsspezifitäten
(Antikörper-Antigen-Kombinationsstellen)
können
an Immunglobulinkonstantdomänen-Sequenzen
fusioniert werden. Die Fusion erfolgt vorzugsweise mit einer Immunglobulin-Schwerkettenkonstantdomäne, umfassend
zumindest einen Teil der Gelenks-, CH2- und CH3-Regionen. Es wird bevorzugt,
dass die erste Schwerketten-Konstantregion (CH1) die Stelle enthält, die
für Leichtkettenbindung,
vorhanden in zumindest einer der Fusionen, erforderlich ist. DNAs, die
für die
Immunglobulin-Schwerkettenfusionen und, sofern erwünscht, für die Immunglobulin-Leichtkette
kodieren, werden in getrennte Expressionsvektoren insertiert und
werden in geeignete Wirtsorganismen co- transfiziert. Für nähere Details zur Herstellung
von bispezifischen Antikörpern
siehe beispielsweise Suresh et al., Methods in Enzymology 121, 210
(1986).
-
v. Heterokonjugierte Antikörper
-
Heterokonjugierte
Antikörper
setzen sich aus zwei kovalent gebundenen Antikörpern zusammen. Solche Antikörper wurden
beispielsweise vorgeschlagen, um Immunsystemzellen auf unerwünschte Zellen
zu richten [
US-Patent Nr. 4.676.980 ]
sowie zur Behandlung von HIV-Infektion [
WO 91/00360 ;
WO 92/200373 ;
EP 03089 ]. Es wird erwogen, dass die
Antikörper
in vitro unter Verwendung von Verfahren, die auf dem Gebiet der synthetischen
Proteinchemie bekannt sind, hergestellt werden können, einschließlich jener,
die Vernetzungsmittel einbinden. Beispielsweise können Immunotoxine
unter Verwendung einer Disulfid-Austauschreaktion oder durch Bildung
einer Thioetherbindung konstruiert werden. Beispiele für geeignete
Reagenzien für
diesen Zweck umfassen Iminothiolat und Methyl-4-mercaptobutyrimidat
sowie jene Reagenzien, die beispielsweise im
US-Patent Nr. 4.676.980 offenbart
sind.
-
vi. Effektorfunktionsbearbeitung
-
Es
kann wünschenswert
sein, den Antikörper
der Erfindung hinsichtlich der Effektorfunktion zu modifizieren,
um z. B. die Wirksamkeit des Antikörpers bei der Behandlung von
Krebs zu steigern. Beispielsweise können ein oder mehrere Cysteinreste
in die Fc-Region eingeführt
werden, wodurch die Bildung von Disulfidbindungen zwischen den Ketten
in dieser Region ermöglicht
wird. Der so gebildete homodimere Antikörper kann verbesserte Internalisierungsfähigkeit
und/oder gesteigertes komplementvermitteltes Zelltöten und
antikörpervermittelte
zelluläre
Zytotoxizität
(ADCC) aufweisen. Siehe Caron et al., J. Exp. Med. 176, 1191–1195 (1992),
und Shopes, J. Immunol. 148, 2918–2922 (1992). Homodimere Antikörper mit
gesteigerter Anti-Tumor-Aktivität können auch
unter Verwendung heterobifunktioneller Vernetzer hergestellt werden,
wie in Wolff et al., Cancer Research 53, 2560–2565 (1993), beschrieben wird.
Alternativ dazu kann ein Antikörper
so bearbeitet werden, dass er duale Fc-Regionen aufweist und dadurch über gesteigerte
Komplementlyse- und ADCC-Fähigkeiten
verfügen
kann. Siehe Stevenson et al., Anti-Cancer Drug Design 3, 219–230 (1989).
-
vii. Immunkonjugate
-
Die
Erfindung betrifft auch Immunkonjugate, die einen Antikörper umfassen,
der an ein zytotoxisches Mittel wie beispielsweise ein chemotherapeutisches
Mittel, Toxin (z. B. ein enzymatisch aktives Toxin bakteriellen,
pflanzlichen oder tierischen Ursprungs oder auch von Pilzen oder
Fragmente davon) oder an ein radioaktives Isotop konjugiert ist
(d. h. ein Radiokonjugat).
-
Chemotherapeutische
Mittel, die zur Herstellung solcher Immunkonjugate nützlich sind,
wurden oben beschrieben. Enzymatisch aktive Toxine und Fragmente
davon, die verwendet werden können,
umfassen Diphtherie-A-Kette, nichtbindende aktive Fragmente von
Diphtherietoxin, Exotoxin-A-Kette (aus Pseudomonas aeruginosa),
Ricin-A-Kette, Abrin-A-Kette, Modeccin-A-Kette, alpha-Sarcin, Aleurites-fordii-Proteine, Dianthin-Proteine,
Phytolaca-americana-Proteine (PAPI, PAPII und PAP-S), Momordica-charantia-Inhibitor, Curcin,
Crotin, Sapaonaria-officinalis-Inhibitor, Gelonin, Mitogellin, Restrictocin,
Phenomycin, Enomycin und die Tricothecene. Zahlreiche verschiedene
Radionuclide sind zur Herstellung von radiokonjugierten Antikörpern erhältlich.
Beispiele umfassen 212Bi, 131I, 131In, 90Y und 186Re.
-
Konjugate
des Antikörpers
und des zytotoxischen Mittels werden unter Verwendung zahlreicher
verschiedener bifunktioneller Proteinbindungsmittel wie z. B. N-Succinimidyl-3-(2-pyridyldithiol)propionat
(SPDP), Iminothiolan (IT), bifunktionellen Derivaten von Imidoestern
(wie z. B. Dimethyladipimidat-HCl), aktiver Ester (wie z. B. Disuccinimidylsuberat),
Aldehyden (wie Glutaraldehyd), Bisazido-Verbindungen (wie z. B.
Bis(p-azidobenzoyl)hexandiamin), Bisdiazonium-Derivaten (wie z.
B. Bis(p-diazoniumbenzoyl)ethylendiamin),
Diisocyanaten (wie Toluol-2,6-diisocyanat) und bis-aktiven Fluorverbindungen
(wie z. B. 1,5-Difluor-2,4-dinitrobenzol) hergestellt. Beispielsweise
kann ein Ricinimmunotoxin wie in Vitetta et al., Science 238, 1098
(1987), beschrieben hergestellt werden. C-14-markierte 1-Isothiocyanatobenzyl-3- methyldiethylentriaminpentaessigsäure (MX-DTPA)
ist ein beispielhafter Chelatbildner zur Konjugation von Radionucleotid
an den Antikörper.
Siehe die
WO 94/11026 .
-
In
einer anderen Ausführungsform
kann der Antikörper
an einen „Rezeptor" (wie Streptavidin)
zur Verwendung bei Tumor-Pretargeting konjugiert werden, worin das
Antikörper-Rezeptor-Konjugat
dem Patienten verabreicht wird, gefolgt von der Entfernung ungebundenen
Konjugats aus dem Blutkreislauf unter Verwendung eines Klärungsmittels
und der anschließenden
Verabreichung eines „Liganden" (z. B. Avidin),
der an ein zytotoxisches Mittel (z. B. ein Radionucleotid) konjugiert
ist.
-
viii. Immunoliposomen
-
Die
hierin offenbarten Antikörper
können
auch als Immunoliposomen formuliert werden. Liposomen, die den Antikörper enthalten,
werden durch auf dem Gebiet der Erfindung bekannte Verfahren hergestellt,
wie sie beispielsweise in Epstein et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 82, 3688 (1985); Hwang et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77,
4030 (1980); und den
US-Patenten
Nr. 4.485.045 und
4.544.545 beschrieben
werden. Liposomen mit gesteigerter Zirkulationsdauer sind im
US-Patent Nr. 5.013.556 offenbart.
-
Besonders
nützliche
Liposomen können
durch das Umkehrphasenverdampfungsverfahren mit einer Lipidzusammensetzung,
die Phosphatidylcholin, Cholesterin und PEG-derivatisiertes Phosphatidylethanolamin
(PEG-PE) umfasst, hergestellt werden. Liposomen werden durch Filter
von definierter Porengröße filtriert, um
Liposomen mit dem erwünschten
Durchmesser zu ergeben. Fab'-Fragmente
des Antikörpers
der vorliegenden Erfindung können
an die Liposomen wie in Martin et al., J. Biol. Chem. 257, 286–288 (1982),
beschrieben mittels einer Disulfid-Austauschreaktion konjugiert
werden. Ein chemotherapeutisches Mittel (wie beispielsweise Doxorubicin)
ist gegebenenfalls im Liposom enthalten. Siehe Gabizon et al., J.
National Cancer Inst. 81(19), 1484 (1989).
-
ix. Pharmazeutische Zusammensetzungen
von Antikörpern
-
Antikörper, die
spezifisch an ein hierin identifiziertes PRO364- oder PRO175-Polypeptid binden,
sowie andere Moleküle,
die durch die zuvor offenbarten Screeningtests identifiziert wurden,
können
zur Behandlung von verschiedenen Erkrankungen in Form von pharmazeutischen
Zusammensetzungen verabreicht werden.
-
Ist
das PRO364- oder PRO175-Polypeptid intrazellulär und werden ganze Antikörper als
Inhibitoren verwendet, werden internalisierende Antikörper bevorzugt.
