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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft Filme mit geringer Dielektrizitätskonstante,
die zur Verwendung in flexiblen Schaltungsanwendungen geeignet sind,
und insbesondere das chemische Ätzen
von flexiblen Verbundwerkstoffen, die Flüssigkristallpolymer-(LCP)Filme
aufweisen.
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Allgemeiner
Stand der Technik
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Ein
dicker Leiterbildfilm aus geätzten
Kupfer oder gedruckten Polymer über
einer Polymerfilmbasis kann als flexible Schaltung oder flexible
gedruckte Verdrahtung bezeichnet werden. Wie der Name andeutet, können flexible
Schaltungen bewegt, verbogen oder verdreht werden, ohne dass die
Leiterbahnen beschädigt werden,
um Konformität
mit verschiedenen Formen und einzigartigen Bausteingrößen zu ermöglichen.
Ursprünglich
dafür entwickelt,
voluminöse
Kabelnetze zu ersetzen, stellen flexible Schaltungen häufig die
einzige Lösung
für die
Miniaturisierung und Bewegung dar, die für derzeitige, auf dem neuesten
Stand befindendliche elektronische Baugruppen benötigt werden.
Dünn, leichtgewichtig
und ideal für
komplizierte Bauelemente reichen Ausgestaltungslösungen flexibler Schaltungen
von einseitigen Leiterbahnen bis zu komplexen, mehrschichtigen dreidimensionalen
Bausteinen.
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Häufig verwendete
dielektrische Filmbasismaterialien für flexible elektronische Baugruppen
umfassen Polyimid, Polyesterterephthalat, Aramid mit statistischer
Faserorientierung und Polyvinylchlorid. Veränderungen bei der Ausgestaltung
elektronischer Geräte
erzeugen den Bedarf an neuen Materialien mit Eigenschaften, die
das elektrische Verhalten und die Verarbeitungsfähigkeiten der vorher aufgelisteten Substrate übertreffen.
Zum Beispiel ermöglicht
eine geringere Dielektrizitätskonstante
eine schnellere Übertragung
der elektrischen Signale, gutes thermisches Verhalten erleichtert
das Kühlen
für einen
Baustein, eine höhere
Glasübergangs-
oder Schmelztemperatur verbessert das Verhalten des Bausteins bei
höherer
Temperatur und geringere Feuchtigkeitsaufnahme führt zu Signal- und Datenverarbeitung
bei höheren
und höheren
Frequenzen.
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Polyimidfilm
ist ein häufig
verwendetes Substrat für
flexible Schaltungen, die die Anforderungen von komplexen, auf dem
neuesten Stand befindlichen elektronischen Baugruppen erfüllen. Der
Film weist ausgezeichnete Eigenschaften, wie thermische Stabilität, geringe
Dielektrizitätskonstante,
auf, stellt jedoch einen beschränkenden
Faktor in Bezug auf weitere Steigerung der Geschwindigkeit oder
Frequenz, bei der elektronische Komponenten funktionieren können, dar.
Ein Haupthindernis für
weiteren Fortschritt bei Verwendung von Polyimidfilm betrifft die
Art und Weise, auf die Polyimid Feuchtigkeit zu Konzentrationen,
die das Verhalten von Hochfrequenzgeräten beeinträchtigen, aufnimmt. Die Funktion
bei höheren
Frequenzen erfordert die Identifizierung oder Entwicklung von Substratmaterialien
mit geringerer Neigung zur Feuchtigkeitsaufnahme.
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Flüssigkristallpolymer-(LCP)Filme
stellen geeignete Materialien als Substrate für flexible Schaltungen mit
verbessertem Hochfrequenzverhalten dar. Sie weisen im Allgemeinen
einen geringeren Dielektrizitätsverlust
auf und nehmen weniger Feuchtigkeit auf als Polyimidfilme. Diese
vorteilhaften Eigenschaften von Flüssigkristallpolymeren waren
vorher bekannt, Schwierigkeiten bei der Verarbeitung verhinderten
jedoch die Anwendung von Flüssigkristallpolymeren
in komplexen elektronischen Baugruppen.
