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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Seltenerd-Verbundmagnet, eine
Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung
und ein Verfahren zur Herstellung des Seltenerd-Verbundmagneten.
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Stand der
Technik
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Ein
Seltenerd-Verbundmagnet wird hergestellt, indem man ein Gemisch
(Masse) aus einem Seltenerd-Magnetpulver und einem Bindemittelharz
(organisches Bindemittel) unter Druck zu einer angestrebten Magnetgestalt
formt. Zur Formgebung von Seltenerd-Verbundmagneten werden ein Verdichtungsformverfahren,
ein Spritzgießformverfahren
und ein Extrusionsformverfahren herangezogen.
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Beim
Verdichtungsformverfahren wird ein Magnet hergestellt, indem man
die Masse in eine Pressform füllt,
sie zu einem Pressling verpresst und anschließend den Pressling zur Härtung erwärmt, wenn
es sich beim Bindemittelharz um ein wärmehärtbares Harz handelt. Dieses
Verfahren erweist sich als vorteilhaft in Bezug auf die Erhöhung der
Menge des Magnetpulvers im gefertigten Magneten und in bezug auf
eine Verbesserung von dessen magnetischen Eigenschaften, da der
Magnet mit einer geringeren Menge des Bindemittelharzes, als sie
bei den übrigen
Verfahren erforderlich ist, geformt werden kann.
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Beim
Extrusionsformverfahren wird ein Magnet hergestellt, indem man die
Masse, die in einen geschmolzenen Zustand erwärmt worden ist, durch ein Werkzeug
eines Extruders extrudiert, das Extrusionsprodukt unter Abkühlen härtet und
es anschließend
auf die gewünschte
Länge zuschneidet.
Dieses Verfahren ist insofern vorteilhaft, als es in flexibler Weise
für verschiedene
Gestalten von Magneten eingesetzt werden kann und sich damit sogar
dünne oder
lange Magneten leicht herstellen lassen. Um die Fließfähigkeit
der geschmolzenen Masse bei der Formgebungsstufe zu gewährleisten,
muss jedoch die Menge des zugesetzten Bindemittelharzes im Vergleich
zu der Menge, die beim Verdichtungsformverfahren erforderlich ist,
erhöht
werden. Daher ergibt sich im gefertigten Magnet eine verringerte
Menge an Magnetpulver und es besteht eine Tendenz zur Verschlechterung
der magnetischen Eigenschaften des Magneten.
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Beim
Spritzgießformverfahren
wird die Masse in einen geschmolzenen Zustand mit ausreichender Fließfähigkeit
erwärmt
und die geschmolzene Masse in eine Form zur Formgebung zu einer
vorgegebenen Magnetgestalt gegossen. Dieses Verfahren ist insofern
vorteilhaft, als es sich in flexiblerer Weise für verschiedene Magnetgestalten
eignet, als dies beim Extrusionsformverfahren der Fall ist, und
sich damit insbesondere sogar Magneten unterschiedlicher Gestalten
leicht herstellen lassen. Da jedoch die geschmolzene Masse einen
höheren
Grad an Fließfähigkeit
bei der Formgebungsstufe als beim Extrusionsformverfahren aufweisen muss,
muss die Menge an zugesetztem Bindemittelharz im Vergleich zu der
Menge, die beim Extrusionsformverfahren erforderlich ist, weiter
erhöht
werden. Daher verringert sich die Menge des Magnetpulvers im gefertigten
Magneten zusätzlich
und dessen magnetische Eigenschaften neigen zu einer weiteren Verschlechterung.
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Das
Bindemittelharz zur Verwendung in Seltenerd-Verbundmagneten wird
hauptsächlich
eingeteilt in ein thermoplastisches Harz und ein wärmehärtbares
Harz. Unter diesen Harzen erweist sich das thermoplastische Harz
als überlegen,
da es sich in bezug auf eine Unterdrückung der Zunahme der Porosität als vorteilhafter
erweist und eine hohe mechanische Festigkeit gewährleistet. Typische Beispiele
für thermoplastische Harze,
die bisher als Bindemittelharze verwendet worden sind, sind Polyphenylensulfide
(PPS) und Polyamide.
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Jedoch
lässt sich
bei Polyphenylensulfiden nicht behaupten, dass sie das Seltenerd-Magnetpulver
gut benetzen, und außerdem
weisen sie eine schlechtere Formbarkeit auf. Demzufolge muss bei
Verwendung von Polyphenylensulfiden als Bindemittelharz der Anteil
des Bindemittelharzes in der Masse erhöht werden. Dies führt zu einer
Schwierigkeit in bezug auf eine Erhöhung des Gehalts an Seltenerd-Magnetpulver,
d. h. in bezug auf die Erzielung von hochwertigeren magnetischen
Eigenschaften.
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Ferner
weisen Polyphenylensulfide im Vergleich zu Polyamiden höhere Schmelzpunkte
auf und besitzen außerdem
geringere Kristallisationsgeschwindigkeiten. Dies führt dazu,
dass es erforderlich ist, die Formgebungstemperatur zu erhöhen und
die Abkühlzeit
nach der Formgebung zu verlängern.
Mit anderen Worten, die Masse muss für eine längere Zeitspanne einer Hochtemperaturumgebung
ausgesetzt werden. Während der
Herstellung von Seltenerd-Verbundmagneten besteht daher die Wahrscheinlichkeit,
dass das Seltenerd-Magnetpulver in der Masse einer Beeinträchtigung
aufgrund von Oxidation und dergl. unterliegt.
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Aus
diesen Gründen
besteht eine Beschränkung
bei der Herstellung von Seltenerd-Verbundmagneten mit überlegenen
magnetischen Eigenschaften, wenn Polyphenylensulfide als Bindemittelharz
verwendet werden.
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Da
außerdem
Polyphenylensulfide geringere Kristallisationsgeschwindigkeiten
als Polyamide aufweisen, ist eine längere Zeitspanne erforderlich,
bis die Seltenerd-Verbundmagneten nach der Formgebung gehärtet sind.
Infolgedessen ergibt sich eine lange Zykluszeit und der Produktionswirkungsgrad
der Seltenerd-Verbundmagneten ist gering.
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Andererseits
werden aus Gründen
der leichteren Verfügbarkeit
als Polyamide Polyamid 6 und Polyamid 66 verwendet.
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Jedoch
weisen Polyamid 6 und Polyamid 66 eine geringere Stabilität der Abmessungen
und der Gestalt auf. Mit anderen Worten, Seltenerd-Verbundmagneten
unter Verwendung von Polyamid 6 und Polyamid 66 als Bindemittelharz
unterliegen bei der Langzeitanwendung Veränderungen in bezug auf Abmessungen, Gestalt
und dergl. Demzufolge ergeben sich Einschränkungen bei der Verwendung
von Polyamiden für
Magneten mit Anwendungsmöglichkeiten
in Präzisionsvorrichtungen.
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Aufgrund
ihrer niedrigeren Schmelzpunkte und Erweichungstemperaturen erweisen
sich jedoch derartige Seltenerd-Verbundmagneten in bezug auf ihre
Wärmebeständigkeit
als unterlegen und lassen sich somit nur unter Schwierigkeiten in
einer Hochtemperaturumgebung einsetzen. Ferner besteht bei Verwendung
eines derartigen Seltenerd-Verbundmagneten in einer wärmeerzeugenden
Vorrichtung, z. B. einem Motor, die Gefahr, dass der Seltenerd-Verbundmagnet
sich während
einer langen Anwendungsdauer aufgrund der von der Vorrichtung erzeugten
Wärme deformiert.
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Ein
Seltenerd-Verbundmagnet gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 ist aus EP-A-0 849 746 bekannt. Gemäß diesem
Stand der Technik handelt es sich beim Magnetpulver um eine Nd-Fe-Co-B-Legierung. Das
Bindemittelharz umfasst mehr als 80% Polyamid T, das aus Hexamethylenterephthalamid-
und Hexamethylenadipamid-Einheiten zusammengesetzt ist, wobei die
Hexamethylenkette 6 Kohlenstoffatome umfasst.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
eines Seltenerd-Verbundmagneten mit verbesserten Eigenschaften in
bezug auf magnetische Eigenschaften, Stabilität der Gestalt und Wärmebeständigkeit,
sowie einer Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung, aus der der
Seltenerd-Verbundmagnet erhalten werden kann, und eines Verfahrens
zur Herstellung eines Seltenerd-Verbundmagneten.
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Offenbarung
der Erfindung
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Die
vorstehende Aufgabe wird durch einen Seltenerd-Verbundmagneten nach
Anspruch 1 und eine Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung nach
Anspruch 9 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Beste Ausführungsform
zur Durchführung
der Erfindung
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Nachstehend
wird die vorliegende Erfindung ausführlich beschrieben.
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Zunächst wird
ein erfindungsgemäßer Seltenerd-Verbundmagnet
beschrieben.
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Im
erfindungsgemäßen Seltenerd-Verbundmagnet
ist ein Magnetpulver, das ein Seltenerd-Element enthält (Seltenerd-Magnetpulver)
durch ein Bindemittelharz gebunden. Der erfindungsgemäße Seltenerd-Verbundmagnet
kann ferner ein Antioxidationsmittel, ein Gleitmittel und dergl.
enthalten.
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1. Seltenerd-Magnetpulver
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Das
Seltenerd-Magnetpulver wird vorzugsweise aus einer Legierung hergestellt,
die ein Seltenerdelement und ein Übergangsmetall enthält. Insbesondere
werden die nachstehenden Legierungen [1] bis [4] bevorzugt.
- [1] Eine Legierung, die als Grundkomponenten
ein Seltenerdelement, vorwiegend aus Sm, und ein Übergangsmetall,
vorwiegend Co, enthält
(nachstehend als Legierung auf Sm-Co-Basis bezeichnet).
- [2] Eine Legierung, die als Grundkomponenten R (R bedeutet mindestens
eines der Seltenerdelemente mit einem Gehalt an Y), ein Übergangsmetall,
vorwiegend Fe, und B enthält
(nachstehend als Legierung auf R-Fe-B-Basis bezeichnet).
