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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein diagnostisches Verfahren für eine von
einem ATNC-Stamm verursachte ESST durch Nachweis des PrPres in einer
biologischen Probe, sowie seine Verwendung im Rahmen einer Differentialdiagnose
der verschiedenen ATNC-Stämme
in einer biologischen Probe.
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Die
transmissiblen spongiformen subakuten Encephalopathien (ESST) werden
von unkonventionellen übertragbaren
Erregern (ATNC), auch Prionen genannt, verursacht, deren genaue
Natur immer noch umstritten ist.
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Die
ESST umfassen im Wesentlichen die Kreutzfeldt-Jakob-Krankheit beim
Menschen (CJK, oder CJD für
Creutzfeldt-Jakob-Disease), Scrapie bei Schafen und Ziegen, und
bovine spongiforme Encephalopathie (BSE für bovine spongiforme Encephalopathie)
bei Rindern; andere Encephalopathien wurden bei Felidae, beim Nerz
oder bestimmten Wildtieren wie Hirsch und Elch gefunden.
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Diese
Krankheiten verlaufen immer tödlich
und es gibt zurzeit keine wirksame Behandlung.
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Bei
den ESST kommt es zu einer Akkumulation eines Wirtsproteins, PrP
(oder Prionprotein), in einer anomalen Form (PrPres), und zwar hauptsächlich im
Zentralnervensystem; PrPres hängt
mit der Infektiosität zusammen
und seine Akkumulation geht dem Auftreten von histologischen Läsionen voraus.
In vitro ist es für Neuronenkulturen
toxisch.
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Die
zwei Isoformen von PrP haben dieselbe Aminosäurensequenz (vgl. 1),
unterscheiden sich aber in ihrer Sekundärstruktur: PrPres weist einen
deutlich höheren
Anteil an β-Faltblättern auf,
wohingegen normales PrP (PrPsens) eine größere Anzahl an α-Helices
aufweist.
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Im
Allgemeinen gibt es zwei biochemische Eigenschaften, welche die
Unterscheidung dieser beiden Isoformen ermöglichen.
- – PrPres
ist partiell proteasebeständig,
insbesondere gegen Proteinase K (PK), welche eine Spaltung des N-terminalen
Endes verursacht. Nach Einwirkung der PK, wird PrPres wegen des
apparenten Molekulargewichts der diglycosylierten Form häufig PrP27-30
genannt; es ist allgemein anerkannt, dass sich die Spaltstelle von
PrPres bei herkömmlichen
Stämmen
zwischen den Aminosäuren
89 und 90 befindet (Prusiner et al., Cell, 1984).
- – PrPres
ist in nicht-ionischen Detergentien, wie zum Beispiel Triton X100
oder Triton 114, unlöslich.
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Die
normale Form des Prionproteins (PrPsens) wird prinzipiell vollständig durch
Proteasen abgebaut und ist in Gegenwart von nicht-ionischen Detergentien
vollständig
löslich.
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Die
Peptidsequenzen von Hamster-, Human-, Rinder- und Schaf-PrPsens
sind in 1 gezeigt; sie umfassen insbesondere
ein Octapeptidmotiv (P(H/Q) GGG (-/T) WGQ), das je nach Spezies
4 oder 5 mal wiederholt ist. Dieser Octapeptidmotiv-Repeat (oder Octapeptidmotiv-Wiederholung)
entspricht den Aminosäuren 51–91 des
PrP (Nummerierung der Sequenz des humanen PrP) (B. Oesch et al.,
1991).
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Zur
Detektion der Gegenwart des Infektionserregers basieren die neuesten
Methoden auf einem selektiven Nachweis des an den Infektionserreger
gebundenen anomalen PrP (PrPres), indem dessen partielle Resistenz
gegen Proteasen ausgenutzt wird.
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Zu
unterscheiden sind:
- – Western-Blot-Verfahren, die
auf dem immunologischen Nachweis von PrPres in einem Gewebeextrakt basieren,
nach der Behandlung des Extraktes mit einer Protease, um die normale
Isoform des PrP (PrPsens) zu zerstören, Trennung der Proteine
des Extraktes durch Elektrophorese, Transferieren auf eine Polymermembran,
und Nachweis mit einem spezifischen Antikörper, der das PrP erkennt (Schaller
O. et al., 1999),
- – ELISA-Tests,
die ebenfalls die Behandlung des Gewebeextraktes mit einer Protease
umfassen.
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Von
den verschiedenen Tests, die die Behandlung der Gewebeextrakte mit
einer Protease umfassen, sind zu nennen:
- – der von
Serban et al. (Neurology, 1990, 40, 110) beschriebene und entwickelte
Test zum Nachweis von PrPres, der die Immobilisierung von Proteinen
auf einer Nitrozellulosemembran umfasst, gefolgt von einem Proteaseverdau,
einer Denaturierung und einem Immunnachweis mit monoklonalen Antikörpern.
- – der
von Oesch et al. (Biochemistry, 1994, 33, 5926–5931) beschriebene Test, bei
dem zur Quantifizierung der Menge an PrPres ein Immunfiltrationstest
für die
Reinigung von PrPres (ELIFA oder Enyzm-Linked-Immunofiltration-Assay)
vorgeschlagen wurde.
- – der
von Gratwohl et al., 1997, beschriebene Test, die einen ELISA-Assay
vorschlagen. Nach Behandlung der Proben mit Proteinase K und Reinigung
von PrPres durch Zentrifugation wird dieses an Mikrotiterplatten adsorbiert
und mit polyklonalen Kaninchenantikörpern nachgewiesen.
- – der
von Safar et al., 1998, beschriebene Test, bei dem keine Proteinase
K verwendet wird, sondern die Immunreaktivität von an festem Träger immobilisierten
PrPres vergleichen, nachdem es einer Denaturierungsbehandlung unterzogen
wurde oder nicht.
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Generell
haben diese unterschiedlichen Tests den Nachteil, dass sie nicht
empfindlich genug sind und daher falsch-negative Ergebnisse liefern.
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Andere
Verfahren schlagen Behandlung der Proben mit denaturierenden Substanzen
(Oesch et al., 1994 und 1999; WO 00/22438, The Regents of the University
of California), limitierte Behandlung mit Proteinase K (WO 00/29850,
Wallac Oy et al.) oder Behandlung mit einer Metallopeptidase (WO
00/22438) vor, wodurch versteckte antigene Stellen zugänglich werden,
die mit dem monoklonalen Antikörper
3F4 nachgewiesen werden können,
der die Region 109–112
des PrP erkennt (WO 00/29850 oder WO00/22438).
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Der
größte Nachteil
des in der WO 00/29850, Wallac Oy et al., beschriebenen Verfahrens
ist, dass es vor allem wegen der unter den empfohlenen Behandlungsbedingungen
unvollständigen
Eliminierung von PrPsens nicht spezifisch genug ist, während das
in der WO 00/22438, The Regents of the University of California, beschriebene
Verfahren nicht empfindlich genug ist, da als Antikörper zur
Detektion 3F4 (WO 00/22438) verwendet wird, der nur an ein einziges
Motiv auf dem Protein bindet.
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Der
Anmelder schlug kürzlich
einen Test zum quantitativen Nachweis von PrPres vor, der einen
Reinigungsschritt umfasst, der zu einem wesentlich empfindlicheren
Nachweis führt
und einen großen
Fortschritte für
die Hygieneüberwachung
und die PrPres-Assays auf Schlachthöfen darstellt. Dieses Verfahren
wird insbesondere in der Internationalen PCT-Anmeldung WO 99/41280
und in einem vorläufigen
Bericht der Generaldirektion XXIV der Europäischen Kommission (Gesundheit
und Verbraucherschutz; http://europa.eu.int/comm/dg24/health/) beschrieben.