Es können
jedoch auch Lipofektionen oder Liposomen verwendet werden, um den
Antikörper
oder ein Antikörperfragment
an Zellen abzugeben. Werden Antikörperfragmente verwendet, so
wird das kleinste Inhibitionsfragment, das sich spezifisch an die
Bindungsdomäne
des Targetproteins bindet, bevorzugt. Beispielsweise können auf
Grundlage der Sequenzen der variablen Regionen eines Antikörpers Peptidmoleküle entworfen
werden, die die Fähigkeit
beibehalten, die Target-Proteinsequenz zu binden. Solche Peptide
können
chemisch synthetisiert und/oder durch DNA-Rekombinationsverfahren
hergestellt werden. Siehe z. B. Marasco et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 90, 7889–7893 (1993).
-
Die
Formulierung hierin kann auch mehr als nur eine aktive Verbindung
als für
die bestimmte zu behandelnde Indikation erforderlich ist enthalten,
vorzugsweise jene mit komplementären
Aktivitäten,
die sich gegenseitig nicht negativ beeinflussen. Alternativ oder
zusätzlich
dazu kann die Zusammensetzung ein Mittel umfassen, das ihre Funktion
steigert, wie beispielsweise ein zytotoxisches Mittel, Zytokin,
ein chemotherapeutisches Mittel oder ein wachstumshemmendes Mittel.
Solche Moleküle
sind geeigneterweise in Kombination in Mengen vorhanden, die für die beabsichtigten
Zwecke wirksam sind.
-
Die
Wirkstoffe können
auch in Mikrokapseln eingekapselt werden, beispielsweise durch Koazervierungsverfahren
oder durch Grenzflächenpolymerisation,
z. B. in Hydroxymethylcellulose- oder Gelatine-Mikrokapseln bzw.
Poly(methylmethacrylat)-Mikrokapseln,
in kolloidale Wirkstoffzufuhrsysteme (z. B. Liposomen, Albuminmikro kügelchen,
Mikroemulsionen, Nanopartikeln und Nanokapseln) oder in Makroemulsionen.
Solche Verfahren sind in Remington's Pharmaceutical Sciences, s. o., offenbart.
-
Die
Formulierungen, die zur In-vivo-Verabreichung verwendet werden,
müssen
steril sein. Dies kann leicht mittels Filtration durch sterile Filtermembranen
erreicht werden.
-
Es
können
Retardpräparate
hergestellt werden. Geeignete Beispiele für Retardpräparate umfassen semipermeable
Matrizen von festen hydrophoben Polymeren, die den Antikörper enthalten,
wobei die Matrizen in Form von Formstücken, z. B. Filmen oder Mikrokapseln,
vorliegen. Beispiele für
Retard-Matrizen umfassen Polyester, Hydrogele (z. B. Poly(2-hydroxyethylmethacrylat)
oder Poly(vinylalkohol)), Polylactide (
US-Patent Nr. 3.773.919 ), Copolymere
von L-Glutaminsäure
und γ-Ethyl-L-glutamat,
nicht abbaubares Ethylenvinylacetat, abbaubare Milchsäure-Glykolsäure-Copolymere
wie z. B. LUPRON DEPOT
TM (injizierbare Mikrokügelchen,
zusammengesetzt aus Milch-Glykolsäure-Copolymer und Leuprolidacetat)
und Poly-D-(-)-3-hydroxybuttersäure.
Während
Polymere wie z. B. Ethylenvinylacetat und Milchsäure-Glykolsäure die Freisetzung von Molekülen über eine
Zeitspanne von 100 Tagen ermöglichen,
setzen bestimmte Hydrogele Proteine über kürzere Zeitspannen hinweg frei.
Verbleiben eingekapselte Antikörper über eine
längere
Zeit im Körper,
so können
sie als ein Resultat von Aussetzung gegenüber Feuchtigkeit bei 37°C denaturieren
oder aggregieren, was zu einem Verlust von biologischer Aktivität und möglichen
Veränderungen
der Immunogenität
führen
kann. Je nach vorliegendem Mechanismus können rationale Vorgehensweisen
zur Stabilisierung entwickelt werden. Ist der gefundene Aggregationsmechanismus
beispielsweise intermolekulare S-S-Bindungsbildung durch Thiodisulfidaustausch,
so kann Stabilisierung durch Modifikation von Sulfhydrylresten,
Lyophilisierung aus sauren Lösungen,
Steuerung des Feuchtigkeitsgehalts, Verwendung geeigneter Additive
und Entwicklung spezifischer Polymermatrizenzusammensetzungen erreicht
werden.
-
x. Behandlungsverfahren unter Einsatz
des Antikörpers
-
Es
wird erwogen, dass die Antikörper
für PRO-364-
oder PRO175-Polypeptide eingesetzt werden können, um, wie oben angeführt, verschiedene
kardiovaskuläre,
endotheliale und angiogene Erkrankungen zu behandeln.
-
Die
Antikörper
werden einem Säugetier,
vorzugsweise einem Menschen, gemäß bekannten
Verfahren, wie z. B. durch intravenöse Verabreichung in Form eines
Bolus oder durch kontinuierliche Infusion über einen bestimmten Zeitraum
hinweg, auf intramuskulärem,
intraperitonealem, intracerebrospinalem, subkutanem, intraartikulärem, intrasynovialem,
intrathekalem, oralem, topischem Weg oder auf dem Inhalationsweg verabreicht
werden. Die intravenöse
Verabreichung des Antikörpers
ist zu bevorzugen.
-
Weitere
Therapieschemata können
mit der Verabreichung von erfindungsgemäßen Antikörpern, wie oben angeführt, kombiniert
werden. Wenn die Antikörper
beispielsweise zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden sollen,
kann der Patient, der mit solchen Antikörpern behandelt werden soll,
auch eine Bestrahlungstherapie erhalten. Alternativ oder zusätzlich dazu
kann dem Patienten auch ein chemotherapeutisches Mittel verabreicht
werden. Die Herstellungs- und Dosierungspläne für solche chemotherapeutischen
Mittel können gemäß den Herstellerhinweisen
oder wie durch Fachleute auf empirischem Weg bestimmt eingesetzt
werden. Die Herstellungs- und Dosierungsschemata für solche
Chemotherapien werden auch in M. C. Perry (Hrsg.), Chemotherapy
Service, Williams & Wilkins,
Baltimore, MD (1992), beschrieben. Das chemotherapeutische Mittel
kann vor oder nach der Verabreichung des Antikörpers oder gleichzeitig mit
diesem verabreicht werden: Der Antikörper kann mit einer Anti-Ostrogen-Verbindung,
wie z. B. Tamoxifen oder EVISTA
TM, oder
einem Anti-Progesteron,
wie z. B. Onapriston (siehe
EP
616812 ), in für
solche Moleküle
bekannten Dosierungen kombiniert werden.
-
Wenn
die Antikörper
zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden, kann es wünschenswert
sein, auch Antikörper
gegen andere Antigene in Verbindung mit Tumoren zu verabreichen,
wie z. B. Antikörper,
die an einen oder mehrere der ErbB2-, EGFR-, ErbB3-, ErbB4- oder
VEGF-Rezeptor(en) binden. Diese umfassen auch die oben angeführten Mittel.
Der Antikörper
wird auf geeignete Weise auch seriell oder in Kombination mit radiologischen
Behandlungen verabreicht, unabhängig
davon, ob es sich um eine Bestrahlung oder die Verabreichung von
radioaktiven Substanzen handelt. Alternativ oder zusätzlich dazu
können
zwei oder mehrere Antikörper,
die an dasselbe oder zwei oder mehrere verschiedene hierin offenbarte
Antigene binden, dem Patienten gemeinsam verabreicht werden. Manchmal
kann es nützlich
sein, dem Patienten auch zwei oder mehrere Zytokine zu verabreichen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Antikörper
hierin gemeinsam mit einem wachstumshemmenden Mittel verabreicht.
Das wachstumshemmende Mittel kann beispielsweise zuerst verabreicht
werden, wonach ein Antikörper
der vorliegenden Erfindung verabreicht wird. Die gleichzeitige Verabreichung
oder die Verabreichung des Antikörpers
vor dem wachstumshemmenden Mittel werden jedoch auch in Betracht
gezogen. Geeignete Dosierungen für
das wachstumshemmende Mittel entsprechen jenen, die derzeit eingesetzt
werden, und können
aufgrund der kombinierten Wirkung (Synergie) des wachstumshemmenden
Mittels und des Antikörpers
hierin gesenkt werden.
-
In
einer Ausführungsform
wird die Gefäßbildung
von Tumoren durch eine Kombinationstherapie angegriffen. Das Anti-PRO364-
oder -PRO175-Polypeptid und ein anderer Antikörper (z. B. Anti-VEGF) werden
Patienten, die an einem Tumor leiden, in therapeutisch wirksamen
Dosierungen verabreicht, wie beispielsweise durch die Beobachtung
der Nekrose des Tumors oder, bei Vorhandensein, der Metastasenherde
bestimmt. Diese Therapie wird so lange fortgesetzt, bis keine weitere
nützliche
Wirkung mehr zu beobachten ist oder eine klinische Untersuchung
keine Spur des Tumors oder etwaiger Metastasenherde mehr zeigt.
Dann wird TNF verabreicht, allein oder in Kombination mit einem
Hilfsmittel, wie z. B. α-, β- oder γ-Interferon,
Anti-HER2-Antiköprer, Heregulin,
Anti-Heregulin-Antikörper,
D-Faktor, Interleukin-1 (IL-2), Interleukin-2 (IL-2), Granulozyten-Markophagen-Kolonien-stimulierendem
Faktor (GM-CSF) oder mit Mitteln, die die mikrovaskuläre Gerinnung
in Tumoren fördern,
wie z. B. Anti-Protein-C-Antikörper,
Anti-Protein-S-Antikörper
oder C4b-Bindungs- Protein
(siehe
WO 91/01753 ,
veröffentlicht
am 21. Februar 1991) oder mit Wärme
oder Bestrahlung.