- [3] Eine Legierung, die als Grundkomponenten ein Seltenerdelement,
vorwiegend Sm, ein Übergangsmetall,
vorwiegend Fe, und ein interstitielles Element, vorwiegend N, enthält (nachstehend
als Legierung auf Sm-Fe-N-Basis bezeichnet).
- [4] Eine Legierung, die durch Vermischen von mindestens zwei
der vorstehenden Zusammensetzungen [1]–[3] hergestellt worden ist.
In diesem Fall können
die Vorteile mehrerer Arten von gemischten Magnetpulvern in kombinierter
Weise erreicht werden und es lassen sich bessere magnetische Eigenschaften
in einfacher Weise erzielen.
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Zu
typischen Beispielen für
die Legierung auf Sm-Co-Basis gehören SmCo5,
(Sm0,42Pro0,58)Co5, Sm(Co0,76Fe0,10Cu0,14)7 und Sm2(Co, Cu,
Fe, M)17 (M = Ti, Zr, Hf).
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Zu
typischen Beispielen für
Legierungen auf R-Fe-B-Basis gehören
eine Legierung auf Nd-Fe-B-Basis,
eine Legierung auf Pr-Fe-B-Basis und eine Legierung auf Nd-Pr-Fe-B-Basis,
Legierungen, die durch Ersetzen eines Teils der Seltenerdelemente
in den vorstehenden Legierungen durch ein schweres Seltenerdelement,
wie Dy oder Tb, hergestellt worden sind, und Legierungen, die durch
Ersetzen eines Teils von Fe in den vorstehenden Legierungen durch
ein anderes Übergangselement,
wie Co oder Ni, hergestellt worden sind. Diese Legierungen sind
auch unter Pulverisieren mit Wasserstoff und anschließendes Dehydrogenieren
des erhaltenen Pulvers verwendbar. Ferner können diese Legierungen in Form
von sogenannten Nano-Verbundmagnetpulvern mit einer Nano-Verbundstruktur verwendet
werden, bei denen eine weiche magnetische Phase und eine harte magnetische
Phase in Nachbarschaftsbeziehung vorliegen.
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Ein
typisches Beispiel für
eine Legierung auf Sm-Fe-N-Basis ist Sm2Fe17N3, das durch Nitridieren
einer Sm2Fe17-Legierung
hergestellt worden ist.
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Zu
Beispielen für
das im Magnetpulver enthaltene Seltenerdelement gehören Y, La,
Ce, Pr, Nd, Sm, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb und Lu. Zu Beispielen
für die
im Magnetpulver enthaltenen Seltenerdgemische gehören Mischmetall
und Didym-Metalle. Das Magnetpulver kann ein oder mehr dieser Seltenerdelemente
und Seltenerdgemische enthalten. Zu Beispielen für das Übergangsmetall gehören Fe,
Co, Ni, Cu, V, Ti, Zr, Mo und Hf. Das Magnetpulver kann ein oder
mehr dieser Übergangsmetalle
enthalten. Ferner kann das Magnetpulver zur Verbesserung der magnetischen
Eigenschaften Al, C, Ga, Si, Ag, Au, Pt, Zn, Sn oder dergl. je nach
Bedarf enthalten.
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Die
durchschnittliche Teilchengröße des Magnetpulvers
unterliegt keinen speziellen Beschränkungen, beträgt aber
vorzugsweise etwa 0,5–500 μm und insbesondere
etwa 1–100 μm. Ferner
ist es zur Erzielung einer guten Formbarkeit, einer hohen Dichte
und hochwertiger magnetischer Eigenschaften bei einer geringen Menge
an Bindemittelharz, wie nachstehend ausgeführt, bevorzugt, dass die Teilchengrößenverteilung
des Magnetpulvers eine gewisse Breite aufweist. Eine derartige Teilchengrößenverteilung
trägt auch
zu einer Verringerung der Porosität der erhaltenen Verbundmagneten
bei. Ferner können
im vorstehenden Fall [4] die durchschnittlichen Teilchengrößen der
verschiedenen Arten von Mischmagnetpulver sich für jede Komponente des Mischmagnetpulvers
unterscheiden.
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Das
Verfahren zur Herstellung des Magnetpulvers unterliegt keinen speziellen
Beschränkungen.
Beispielsweise kann das Magnetpulver nach einem Verfahren zur Herstellung
eines Legierungsblocks durch Schmelz- und Gießstufen und anschließendes Pulverisieren
(und gegebenenfalls Glasieren) des Legierungsblocks zu einer geeigneten
Größe oder
durch ein Verfahren zur Herstellung von rasch abgekühlten, bandförmigen,
dünnen
Streifen (Cluster von feinen Polykristallen) mit einer Herstellungsvorrichtung
zum raschen Abkühlen
von dünnen
Streifen, die bei der Herstellung einer amorphen Legierung verwendet
wird, und durch anschließendes
Pulverisieren und Glasieren der dünnen Streifen zu einer geeigneten
Teilchengröße erhalten werden.
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Der
Anteil des Magnetpulvers der Magneten weist je nach dem für die Formgebung
des Magneten herangezogenen Verfahren einen bevorzugten Bereich
auf.
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Speziell
beträgt
beispielsweise bei dem durch Verdichtungsformgebung hergestellten
Seltenerd-Verbundmagneten
der Anteil des Seltenerd-Magnetpulvers vorzugsweise etwa 95–99,5 Gew.-%
und insbesondere etwa 96–99
Gew.-%. Bei einem zu geringen Anteil des Magnetpulvers lassen sich
die magnetischen Eigenschaften (insbesondere das magnetische Energieprodukt)
nicht verbessern. Umgekehrt verringert sich bei einem zu großen Anteil
des Magnetpulvers der Anteil des Bindemittelharzes in entsprechender
Weise, was zu einer Verschlechterung der Verformbarkeit und der
mechanischen Festigkeit führt.
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Für den durch
Extrusionsformgebung hergestellten Seltenerd-Verbundmagneten beträgt der Anteil des
Seltenerd-Magnetpulvers vorzugsweise etwa 94–98,5 Gew.-% und insbesondere
etwa 95–98
Gew.-%. Bei einem zu geringen Anteil des Magnetpulvers lassen sich
die magnetischen Eigenschaften (insbesondere das magnetische Energieprodukt)
nicht verbessern. Umgekehrt ergibt sich bei einem zu großen Anteil
des Magnetpulvers eine relative Verringerung des Anteils des Bindemittelharzes
und eine Verringerung der Fließfähigkeit
bei der Extrudierstufe, woraus sich Schwierigkeiten bei der Formgebung
bzw. deren Unmöglichkeit
ergeben.
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Bei
dem durch Spritzgießformgebung
hergestellten Seltenerd-Verbundmagneten beträgt beispiels weise der Anteil
des Seltenerd-Magnetpulvers vorzugsweise etwa 77–97,5 Gew.-% und insbesondere
etwa 93–97 Gew.-%.
Bei einem zu geringen Anteil des Magnetpulvers lassen sich die magnetischen
Eigenschaften (insbesondere das magnetische Energieprodukt) nicht
verbessern. Umgekehrt ergibt sich bei einem zu großen Anteil
des Magnetpulvers eine relative Verringerung des Anteils des Bindemittelharzes
und die Fließfähigkeit
bei der Spritzgießstufe
nimmt ab, so dass sich Schwierigkeiten bei der Formgebung ergeben
bzw. diese unmöglich gemacht
wird.
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2. Bindemittelharz (Bindemittel)
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Das
Bindemittelharz (Bindemittel) enthält eine hochmolekulare Verbindung,
die die folgende Struktureinheit umfasst: (X-R-X-Y-Ar-Y), (wobei X eine
funktionelle Gruppe mit einem Gehalt an einem Stickstoffatom bedeutet,
Y eine funktionelle Gruppe mit einem Gehalt an einer Carbonylgruppe
bedeutet, R eine normalkettige oder verzweigte Alkylengruppe mit
einer Kohlenstoffanzahl von 6–16
bedeutet und Ar den Rest eines aromatischen Rings bedeutet).
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Aufgrund
der Durchführung
von eingehenden Untersuchungen über
ein optimales Bindemittelharz für den
Seltenerd-Verbundmagneten hat der Erfinder eine hochmolekulare Verbindung
entwickelt, die die vorerwähnte
Struktureinheit enthält
(nachstehend als "vorliegende
hochmolekulare Verbindung" bezeichnet).
Mit anderen Worten, es wurde aufgrund der Untersuchungen des Erfinders
festgestellt, dass die vorliegende hochmolekulare Verbindung die
nachstehend angegebenen überlegenen
Eigenschaften bei Verwendung als Bindemittelharz für den Seltenerd-Verbundmagneten
aufweist.
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(1) Bessere Benetzbarkeit
mit Seltenerd-Magnetpulver
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Die
vorliegende hochmolekulare Verbindung weist eine bessere Benetzbarkeit
mit dem Seltenerd-Magnetpulver
und eine bessere Haftung am Seltenerd-Magnetpulver auf. Im Fall
der Verwendung der vorliegenden hochmolekularen Verbindung als Bindemittelharz
kann daher das Verkneten der Seltenerd-Magnetzusammensetzung und
die Formgebung des Seltenerd-Verbundmagneten mit einer geringen
Menge des Bindemittelharzes vorgenommen werden.
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Demzufolge
kann bei Verwendung der vorliegenden hochmolekularen Verbindung
als Bindemittelharz der Anteil des Seltenerd-Magnetpulvers im Seltenerd-Verbundmagnet
erhöht
werden und es lässt
sich somit ein Seltenerd-Verbundmagnet mit hochwertigeren magnetischen
Eigenschaften erhalten.
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(2) Bessere Formbeständigkeit
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Der
Seltenerd-Verbundmagnet unter Verwendung der vorliegenden hochmolekularen
Verbindung weist eine bessere Formbeständigkeit auf. Der Seltenerd-Verbundmagnet
unter Verwendung der vorliegenden hochmolekularen Verbindung ist
daher weniger gegenüber
Veränderungen
der Abmessungen, der Gestalt und dergl. anfällig, selbst wenn er über eine
lange Zeitspanne hinweg verwendet wird.