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Die
Entwicklung von multiaxialen, z.B. biaxialen, Filmverarbeitungsverfahren
erweiterte die Verwendung von Flüssigkristallpolymerfilmen
für flexible
Schaltungsanwendungen. US-Patentschrift Nr. 4,975,312 beschreibt
ein Leiterplattensubstrat, das aus einem multiaxial orientierten
thermotropen Flüssigkristallpolymerfilm
mit einem maßgeschneiderten
thermischen Ausdehnungskoeffizienten in der X-Y-Richtung und einer Dicke von nicht mehr
als etwa 100 μm
hergestellt wurde. Materialien dieser Art bieten mehrere potentielle
Vorteile gegenüber
Polyimidfilmen als Flex-Schaltungssubstrate. Solche potentiellen
Vorteile führten
zur Verwendung von verfügbaren
Verarbeitungsverfahren zur Produktion von einschichtigen oder mehrschichtigen
Schaltungsstrukturen, die von einer oder mehreren Schichten eines
Flüssigkristallfilmsubstrats
getragen werden. Eine mehrschichtige flexible Schaltung ist eine
Kombination aus drei oder mehr Schichten einseitiger oder doppelseitiger
flexibler Schaltungen, die zusammenlaminiert und mit Hilfe von Bohren
und Metallisieren bearbeitet werden, um metallisierte Durchgangslöcher zu
bilden. Dies erzeugt Leiterbahnen zwischen den verschiedenen Schichten,
ohne dass mehrfache Lötarbeitsgänge verwendet
werden müssen.
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Der
Verweis auf Bohren zur Bildung von Durchgangslöchern reflektiert die Betonung
physikalischer Methoden, wie mechanisches Bohren, Stanzen, Laserablation
und Plasmabohren, für
die Bildung von Vias und dazugehörigen
Schaltungsmerkmalen in Flüssigkristallpolymerfilmen.
Eine Alternative zu herkömmlichem Bohren
und zugehörigen
Verfahren zur Lochbildung in flexiblen Schaltungssubstraten wurde
von Yamaichi Corporation als Y-FLEXTM eingeführt. Y-FLEXTM beschreibende Informationen stellen sie
als eine flexible Leiterplatte mit Mikro-Vias dar, die LCP-Harzisolierungsmaterial
verwendet und eine interne leitfähige
Kontakthöcker-Schichtverbindung
einsetzt.
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Der
Zusammenschluss von Y-FLEXTM-Mehrschichtschaltungen
erfolgt durch leitfähige
Kontakthöcker, die
durch isolierende LCP-Schichten dringen, ohne dass Durchgangslöcher notwendig
sind.
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Obwohl
die verschiedenen oben zusammengefassten physikalischen Verfahren
Löcher
und dazugehörige
geformte Hohlräume
in LCP produzieren, gibt es keine Berichte über chemische Verfahren zur
Produktion flexibler Schaltungen unter Verwendung von Flüssigkristallpolymersubstraten.
Chemische Ätzmittellösungen für Polyimidsubstrate
sind für
die Produktion von polyimidbasierenden flexiblen Schaltungen bekannt.
Wie in der europäischen
Patentanmeldung Nr.
EP
0832918 A1 gezeigt, gibt es jedoch keine einzige Ätzmittelzusammensetzung,
die in der Lage ist, die Entwicklung von Schaltungsmerkmalen in
allen Arten von Polyimid zu bewirken. Es hat den Anschein, dass
die Auswahl der Ätzmittellösungen von
den Materialien abhängt,
die zur Herstellung eines bestimmten Polyimids verwendet werden.
Wässrig
entwickelbare Photoresists zersetzen sich auch unter dem starken
Angriff der Ätzmittelzusammensetzungen,
die in der veröffentlichten
Anmeldung (
EP 0832918 )
beschrieben sind.
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JP 10 168577 A steht
in Zusammenhang mit einem Verfahren zur Herstellung von metallisierten
Teilen, die hohe Wärmebeständigkeit
aufweisen und in einem Hochtemperatur-Lötprozess kein Ablösen generieren.
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EP-A-0614328
offenbart eine mehrschichtige Schaltungskomponente mit einer dreidimensionalen Schaltungsgruppe.
Leitfähige
Schaltungen werden auf der Seite des primären geformten Produkts, das
aus thermoplastischem oder wärmehärtbarem
Harz geformt ist, gebildet, die an einer sekundären Spritzgußform befestigt
ist. Durchgangslöcher
werden durch Bohren an bestimmten Stellen der Schaltungen der Schichten hergestellt.
