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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue galenische Zusammensetzungen,
z.B. im Wesentlichen ölfreie
galenische Zusammensetzungen, die ein Cyclosporin als wirksames
Mittel oder Wirkstoff enthalten und auch eine Vielzahl von Alkanolen
umfassen.
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Cyclosporine
stellen hoch spezielle Schwierigkeiten bereit in Bezug auf die Verabreichung
allgemeinen und galenische Zusammensetzungen im Besonderen, einschließlich besonderer
Probleme der Stabilität,
Arzneimittelbioverfügbarkeit
und Inter- und Intrapatienten-Variabilität der Dosisantwort. Die vorliegende
Erfindung gestattet die Herstellung einer besonders geeigneten Form,
nämlich
einer Kapsel.
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Die
vorliegende Erfindung stellt unter einem Gesichtspunkt eine Cyclosporinzusammensetzung bereit
in Form einer Kapsel, umfassend einen Polyoxyethylensorbitanfettsäureester,
z.B. Polyoxyethylen(20)sorbitanmonooleat, wie das, das unter dem Handelsnamen
Tween®80
erhältlich
ist; ein Reaktionsprodukt von einem natürlichen oder hydrierten Ricinusöl und Ethylenoxid,
z.B. Polyethylenglykolricinusöl,
wie das, das unter dem Handelsnamen Cremophor®RH40
oder EL erhältlich
ist; einen Sorbitanfettsäureester,
z.B. Span®80
(Sorbitanmonooleat), und Ethanol. Im Folgenden wird auf diese Cyclosporinzusammensetzungen
mit besonderer Bezugnahme auf die Mittelfüllung oder Kernfüllung (z.B.
wenn Bezug genommen wird auf Gewichte und Mengen) als die Zusammensetzungen
der Erfindung Bezug genommen.
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Die
Kapselzusammensetzung kann vorzugsweise eine Hartgelatinekapsel
sein.
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Wie
es für
den Fachmann ersichtlich ist, erstreckt sich die vorliegende Erfindung
auf Varianten. Die Zusammensetzungen der Erfindung können z.B. niedere
Alkanole oder Niederalkanole, z.B. Propylenglykol und Polyethylenglykol,
enthalten.
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Eine
Cyclosporin enthaltende Zusammensetzung der Erfindung in Form einer
Kapsel, wenn gewünscht,
kann umfassen:
- (a) ein hydrophiles Tensid,
- (b) einen lipophilen Bestandteil,
- (c) ein lipophiles Tensid und
- (d) Ethanol,
gekennzeichnet durch die Gegenwart eines
Polyoxyethylensorbitanfettsäureesters,
eines Reaktionsprodukts von einem natürlichen oder hydrierten Ricinusöl und Ethylenoxid
und eines Sorbitanfettsäureesters.
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Es
ist auch ersichtlich für
den Fachmann, dass der selbe Bestandteil sowohl als lipophiler Bestandteil
als auch als lipophiles Tensid dienen kann.
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Wenn
es erwünscht
ist, kann eine Zusammensetzung der Erfindung so formuliert sein,
dass sie bei Behandlung mit Wasser eine besonders stabile Emulsion
bildet, z.B. Mikroemulsion, oder Emulsion, z.B. eine Mikroemulsion.
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Zusammensetzungen
der Erfindung können besonders
interessante Bioverfügbarkeitseigenschaften
aufweisen und verringerte Variabilität bei Inter- und Intrasubjektbioverfügbarkeitsparametern. Vorzugsweise
liegt die Zusammensetzung vor in Form eines „Emulsions-, z.B. Mikroemulsions-,
Vorkonzentrats" von
dem Typ, das o/w (Öl
in Wasser (oil-in-water)) Emulsionen bereitstellt, z.B. Mikroemulsionen.
Ein „Emulsions-,
z.B. Mikroemulsions-, Vorkonzentrat" ist definiert in dieser Beschreibung
als eine Zusammensetzung, die spontan eine Emulsion, z.B. Mikroemulsion,
in einem wässrigen
Medium, z.B. in Wasser, bildet, z.B. bei einer Verdünnung der
Kernfüllung
von 1:1 bis 1:100, z.B. 1:10, oder in den gastrischen oder Magensäften nach
oraler Verabreichung.