-
Da
die Wirksamkeit der Hilfsmittel variiert, ist es wünschenswert,
ihren Einfluss auf den Tumor durch Matrixscreening auf herkömmliche
Weise zu vergleichen. Die Verabreichung von Anti-PRO364- oder Anti-PRO175-Polypeptid-Antikörper und
TNF wird wiederholt, bis die erwünschte
klinische Wirkung erzielt wurde. Alternativ dazu wird der Anti-PRO364-
oder Anti-PRO175-Polypeptid-Antikörper gemeinsam mit TNF und
gegebenenfalls mit einem Hilfsmittel/Hilfsmitteln verabreicht. Wenn
feste Tumoren in den Gliedmaßen
oder an anderen Orten vorhanden sind, die von dem Gesamtblutkreislauf
isoliert werden können,
werden die hierin beschriebenen Wirkstoffe dem isolierten Tumor
oder Organ verabreicht. In anderen Ausführungsformen wird ein FGF-
oder PDGF-Antagonist, wie z. B. ein neutralisierender Anti-FGF-
oder ein Anti-PDGF-Antikörper,
dem Patienten in Verbindung mit dem Anti-PRO364- oder dem Anti-PRO175-Polypeptid-Antikörper verabreicht.
Die Behandlung mit Anti-PRO364-
oder Anti-PRO175-Polypeptid-Antikörpern wird in Phasen der Wundheilung oder
wünschenswerter
Gefäßneubildung
vorzugsweise ausgesetzt.
-
Zur
Prävention
oder Behandlung von kardiovaskulären,
endothelialen und angiogenen Störungen hängt die
geeignete Dosierung des hierin offenbarten Antikörpers von der Art der wie oben
definierten, zu behandelnden Störung,
der Schwere und dem Verlauf der Erkrankung, von der Tatsache, ob
der Antikörper
zu Präventions-
oder Therapiezwecken verabreicht wird, von vorhergehenden Therapien,
der Krankengeschichte des Patienten und der Reaktion auf den Antikörper sowie
dem Ermessen des behandelnden Arztes ab. Der Antikörper wird
einem Patienten auf geeignete Weise ein Mal oder im Verlauf einer
Behandlungsserie verabreicht.
-
In
Abhängigkeit
von der Art und Schwere der Störung
handelt es sich beispielsweise bei etwa 1 mg/kg bis 50 mg/kg (z.
B. 0,1–20
mg/kg) Antikörper
um eine mögliche
Anfangsdosis, die dem Patienten verabreicht wird, beispielsweise
in Form einer oder mehrerer separater Verabreichungen oder durch
kontinuierliche Infusion. Eine typische tägliche oder wöchentliche
Dosierung kann in Abhängigkeit
von den oben ange führten
Faktoren im Bereich von etwa 1 mg/kg bis 100 mg/kg oder mehr liegen.
Bei wiederholten Verabreichungen im Verlauf von mehreren Tagen oder
mehr wird die Behandlung, in Abhängigkeit
von der Erkrankung, wiederholt oder fortgeführt, bis eine gewünschte Hemmung
von Symptomen der Störung
eintritt. Andere Dosierungsschemata können jedoch auch nützlich sein.
Die Fortschritte dieser Therapie können leicht durch herkömmliche
Verfahren und Tests, wie z. B. durch radiographische Tumordarstellung, überwacht
werden.
-
xi. Fabrikate mit Antikörpern
-
Ein
Fabrikat, das einen Behälter
mit dem Antikörper
und ein Etikett umfasst, wird auch bereitgestellt. Solche Fabrikate
wurden obenstehend beschrieben, wobei es sich bei dem Wirkstoff
um einen Anti-PRO364- oder -PRO175-Antikörper handelt.
-
xii. Diagnose und Prognose von Tumoren
unter Einsatz von Antikörpern
-
Wenn
es sich bei der Indikation, für
die die Antikörper
eingesetzt werden, um Krebs handelt, finden Zelloberflächenproteine
in Verbindung mit PRO364- oder PRO175-Polypeptiden zusätzliche Anwendung in der Diagnose
und Prognose von Tumoren, während
dieselben Proteine, wie z. B. Wachstumsrezeptoren, die in bestimmten
Tumoren überexprimiert
werden, hervorragende Ziele für
Arzneimittelkandidaten oder Tumor-(z. B. Krebs-)behandlung sind.
Gegen die PRO364- oder PRO175-Polypeptide
gerichtete Antikörper
können
beispielsweise als Tumordiagnose- oder -prognosemittel eingesetzt
werden.
-
Antikörper, einschließlich Antikörperfragmente,
können
beispielsweise qualitativ oder quantitativ eingesetzt werden, um
die Expression von Genen zu detektieren, einschließlich des
Gens, das für
das PRO364- oder PRO175-Polypeptid kodiert. Der Antikörper ist
vorzugsweise mit einer detektierbaren, z. B. fluoreszierenden, Markierung
versehen, und die Bindung kann durch Lichtmikroskopie, Durchflusszytometrie,
Fluorimetrie oder andere auf dem Gebiet der Erfindung bekannte Verfahren überprüft werden.
Solche Bindungstests werden im Wesentlichen wie oben beschrieben
durchgeführt.
-
Die
In-situ-Detektion der Bindung von Antikörpern an Markergenprodukte
kann beispielsweise mittels Immunfluoreszenz- oder Immunelektronenmikroskopie
erfolgen. Zu diesem Zweck wird eine histologische Probe aus dem
Patienten entnommen, und ein markierter Antikörper wird auf diese angewandt,
vorzugsweise indem der Antikörper über eine
biologische Probe geschichtet wird. Dieses Verfahren ermöglicht auch
die Bestimmung der Verteilung des Markergenprodukts in dem untersuchten
Gewebe. Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung ist klar, dass viele
verschiedene histologische Verfahren für die In-situ-Detektion zur
Verfügung stehen.
-
Die
folgenden Beispiele dienen ausschließlich der Veranschaulichung
und sollen den Schutzumfang der vorliegenden Erfindung auf keine
Weise einschränken.
-
Die
Offenbarungen aller in der vorliegenden Beschreibung zitierten Patent-
und Literaturquellen werden hiermit in ihrer Gesamtheit hierin aufgenommen.
-
BEISPIELE
-
Im
Handel erhältliche
Reagenzien, auf die in den Beispielen verwiesen wird, wurden, außer anders
angemerkt, gemäß den Vorschriften
der Hersteller verwendet. Die Quelle jener Zellen, die in den folgenden
Beispielen und in der gesamten Beschreibung durch ATCC-Zugriffsnummern
identifiziert werden, ist die American Type Culture Collection,
Manassas, VA. Wenn nicht anders angegeben werden in der vorliegenden
Erfindung herkömmliche
Verfahren der DNA-Rekombinationstechnologie eingesetzt, wie z. B.
die obenstehend und in folgenden Lehrbüchern beschriebenen: Sambrook
et al., s. o.; Ausubel et al., Current Protocols in Molecular Biology,
Green Publishing Associates and Wiley Interscience, NY (1990); Innis
et al., PCR Protocols: A Guide to Methods and Applications, Academic
Press, Inc., NY (1990); Harlow et al., Antibodies: A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor (1988); Gait,
Oligonucleotide Synthesis, IRL Press, Oxford (1984); Freshney, Animal
Cell Culture (1987); Coligan et al., Current Protocols in Immunology
(1991).
-
BEISPIEL 1
-
Isolation von cDNA-Klonen, die für menschliches
PRO364 kodieren.
-
Eine
exprimierte Sequenzmarkierungs-(EST-)DNA-Datenbank (LIFESEQTM, Incyte Pharmaceuticals, Palo Alto, Kalif.)
wurde durchsucht, und eine EST (Incyte EST Nr. 3003460) wurde identifiziert,
die Homologie mit den Mitgliedern der Tumornekrosefaktorrezeptor-(TNFR-)Polypeptidfamilie
aufwies.
-
Eine
Consensus-DNA-Sequenz wurde dann unter Einsatz von wiederholten
BLAST-Zyklen (Altshul
et al., Methods in Enzymology 266, 460–480 (1996)) und „phrap"-Zyklen (Phil Green, University of Washington, Seattle,
http://bozeman.mbt.washington.edu/phrap.docs.phrap.html) bezogen
auf die Incyte-3003640-EST und
andere EST-Sequenzen assembliert. Diese Consensussequenz wird hierin
in 3A–C als „<consen01>" bezeichnet.
Die in 3A–C angeführte „<consen01>"-Consensussequenz
(Seq.-ID Nr. 4) wird hierin auch als „DNA44825" bezeichnet (siehe 4,
Seq.-ID Nr. 4).
-
Basierend
auf den in 3–4 dargestellten
DNA44825- und „<consen01>"-Consensussequenzen
wurden Oligonucleotide synthetisiert, 1) zur Identifikation einer
cDNA-Bibliothek, die die Sequenz von Interesse enthielt, mittels
PCR und 2) zum Einsatz als Sonden zur Isolation eines Klons der
Kodiersequenz voller Länge
für PRO364.
Vorwärts-
und Rückwärts-PCR-Primer
liegen im Allgemeinen im Beeich von 20 bis 30 Nucleotiden und werden
oft so gestaltet, dass sie ein PCR-Produkt mit einer Länge von
etwa 100–1000
bp liefern. Die Sondensequenzen sind typischerweise 40–55 bp lang.
