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QUERVERWEISE AUF VERWANDTE
ANMELDUNGEN
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Dieses
Patent beansprucht die Priorität
der US Provisional Application Nr. 60/115,143 (angemeldet am 8.
Januar 1999) und US Provisional Application Nr. 60/116,567 (angemeldet
am 21. Januar 1999).
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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft neuartige Zubereitungen und Kombinationen, die
(a) ein Bretyliumkation umfassen sowie (b) ein vermittelndes Anion
und/oder einen β-Rezeptorblocker.
Diese Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung solcher Zubereitungen
und Kombinationen zur Prävention
und/oder Behandlung cardiovaskulärer
Beschwerden.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Bretyliumtosylat
I (auch bekannt als o-Bromobenzylethyldimethylammonium p-Toluolsulfonat)
hat folgende Struktur:
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Es
ist ein bekannter anti-arrhythmischer Wirkstoff der Klasse III und
ein adrenerg blockender Wirkstoff. Es wird vom Bretyliumkation dieser
Substanz berichtet, dass es direkt die elektrischen Eigenschaften
des Myokardiums modifiziert. Es wird auch berichtet, dass es die
adrenerge neurale Transmission vermindert, indem die neuronale Norepinephrin-Ausschüttung und
Wiederaufnahme blockiert wird. Bretyliumtosylat wird folglich weltweit
eingesetzt, um lebensbedrohliche ventrikuläre Tachyarrhythmien wie ventrikuläre Tachykardien
und Fibrillation zu unterdrücken.
Bacaner (US Reissue Patent Nr. 29,618) offenbart die allgemeine
Unterdrückung ventrikulärer Fibrillation
sowie kardialer Arrhythmien durch Verabreichung von Bretyliumtosylat.
In ähnlicher Weise
offenbart Bacaner (US Patent Nr. 3,911,125) die Behandlung von Angina
Pectoris, Koronar-Insuffizienz sowie
die Prävention
des Myokard-Infarktes durch Verabreichung von Bretyliumtosylat.
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Nicht-zubereitetes
Bretyliumtosylat zeigt schlechte und unberechenbare Absorption,
wenn es oral eingenommen wird. Folglich ist die orale Verabreichung
von Bretyliumtosylat alleine im Allgemeinen für die Behandlung von Herzbeschwerden
ungeeignet und wurde auch nicht von der FDA zugelassen. Dementsprechend
wird Bretyliumtosylat stattdessen gewöhnlich parenteral in Form einer
injizierbaren Lösung
verabreicht. Diese Art der Verabreichung ist jedoch sowohl unbequem
als auch schmerzhaft, speziell bei chronischer Verabreichung.
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Die
Verabreichung von Bretyliumtosylat kann auch aufgrund eines scharfen
Abfalls des Blutdrucks, sobald der Empfänger eine aufrechte Haltung
annimmt, was wiederum zu Schwindel und Bewusstseinsverlust führen kann,
zu einer stark verminderten Gehfähigkeit
des Empfängers
führen.
Die Schwere dieser Nebenwirkung kann jedoch reduziert (und gleichzeitig
die therapeutischen Wirkungen des Bretyliumkations verbessert) werden,
indem ein tricyclischer anti-depressiver Wirkstoff (z.B. Protriptylin,
Mazindol, Amitriptylin, Nortriptylin oder Desipramin) zusammen mit
Bretyliumtosylat verabreicht wird, wie von Bacaner im US Patent
Nr. 5,036,106 offenbart wurde.
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Eine
Reihe von Studien über
die Bioverfügbarkeit
von Bretyliumtosylat wurden in der Literatur beschrieben. Die meisten
dieser Studien betrafen jedoch primär die parenterale, rektale
und andere nicht-einzunehmende Zubereitungen, die Bretyliumtosylat
umfassen. Die meisten beinhalten auch eine Verabreichung von Bretyliumtosylat-Zubereitungen
unter basischen Bedingungen.