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Demgemäß kann der
Seltenerd-Verbundmagnet unter Verwendung der vorliegenden hochmolekularen
Verbindung in zufriedenstellender Weise nicht nur für übliche Anwendungszwecke
eingesetzt werden, sondern auch in Vorrichtungen und Teilen (z.
B. bei Präzisionsteilen),
bei denen eine hohe Zuverlässigkeit
in Bezug auf Abmessungen, Gestalt und dergl. erforderlich ist.
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(3) Bessere Wärmebeständigkeit
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Der
Seltenerd-Verbundmagnet, der sich der vorliegenden hochmolekularen
Verbindung bedient, weist eine bessere Wärmebeständigkeit auf. Der Seltenerd-Verbundmagnet,
der sich der vorliegenden hochmolekularen Verbindung bedient, ist
daher gegenüber
Deformationen weniger anfällig,
selbst wenn er für
eine längere Zeitspanne
in einer Hochtemperaturumgebung eingesetzt wird.
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Demgemäß kann der
Seltenerd-Verbundmagnet, der sich der vorliegenden hochmolekularen
Verbindung bedient, in zufriedenstellender Weise nicht nur für übliche Anwendungszwecke
eingesetzt werden, sondern auch in Vorrichtungen und Teilen, die
in einer Hochtemperaturumgebung verwendet werden, sowie in Vorrichtungen
und Teilen (z. B. in einem Hochleistungsmotor mit hohem Drehmoment),
die Wärme
erzeugen und unter Bedingungen von hoher Temperatur gelangen.
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(4) Hohe mechanische Festigkeit
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Der
Seltenerd-Verbundmagnet, der sich der vorliegenden hochmolekularen
Verbindung bedient, weist eine hohe mechanische Festigkeit auf.
Der Seltenerd-Verbundmagnet, der sich der vorliegenden hochmolekularen
Verbindung bedient, ist daher gegenüber Rissen, Beschädigungen
und dergl. weniger anfällig.
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Demzufolge
kann der Seltenerd-Verbundmagnet, der sich der vorliegenden hochmolekularen
Verbindung bedient, in zufriedenstellender Weise nicht nur in einer üblichen
Umgebung, sondern auch in einer Umgebung, die Vibrationen, Stößen und
dergl. unterliegt, eingesetzt werden.
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(5) Rasche Kristallisationsgeschwindigkeit
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Die
vorliegende hochmolekulare Verbindung weist eine relativ rasche
Kristallisationsgeschwindigkeit auf. Der Seltenerd-Verbundmagnet,
der sich der vorliegenden hochmolekularen Verbindung bedient, kann
daher nach der Formgebung mit einer raschen Abkühlungsgeschwindigkeit abgekühlt werden.
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Es
ist bekannt, dass sich die magnetischen Eigenschaften von Seltenerd-Magnetpulvern
aufgrund von Oxidation und dergl., die bei hohen Temperaturen in
der Formgebungsstufe auftreten, beeinträchtigt werden. Aus diesem Grund
wird der Seltenerd-Verbundmagnet nach der Formgebung vorzugsweise
rasch abgekühlt. Bei
Verwendung der vorliegenden hochmolekularen Verbindung als Bindemittelharz
kann daher der geformte Seltenerd-Verbundmagnet rasch abgekühlt werden
und es lässt
sich ein Seltenerd-Verbundmagnet mit besseren magnetischen Eigenschaften
erhalten.
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Aufgrund
der raschen Kristallisationsgeschwindigkeit der vorliegenden hochmolekularen
Verbindung kann ferner der Seltenerd-Verbundmagnet, der sich der
vorliegenden hochmolekularen Verbindung bedient, nach der Formgebung
innerhalb einer kürzeren
Zeitspanne gehärtet
werden. Mit anderen Worten, der Seltenerd-Verbundmagnet, der sich
der vorliegenden hochmolekularen Verbindung bedient, kann aus der
Form nach der Formgebung innerhalb einer kürzeren Zeitspanne entnommen
werden, so dass sich die Zykluszeit für das Formgebungsverfahren
verkürzt.
Demgemäß ergibt
sich ein sehr hoher Wirkungsgrad bei der Herstellung des Seltenerd-Verbundmagneten.
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Besonders
vorteilhaft bei der vorliegenden hochmolekularen Verbindung ist
die Tatsache, dass sie die vorstehenden verschiedenen überlegenen
Eigenschaften gleichzeitig aufweist.
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Somit
lässt sich
durch Verwendung der vorliegenden hochmolekularen Verbindung als
Bindemittelharz ein besonders ausgezeichneter Seltenerd-Verbundmagnet
mit den vorerwähnten
Eigenschaften erhalten.
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Die
vorliegende hochmolekulare Verbindung der nachstehend angegebenen
Formel wird nunmehr ausführlich
beschrieben: (X-R-X-Y-Ar-Y), (wobei X eine
funktionelle Gruppe mit einem Gehalt an einem Stickstoffatom bedeutet,
Y eine funktionelle Gruppe mit einem Gehalt an einer Carbonylgruppe
bedeutet, R eine normalkettige oder verzweigte Alkylengruppe mit
einer Kohlenstoffanzahl von 6–16
bedeutet und Ar den Rest eines aromatischen Rings bedeutet).
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Zu
Beispielen für
die funktionelle Gruppe mit einem Gehalt an einem Stickstoffatom
gehören
eine NH-Gruppe, eine NR'-Gruppe
(worin R' eine Alkylgruppe,
z. B. eine Methylgruppe, bedeutet), eine NHPh-Gruppe (worin Ph eine
Phenylengruppe, z. B. eine o-Phenylengruppe oder eine m-Phenylengruppe,
bedeutet) und dergl.
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Zu
Beispielen für
die funktionelle Gruppe mit einem Gehalt an einer Carbonylgruppe
gehören
eine CO-Gruppe, eine R''CO-Gruppe (worin
R'' eine Alkylengruppe,
z. B. eine Methylengruppe, bedeutet), eine NHCO-Gruppe und dergl.
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Der
Erfinder hat festgestellt, dass eine hochmolekulare Verbindung mit
diesen funktionellen Gruppen besonders gute Eigenschaften gemäß den vorstehenden
Ausführungen
aufweist.
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Zu
Beispielen für
die geradkettige oder verzweigte Alkylengruppe mit 6–16 Kohlenstoffatomen
gehören:
(CH2)6, (CH2)7, (CH2)8, (CH2)9,
(CH2)10, (CH2)11, (CH2)12, (CH2)2CHCH3(CH2)2, CH2C(CH3)2CH2CHCH3(CH2)2,
CH2CHCH3(CH2)2CHCH3CH2, CH2CHCH3(CH2)6,
CH2CHCH3(CH2)3CHCH3CH2 und dergl.
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Eine
hochmolekulare Verbindung mit einer derartigen Alkylengruppe erweist
sich in Bezug auf die Benetzbarkeit des Seltenerd-Magnetpulvers,
die Formbeständigkeit,
die Wärmebeständigkeit
und die mechanische Festigkeit als besonders hochwertig.
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Insbesondere
liegt die Anzahl der Kohlenstoffatome der geradkettigen oder verzweigten
Alkylengruppe im Bereich von 9 bis 16. Eine hochmolekulare Verbindung
mit einer derartigen Alkylengruppe weist eine besonders gute Formbarkeit
auf und erweist sich in Bezug auf Benetzbarkeit des Seltenerd-Magnetpulvers, die
Formbeständigkeit
und die mechanische Festigkeit als besonders günstig.
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Zu
Beispielen für
geradkettige oder verzweigte Alkylengruppen mit einer Kohlenstoffanzahl
von 9 bis 16 gehören:
(CH2)9, (CH2)10, (CH2)11, (CH2)12, CH2C(CH3)2CH2CHCH3(CH2)2,
CH2CHCH3(CH2)6, CH2CHCH3(CH2)3CHCH3CH2 und dergl.
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Zu
Beispielen für
den Rest eines aromatischen Rings gehören eine Phenylengruppe, z.
B. eine o-Phenylengruppe,
eine m-Phenylengruppe oder eine p-Phenylengruppe, eine Naphthylengruppe,
wie eine 1,4-Naphthylengruppe, eine 4,4'-Methylendiphenylgruppe, Derivate davon
und dergl.
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Mit
einer hochmolekularen Verbindung, die einen derartigen Rest eines
aromatischen Rings aufweist, lassen sich die Formbeständigkeit,
die Wärmebeständigkeit
und die mechanische Festigkeit des Seltenerd-Verbundmagneten verbessern.
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Die
vorliegende hochmolekulare Verbindung kann eine Art der vorerwähnten Struktureinheit
umfassen, sie kann aber auch zwei oder mehr Arten der vorerwähnten Struktureinheiten
enthalten.
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Durch
Herstellung der vorliegenden hochmolekularen Verbindung, die zwei
oder mehr Arten der vorerwähnten
Struktureinheit enthält,
lässt sich
ein Seltenerd-Verbundmagnet erhalten, der sich in Bezug auf bestimmte
Eigenschaften als besonders hochwertig erweist.
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Zu
Beispielen für
die vorliegende hochmolekulare Verbindung, die zwei oder mehr Arten
der vorerwähnten
Struktureinheit enthält,
gehören
ein Copolymeres, das zwei oder mehr Arten der vorerwähnten Struktureinheiten
umfasst, ein Polymergemisch oder eine Polymerlegierung aus zwei
oder mehr Arten von hochmolekularen Verbindungen, die jeweils die
vorerwähnten
Struktureinheiten umfassen, und dergl.