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Eine
Mikroemulsion ist thermodynamisch stabil und enthält dispergierte
Teilchen von einer mittleren Größe von weniger
als etwa 200 nm. Im Allgemeinen umfassen Mikroemulsionen Tröpfchen oder Teilchen,
die einen mittleren Durchmesser von weniger als etwa 150 nm aufweisen;
typischerweise weniger als 100 nm, im Allgemeinen größer als
10 nm, und stabil sind über
Zeiträume,
die größer als
24 h sind. Eine „Mikroemulsion" kann eine nicht
opake oder im Wesentlichen nicht opake, alternativ kann sie eine
durchscheinende kolloidale, Dispersion sein, die spontan oder im
Wesentlichen spontan gebildet wird, wenn ihre Bestandteile in Kontakt
gebracht werden. Weitere Eigenschaften können der britischen Patentanmeldung
GB 2 222 770 A entnommen
werden, deren Offenbarung dieser Beschreibung durch Bezugnahme einverleibt
ist.
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt stellt die vorliegende Erfindung eine
Zusammensetzung der Erfindung bereit, bei der die relativen Verhältnisse
des Cyclosporins, des lipophilen Bestandteils, des hydrophilen Tensids,
des lipophilen Tensids und des Ethanols in der Zusammensetzung so
sind, dass bei Verdünnung
mit Wasser zu einem Verhältnis
von 1 Gewichtsteil der Zusammensetzungskernfüllung zu 1 bis 100, z.B. 10
bis 100, Gewichtsteilen Wasser, eine Öl-in-Wasser-Mikroemulsion mit
Teilchen von einer mittleren Größe von weniger
als 200 nm spontan gebildet wird.
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In
der Kernfüllung
kann das Cyclosporin in einer Menge nach Gewicht von bis zu etwa
20 Gew.-% der Zusammensetzung
der Erfindung vorliegen. Das Cyclosporin liegt vorzugsweise in einer Menge
von 1 bis 15 Gew.-% der Zusammensetzung der Erfindung, z.B. etwa
2 bis 10%, vor.
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Unter
einem weiteren anderen Gesichtspunkt kann der lipophile Bestandteil
5 bis 35 Gew.-% der Zusammensetzungskernfüllung umfassen, z.B. 10 bis
30 Gew.-%, vorzugsweise 15 bis 25 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt
etwa 20 oder 30 Gew.-%.
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Bei
einer Zusammensetzung der Erfindung beträgt unter einem weiteren anderen
Gesichtspunkt das Zusammensetzungsverhältnis von dem lipophilen Bestandteil
zu dem Cyclosporin vorzugsweise 1 bis 30:1 und besonders bevorzugt
2 bis 30:1 auf einer Gewichtsbasis.
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Bei
einem weiteren anderen Gesichtspunkt kann das hydrophile Tensid
25 bis 70 Gew.-% der Zusammensetzungskernfüllung umfassen; vorzugsweise
30 bis 65 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 40 bis 60 Gew.-% und
sogar ganz besonders bevorzugt etwa 50 Gew.-%.
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Bei
einer Zusammensetzung der Erfindung beträgt bei einem weiteren anderen
Gesichtspunkt das Zusammensetzungsverhältnis des hydrophilen Tensids
zu dem Cyclosporin vorzugsweise 1 bis 60:1 und ganz besonders bevorzugt
2 bis 60:1 auf Gewichtsbasis.
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Unter
einem weiteren anderen Gesichtspunkt kann das lipophile Tensid 5
bis 35 Gew.-% der Zusammensetzungskernfüllung umfassen, z.B. 5 bis 30
Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt etwa
10 Gew.-%.
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Bei
einer Zusammensetzung der Erfindung beträgt unter einem weiteren anderen
Gesichtspunkt das Zusammensetzungsverhältnis des lipophilen Tensids
zu dem Cyclosporin vorzugsweise 1 bis 30:1 und ganz besonders bevorzugt
2 bis 30:1 auf Gewichtsbasis.
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Unter
einem weiteren anderen Gesichtspunkt kann der Ethanol 1 bis 20 Gew.-%
der Zusammensetzungskernfüllung
, z.B. 5 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise etwa 10 Gew.-%, umfassen.
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Bei
einer Zusammensetzung der Erfindung beträgt unter einem weiteren anderen
Gesichtspunkt das Zusammensetzungsverhältnis von dem Ethanol zu dem
Cyclosporin vorzugsweise 10:1 bis 1:10 und ganz besonders bevorzugt
5:1 bis 1:5 auf Gewichtsbasis.
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt stellt die vorliegende Erfindung eine
Kapsel bereit, die eine Zusammensetzungskernfüllung aufweist, die umfasst:
1
bis 20 Gew.-% an Cyclosporin A,
5 bis 35 Gew.-% eines lipophilen
Bestandteils, z.B. Miglyol®812 oder Span®80,
25
bis 70 Gew.-% eines hydrophilen Tensids, z.B. Cremophor®RH40
oder EL und Tween®80,
5 bis 35 Gew.-%
eines lipophilen Tensids, z.B. Span®80,
1
bis 20 Gew.-% Ethanol.
