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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Polyurethanweichschaumstoffen.
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Es
ist weithin bekannt, Polyurethanweichschaumstoffe durch Umsetzen
eines organischen Polyisocyanats und einer Isocyanat-reaktiven Verbindung
mit hohem Molekulargewicht in Gegenwart eines Treibmittels herzustellen.
Insbesondere ist in
EP 111121 offenbart
worden, Polyurethanweichschaumstoffe aus einer Polyisocyanatzusammensetzung,
die ein Semi-Prepolymer
umfasst, herzustellen. Die Polyisocyanatzusammensetzung wird durch
Umsetzen eines Diphenylmethandiisocyanats (MDI) und eines Polyols
hergestellt, wobei ein Polymethylenpolyphenylenpolyisocyanat (polymeres
MDI) ebenfalls verwendet wird.
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In
EP 392788 werden Weichschaumstoffe
durch Umsetzen von Semi-Prepolymeren oder Prepolymeren mit einer
Isocyanatreaktiven Zusammensetzung, die eine große Menge an Wasser enthält, hergestellt.
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In
EP 296449 werden Weichschaumstoffe
durch Umsetzen von Polyisocyanaten, Polyolen und Wasser bei einem
relativ niedrigen NCO-Index hergestellt.
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Die
ebenfalls anhängige
Anmeldung PCT/EP95/02068 betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Weichschaumstoffen unter Verwendung eines Semi-Prepolymers,
welches durch Umsetzen eines Teils eines polymeren MDI mit einem
Polyol und Hinzufügen
des anderen Teils zu dem so erhaltenen Reaktionsprodukt hergestellt
worden ist.
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Obwohl
verwendbare, auf MDI basierende Weichschaumstoffe erhältlich sind,
lässt sich
noch Manches verbessern. Insbesondere könnten Schaumstoffe, die durch
das Blockschaumstoffverfahren hergestellt worden sind, eine verbesserte
Stabilität
bei geringer Dichte haben, während
ihre Schaumfestigkeit (zerreißen), Elastizität (Ballrücksprung)
und Kriechfestigkeit (Druckfestigkeit) erhalten bleibt.
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Einige
dieser Verbesserungen können
durch Verwenden von Toluoldiisocyanat (TDI) anstelle von MDI erhalten
werden. Insbesondere zeigen diese Schaumstoffe eine hohe Elastizität und eine
gute Schaumfestigkeit bei niedriger Dichte.
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Aufgrund
des Dampfdruckes und der Giftigkeit müssen jedoch spezielle Maßnahmen
ergriffen werden, um TDI zu handhaben. Des Weiteren zeigen auf TDI
basierende Schaumstoffe eine relativ geringe Härte, insbesondere bei geringer
Dichte und auch ein langsames Aushärten und einen engen Herstellungsbereich
(Isocyanatindex). In letzter Zeit sind Vorschläge gemacht worden, um die Nachteile
von sowohl auf MDI basierenden, als auch auf TDI basierenden Schaumstoffen
durch Verwendung von Kombinationen von MDI und TDI gemacht worden.
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In
EP 439792 ist die Verwendung
eines Polyisocyanats vorgeschlagen worden, welches 21–95 Gew.-%
TDI umfasst, um die Zugfestigkeit zu verbessern, wobei die Menge
an verwendetem TDI immer noch relativ hoch ist.
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In
EP 679671 ist die Verwendung
einer Mischung von polymerem MDI und TDI, die 3–20 Gew.-% TDI umfasst, vorgeschlagen
worden, um einen Hochdruckschaumstoff mit einer gesteigerten Stoßelastizität, verbesserter
Druckfestigkeit und einer hervorragenden Fähigkeit, 6 Hz Vibrationsdurchlässigkeit
zu reduzieren, herzustellen. Das verwendete polymere MDI hat einen
hohen Gehalt an einer Verbindung mit 3 Benzolringen, verglichen
zu dem Gehalt der Verbindung mit 4 oder mehr Benzolringen + weniger
aktivem Inhaltsstoff. Die Verwendung von Polymerpolyolen ist sehr
allgemein vorgeschlagen worden.
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In
EP 694570 ist die Verwendung
eines Polyisocyanatprepolymers vorgeschlagen worden, das MDI, polymeres
MDI und 5–15
Gew.-% TDI umfasst. Das Polyisocyanatprepolymer hat eine verbesserte
Fließfähigkeit,
wobei die daraus hergestellten Schaumstoffe verbesserte ILD, Druckfestigkeit
und Entflammbarkeitsmerkmale zeigen. Die Verwendung einer gepropften
Polymerdispersion in einem Polyol ist ebenfalls vorgeschlagen worden.
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In
WO 97/19971 ist die Verwendung eines MDI-Prepolymers und von TDI
vorgeschlagen worden, um die Elastizität und die Schaumstoffstabilität, die Komforteigenschaften
und die mechanische Festigkeit zu verbessern. Die Menge an TDI kann
2–25 Gew.-%
der Polyisocyanatzusammensetzung, die eine MDI + TDI-Funktionalität von 2.05–2.35 hat,
sein. Die Verwendung von polymerem Polyol, das durch die in situ
Polymerisation von Styrol und/oder Acrylonitril in polymeren Polyolen
oder durch die in situ Reaktion zwischen einem Polyisocyanat und
Triethanolamin in einem polymeren Polyol (PIPA-Polyol) hergestellt
wurde, ist allgemein vorgeschlagen worden. Das polymere Polyol kann
5–50 Gew.-%
dispergiertes Polymer enthalten.