In manchen Fällen
werden zusätzliche
Oligonucleotide synthetisiert, wenn die Consensussequenz länger als
etwa 1–1,5
kbp ist. Um mehrere Bibliotheken auf einen Volllängenklon zu screenen, wurde
DNA aus den Bibliotheken durch PCR-Amplifikation, wie von Ausubel
et al., Current Protocols in Molecular Bio logy, beschrieben, mit
dem PCR-Primerpaar gescreent. Eine positive Bibliothek wurde dann
verwendet, um unter Verwendung des Sonden-Oligonucleotids und eines
der Primerpaare Klone zu isolieren, die für das Gen von Interesse kodieren.
-
(Vorwärts- und
Rückwärts-)PCR-Primerpaare
wurden synthetisiert:
Vorwärts-PCR-Primer
(44825.f1): 5'-CACAGCACGGGGCGATGGG-3' (Seq.-ID Nr. 6)
Vorwärts-PCR-Primer
(44825.f2): 5'-GCTCTGCGTTCTGCTCTG-3' (Seq.-ID Nr. 11)
Vorwärts-PCR-Primer
(44825.GITR.f): 5'-GGCACAGCACGGGGCGATGGGCGCGTTT-3' (Seq.-ID Nr. 5)
Rückwärts-PCR-Primer
(44825.r1): 5'-CTGGTCACTGCCACCTTCCTGCAC-3' (Seq.-ID Nr. 12)
Rückwärts-PCR-Primer
(44825.r2): 5'-CGCTGACCCAGGCTGAG-3' (Seq.-ID Nr. 8)
Rückwärts-PCR-Primer
(44825.GITR.r): 5'-GAAGGTCCCCGAGGCACAGTCGATACA-3' (Seq.-ID Nr. 10)
-
Zusätzlich dazu
wurden synthetische Oligonucleotidhybridisierungssonden aus der
Consensus-DNA44825-Sequenz gebildet, die folgende Nucleotidsequenzen
aufwiesen:
Hybridisierungssonde (44825.p1):
5'-GAGGAGTGCTGTTCCGAGTGGGACTGCATGTGTGTCCAGC-3' (Seq.-ID Nr. 9)
Hybridisierungssonde
(44825.GITR.p2):
5'-AGCCTGGGTCAGCGCCCCACCGGGGGTCCCGGGTGCGGCC-3' (Seq.-ID Nr. 7)
-
Um
mehrere Bibliotheken auf die Quelle eines Volllängenklons zu screenen, wurde
DNA aus den Bibliotheken mittels PCR-Amplifikation mit den oben
identifizierten Primerpaaren gescreent. Eine positive Bibliothek
wurde dann eingesetzt, um Klone, die für das PRO364-Gen kodieren,
unter Einsatz der Sondenoligonucleotide und eines der PCR-Primer
zu isolieren.
-
RNA
zur Erstellung der cDNA-Bibliotheken wurde aus menschlichem Knochenmarkgewebe
isoliert. Die cDNA-Bibliotheken, die zur Isolation der cDNA-Klone
eingesetzt wurden, wurden durch herkömmliche Verfahren unter Einsatz
von im Handel erhältlichen
Reagenzien, wie z. B. jenen von Invitrogen, San Diego, Kalif., erstellt.
Die cDNA wurde mit Oligo-dT, das eine NotI-Stelle enthielt, geprimt,
mit dem Blunt-Ende an Sa-II-hemikinasierte
Adaptoren gebunden, mit NotI gespalten, mittels Gelelektrophorese
auf geeignete Weise dimensioniert und in einer definierten Ausrichtung
in einen geeigneten Klonierungsvektor (wie z. B. pRKB oder pRKD;
pRK5B ist ein Vorläufer
von PRK5D, der die SfiI-Stelle nicht aufweist; siehe Holmes et al.,
Science 253, 1278–1280
(1991)) an den einzigen XhoI- und NotI-Stellen kloniert.
-
Das
DNA-Sequenzieren der wie oben beschrieben isolierten Klone lieferte
eine Volllängen-DNA-Sequenz
für PRO364
[hierin als UNQ319 (DNA47365-1206) bezeichnet] (Seq.-ID Nr. 1) und
die abgeleitete Proteinsequenz für
PRO364.
-
Die
gesamte Nucleotidsequenz von UNQ319 (DNA47365-1206) ist in 1 angeführt (Seq.-ID
Nr. 1). Der Klon UNQ319 (DNA47365-1206) wurde bei der ATCC hinterlegt
und erhielt die ATCC-Hinterlegungs-Nr. ATCC 209436. Der Klon UNQ319
(DNA47365-1206) enthält
einen einzigen offenen Leseraster mit einer offensichtlichen Translationsinitiationsstelle
an den Nucleotidpositionen 121–123
[Kozak et al., s. o.] und endet an dem Stoppcodon an den Nucleotidpositionen
844–846
(1, Seq.-ID Nr. 1). Der vorhergesagte Polypeptid-Vorläufer ist
241 Aminosäuren
lang (2, Seq.-ID Nr. 3). Das in 2 dargestellte
PRO364-Protein voller Länge
(Seq.-ID Nr. 3)
weist ein geschätztes
Molekulargewicht von etwa 26.000 Dalton und einen pl von etwa 6,34
auf. Zwischen den Aminosäuren
146 und 149 der in 2 dargestellten Aminosäuresequenz
(Seq.-ID Nr. 3) ist eine potentielle N-Glykosylierungsstelle vorhanden.
Eine Hydropathie-Analyse (nicht dargestellt) deutete auf eine Transmembran-Typologie
vom Typ I hin; von Aminosäure
1 bis 25 ist eine mögliche
Signalsequenz vorhanden, und zwischen den Aminosäuren 162 und 180 der in 2 dargestellten
Sequenz (Seq.-ID Nr. 3) ist eine potentielle Transmembrandomäne vorhanden.
-
Die
Analyse der Aminosäuresequenz
des PRO364-Polypeptids voller Länge
deutet darauf hin, dass Abschnitte davon eine Homologie in Bezug
auf die Tumornekrosefaktor-Rezeptorfamilie aufweisen, was darauf
hindeutet, dass PRO364 ein neues Mitglied der Tumornekrosefaktor-Rezeptorfamilie
sein kann. Die intrazelluläre
Domäne
von PRO364 enthält
ein Motiv (im Bereich der Aminosäuren
207–214
in 2: Seq.-ID Nr. 3), das der minimalen Domäne in dem
CD30-Rezeptor ähnlich
ist, von dem gezeigt wurde, dass er für die TRAF2-Bindung erforderlich
ist, und das auch in TNFR2 vorhanden ist (Lee et al., s. o. (1996)).
Es gibt drei offensichtliche extrazelluläre Cystein-reiche Domänen, die
typisch für
die TNFR-Familie sind (siehe Naismith und Sprang, Trends Biochem.
Sci. 23, 74–79
(1998)), von denen die dritte CRD 3 anstelle der typischeren 4 oder
6 Cysteine der TNFR-Familie aufweist. Im Vergleich mit Maus-GITR
(untenstehend beschrieben) weist die PRO364-Aminosäuresequenz
8 Cysteine in CRD1 auf, während
Maus-GITR 5 Cysteine in CRD1 aufweist, und eine potentielle N-gebundene
Glykosylierungsstelle ist in der ECD vorhanden, während in
Maus-GITR 4 potentielle N-gebundene Glykosylierungsstellen vorhanden
sind.
-
Eine
detaillierte Betrachtung der mutmaßlichen Aminosäuresequenz
des nativen PRO364-Polypeptids voller Länge und der Nucleotidsequenz,
die für
diese kodiert, deutet auf eine Sequenzhomologie mit dem Maus-GITR-(mGITR-)Protein
hin, über
das von Nocentini et al. in Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94, 6216–6221 (1997),
berichtet wird. Aus diesem Grund ist es möglich, dass PRO364 das menschliche
Gegenstück
oder Ortholog zum Maus-GITR-Protein darstellt, über das Nocentini et al. berichten.
-
BEISPIEL 2
-
Isolation von menschlichem PRO175
-
Die
in Klein et al., PNAS 93, 7108–7113
(1996), beschriebenen Verfahren wurden mit folgenden Modifikationen
eingesetzt. Die Hefetransformation erfolgte unter Einsatz von einschränkenden
Mengen transformierender DNA, um die Anzahl mehrfach transformierter
Hefezellen zu reduzieren. Anstelle der Plasmidisolierung aus der
He fe, auf die die Transformation von E. coli wie in Klein et al.,
s. o., folgte, wurde eine PCR-Analyse einzelner Hefekolonien durchgeführt. Dies
erfolgte durch das erneute Ausstreichen der ursprünglichen Saccharose-positiven
Kolonie auf frisches Saccharose-Medium zur Reinigung des positiven
Klons. Eine einzige gereinigte Kolonie wurde dann unter Einsatz
folgender Primer für
eine PCR eingesetzt:
TGTAAAACGACGGCCAGTTTCTCTCAGAGAAACAAGCAAAAC
(Seq.-ID Nr. 15) und CAGGAAACAGCTATGACCGAAGTGGACCAAAGGTCTATCGCTA
(Seq.-ID Nr. 16). Die PCR-Primer sind zweiteilig, um das Insert und
einen kleinen Abschnitt des Invertase-Gens zu amplifizieren (was
ermöglicht,
zu bestimmen, dass das Insert mit der Invertase im Leseraster war)
und universelle Seqenzierprimerstellen hinzuzufügen.