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Cyclosporine,
auf die die vorliegende Erfindung anwendbar ist, sind alle solche,
die eine pharmazeutische Anwendbarkeit aufweisen, z.B. als Immunsuppressiva,
antiparasitäre
Mittel und Mittel für die
Umkehrung einer Multi-Drug Resistance, wie im Stand der Technik
bekannt und beschrieben, insbesondere Cyclosporin A, Cyclosporin
G, [O-(2-Hydroxyethyl)-(D)Ser]8-Ciclosporin
und [3'-Deshydroxy-3'-keto-MeBmt]1-[Val]2-Ciclosporin. Cyclosporin A ist bevorzugt.
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Unter
einem Gesichtspunkt stellt die vorliegende Erfindung eine Zusammensetzung
der Erfindung bereit, wobei das Cyclosporin Cyclosporin A ist.
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Polyoxyethylensorbitanfettsäureester
können
z.B. Mono- und Trilauryl-, Palmityl-, Stearyl- und Oleylester von
dem Typ umfassen, der bekannt ist und kommerziell erhältlich ist
unter dem Handelsnamen Tween® von z.B. ICI, Vereinigtes
Königreich, einschließlich der
Produkten Tween®
20[Polyoxyethylen(20)sorbitanmonolaurat],
21[Polyoxyethylen(4)sorbitanmonolaurat],
40[Polyoxyethylen(20)sorbitanmonopalmitat],
60[Polyoxyethylen(20)sorbitanmonostearat],
65[Polyoxyethylen(20)sorbitantristearat],
80[Polyoxyethylen(20)sorbitanmonooleatj,
81[Polyoxyethylen(5)sorbitanmonooleat],
85[Polyoxyethylen(20)sorbitantrioleatj.
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Besonders
bevorzugte Produkte dieser Klasse sind Tween®40
(HLB-Wert von etwa 15 bis 16) und Tween®80
(HLB-Wert von etwa 15).
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Bei
den Reaktionsprodukten von einem natürlichen oder hydrierten Ricinusöl und Ethylenoxid kann
das natürliche
oder hydrierte Ricinusöl
umgesetzt werden mit Ethylenoxid in einem molaren Verhältnis von
etwa 1:35 bis etwa 1:60, gegebenenfalls unter Entfernung des Polyethylenglykolbestandteils aus
den Produkten. Verschiedene solche Tenside sind kommerziell erhältlich.
Die hydrierten-hydrierten Ricinusöle, die erhältlich sind unter dem Handelsnamen
Cremophor® sind
besonders geeignet. Insbesondere geeignet sind Cremophor®RH
40, das eine Verseifungszahl von etwa 50 bis 60, eine Säurezahl von
weniger als etwa 1, einen Wassergehalt (Fischer) von weniger als
etwa 2%, einen nD 60 von
etwa 1,453 bis 1,457 und einen HLB-Wert von etwa 14 bis 16 aufweist;
und Cremophor®RH
60, das eine Verseifungszahl von etwa 40 bis 50, eine Säurezahl
von weniger als etwa 1, eine Iodzahl von weniger als etwa 1, einen
Wassergehalt (Fischer) von etwa 4,5 bis 5,5%, einen nD 60 von etwa 1,453 bis 1,457 und einen HLB-Wert
von etwa 15 bis 17 aufweist. Ein besonders bevorzugtes Produkt dieser
Klasse ist Cremophor®RH 40. Ebenfalls geeignet
sind Polyethylenglykolricinusöle,
wie solche, die unter dem Handelsnamen Cremophor®EL
erhältlich
sind, das ein Molekulargewicht (nach Dampfosmometrie) von etwa 1630, eine
Verseifungszahl von etwa 65 bis 70, eine Säurezahl von etwa 2, eine Iodzahl
von etwa 28 bis 32 und einen nD 60 von
etwa 1,471 aufweist.
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Ähnliche
oder identische Produkte, die ebenfalls verwendet werden können, sind
erhältlich
unter den Handelsnamen Nikkol® (z.B. Nikkol® HCO-40 und
HCO-60), Mapeg® (z.B.
Mapeg® CO-40h),
Incrocas® (z.B.
Incrocas® 40),
Tagat® (z.B.