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In
der ebenfalls anhängigen
Anmeldung PCT/EP98/0867 ist vorgeschlagen worden, das Niveau von TDI
und PIPA-Polyol zu verringern.
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EP 555721 offenbart ein Verfahren
zur Herstellung eines kaltausgehärteten,
geformten Weichschaumstoffs durch Umsetzen eines Polyisocyanats
vom MDI-Typ in einem Ein-Stufen-Verfahren
mit einer Polyolzusammensetzung, die 5–30% eines Polyols mit wenigstens
50 Gew.-% Oxyethylengruppen und einem OH-Wert von kleiner als 50
umfasst. Die Schaumstoffe zeigen nur bei erhöhter Dichte (wenigstens ungefähr 55 kg/m
3) eine hohe Elastizität (ungefähr 65%).
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Es
lässt sich
jedoch noch Einiges verbessern. Insbesondere gibt es einen Bedarf
für die
weitere Verringerung der Dichte, während andere physikalische
Eigenschaften, wie die Streckung, Reißfestigkeit, Trockendruckfestigkeit
und Elastizität
der Schaumstoffe, die unter Verwendung von Wasser als das einzige
Treibmittel und Polyisocyanat vom MDI-Typ hergestellt wurden, aufrechtzuerhalten
oder sogar zu verbessern sind.
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Überraschenderweise
ist herausgefunden worden, dass dies durch das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung erreicht werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
frei aufgehenden oder eines Block-Polyurethanweichschaumstoffes mit einem
NCO-Index von 70–120
durch Umsetzen
- a) einer Polyisocyanatzusammensetzung,
die aus Diphenylmethandiisocyanat und Homologen davon mit einer
Isocyanatfunktionalität
von 3 oder mehr besteht, wobei die Menge des Diphenylmethandiisocyanats 81–100 Gew.-%
und bevorzugt 90 bis 100 Gew.-%, berechnet auf die Menge der Diphenylmethandiisocyanate
und der Homologen, ist und wobei das Diphenylmethandiisocyanat 40–60 Gew.-%,
berechnet auf das Gewicht dieses Diphenylmethandiisocyanats, des
Diphenylmethandiisocyanats, das wenigstens eine NCO-Gruppe in der ortho-Position
enthält,
umfasst und wobei die Menge der Homologen mit einer Isocyanatfunktionalität von 3
oder mehr 19-0 Gew.-% und bevorzugt 10-0 Gew.-% ist, und
- b) einer Polyolzusammensetzung, die umfasst
1) ein Polyoxyethylenpolyoxypropylenpolyol
mit einer durchschnittlichen nominalen Hydroxylfunktionalität von 2–8, einem
durchschnittlichen Äquivalentgewicht
von 1000–4000
und bevorzugt 1000–3000
und das 10–25
Gew.-% Oxyethylengruppen enthält;
2)
3 bis 8 Gew.-Teile Wasser als das einzige Treibmittel oder optional
zusammen mit CO2 als die einzigen Treibmittel;
und
3) 2 bis 20, bevorzugt 2 bis 15 Gew.-Teile eines Polyetherpolyols
mit einer durchschnittlichen nominalen Hydroxylfunktionalität von 2–6, einem
durchschnittlichen Äquivalentgewicht
von 200 bis 600 und das wenigstens 60 Gew.-% Oxyethylengruppen enthält; und
optional
4) bis zu 30 und bevorzugt 2–25 Gew.-Teile eines teilchenförmigen Materials,
welches in der Polyolzusammensetzung dispergiert wird, wobei die Mengen
von b2) bis b4) pro 100 Gew.-Teile b1) berechnet werden; und
5)
optional Hilfsstoffe und Additive, die per se bekannt sind.
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Im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung haben die folgenden
Begriffe die folgende Bedeutung:
- 1) Isocyanatindex
oder NCO-Index oder Index:
Das Verhältnis der NCO-Gruppen gegenüber den
in der Formulierung vorliegenden Isocyanat-reaktiven Wasserstoffatomen,
als Prozentsatz ausgedrückt: Der NCO-Index drückt mit
anderen Worten den in einer Formulierung tatsächlich verwendeten Prozentsatz an
Isocyanat in Bezug auf die Menge an Isocyanat, die theoretisch für das Umsetzen
mit der Menge des in der Formulierung verwendeten Isocyanat-reaktiven
Wasserstoffes erforderlich ist, aus. Es sollte bemerkt werden, dass
der Isocyanatindex, wie er hier verwendet wird, vom Standpunkt des
tatsächlichen
Schäumverfahrens,
einschließlich
des Isocyanatinhaltsstoffes und der Isocyanat-reaktiven Inhaltsstoffe,
aus betrachtet wird. Irgendwelche Isocyanatgruppen, die in einem
vorgelagerten Schritt verbraucht werden, um modifizierte Polyisocyanate
oder andere modifizierte Polyisocyanate oder irgendwelche aktiven
Wasserstoffe, die mit Isocyanat umgesetzt werden, um modifizierte
Polyole oder Polyamine herzustellen, herzustellen, werden bei der
Berechnung des Isocyanatindexes nicht in Betracht gezogen. Nur die
freien Isocyanatgruppen und die freien Isocyanat-reaktiven Wasserstoffe
(einschließlich
denen von Wasser), die beim tatsächlichen
Schäumschritt
vorliegen, werden in Betracht gezogen.