-
Eine
Bibliothek von cDNA-Fragmenten, die von an Invertase fusionierten
menschlichen HUVEC-Zellen stammen, wurde in Hefe transformiert,
und Transformanten wurden auf SC-URA-Medium ausgewählt. URA
und die Transformanten wurden auf Saccharosemedium mehrfachplattiert,
um die Klone zu identifizieren, die Invertase sekretieren. Positive
Klone wurden dann erneut getestet, und PCR-Produkte wurden sequenziert.
Es wurde bestimmt, dass die Sequenz eines Klons, DNA1840, eine Signalpeptidkodiersequenz
enthielt. Oligonucleotid-Primer und -Sonden wurden unter Verwendung
der Nucleotidsequenz von DNA1840 hergestellt. Eine Volllängenplasmidbibliothek
von cDNAs von menschlichen Nabelschnur-Venen-Endothelzellen (HUVEC)
wurde aufgetitert, und etwa 100.000 cfu wurden in 192 Pools mit
500 cfu/Pool in 96-Well-Rundboden-Platten ausplattiert. Die Pools
wurden über
Nacht bei 37°C
unter Schütteln
(200 U/min) kultiviert. Eine PCR wurde auf die einzelnen Kulturen
unter Einsatz von für
DNA1840 spezifischen Primern durchgeführt. Eine Agaroseelelektrohorese
würde durch
efährt,
und positive Wells wurden durch die Visualisierung einer Bande der
erwarteten Größe identifiziert.
Einzelne positive Klone wurden durch Kolonieabhebungen gefolgt von
einer Hybridisierung mit 32P-markiertem
Oligonucleotid erhalten. Diese Klone wurden mittels PCR, Restriktionsverdau
und Southern-Blot-Analysen charakterisiert.
-
Ein
c-DNA-Klon (DNA119355) wurde vollständig sequenziert. Eine Nucleotidsequenz
von PRO175 ist in 5A–B dargestellt (Seq.-ID Nr.
13). Klon PRO175-1150 enthält
einen einzigen offenen Leseraster mit einer offensichtlichen Translationsinitiationsstelle
an den Nucleotidpositionen 21–23
(Kozak et al., s. o.) (5; Seq.-ID
Nr. 13). Der vorhergesagte Polypeptid-Vorläufer ist 177 Aminosäuren lang
und weist ein berechnetes Molekulargewicht von etwa 20.308 Dalton
auf. Die Hydropathie-Analyse deutet auf eine Transmembranprotein-Typologie
vom Typ II mit einer mutmaßlichen
zytoplasmatischen Region (Aminosäuren
1–25),
einer Transmembranregion (Aminosäuren
26–51)
und einer extrazellulären
Region (Aminosäuren
52–177)
hin. Zwei potentielle N-gebundene Glykosylierungsstellen wurden
an Position 129 (Asn) und an Position 161 (Asn) der in 5 dargestellten Sequenz (Seq.-ID Nr. 14)
identifiziert. Klon PRO175-1150 wurde bei der ATCC hinterlegt und
erhielt die ATCC-Hinterlegungs-Nr.
209466. PRO175-Polypeptid wird durch das Exprimieren des Moleküls erhalten,
für das
das cDNA-Insert des hinterlegten ATCC-209466-Vektors kodiert, oder
ist auf diese Weise erhältlich.
Der Verdau des Vektors mit XbaI- und NotI-Restriktionsenzymen liefert ein 1411-bp-Fragment
bzw. ein 668-bp-Fragment.
-
Bezogen
auf eine BLAST- und eine FastA-Sequenzanordnungsanalyse (unter Einsatz
des ALIGN-Computerprogramms) der extrazellulären Sequenz weist PRO175 eine
Aminosäuresequenzidentität mit mehreren
Mitgliedern der TNF-Cytokin-Familie und insbesondere mit menschlichem
Apo-2L (19,8%), dem Fas/Apo1-Liganden (19,0%), TNF-α (20,6%)
und Lymphotoxin-α (17,5%)
auf. Der Großteil
der Aminosäuresequenzidentität ist in
den Regionen vorhanden, die den β-Strängen in
der Kristallstruktur von TNF-α entsprechen
[Banner et al., Cell 73, 431–435
(1993); Eck et al., J. Biol. Chem. 264, 17595–17605 (1989); Lewit-Bentley et
al., J. Mol. Biol. 199, 389–392
(1988)]. Die Sequenz von Strang C ist insbesondere in allen Mitgliedern
der Familie erhalten. Die Sequenz zwischen der mutmaßlichen
Transmembrandomäne
und dem ersten β-Strang des
PRO175-Polypeptids ist relativ kurz und umfasst 5 Reste im Vergleich
zu etwa 30 bis etwa 80 Resten in TNF-α, CD95L oder dem Apo-2-Liganden.
-
BEISPIEL 3
-
Northern-Blot-Analyse von PRO175
-
Die
Expression von PRO175-mRNA in menschlichen Geweben und Tumorzelllinien
wurde mittels Northern-Blot-Analyse untersucht (siehe 8).
Menschliche RNA-Blots
wurden an eine etwa 700 bp lange, 32P-markierte
DNA-Sonde hybridisiert, die durch den Verdau des pRK5-Plasmids,
das für
PRO175-cDNA voller Länge
kodiert, mit Xba-I erzeugt wurde; diese Sonde entspricht der gesamten
Kodierungssequenz plus einigen flankierenden 5'- und 3'-Sequenzen.
-
Menschliche
fötale,
adulte oder Krebszelllinien-mRNA-Blots (Clontech) wurden mit der
DNA-Sonde in Hybridisierungspuffer (5 × SSPE, 2 × Denhardtsche Lösung; 100
mg/ml denaturierte gescherte Lachsspermien-DNA, 50% Formamid, 2%
SDS) 60 h lang bei 42°C
inkubiert. Die Blots wurden mehrmals 1 h lang bei Raumtemperatur
in 2 × SSC,
0,05% SDS gewaschen, worauf 30-minütiges Waschen in 0,1 × SSC, 0,1
SDS bei 50°C
folgte. Die Blots wurden entwickelt, nachdem sie über Nacht
einer Phosphorimager-Analyse (Fuji) ausgesetzt worden waren.
-
Wie
in 8 gezeigt wurde ein vorherrschendes mRNA-Transkript
mit etwa 3,2 kb in fötalen
Nieren und Lungen und in adultem Dünndarm detektiert. Die Expression
wurde auch in 6 von 8 getesteten menschlichen Tumorzelllinien detektiert,
die etwa dasselbe 3,2-kb-Transkript aufwiesen sowie eine schwächere Expression
von etwa 1,5- und
etwa 5-kb-Transkripten aufwiesen.
-
Die
Ergebnisse deuten darauf hin, dass die mRNA-Expression des PRO175-Polypeptids in normalen Geweben
relativ eingeschränkt
ist, aber in Tumorzelllinien lymphoiden und nicht-lymphoiden Ursprungs
deutlich erhöht
ist.
-
BEISPIEL 4
-
Test zur Detektion der Expression von
PRO364-mRNA in menschlichen Zellen und Geweben
-
Es
wurden Tests zur Untersuchung der Expression von PRO364-mRNA in
normalem menschlichem Gewebe und in Krebszelllinien durchgeführt.
-
Verschiedene
menschliche Gewebe und Krebszelllinien (Clontech) wurden mittels
Northern-Blot-Hybridisierung zur Detektion von PRO364-Transkripten
getestet, wobei jedoch keine detektiert wurden. Unter Einsatz von
quantitativer Umkehrtranskriptase-PCR wurde PRO364-mRNA in PBL, Gehirn,
Knochenmark, Milz, Thymusdrüse
und Lunge und in geringerem Ausmaß in Nieren-, Herz-, Dünndarm-
und Lebergeweben detektiert (siehe 6). Das
relative mRNA-Expressionsausmaß wurde
mittels quantitativer PCR unter Einsatz eines Taqman-Instruments
(ABI) im Wesentlichen wie in Heid et al., Genome Res. 6, 986–994 (1996),
unter Einsatz von PRO364-spezifischen Primern und fluorogenen Sonden
bestimmt:
DNA47365.tm.f – CCACTGAAACCTTGGACAGA
(Seq.-ID Nr. 17)
DNA47365.tm.p – CCCAGTTCGGGTTTCTCACTGTGTTCC
(Seq.-ID Nr. 18)
DNA47365.tm.r – ACAGCGTTGTGGGTCTTGTTC (Seq.-ID
Nr. 19)
-
Die
Authentizität
des PCR-Produkts wurde mittels Southern-Blot-Hybridisierung an die
entsprechende cDNA bestätigt.
Das Expressionsausmaß wurde
in Bezug auf Dünndarmgewebe
normalisiert.
-
In
einem getrennten Test wurden primäre menschliche T-Zellen (unter
Einsatz einer T-Zellen-Anreicherungssäule (R&D Systems) aus Spendervollblut isoliert)
und Monozyten/Makrophagen (aus Spendervollblut durch die Haftung
an Gewebekulturkolben isoliert) in mit 10% RBS und 2 mM Glutamin
ergänztem
RPMI gehalten. Die Zellen wurden dann 24 h lang mit PHA (1 μg/ml, Sigma),
Anti-CD3-Antikörper
(1 μg/ml,
Pharmingen), LPS (1 μg/ml,
Sigma), TNF-α (1 μg/ml, im
Wesentlichen wie in Pennica et al., Nature 312, 724–729 (1984) hergestellt)
oder dem löslichen
PRO175-Liganden (5 μg/ml)
behandelt. Das relative mRNA-Expressionsausmaß wurde dann mittels des oben
beschriebenen Taqman-Verfahrens analysiert. Das Expressionsausmaß wurde
bezogen auf pufferbehandelte T-Zellen normalisiert.