Polyoxyethylenglycerolfettsäureester,
z.B. Tagat®RH
40 und Tagat®TO,
ein Polyoxyethylenglyceroltrioleat, das einen HLB-Wert von 11,3
aufweist; Tagat®RH
40 ist bevorzugt) und Simulsol OL-50 (PEG-40 Ricinusöl, das eine
Verseifungszahl von etwa 55 bis 65, eine Säurezahl von maximal 2, eine
Iodzahl von 25 bis 35, einen Wassergehalt von maximal 8% und einen
HLB-Wert von etwa 13 aufweist, erhältlich von Seppic). Diese Tenside
werden weiter beschrieben in Fiedler Lexikon der Hilfsstoffe für Pharmazie,
Kosmetik und angrenzende Gebiete",
Edition Cantor Verlag Aulendorf, Aulendorf, 4. überarbeitete und erweiterte
Ausgabe (1996), und „Handbook
of Pharmaceutical Excipients",
2. Auflage, Hrsg. A. Wade und P. J. Welter (1994), Joint Publication
of American Pharmaceutical Association, Washington, USA und The
Pharmaceutical Press, London, England.
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Der
Polyoxyethylensorbitanfettsäureester und
das Reaktionsprodukt von einem natürlichen oder hydrierten Ricinusöl und Ethylenoxid
können z.B.
25 bis 70 Gew.-% der Kernfüllung
umfassen.
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Bevorzugte
Sorbitanfettsäureester
schließen Sorbitanmono-C12-C18-fettsäureester
ein oder Sorbitantri-C12-C18-fettsäureester,
wie sie bekannt und kommerziell erhältlich sind unter der Handelsmarke Span® von
z.B. ICI. Ein besonders bevorzugtes Produkt dieser Klasse ist z.B.
Span®20
(Sorbitanmonolaurat, HLB-Wert von etwa 8) oder Span®80
(Sorbitanmonooleat, HLB-Wert von etwa 4) (Fiedler, loc. cit., 2,
Seite 1430, Handbook of Pharmaceutical Excipients, loc. cit., Seite
473).
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Die
Sorbitanfettsäureester
können
z.B. 10 bis 70 Gew.-% der Kernfüllung
umfassen.
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Beispiele
von Polylalkylenglykolmaterialien sind Polyethylenglykole, insbesondere
Polyethylenglykole, die ein Molekulargewicht aufweisen von ca. 500
bis ca. 4.000, z.B. von ca. 1.000 bis ca. 2.000.
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Unter
einem weiteren anderen Gesichtspunkt der Erfindung gibt es eine
Vielzahl von Alkanolen. Z.B. kann der Ethanol ersetzt sein oder
teilweise ersetzt sein durch ein Alkanol, das hydrophil sein kann,
z.B. ausgewählt
von Transcutol (das die Formel C2H5-[O-(CH2)2]2-OH aufweist),
Glycofurol (auch bekannt als Tetrahydrofurfurylalkoholpolyethylenglykolether)
und 1,2-Propylenglykol.
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Die
Mengen an flüssigen
und/oder festen Polyethylenglykolen, z.B. Polyethylenglykol (PEG)
3350 oder PEG 1450, wie bekannt und kommerziell erhältlich von
z.B. Union Carbide, USA, können
auch in der Zusammensetzung der Erfindung eingeschlossen sein.
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Die
GB 2 222 770 A offenbart
eine große Vielzahl
von lipophilen Bestandteilen, die geeignet sind zur Verwendung in
einer Zusammensetzung der Erfindung. Typische Beispiel für lipophile
Bestandteile sind:
- (i) mittelkettige Fettsäuretriglyceride,
z.B. C6-C12, z.B.
Miglyol® 812,
und/oder
- (ii) gemischte Mono-, Di-, Triglyceride, z.B. C6-C20, z.B. C16-C18-, z.B. Maisine®, und/oder
- (iii) umgeesterte ethoxylierte Pflanzenöle, z.B. Labrafil®, und/oder
- (iv) Propylenglykolmonofettsäureester,
z.B. C14-C18, z.B.
Propylenglykolhydroxystearat, Propylenglykolisostearat, Propylenglykolricinoleat, Propylenglykolstearat,
und/oder
- (v) Propylenglykoldifettsäureester,
z.B. C6-C20, z.B.
C8-C12, z.B. Propylenglykoldicaprylat,
z.B. Miglyol® 840,
oder Propylenglykoldilaurat, und/oder
- (vi) veresterte Verbindungen von Fettsäure und primärem Alkohol,
z.B. C8-C20-Fettsäuren und C2-C3-Alkoholen, z.B. Ethyllinoleat,
und/oder
- (vii) Mono- und/oder Diglycerid, z.B. eine Mischung von Mono-
und Diglyceriden mit z.B. einem Monoglycerid von C18-Fettsäure als
Hauptbestandteil, z.B. GMOrphic®-80
oder Tegin® O.