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Aufgrund
des Bedarfs an einem besonders verlässlichen Test zur ESST-Diagnose setzte der
Anmelder seine Untersuchungen fort.
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Er
stellte insbesondere fest, dass es für einen Nachweistest, der
- (i) empfindlich ist, d.h. mit dem sich nicht
infizierte Tiere korrekt identifizieren lassen,
- (ii) spezifisch ist, d.h. mit dem sich infizierte Tiere, die
klinische Symptome zeigen, korrekt identifizieren lassen,
- (iii) eine möglichst
niedrige Nachweisgrenze aufweist, d.h. zum Nachweis geringer Mengen
an PrPres geeignet ist (Nachweis von PrPres vor dem Auftreten klinischer
Symptome), und
- (iv) reproduzierbar ist,
erforderlich ist, die zu analysierende
biologische Probe unter Bedingungen zu behandeln, die es erlauben, die
Octapeptidmotive ganz oder teilweise ausschließlich in PrPres zu konservieren.
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Er
hat insbesondere gefunden, dass es für eine effiziente Erfüllung der
oben genannten vier Bedingungen (i)–(iv) notwendig ist, genaue
Behandlungsbedingungen für
die zu analysierende Probe zu definieren, die PrPsens vollständig aus
der Probe eliminieren und gleichzeitig einen spezifischen „Capture" von PrPres erlauben.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein diagnostisches Verfahren (Verfahren
A) für
eine von einem ATNC-Stamm verursachte ESST oder Prionenerkrankung
durch Nachweis des PrPres in einer biologischen Probe, dadurch gekennzeichnet,
dass es umfasst:
- (1) Behandlung der Probe mit
wenigstens einer Proteinase K, entweder in einer Konzentration zwischen
30 μg/ml
und 200 μg/ml
für 10
Minuten bei 37 °C
für ein
10%iges Homogenat oder für
eine Dauer und bei einer Konzentration entsprechend der Konzentration
zwischen 30 μg/ml
und 200 μg/ml
unter den oben genannten Bedingungen, und besonders bevorzugt für 10 Minuten
bei einer Konzentration zwischen 30 μg/ml und 200 μg/ml für ein 10%iges
Homogenat oder für
30 Minuten bei einer Konzentration zwischen 10 μg/ml und 70 μg/ml für ein 10%iges Homogenat, wobei
die Proteinase K in Lösung
in einem Puffer eingesetzt wird, der ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Homogenisierungspuffern für
die biologische Probe und Puffern, die wenigstens eines der folgenden
Mittel umfassen: wenigstens ein Tensid und/oder wenigstens ein chaotropes
Mittel und/oder wenigstens ein Salz, so dass das PrPsens vollständig abgebaut
wird, während
die Octapeptidmotiv-Repeats des PrPres unabhängig davon, um welchen ATNC-Stamm
es sich handelt, ganz oder teilweise erhalten bleiben.
- (2) In-Kontakt-Bringen der behandelten Probe mit einem Liganden
für die
Octapeptidmotive, und
- (3) Nachweis des eventuellen Vorliegens des Komplexes aus Octapeptidmotiv-Repeats-Ligand.
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Es
ist anzumerken, dass bestimmte Parameter eng miteinander verbunden
sind: Die Konzentration an Proteinase K hängt direkt von der Behandlungsdauer
(Inkubationszeit) der Probe ab; man kann davon ausgehen, dass zum
Beispiel bei 37°C
eine 10-minütige
Inkubation mit einer PK bei einer Konzentration zwischen 30 und
200 μg/ml
10%igem Homogenat einer 30-minütigen
Inkubation mit einer PK bei einer Konzentration von 10 bis 70 μg/ml 10%igem
Homogenat entspricht. So entspricht eine 30-minütige Inkubation mit einer PK bei
25 μg/ml
einer 10-minütigen
Inkubation mit einer PK bei einer Konzentration von 75 μg/ml.
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Unabhängig von
der PK-Konzentration und der Inkubationsdauer sollte die behandelte
Probe kein nicht abgebautes PrPsens mehr aufweisen, während die
Octapeptidmotive in dem gegebenenfalls vorhandenen PrPres ganz oder
teilweise erhalten sind.
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Andere
Parameter können
die Feststellung der aktiven PK-Konzentration in geringerem Ausmaß (d.h. nur
unwesentlich) beeinflussen: dabei handelt es sich insbesondere um
den Puffer, in dem die PK gelöst
wird; wird die PK in dem Homogenisierungspuffer für die Probe
gelöst,
kann die Mindestkonzentration an PK je nach verwendetem Homogenisierungspuffer
im Bereich der oben angegebenen Konzentrationen variieren:
- – in
einem Glucosepuffer oder Guanidin (oder einem Salz davon) beträgt die Mindestkonzentration
an PK bevorzugt 25 μg/ml
(30-minütige
Inkubation) oder 75 µg/ml
(10-minütige
Inkubation);
- – in
einem PBS-Puffer beträgt
die Mindestkonzentration an PK bevorzugt 50 µg/ml (30-minütige Inkubation) oder
150 µg/ml
(10-minütige
Inkubation).
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Vorteilhaft
kann die PK in einem anderen Puffer als dem Homogenisierungspuffer
verwendet werden; ein solcher Puffer umfasst vorteilhaft wenigstens
ein Tensid und/oder wenigstens ein chaotropes Mittel und/oder wenigstens
ein Salz.
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Ebenso
vorteilhaft wird die nach der Behandlung (oder Inkubation) der Probe
mit Proteinase K erhaltene Suspension vorteilhaft unter den in der
Internationalen Anmeldung 99/41280 definierten Bedingungen behandelt,
d.h.:
- – Zugabe
eines Puffers B zu der Suspension, wie in der internationalen Anmeldung
99/41280 beschrieben, und insbesondere von C3-C6-Alkoholen und Alkoholmischungen, deren
mittlere theoretische Dielektrizitätskonstante zwischen 10 und
25 liegt,
- – Abzentrifugieren
der erhaltenen Suspension, und
- – Solubilisierung
des Pellets in einem Puffer, der wenigstens ein Tensid und/oder
wenigstens ein chaotropes Mittel umfasst, unter den in der Internationalen
Anmeldung 99/41280 definierten Bedingungen.
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Ein
derartiger Test hat den Vorteil, das er für die Differentialdiagnose
von im selben Wirt durch verschiedene ATNC-Stämme verursachte ESST besonders
geeignet ist, und besonders für
die Differentialdiagnose von BSE-Stämmen im Vergleich mit herkömmlichen
Scrapie-Stämmen
bei Schafen.
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Es
wurde zum Beispiel durch Analyse der Elektrophoreseprofile von PrPres,
das abhängig
vom ATNC-Stämm
unterschiedlich migrierte, gezeigt, dass Menschen in Großbritannien
durch den BSE-Stamm infiziert wurden; ein charakteristisches Profil
(Typ 4) wurde bei Patienten gefunden, die eine neue Variante der Kreutzfeld-Jakob-Krankheit (vCJK)
entwickelten, die damit zusammenzuhängen scheint, dass Rind, das
mit dem BSE-Erreger infiziert war, in die menschliche Nahrung gelangte
(Collinge et al., Nature, 1996). Ein ähnliches Profil wurde bei einem
Makaken beobachtet, der mit dem BSE-Erreger infiziert war (Lasmezas
et al, 1996) und bei einer Katze, die wahrscheinlich mit dem Erreger
verseucht war (Priola et al., Nature Med., 1996).