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Neubert
et al. (in Ion Pair Approach of Bretylium, Pharm. Ind. 54, Nr.4
(1992)) offenbaren eine Reihe von Experimenten, in denen Bretyliumtosylat
in Gegenwart von Saccharin, Dodecylsulfat oder Hexylsalicylatanionen
untersucht wurde. Die Verteilungs-Koeffizienten des Bretyliumions wurden
in Gegenwart dieser Anionen unter Verwendung eines basischen (pH
= 7,2) n-Oktanol/Puffersystems und unter Verwendung eines alkalischen
(pH = 7,2) Absorptions-Modell-Systems gemessen, wobei eine künstliche
Lipid-Membran eingesetzt wurde.
Die Bretylium-Absorption wurde auch in vivo bei Kaninchen gemessen,
die das Bretyliumtosylat in Kombination mit diesen Anionen mittels
i.v. Injektion (eine i.v. Injektion von Bretyliumtosylat in einem
Sorensen Phosphat-Puffer (pH = 7,2), zu sammen mit einer i.v. Injektion
von Hexylsalicylsäure
in einem Ethanol/Sorensen Phosphat-Puffer (pH = 7,2)) oder durch rektale
Verabreichung erhalten hatten.
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Neubert
et al. (Influence of Lipophilic Ion Counters on the Transport of
Ionizable Hydrophilic Drugs, J. Pharm. Pharmacol, 1991, 43: 204–206) offenbaren
eine Reihe von Experimenten über
den Einfluss der Gegenionen Hydroxynaphtoat, Naphthylsulfonat, Adamantoat,
Desoxycholat, Dehydrocholat, Octanoat, Decanoat, Dodecanoat, Hexadecanoat
und Hexylsalicylat auf den Transport von Bretylium mittels eines
alkalischen (pH = 7,2) Absorptions-Modell-Systems. Es wurde berichtet,
dass die Verwendung von Hydroxynaphtoat-, Adamantoat-, Desoxycholat-
oder Dehydrocholat-Gegenionen zu einer minimalen oder keiner Steigerung
des Bretylium-Transports durch die Membran führte. Weder wurde von einer
therapeutischen noch von einer elektrophysiologischen Aktion berichtet.
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Neubert
et al. (in Drug Permeation Through Artificial Lipoid Membranes,
Pharmazie 42 (1982), H. 5) bewerteten die Wirkung von alkylierten
Derivaten von Salicylsäure,
inbesondere Hexylsalicylsäure,
auf die Verteilung und den Transport von ionisierten Haupt-Arzneimitteln
einschliesslich Bretyliumtosylat unter Verwendung von lipophilen
Membranen in alkalischen (pH = 7,2) Lipoid Membran-Modellen.
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Hartl
et al. (in Influence of the Ion-Pair-Formation of Bretylium and
Hexylsalicylic Acid on the Blood Plasma Level in Dogs, Pharmazie
45, (1990), H. 4) berichteten von einer Verbesserung des biologischen
Bretylium-Spiegels im Hundeplasma, wenn den Hunden eine Bretyliumtosylat/Hexylsalicylsäure-Zusammensetzung
mittels i.v. Injektion (eine i.v. Injektion von Bretyliumtosylat
in einem Sorensen Phosphat-Puffer (pH = 7,2), zusammen mit einer
i.v. Injektion von Hexylsalicylsäure
in einem Ethanol/Sorensen Phosphat-Puffer (pH = 7,2)) verabreicht
wurde. Hartl et al. diskutieren jedoch nicht, wie das Bretylium-Niveau
im Myokardium des Herzens oder die dadurch erzielbaren therapeutischen
Wirkungen verbessert werden könnte.
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Neubert
et al. (in Influence of the Ion-Pair-Formation on the Pharmacokinetic
Properties of Drugs (Part 4), Pharmazie 43 (1988), H. 12) berichten
von einer Serie von Experimenten zur Bestimmung der pharmakokinetischen
Parameter von Bretyliumtosylat, wenn es Kaninchen in Kombination
mit Hexylsalicylsäure
mittels i.v. Injektion oder rektal verabreicht wird. Weder eine
therapeutische noch eine elektrophysiologische Aktivität wird offenbart.