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Bevorzugte
lipophile Bestandteile sind mittelkettige Fettsäuretriglyceride, gemischte
Mono-, Di-, Triglyceride, Sorbitanfettsäureester und umgeesterte ethoxylierte
Pflanzenöle.
Demzufolge stellt unter einem Gesichtspunkt die vorliegende Erfindung
eine Zusammensetzung der Erfindung bereit, wobei der lipophile Bestandteil
ein mittelkettiges Fettsäuretriglycerid
ist oder ein Sorbitanfettsäureester.
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt kann der lipophile Bestandteil ein
mittelkettiges Triglycerid und/oder ein Mono- und Diglycerid oder
eine Mischung davon umfassen.
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Als
mittelkettiges Fettsäuretriglycerid
in dem lipophilen Bestandteil kann ein Triglycerid einer gesättigten
Fettsäure,
die 6 bis 12, z.B. 8 bis 10, Kohlenstoffatome aufweist, verwendet
werden. Geeignete mittelkettige Fettsäuretriglyceride sind solche,
die bekannt und kommerziell erhältlich
sind unter den Handelsnamen Acomed®, Myritol®,
Captex®,
Neobee® M
5 F, Miglyol®810,
Miglyol®812,
Miglyol®818, Mazol®,
Sefsol®860,
Sefsol®870,
wobei Miglyol®812 das
am meisten bevorzugte ist. Miglyol®812
ist ein fraktioniertes Kokosnussöl,
das Capryl-Caprinsäuretriglyceride
umfasst und ein Molekulargewicht von etwa 520 Dalton aufweist. Fettsäurezusammensetzung
= C6 max. etwa 3%, C8 etwa
50 bis 65%, C10 etwa 30 bis 45%, C12 max. 5%; Säurezahl etwa 0,1; Verseifungszahl
etwa 330 bis 345; Iodzahl max. 1. Miglyol®812
ist erhältlich
von Condea. Neobee® M 5 F ist ein fraktioniertes
Capryl-Caprinsäuretriglycerid, erhältlich aus
Kokosnussöl;
Säurezahl
max. 0,2; Verseifungszahl etwa 335 bis 360; Iodzahl max. 0,5, Wassergehalt
max. 0,15%, D.20 0,930 bis 0,960, nD 20 1,448 bis 1,451
(Herstellerinformation). Neobee® M
5 F ist erhältlich
von Stepan Europe.
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Diese
Triglyceride sind beschrieben in H. P. Fiedler, loc. cit.
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt umfassen Triglyceride geeigneterweise
mindestens 5%, aber weniger als etwa 25%, basierend auf dem Gesamtgewicht
von dem lipophilen Bestandteil. Besonders bevorzugt liegen von etwa
7,5 bis etwa 20% (z.B. von etwa 9 bis 12%) Triglyceride vor.
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Geeignete
gemischte Mono-, Di-, Triglyceride sind solche, die bekannt und
kommerziell erhältlich
sind unter dem Handelsnamen Maisine® von
Gattefossé.
Dies sind Umesterungsprodukte aus Maisöl und Glycerol.
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In
einer Zusammensetzung der Erfindung beträgt unter einem anderen Gesichtspunkt
das Zusammensetzungsverhältnis
von dem lipophilen Bestandteil zu Cyclosporin vorzugsweise 1 bis
30:1 und ganz besonders bevorzugt 2 bis 30:1 auf Gewichtsbasis.
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Es
ist zu beachten, dass die Bestandteile komplexe Gemische sein können, die
Nebenprodukte oder nicht umgesetzte Ausgangsprodukte, die bei der
Herstellung davon involviert sind, z.B. Tenside, die hergestellt
sind durch Polyoxyethylierung, können
ein weiteres Nebenprodukt enthalten, z.B. Polyethylenglykol.
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Ein
Tensid, das einen HLB-Wert (von hydrophilic-lipophilic balance)
von 8 bis 17 aufweist, liegt geeigneterweise vor. Der HLB-Wert ist
vorzugsweise der mittlere HLB-Wert.
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Gemäß der Erfindung
kann ein hydrophiles Tensid gemischt werden mit einem lipophilen
Tensid. Unter einem hydrophilen Tensid ist ein Tensid zu verstehen,
das einen HLB-Wert von größer als
oder gleich 10 aufweist, wobei unter einem lipophilen Tensid ein
Tensid zu verstehen ist, das einen HLB-Wert von weniger als 10 aufweist.