- 2) Der Begriff „Isocyanat-reaktive
Wasserstoffatome",
wie er hier zum Zwecke der Berechnung des Isocyanatindexes benutzt
wird, bezieht sich auf die Gesamtheit der Hydroxyl- und Aminwasserstoffatome,
die in den reaktiven Zusammensetzungen in der Form von Polyolen,
Polyaminen und/oder Wasser vorliegen; das bedeutet, dass man zum
Zwecke der Berechnung des Isocyanatindexes beim tatsächlichen
Schäumverfahren
annimmt, dass eine Hydroxylgruppe einen reaktiven Wasserstoff umfasst
und ein Wassermolekül zwei
reaktive Wasserstoffe umfasst.
- 3) Reaktionssystem: Eine Kombination von Komponenten, wobei
die Polyisocyanatverbindung in einem von den Isocyanatreaktiven
Verbindungen getrennten Behälter
aufbewahrt wird.
- 4) Der Ausdruck „Polyurethanschaum", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich im Allgemeinen auf zelluläre Produkte, wie sie durch
Umsetzen von Polyisocyanaten mit Verbindungen, die Isocyanat-reaktiven Wasserstoff
enthalten, unter Verwendung von Wasser als reaktivem Schäummittel
(was eine Reaktion von Wasser mit Isocyanatgruppen, die Harnstoffbindungen
und Kohlendioxid ergeben, beinhaltet und zu Polyharnstoff-Urethanschaumstoffen
führt)
erhalten werden.
- 5) Der Begriff „durchschnittliche
nominale Hydroxylfunktionalität" wird hier verwendet,
um die durchschnittliche Funktionalität (die Anzahl der Hydroxylgruppen
pro Molekül)
der Polyolzusammensetzung unter der Annahme anzugeben, dass diese
die durchschnittliche Funktionalität (Anzahl der aktiven Wasserstoffatome
pro Molekül)
des/der Initiators(en) ist, der bei deren Herstellung verwendet
wird, aufzuzeigen, obwohl es in der Praxis aufgrund von terminaler
Ungesättigtheit
oft etwas weniger sein wird. Der Begriff „Äquivalentgewicht" betrifft das Molekulargewicht,
geteilt durch die durchschnittliche nominale Hydroxylfunktionalität.
- 6) Der Begriff „durchschnittlich" betrifft eine durchschnittliche
Anzahl.
- 7) Die Begriffe „einstufig", „Prepolymer" oder „quasi-Prepolymer" beziehen sich auf
allgemein bekannte Arten der Umsetzung der Inhaltsstoffe, um den
Schaumstoff herzustellen, wobei das gesamte Polyol b1) mit Polyisocyanat
in Gegenwart von Wasser umgesetzt wird (einstufig), oder wobei das
gesamte Polyol b1) mit einem Überschuss
Polyisocyanat in Abwesenheit von Wasser vorreagiert wird (Prepolymer),
oder wobei ein Teil von Polyol b1) mit einem Überschuss Polyisocyanat in
Abwesenheit von Wasser vorreagiert wird (quasi-Prepolymer).
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Das
verwendete Diphenylmethandiisocyanat (MDI) kann aus isomeren Mischungen
von 4,4'-MDI und 2,4'-MDI und weniger
als 10 Gew.-% 2,2'-MDI
mit der zuvor genannten Menge von 40–60 Gew.-% 2,4'-MDI und 2,2'-MDI ausgewählt werden.
Die Homologen mit einer Isocyanatfunktionalität von 3 oder mehr sind in dem
sogenannten polymeren oder rohen MDI enthalten.
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Polymeres
oder rohes MDI umfasst MDI und Homologe mit einer Isocyanatfunktionalität von 3
oder mehr und ist im Stand der Technik gut bekannt. Sie werden durch
Phosgenierung einer Mischung von Polyaminen, die durch saure Kondensation
von Anilin und Formaldehyd erhalten werden, hergestellt.
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Sowohl
die Herstellung der Polyaminmischungen als auch der Polyisocyanatmischungen
ist gut bekannt. Die Kondensation von Anilin mit Formaldehyd in
Gegenwart starker Säuren,
wie zum Beispiel Salzsäure,
ergibt ein Reaktionsprodukt, das Diaminodiphenylmethan zusammen
mit Polymethylenpolyphenylenpolyaminen von höherer Funktionalität ergibt,
wobei die genaue Zusammensetzung in einer bekannten Art und Weise
unter anderem von dem Anilin/Formaldehydverhältnis abhängt. Die Polyisocyanate werden
durch Phosgenierung der Polyaminmischungen hergestellt und die verschiedenen
Anteilen von Diaminen, Triaminen und höheren Polyaminen führen zu
entsprechenden Anteilen von Diisocyanaten, Triisocyanaten und höheren Polyisocyanaten.