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Amlacher
et al. (in Influence of Ion-Pair-Formation on the Pharmacokinetic
Properties of Drugs, J. Pharm. Pharmacol. 1991, 43:794–797) offenbaren
eine Serie von Experimenten zur Messung der Verteilungs-Koeffizienten
des Bretylium-Ions in Gegenwart von Salicylsäure unter Verwendung eines
alkalischen (pH = 7,2) n-Octanol/Puffersystems. Die Bretylium-Absorption
in vivo wurde auch bei Kaninchen gemessen, die eine i.v.
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Injektion
von Bretyliumtosylat in einem Sorensen Phosphat-Puffer (pH = 7,2),
zusammen mit einer i.v. Injektion von Hexylsalicylsäure in einem
Ethanol/Sorensen Phosphat-Puffer (pH = 7,2) erhalten hatten.
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Neubert
et al. (in Influence of the Ion-Pair-Formation on the Pharmacokinetic
Properties of Drugs (Part 5), Pharmazie 44 (1989), H. 9) offenbaren
eine Serie von Experimenten über
die Wirkung der Ionen-Paar-Bildung auf die Eliminierung von Bretylium
und Hexylsalicylsäure
in Ratten. Bei diesen Experimenten erhielten die Ratten eine i.v.
Injektion von Bretyliumtosylat in einem Sorensen Phosphat-Puffer
(pH = 7,2) zusammen mit einer i.v. Injektion von Hexysalicylsäure in einem
Ethanol/Sorensen Phosphat-Puffer (pH = 7,2) und, in einigen Fällen, eine
orale Dosis Cholestyramin. Neubert et al. schlossen daraus, dass
die pharmakokinetischen Parameter von Bretylium durch die Hexylsalicylsäure nicht
beeinflusst wurden.
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Cho
(in WO 87/05505) offenbart Zubereitungen, die Partikel umfassen,
die im wesentlichen aus einem festen Emulgiermittel und einem oberflächenaktiven
Material, einem biologisch aktiven eiweißartigen Material, das an die
Oberfläche
der Partikel gebunden ist, und einer Lipidbeschichtung die diese
Partikel umgibt, besteht. Während
sich Cho primär
auf pharmazeutische Zubereitungen konzentriert, die Insulin umfassen,
stellt er allgemein fest, dass andere pharmazeutische Stoffe, wie
Bretyliumtosylat, eingesetzt werden könnten. Als zusätzliche
Inhaltsstoffe der beschriebenen Zubereitung werden, unter anderem,
Natriumlaurylsulfat (als oberflächenaktives
Mittel), Natriumbicarbonat und Zitronensäure beschrieben.
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Stanley
et al. (in US Patent Nr. 5,288,497 und 5,288,498) offenbaren eine
Matrix-Form, die
ein lösliches
oder nicht-lösliches
Arzneimittel für
die Verabreichung des Arzneimittels zur Absorption durch die Schleimhautgewebe
des Mundes, der Pharynx und des Ösophagus
hindurch enthält.
Stanley et al. offenbaren eine große Gruppe aktiver Arzneimittel,
die – in Übereinstimmung
mit der Erfindung – buccal
verabreicht werden können.
Diese Quellen offenbaren weiterhin eine Reihe von zusätzlichen
Inhaltsstoffen, die in der Matrix enthalten sein können, einschließlich Natriumlaurylsulfat
und Natriumdodecylsulfat (als Permeations-Verbesserer) und Puffer-Systeme
(zur Anpassung des Speichel-pH-Wertes).
Wenngleich die Stanley-Referenzen Bretyliumtosylat als eines der
Arzneimittel auflistet, das in dieser Weise verabreicht werden kann,
so ist doch Bretyliumtosylat sehr bitter und für den menschlichen Gebrauch
mittels dieser Verabreichungsart auch unschmackhaft.