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Ein
hydrophiles Tensid, das ausgewählt
wird, weist vorzugsweise einen HLB-Wert (von hydrophilic-lipophilic
balance) von größer als
oder gleich 10 auf, z.B. Cremophor®RH40
oder EL.
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Ein
ausgewählter
Bestandteil weist vorzugsweise einen HLB-Wert (von hydrophilic-lipophilic
balance) von weniger als 10 auf, z.B. Span®80.
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Wenn
es gewünscht
wird, liegt das relative Verhältnis
der lipophilen Bestandteile, der Tenside und des Ethanols innerhalb
des „Mikroemulsions"-Bereichs in einem
Standard-Dreiecks-(Zustands-)-Diagramm.
Die auf diese Weise erhaltenen Zusammensetzungen sind Mikroemulsionsvorkonzentrate
von hoher Stabilität,
die in der Lage sind, bei Zugabe von Wasser, Mikroemulsionen bereitzustellen,
die eine mittlere Partikelgröße von < 200 nm aufweisen.
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Standard-Dreiecks-(Zustands-)-Diagramm, z.B.
Phasendiagramme, können
auf eine herkömmliche
Art und Weise erzeugt werden, wie es beschrieben ist in z.B. der
GB-Patentveröffentlichung
Nr.
GB 2 222 770 oder
WO 96/13273 A.
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Die
Emulsion, z.B. Mikroemulsion, Vorkonzentratzusammensetzungen, z.B.
solche in den sich im Folgenden anschließenden Beispielen, zeigen gute
Stabilitätseigenschaften,
wie es angezeigt ist durch Standardstabilitätsversuche, z.B. solche, die eine
Lagerstabilität
von bis zu ein, zwei oder drei Jahren oder sogar länger aufweisen.
Die Mikroemulsionsvorkonzentratzusammensetzungen dieser Erfindung
ergeben stabile Mikroemulsionen, z.B. bis zu einem Tag oder länger, z.B.
einen Tag.
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Die
Zusammensetzung der Erfindung kann auch weitere Zusatzstoffe oder
Additive oder Inhaltsstoffe einschließen, z.B. Antioxidantien (wie
z.B. Ascorbylpalmitat, Butylhydroxyanisol (BHA), Butylhydroxytoluol
(BHT) und Tocopherole) und/oder Konservierungsmittel. Unter einem
weiteren anderen Gesichtspunkt können
diese Zusatzstoffe oder Inhaltsstoffe etwa 0,05 bis 1 Gew.-% der
Gesamtmenge der Zusammensetzungskernfüllung umfassen. Die Zusammensetzung
der Erfindung kann auch Süßungsmittel
oder Süßstoffe
oder Geschmacksmittel oder Geruchsstoffe in einer Menge von bis
zu etwa 2,5 oder 5 Gew.-% aufweisen, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzungskernfüllung
. Vorzugsweise ist das Antioxidans α-Tocopherol (Vitamin E).
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Einzelheiten
von Arzneimittelträgern
zur Verwendung bei einer Zusammensetzung der Erfindung sind beschrieben
in H. P. Fiedler, loc. cit.; „Handbook of
Pharmaceutical Excipients",
loc. cit.; oder können erhalten
werden von den relevanten Herstellern.
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Jede
Kohlenstoffkette, die nicht anders in dieser Beschreibung definiert
wird, enthält
geeigneterweise 1 bis 18 Kohlenstoffatome, z.B. 10 bis 18 Kohlenstoffatome,
wenn es eine terminate Gruppe ist, oder 2 oder 3 Kohlenstoffatome
wenn es eine Polymergruppe ist.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung zeigen besonders vorteilhafte Eigenschaften,
wenn sie oral verabreicht werden, z.B. in Bezug auf die Konsistenz
und einen hohen Grad an Bioverfügbarkeit,
die erhalten wird in Standardbioverfügbarkeitsversuchen, z.B. 2-
bis 4-fach höher
als bekannte Emulsionen. Diese Versuche werden durchgeführt bei
Tieren, z.B. bei Ratten oder Hunden, oder gesunden Versuchsteilnehmern
unter Verwendung von HPLC oder einem spezifischen oder nicht spezifischen
Monoklonalkit, um den Wert oder die Konzentration von dem Cyclosporin
im Blut zu bestimmen. Z.B. kann die Zusammensetzung von Beispiel
1, die p. o. an Hunde verabreicht ist, überraschend hohe Cmax-
Werte ergeben, wie durch ELISA unter Verwendung eines speziellen
Monoklonalantikörpers
nachgewiesen.