Die relativen Anteile von Diisocyanat, Triisocyanat und höheren Polyisocyanaten
in diesen rohen oder polymeren MDI-Zusammensetzungen bestimmen die
durchschnittliche Funktionalität
der Zusammensetzungen, d.h. die durchschnittliche Anzahl von Isocyanatgruppen
pro Molekül.
Durch Variieren der Verhältnisse der
Ausgangsmaterialien kann die durchschnittliche Funktionalität der Polyisocyanatzusammensetzungen
um etwas mehr als 2 bis 3 oder sogar mehr variiert werden. In der
Praxis reicht die durchschnittliche Isocyanatfunktionalität jedoch
bevorzugt von 2.3–2.8.
Der NCO-Wert dieser polymeren oder rohen MDI's ist wenigstens 30 Gew.-%. Das polymere
oder rohe MDI enthält
Diphenylmethandiisocyanat, wobei der Rest Polymethylenpolyphenylenpolyisocyanate
mit einer Funktionalität
größer als
2, zusammen mit Nebenprodukten, die bei der Herstellung dieser Polyisocyanate
durch Phosgenierung gebildet werden, ist.
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Die
Polyisocyanatzusammensetzungen, die in dem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden und die Homologe enthalten, werden durch
Mischen einer geeigneten Menge MDI und polymerem oder rohem MDI
hergestellt. Zum Beispiel können
diese Polyisocyanate durch Mischen von Suprasec MI 50, das ungefähr 50 Gew.-%
4,4'-MDI und ungefähr 50 Gew.-%
2,4'-MDI und 2,2'-MDI enthält, und
einem polymeren MDI mit einem NCO-Wert von 30.7 Gew.-% hergestellt
werden, wobei sie ungefähr
38 Gew.-% Diisocyanat umfassen, wobei der Rest Homologe mit einer
Isocyanatfunktionalität
von 3 oder mehr ist, wobei 6 Gew.-% der Diisocyanate 2,4'- und 2,2'-MDI (Suprasec ist
ein Warenzeichen von Huntsman ICI Chemicals LLC) sind. Pro 100 Gew.-Teile
der Polyisocyanatzusammensetzung wäre die Menge an Suprasec MI
50 ungefähr
70–100
Gew.-Teile und bevorzugt ungefähr
80–100
Gew.-Teile und die Menge dieses polymeren MDI wäre ungefähr 30-0 Gew.-Teile und bevorzugt
ungefähr
20-0 Gew.-Teile.
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Es
sei angemerkt, dass das polymere oder rohe MDI 2,4'-MDI und 2,2'-MDI enthalten kann
und dass die Menge an ortho-NCO substituiertem MDI in dem Diphenylmethandiisocyanat
in der Polyisocyanatzusammensetzung a) die Gesamtheit von 2,2'- und 2,4'-MDI in dem MDI und
in dem polymeren oder rohen MDI ist.
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Die
Isocyanatfunktionalität
ist bevorzugt unterhalb 2.15, bevorzugter höchstens 2.10 und am bevorzugtesten
höchstens
2.07. Die Menge an Diisocyanat, das wenigstens eine NCO-Gruppe in der ortho-Position enthält, ist
bevorzugt wenigstens 45 Gew.-%, berechnet auf das gesamte Diisocyanat.
Keine anderen Polyisocyanate werden in dem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet.
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Die
Gesamtmenge an polymerem oder rohem MDI, das verwendet wird, um
die Polyisocyanatzusammensetzung herzustellen, sollte so sein, dass
die Menge an Diphenylmethandiisocyanat und die Menge an ortho-substituiertem
Diisocyanat innerhalb der oben angegebenen Bereiche bleibt. Der
Durchschnittsfachmann wird angesichts der Beispiele und in Bezug
auf die obige Erklärung
zweifellos in der Lage sein, die Menge abhängig von dem gewählten MDI
und dem polymeren oder rohen MDI leicht auszurechnen.
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Die
Polyisocyanatzusammensetzung a) wird durch einfaches Vermischen
des MDI und des rohen oder polymeren MDI in irgendeiner Reihenfolge
hergestellt.
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Polyetherpolyole
b1), die verwendet werden können,
beinhalten Produkte, die durch Polymerisation von Ethylenoxid und
Propylenoxid in Gegenwart von polyfunktionellen Initiatoren, wo
notwendig, erhältlich sind.
Geeignete Initiatorverbindungen beinhalten eine Vielzahl von aktiven
Wasserstoffatomen und beinhalten Wasser, Butandiol, Ethylenglycol,
Propylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol, Dipropylenglycol,
Ethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin, Toluoldiamin, Diethyltoluoldiamin,
Cyclohexandiamin, Cyclohexandimethanol, Glycerol, Trimethylolpropan,
1,2,6-Hexantriol, Pentaerythritol, Sorbitol und Sucrose. Mischungen
von Initiatoren und/oder cyclischen Oxiden können verwendet werden.