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Schließlich offenbaren
Bacaner et al. (in "Synergistic
Action of Bretylium With Low Doses Of Propranolol Renders The Canine
Heart Virtually Invulnerable To Sustained Ventricular Fibrillation", Circulation, Supp. IV,
page 111 (1987)) eine synergetische Verbesserung von Beginn und
Größe der anti-fibrillatorischen
Wirkung, die durch Bretyliumtosylat bewirkt wird, wenn eine kleine,
nicht-β-blockierende
Dosierung von Propanolol dem Bretyliumtosylat-Bolus beigefügt wird,
der den Hunden injiziert wird.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung liefert, zum Teil, neuartige pharmazeutische Zubereitungen
und Kombinationen (Kits), die verabreicht werden können, um
medizinische Beschwerden zu verhindern oder zu behandeln, die mit
dem cardiovaskulären
System in Verbindung stehen. Diese Zubereitungen und Kombinationen
wurden als besonders geeignet für
orale Verabreichung befunden, wenngleich sie auch bei parenteraler
Verabreichung als allgemein nützlich
befunden wurden.
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Zusammengefasst
ist diese Erfindung daher auf pharmazeutische Zubereitungen und
Kombinationen gerichtet, die für
die Prävention
und/oder Behandlung cardiovaskulärer
Beschwerden nützlich
sind. So wie hier definiert, bezieht sich der Ausdruck "Zubereitung" auf eine einzelne
Substanz oder eine Mischung von Substanzen. Eine "Kombination" hingegen bezieht
sich kollektiv auf therapeutische Inhaltsstoffe, die in Form von mindestens
zwei separaten, diskreten Quellen, die unabhängig verabreicht werden (gemeinsam
oder zu verschiedenen Zeitpunkten), vorliegen.
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Einige
Ausführungen
dieser Erfindung, beispielsweise, sind auf eine pharmazeutische
Zubereitung gerichtet, die ein Bretyliumkation und ein vermittelndes
Anion umfasst, wobei (a) das vermittelnde Anion weniger hydrophil
als ein Tosylat-Anion ist, (b) die pharmazeutische Zubereitung für orale
Verabreichung geeignet ist, (c) die pharmazeutische Zubereitung
in der Lage ist, eine Mischung zu bilden, die sowohl das Bretyliumkation wie
auch das vermittelnde Anion innerhalb des gastro-intestinalen Traktes
eines Patienten nach Einnahme durch den Patienten umfasst und (d)
sowohl das Bretyliumkation als auch das vermittelnde Anion zusammen in
der pharmazeutischen Zubereitung in therapeutisch wirksamer Menge
präsent
sind (d.h. die Kombination von einem Bretyliumkation und vermittelnden
Anion ist in der pharmazeutischen Zubereitung in therapeutisch wirksamer
Menge präsent).
In einer Ausführungsform
der Erfindung ist die pharmazeutische Zubereitung folgendermaßen identifizierbar:
Wenn die pharmazeutische Zubereitung einem Menschen oral verabreicht
wird, ist die Fläche
unter der Kurve der Bretyliumkationen-Konzentration im Blut jenes
Menschen gegen die Zeit über
etwa 30 Minuten im Anschluss an diese orale Verabreichung größer als
die Fläche
unter der Kurve der Bretyliumkationen-Konzentration im Blut jenes Menschen
gegen die Zeit über
etwa 30 Minuten im Anschluss an eine orale Verabreichung von Bretyliumtosylat
in einer Menge, welche eine Menge von Bretyliumkationen zur Verfügung stellt,
die äquivalent
ist zu der, die bei der oralen Verabreichung der pharmazeutischen
Zubereitung zur Verfügung
gestellt wird. In einer noch stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die pharmazeutische Zubereitung folgendermaßen identifizierbar: wenn die
Zubereitung einem Menschen oral verabreicht wird, ist die Fläche unter
der Kurve der Bretyliumkationen-Konzentration im Myokardium jenes
Menschen gegen die Zeit über
etwa 30 Minuten im Anschluss an diese orale Verabreichung größer als
die Fläche
unter der Kurve der Bretyliumkationen-Konzentration im Myokardium
jenes Menschen gegen die Zeit über
etwa 30 Minuten im Anschluss an eine orale Verabreichung von Bretyliumtosylat
in einer Menge, welche eine Menge von Bretyliumkationen zur Verfügung stellt,
die äquivalent
ist zu der, die bei der oralen Verabreichung der pharmazeutischen
Zubereitung zur Verfügung
gestellt wird.