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Allerdings
ist die Anwendung des Verfahrens zeitintensiv und schwierig, wenn
reproduzierbare Ergebnisse erhalten werden sollen. Dies ist vermutlich
ein Teil der augenblicklichen Kontroverse um die Klassifikation der
verschiedenen PrPres-Typen und der Verwendung dieses Verfahrens.
(Parchi et al., Nature, 1997).
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Es
besteht ein starker Verdacht, dass Schafe mit dem BSE-Erreger verseucht
waren (Butler, Nature, 1998). Diese Tiere reagieren tatsächlich empfindlich
auf diesen Erreger, obwohl es bei Scahfen ebenfalls eine endemische
Krankheit, Scrapie, eine weitere ESST, gibt, die ähnliche
und nicht differenzierbare klinische und histologische Charakteristika
aufweist. Die einzige Referenzmethode zur Differentialdiagnose zwischen
dem BSE-Erreger und dem Scrapie-Erreger ist die Inokulation der
Maus und das Studium des Läsionsprofils,
wofür jedoch
eine Wartezeit von zwei Jahren notwendig ist und das in Großbritannien
bei einer Population von einigen zehn Millionen Schafen nur an 9
Schafen durchgeführt
wurde.
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Es
wurden erste Tests durchgeführt,
um zu versuchen, die verschiedenen ATNC-Stämme
in einer Probe zu unterscheiden; Kuczius T. et al. 1999 bemerkten,
dass die bei der Methode der Glykotypisierung beobachteten Abweichungen
zwischen den verschiedenen ESST-Stämmen (Scrapie, BSE und CJK)
keine Unterscheidung der einzelnen Stämme zulässt; sie wählten andere biochemische und
biologische Marker für
PrPres, die eine deutlichere Unterscheidung der verschiedenen Prionenstämme ermöglichten.
Die verwendeten Analyseparameter sind wie folgt: Langzeitbeständigkeit
gegen Proteinase K, Molekülmasse
von PrPres, Typologie und Menge der PrPres-Abscheidungen. Die erhaltenen
Resultate zeigen, dass PrPres von verschiedenen BSE-Stämmen und
von Scrapie signifikante Unterschiede in der Langzeitbeständigkeit
gegen Proteinase K aufweist. Entsprechend dem Scrapie-Stamm variiert die
Beständigkeit
gegen PK: wenig beständig:
Chandler-Stamm; mittelmäßig beständig: Stamm
22A; relativ stabil: Stamm 87V. Unter gleichen Bedingungen zeigten die
BSE-Stämme
eine mittlere Beständigkeit.
Obwohl die Glykotypisierung keine Unterscheidung zwischen dem Scrapie-Stamm
87V und den BSE-Stämmen
ermöglicht,
können
diese beiden Stämme
nach Langzeitbehandlung mit PK klar unterschieden werden. Diese
Protokolle sind jedoch nicht zuverlässig genug und können nicht
in großem
Maßstab
an Ort und Stelle verwendet werden.
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Unter
diesen Umständen
ist es wichtig, ausgehend von einer biologischen Probe, wie einer
Gewebeprobe, ein zuverlässiges
und empfindliches Verfahren zum Nachweis von PrPres bereitzustellen,
das eine Differenzialdiagnose erlaubt, relativ günstig und leicht durchführbar ist.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist folglich ein
differentialdiagnostisches Verfahren (Verfahren B) für von ATNC-Stämmen verursachte
ESSTs in einer biologischen Probe durch Nachweis der mit den verschiedenen
ATNC-Stämmen
assoziierten PrPres, das dadurch gekennzeichnet ist, dass es umfasst:
- (a) Nachweis des PrPres von einem ATNC-Stamm
in einer ersten Fraktion der Probe gemäß den folgenden Schritten (1)
bis (3):
(1) Behandlung der Probe mit wenigstens einer Proteinase
K, so dass das PrPsens vollständig
abgebaut wird, während
die Octapeptidmotiv-Repeats des PrPres unabhängig davon, um welchen ATNC-Stamm
es sich handelt, ganz oder teilweise erhalten bleiben,
(2)
In-Kontakt-Bringen der behandelten Probe mit einem Liganden für die Octapeptidmotive,
und
(3) Nachweis des eventuellen Vorliegens des Komplexes aus
Octapeptidmotiv-Repeats-Ligand, und dann:
- (b) für
jede Probe, für
die das Vorliegen eines Komplexes aus Octapeptidmotiv-Repeats-Ligand in
Schritt (a) nachgewiesen wird:
– Behandlung einer zweiten
Fraktion der Probe mit wenigstens einer Proteinase K, so dass der
größte Teil der
Octapeptidmotiv-Repeats für
das mit wenigstens einem Stamm von Interesse, insbesondere dem ESB-Stamm, assoziierte
PrPres eliminiert wird, und die Gruppe der mit den anderen ATNC-Stämmen assoziierten
PrPres die Octapeptidmotiv-Repeats ganz oder teilweise behält,
– In-Kontakt-Bringen
der zweiten Fraktion der behandelten Probe mit einem Liganden für die Octapeptidmotiv-Repeats,
und
– Nachweis
des eventuellen Vorliegens des Komplexes aus Octapeptidmotiv-Repeats-Ligand.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein differentialdiagnostisches
Verfahren (Variante des Verfahrens B) für von ATNC-Stämmen
verursachte ESST in einer biologischen Probe, von der man annimmt,
dass sie PrPres enthält
(mit jedem beliebigen Verfahren durchgeführter Nachweistest), das dadurch gekennzeichnet
ist, dass es umfasst, für
jede Probe, für
die das Vorliegen eines PrPres nachgewiesen wurde, die Durchführung von
Schritt (b) wie oben beschrieben,
- – das In-Kontakt-Bringen
der zweiten Fraktion der behandelten Probe mit einem Liganden für die Octapeptidmotiv-Repeats,
und
- – Nachweis
des eventuellen Vorliegens des Komplexes aus Octapeptidmotiv-Repeats-Ligand.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
des Verfahrens wird die Behandlung mit der Proteinase K nach Schritt
(a) oder (b) 30 Sekunden bis 2 Stunden bei einer Temperatur unter
80 °C durchgeführt wird, vorzugsweise
10 Minuten bis 30 Minuten.
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Gemäß einer
vorteilhaften Form dieser Ausführungsform
erfolgt die Behandlung mit der Proteinase K entweder bei einer Konzentration
zwischen 30 µg/ml
und 200 µg/ml
für 10
Minuten bei 37 °C
für ein
10%iges Homogenat oder für
eine Dauer und bei einer Konzentration entsprechend der Konzentration
zwischen 30 µg/ml
und 200 µg/ml
unter den oben genannten Bedingungen, und besonders bevorzugt für 10 Minuten
bei einer Konzentration zwischen 30 µg/ml und 200 µg/ml für ein 10%iges
Homogenat oder für
30 Minuten bei einer Konzentration zwischen 10 µg/ml und 70 µg/ml für ein 10%iges
Homogenat.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
dieses Verfahrens wird die Proteinase K in Lösung in einem Puffer eingesetzt,
der ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Homogenisierungspuffern für die biologische
Probe und Puffern, die wenigstens eines der folgenden Mittel umfassen:
wenigstens ein Tensid und/oder wenigstens ein chaotropes Mittel
und/oder wenigstens ein Salz.
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Im
Rahmen der Differentialdiagnose (Verfahren B), können außer der PK-Konzentration, abhängig vom Stamm, auch andere
Bedingungen die Degradation der Octapeptidmotive beeinflussen: Wenn
die PK in einem Puffer verwendet wird, der sich von dem Homogenisierungspuffer
unterscheidet, wie zum Beispiel ein Puffer, der vorteilhaft wenigstens
ein Tensid und/oder wenigstens ein chaotropes Mittel und/oder ein
Salz umfasst, kann die Anzahl der abgebauten Octapeptidmotive je
nach Zusammensetzung des Puffers und Konzentration der verschiedenen
Agentien variieren.