-
Die
Ergebnisse sind in 7 dargestellt. Eine deutliche
Hochregulierung von PRO364-mRNA wurde in isolierten peripheren Blut-T-Zellen
nach der Stimulierung durch Phytohämagglutinin (PHA) oder Anti-CD3-Antikörper beobachtet.
Ein hohes Expressionsausmaß wurde
in isolierten Monozyten/Makrophagen beobachtet, und diese Expression
wurde durch LPS weiter gesteigert (siehe 7).
-
BEISPIEL 5
-
Expression von PRO175 in E. coli
-
Die
DNA-Sequenz (5A–B; Seq.-ID Nr. 13), die für eine extrazelluläre Region
des PRO175-Polypeptids kodiert (Aminosäuren 52 bis 177 aus 5; Seq.-ID Nr. 14), wurde mit PCR-Primern,
die flankierende NdeI- bzw. XbaI-Restriktionsstellen enthielten,
amplifiziert: Vorwärts:
5'-GAC GAC AAG CAT
ATG TTA GAG ACT GCT AAG GAG CCC TG-3' (Seq.-ID Nr. 20); Rückwärts: 5'-TAG CAG CCG GAT CCT AGG AGA TGA ATT
GGG GATT-3' (Seq.-ID
Nr. 21). Die PCR wurde verdaut und in die NdeI- und XbaI-Stellen
des Plasmids pET19B (Novagen) stromab und im Leseraster einer Met-Gly-His10-Sequenz, gefolgt von einer Enterokinase-Spaltungsstelle
mit 12 Aminosäuren
(von dem Plasmid abgeleitet) kloniert:
Met Gly His His His
His His His His His His His Ser Ser Gly His Ile Asp Asp Asp Asp
Lys His Met (Seq.-ID Nr. 22).
-
Das
resultierende Plasmid wurde eingesetzt, um den E.-coli-Stamm JM109
(ATCC 53323) unter Einsatz der in Sambrook et al., s. o., beschriebenen
Verfahren zu transformieren. Transformanten wurden mittels PCR identifiziert.
Plasmid-DNA wurde isoliert und mittels Restriktionsanalyse und DNA-Sequenzieren
bestätigt.
-
Ausgewählte Klone
wurden über
Nacht in flüssigem
LB-Nährmedium,
ergänzt
mit Antibiotika, gezüchtet.
Die Übernacht-Kultur
wurde in weiterer Folge verwendet, um eine Kultur größeren Ausmaßes zu inokulieren.
Die Zellen wurden dann bis zu einer erwünschten optischen Dichte gezüchtet, währenddessen
der Expressionspromotor angeschaltet ist.
-
Nach
dem Kultivieren der Zellen über
mehrere weitere Stunden hinweg können
die Zellen durch Zentrifugation geerntet werden. Das durch die Zentrifugation
erhaltene Zellpellet wurde unter Verwendung eines Mikroverflüssigungsmittels
in einem Puffer, der 0,1 M Tris, 0,2 M NaCl, 50 mM EDTA, pH 8,0,
enthielt, solubilisiert. Das solubilisierte PRO175-Protein wurde
durch Nickel-Sepharose-Affinitätschromatographie
gereinigt.
-
Das
PRO175-Protein wurde mittels SDS-PAGE gefolgt von einem Western-Blotting
mit nickelkonjugierter Meerrettichperoxidase gefolgt von ECL-Detektion
(Boehringer Mannheim) analysiert. Drei vorherrschende Proteinbanden
wurden detektiert, die in Bezug auf ihre Größe den monomeren, homodimeren
und homotrimeren Formen des Proteins entsprachen (9).
Basierend auf diesem Ergebnis wird angenommen, dass lösliches
PRO175-Protein in nativer Form bei fehlender SDS-Denaturierung zur
Bildung von Homotrimeren in der Lage ist.
-
BEISPIEL 6
-
Bindungsspezifität von PRO175 für den PRO364-Rezeptor
-
Es
wurden Tests durchgeführt,
um zu bestimmen, ob das PRO175-Polypeptid (obenstehend in Beispiel
2, 3 und 5 beschrieben) mit PRO364, von dem angenommen wird, dass
es sich um ein menschliches Ortholog des von Nocentini et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. 94, 6216–6221
(1997), beschriebenen Maus-GITR-(m-GITR-)Polypeptids handelt, in
Wechselwirkung tritt und spezifisch an dieses bindet.
-
Um
einen Bindungstest durchzuführen,
wurde ein lösliches
Immunglobulinfusionsprotein (Immunadhäsin), das eine extrazelluläre PRO364-Domäne (siehe
Aminosäuren
1–161
in 2, Seq.-ID Nr. 3) umfasste, in Insektenzellen
exprimiert. Die PRO364-ECD
wurde als C-terminale, IgG-Fc-markierte Form in Insektenzellen unter
Einsatz von Baculovirus exprimiert. Ein lösliches PRO175-Polypeptid wurde
durch die Expression einer ECD wie obenstehend in Beispiel 5 beschrieben
hergestellt.
-
Das
lösliche
PRO175-ECD-Molekül
wurde zur Überprüfung seiner
Fähigkeit,
mit dem PRO364-Immunadhäsin
in Wechselwirkung zu treten, mit 125I markiert.
Zum Vergleich wurden auch Immunadhäsin-Konstrukte folgender TNF-Rezeptorfamilienmitglieder
angefertigt: CD95, DR4, DR5, TNFR1, TNFR2 und Apo-3. CD95-, DR4-,
DR5-, TNFR1-, TNFR2- und Apo-3-Immunadhäsine wurden durch die Fusion
der ECD jedes Rezeptors an die Gelenks- und Fc-Abschnitte von menschlichem
IgG wie zuvor für
TNFR1 beschrieben [Ashkenazi et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 88,
10535–10539
(1991)] hergestellt. Die jeweiligen TNF-Rezeptorfamilienmitglieder
werden im Abschnitt „Hintergrund
der Erfindung" beschrieben
(und relevante Verweise werden zitiert).
-
Für den Mitfällungstest
wurde jedes Immunadhäsin
(5 μg) mit 125I-markiertem löslichem PRO175-Polypeptid (1 μg) 1 h lang
bei 24°C,
danach 30 min lang mit Protein-A-Sepharose
auf Eis inkubiert. Die Reaktionsgemische wurden zentrifugiert und
mehrmals in PBS gewaschen, in SDS-PAGE-Puffer, der 20 mM Dithiothreit
enthielt, gekocht und dann mittels SDS-PAGE-Autoradiographie aufgelöst.
-
Die
Ergebnisse sind in 9 angeführt. Die Position der Molekulargewichtmarker
(kDa) ist in 9 angegeben. Das PRO364-IgG
band an das radioiodierte lösliche
PRO175-Polypeptid. Das PRO364-IgG band jedoch nicht an die Immunadhäsin-Konstrukte von CD95,
DR4, DR5, TNFR1, TNFR2 oder Apo-3.
-
In
einem weiteren Test wurden menschliche 293-Zellen vorübergehend
mit PRO175 voller Länge transfiziert,
und die Fähigkeit
des Rezeptor-Immunadhäsin-Konstrukts für PRO364,
TNFR1, HVEM und DcR1, diese transfizierten Zellen zu binden, wurde
mittels FACS-Analyse bestimmt. Die 293-Zellen wurden in mit 10% fötalem Rinderserum
(FBS), 2 mM Glutamin, 100 μg/ml
Penicillin und 100 μg/ml
Streptomycin ergänztem DMEM-Medium
mit hohem Glucosegehalt gehalten. Die transfizierten Zellen (1 × 105) wurden 60 min lang bei 4°C in 200 μl 2%iger
FBS/PBS mit 1 μg
des jeweiligen Rezeptor- oder Liganden-Immunadhäsins inkubiert. Die Zellen
wurden dann mit 2%iger FBS/PBS gewaschen, mit R-Phycoerythrin-konjugiertem
Ziegen-Anti-Human-Antikörper (Jackson
Immunoresearch, West Grove, Pa.) gefärbt. Dann wurden die Zellen
mittels FACS analysiert. Um die Bindung der jeweiligen Immunadhäsine an
die vorübergehend
transfizierten Zellen zu testen, wurde ein Expressionsvektor (pRK5-CD4;
Smith et al., Science 328, 1704–1707
(1987)) für
CD4 mit dem PRO175-Expressionvektor (siehe oben) co-transfiziert.
FITC-konjugiertes Anti-CD4 (Pharmingen, San Diego, Kalif.) wurde
dann eingesetzt, um die transfizierte Zellpopulation in der FACS-Analyse
zu identifizieren und zu messen.
-
Wie
in 11A dargestellt band das PRO364-IgG
spezifisch an die Oberfläche
von Zellen, die mit dem Expressionsplasmid transfiziert waren, das
für PRO175
voller Länge
kodiert. Eine solche Bindung war bei TNFR1-, HVEM- oder DcR1-Immunadhäsinen nicht
zu beobachten. Das PRO364-IgG band nicht an die mit einem Kontrollplasmid
transfizierten Zellen (Daten nicht angeführt).