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Weitere
Ausführungsformen
dieser Erfindung sind auf eine pharmazeutische Kombination gerichtet, die
nützlich
ist bei der Prävention
und/oder Behandlung cardiovaskulärer
Beschwerden und die eine Quelle für Bretyliumkationen sowie eine
Quelle für
vermittelnde Anionen umfasst, wobei: (a) das vermittelnde Anion
weniger hydrophil ist als ein Tosylat-Anion, (b) die Quelle des Bretyliumkations
und die Quelle des vermittelnden Anions beide für eine orale Einnahme geeignet
sind, (c) die Quelle des Bretyliumkations und die Quelle des vermittelnden
Anions fähig
sind, im Gastrointestinal-Trakt eines Menschen nach der Einnahme
der Quelle des Bretyliumkations und des vermittelnden Anions, eine
Mischung umfassend das Bretyliumkation und das vermittelnde Anion
zu bilden und (d) das Bretyliumkation und das vermittelnde Anion
in der Kombination in einer therapeutisch wirksamen Menge präsent sind
(d.h. das Bretyliumkation und das vermittelnde Anion sind in der Kombination
in einer solchen Menge enthalten, dass ihre Kombination nach der
Verabreichung beider therapeutisch wirksam ist). In einer Ausführungsform
dieser Erfindung ist die Kombination durch folgendes identifizierbar:
wenn die Quelle des Bretyliumkations und die Quelle des vermittelnden
Anions einem Menschen oral verabreicht werden, ist die Fläche unter
der Kurve der Bretyliumkationen-Konzentration im Blut jenes Menschen
gegen die Zeit über
etwa 30 Minuten im Anschluss an diese orale Verabreichung größer als
die Fläche unter
der Kurve der Bretyliumkationen-Konzentration im Blut jenes Menschen
gegen die Zeit über
etwa 30 Minuten im Anschluss an eine orale Verabreichung von Bretyliumtosylat
in einer Menge, welche eine Menge von Bretyliumkationen zur Verfügung stellt,
die äquivalent
ist zu der, die bei dieser oralen Verabreichung der Quelle der Bretyliumkationen
zusammen mit der Quelle der vermittelnden Anionen zur Verfügung gestellt
wird. In einer noch mehr bevorzugten Ausführungsform ist die Kombination
folgendermaßen
identifizierbar: wenn die Quelle des Bretyliumkations und die Quelle
des vermittelnden Anions einem Menschen oral verabreicht wird, ist
Fläche
unter der Kurve der Bretyliumkationen-Konzentration im Myokardium
jenes Menschen gegen die Zeit über
etwa 30 Minuten im Anschluss an diese orale Verabreichung größer als
die Fläche
unter der Kurve der Bretyliumkationen-Konzentration im Myokardium jenes Menschen
gegen die Zeit über
etwa 30 Minuten im Anschluss an eine orale Verabreichung von Bretyliumtosylat
in einer Menge, welche eine Menge von Bretyliumkationen zur Verfügung stellt,
die äquivalent
ist zu der, die bei der oralen Verabreichung der Quelle des Bretyliumkations
zusammen mit der Quelle des vermittelnden Anions zur Verfügung gestellt
wird.
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Weitere
Ausführungsformen
dieser Erfindung sind auf eine pharmazeutische Zubereitung gerichtet, die
ein Bretyliumkation und ein vermittelndes Anion (oder eine pharmazeutische
Kombination umfassend eine Quelle für ein Bretyliumkation und eine
Quelle für
ein vermittelndes Anion) umfassen. In einer solchen Ausführungsform
umfasst das vermittelnde Anion in dieser Ausführungsform ein Anion, das aus
einer Gruppe ausgewählt
wird, die aus Folgendem besteht:
R
2SO
3 –,
ein pseudo-ikosaedrisches
Carboran-Anion (CB
11H
12 –)
und
ein substituiertes pseudo-ikosaedrisches Carboran-Anion.