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Da
sie geringere Löslichkeit
als Polyimidfilme aufweisen, können
Flüssigkristallpolymerfilme
nicht effektiv unter Verwendung von chemischen In-line-Systemen und bekannten Ätzmittelzusammensetzungen
verarbeitet werden. Es gibt keine Berichte über chemisches Ätzen von
Flüssigkristallpolymerfilmen,
um Durchgangslöcher
zu bilden. Chemisches Ätzen
zum Bilden von Durchgangslöchern
ist vorteilhaft, da es zur Bildung von trägerlosen oder freitragenden
Anschlussstrukturen führt,
die nicht durch herkömmliche
physikalische Verfahren produziert werden können.
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Da
einige Schritte des physikalischen Bohrens und dazugehöriger Prozesse
gewöhnlich
teure Ausrüstungen
involvieren, die nicht Teil der Hauptproduktionsanlage für flexible
Schaltungen sind, besteht ein Bedarf an einem kostengünstigeren
Verfahren zur Produktion flexibler Schaltungen unter Verwendung
von Flüssigkristallpolymersubstraten.
Ein weiterer Vorteil wäre
die Bereitstellung von flexiblen Schaltungen, die trägerlose Anschlüsse aufweisen.
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Kurzdarstellung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren unter Verwendung einer
chemischen Lösung
auf wässriger
Basis zum steuerbaren Ätzen
von Durchgangslöchern
und anderen dazugehörigen
geformten Hohlräumen
in Filmen, die Flüssigkristallpolymere
(LCP) als flexible Schaltungssubstrate aufweisen, bereit. LCP-Filme können bei
Geschwindigkeiten geätzt
werden, die die übertreffen,
die gegenwärtig
mit Kapton-Polyimidfilmen erreichbar sind. Dies resultiert aus dem
Anpassen der Zusammensetzung der chemischen Ätzlösung. Das neue Ätzmittel
ermöglicht
die alternative Verwendung von LCP-Film, um Polyimid als ein ätzbares
Substrat zur Herstellung von Flex-Schaltungen, insbesondere Hochleistungs-Flex-Schaltungen,
zu ersetzen. Chemisch geätzte
flexible LCP-Schaltungen erfüllen
die Anforderungen komplizierterer elektronischer Baugruppen und werden
damit neue Chancen gerecht, die außerhalb der Fähigkeiten
von Polyimid- und LCP-Film, der unter Verwendung von Bohren, Laserablation
und dazugehörigen
herkömmlichen
physikalischen Verfahren verarbeitet wurden, bestehen.
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Die
hochalkalische Entwicklerlösung,
die hierin als Ätzmittel
bezeichnet wird, weist ein Alkalimetallsalz und einen Lösungsvermittler
auf. Eine Lösung
eines Alkalimetallsalzes allein kann als ein Ätzmittel für Polyimid verwendet werden,
ist jedoch zum Entwickeln von LCP in Abwesenheit des Lösungsvermittlers
nicht fähig.
Der Lösungsvermittler
ist typischerweise eine Aminverbindung, vorzugsweise ein Alkanolamin.
Die Wirksamkeit eines Amins in einer Ätzmittellösung gemäß der vorliegenden Erfindung
hängt von
seiner Verwendung mit einem relativ engen Konzentrationsbereich
von Alkalimetallsalzen ab, die ein Alkalimetallhydroxid, insbesondere
Kaliumhydroxid, umfassen. Dies deutet darauf hin, dass zum Entwickeln
von auf Flüssigkristallpolymeren
basierenden Flex-Schaltungen ein Doppelmechanismus am Werke ist,
d.h. das Amin fungiert als ein Lösungsvermittler
für das
LCP, jedoch vorzugsweise innerhalb eines begrenzten Konzentrationsbereiches
von Alkalimetallsalz in wässriger
Lösung.
Die Entdeckung einer begrenzten Auswahl an Ätzmittellösungen ermöglicht die Herstellung von
flexiblen gedruckten Schaltungen mit fein strukturierten Merkmalen,
die vorher unter Verwendung gegenwärtiger Bohr-, Stanz- oder Laserablationsverfahren
nicht erreichbar war. Die Verwendung von wässrigen Ätzmittellösungen und Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung produzierte flexible Schaltungen, die trägerlose
Anschlüsse
(auch als freitragende Anschlüsse
bekannt) und Vias mit gewinkelten Seitenwänden, die nicht unter Verwendung der
vorher erwähnten
physikalischen Verfahren erzielt werden können, aufweisen.
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Die
Erfindung umfasst ein Verfahren zum Ätzen eines Leiterbildes in
ein Flüssigkristallpolymer.