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Die
Polyoxyethylenpolyoxypropylenpolyole werden durch gleichzeitige
oder aufeinanderfolgende Zugabe von Ethylen- und Propylenoxiden zu den Initiatoren,
wie im Stand der Technik vollständig
beschrieben, erhalten. Random-Copolymere, Block-Copolymere und Kombinationen
davon mit der aufgezeigten Menge an Oxyethylengruppen können verwendet
werden, insbesondere die, die wenigstens Teile oder bevorzugt alle der Oxyethylengruppen
am Ende der Polymerkette (capped oder tipped) haben. Mischungen
dieser Polyole können
besonders geeignet sein. Bevorzugte Polyole haben ein durchschnittliches
Molekulargewicht von 3000–15000.
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Während der
letzten Jahre sind verschiedene Verfahren beschrieben worden, um
Polyetherpolyole mit einem niedrigen Niveau an Ungesättigtheit
herzustellen. Diese Entwicklungen haben es möglich gemacht, Polyetherpolyole
am oberen Ende des Molekulargewichtsbereiches zu verwenden, da viele
Polyole nun mit einem akzeptablen niedrigen Niveau an Ungesättigtheit
hergestellt werden können.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
Polyole mit einem niedrigen Niveau an Ungesättigtheit ebenfalls verwendet
werden. Insbesondere können
solche Polyole mit hohem Molekulargewicht, die ein niedriges Niveau
an Ungesättigtheit
haben, für
die Herstellung von Weichschaumstoffen mit einem hohen Ballrücksprung
verwendet werden.
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Wasser
wird als einziges Treibmittel oder zusammen mit CO2 verwendet.
Bevorzugt ist die Menge an Wasser 4–8 Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teile
des Polyols b1). Das CO2 kann in gasförmigem,
flüssigem
oder superkritischem Zustand zu der Polyisocyanatzusammensetzung
oder der Polyolzusammensetzung oder zu dem Mischkopf oder dem Mischgerät, in dem
diese Zusammensetzungen gemischt werden, hinzugegeben werden. Die
Menge an CO2 ist so, dass Schaumstoffe mit
einer im Folgenden beschriebenen Dichte erhalten werden können.
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Die
Polyole b3), die in der Polyolzusammensetzung b) verwendet werden,
können
aus dem Polyetherpolyol, das für
b1) erwähnt
ist, ausgewählt
werden, mit der Maßgabe,
dass das Äquivalentgewicht
200–600 und
der Oxyethylengehalt wenigstens 60 Gew.-% ist. Die bevorzugtesten
Polyole sind Polyoxyethylenpolyole mit einem Äquivalentgewicht von 200–500, insbesondere
200–450.
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Das
teilchenförmige
Material ist irgendein Material, das als Dispersion in dem Polyol
vorliegt. Dieses Material ist gewöhnlich ein polymeres Material,
wobei das Polyol ein Polymer-modifiziertes Polyol ist. Verschiedene
Ausführungsformen
sind bekannt: zum Bespiel können
SAN-modifizierte
Polyole verwendet werden. Das Polymermodifizierte Polyol ist bevorzugt
ein Polyisocyanatpolyadditionspolyol (PIPA).
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Das
teilchenförmige
Material b4) ist bevorzugt das Reaktionsprodukt einer Verbindung,
die eine Vielzahl von Hydroxyl-, primären Amin- und/oder sekundären Amingruppen
und ein Äquivalentgewicht
von bis zu 400 und bevorzugt von bis zu 200 (im Anschluss Co-Reaktant
genannt) hat, und einem Polyisocyanat und wobei es in einem Polyol
dispergiert wird. Diese Polyoldispersion ist als solche im Stand
der Technik allgemein bekannt, sie wird oft als PIPA-Polyol bezeichnet.
Diese PIPA-Polyole sind im Stand der Technik umfangreich beschrieben
worden: siehe z.B. GB 2072204,
US
4452923 ,
EP 418039 und
WO 94/12533. Diese PIPA-Polyole sind handelsüblich: z.B. Daltocel F 417
von Huntsman Polyurethanes, wobei Daltocel ein Warenzeichen von Huntsman
ICI Chemicals LLC ist. Das teilchenförmige Material, welches das
Reaktionsprodukt eines Polyisocyanats und des Co-Reaktanten ist, kann auf im oben genannten
Stand der Technik beschriebenen Wegen hergestellt werden. Der Gehalt
an teilchenförmigen
Materialien kann innerhalb der offenbarten Bereiche variieren.
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Gewöhnlich wird
das teilchenförmige
Material in Polyol b1) durch Hinzufügen des Co-Reaktanten zu Polyol
b1), gefolgt von der Zugabe des Polyisocyanats, hergestellt. Die
Menge des Co-Reaktanten
und des Polyisocyanats hängt
von der gewünschten
Menge an teilchenförmigem
Material, das in dem Polyol dispergiert ist, ab. Wenn notwendig,
können
Beladungen des dispergierten Materials, die größer sind als die hier zuvor spezifizierten,
im Anschluss durch Verdünnen
mit Polyol b1) auf die gewünschte
Menge hergestellt werden.
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Wenn
gewünscht,
können
spezielle Zugabeschemata des Co-Reaktanten
und des Polyisocyanats, wie in
EP
418039 und WO 94/125333 offenbart, angewendet werden. Die
relative Menge des Co-Reaktanten und des Polyisocyanats wird im
Allgemeinen so ausgewählt,
dass die Anzahl der Wasserstoffatome in dem Co-Reaktanten, die mit
dem Polyisocyanat reagieren können,
die Anzahl der Isocyanatgruppen übersteigt.