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Hier
sind R2, R3, R4, R6, R7,
R8, R9, R10, R11, R12, R13, R14, R15, R16 und der/die Substituentlen des substituierten
pseudo-ikosaedrischen Carboran-Anions unabhängig voneinander Hydrocarbyl
oder substituiertes Hydrocarbyl, und das Bretyliumkation und das
vermittelnde Anion sind zusammen in der pharmazeutischen Zubereitung
in therapeutisch wirksamer Menge präsent (oder, im Fall der Kombination,
sind das Bretyliumkation und das vermittelnde Anion in der Kombination
in solcher Menge enthalten, dass deren Zusammensetzung nach der
Verabreichung der beiden therapeutisch wirksam ist).
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In
einer weiteren auf eine pharmazeutische Zubereitung gerichteten
Ausführungsform,
die ein Bretyliumkation und ein vermittelndes Anion umfasst (oder
eine pharmazeutische Kombination, umfassend eine Quelle für ein Bretyliumkation
und ein vermittelndes Anion) hat das vermittelnde Anion die Formel
R'OSO3 –, wobei
R1 Hydrocarbyl oder substituiertes Hydrocarbyl
ist. Die pharmazeutische Zubereitung (oder Kombination) enthält auch
einen anti-hypotensiven Stoff und/oder einen β-Rezeptorblocker. Hier sind
das Bretyliumkation, das vermittelnde Anion und der anti-hypotensive
Stoff und/oder der β-Rezeptorblocker zusammen
in der pharmazeutischen Zubereitung in einer therapeutisch wirksamen
Menge präsent
(oder, im Fall einer Kombination, sind das Bretyliumkation, das
vermittelnde Anion und der anti-hypotensive Stoff und/oder der β-Rezeptorblocker
in der Kombination in einer solchen Menge präsent, dass die Zubereitung
nach deren Einnahme therapeutisch wirksam ist).
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In
einer weiteren Ausführungsform,
die auf eine pharmazeutische Zubereitung ausgerichtet ist, die ein Bretyliumkation
und ein vermittelndes Anion umfasst (oder eine pharmazeutische Kombination
umfassend eine Quelle für
ein Bretyliumkation und eine Quelle für ein vermittelndes Anion),
hat das vermittelnde Anion folgende Formel:
wobei R
5 Hydrocarbyl
oder substituiertes Hydrocarbyl ist. Die pharmazeutische Zubereitung
(oder Kombination) umfasst ferner einen neutralisierenden Wirkstoff,
einen anti-hypotensiven Wirkstoff und/oder einen β-Rezeptorblocker.
Das Bretyliumkation, der neutralisierende Wirkstoff, der anti-hypotensive
Wirkstoff und/oder der β-Rezeptorblocker
und das vermittelnde Anion zusammen sind in der pharmazeutischen
Zubereitung in therapeutisch wirksamer Menge präsent (oder, im Falle einer
Kombination, das Bretyliumkation, der neutralisierende Wirkstoff,
der anti-hypotensive Wirkstoff und/oder der β-Rezeptor blocker und das vermittelnde
Anion zusammen sind in der Kombination in solcher Menge präsent, dass
ihre Zusammensetzung nach ihrer Verabreichung therapeutisch wirksam
ist).
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In
einer weiteren Ausführungsform,
die auf eine pharmazeutische Zubereitung gerichtet ist, die ein Bretyliumkation
umfasst und ein vermittelndes Anion (oder eine pharmazeutische Kombination,
die eine Quelle eines Bretyliumkations, sowie eine Quelle eines
vermittelnden Anions umfasst), hat das vermittelnde Anion die folgende
Formel:
wobei R
17 Hydrocarbyl
oder substituiertes Hydrocarbyl ist, und R
18 Wasserstoff,
Hydrocarbyl oder substituiertes Hydrocarbyl ist. Hier sind sowohl
das Bretyliumkation wie das vermittelnde Anion gemeinsam in der
pharmazeutischen Zubereitung in therapeutisch wirksamer Menge präsent (oder,
im Fall einer Kombination, sind das Bretyliumkation und das vermittelnde
Anion in der Kombination in solcher Menge präsent, dass deren Kombination
nach der Verabreichung beider therapeutisch wirksam ist).