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Der
Schmelzpunkt des Bindemittelharzes unterliegt keinen speziellen
Beschränkungen,
beträgt
vorzugsweise aber etwa 260–370°C. Wenn der
Schmelzpunkt nicht unter dieser Untergrenze liegt, lässt sich
ein Seltenerd-Verbundmagnet mit günstiger Wärmebeständigkeit erhalten. Wenn jedoch
der Schmelzpunkt die Obergrenze übersteigt,
so lässt
sich die Formgebung des Seltenerd-Verbundmagneten nur unter Schwierigkeiten
vornehmen.
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Innerhalb
des vorerwähnten
Temperaturbereiches beträgt
der Schmelzpunkt des Bindemittelharzes insbesondere etwa 270–330°C. Wenn der
Schmelzpunkt nicht unter dieser Untergrenze liegt, so lässt sich
die Wärmebeständigkeit
des erhaltenen Seltenerd-Verbundmagneten weiter verbessern. Wenn
ferner der Schmelzpunkt nicht über
der Obergrenze liegt, so lässt
sich der Seltenerd-Verbundmagnet noch leichter verformen.
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Zusätzlich zur
vorerwähnten
vorliegenden hochmolekularen Verbindung kann das Bindemittelharz
ferner eine weitere hochmolekulare Verbindung, eine niedermolekulare
Verbindung und dergl. enthalten.
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Um
die vorerwähnten
Vorteile in noch ausgeprägterer
Weise zu erzielen, enthält
das Bindemittelharz vorzugsweise nicht weniger als 50 Gew.-% der
vorliegenden hochmolekularen Verbindung, insbesondere nicht weniger
als 65 Gew.-% und ganz besonders nicht weniger als 80 Gew.-%.
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3. Antioxidationsmittel
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Beim
Antioxidationsmittel handelt es sich um ein Additiv, das der Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung beim
Verfahren zu dessen Herstellung, das nachstehend beschrieben wird,
zugesetzt wird, um eine Oxidation, eine Beeinträchtigung und eine Denaturierung
des Seltenerd-Magnetpulvers
selbst sowie eine Oxidation, Beeinträchtigung und Denaturierung
des Bindemittelharzes, die unter Beteiligung des Seltenerd-Magnetpulvers
als Katalysator hervorgerufen werden, zu vermeiden. Die Zugabe des
Antioxidationsmittels trägt
dazu bei, die Oxidation des Seltenerd-Magnetpulvers zu verhindern, die magnetischen
Eigenschaften des Magneten zu verbessern und die Wärmestabilität der Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung
bei den Knet- und Formgebungsstufen zu verbessern.
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Da
das Antioxidationsmittel während
der Zwischenstufen, z. B. beim Kneten und Formgeben, bei der Herstellung
der Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung verdampft oder denaturiert
wird, verbleibt nur ein Teil des Antioxidationsmittels im fertigen
Seltenerd-Verbundmagnet. Demzufolge beträgt der Anteil des Antioxidationsmittels
im Seltenerd-Verbundmagnet beispielsweise etwa 10–95% und
insbesondere 20–90%,
bezogen auf die Menge des Antioxidationsmittels, das der Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung
zugesetzt worden ist.
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Beim
Antioxidationsmittel kann es sich um einen beliebigen Typ handeln,
sofern es die Oxidation des Seltenerd-Magnetpulvers und dergl. verhindern
oder unterdrücken
kann. Beispielsweise werden Tocopherol, Verbindungen auf Aminbasis,
Verbindungen auf Aminosäurebasis,
Nitrocarboxylate, Hydrazinverbindungen, Cyanverbindungen und chelatbildende
Mittel, die mit einem Metallion, insbesondere einer Fe-Komponente,
eines Sulfids zur Erzeugung einer Chelatverbindung koordiniert sind,
vorzugsweise als Antioxidationsmittel verwendet. Besonders bevorzugt
sind Hydrazinverbin dungen.
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Selbstverständlich sind
der Typ, die Zusammensetzung und dergl. des Antioxidationsmittels
nicht auf die vorstehend aufgeführten
Beispiele beschränkt.
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4. Gleitmittel
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Das
Gleitmittel bewirkt eine Verbesserung der Fließfähigkeit von Materialien bei
den Knet- und Formgebungsstufen des Seltenerd-Verbundmagneten. Durch
Zugabe des Gleitmittels kann daher die Belastung, die auf einen
Motor bei der Knetstufe ausgeübt
wird, verringert werden und es lässt
sich eine höhere
Dichte unter einem geringeren Formgebungsdruck bei der Formgebungsstufe
erzielen. Somit trägt
die Zugabe des Gleitmittels dazu bei, die Kosten zu senken und die
Lebensdauer einer Knetvorrichtung und einer Formgebungsmaschine
zu verlängern.
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Da
das Gleitmittel während
der Zwischenstufen, z. B. beim Kneten und Formgeben, bei der Herstellung
der Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung verdampft oder denaturiert
wird, verbleibt nur ein Teil des Gleitmittels im fertigen Seltenerd-Verbundmagnet.
Demzufolge beträgt
der Anteil des Gleitmittels im Seltenerd-Verbundmagnet beispielsweise
etwa 10–90%
und insbesondere 20–80%,
bezogen auf die Menge des Gleitmittels, die der Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung
zugesetzt worden ist.
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Zu
Beispielen für
das Gleitmittel gehören
Stearinsäure
und Metallsalze davon, Fettsäuren,
Siliconöl, verschiedene
Wachse, Graphit, Molybdändisulfid
und dergl. Unter diesen Beispielen werden Stearinsäure und Metallsalze
bevorzugt, da sie eine besonders günstige Gleitwirkung erzielen.
Zu Beispielen für
Stearate gehören
Zinkstearat, Calciumstearat und dergl.
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Im
erfindungsgemäßen Seltenerd-Verbundmagnet
beträgt
die Porosität
(Volumenanteil der im Verbundmagnet enthaltenen Poren) vorzugsweise
nicht mehr als 5 Vol.-%, insbesondere nicht mehr als 3,5 Vol.-% und
ganz besonders nicht mehr als 2,0 Vol.-%. Wenn die Porosität zu hoch
ist, besteht die Gefahr, dass die mechanischen Eigenschaften, die
Korrosionsbeständigkeit
und die Lösungsmittelbeständigkeit
des Magneten in Abhängigkeit
von Bedingungen, wie der Zusammensetzung des Magnetpulvers und der
Zusammensetzung und dem Anteil des Bindemittelharzes, beeinträchtigt werden
können
und sich die magnetischen Eigenschaften in Abhängigkeit von den Anwendungsbedingungen
möglicherweise
verschlechtern.
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Der
erfindungsgemäße Seltenerd-Verbundmagnet
weist verbesserte magnetische Eigenschaften auf, und zwar selbst
bei Herstellung eines isotropen Magneten, und zwar aufgrund der
vorstehend beschriebenen Eigenschaften, wie der Zusammensetzung
des Magnetpulvers und dem höheren
Anteil des Magnetpulvers.
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Insbesondere
beträgt
beim erfindungsgemäßen Seltenerd-Verbundmagneten,
der durch Verdichtungsformgebung hergestellt worden ist, beispielsweise
das magnetische Energieprodukt (BH)max vorzugsweise
nicht weniger als 318,4 TA/cm (4 MGOe), insbesondere nicht weniger
als 557,2 TA/cm (7 MGOe), bei Formgebung ohne Magnetfeld. Wenn die
Formgebung unter einem Magnetfeld erfolgt, liegt das magnetische
Energieprodukt (BH)max vorzugsweise nicht
unter 796 TA/cm (10 MGOe) und insbesondere nicht unter 955,2 TA/cm (12
MGOe).
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Beim
erfindungsgemäßen Seltenerd-Verbundmagnet,
der durch Extrusionsformgebung hergestellt worden ist, liegt beispielsweise
das magnetische Energieprodukt (BH)max vorzugsweise
nicht unter 318,4 TA/cm (4 MGOe) und insbesondere nicht unter als
557,2 TA/cm (7 MGOe) bei Formgebung ohne Magnetfeld. Wenn die Formgebung
unter einem Magnetfeld erfolgt, liegt das magnetische Energieprodukt
(BH)max vorzugsweise nicht unter 796 TA/cm
(10 MGOe) und insbesondere nicht unter 955,2 TA/cm (12 MGOe).
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Beim
erfindungsgemäßen Seltenerd-Verbundmagnet,
der durch Spritzgießformgebung
hergestellt worden ist, beträgt
beispielsweise das magnetische Energieprodukt (BH)max vorzugsweise
nicht weniger als 159,2 TA/cm (2 MGOe) und insbesondere nicht weniger
als 477,6 TA/cm (6 MGOe), bei Formgebung ohne Magnetfeld. Bei Formgebung
unter einem Magnetfeld liegt das magnetische Energieprodukt (BH)max vorzugsweise nicht unter 796 TA/cm (10
MGOe) und insbesondere nicht unter 955,2 TA/cm (12 MGOe).
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Im übrigen unterliegen
die Gestalt, die Abmessungen und dergl. des erfindungsgemäßen Seltenerd-Verbundmagneten keinen
speziellen Beschränkungen.
Bezüglich
der Gestalt kann der Seltenerd-Verbundmagnet
eine beliebige geeignete Gestalt aufweisen, z. B. die Gestalt einer
Säule,
eines Prismas, eines Zylinders (Rings), eines Bogens, einer flachen
Platte und einer gekrümmten
Platte. Ferner kann der Seltenerd-Verbundmagnet beliebige geeignete
Abmessungen, die von großen
Abmessungen bis ultrakleinen Abmessungen reichen, aufweisen.
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Nachstehend
wird die erfindungsgemäße Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung
beschrieben.
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Die
erfindungsgemäße Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung
enthält
vorwiegend das vorstehend beschriebene Seltenerd-Magnetpulver und
das vorstehend beschriebene Bindemittelharz. Die erfindungsgemäße Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung
kann ferner je nach Bedarf ein Antioxidationsmittel, Gleitmittel
und dergl. gemäß den vorstehenden
Ausführungen
enthalten.
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Die
Menge des Seltenerd-Magnetpulvers, die der Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung
zugesetzt wird, wird unter Berücksichtigung
der magnetischen Eigenschaften des erhaltenen Seltenerd-Verbundmagneten
und der Fließfähigkeit
der geschmolzenen Zusammensetzung bei der Formgebungsstufe festgelegt.