Geeignete Verfahrenschritte umfassen: Bereitstellen eines Flüssigkristallpolymers;
Auftragen einer Photoresistschicht auf das Flüssigkristallpolymer; Einwirkenlassen
eines Strahlenbilds auf den Photoresist, um Teile des Photoresists,
die der Strahlung ausgesetzt sind, zu vernetzen und Verwenden einer
Entwicklerlösung,
um unbelichteten Photoresist zu entfernen. Dies legt Teile des Flüssigkristallpolymers
frei, die durch Kontakt bei einer Temperatur von etwa 50°C bis etwa
120°C mit
einer Ätzmittelzusammensetzung,
die eine Lösung
von etwa 35 Gew.-% bis etwa 55 Gew.-% eines Alkalimetallsalzes in
Wasser und von etwa 10 Gew.-% bis etwa 35 Gew.-% eines Lösungsvermittlers,
der in der Lösung
gelöst
ist, aufweist, geätzt
werden können.
Die Ätzmittelzusammensetzung ätzt vorher
nicht freigelegte Teile des Flüssigkristallpolymers,
entweder durch Eintauchen in das Ätzmittel oder unter Verwendung
von Sprühätzverfahren.
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Wie
hierin verwendet, beziehen sich alle Mengen, die als prozentuale
Anteile enthalten sind, auf Gewichtsprozent einer bestimmten Komponente.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Filmsubstrat für flexible Schaltungen bereit,
das in der Lage ist, bei höheren
Frequenzen als gegenwärtig
erhältliche
Flex-Schaltungssubstrate,
insbesondere Polyimidfilme wie KAPTONTM und
APICALTM, zu funktionieren. Die Erreichung
von Leistung bei höheren
Frequenzen als Antwort auf das Verlangen nach schnelleren elektronischen
Bauelementen resultierte aus der allmählichen Entwicklung von Verfahren
zum Verarbeiten von Flüssigkristallpolymeren,
die früher
einmal als relativ schwer zu bewältigen
galten. Eine Verfahrensentwicklung, die in US-Patentschrift 4,975,312 beschrieben
ist, stellte multiaxial (z.B, biaxial) orientierte thermotrope Polymerfilme
aus im Handel erhältlichen
Flüssigkristallpolymeren (LCP),
die durch die Markennamen VECTRA® (auf
Naphthalen basierend, erhältlich
von Hoechst Celanese Corp) und XYDAR® (auf
Biphenol basierend, erhältlich
von Amoco Performance Products) gekennzeichnet sind, bereit. Multiaxial
orientierte LCP-Filme dieser Art stellen geeignete Substrate für flexible
gedruckte Schaltungen und Schaltungsverbindungen dar. Charakteristiken
von LCP-Filmen umfassen
elektrische Isolation, Feuchtigkeitsaufnahme unter 0,5% bei Sättigung,
ein thermischer Ausdehnungskoeffizient, der dem des Kupfers, das
für metallisierte
Durchgangslöcher
verwendet wird, nahe kommt, und eine Dielektrizitätskonstante, die
3,5 über
den funktionellen Frequenzbereich von 1 kHz bis 45 GHz nicht überschreiten
sollte.
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Die
Entwicklung von multiaxial orientierten LCP-Filmen, obwohl sie ein
Filmsubstrat für
flexible Schaltungen bereitstellt, unterlag Beschränkungen
in Bezug auf Verfahren zur Bildung solcher flexibler Schaltungen. Eine
wichtige Beschränkung
war das Fehlen eines chemischen Ätzverfahrens
zur Verwendung mit LCP. Ohne dieses Verfahren können komplexe Schaltungsstrukturen
wie trägerlose,
freitragende Anschlüsse
oder Durchgangslöcher
oder Vias mit gewinkelten Seitenwänden in einem Entwurf einer
gedruckten Schaltung nicht enthalten sein.
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Weiterentwicklungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung stellen jetzt eine chemische Lösung auf wässriger Basis zum gesteuerten Ätzen von
trägerlosen
Anschlüssen,
Durchgangslöchern
mit gewinkelten Seitenwänden
und anderen geformten Hohlräumen
in Filmen, die multiaxial orientierte, thermotrope Flüssigkristallpolymere
als flexible Schaltungssubstrate aufweisen, bereit. Nach der Bearbeitung
durch chemisches Ätzen
besitzen flexible Schaltungen unter Verwendung von LCP-Filmsubstraten alle
Vorteile von ähnlich
bearbeiteten Polyimidfilmen, mit den zusätzlichen Vorteilen der Funktion
bei höheren
Frequenzen zusammen mit, und aufgrund von, geringerer Feuchtigkeitsaufnahme.