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Weitere
Ausführungsformen
dieser Erfindung sind auf eine pharmazeutische Zubereitung umfassend ein
Bretyliumkation und einen β-Rezeptorblocker
(oder eine pharmazeutische Kombination, umfassend eine Quelle für ein Bretyliumkation
und eine Quelle für
einen β-Rezeptorblocker)
gerichtet. In diesen Ausführungsformen
ist der β-Rezeptorblocker
vorzugsweise ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Atenolol, Esmolol, Metoprolol, Labetalol,
Talinolol, Timolol, Acebutolol, Dichloroisoproterenol, Pronethalol,
Solatol, Oxprenolol, Alprenolol, Practolol, Nadolol, Pindolol, Penbutolol
und Carvedilol. Hier sind das Bretyliumkation und der β-Rezeptorblocker
zusammen in der pharmazeutischen Zubereitung in therapeutisch wirksamer
Menge präsent (oder,
im Fall einer Kombination, sind das Bretyliumkation und der β-Rezeptorblocker
in solcher Menge präsent,
dass deren Zusammensetzung nach der Verabreichung beider therapeutisch
wirksam ist).
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Diese
Erfindung ist auch gerichtet auf sichere Methoden zur Prävention
und/oder Behandlung cardiovaskulärer
Beschwerden durch Verabreichung der oben zusammengefassten Zubereitungen
und Kombinationen an Subjekte (vor allem Säuger), die dieser bedürfen.
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Andere
Aufgaben sowie Merkmale dieser Erfindung werden zum Teil offensichtlich
und zum Teil wird auf sie im Folgenden hingewiesen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ABBILDUNGEN
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1 ist ein EKG eines Hundes, das die Wirkung
auf die atriale Fibrillation zeigt, die nach der Verabreichung einer
Zubereitung mittels Injektion beobachtet wurde, die in etwa enthielt:
(a) 15 mg Bretyliumtosylat pro kg Hund und (b) 6,5 mg Aspirin pro
kg Hund.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Wenn
konventionelle Bretylium-enthaltende Arzneimittel (insbesondere
nichtformuliertes Bretyliumtosylat) oral verabreicht wurden, hat
die aktive Komponente der Arzneimittel (d.h. das Bretyliumkation)
typischerweise eine schlechte und/oder nicht vorhersehbare Absorption
im Gastrointestinaltrakt gezeigt. Diese Tatsache, zusammen mit der
orthostatischen Hypotensions-Nebenwirkung dieser Arzneimittel, hat
die orale Selbstverabreichung schwierig gemacht, wodurch der Einsatz
dieser Medikamente hauptsächlich
auf die parenterale Verabreichung in klinischen Notfällen begrenzt
war, wenn andere antiarrhythmische Wirkstoffe versagt haben.
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Im
Gegensatz zu anderen konventionell erprobten, oralen Formulierungen
des Bretyliumkations sind die pharmazeutischen Zubereitungen und
Kombinationen der vorliegenden Erfindung einzigartig adaptiert für die orale
Verabreichung. Darüber
hinaus tendieren sie oft dazu, sich überlegen zu zeigen hinsichtlich
Aktivität, Zeitpunkt
des Beginns der Aktivität,
Potenz, Sicherheit und/oder therapeutische Wirksamkeit in Relation
zu konventionell verwendeten Bretylium-enthaltenden Formulierungen
(insbesondere die konventionell erprobten, oralen Formulierungen).
In vielen Fällen
sind die Zubereitungen und Kombinationen dieser Erfindung besonders
vorteilhaft, da sie bei Bedarf selbst verabreicht werden können (z.B.
am Wohnort oder Arbeitsplatz eines Menschen um plötzlichen Herztod
und/oder nicht-tödlichen
Myokard-Infarkt zu verhindern) ohne die Assistenz von professionellem
Gesundheits-Pflegepersonal.