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Unter "Stamm von Interesse" versteht man den
oder die ATNC-Stämme,
insbesondere den BSE-Stamm, bei dem zum Beispiel die Octapeptidmotiv-Repeats
eliminiert werden sollen.
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Eines
der Hauptcharakteristika der Verfahren A und B ist es, mit den Bedingungen
zu spielen, unter denen die Proteasebehandlung durchgeführt wird,
um die Degradation der Octapaptidmotiv-Repeats zu kontrollieren.
Je nach der gewünschten
Anwendung wird das Verfahren so durchgeführt, dass diese Motive erhalten
bleiben (Verfahren A) oder zerstört
werden (Verfahren B):
- – im Rahmen von Verfahren A
zielt die Kontrolle darauf ab, diese Octapeptidmotiv-Repeats ganz oder
teilweise zu erhalten, um so einen sehr empfindlichen PrPres-Nachweis zu ermöglichen.
- – Im
Rahmen von Verfahren B zielt die Kontrolle des Abbaus durch Protease
darauf ab, den größten Teil und
gegebenenfalls auch alle Octapapetidmotiv-Repeats des PrPres abzubauen, das dem
oder den Stämmen
von Interesse entspricht, egal, in welcher Spezies es exprimiert
wird, und zwar unter Bedingungen, unter denen die Octapeptidmotiv-Repeats
der PrPres, die allen anderen ESST-Stämmen entsprechen, erhalten
bleiben. In diesem Fall ist es das Ziel der vorliegenden Erfindung,
eine Differentialdiagnostik des Stamms von Interesse im Vergleich
mit den anderen ATNC-Stämmen
zu ermöglichen.
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Tatsächlich spaltet
die PK unter den Bedingungen gemäß Schritt
(1) oder Schritt (a) überraschenderweise
nicht alle oder einige der Octapeptidmotiv-Repeats der mit allen
ATNC-Stämmen
oder Prionen assoziierten PrPres, während die Bedingungen von Schritt
(b) zur Spaltung der Octapeptidmotiv-Repeats des mit dem Stamm von
Interesse assoziierten PrPres führen,
während
die Octapeptidmotiv-Repeats bei allen PrPres, die mit den anderen
ATNC-Stämmen
assoziiert sind, ganz oder teilweise erhalten bleiben.
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Ebenfalls überraschend
hat ein solcher Test, insbesondere wenn der Ligand ein Antikörper ist,
die folgenden Vorteile:
- – eine hohe Nachweisempfindlichkeit,
da die Antikörper,
die gegen diese Octapeptidmotiv-Repeats gerichtet sind, eine viel
größere Affinität haben,
als die gegen andere Regionen von PrPres 27–30 gerichteten Antikörper, und
gegen die verwendeten Puffer beständiger sind; tatsächlich fördert die
Erkennung eines Wiederholungsmotivs Wechselwirkungen hoher Affinität und ermöglicht es,
dass mehrere Antikörpermoleküle an einem
einzigen PrP-Molekül
zu binden.
- – Die
Möglichkeit
einer Differenzialdiagnose von ATNC-Stämmen oder Prionen, da es möglich ist,
je nach angewandten Bedingungen einen Verdau dieser Motive zu erreichen
oder nicht; es ist insbesondere möglich, sie für alle Krankheiten,
die mit dem Stamm von Interesse zusammenhängen, zum Beispiel dem BSE-Erreger,
zu eliminieren, wohingegen es möglich
ist, es für
die anderen sog. Prionen-Erkrankungen
zu erhalten. Deswegen bieten die erfindungsgemäßen Verfahren einen einfachen
Test zur differentiellen Diagnose von BSE und/oder von anderen Stämmen von
Interesse im Vergleich mit anderen Stämmen, indem zwei unterschiedliche
Bedingungen angewandt werden (Schritt (1) oder (a) und Schritt (b)),
wobei die Bedingungen von Schritt (1) oder (a) (unter denen die
Octapeptidmotiv-Repeats der mit der Gesamtheit der ATNC-Stämme assoziierten
PrPres erhalten bleiben) den Nachweis aller Stämme ermöglichen, und die Bedingungen
von Schritt (b) (unter denen diese Motive nur in dem PrPres eliminiert
werden, das mit einem Stamm von Interesse assoziiert ist) nur die
anderen Stämme
zeigen.
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Diese
Tests finden daher insbesondere bei der Untersuchung der Verseuchung
von Schafen mit dem BSE-Stamm Anwendung, den man normalerweise nicht
von klassischen Scrapie-Stämmen
unterscheiden kann.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
dieser Verfahren wird das PK in einem Puffer gelöst, der vorzugsweise umfasst:
- a. wenigstens ein Tensid, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus:
– anionischen
Tensiden wie SDS (Natriumdodecylsulfat), Sarkosyl (Lauroylsarcosin),
Natriumcholat, Natriumdesoxycholat, Natriumtaurocholat;
– zwitterionischen
Tensiden wie SB 3–10
(Decyl-Sulfobetain), SB 3–12
(Dodecyl-Sulfobetain), SB 3–14,
SB 3–16
(Hexadecyl-Sulfobetain), CHAPS und DeoxyCHAPS;
– nichtionischen
Tensiden wie C12E8 (Dodecyloctaethylenglycol), TRITON X100, TRITON
X114, TWEEN 20, TWEEN 80, MEGA 9 (Nonanoylmethylglucamin), Octylglucosid,
LDAO (Dodecyldimethylaminoxid) oder NP40, oder
– Mischungen
von Tensiden, wie eine Mischung aus einem ionischen Tensid und einem
nichtionischen Tensid, eine Mischung aus zwei ionischen Tensiden
oder eine Mischung aus einem ionischen Tensid und einem zwitterionischen
Tensid, und/oder
- b. wenigstens ein chaotropes Mittel, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Harnstoff und Guanidin oder einer Mischung davon, und/oder
- c. wenigstens ein Salz, ausgewählt aus Alkalimetall- oder
Nichtalkalimetallsalzen.
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Gemäß einer
vorteilhaften Form dieser Ausführungsform
umfasst der Puffer wenigstens 5 % anionisches Tensid, vorzugsweise
Sarkosyl, gegebenenfalls zusammen mit SDS.
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Gemäß einer
anderen vorteilhaften Ausführungsform
dieser Verfahren ist der der Ligand ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Aptameren und Antikörpern,
die an die Region der Octapeptidmotiv-Repeats binden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
dieser Verfahren wird die Behandlung von Schritt (b) unter den gleichen
Bedingungen durchgeführt,
wie sie in Schritt (a) (1) definiert sind, aber bei einer PK-Konzentration über der,
die in Schritt (a) verwendet wird.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist zudem ein diagnostischer Kit zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
dadurch gekennzeichnet, dass er in Kombination wenigstens ein Tensid
und/oder wenigstens ein chaotropes Mittel und/oder wenigstens ein
Salz und eine Protease enthält,
wie oben definiert.
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Der
Komplex aus Octapeptidmotiv-Repeats-Antikörper (wenn der Ligand ein Antikörper ist)
wird durch übliche
immunologische Verfahren nachgewiesen.