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass eine spezifische Bindungswechselwirkung
zwischen dem PRO175-Polypeptid und PRO364 besteht und dass das PRO175-Polypeptid
mit keinem der anderen getesteten Mitgliedern der TNF-Rezeptorfamilie
in Wechselwirkung tritt.
-
Das
PRO175-Polypeptid wurde in einer Bibliothek menschlicher Nabelschnur-Venen-Endothelzellen (HUVEC)
identifiziert, wonach PRO175-Polypeptidtranskripte mittels RT-PCR
in HUVEC leicht detektiert werden konnten (Daten nicht angeführt). Ein
FACS-Analysetest wurde durchgeführt,
um zu überprüfen, ob
die spezifische Bindung von PRO364-IgG mit HUVEC mittels FACS-Analyse
demonstriert werden konn te. HUVEC wurden von Cell Systems (Kirkland,
Wash.) bezogen und in einem 50:50-Gemisch von Hams F12 und glukosearmem
DMEM-Medium, das 10% fötales
Rinderserum, 2 mM L-Glutamin, 10 mM HEPES und 10 ng/ml basischen
FGF enthielt, kultiviert. Die Zellen wurden mittels FACS mit PBS,
PRO364-IgG, TNFR1-IgG oder Fas-IgG als primärem Antikörper und an Phycoerythrin (CalTag,
Burlingame, Kalif.) konjugiertem Ziegen-Anti-Human-F(ab')2 sortiert.
-
Es
wurde festgestellt, dass PRO364-IgG spezifisch an HUVEC band (siehe 11B). Weder Fas-IgG noch TNFR1-IgG wiesen eine
spezifische Bindung an die Endothelzellen auf.
-
BEISPIEL 7
-
Chromosomenkartierung
-
Die
Chromosomenlokalisierung von menschlichem PRO175-Gen wurde mittels
Strahlungs-Hybrid-(RH-)Panel-Analyse untersucht. Die RH-Kartierung
wurde mittels PCR unter Verwendung eines Maus-Mensch-Zellen-Strahlungs-Hybrid-Panels
(Research Genetics) und Primern, die auf der für die PRO175-cDNA kodierenden
Regionen basierten [Gelb et al., Hum. Genet. 98, 141 (1996)], durchgeführt. Die Analyse
der PCR-Daten unter Verwendung der Stanford Human Genome Center
Database deutete darauf hin, dass PRO175 mit dem STS-Marker D1S2790
und dem Genethon-Marker AFMb352xe9 verbunden ist und dem menschlichen
Chromosom 1q23 zugeordnet wird. Bemerkenswerterweise wird CD95L
auch dem Chromosom 1q23 zugeordnet [Takahashi et al., Int. Immunol.
6, 1567–1574
(1994)], während
OX40-Liganden dem Chromosom 1q25 zugeordnet werden [Baum et al.,
EMBO J. 13, 3992–4001
(1994)]. Dementsprechend könnten
diese TNF-Familienmitglieder durch die Verdoppelung und Divergenz
von einem gemeinsamen ursprünglichen
Gen entstanden sein.
-
BEISPIEL 8
-
Induktion von c-fos in Endothelzellen
-
Dieser
Test wurde durchgeführt,
um zu bestimmen, ob PRO364 (menschlicher GITR) die Fähigkeit aufweist,
c-fos in Endothelzellen zu induzieren.
-
Menschliche
venöse
Nabelschnur-Venen-Endothelzellen (HUVEC; Cell Systems) in Wachstumsmedium
(50 5 Hams F12 ohne GHT: glukosearm, und 50% DMEM ohne Glycin: mit
NaHCO3, 1% Glutamin, 10 mM HEPES, 10% FBS,
10 ng/ml bFGF) wurden auf 96-Well-Mikrotiterplatten mit einer Zelldichte
von 1 × 104 Zellen/Well ausplattiert. Am Tag nach dem
Ausplattieren wurden die Zellen durch die Entfernung des Wachstumsmediums
und die Zugabe von 100 μl/Well
serumfreiem Medium (Wachstumsmedium ohne FBS oder bFGF) verhungern
gelassen. Nach 24 h wurde das serumfreie Medium entfernt. Die Zellen
wurden mit 100 μl/Well Testproben
und Kontrollen (positive Kontrolle: Wachstumsmedium; negative Kontrolle:
10 mM HEPES, 140 mM NaCl, 4% (Gew./Vol.) Mannit, pH 6,8) behandelt.
Die Zellen wurden 30 min lang bei 37°C in 5% CO2 inkubiert.
Die Proben wurden entfernt, und der erste Teil der bDNA-Set-Arbeitsvorschrift
(Chiron Diagnostics Kat.-Nr. 6005-037) wird durchgeführt, wobei
jedes/r in Großbuchstaben
geschriebenes/r, untenstehend angeführtes/r Reagens/Puffer in diesem
Set zur Verfügung
steht.
-
Die
Mengen der für
die Tests erforderlichen TM-LYSEPUFFER und -SONDEN wurden bezogen
auf die durch den Hersteller bereitgestellten Informationen berechnet.
Die angemessenen Mengen der aufgetauten SONDEN wurden zu dem TMLYSEPUFFER
zugesetzt. Der CAPTURE-HYBRIDISIERUNGSPUFFER wurde auf} Raumtemperatur
erwärmt.
Die bDNA-Streifen wurden auf den Metallstreifenhaltevorrichtungen
angebracht, und 100 ml CAPTURE-HYBRIDISIERUNGSPUFFER wurden zu jedem
benötigten
bDNA-Well zugesetzt, worauf eine zumindest 30-minütige Inkubation
folgte. Die Testplatten mit den Zellen wurden aus dem Inkubator
entnommen, und die Medien wurden vorsichtig unter Einsatz der Vakuumsaugvorrichtung
entfernt. 100 ml LYSEHYBRIDISIERUNGSPUFFER mit SONDEN wurde rasch
in jeden Well der Mikrotiterplatten pipettiert. Die Platten wurden
dann 15 min lang bei 55°C
inkubiert. Nach der Entfernung aus dem Inkubator wurden die Platten
in einem Vortex-Mischer
mit Mikrotiter-Adapterkopf platziert, wobei der Vortex-Mischer 1
min lang auf Stufe 2 eingestellt wurde. 80 ml des Lysats wurden
entfernt und zu den bDNA-Wells zugesetzt, die den CAPTURE-HYBRIDISIERUNGSPUFFER
enthielten, und zum Vermischen auf- und abpipettiert. Die Platten wurden
zumindest 16 h lang bei 53°C
inkubiert.
-
Am
nächsten
Tag wurde der zweite Teil der bDNA-Set-Arbeitsvorschrift durchgeführt. Genauer
gesagt wurden die Platten aus dem Inkubator entfernt und 10 min
lang zum Abkühlen
auf dem Labortisch platziert. Die benötigten Zugabevolumina wurden
bezogen auf die durch den Hersteller bereitgestellten Informationen berechnet.
Eine VERSTÄRKERARBEITSLÖSUNG wurde
durch die Herstellung einer im Verhältnis 1:100 verdünnten Lösung des
VERSTÄRKERKONZENTRATS
(20 fm/μl)
in ALHYBRIDISIERUGNSPUFFER erzeugt. Das Hybridisierungsgemisch wurde
von den Platten entfernt und zwei Mal mit WASCHLÖSUNG A gewaschen. 50 μl der VERSTÄRKERARBEITSLÖSUNG wurden
zu jedem Well zugesetzt, und die Wells wurden 30 min lang bei 53°C inkubiert.
Die Platten wurden dann aus dem Inkubator entfernt und 10 min lang
abkühlen
gelassen. Die MARKIERUNGSSONDENARBEITSLÖSUNG wurde durch die Herstellung
einer im Verhältnis
1:100 verdünnten
Lösung
von MARKIERUNGSKONZENTRAT (40 pmol/μl) in AL-HYBRIDISIERUNGSPUFFER
hergestellt. Nach einer Abkühlungsphase
von 10 min wurde das Verstärkungshybridisierungsgemisch
entfernt, und die Platten wurden zwei Mal mit WASCHLÖSUNG A gewaschen.
50 ml der MARKIERUNGSSONDENARBEITSLÖSUNG wurden zu jedem Well zugesetzt,
und die Wells wurden 15 min lang bei 53°C zugesetzt. Die SUBSTRATLÖSUNG wurde
durch die Herstellung einer im Verhältnis 1:100 verdünnten Lösung von
SUBSTRATENHANCER in SUBSTRATPUFFER erzeugt. Die Platten wurden 10
min lang abkühlen
gelassen, das Markierungshybridisierungsgemisch wurde entfernt,
und die Platten wurden zwei Mal mit WASCHLÖSUNG A und drei Mal mit WASCHLÖSUNG D gewaschen.
50 μl der SUBSTRATLÖSUNG mit
dem ENHANCER wurden zu jedem Well zugesetzt. Die Platten wurden
30 min lang bei 37°C
inkubiert, und die RLU wurde in einem geeigneten Luminometer abgelesen.
-
Der
Mittelwert der Wiederholungen und der Variationskoeffizient wurden
bestimmt. Das Aktivitätsmaß und der
Anstieg bezogen auf den Wert der negativen Kontrolle (des oben beschriebenen
HEPES-Puffers) wurde in Chemolumineszenzeinheiten (RLU) angegeben.
Proben, die einen Wert aufweisen, der zumindest dem Zweifachen des
Werts der negativen Kontrolle entsprachen, wurden als positiv erachtet.