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Flexible
Schaltungsstrukturen gemäß der vorliegenden
Erfindung resultieren aus dem Ätzen
eines LCP-Polymerfilms
während
des Kontakts des Films mit einem wässrigen alkalischen Ätzmittel
bei einer Temperatur von 50°C
(122°F)
bis 120°C
(248°F).
Die Bildung von trägerlosen
Anschlüssen,
Durchgangslöchern und
anderen Schaltungsmerkmalen in dem LCP-Film erfordert den Schutz
von Teilen des polymeren Films unter Verwendung einer Maske aus
einem photovernetzten, negativ wirkenden, wässrig verarbeitbaren Photoresist.
Während
des Ätzprozesses
weist der Photoresist im Wesentlichen kein Quellen oder Delaminierung
von dem LCP-Polymerfilm auf.
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Negative
Photoresists, die zur Verwendung mit Flüssigkristallpolymeren gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet sind, umfassen negativ wirkende, wässrig entwickelbare
Photopolymerzusammensetzungen wie die, die in den US-Patentschriften
Nr. 3,469,982, 3,448,098, 3,867,153 und 3,526,504 offenbart sind.
Solche Photoresists weisen mindestens eine Polymermatrix mit vernetzbaren
Monomeren und einem Photoinitiator auf. Polymere, die typischerweise
in Photoresists verwendet werden, umfassen Copolymere von Methylmethacrylat,
Ethylacrylat und Acrylsäure,
Copolymere von Styren und Maleinsäureanhydridisobutylester und desgleichen.
Vernetzbare Monomere können
Multiacrylate wie Trimethylolpropantriacrylat sein.
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Im
Handel erhältliche,
wasserbasierende, z.B. natriumcarbonatentwickelbare, negativ wirkende
Photoresists, die gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden, umfassen Polymethylmethacrylate wie RISTON-Photoresistmaterialien,
z.B. RISTON 4720, erhältlich
von duPont de Nemours and Co. Andere nützliche Beispiele umfassen
AP850, erhältlich
von LeaRonal Inc., und PHOTEC HU350, erhältlich von Hitachi Chemical
Co. Ltd. Photoresistzusammensetzungen mit dem Handelsnamen AQUAMER
sind von Hercules Inc. erhältlich.
Es gibt mehrere Reihen von AQUAMER-Photoresists, die die „SF"- und „CF"-Reihen umfassen, wobei
SF120, SF125 und CF2,0 repräsentativ
für diese
Materialien sind.
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Polyimidfilme
können
unter Verwendung von Lösungen
von Kaliumhydroxid allein geätzt
werden, wie in der im gemeinsamen Besitz befindlichen US-Patentschrift
5,227,008 beschrieben. Flüssigkristallpolymere werden
jedoch von Kaliumhydroxid nicht angegriffen und erfordern hochalkalische
wässrige Ätzmittellösungen gemäß der vorliegenden
Erfindung, die wasserlösliche
Salze von Alkalimetallen und Ammoniak in Kombination mit einem Lösungsvermittler
für den
LCP-Film aufweisen, Geeignete wasserlösliche Salze umfassen Kaliumhydroxid
(KOH), Natriumhydroxid (NaOH), substituierte Ammoniumhydroxide,
wie Tetramethylammoniumhydroxid und Ammoniumhydroxid. Basen mit
geringer Wasserlöslichkeit
wie Lithiumhydroxid, Aluminiumhydroxid und Calciumhydroxid sind
in den Verfahren der Erfindung aufgrund von Lösungssättigung unterhalb nützlicher Konzentrationen
nicht nützlich.
Nützliche
Konzentrationen der Ätzlösungen variieren
in Abhängigkeit
von der Dicke des zu ätzenden
LCP-Films sowie der Art und Dicke des gewählten Photoresists. Typische
nützliche Konzentrationen
liegen im Bereich von 35 Gew.-% bis 55 Gew.-%, vorzugsweise von
40 Gew.-% bis 50 Gew.-% eines geeigneten Salzes und von 10 Gew.-%
bis 35 Gew.-%, vorzugsweise von 15 Gew.-% bis 30 Gew.-% eines Lösungsvermittlers.