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Neben
den vorhergehenden Ausführungsformen
umfasst die Erfindung noch weitere Ausführungsformen, wie sie sich
aus der folgenden Beschreibung ergeben, die auf Ausführungsbeispiele
für das
den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Verfahren und
auf die anliegenden Zeichnungen Bezug nehmen, wobei:
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1 verschiedene
PrP-Sequenzen zeigt: humane, ovine, bovine und murine Sequenz und
Cricetidae-Sequenz;
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2 den
Nachweis von PrPres durch Western-Blot zeigt;
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3 bis 6 verschiedenen
Bedingungen gemäß einerseits
Schritt (1) oder (a) und andererseits Schritt (b) beim Menschen
(3 und 4) und bei Wiederkäuern (5 und 6)
entsprechen, wenn die Gegenwart von Octapeptidmotiv-Repeats durch
einen immunometrischen "Two-Site"-Assay nachgewiesen wird;
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7 bis 12 den
Einfluss der Puffer beim differentiellen Nachweis von BSE und Scrapie
zeigen;
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13 und 14 den
Einfluss der Zusammensetzung der Puffer und der Proteinase K (PK)-Konzentration
für den
Nachweis der verschiedenen CJK-Typen
zeigen;
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15 die
Ergebnisse zeigt, die durch einen direkten Verdau von Hirnhomogenaten
mit Proteinase K erhalten werden;
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16 die
Unterschiede in der Beständigkeit
von PrPres gegen Proteinase K in Abhängigkeit vom Typ der CJK zeigt;
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17 den
Nachweis von mit PK verdautem und in SAF-Form gereinigtem PrPres
durch Western-Blot zeigt.
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Es
versteht sich, dass diese Beispiele lediglich der Veranschaulichung
des Gegenstands der Erfindung dienen und diese in keiner Weise einschränken.
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BEISPIEL 1: Herstellung
und Charakterisierung von monoklonalen Antikörpern, die für den Octapeptidmotiv-Repeat
spezifisch sind.
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– Synthese
und Markierung des Peptids
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Ein
Peptid, das für
den Octapeptid-Repeat des PrP, beispielsweise das Motiv G-G-W-G-Q-P-H-G-G-G-W-G-Q-G-(NH2), das der Sequenz 79–92 des humanen PrP entspricht,
repräsentativ ist,
wurde mit einem automatischen Synthesegerät (Milligen 9050, Waters, Milford,
MI) synthetisiert. Das Peptid wurde über ein heterobifunktionelles
Reagens, Succinimidyl-4-(N-maleimidomethyl)-cyclohexan-1-carboxylat (SMCC,
Calbiochem, Frankreich) kovalent an Acetylcholinesterase (AchE)
gekuppelt, wie bereits für
andere Peptide oder Proteine beschrieben (McLaughlin et al., 1987,
Grassi et al., 1989). Dieses Verfahren beinhaltet die Umsetzung
einer in das Peptid eingeführten
Thiolgruppe mit der Maleimidfunktion, die durch Umsetzung mit SMCC
an die AchE gebunden wurde. Die Thiolgruppe wurde wie bereits beschrieben
(McLaughlin et al., 1987) durch Umsetzung mit N-Succinimidyl-S-acetylthioacetat
(SATA) in das Peptid eingeführt.
Die Kupplung erfolgte, indem die AchE-SMCC mit einem Überschuss
an thioliertem Peptid reagieren gelassen wurde.
-
– Immunisierung
und Herstellung monoklonaler Antikörper
-
Ein
Präparat
von „Scrapie-associated
fibrils" (SAFs,
PrPres-Präparat)
wurde wie bereits beschrieben aus Hirn von infizierten Hamstern
(Scrapie-Stamm 263K) erhalten (Lasmezas et al., 1997). Dieses Präparat wurde
vor Immunisierung der Mäuse
durch Behandlung mit Ameisensäure
inaktiviert. Knockout-Mäuse
für das PrP-Gen
(PrP0/0-Mäuse) wurden
mit diesen SAF-Präparaten
immunisiert, und Hybridomzellen wurden wie bereits beschrieben präpariert
(Grassi et al., 1988, 1989). Kulturüberstände wurden wie oben beschrieben
gescreent. 57 Hybridome konnten identifiziert und stabilisiert werden;
sie wurden SAF-1 bis SAF-90 genannt. Es zeigte sich, dass all diese
Antikörper
die auf den Mikrotiterplatten immobilisierten SAFs erkannten, während ein
kleiner Teil von ihnen die Fähigkeit
besaß,
Peptid-AchE-Konjugate zu erkennen. Von Letzteren erkannten sieben
klar den Octapeptid-Repeat (Peptid 79–92); dies sind die Antikörper SAF-15,
SAF-31, SAF-32, SAF-33, SAF-34, SAF-35 und SAF-37. Die Liste der
erhaltenen Antikörper
sowie ihre wesentlichen Eigenschaften sind in der nachfolgenden
Tabelle dargestellt. Nach Klonierung und Expansion in Form von Aszitesflüssigkeit
wurden die monoklonalen Antikörper
durch Affinitätschromatographie
an einer Protein A-SEPHAROSE®-Säule gereinigt und bis zur Verwendung
bei –20 °C aufbewahrt.
Der Isotyp der Antikörper
wurde durch radiale Immundiffusion nach der Methode von Ouchterlony
bestimmt.
-
– Screening
der Überstände von
Hybridomkulturen
-
Das
Vorliegen von PrP-spezifischem Antikörper im Überstand von Hybridomkulturen
wurde auf zwei Wegen gezeigt, wobei entweder deren Fähigkeit
getestet wurde, an Peptid-AchE-Konjugate oder an Hamster-SAFs zu
binden. Im ersten Fall erfolgte das Screening in Platten, die einen
Anti-Maus-IgG-Antikörper
enthielten, der wie bereits beschrieben immobilisiert war (Créminon
et al., 1993, Frobert et al., 1991). Zusammengefasst wurden 100 μl Kulturüberstand
und 100 μl
Peptid-AchE-Konjugat über
Nacht bei +4 °C
in Platten reagieren gelassen, die immobilisierte Ziege-Anti-Maus-IgG-Antikörper enthielten.
Nach Waschen der Platten wurden 200 μl Ellman-Reagens (Ellman et
al., 1961) in die Vertiefungen gegeben, um an die feste Phase gebundene
AchE nachzuweisen. Im zweiten Fall wurden Platten mit einem immobilisierten
SAF-Präparat
hergestellt, indem man 50 μl
einer 2 μg/ml-Lösung in einem 0,05 M Phosphatpuffer,
pH 7,4, über
Nacht bei Raumtemperatur reagieren ließ. Nach dem Waschen wurden
die Platten mit EIA-Puffer (100 mM Phosphatpuffer, pH 7,4, der 150
mM Natriumchlorid, 0,1 % bovines Serumalbumin (BSA) und 0,01 % Natriumazid
enthielt) über Nacht
bei +4 °C
gesättigt
und bis zur Verwendung bei dieser Temperatur aufbewahrt. Die Bindung
der monoklonalen Antikörper
an die immobilisierten SAFs wurde mit Hilfe von Ziege-Anti-Maus-IgG-Antikörpern nachgewiesen,
die wie bereits beschrieben mit AchE markiert waren (Negroni et
al., 1998).
-
Tabelle:
Monoklonale Antikörper,
gebildet gegen ein Hamster-SAF-Präparat
-
- 79–92:
Antikörper,
die das Peptid 79–92
erkennen
- 142–160:
Antikörper,
die das Peptid 142–160
erkennen
- Epitop X: Antikörper,
die nur die immobilisierten SAFs erkennen
- Epitop A: Antikörper,
die das Peptid 126–164
erkennen, aber nicht an das Peptid 142–160 binden
- * Monoklonale Antikörper,
die die Fähigkeit
besaßen,
das PrPsens wenigstens einer bei dieser Studie getesteten Spezies
(Mensch, Rind, Schaf, Maus und Hamster) bei einem immunometrischen
Assay zu erkennen.