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Speziell
beträgt
bei der Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung, die der Verdichtungsformgebung
unterzogen wird, beispielsweise der Gehalt des Seltenerd-Magnetpulvers
in der Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung
vorzugsweise etwa 94–99
Gew.-% und insbesondere etwa 95–99
Gew.-%. Bei einem zu geringen Anteil des Seltenerd-Magnetpulvers
lassen sich die magnetischen Eigenschaften (insbesondere das magnetische
Energieprodukt) nicht verbessern. Umgekehrt wird bei einem zu großen Anteil
des Magnetpulvers das Verhalten sowohl beim Verkneten als auch bei
der Formgebung beeinträchtigt,
was zu Fehlern bei der Formgebung und in extremen Fällen zu
Schwierigkeiten bei der Formgebung und zur Undurchführbarkeit der
Formgebung führt.
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Bei
der Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung, die der Extrusionsformgebung
unterworfen wird, beträgt
beispielsweise der Anteil des Seltenerd-Magnetpulvers in der Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung
vorzugsweise etwa 93–98,5
Gew.-% und insbesondere etwa 94–98
Gew.-%. Bei einem zu geringen Anteil des Magnetpulvers lassen sich
die magnetischen Eigenschaften (insbesondere das magnetische Energieprodukt)
nicht verbessern. Wenn andererseits der Anteil des Magnetpulvers
zu groß ist,
kommt es zu einer relativen Verringerung des Anteils des Bindemittelharzes
und einer Verringerung der Fließfähigkeit
bei der Extrudierstufe, was die Formgebung erschwert bzw. unmöglich macht.
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Bei
der Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung, die der Spritzgießformgebung
unterzogen wird, beträgt
beispielsweise der Anteil des Seltenerd-Magnetpulvers in der Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung
vorzugsweise etwa 77–97,5
Gew.-% und insbesondere etwa 93–97
Gew.-%. Bei einem zu geringen Anteil des Magnetpulvers lassen sich
die magnetischen Eigenschaften (insbesondere das magnetische Energieprodukt)
nicht verbessern. Wenn andererseits der Anteil des Magnetpulvers
zu groß ist,
so kommt es zu einer relativen Verringerung des Anteils des Bindemittelharzes
und die Fließfähigkeit
bei der Spritzgießstufe nimmt
ab, was die Formgebung erschwert bzw. unmöglich macht.
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Bei
Zugabe eines Antioxidationsmittels zur Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung
beträgt
der Anteil des Antioxidationsmittels (Menge des der Zusammensetzung
zugesetzten Antioxidationsmittels) vorzugsweise etwa 0,1–2,0 Gew.-%
und insbesondere etwa 0,3–1,8
Gew.-%. In diesem Fall beträgt
der Anteil des Antioxidationsmittels vorzugsweise etwa 5–120 Gew.-%
und vorzugsweise etwa 15–90
Gew.-%, bezogen auf die Menge des Bindemittelharzes.
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Bei
einem zu geringen Anteil des Antioxidationsmittels ist die Wirkung
zur Verhinderung der Oxidation unzureichend und eine Oxidation des
Magnetpulvers und dergl. lässt
sich nicht in ausreichendem Maße
unterdrücken,
wenn beispielsweise der Anteil des Magnetpulvers hoch ist. Wenn
andererseits der Anteil des Antioxidationsmittels zu groß ist, so
kommt es zu einer relativen Verringerung des Anteils des Bindemittelharzes
und die mechanische Festigkeit des erhaltenen Formkörpers nimmt
tendenziell ab.
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Bei
Zusatz eines Gleitmittels zur Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung
beträgt
der Anteil des Gleitmittels (Menge des der Zusammensetzung zugesetzten
Gleitmittels) vorzugsweise etwa 0,01–0,7 Gew.-% und insbesondere
etwa 0,02–0,5
Gew.-%. Bei einem zu geringen Anteil des Gleitmittels entwickelt
sich die Gleitwirkung nicht in ausreichendem Maße. Bei einem zu großen Anteil
des Gleitmittels kommt es zu einer Verringerung der mechanischen
Festigkeit des erhaltenen Formkörpers.
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Selbstverständlich können erfindungsgemäß die Mengen
des zugesetzten Antioxidationsmittels und Gleitmittels unter der
Untergrenze oder über
der Obergrenze der vorerwähnten
Bereiche liegen oder die Zugabe des Antioxidationsmittels und des
Gleitmittels kann ganz unterbleiben.
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Ferner
kann die Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung mit verschiedenen
anderen Additiven, z. B. einem Formgebungshilfsmittel und einem
Stabilisator, versetzt werden.
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Die
erfindungsgemäße Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung
liegt in Form eines Gemisches des vorstehend beschriebenen Seltenerd-Magnetpulvers
und des Bindemittelharzes vor, wobei je nach Bedarf das vorerwähnte Antioxidationsmittel
und Gleitmittel zugesetzt werden, oder die Zusammensetzung liegt
in der Form vor, die sich nach Verkneten des Gemisches ergibt (d.
h. ein verknetetes Gemisch gemäß den nachstehenden
Ausführungen).
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Der
erfindungsgemäße Seltenerd-Verbundmagnet
wird beispielsweise folgendermaßen
hergestellt.
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Das
Herstellungsverfahren umfasst vorwiegend die nachstehend angegebenen
Stufen.
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(1) Herstellung der Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung
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Die
Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung wird unter Verwendung des
vorstehend beschriebenen Seltenerd-Magnetpulvers und des vorstehend
beschriebenen Bindemittelharzes oder unter zusätzlicher Verwendung des vorstehend
beschriebenen Antioxidationsmittels, Gleitmittels und dergl., die
hinzugefügt
werden, hergestellt.
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Diese
Bestandteile der Zusammensetzung werden je nach Bedarf mit einem
Mischer, z. B. einem Henschel-Mischer, oder einer Bewegungsvorrichtung
vermischt.
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(2) Verkneten
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Die
Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung wird einer Verknetung unterworfen.
Bei der Verknetungsstufe verringert sich die Teilchengröße des Magnetpulvers,
das Magnetpulver, das Bindemittelharz und die übrigen Bestandteile werden
weiter vermischt und eine Harzschicht wird schichtförmig über die
Pulveroberfläche
aufgebracht. Der Knetvorgang wird in ausreichendem Maße durchgeführt, beispielsweise
mit einem Kneter oder dergl., der getrennt von der Formgebungsmaschine
oder in Verbindung damit angeordnet ist. Der Kneter unterliegt keinen
speziellen Beschränkungen,
es kann sich aber um einen absatzweise arbeitenden oder kontinuierlichen
Typ handeln, sofern er die erwünschte
Temperatur und einen zufriedenstellenden Knetvorgang gewährleisten
kann.
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Das
Gemisch wird bei einer Temperatur verknetet, bei der das verwendete
Bindemittelharz zumindest erweicht oder geschmolzen wird, vorzugsweise
bei einer Temperatur, bei der ein Schmelzvorgang erfolgt. Speziell
beträgt
die Knettemperatur vorzugsweise etwa 250–370°C und insbesondere etwa 270–330°C. Durch
Verkneten des Gemisches bei einer derartigen Temperatur wird die Knetwirkung
verstärkt
und der Knetvorgang kann gleichmäßiger innerhalb
einer kürzeren
Zeitspanne zu Ende gebracht werden, als dies beim Verkneten des
Gemisches bei Raumtemperatur der Fall ist. Da ferner der Knetvorgang
bei einer verringerten Viskosität des
Bindemittelharzes durchgeführt
wird, wird das Gemisch in einen Zustand gebracht, bei dem das Bindemittelharz
die Teilchen des Seltenerd-Magnetpulvers bedeckt. Dieser Zustand
trägt dazu
bei, die Porosität
der Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung und des aus der Zusammensetzung
hergestellten Verbundmagneten zu verringern.
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Die
durchschnittliche Verweilzeit des verkneteten Gemisches beträgt vorzugsweise
etwa 1–30
Minuten und insbesondere etwa 2–20
Minuten. Dabei bedeutet die durchschnittliche Verweilzeit des verkneteten Gemisches
einen Wert, der sich ergibt, indem man die Menge des im Kneter befindlichen
gekneteten Gemisches durch die durchschnittliche Strömungsgeschwindigkeit
des gekneteten Gemisches dividiert. Wenn die durchschnittliche Verweilzeit
zu kurz ist, ergibt sich ein unzureichender Knetvorgang. Bei einer
zu langen durchschnittlichen Verweilzeit kommt es zu fortschreitender
Oxidation, Beeinträchtigung
und Denaturierung des verkneteten Gemisches zusammen mit einer mechanischen
Schädigung,
so dass im Formkörper
keine hohe Dichte erreicht werden kann, so dass sich die magnetischen
Eigenschaften nicht verbessern.
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Der
Knetvorgang kann an der Luft durchgeführt werden, wird aber vorzugsweise
unter einem Vakuum oder unter vermindertem Druck (z. B. 1 Pa–0,1 MPa)
oder in einer nicht-oxidierenden Atmosphäre, z. B. in einem Inertgas,
wie Stickstoffgas oder Argongas, durchgeführt.
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(3) Abkühlen des
verkneteten Gemisches
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Nach
dem Verkneten wird das verknetete Gemisch vorzugsweise etwa auf
Raumtemperatur abgekühlt.
Das Abkühlen
wird vorzugsweise unter fortgesetztem Verkneten vorgenommen. Beim
Abkühlen
wird die Bindemittelharzschicht, die auf der Oberfläche der
Magnetpulverteilchen bei der Knetstufe gebildet worden ist, unter
Erstarren fixiert, was die Knetwirkung sicherer macht.