Die Verwendung von KOH wird zum Produzieren einer hochalkalischen
Lösung
bevorzugt, da KOH-haltige Ätzmittel
optimal geätzte
Merkmale in der kürzesten
Zeitspanne bereitstellen. Eine sehr bevorzugte Ausführungsform
verwendet Kaliumhydroxid bei einer Konzentration von 43 Gew.-% bis 48
Gew.-%.
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Lösungsvermittler
für Ätzmittellösungen gemäß der vorliegenden
Erfindung können
aus Aminen, die Ethylenamin, Propylendiamin und desgleichen umfassen,
und Alkanolaminen, wie Ethanolamin, Propanolamin und desgleichen,
ausgewählt
werden. Unter den Ätzbedingungen
werden nicht maskierte Bereiche eines LCP-Filmsubstrats durch die
Wirkung des Lösungsvermittlers
in Gegenwart einer ausreichend konzentrierten wässrigen Lösung von z.B. einem Alkalimetallsalz
löslich.
Die Zeit, die zum Ätzen
erforderlich ist, hängt
von der Art und Dicke des zu ätzenden
Films ab und beträgt
typischerweise 30 Sekunden bis 10 Minuten. Bei Verwendung einer
bevorzugten Ätzmittellösung aus
konzentriertem KOH und Ethanolamin beträgt die Ätzzeit für einen 50 μm (2,0 mil) dicken LCP-Film
30 Sekunden bis 240 Sekunden. Die Ätzlösung befindet sich im Allgemeinen
bei einer Temperatur von 50°C
(122°F)
bis 120°C
(248°F),
vorzugsweise von 70°C
(160°F)
bis 95°C (200°F).
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
eine Veränderung
der Kontur von Durchgangslöchern,
Vias und Sacklöchern
in Abhängigkeit
von der Konzentration des Lösungsvermittlers
in dem Ätzmittel
und der Ätztemperatur.
Eine Ätzmittellösung, die
10 Gew.-% bis 15 Gew.-% Ethanolamin enthält, stellt einen Durchgangslochwinkel
von etwa 25° bis
etwa 35° bereit,
während
eine Ethanolaminkonzentration von 15 Gew.-% bis 30 Gew.-% in der Ätzmittellösung einen
Durchgangsloch-Seitenwandwinkel
von etwa 35° bis
etwa 45° bereitstellt. Der
Seitenwandwinkel verändert
sich auch derartig mit der Alkalimetallhydroxidkonzentration in der Ätzmittellösung, dass über den
Konzentrationsbereich von 35 Gew.-% KOH bis 55 Gew.-% KOH sich der
Winkel der Seitenwand von etwa 25° bis
etwa 55° verändert. Modifizierung
des Winkels der Seitenwand ist unter Verwendung von Bohren, Stanzen
oder Laserablation nicht möglich.
In diesen letzteren Fällen
sind die Wände
der Durchgangslöcher
im Wesentlichen parallel.
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Die
Herstellung von flexiblen Schaltungen gemäß der vorliegenden Erfindung
weist den Schritt des Ätzens
auf, der zusammen mit verschiedenen bekannten Vorätz- und Nachätzverfahren
verwendet werden kann. Die Reihenfolge solcher Verfahren kann, wie
für die
bestimmte Anwendung gewünscht,
variiert werden. Eine typische Reihenfolge der Schritte kann wie
folgt beschrieben werden:
wässrig
verarbeitbare Photoresists werden über beide Seiten eines Substrats
mit einer Polymerfilmseite und einer Kupferseite (erhältlich von
W. L. Gore and Assoc. aus Japan und Kuraray Corp. aus Japan) unter
Verwendung von Standardlaminierverfahren laminiert. Typischerweise
weist das Substrat eine Polymerfilmschicht von 25 μm bis 125 μm auf, wobei
die Kupferschicht 1 μm
bis 5 μm
dick ist.