-
Beispiel 2: Nachweis von
PrPres durch Western Blot
-
I. Behandlung der Probe
-
- (i) Herstellung eines Gewebehomogenats aus
verschiedenen biologischen Proben
– Rinder-BSE, Schaf-Scrapie,
humane vCJK (Typ 4), sporadische humane CJK (Typ 1) und entsprechende negative
Kontrollen
Es wurden 350 mg Rinderhirn als Probe genommen,
das vermahlen und zu 20 % (Gewicht/Volumen) in einer 5%igen Glucoselösung homogenisiert
wurde.
Zur Homogenisierung werden die Hirnprobe (350 mg) und
1,4 ml Glucoselösung
in Reagensgläser
mit Keramikkügelchen
gegeben und kräftig
gerührt
(Hybaid Ribolyser).
Die positiven Proben wurden in einem Homogenat,
das von gesundem Hirn der entsprechenden Spezies stammte, wie folgt
verdünnt:
• Schaf:
auf 1/100
• Rind:
auf 1/50
• Mensch:
Typ 1 oder 4: auf 1/40, Typ 3: auf 1/80; Typ 2: auf 1/20
- (ii) Bedingungen für
Schritt (1)
Eine erste Fraktion (500 µl) von in (i) erhaltenem 20%igem
Homogenat wird 10 min bei 37 °C
mit 500 µl eines
Puffers inkubiert, der 10 % Sarkosyl (SK10), 10 % Triton® X100
(T10), 2 M Harnstoff (U2) und 60 30 µg/ml µg Proteinase K (PK)/ml Puffer
umfasst (PK1) (entsprechend einer Endkonzentration von 30 µg/ml für ein 10%iges
Homogenat).
In den 3–6 entspricht
PK3 einer PK-Konzentration von 180 µg/ml Puffer, und PK6 entspricht
einer PK-Konzentration von 360 µg/ml
Puffer.
- (iii) es werden 500 µl
eines Puffers zugegeben, der aus 1-Butanol besteht (entsprechend
den Puffern B, wie sie in der Internationalen Anmeldung WO 99/41280
beschrieben sind); dann wird 5 min bei 15.000 Upm (etwa 17.000 g)
zentrifugiert.
- (iv) Das Zentrifugationspellet, das das PrPres enthält, wird
in 80–100 µl Puffer
C, wie in der internationalen Anmeldung WO 99/41280 beschrieben,
vorzugsweise einem Laemmli-Puffer mit 4 % SDS, aufgenommen und zur
Durchführung
eines Western Blot 5 min auf 100 °C
erhitzt oder zur Durchführung
eines immunometrischen Tests nacheinander in einem Puffer C1 mit
6 M Harnstoff und 0,5 % Sarkosyl, gefolgt von 5 min Erhitzen auf
100 °C,
und dann in einem Puffer C2 mit 2 M Guanidin, gefolgt von 5 min
Erhitzen auf 100 °C, aufgenommen.
- (v) Bedingungen für
Schritt (b)
Eine zweite Fraktion (500 µl) von in (i) erhaltenem 20%igem
Homogenat wird 10 min bei 37 °C
mit 500 µl eines
Puffers inkubiert, der 5 % Sarkosyl (SK5), 5 % SDS (SDSS), 1 M Harnstoff
(U1) und 360 µg
Proteinase K (PK)/ml (PK6) umfasst, und dann werden die obigen Schritte
(iii) und (iv) durchgeführt.
-
II. Western Blot
-
Die
erhaltenen Proben werden für
eine SDS-PAGE-Elektrophorese verwendet und unter den in Beispiel
1 und Beispiel 3 der oben zitierten internationalen Anmeldung WO
99/41280 angegebenen Bedingungen auf Nitrocellulosemembranen transferiert.
-
Der
Immunnachweis von PrPres erfolgt mit den oben in Beispiel 1 beschriebenen
monoklonalen Antikörpern
SAF70 und SAF37 und mit Peroxydase-konjugierten Anti-Kaninchen-Ziegen-IgGs
(1/2500). Die Immunreaktivität
wird durch Chemilumineszenz (ECL, Amersham) nachgewiesen, quantifiziert
und wie in 2 dargestellt auf Autoradiografiefilmen
sichtbar gemacht.
-
In
dieser Figur entsprechen:
- * die Spuren 1–5 Bedingungen
gemäß Schritt
(1) oder (a) (SK10 + T10 + U2 + PK1):
Spur 1: negative Kontrolle
Spur
2: Rinder-BSE
Spur 3: Schaf-Scrapie
Spur 4: humane vCJK
(Typ 4)
Spur 5: humane CJK (Typ 1) und
- * die Spuren 6–10
Bedingungen gemäß Schritt
(b) (SK10 + SDS5 + U1 + PK6):
Spur 1: negative Kontrolle
Spur
2: Rinder-BSE
Spur 3: Schaf-Scrapie
Spur 4: humane vCJK
(Typ 4)
Spur 5: humane CJK (Typ 1).
-
Die
erhaltenen Ergebnisse zeigen, dass:
- – das PrPsens
in Schritt (1) oder (a) (Spuren 1 bis 5) systematisch zerstört wird,
während
das mit gegen die Octapeptidmotiv-Repeats gerichtetem Antikörper für PrPres
erhaltene Signal systematisch stärker
ist als das Signal, das für
die gleichen Proben mit einem gegen die Region 142–160 von
PrP gerichtetem Antikörper
erhalten wird.
- – das
PrPsens in Schritt (b) (Spuren 6 bis 10) systematisch zerstört wird,
während
das in den Spuren 8 und 10 erhaltene Signal (in Gegenwart des gegen
die Octapeptidmotiv-Repeats gerichteten Antikörpers) ähnlich oder stärker ist
als das Signal, das bei den gleichen Proben mit einem Antikörper erhalten
wird, der gegen die Region 142–160
von PrP gerichtet ist, während
es in den Spuren 7 und 9 (PrPres von BSE) schwächer und sogar gar nicht nachweisbar
ist.
-
BEISPIEL 3: Nachweis von
PrPres mit einem immunometrischen „Two Site"-Assay,
wobei als Capture-Antikörper
ein monoklonaler Antikörper
verwendet wird, der die Octapeptidmotiv-Repeats erkennt.
-
Zur
Durchführung
eines immunometrischen „Two
Site"-Assays wird
das bei (iv) in Beispiel 2 erhaltene Pellet beispielsweise in einem
Puffer gelöst,
der Sarkosyl (0,25–1
%) und Harnstoff (0,25–8
M) oder SDS (0,25–1
%) und Harnstoff (0,25–1
M) enthält;
die erhaltene Probe wird vorzugsweise nach Erhitzen mit einem Puffer
verdünnt
(auf ¼ oder
auf ½),
der Albumin enthält,
so dass sich eine Albumin-Endkonzentration
zwischen 0,1 und 1 % (Gewicht/Volumen) ergibt, oder mit einem Puffer,
der 1 % Deoxycholat enthält.
-
Der
immunometrische „Two
Site"-Assay erfolgt
in Mikrotiterplatten, die einen Antikörper enthalten, der unter den
bereits für
andere Proteine beschriebenen Bedingungen immobilisiert wurde (Grassi
et al., 1989). Sein Prinzip ist wie folgt: das analysierte PrP wird
von einem Antikörper
erkannt, der an den festen Träger
gebunden ist (Capture-Antikörper),
und von einem zweiten Antikörper,
der einen anderen Teil des Moleküls
erkennt und der mit einem Enzym (in diesem Fall Acetylcholinesterase,
Tracer-Antikörper)
mit 5 Ellman-Einheiten/ml markiert ist (1 Ellman-Einheit = 7,35 × 10–2 Enzymeinheiten).