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Das
bei der Herstellung des teilchenförmigen Materials verwendete
Polyisocyanat ist irgendeine organische Verbindung mit wenigstens
2, bevorzugt 2–4
Isocyanatgruppen pro Molekül.
Das Polyisocyanat kann aliphatisch, aromatisch oder cycloaliphatisch
sein, obwohl aromatische Typen aufgrund ihrer wünschenswerten Eigenschaften
und Reaktivität
bevorzugt sind. Repräsentanten
dieser Arten sind Diisocyanate, wie zum Beispiel m- oder p-Phenyldiisocyanat,
Toluol-2,4-diisocyanat, Toluol-2,6-diisocyanat, Hexamethylen-1,6-diisocyanat,
Tetramethylen-1,4-diisocyanat, Cyclohexan-1,4-diisocyanat, Hexahydrotoluoldiisocyanat
(und Isomere), Naphtylen-1,5-diisocyanat,
1-Methylphenyl-2,4-phenyldiisocyanat, Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat, Diphenylmethan-2,4'-diisocyanat, 4,4'-Biphenylendiisocyanat, 3,3'-Dimethoxy-4,4'-biphenylendiisocyanat und 3,3'-Dimethyldiphenylpropan-4,4'- diisocyanat; Triisocyanate, wie z.B.
Toluol-2,4,6-triisocyanat
und Tetraisocyanate, wie z.B. 4,4'-Dimethyldiphenylmethan-2,2',5,5'-tetraisocyanat und
andere Polyisocyanate, wie z.B. verschiedene Polymethylenpolyphenylenpolyisocyanate
(polymeres oder rohes MDI) und Mischungen dieser Polyisocyanate.
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Die
bevorzugtesten Polyisocyanate, die verwendet werden, sind Diphenylmethandiisocyanat,
das optional Homologe davon mit einer Isocyanatfunktionalität von 3
oder mehr umfasst, Toluoldiisocyanat und Mischungen davon.
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Der
Co-Reaktant ist ein Material mit einer Vielzahl von -OH, >NH und/oder -NH2-Gruppen und einem Äquivalentgewicht pro aktivem
Wasserstoffatom von bis zu 400, bevorzugt bis zu 200. Da der Co-Reaktant
mit dem Polyisocyanat in situ in dem Polyol reagiert, ist es ebenfalls
bevorzugt, dass der Co-Reaktant
reaktiver zu dem Polyisocyanat als zu dem Polyol ist. Bevorzugte
Co-Reaktanten sind Alkanolamine, amininitiierte Polyetherpolyole
mit niedrigem Äquivalentgewicht,
Alkylenoxide, Acrylonitril oder Acrylesteraddukte von Aminen, primäre Amine,
sekundäre
Amine, Hydrazine, Dihydrazide, Harnstoff, Ammoniak, Mannich-Kondensate,
Verbindungen mit endständigem
Hydroxyl, die ein niederes Äquivalentgewicht
haben, wie z.B. Ethylenglycol, Glycerin, Glycolether, Pentaerythritol,
Aminobenzole oder Mischungen davon. Von diesen sind die Alkanolamine am
bevorzugtesten. Geeignete Alkanolamine beinhalten Mono,- Di- und
Trialkanolamine, insbesondere die, bei denen die Alkanolgruppen
2 bis 6, bevorzugt 2 bis 3 Kohlenstoffatome haben. Die Mono- und
Dialkanolamine können
ebenfalls einen einzelnen N-Alkylsubstituenten,
bevorzugt mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, haben. Unter diesen sind
Monoethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin, N-Methylethanolamin,
N-Ethylethanolamin, N-Butylethanolamin,
N-Methyldiethanolamin, Diisopropanolamin, Triisopropanolamin, N-Methylisopropanolamin,
N-Ethylisopropanolamin
und N-Propylisopropanolamin bevorzugt.
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Geeignete
primäre
und/oder sekundäre
Amine beinhalten mehrwertige aliphatische, arylaliphatische, cycloaliphatische
und aromatische Amine, einschließlich zum Beispiel Ethylendiamin,
1,2- und 1,3-Propylendiamin, Tetramethylendiamin, Hexamethylendiamin,
Dodecamethylendiamin, Trimethyldiaminohexan, N,N'-Dimethylethylendiamin, höhere Homologe
von Ethylendiamin, wie z.B. Diethylentriamin, Triethylentetramin
und Tetraethylenpentamin, Homologe von Propylendiamin, 4-Aminobenzylamin,
4-Aminophenylethylamin, Piperazin, N,N'-Bisaminoethyldipropylentriamin und
1-Amino-3,3,5-trimethyl-5-aminomethylcyclohexan.
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Geeignete
Hydrazine beinhalten Hydrazin selbst und monosubstituierte oder
N,N'-disubstituierte
Hydrazine mit Substituentengruppen, wie z.B. C1-C6 Alkyl-, Cyclohexyl- oder Phenylgruppen.