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Die
Dicke des Photoresist beträgt
25 μm bis
50 μm. Nach
bildweisem Einwirkenlassen von Ultraviolettlicht oder desgleichen
auf den Photoresist durch eine Maske auf beiden Seiten werden die
belichteten Teile des Photoresists durch Vernetzen unlöslich. Der
Resist wird dann durch Entfernung des unbelichteten Polymers mit
einer verdünnten
wässrigen
Lösung,
z.B. einer 0,5–1,5%igen
Natriumcarbonatlösung,
entwickelt, bis auf beiden Seiten des Laminats gewünschte Leiterbilder
erhalten werden. Die Kupferseite des Laminats wird dann weiter zur
gewünschten
Dicke metallisiert. Chemisches Ätzen
des LCP-Films wird dann durch Einbringen des Laminats in ein Ätzmittellösungsbad,
wie vorher beschrieben, bei einer Temperatur von 50°C bis 120°C, um die
Teile des LCP-Polymers, die nicht von dem vernetzten Resist bedeckt
sind, wegzuätzen,
fortgesetzt. Dies legt bestimmte Bereiche der ursprünglichen
dünnen
Kupferschicht frei. Der Resist wird dann von beiden Seiten des Laminats
in einer 2–5%igen
Lösung
eines Alkalimetallhydroxids bei 25°C bis 80°C, vorzugsweise 25°C bis 60°C, abgelöst. Anschließend werden
freigelegte Teile der ursprünglichen
dünnen
Kupferschicht unter Verwendung eines Ätzmittels, das den LCP-Film
nicht beschädigt,
z.B. PERMA-ETCH, erhältlich
von Electrochemicals, Inc., geätzt.
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In
einem alternativen Verfahren, werden die wässrig verarbeitbaren Photoresists
auf beide Seiten eines Substrats mit einer LCP-Filmseite und einer
Kupferseite unter Verwendung von Standardlaminierverfahren laminiert.
Das Substrat besteht aus einer 25 μm bis 125 μm dicken Polymerfilmschicht,
wobei die Kupferschicht 9 μm
bis 40 μm
dick ist. Auf beiden Seiten wird dann durch eine geeignete Maske
Ultraviolettlicht oder desgleichen auf den Photoresist einwirken
gelassen, wobei die belichteten Teile des Resists vernetzt werden.
Das Bild wird dann mit einer verdünnten wässrigen Lösung entwickelt, bis auf beiden
Seiten des Laminats gewünschte
Leiterbilder erhalten werden. Die Kupferschicht wird dann geätzt, um
Schaltungen zu erhalten und Teile der Polymerschicht werden auf
diese Weise freigelegt. Eine zusätzliche
Schicht aus wässrigem
Photoresist wird dann über
den ersten Resist auf der Kupferseite laminiert und durch Flutbelichtung
mit einer Strahlenquelle vernetzt, um die freigelegte Polymerfilmoberfläche (auf
der Kupferseite) vor weiterem Ätzen
zu schützen.
Bereiche des Polymerfilms (auf der Filmseite), die nicht von dem
vernetzten Resist bedeckt sind, werden dann mit der Ätzmittellösung, die
ein Alkylimetallsalz und LCP- Lösungsvermittler
enthält,
bei einer Temperatur von 70°C
bis 120°C
geätzt
und die Photoresists werden dann von beiden Seiten mit einer verdünnten basischen
Lösung,
wie vorher beschrieben, abgelöst.
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Um
fertige Produkte, wie flexible Schaltungen, Verbindungsklebebandfolien
für „TAB"-(automatisches Folienbonden)Verfahren,
Mikroflex-Schaltungen und desgleichen zu erzeugen, kann herkömmliche
Verarbeitung verwendet werden, um mehrere Schichten und metallisierte
Bereiche aus Kupfer mit Gold, Zinn oder Nickel für anschließende Lötverfahren und desgleichen,
die für
zuverlässige
Bauelementverbindungen erforderlich sind, hinzuzufügen.
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Die
folgenden Beispiele sollen veranschaulichend sein und sind nicht
dafür gedacht,
den Umfang der Erfindung, der ausschließlich durch die Ansprüche zum
Ausdruck gebracht wird, zu beschränken.
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Experimentelles
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Experimente
wurden mit drei LCP-Materialien, beschrieben wie folgt, ausgeführt:
Film
A – ein
LCP/Kupfer-Laminat (W. L. Gore and Associates aus Japan).
Film
B – ein
LCP/Kupfer-Laminat K-CT (Kuraray Corporation aus Japan).
Film
C – ein
LCP/Kupfer-Laminat R-OC (Kuraray Corporation aus Japan).
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Die Ätzgeschwindigkeit
der Flüssigkristallpolymere
wurde durch bestimmen der Zeit, die erforderlich war, um einen Film
aus einem. ausgewählten
Polymer in einer Ätzmittellösung zu
lösen,
abgeschätzt.