-
Bei
dieser Erfindung ist der Capture-Antikörper gegen die Octapeptidmotiv-Repeats gerichtet,
und der Tracer-Antikörper
erkennt eine Sequenz in der Region 94–230 des PrP, beispielsweise
den Bereich 142–160 von
PrP. Nach Waschen der festen Phase ist die auf der Platte gebundene
Enzymaktivität
proportional zur Menge von anfänglich
in der analysierten Probe vorhandenem PrPres, das die Octapeptidmotiv-Repeats
besitzt.
-
In
der Praxis wird der Assay wie folgt durchgeführt:
100 μl der zu
analysierenden PrP-Lösung
werden in die Vertiefungen der Mikrotiterplatte gegeben, die den
Antikörper
enthält,
der die Octapeptidmotiv-Repeats erkennt. Nach 3 Stunden Reagierenlassen
bei Raumtemperatur wird die Platte gewaschen, und dann werden 100 µl einer
Lösung
des Tracer-Antikörpers
(5 Ellman-Einheiten/ml)
zugegeben. Nach Reagierenlassen über
Nacht bei +4 °C
werden die Platten erneut gewaschen, und dann werden 200 μl einer Substratlösung (Ellman-Reagens, Grassi et
al., 1989) zugegeben, wodurch die Aktivität der an die feste Phase gebundenen
Acetylcholinesterase gemessen werden kann. Nach 30 Minuten enzymatischer
Umsetzung wird die Extinktion (OD bei 414 nm) von jeder Vertiefung
gemessen.
-
BEISPIEL 4: Vergleichende
Untersuchung verschiedener Bedingungen: Schritt (1) oder (a) und
Schritt (b)
-
Die
Proben werden wie in Beispiel 2 beschrieben präpariert.
-
Die
Homogenate werden wie in Beispiel 2 präpariert.
-
– beim Menschen
-
Die 2 und 4 zeigen
die mit verschiedenen Puffern erhaltenen Ergebnisse:
- * Bedingungen gemäß Schritt
(1) oder (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens:
I:
20%iges Homogenat + SK10 + T10 + U2 + PK1
III': 10%iges Homogenat
+ SK5 + T5 + U1 + PK0,5 (4)
- * Bedingungen gemäß Schritt
(b) des erfindungsgemäßen Verfahrens:
II:
20%iges Homogenat + SK10 + T10 + U2 + PK3
III: 20%iges Homogenat
+ SK10 + T10 + U2 + PK6
III":
10%iges Homogenat + SK5 + T5 + U1 + PK6 (4)
IV:
20%iges Homogenat + SK20 + PK3
V: 20%iges Homogenat + SK20
+ U1 + PK3
VI: 20%iges Homogenat + SK20 + U2 + PK3
VII:
10%iges Homogenat + SK20 + PK3
VIII: 10%iges Homogenat + SK20
+ U1 + PK3
IX: 10%iges Homogenat + SK20 + U2 + PK3
X:
10%iges Homogenat + SK5 + SDSS + U1 + PK6
X': 10%iges Homogenat + SK2,5 + SDS2,5
+ U2 + PK6 (4)
XI: 20%iges Homogenat
+ SK20 + PK6
XII: 20%iges Homogenat + SK20 + U1 + PK6
XIII:
20%iges Homogenat + SK20 + U2 + PK6
XIV: 10%iges Homogenat
+ SK20 + PK6
XV: 10%iges Homogenat + SK20 + U1 + PK6
XVI:
10%iges Homogenat + SK20 + U2 + PK6
-
Die
Menge PrPres mit konserviertem Octapeptidmotiv-Repeat wird mit dem
immunometrischen „Two Site"-Assay gemessen (Extinktion
oder OD bei 414 nm, siehe Beispiel 3; gemessen wird das Auftreten
einer gelben Färbung,
Ellman-Reagens): negative Kontrolle (☐), sporadische CJK
Typ 1 (☐) und vCJK Typ 4 (∎).
-
– bei Wiederkäuern
-
Die 5 und 6 zeigen
die mit verschiedenen Puffern erhaltenen Ergebnisse:
- * Bedingungen gemäß Schritt
(1) des erfindungsgemäßen Verfahrens:
I:
20%iges Homogenat + SK10 + T10 + U2 + PK1
III': 10%iges Homogenat
+ SK5 + T5 + U1 + PK0,5 (6)
- * Bedingungen gemäß Schritt
(b) des erfindungsgemäßen Verfahrens:
II:
20%iges Homogenat + SK10 + T10 + U2 + PK3
III: 20%iges Homogenat
+ SK10 + T10 + U2 + PK6
III'': 10%iges Homogenat
+ SK5 + T5 + U1 + PK3 (6)
IV: 20%iges Homogenat
+ SK20 + PK3
V: 20%iges Homogenat + SK20 + U1 + PK3
VI:
20%iges Homogenat + SK20 + U2 + PK3
VII: 10%iges Homogenat
+ SK20 + PK3
VIII: 10%iges Homogenat + SK20 + U 1 + PK3
IX:
10%iges Homogenat + SK20 + U2 + PK3
X: 10%iges Homogenat +
SK5 + SDSS + U1 + PK6
X':
10%iges Homogenat + SK5 + SDSS + U2 + PK3 (5)
XI:
20%iges Homogenat + SK20 + PK6
XII: 20%iges Homogenat + SK20
+ U1 + PK6
XIII: 20%iges Homogenat + SK20 + U2 + PK6
XIV:
10%iges Homogenat + SK20 + PK6
XV: 10%iges Homogenat + SK20
+ U1 + PK6
XVI: 10%iges Homogenat + SK20 + U2 + PK6
-
Die
Menge PrPres mit konserviertem Octapeptidmotiv-Repeat wird mit dem
immunometrischen „Two Site"-Assay gemessen (Extinktion
oder OD bei 414 nm, siehe Beispiel 3): negative Kontrolle (⎕),
bovines ATNC (⎕) und ovines ATNC (∎).
-
– 7 (Western
Blot) und 8 (immunometrischer „Two
Site"-Assay):
-
- • Der
Vergleich erfolgt mit 20%igen Hirnhomogenaten, die unter den in
Beispiel 2 erläuterten
Bedingungen von gesundem Schaf, von Schaf, das an Scrapie litt,
und von Rind, das an BSE litt, erhaltenen wurden.
- • Behandlung
der Proben:
A: 10 % Sarkosyl + 10 % Triton + 2 M Harnstoff
+ 60 µg/ml
Proteinase K, 10 Minuten
B: 10 % Sarkosyl + 2 M Harnstoff +
240 µg/ml
Proteinase K, 10 Minuten
C: 10 % Sarkosyl + 240 µg/ml Proteinase
K, 10 Minuten
- • Nachweis
durch
Western Blot (7): Antikörper Saf37 und Saf84 (siehe
Beispiel 1) durch Immunometrie (8): Capture
mit Saf37 und Nachweis durch einen gegen die Region 94–230 von
PrP gerichteten Antikörper.
-
– 9 (Western
Blot) und 10 (immunometrischer „Two Site"-Assay):
-
- • Der
Vergleich erfolgt mit 20%igen Hirnhomogenaten, die unter den in
Beispiel 2 erläuterten
Bedingungen von gesundem Schaf, Schaf, das an Scrapie litt, und
Rind, das an BSE litt, erhalten wurden.
- • Behandlung
der Proben:
A: 10 % Sarkosyl + 10 % Triton® +
2 M Harnstoff + 60 µg/ml
Proteinase K, 10 Minuten
B: 10 % SDS + 5 % Triton® +
2 M Harnstoff + 180 µg/ml
Proteinase K, 10 Minuten
- Nachweis
unter den gleichen Bedingungen wie oben.