Hydrazin selbst ist unter diesen am bevorzugtesten.
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Geeignete
Hydrazide beinhalten die Hydrazide von multifunktionalen Carbonsäuren, wie
z.B. Kohlensäure,
Oxalsäure,
Malonsäure,
Succinsäure,
Adipinsäure,
Sebacinsäure,
Azelainsäure,
Maleinsäure,
Fumarsäure,
Phthalsäure,
Isophthalsäure
und Terephthalsäure
und die Ester einer Hydrazinmonocarbonsäure mit zweiwertigen oder mehrwertigen
Alkoholen und Phenolen. Diese Hydrazide haben bevorzugt ein Molekulargewicht
von 90 bis 1000.
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Die
Reaktanten werden Vorteilhafterweise bei irgendeiner Temperatur,
bei der die Mischung eine Flüssigkeit
ist und bei der die Reaktanten sich nicht zersetzen, vermischt,
aber sie werden bevorzugt bei 0 bis 170°C, bevorzugter bei 15 bis 100°C vermischt.
Das Isocyanat und der Co-Reaktant werden Vorteilhafterweise unter
Rühren
vermischt, um die Bildung einer Vielzahl von kleinen Teilchen zu
unterstützen.
Gewöhnlich
ist eine schnelle Bewegung wünschenswert,
um die Teilchengröße zu optimieren
und die Viskosität
der resultierenden Dispersion zu minimieren. Das Verfahren kann
Chargenweise oder kontinuierlich, wie im US-Patent Nr. 4,374,209
beschrieben, ausgeführt
werden.
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Die
Reaktion zwischen dem Polyisocyanat und dem Co-Reaktant ist oft
exotherm und schreitet schnell voran, wobei sie im Wesentlichen
in den meisten Fällen
innerhalb 1 Minute bis 3 Stunden, bevorzugt 1 bis 30 Minuten, vervollständigt wird,
obwohl dies in gewissem Maße
von der Wahl des Polyisocyanats und des Co-Reaktanten, der Chargengröße und der
Anfangstemperatur abhängt.
Das Rühren
wird bevorzugt während des
Reaktionszeitraums durchgeführt.
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Wenn
gewünscht,
kann ein Katalysator für
die Reaktion zwischen dem Polyisocyanat und dem Co-Reaktanten verwendet
werden, um die Reaktion zu beschleunigen. Geeignete Katalysatoren
beinhalten die, die unten in Bezug auf die Verwendung dieser Dispersion,
um Polyurethane herzustellen, beschrieben werden, wobei der Organozinn-Katalysator
bevorzugt ist. Die Menge an Katalysator ist Vorteilhafterweise bis
zu 1 Gew.-%, basierend auf dem Polyol, bevorzugt bis zu 0.1 Gew.-%
und bevorzugter bis zu 0.05 Gew.-%. Der Katalysator kann jedoch
nicht notwendig sein, insbesondere bei den reaktiveren Co-Reaktanten.
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Wenn
das Polyol mit dem dispergierten teilchenförmigen Material hergestellt
worden ist, wird die Polyolzusammensetzung b) durch Hinzufügen von
Wasser und des Polyols b3) und durch Vermischen hergestellt. Obwohl
es nicht bevorzugt ist, können
die Bestandteile der Polyolzusammensetzung zu dem Mischgerät gebracht
werden, wo sie unabhängig
voneinander mit dem Polyisocyanat vermischt werden.
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Es
wird offensichtlich sein, dass das PTPA-Polyol typischerweise von
der gleichen Art wie Polyol b1) ist, wobei diese beiden Polyole
verschieden oder identisch sein können. Polyol b1) kann daher
eine Mischung sein, wie es dem Durchschnittsfachmann klar sein wird.
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Zu
dieser Polyolzusammensetzung b) können Additive und Hilfsstoffe,
die per se bekannt sind, hinzugefügt werden, wie zum Beispiel
Katalysatoren, die die Bildung von Urethan- und Harnstoffbindungen
(z.B. tertiäre
Amin- und Organozinn-Katalysatoren)
steigern, Kettenverlängerer
und Vernetzungsmittel mit einem Äquivalentgewicht
von 31 bis weniger als 200 und mit 2–8 Isocyanat-reaktiven Wasserstoffatomen
(z.B. Ethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin, Ethylenglycol,
Diethylenglycol, Triethylenglycol, Propylenglycol, Dipropylenglycol,
Butandiol, Glycerol, Trimethylolpropan, Pentaerythritol, Sorbitol,
Sucrose, Polyethylenglycol mit einem Molekulargewicht kleiner als
400, Toluoldiamin, Diethyltoluoldiamin, Cyclohexandiamin, Phenylendiamin, Diphenylmethandiamin,
alkyliertes Diphenylmethandiamin und Ethylendiamin), Tenside, Stabilisatoren, Flammschutzmittel, Füllstoffe,
Antioxidantien, antimikrobielle Agenzien und Färbemittel.
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Bevorzugt
werden keine Vernetzungsmittel mit 3 oder mehr Isocyanat-reaktiven
Wasserstoffatomen und einem Äquivalentgewicht
von weniger als 200 verwendet.