Film A wurde ferner auf Ätzverhalten
von Schaltungsmerkmalen unter Verwendung von resistbeschichtetem
Film geprüft.
Das Ätzmittellösungsverhalten
wurde visuell unter Verwendung eines Ranglistenschemas eingeschätzt, wobei
- 1
- = zufrieden stellendes Ätzen und
Aussehen
- 3
- = Grenzverhalten oder
Angriff des Resists
- 5
- = unbefriedigendes
Verhalten
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Ätzmittellösungen
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Tabelle
1 zeigt die Zusammensetzungen der Ätzmittellösungen 1–8, die gemäß der vorliegenden Erfindung
zum effektiven Ätzen
von Flüssigkristallpolymerfilmen
geeignet sind, sowie die Zusammensetzungen C1–C6, die im Allgemeinen die
Anforderungen an das Ätzen
von Flüssigkristallfilmen
nicht erfüllten.
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Tabelle
1 – Ätzmittellösungszusammensetzungen
1–8 und
C1–C6
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Prüfbedingungen
für die
Löslichkeit
von Flüssigkristallpolymerfilm
in Ätzlösungen Proben
von 50 μm (2,0
mil) dickem Flüssigkristallpolymerfilm,
1 cm × 1
cm Quadrat, wurden in Ätzmittellösungen,
die in einem Ätzmittelbad
enthalten waren, getaucht. Die Temperatur des Ätzmittels wurde bei 85°C gehalten
und die Zeit für
die Auflösung
der Filmproben in den Ätzmittellösungen,
die in Tabelle 1 gezeigt ist, aufgezeichnet. Zeiten, die 10 Minuten überschritten,
wiesen auf schlechtes Ätzmittelverhalten
hin. Obwohl einige Ätzmittelmischungen
die Flüssigkristallpolymerproben
schnell auflösten,
verhielten sie sich nicht gut, wenn das Flüssigkristallpolymer mit einem
wässrig
entwickelbaren Filmresistmaterial beschichtet wurde (siehe Tabelle
2 Lösungen C1–C4).
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Prüfbedingungen
für resistbeschichteten
Flüssigkristallpolymerfilm
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Zwei
Schichten aus 50 μm
dicken wässrigen
Resists, erhältlich
von DuPont unter dem Handelsnamen RISTONTM 4720,
wurden mit beheizten Gummiwalzen auf ein flexibles Substrat, das
aus 50 μm
(2,0 mil) LCP-Film auf einer Seite und Kupfer auf der anderen Seite
bestand, laminiert. Auf das Laminat wurde dann durch ein Photowerkzeug
oder eine Maske auf jeder Seite Ultraviolett-(UV)Licht einwirken
gelassen und das Laminat mit 0,75%iger wässriger Natriumcarbonatlösung auf
beiden Seiten entwickelt, um die gewünschten Schaltungsbilder zu
erhalten. Kupfer wurde dann auf der Kupferseite des Laminats zu
einer Dicke von 35 μm aufgebracht.
Die LCP-Seite wurde dann durch Eintauchen in ein Ätzmittelbad,
das eine der in Tabelle 1 aufgelisteten Zusammensetzungen enthielt,
geätzt.
Die Temperatur des Ätzmittelbads
wurde bei 85°C
(185°F)
geregelt. Der Resist wurde dann jeweils mit Wasser gewaschen und
der Resist mit 2,5%iger KOH bei 25°C bis 85°C abgelöst. Der Zustand der geätzten Filme
wurde eingeschätzt,
um das Ätzmittelverhalten
mit Film A, wie in Tabelle 2 aufgezeichnet, zu bestimmen.
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Tabelle
2 – Lösung und Ätzzeiten
für Film
A
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Tabelle
3 – Lösung und Ätzzeiten
für Film
B
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Tabelle
4 – Lösung und Ätzzeiten
für Film
C
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Eine
flexible Schaltung, die einen Flüssigkristallpolymerfilm
mit Durchgangslöchern
und dazugehörigen
geformten Hohlräumen,
die darin bei erhöhter
Temperatur unter Verwendung einer wässrigen Ätzmittellösung gebildet wurden, aufweist,
ist hierin beschrieben worden. In Anbetracht der vorliegenden Offenbarung wird
dem Fachmann bewusst sein, dass Veränderungen an den Ausführungsformen,
die hierin offenbart sind, gemacht werden können, ohne vom Bereich der
vorliegenden Erfindung abzuweichen.