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Unter
einem Gesichtspunkt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
bereit zur oralen Verabreichung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
wobei das Verfahren umfasst ein orales Verabreichen einer Zusammensetzung
der Erfindung an einen Patienten, der einer Cyclosporin-Therapie
bedarf.
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Pharmakokinetische
Parameter, z.B. Absorption und Blutwerte oder Blutkonzentrationen, werden
auch überraschenderweise
vorhersehbarer, und Probleme bei der Verabreichung mit ungleichmäßig oder
sprunghafter oder unregelmäßiger Absorption
können
eliminiert oder verringert werden. Außerdem sind die Zusammensetzungen
der Erfindung wirksam mit Tensidmaterialien, z.B. Gallensalzen,
die im Gastointestinaltrakt vorliegen. Das heißt, die Zusammensetzungen der
Erfindung sind vollständig dispergierbar
in wässrigen
Systemen, die solche natürlichen
Tenside umfassen und daher in der Lage sind, Mikroemulsionssysteme
in situ bereitzustellen, die stabil sind und keine Präzipitation
des wirksamen Mittels oder Wirkstoffs zeigen oder ein anderes Zerbrechen
der feinen Teilchen- oder Partikelstruktur. Die Funktion der Zusammensetzungen
der Erfindung bei der oralen Verabreichung bleiben im Wesentlichen
unabhängig
von und/oder unbeeinträchtigt durch
das relative Vorliegen oder die Abwesenheit von Gallensalzen zu
irgendeiner bestimmten Zeit oder für irgendein gegebenes Individuum.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung verringern die Inter- und Intrapatienten-Variabilität der Dosisantwort.
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Unter
einem weiteren anderen Gesichtspunkt stellt die Erfindung auch ein
Verfahren bereit zur Herstellung einer Zusammensetzung der Erfindung,
wobei das Verfahren umfasst ein Zusammenbringen von Cyclosporin,
Ethanol und anderen Bestandteilen in inniger Beimischung. Wenn es
notwendig ist, kann die Zusammensetzung zu einer Einheitsdosierungsform
oder Einzeldosisform oder Einheitsdarreichungsform zusammengesetzt
werden, z.B. durch Einfüllen
der Zusammensetzung in Gelatinekapseln.
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Weitere
gegebenenfalls eingesetzte Bestandteile oder Zusatzstoffe können mit
den Bestandteilen mit oder nach Zugabe des wirksamen Mittels gemischt
werden.
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Die
Zusammensetzung kann kombiniert werden mit Wasser oder mit wässrigem
Lösemittelmedium,
sodass eine Emulsion, z.B. Mikroemulsion, erhalten wird.
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Die
Verwendbarkeit oder Anwendungsmöglichkeit
von allen pharmazeutischen Zusammensetzungen der Erfindung kann
beobachtet werden in klinischen Standardtests bei z.B. bekannten
Indikationen von Cyclosporin unter Verwendung von Dosierungen oder
Dosen, die äquivalente
Blutwerte oder Blutkonzentrationen von Cyclosporin ergeben, z.B. unter
Verwendung von Dosierungen im Bereich von 2,5 mg bis 1.000 mg des
wirksamen Mittels oder Wirkstoffs pro Tag für einen Säuger mit 75 kg, z.B. einen
Erwachsenen und bei Standardtiermodellen. Die erhöhte Bioverfügbarkeit
des Cyclosporins, die durch die Zusammensetzungen bereitgestellt
wird, kann in Standardtierversuchen beobachtet werden und in klinischen
Versuchen, z.B. wie oben beschrieben.
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Die
optimale Dosierung oder Dosis von Cyclosporin, die einem bestimmten
Patienten verabreicht wird, muss sorgfältig in Betracht gezogen werden,
da die individuelle Antwort auf und der Metabolismus des Cyclosporins
verschieden sein kann. Es kann ratsam sein, die Blutserumwerte oder
Blutserumkonzentrationen des wirksamen Mittels oder Wirkstoffs durch
Radioimmunoassay, Monoklonal-Antikörper-Assay oder andere geeignete herkömmliche Maßnahmen
zu überwachen
oder zu kontrollieren. Cyclosporindosierungen können z.B. 25 bis 1.000 mg pro
Tag (vorzugsweise 50 mg bis 500 mg) betragen.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung werden vorzugsweise in Einheitsdosierungsform
zusammengesetzt, z.B. indem sie in oral verabreichbare Kapselhüllen gefüllt werden.