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Die
Schaumstoffe werden durch Kombinieren und Mischen des Polyisocyanats
und der Polyolzusammensetzungen a) und b) und indem man die Mischung
reagieren lässt,
hergestellt. Die relativen Mengen werden von dem gewünschten
Index, der von 70–120
variieren kann, abhängen,
und können
leicht vom Durchschnittsfachmann aus einem ausgewählten Polyisocyanat
und einer Polyolzusammensetzung berechnet werden. Ein weiterer Vorteil
der Verwendung der Polyisocyanatzusammensetzung a) und der Polyolzusammensetzung
b) ist, dass, um bei einem Index von 70–120 zu arbeiten, sich die
relativen Mengen der Zusammensetzungen nicht zu stark unterscheiden,
was ein leichtes Abmessen und Vermischen der Zusammensetzungen ermöglicht.
Einstufige, Prepolymer- oder quasi-Prepolymerverfahren können verwendet
werden. Die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellten Weichschaumstoffe haben eine freie Ausdehnungsdichte
von 15–50 kg/m3 (ISO 845), insbesondere 20–35 kg/m3 und können
in Matratzen, Kissen, Möbelsitzen
und Automobilsitzen und insbesondere in Automobilrücksitzen
verwendet werden.
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Beispiele 1 – 2
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Polyolzusammensetzungen
wurden durch Vermischen aller Inhaltsstoffe, die unten in der Tabelle
aufgezeigt sind, mit Ausnahme des Polyisocyanats, hergestellt (alle
Mengen sind in Gew.-Teilen angegeben). Die Polyolzusammensetzungen
werden mit der angezeigten Menge des Polyisocyanats gemischt und
man ließ sie in
einem Eimer reagieren.
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Die
Eigenschaften der erhaltenen Schaumstoffe waren wie in der Tabelle
angezeigt.
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Glossar
der verwendeten Rohmaterialien:
- Polyol 1: Polyoxyethylenpolyoxypropolyenpolyol
mit einer nominalen Funktionalität
von 3, einem EO-Gehalt von 15 Gew.-% (alle tipped) und einem OH-Wert
von 28 mg KOH/g.
- Polyol 2: DaltocelTM F417, ein PIPA-Polyol,
das 20 Gew.-% teilchenförmiges
Material umfasst, erhältlich
von Huntsman Polyurethans (Daltocel ist ein Warenzeichen von Huntsman
ICI Chemicals LLC).
- Polyol 3: ein ethoxyliertes Glycerol mit einem OH-Wert von 127
mg KOH/g.
- MI50 = MDI-Diisocyanat mit 50 Gew.-% 2,2' + 2,4'-Isomer
- D33LV: Aminkatalysatoren, erhältlich von Air Products.
- D8154: Aminkatalysator, erhältlich
von Air Products.
- Niax A1: Aminkatalysator, erhältlich von Osi Chemicals.
- B4113: Silikontensid, erhältlich
von Goldschmidt.
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Beispiele 3–9
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Die
Beispiele 1–2
wurden mit den folgenden Inhaltsstoffen und Mengen wiederholt; die
Schaumstoffe hatten die folgenden Eigenschaften.
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- Polyol 4 ist ein Pentaerythritol-initiiertes Polyoxyethylenpolyoxypropylenpolyol
mit 14% EO (alle capped) und mit einem nominalen Äquivalentgewicht
von 1870 und einem OH-Wert von 30 mg KOH/g.
- Polyol 5 ist ein Sorbitol-initiiertes Polyoxyethylenpolyoxypropylenpolyol
mit 15% EO (alle capped) und mit einem nominalen Äquivalentgewicht
von 2080 und einem OH-Wert von 27 mg KOH/g.
- Polyisocyanat 2 ist eine 90/10 w/w Mischung von MI50 und einem
polymeren MDI mit einem NCO-Wert von 30.7 Gew.-% und umfasst ungefähr 38 Gew.-%
Diisocyanat, wobei der Rest Homologe mit einer Isocyanatfunktionalität von 3
oder mehr ist, wobei die Menge von 2,4'- und 2,2'-MDI zusammen 6 Gew.-%, berechnet auf
die Diisocyanate, ist.
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Die
Schaumstoffe hatten feine offene Zellen und zeigten wenig oder keinen
Rückgang,
eine hohe Elastizität
und eine niedrige Druckfestigkeit.
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Die
physikalischen Eigenschaften in all den oben genannten Beispielen
sind wie folgt gemessen worden:
- freie Steigdichte: ISO 845
- Durchbiegen bei Druckbelastung: ISO 3386/1
- Hystereseverlust: ISO 338611
- Riß max.:
ISO 8067
- Verlängerung:
ISO 1798
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Beispiel 10
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Aus
der Formulierung von Beispiel 1 von WO 98/42763 (Anmeldung PCT/EP98/0867)
wurde ein freier Steigschaum (Handmischung) hergestellt. Die Katalysatorniveaus
wurden leicht angepasst, da die Reaktion für Handmischen zu schnell war.
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Wenn
das TDI durch MI50 (Gewicht zu Gewicht) ersetzt wurde, kollabierte
der Schaum. Wenn das Diisocyanat in dem Prepolymer von MI50 (Gewicht
zu Gewicht) ersetzt wurde, kollabierte der Schaum ebenso.