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Die
Abkühlgeschwindigkeit
bei der Stufe der Abkühlung
des verkneteten Gemisches hängt
von der Atmosphäre
ab. In einer nicht-oxidierenden Atmosphäre kann sie relativ gering
sein. Jedoch wird das verknetete Gemisch vorzugsweise so rasch wie
möglich
abgekühlt,
so dass das schichtförmig
auf die Oberfläche
der Magnetpulverteilchen aufgebrachte Bindemittelharz sich rasch
verfestigt. Die Abkühlgeschwindigkeit
unterliegt keinen speziellen Beschränkungen, liegt jedoch vorzugsweise
nicht unter 10°C/sec
und insbesondere nicht unter 50°C/sec.
Bei einer zu niedrigen Abkühlgeschwindigkeit
kommt es zu einer Oxidation und Beeinträchtigung des verkneteten Gemisches
oder zu einem Ausfließen
der Harzschicht an der Oberfläche
der Magnetpulverteilchen, wodurch sich die Knetwirkung verringert.
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(4) Granulation
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Das
erhaltene verknetete Gemisch wird granuliert oder gleichmäßig granuliert,
wodurch man Granalien mit einer vorgegebenen Korngröße erhält. Bei
dieser Stufe lassen sich insbesondere bei der Verdichtungsformgebung
die Formkörpermaterialien
leicht und sicher in eine Form füllen
und die Präzision
bezüglich
der Menge der eingefüllten
Materialien lässt
sich verbessern. Infolgedessen wird die Maßgenauigkeit des erhaltenen
Verbundmagneten erhöht.
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Das
Verfahren zur Durchführung
der Granulation oder gleichmäßigen Granulation
unterliegt keinen speziellen Beschränkungen. Beispielsweise wird
das verknetete Gemisch zu Granalien pulverisiert oder das verknetete
Gemisch wird direkt in eine Granulationsmaschine, z. B. eine Axialdruckgranulationsmaschine,
eingeführt
und sodann abgekühlt.
Die Pulverisierung wird beispielsweise mit einer Kugelmühle, einer
Vibrationsmühle,
einer Pulverisiervorrichtung, einer Strahlmühle oder einer Stiftmühle durchgeführt. Als
Alternative können
sowohl eine Granulationsmaschine als auch eine Pulverisiervorrichtung
in kombinierter Weise verwendet werden.
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Ferner
kann die Korngröße der Granalien
durch Klassieren unter Verwendung eines Siebes oder dergl. eingestellt
werden.
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Die
durchschnittliche Korngröße der Granalien
beträgt
vorzugsweise etwa 10 μm–3 mm, insbesondere etwa
20 μm–1 mm und
ganz besonders etwa 50 μm–200 μm. Wenn die
Korngröße der Granalien
unter 3 mm liegt, so ist es schwierig, die Menge der in die Form
eingefüllten
Granalien fein einzustellen und es ergibt sich eine Beeinträchtigung
der Präzision
der Menge der eingefüllten
Granalien, insbesondere wenn die Größe des geformten Magneten gering
ist, d. h. wenn der Spalt der Form klein ist. Demgemäß lässt sich
dann die Maßgenauigkeit
des erhaltenen Verbundmagneten nicht erhöhen. Wenn andererseits die
durchschnittliche Korngröße der Granalien
unter 10 μm
liegt, so sind derartige Granalien nur schwer oder in aufwändiger Art
und Weise herzustellen (zu granulieren). Ferner ergibt sich bei
einer zu geringen durchschnittlichen Korngröße eine Tendenz dahingehend,
dass Schwierigkeiten beim Einfüllen
der Granalien in die Form entstehen und die Porosität des erhaltenen
Verbundmagneten ansteigt.
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Die
Granalien können
eine gleichmäßige Korngröße aufweisen
oder die Korngröße kann
in gewissem Umfang variieren.
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(5) Formgebung des Verbundmagneten
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Beim
Formgebungsverfahren kann es sich um eine beliebige Verdichtungsformgebung,
Extrusionsformgebung, Spritzformgebung und dergl. handeln. Die Verfahren
unter Anwendung von Verdichtungsformgebung, Extrusionsformgebung
und Spritzgießformgebung
werden nachstehend anhand von typischen Beispielen erläutert.
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(5.1) Verdichtungsformgebung
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Die
erwünschte
Menge der Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung wird in eine Form
einer Verdichtungsformgebungsmaschine eingefüllt und anschließend einer
Verdichtungsformgebung unter einem Magnetfeld (Orientierungsmagnetfeld
beispielsweise 5–20
kOe, wobei die Orientierungsrichtung vertikal, horizontal oder radial
sein kann) oder ohne Magnetfeld unterworfen.
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Die
Verdichtungsformgebung wird beispielsweise als Warmformgebung durchgeführt. Mit
anderen Worten, die Formgebung wird unter Erwärmen der Form so durchgeführt, dass
die Materialtemperatur bei der Formgebungsstufe nicht unter der
Erweichungstemperatur des verwendeten Bindemittelharzes liegt. Speziell wird
die Materialtemperatur bei der Formgebungsstufe vorzugsweise auf
etwa 250–370°C und insbesondere auf
etwa 270–330°C eingestellt.
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Das
Erwärmungsverfahren
unterliegt keinen speziellen Beschränkungen und kann durch Erwärmen mit
einem Brenner, durch elektrische Widerstandsheizung, durch Hochfrequenzheizung,
durch Infrarotbestrahlung, durch Plasmabestrahlung oder dergl. durchgeführt werden.
Je nach der Formgebungsmaschine wird unter diesen Verfahren ein
geeignetes Verfahren ausgewählt.
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Bei
der vorstehend beschriebenen Warmformgebung wird die Fließfähigkeit
des Formgebungsmaterials in der Form verbessert und der Verbundmagnet
lässt sich
mit guter Maßgenauigkeit
unter einem geringeren Formgebungsdruck formen. Speziell kann der
Verbundmagnet unter einem Formgebungsdruck von vorzugsweise nicht
mehr als 500 MPa und insbesondere von nicht mehr als 350 MPa geformt
werden. Somit wird die Formgebung erleichtert und es lassen sich
Verbundmagneten in Formen mit dünnen
Bereichen, wie einem Ring, einer flachen Platte oder einer gekrümmten Platte
(einschließlich
einer langen Platte), in Massenproduktion mit hochwertigen und stabilen
Gestalten und Abmessungen herstellen.
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Ferner
kann bei der Warmformgebung die Porosität des erhaltenen Magneten auch
unter dem vorstehend beschriebenen niederen Formgebungsdruck verringert
werden.
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Ferner
erweist sich bei der Formgebung unter einem Magnetfeld die Warmformgebung
als wirksam in Bezug auf die Erhöhung
der Fließfähigkeit
der Formgebungsmaterialien in der Form, in Bezug auf eine Erleichterung
der Rotation des Magnetpulvers unter dem externen Magnetfeld und
in Bezug auf eine Verbesserung der magnetischen Orientierung. Außerdem wird
die Koerzitivkraft des Seltenerd-Magnetpulvers
aufgrund eines Temperaturanstiegs verringert, was gleichwertig mit
der Tatsache ist, dass ein offensichtlich hohes Magnetfeld angelegt
wird. Infolgedessen lässt
sich das Seltenerd-Magnetpulver
leicht in der gewünschten
Richtung orientieren und die magnetischen Eigenschaften lassen sich
verbessern.
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Der
auf diese Weise hergestellte Formkörper wird nach dem Abkühlen aus
der Form entnommen, wodurch man den erfindungsgemäßen Seltenerd-Verbundmagnet
erhält.
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(5.2) Extrusionsformgebung
-
Die
Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung wird in einem Zylinder einer
Extrusionsformgebungsmaschine geschmolzen, indem man sie auf eine
Temperatur, die nicht unter dem Schmelzpunkt des Bindemittelharzes
liegt, erwärmt.
Die geschmolzene Zusammensetzung wird aus einem Werkzeug der Extrusionsformgebungsmaschine
unter einem Magnetfeld (Orientierungsmagnetfeld mit beispielsweise
10–20
kOe) oder ohne Einwirkung eines Magnetfelds ausgestoßen. Die
Extru sionsformgebung wird als Warmformgebung durchgeführt. Die
Materialtemperatur im Zylinder der Formgebungsstufe wird vorzugsweise
auf etwa 250–370°C und insbesondere
auf etwa 270–330°C eingestellt.
Ferner betragen die Extrusionsgeschwindigkeit vorzugsweise etwa
0,1–10
mm/sec und die Formtemperatur vorzugsweise etwa 200–350°C.
-
Der
Formkörper
wird beispielsweise beim Ausstoßen
der geschmolzenen Zusammensetzung aus dem Werkzeug abgekühlt und
verfestigt. Anschließend
wird der ausgestoßene,
längliche
Formkörper
in geeigneter Weise geschnitten, wobei man den Seltenerd-Verbundmagnet
mit der gewünschten
Gestalt und den gewünschten
Abmessungen erhält.
-
Die
Querschnittgestalt des Seltenerd-Verbundmagneten wird je nach der
Gestalt des gewählten
Werkzeugs (das ein inneres Werkzeug und ein äußeres Werkzeug umfasst) der
Extrusionsformgebungsmaschine festgelegt. Es lassen sich sogar Seltenerd-Verbundmagneten
mit dünnen
Bereichen und unterschiedlichen Querschnittgestalten leicht herstellen.
Ferner lässt
sich durch Einstellen der Schnittlänge des Formkörpers auch
ein langer Magnet herstellen.
-
Mit
dem vorstehend beschriebenen Verfahren ist es möglich, einen Seltenerd-Verbundmagnet
herzustellen, der einen größeren Freiheitsgrad
in Bezug auf die Magnetgestalt, eine bessere Beschaffenheit in Bezug
auf Fließfähigkeit,
Formbarkeit und Maßgenauigkeit
bei einer geringeren Menge an Bindemittelharz aufweist und der sich
für die
kontinuierliche Massenproduktion eignet.