Die Kapselhüllen
können
Weich- oder Hartgelatinekapselhüllen
sein. Wo die Zusammensetzung der Erfindung in Einheitsdosierungsform
vorliegt, wird jede Einheitsdosierungsform geeigneter weise zwischen
10 und 100 mg des Cyclosporins enthalten, besonders bevorzugt zwischen
10 und 50 mg, z.B. 15, 20, 25 oder 50 mg. Solche Einheitsdosierungsformen
sind geeignet für
die Verabreichung von 1- bis 5-mal täglich in Abhängigkeit
von dem besonderen Zweck der Therapie, der Dauer oder Phase der
Therapie und dergleichen.
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Wenn
es erwünscht
ist, können
die Zusammensetzungen der Erfindung jedoch auch in Getränke oder
Trinklösungsform
vorliegen und können
Wasser oder irgendein anderes wässriges
System einschließen,
um Emulsionssysteme, z.B. Mikroemulsionssysteme, bereitzustellen,
die geeignet sind zum Trinken.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung sind besonders geeignet für:
- a) eine Behandlung und Vermeidung der Organ- oder
Gewebetransplantatabstoßung,
z.B. für
die Behandlung der Empfänger
von Herz-, Lungen-, kombinierten Herz-Lungen-, Leber-, Nieren-,
Pankreas-, Haut- oder Korneatransplantaten. Die Zusammensetzungen
der Erfindung sind auch angezeigt für die Vermeidung der Transplantat-gegen-Empfänger-Reaktion,
wie sie manchmal auftritt nach einer Knochenmarkstransplantation;
- b) eine Behandlung und Vermeidung von Autoimmunkrankheits- und
inflammatorischen Zuständen,
insbesondere inflammatorischen Zuständen mit einer Ätiologie
einschließlich
einer Autoimmunkomponente, wie z.B. Arthritis (z.B. rheumatoide
Arthritis, chronische progrediente Arthritis und Arthritis deformans)
und rheumatische Erkrankungen; und
- c) Behandlung von Multi-Drug Resistance (MDR).
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt stellt die vorliegende Erfindung die
Verwendung einer Zusammensetzung der Erfindung bereit bei der Herstellung
eines Medikaments für
die Behandlung oder Vorbeugung oder Vermeidung eines Autoimmun- oder
inflammatorischen Zustands oder für die Behandlung oder Vermeidung
einer Transplantatabstoßung
oder für
die Behandlung einer Multi-Drug Resistance.
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Beispiele
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Es
folgt eine Beschreibung im Wege von Beispielen nur von Zusammensetzungen
der Erfindung. Sofern es nicht anders angegeben ist, sind die Bestandteile
in Gewichtsprozent angegeben, bezogen auf jede Zusammensetzungskernfüllung.
Miglyol®812
ist von Condea Company, Deutschland.
Cremophor®RH
40 ist von BASF, Deutschland.
Span®80
ist von ICI, Großbritannien.
Tween®80
ist von ICI, Großbritannien.
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Beispiel 1
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Eine
Zusammensetzung wird hergestellt mit den folgenden Bestandteilen:
40
Vol.-% von Cremophor®RH40
32 Vol.-% von
Miglyol®812
8
Vol.-% von Span®80
10
Vol.-% Cyclosporin A
10 Vol.-% Ethanol.
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Beispiel 2
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Eine
Zusammensetzung wird hergestellt mit den folgenden Bestandteilen:
56
Gew.-% von Cremophor®EL
16% von Miglyol®812
8%
von Span®80
10%
Cyclosporin A
10% Ethanol.
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Andere
Beispiele können
hergestellt werden durch Weglassen von Miglyol®812
und durch Ersetzen des Miglyol®812 durch Span®80.
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Weitere
Beispiele können
hergestellt werden durch Ersetzen eines Teils (z.B. 30 bis 70%)
des Cremophor®EL
durch eine äquivalente
Menge an Tween®80.
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Diese
Zusammensetzungen werden in Hart- und Weichgelatinekapseln verkapselt.
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Die
Beispiele veranschaulichen die Zusammensetzungen, die geeignet sind,
z.B. bei der Vermeidung einer Transplantatabstoßung oder für die Behandlung einer Autoimmunkrankheit,
bei Verabreichung von 1 bis 5 Einheitsdosierungsformen pro Tag bei
einer Dosis von 2 bis 5 mg/kg pro Tag.
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Bei
visueller Untersuchung nach Verdünnung
kann jede Zusammensetzung eine klare und stabile Mikroemulsion oder
Emulsion bilden.