-
Das
Erhöhen
lediglich der PK-Dosis ermöglicht
es, eine differenzielle Empfindlichkeit der Region der Octapeptidmotiv-Repeats
zwischen BSE und Scrapie beim Schaf sichtbar zu machen, aber nicht
bei Menschen (zwischen Typ 1 und Typ 4).
-
Umgekehrt
ermöglicht
es die gleichzeitige Modifikation der Zusammensetzung aus Tensid
und chaotropem Mittel in allen Fällen,
eine differenzielle Empfindlichkeit der Region der Octapeptidmotiv-Repeats
sichtbar zu machen.
-
BEISPIEL 5: Einfluss der
Zusammensetzung der Puffer auf den differenziellen Nachweis von
BSE und Scrapie
-
– 11 (Western
Blot) und 12 (immunometrischer „Two Site"-Assay):
-
- • Der
Vergleich erfolgt mit 10%igen Hirnhomogenaten, die unter den in
Beispiel 2 erläuterten
Bedingungen von gesunden Mäusen
oder von experimentell mit dem Stamm C506M3 (Scrapie) oder von mit
einem 6PB1-Stamm (BSE) infizierten Mäusen erhalten wurden.
- • Behandlung
der Proben:
A: 10 % Sarkosyl + 10 % Triton® +
2 M Harnstoff + 30 µg/ml
Proteinase K, 10 Minuten
B: 10 % Sarkosyl + 10 % Triton® +
2 M Harnstoff + 60 µg/ml
Proteinase K, 10 Minuten
C: 10 % Sarkosyl + 10 % Triton® +
2 M Harnstoff + 180 µg/ml
Proteinase K, 10 Minuten
D: 10 % Sarkosyl + 10 % Triton® +
2 M Harnstoff + 360 µg/ml
Proteinase K, 10 Minuten
E: 10 % Sarkosyl + 2 M Harnstoff +
180 µg/ml
Proteinase K, 10 Minuten
- • Nachweis
durch
Western Blot (11): Antikörper Saf37 und Saf70 (siehe
Beispiel 1) durch Immunometrie (12): Capture
mit Saf37 und Nachweis durch einen gegen die Region 94–230 von
PrP gerichteten Antikörper.
-
Die
erhaltenen Ergebnisse zeigen, dass es die Erhöhung lediglich der PK-Dosis
ermöglicht,
eine differenzielle Empfindlichkeit der Region der Octapeptidmotiv-Repeats
zwischen BSE und Scrapie bei Mäusen sichtbar
zu machen.
-
BEISPIEL 6: Einfluss der
Puffer und der Proteinase K-Konzentration auf den Nachweis verschiedenere
CJK
-
– 13 (Western
Blot) und 14 (immunometrischer „Two Site"-Assay):
-
- • Der
Vergleich erfolgt mit 10%igen Hirnhomogenaten, die unter den in
Beispiel 2 erläuterten
Bedingungen von gesunden Menschen und Menschen, die an CJK (Typ
1, 2, 3 und 4) litten, erhalten wurden.
- • Behandlung
der Proben:
A: 10 % Sarkosyl + 10 % Triton® +
2 M Harnstoff + 30 µg/ml
Proteinase K, 10 Minuten
B: 10 % Sarkosyl + 10 % Triton® +
2 M Harnstoff + 180 µg/ml
Proteinase K, 10 Minuten
C: 10 % Sarkosyl + 30 µg/ml Proteinase
K, 10 Minuten
D: 10 % Sarkosyl + 60 µg/ml Proteinase K, 10 Minuten
E:
10 % Sarkosyl + 180 µg/ml
Proteinase K, 10 Minuten
F: 10 % Sarkosyl + 360 µg/ml Proteinase
K, 10 Minuten
- • Nachweis
durch
Western Blot (13): Antikörper Saf37 und Saf70 (siehe
Beispiel 1) durch Immunometrie (14): Capture
mit Saf37 und Nachweis durch einen gegen die Region 94–230 von
PrP gerichteten Antikörper.
-
– 15 (Western
Blot) und 16 (Immunometrie)
-
- • Der
Vergleich erfolgt mit 10%igen Hirnhomogenaten, die unter den in
Beispiel 2 erläuterten
Bedingungen von gesunden Menschen und Menschen, die an CJK (Typ
1, 2, 3 und 4) litten, erhalten wurden.
- • Behandlung
der Proben:
15: Verdau mit Proteinase K
(150 µg/ml),
10 Minuten
16: 10 % Sarkosyl + 2 M Harnstoff
+ Proteinase K (30 bis 360 µg/ml),
10 Minuten
- • Nachweis
durch
Western Blot (15): Antikörper Saf37 und ein gegen die
Region 94–230
von PrP gerichteter Antikörper
(siehe Beispiel 1)
durch Immunometrie (16): Capture
mit Saf37 und Nachweis durch einen gegen die Region 94–230 von PrP
gerichteten Antikörper.
-
Die
erhaltenen Ergebnisse zeigen, dass es die Erhöhung der PK-Dosis ermöglicht,
eine differenzielle Empfindlichkeit der Region von Octapeptidmotiv-Repeats
bei den verschiedenen Typen von CJK sichtbar zu machen. Unter diesen
Bedingungen gibt es zwischen Typ 1 und Typ 4 keinen signifikanten
Unterschied; die Änderung
der Zusammensetzung aus Tensid und chaotropem Mittel bei gleicher
PK-Dosis (E, 13 und 14) ermöglicht es,
die Octapeptide bei Typ 4 zu zerstören und sie gleichzeitig bei
Typ 1 zu erhalten.
-
Ferner
ermöglicht
es 16, den Empfindlichkeitsunterschied von PrPres
aus verschiedenen Stämmen
bei gleichem Puffer als Funktion der PK-Dosis zu zeigen.
-
Darüber hinaus
zeigt 15, dass eine direkte Behandlung
des Homogenats mit PK einen anderen Empfindlichkeitstyp von PrPres
gegenüber
Abbau sichtbar macht.
-
BEISPIEL 7: Nachweis von
verdautem und in Form von SAF gereinigtem PrPres durch Western Blot
-
Homogenate,
die unter den Bedingungen gemäß Beispiel
2 erhalten wurden, werden wie folgt behandelt:
20%iges Homogenat
(500 μl)
+ 20 % NaCl (500 μl)
+ [20 % Sarkosyl + 2 % SB314] (500 μl) + PK (20 µg/ml Endkonzentration), 1
Stunde
-
17 zeigt
die Ergebnisse:
b und d:
Spuren 1–7: mit verschiedenen Verdünnungen
von Scrapie-Stamm C506M3 bei Mäusen
erhaltene Ergebnisse (Verdünnungen
1/20, 1/50, 1/250, 1/500, 1/1000 und 1/2000)
Spur 8: Molekulargewichte
Spuren
9–15:
mit verschiedenen Verdünnungen
des BSE-Stamms bei Mäusen
erhaltene Ergebnisse (Verdünnungen
von 1/1000 bis 1/10)
Es ist möglich, das BSE-Signal vollständig zu
eliminieren.
a und c: die erhaltenen Ergebnisse bestätigen, dass
das Signal in Gegenwart von gegen die Octapeptidmotiv-Repeats gerichteten
Antikörpern
signifikant zunimmt.
e: Diese Figur zeigt, dass es möglich ist,
sowohl bei Affen als auch bei Menschen eine Abnahme des Signals mit
BSE zu erreichen (Spuren 4 und 7).
-
Literaturstellen
-
- - Butler D., Nature, 1998, 395, 6–7.
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