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(5.3) Spritzgießformgebung
-
Die
Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung wird in einem Spitzgießzylinder
einer Spritzgießformgebungsmaschine
unter Erwärmen
auf eine Temperatur, die nicht unter dem Schmelzpunkt des Bindemittelharzes
liegt, geschmolzen. Die geschmolzene Zusammensetzung wird in die
Form der Spritzgießformgebungsmaschine
unter einem Magnetfeld (Orientierungsmagnetfeld mit beispielsweise
6–18 kOe)
oder ohne Anlegen eines Magnetfelds eingespritzt. Die Spritzgießformgebung
wird als Warmformgebung durchgeführt. Die
Materialtemperatur wird bei der Formgebungsstufe im Zylinder auf
vorzugsweise etwa 250–370°C und insbesondere
auf etwa 270–330°C eingestellt.
Ferner betragen der Spritzdruck etwa 30–100 kp/cm2 und
die Formtemperatur vorzugsweise etwa 70–120°C.
-
Anschließend wird
der Formkörper
abgekühlt
und verfestigt, wobei man den Seltenerd-Verbundmagnet mit der angestrebten
Beschaffenheit in Bezug auf Gestalt und Abmessungen erhält. Dabei
beträgt
die Abkühlzeit
vorzugsweise etwa 5–30
Sekunden.
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Die
Gestalt des Seltenerd-Verbundmagneten wird durch die Gestalt der
Form der Spritzgießformgebungsmaschine
festgelegt. Je nach der Form, die für den Hohlraum der Form ausgewählt wird,
können
sogar Seltenerd-Verbundmagneten mit dünnen Bereichen und unterschiedlichen
Querschnittgestalten leicht hergestellt werden.
-
Mit
dem vorstehend beschriebenen Verfahren ist es möglich, einen Seltenerd-Verbundmagnet herzustellen,
der einen größeren Freiheitsgrad
bezüglich
der Magnetgestalt aufweist, als es bei der Extrusionsformgebung
möglich
ist, eine bessere Beschaffenheit in Bezug auf Fließfähigkeit,
Formbarkeit und Maßgenauigkeit bei
einer geringeren Menge an Bindemittelharz aufweist und der sich
für die
Massenproduktion innerhalb einer kürzeren Formgebungszeit eignet.
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Selbstverständlich sind
beim erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung des Seltenerd-Verbundmagneten die Knetbedingungen,
die Formgebungsbedingungen und dergl. nicht auf die vorstehend beschriebenen
Bereiche beschränkt.
-
Ausführungsformen
-
Beispiele 1–10
-
Fünf Arten
von Seltenerd-Magnetpulvern mit den nachstehend angegebenen Zusammensetzungen ➀, ➁, ➂, ➃ und ➄,
drei Arten von Bindemittelharzen A, B und C gemäß den nachstehenden Angaben,
zwei Arten von Antioxidationsmitteln a und b gemäß den nachstehenden Angaben
und zwei Arten von Gleitmitteln I und II gemäß den nachstehenden Angaben
wurden hergestellt. Diese Bestandteile wurden in den in der nachstehenden
Tabelle 1 aufgeführten
vorgegebenen Kombinationen vermischt.
-
Ferner
sind die Mengen des Magnetpulvers, des Bindemittelharzes, des Antioxidationsmittels
und dergl. für
jedes Gemisch (Zusammensetzung) in Tabelle 1 angegeben.
-
Seltenerd-Magnetpulver
-
-
- ➀
- rasch abgekühltes Nd11Pr1FeRestCo5B6-Pulver (durchschnittliche
Teilchengröße = 18 μm)
- ➁
- rasch abgekühltes Nd12FeRestCo3Nb2B6-Pulver
(durchschnittliche Teilchengröße = 20 μm)
- ➂
- Sm(Co0,604Cu0,06Fe0,82Zr0,018)8,3-Pulver
(durchschnittliche Teilchengröße = 10 μm)
- ➃
- Sm2Fe17N3-Pulver (durchschnittliche
Teilchengröße = 3 μm)
- ➄
- anisotropes Nd18FeRestCo11Ga1B8-Pulver
gemäß dem HDDR-Verfahren
(durchschnittliche Teilchengröße = 10 μm)
-
Bindemittelharz
-
-
- A. 100 Gew.-% einer hochmolekularen Verbindung,
die eine Struktureinheit der vorstehenden Formel umfasst (wobei
X: NH-Gruppe, Y: CO-Gruppe, R: (CH2)9 und Ar: p-Phenylengruppe); (Schmelzpunkt:
etwa 308°C).
- B. 100 Gew.-% einer hochmolekularen Verbindung, die ein Copolymeres
aus 90 Mol-% einer ersten Struktureinheit der vorstehenden Formel
(wobei X: NH-Gruppe, Y: CO-Gruppe, R: (CH2)9 und Ar: p- Phenylengruppe) und 10 Mol-% einer zweiten
Struktureinheit der vorstehenden Formel (wobei X: NH-Gruppe, Y: CO-Gruppe,
R: (CH2)CHCH3(CH2)6 und Ar: p-Phenylengruppe)
(Schmelzpunkt: etwa 307°C)
umfasst.
- C. Ein Polymergemisch aus 95 Gew.-% {einer hochmolekularen Verbindung,
die eine erste Struktureinheit der vorstehenden Formel umfasst (wobei
X: NH-Gruppe, Y: CO-Gruppe, R: (CH2)9 und Ar: p-Phenylengruppe)} und 5 Gew.-% {einer
hochmolekularen Verbindung, die ein Copolymeres aus 70 Mol-% einer
dritten Struktureinheit der vorstehenden Formel (X: NH-Gruppe, Y:
CO-Gruppe, R: (CH2)6 und
Ar: p-Phenylengruppe) und 30 Mol-% Polyamid 66 (Schmelzpunkt: etwa
310°C) umfasst.
-
Antioxidationsmittel
-
- a. Hydrazinverbindung (Ciba-Geigy Japan Limited,
Handelsbezeichnung: Irganox MD1024)
- b. Tocopherol
-
Gleitmittel
-
- I. Stearinsäure
- II. Zinkstearat
-
Anschließend wurden
die einzelnen Gemische ausreichend unter Verwendung eines zweiachsigen Axialdruckkneters
vom Schneckentyp (Rotation in einer Richtung, ϕ 15) verknetet
und sodann etwa auf Raumtemperatur abgekühlt, wodurch die Seltenerd-Verbundmagnet-Zusammensetzung
(verknetetes Gemisch oder Masse) erhalten wurde. Die Knetbedingungen
und die Abkühlbedingungen
(Abkühlgeschwindigkeit)
bei diesen Stufen wurden gemäß den Angaben
in Tabelle 2 eingestellt.
-
Anschließend wurde
das verknetete Gemisch mit einer Pulverisiervorrichtung (oder Zerkleinerungsvorrichtung)
zu Granalien mit einer durchschnittlichen Korngröße von etwa 200 μm pulverisiert.
Die Granalien wurden nach Abwiegen in eine Form gefüllt und
einer Warmverdichtungsformgebung mit einer Pressmaschine unterworfen,
wodurch ein Seltenerd-Verbundmagnet erhalten wurde. Die Formgebungsbedingungen
bei dieser Stufe sind in Tabelle 2 aufgeführt. Bei der Formgebung unter
einem Magnetfeld wurde ein vertikales Magnetfeld in der gleichen
Richtung, in der der Verbundmagnet gepresst wurde, angelegt. Dabei
wurde die durchschnittliche Verweilzeit bestimmt, indem man die
Menge des verkneteten Gemisches in der Knetvorrichtung durch die
Fließgeschwindigkeit
pro Zeiteinheit dividierte.
-
Der
erhaltene Verbundmagnet wies eine säulenförmige Gestalt mit den folgenden
Abmessungen (Konstruktionsabmessungen) auf: 10 mm Außendurchmesser
und 7 mm Höhe.
-
Vergleichsbeispiele 1
und 2
-
Als
Vergleichsbeispiel 1 wurde ein Gemisch unter Verwendung eines Bindemittelharzes
hergestellt, das 100 Gew.-% Polyamid 66 (Schmelzpunkt etwa 255°C) und die übrigen in
Tabelle 1 aufgeführten Bestandteile
enthielt. Anschließend
wurde auf ähnliche
Weise wie in den vorstehenden Beispielen ein verknetetes Gemisch
erhalten (bezüglich
der Knetbedingungen und dergl. wird auf Tabelle 2 verwiesen) und
einer Warmverdichtungsformgebung unter den in Tabelle 2 aufgeführten Bedingungen
unterworfen, wodurch ein Seltenerd-Verbundmagnet erhalten wurde.
-
Als
Vergleichsbeispiel 2 wurde ein Gemisch unter Verwendung eines Bindemittelharzes
hergestellt, das 100 Gew.-% Polyamid 12 (Schmelzpunkt etwa 180°C und die übrigen in
Tabelle 1 aufgeführten
Bestandteile enthielt. Anschließend
wurde auf ähnliche
Weise wie in den vorstehenden Beispielen ein verknetetes Gemisch
erhalten (bezüglich
der Knetbedingungen und dergl. wird auf Tabelle 2 verwiesen) und
einer Warmverdichtungsformgebung unter den in Tabelle 2 aufgeführten Bedingungen
unterworfen, wodurch ein Seltenerd-Verbundmagnet erhalten wurde.
-
Beispiele 11–20
-
Seltenerd-Magnetpulver,
Bindemittelharze, Antioxidationsmittel und Gleitmittel wurden hergestellt
und in den in der nachstehenden Tabelle 3 aufgeführten vorgegebenen Kombinationen
vermischt (bezüglich
Einzelheiten der Bestandteile wird auf die vorstehenden Beispiele
verwiesen).
-
Anschließend wurden
verknetete Gemische auf ähnliche
Weise wie in den vorstehenden Beispielen erhalten (bezüglich der
Knetbedingungen und dergl. wird auf Tabelle 4 verwiesen) und einer
Extrusionsformgebung (Extrusionsgeschwindigkeit 3 mm/sec) unter
den in Tabelle 4 aufgeführten
Bedingungen unterworfen, wodurch man Seltenerd-Verbundmagneten erhielt.