-
PRO364-Testergebnisse:
- 1. Negative Kontrolle = 2,57 RLU
Positive
Kontrolle = 29,57 RLU
PRO364 bei 0,01% = 8,60 RLU
PRO364
bei 0,1% = 9,66 RLU
PRO364 bei 1% = 3,44 RLU
- 2. Negative Kontrolle = 3,19 RLU
Positive Kontrolle = 18,22
RLU
PRO364 bei 0,01% = 3,51 RLU
PRO364 bei 0,1% = 4,54
RLU
PRO364 bei 1% = 6,98 RLU
-
Wie
oben dargestellt wurde PRO364 zwei Mal positiv getestet, was auf
dessen Fähigkeit
hindeutet, die Expression von c-fos in Endothelzellen hervorzurufen.
-
BEISPIEL 9
-
Dieser
Test wurde durchgeführt,
um zu bestimmen, ob PRO175 (hGLITTER) die Fähigkeit aufweist, c-fos in
Perizyten zu induzieren.
-
An
Tag 1 wurden 4 T-25-Gewebekulturkolben mit Rinderperizyten (VEC
Technologies) in Nährmedium erhalten.
Das Medium wurde bis auf 5 ml vollständig entfernt, und die Kolben
wurden bei 37°C
in 5% CO2 in einem Inkubator platziert.
An Tag 2 wurden die Perizyten trypsiniert, zentrifugiert, erneut
in Nährmedium
(glukosearmes DMEM mit 20% FBS, 1 × Penicillin und Streptomycin
und 1 × Fungizone)
suspendiert und auf 4 96-Well-Mikrotiterplatten ausplattiert. An
Tag 7 wurde das Medium entfernt, und die Perizyten wurden mit 100 ml
Testproben und Kontrollen behandelt (Testverdünnungsmittel: DMEM + 5% FBS;
positive Kontrolle: DMEM + 5% Serum +/– 50 ng/ml PDGF; negative Kontrolle:
Protein 32). Die Zellen wurden 30 min lang bei 37°C in 5% CO2 inkubiert. Die Proben wurden entfernt,
und der erste Teil der bDNA-Set-Arbeitsvorschriften (Chiron) wurde
durchgeführt.
-
c-fos-Sonden
wurden zu dem in dem bDNA-Set enthaltenen LYSEPUFFER zugesetzt.
Nach 30-minütiger
Inkubation wurde das Medium von den Zellen abgesaugt, und 100 μl des die
c-fos-Sonden enthaltenden LYSEPUFFERS wurden zu jedem Well zugesetzt.
Die Platten wurden dann 15 min lang bei 55°C inkubiert. Während dieser
Zeit wurden 100 μl
CAPTURE-HYBRIDISIERUNGSPUFFER zu der in dem Set enthaltenen bDNA-PLATTE
zugesetzt. Nach den 15 min wurden die Zellen aus dem Inkubator entfernt
und auf einem Mikrotiterplatten-Schüttler 1 min lang verwirbelt.
85 μl des
Zelllysats wurden entfernt und zu den 100 μl CAPTURE-HYBRIDISIERUNGSPUFFER
in der bDNA-PLATTE zugesetzt. Die Platten wurden dann zumindest
16 h lang bei 53°C
inkubiert.
-
Am
nächsten
Tag wurde der zweite Teil der bDNA-Set-Arbeitsvorschrift durchgeführt. Alle
Reagenzien wurden aus dem Set entnommen und auf Raumtemperatur erwärmen gelassen.
Die Platten wurden aus dem Inkubator entfernt und auf dem Labortisch
10 min lang zum Auskühlen
platziert. Der VERSTÄRKER
wurde im Verhältnis
1:100 VERSTÄRKER/MARKIERUNGSSONDENVERDÜNNUNGSMITTEL
verdünnt.
Nach 10 min wurde das Hybridisierungsgemisch von den Platten abgesaugt,
und die Wells wurden zwei Mal mit dem WASCHPUFFER A gewaschen. 50 μl des verdünnten Verstärkers wurden
zu jedem Well zugesetzt, und die Platten wurden 30 min lang bei
53°C inkubiert.
Die Platten wurden dann aus dem Inkubator entfernt und 10 min lang
abkühlen
gelassen. Die MARKIERUNGSSONDE wurde im Verhältnis 1:100 VERSTÄRKER/MARKIERUNGSSONDENVERDÜNNUNGSMITTEL
verdünnt.
Nach 10 min wurde der Verstärker
abgesaugt, und die Platten wurden erneut mit WASCHPUFFER A gewaschen.
50 μl der
verdünnten
MARKIERUNGSSONDE wurden zu jedem Well zugesetzt, und die Platten
wurden 15 min lang bei 53°C
inkubiert. Die Platten wurden dann aus dem Inkubator entfernt und
10 min lang abkühlen
gelassen. An diesem Punkt wurde die Substratlösung hergestellt, indem 3 μl SUBSTRATENHANCER
zu jedem ml des für
den Test erforderlichen SUBSTRATS zugesetzt wurden. Das Markierungssondengemisch
wurde dann von den Wells abgesaugt, und die Platten wurden zwei
Mal mit WASCHPUFFER A und drei Mal mit WASCHPUFFER B gewaschen.
50 μl der
Substratlösung
wurden zu jedem Well zugesetzt, und die Platten wurden 30 min lang
bei 37°C
inkubiert. Die Platten wurden dann in Bezug auf Chemolumineszenz
unter Einsatz eines Luminometers gelesen.
-
Der
Mittelwert der Wiederholungen und die Standardabweichung/der Variationskoeffizient
wurden ermittelt. Das Aktivitätsmaß des Anstiegs
in Bezug auf den Wert der negativen Kontrolle (Protein 32) wurde
durch Chemolumineszenzeinheiten (RLU) angegeben. Proben, die einen
Wert aufweisen, der zumindest dem Zweifachen des Werts der negativen
Kontrolle entspricht, wurden als positiv erachtet. Die Ergebnisse
dieser Analysen sind in 12 angeführt.
-
Wie
in 12 dargestellt wurde PRO175 in Bezug auf das Hervorrufen
der Expression von c-fos in Rinderperizyten positiv getestet.
-
Hinterlequng von Material
-
Folgende
Materialien wurden bei der American Type Culture Collection, 10801
University Blvd., Manassas, Virginia, USA (ATCC), hinterlegt:
Material | ATCC-Hinterlegungs-Nr. | Hinterlegungsdatum |
DNA47365-1206 | ATCC
209436 | 7.
November 1997 |
DNA19355-1150 | ATCC
209466 | 7.
November 1997 |
-
Diese
Hinterlegung erfolgte gemäß den Vorschriften
des Budapester Vertrages über
die internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
für die
Zwecke von Patentverfahren und den darunter gültigen Bestimmungen (Budapester
Vertrag). Dies sichert die Erhaltung einer lebensfähigen Kultur
der Hinterlegung 30 Jahre lang ab dem Zeitpunkt der Hinterlegung.
Die Hinterlegungen werden von der ATCC gemäß den Bestimmungen des Budapester
Vertrages und gemäß einem
Abkommen zwischen Genentech, Inc., und ATCC verfügbar gemacht, das permanente
und uneingeschränkte
Verfügbarkeit
der Nachkommenschaft der Kultur der Hinterlegung für die Öffentlichkeit
bei Ausgabe des betreffenden US-Patents oder bei Offenlegung für die Öffentlichkeit
entweder der US- oder einer ausländischen
Patentanmeldung, je nachdem, was zuerst eintritt, garantiert und
das die Verfügbarkeit
der Nachkommenschaft für
jemanden, der durch den Präsident des
Patentamtes der Vereinigten Staaten hierzu gemäß 35 USC § 122 und den dazu gültigen Bestimmungen (einschließlich 37
CFR § 1.14
unter besonderem Verweis auf 886 OG 638) befugt ist, sicherstellt.
-
Der
Abtretungsempfänger
der vorliegenden Anmeldung hat sich einverstanden erklärt, dass,
sofern eine Kultur der hinterlegten Materialien, die unter geeigneten
Bedingungen kultiviert wurde, sterben oder verloren gehen oder zerstört werden
sollte, die Materialien unverzüglich
nach Benachrichtigung durch neue derselben Art ersetzt werden. Verfügbarkeit
des hinterlegten Materials ist nicht als eine Lizenz zur Ausführung der Erfindung
in Widerspruch mit den durch die Amtsgewalt einer Regierung gemäß ihren
Patentgesetzen erteilten Rechte zu verstehen.
-
Die
obige schriftliche Beschreibung wird als ausreichend erachtet, um
Fachleuten die Möglichkeit
zu geben, die Erfindung durchzuführen.
Die vorliegende Erfindung soll in ihrem Schutzumfang durch das hinterlegte
Konstrukt/die hinterlegten Konstrukte nicht als eingeschränkt gelten,
da die hinterlegte(n) Ausführungsform(en)
einzig als Veranschaulichung bestimmter Aspekte der Erfindung zu
verstehen ist (sind), und andere Konstrukte, die funktionell äquivalent
sind, liegen ebenfalls im Schutzumfang dieser Erfindung. Die Hinterlegung
des hierin offenbarten Materials/der hierin offenbarten Materialien
stellt weder ein Eingeständnis
dar, dass die hierin enthaltene schriftliche Beschreibung unzureichend
ist, um die praktische Durchführung
irgendeines Aspektes der Erfindung, einschließlich der besten Ausführungsform
davon, zu ermöglichen,
noch ist sie als eine Einschränkung
des Schutzumfangs der Ansprüche
auf die spezifischen Veranschaulichungen, die sie darstellt, zu
verstehen.