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Die
erhaltenen Verbundmagneten wiesen eine zylindrische Gestalt mit
den folgenden Abmessungen (Konstruktionsabmessungen) auf: Außendurchmesser
18 mm, Wandstärke
0,7 mm und Höhe
8 mm.
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Vergleichsbeispiele 3
und 4
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Als
Vergleichsbeispiel 3 wurde ein Gemisch unter Verwendung eines Bindemittelharzes
hergestellt, das 100 Gew.-% Polyamid 66 und die übrigen in Tabelle 3 aufgeführten Bestandteile
enthielt. Anschließend wurde
auf ähnliche
Weise wie in den vorstehenden Beispielen ein verknetetes Gemisch
erhalten (bezüglich der
Knetbedingungen und dergl. wird auf Tabelle 4 verwiesen) und einer
Extrusionsformgebung unter den in Tabelle 4 aufgeführten Bedingungen
unterworfen, wodurch man einen Seltenerd-Verbundmagnet erhielt.
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Als
Vergleichsbeispiel 4 wurde ein Gemisch unter Verwendung eines Bindemittelharzes
hergestellt, das 100 Gew.-% Polyamid 12 und die übrigen in Tabelle 3 aufgeführten Bestandteile
enthielt. Anschließend wurde
auf ähnliche
Weise wie in den vorstehenden Beispielen ein verknetetes Gemisch
erhalten (bezüglich der
Knetbedingungen und dergl. wird auf Tabelle 4 verwiesen) und einer
Extrusionsformgebung unter den in Tabelle 4 aufgeführten Bedingungen
unterworfen, wodurch man einen Seltenerd-Verbundmagnet erhielt.
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Beispiele 21–30
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Seltenerd-Magnetpulver,
Bindemittelharze, Antioxidationsmittel und Gleitmittel wurden hergestellt
und in den in der nachstehenden Tabelle 5 aufgeführten vorgegebenen Kombinationen
vermischt (bezüglich
Einzelheiten der Bestandteile wird auf die vorstehenden Beispiele
verwiesen).
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Sodann
wurden verknetete Gemische auf ähnliche
Weise wie in den vorstehenden Beispielen erhalten (bezüglich der
Knetbedingungen und dergl. wird auf Tabelle 6 verwiesen) und einer
Spritzgießformgebung
unter den in Tabelle 6 aufgeführten
Bedingungen unterworfen, wodurch man Seltenerd-Verbundmagneten erhielt.
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Die
erhaltenen Verbundmagneten wiesen eine zylindrische Gestalt mit
den folgenden Abmessungen (Konstruktionsabmessungen) auf: Außendurchmesser
20 mm, Wandstärke
1,0 mm und Höhe
10 mm.
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Vergleichsbeispiele 5
und 6
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Als
Vergleichsbeispiel 5 wurde ein Gemisch unter Verwendung eines Bindemittelharzes
hergestellt, das 100 Gew.-% Polyamid 66 und die übrigen in Tabelle 5 aufgeführten Bestandteile
enthielt. Anschließend wurde
auf ähnliche
Weise wie in den vorstehenden Beispielen ein verknetetes Gemisch
erhalten (bezüglich der
Knetbedingungen und dergl. wird auf Tabelle 6 verwiesen) und unter
den in Tabelle 6 aufgeführten
Bedingungen einer Spritzgießformgebung
unterzogen, wodurch man einen Seltenerd-Verbundmagnet erhielt.
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Als
Vergleichsbeispiel 6 wurde ein Gemisch unter Verwendung eines Bindemittelharzes
hergestellt, das 100 Gew.-% Polyamid 12 und die übrigen in Tabelle 5 aufgeführten Bestandteile
enthielt. Anschließend wurde
auf ähnliche
Weise wie in den vorstehenden Beispielen ein verknetetes Gemisch
erhalten (bezüglich der
Knetbedingungen und dergl. wird auf Tabelle 6 verwiesen) und einer
Spritzgießformgebung
unter den in Tabelle 6 aufgeführten
Bedingungen unterworfen, wodurch man einen Seltenerd-Verbundmagnet
erhielt.
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Bewertung
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Die
Zusammensetzungen und die verschiedenen Eigenschaften der Verbundmagneten
der Beispiele 1–30
und der Vergleichsbeispiele 1–6
sind in den nachstehenden Tabellen 7–9 aufgeführt. Die verschiedenen Eigenschaften
in den Tabellen wurden auf folgende Weise bewertet.
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Maximales
magnetisches Energieprodukt
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Das
maximale magnetische Energieprodukt (BH)max wurde
bestimmt, indem man den Verbundmag net in Richtung seiner Höhe magnetisierte
und eine BH-Kurve mit einem aufzeichnenden Gleichstrom-Kraftflussmessgerät der Fa.
Toei Mfg. Co., Ltd., maß.
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Dichte
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Die
Dichte wurde gemäß dem Unterwasserverfahren
von Archimedes gemessen.
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Porosität
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Die
Porosität
wurde gemäß der folgenden
Berechnungsformel auf der Basis der Differenz zwischen einer Dichte,
die aus der Dichte jedes einzelnen Bestandteils und dessen Mischungsverhältnis berechnet
wurde, und einer tatsächlichen
Dichte, die auf die nachstehend angegebene Weise gemessen wurde,
berechnet:
Porosität
= 1 – (tatsächliche
Dichte/berechnete Dichte)
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Mechanische Festigkeit
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Die
mechanische Festigkeit wurde bewertet, indem man einen Prüfkörper von
3 mm Höhe
aus dem erhaltenen Verbundmagnet ausschnitt und den Prüfkörper einem
Scherpressvorgang (gemäß Standard EMAS7006
der Japan Electronic Material Association) unterwarf.
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Wärmebeständigkeit
-
Die
Wärmebeständigkeit
wurde bewertet, indem man den erhaltenen Seltenerd-Verbundmagnet
magnetisierte, ihn unter Hochtemperaturbedingungen (100 Stunden
bei 180°C)
brachte und anschließend
die Veränderungen
des Gesamtflusses (irreversibler Demagnetisierungsfaktor) vor und
nach dem Test maß sowie die
Veränderungen
der Abmessungen, d. h. Außendurchmesser
und Höhe,
bestimmte. Die gemessenen Veränderungen
wurden gemäß den vier
Bewertungskriterien ⊙,
O, Δ und
x bewertet, wobei ⊙ die
kleinste Veränderung
und x die größte Veränderung
darstellte.
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Formbeständigkeit
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Die
Formbeständigkeit
wurde bewertet, indem man den erhaltenen Seltenerd-Verbundmagnet
100 Stunden in eine Umgebung von hoher Temperatur und hoher Feuchtigkeit
(80°C, 90%
relative Feuchtigkeit) brachte und anschließend die Veränderungsraten
der Abmessungen, d. h. Außendurchmesser
und Höhe (10-Punkt-Messung)
maß. Die
gemessenen Veränderungen
wurden mit den vier Bewertungskriterien ⊙, O, Δ und x bewertet, wobei ⊙ die kleinste
Veränderung
und x die größte Veränderung
darstellte.
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Korrosionsbeständigkeit
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Die
Korrosionsbeständigkeit
wurde bewertet, indem man mit dem erhaltenen Seltenerd-Verbundmagnet
unter Bedingungen von 60°C
und 95% relativer Feuchtigkeit unter Verwendung einer thermo-hygrostatischen
Kammer einen Beschleunigungstest durchführte und anschließend die
Zeitspanne bis zum Auftreten von Rost bestimmte. Die gemessene Zeitspanne
wurde gemäß den vier
Bewertungskriterien ⊙,
O, Δ und
x bewertet, wobei ⊙ die
längste
Zeit und x die kürzeste
Zeit darstellte.
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Wie
aus den Tabellen 7–9
ersichtlich ist, wiesen die einzelnen Seltenerd-Verbundmagneten
der Beispiele 1–30
eine geringe Porosität
und eine hohe mechanische Festigkeit auf und erwiesen sich in Bezug
auf magnetische Eigenschaften (maximales magnetisches Energieprodukt),
Wärmebeständigkeit,
Formbeständigkeit
und Korrosionsbeständigkeit
als hervorragend. Ferner zeigten die einzelnen Verbundmagneten trotz
ihres geringen Gehalts an Bindemittelharz eine gute Verformbarkeit.
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Ferner
wurden Seltenerd-Verbundmagneten mit hervorragenden Eigenschaften
in den Beispielen 4 und 7–10
unter einem geringeren Formgebungsdruck erhalten, wobei die Herstellung
durch Verdichtungsformgebung erfolgte und ein Gleitmittel enthalten
war.
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Auf
der anderen Seite erwiesen sich die Seltenerd-Verbundmagneten der
Beispiele 1–6
in Bezug auf mechanische Festigkeit, Wärmebeständigkeit, Formbeständigkeit
und Korrosionsbeständigkeit
als unterlegen, was auf die speziellen Eigenschaften der verwendeten
Bindemittelharze zurückzuführen war.
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Wie
vorstehend ausgeführt,
lässt sich
erfindungsgemäß ein Seltenerd-Verbundmagnet
bereitstellen, der selbst bei einem kleineren Anteil an Bindemittelharz
eine überlegene
Verformbarkeit aufweist, hochwertige magnetische Eigenschaften und
eine hohe mechanische Festigkeit zeigt und sich in Bezug auf Wärmebeständigkeit,
Formbeständigkeit
und Korrosionsbeständigkeit
als überlegen
erweist.
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Gewerbliche
Verwertbarkeit
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Da
der erfindungsgemäße Seltenerd-Verbundmagnet
hochwertige magnetische Eigenschaften aufweist und sich in Bezug
auf Formbeständigkeit
und Wärmebeständigkeit
hervorragend verhält,
kann er nicht nur bei üblichen
Anwendungen eingesetzt werden, sondern auch in Vorrichtungen und
Teilen, die unter einer Hochtemperaturumgebung eingesetzt werden,
sowie in Vorrichtungen und Teilen (z. B. in einem Hochleistungsmotor
mit hohem Drehmoment), die Wärme
erzeugen und die unter Hochtemperaturbedingungen gelangen.
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