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In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung wurde entdeckt, dass die Menge des
absorbierten Bretyliumkations und/oder die Absorptionsgeschwindigkeit
des Bretyliumkations aus dem Gastrointestinaltrakt (insbesondere
dem Darm) in das Blut (d.h. das Blutplasma oder sonstiges), und
vom Blut zu den Ziel-Zellen allgemein verbessert werden kann durch
die Verabreichung von Bretyliumtosylat (und/oder eine andere pharmazeutisch
akzeptable Quelle des Bretyliumkations) an ein Subjekt, zusammen
mit mindestens einer Quelle von lipophilen oder schwach hydrophilen
Anionen (d.h. ein vermittelndes Anion) und, optional: (i) einem
oder mehreren neutralisierenden Wirkstoffen (d.h. Natriumbicarbonat
oder Natriumcitrat), die in der Lage sind, temporär den pH-Wert
des wässrigen
Inhalts des Magens zu erhöhen,
(ii) einen oder mehrere anti-hypotensive Wirkstoffe (d.h. Protriptylin),
(iii) einen oder mehrere Pufferwirkstoffe (z.B. Zitronensäure) und/oder
(iv) einen oder mehrere β-Rezeptorblocker
(z.B. Propranolol, Esmolol und/oder Metoprolol). Dies wiederum liefert
grundsätzlich
verbesserte Bretyliumkation-Konzentrationen im Blut (und insbesondere
im Myokardium) und, daraus folgend, eine verbesserte Bretyliumkation
AUC(Fläche
unter der Kurve)-Werte für
mindestens 30 Minuten (vorzugsweise mindestens 2 Stunden, oder noch
mehr bevorzugt mindestens 6 Stunden oder sogar 12 Stunden oder höchst bevorzugt
24 Stunden) nach oraler Verabreichung in Relation zu konventionell
erprobten, oralen Zubereitungen (speziell nicht-formuliertes Bretyliumtosylat),
und liefert letztlich dem Subjekt, welches dies benötigt, eine
verbesserte Wirksamkeit des verabreichten Bretyliumkations.
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DIE ZUBEREITUNGEN
UND KOMBINATIONEN DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Die
Zubereitungen und Kombinationen der vorliegenden Erfindung umfassen
(a) das Bretyliumkation und (b) ein vermittelndes Anion und/oder
einen β-Rezeptorblocker.
Die bevorzugteren Zubereitungen und Kombinationen enthalten auch
einen oder mehrere neutralisierende Wirkstoffe, Pufferwirkstoffe
und/oder anti-hypotensive Stoffe. Besonders bevorzugte Zubereitungen
und Kombinationen fallen in eine oder mehrere der folgenden Kategorien:
- (1) Zubereitungen und Kombinationen umfassend
das Bretyliumkation, ein vermittelndes Anion und einen neutralisierenden
Wirkstoff. Hierbei wird insbesondere bevorzugt, dass die Zubereitungen
und Kombinationen auch einen Puffer-Wirkstoff umfassen.
- (2) Zubereitungen und Kombinationen umfassend das Bretyliumkation,
ein vermittelndes Anion und einen anti-hypotensiven Wirkstoff.
- (3) Zubereitungen und Kombinationen umfassend das Bretyliumkation,
ein vermittelndes Anion und einen β-Rezeptorblocker.
- (4) Zubereitungen und Kombinationen umfassend das Bretyliumkation,
ein vermittelndes Anion, einen anti-hypotensiven Wirkstoff und einen β-Rezeptorblocker.
- (5) Zubereitungen und Kombinationen umfassend das Bretyliumkation,
ein vermittelndes Anion, einen neutralisierenden Wirkstoffund einen
anti-hypotensiven Wirkstoff. Hierbei wird insbesondere bevorzugt,
dass die Zubereitungen und Kombinationen auch einen Puffer-Wirkstoff
enthalten.
- (6) Zubereitungen und Kombinationen umfassend das Bretyliumkation,
ein vermittelndes Anion, einen neutralisierenden Wirkstoff und einen β-Rezeptorblocker.
Hier wird insbesondere bevorzugt, dass die Zubereitungen und Kombinationen
auch einen Puffer-Wirkstoff umfassen.
- (7) Zubereitungen und Kombinationen umfassend das Bretyliumkation,
ein vermittelndes Anion, einen neutralisierenden Wirkstoff, einen
anti-hypotensiven Wirkstoff und einen β-Rezeptorblocker. Hier wird
insbesondere bevorzugt, dass die Zubereitungen und Kombinationen
auch einen Puffer-Wirkstoffumfassen.
- (8) Zubereitungen und Kombinationen, umfassend das Bretyliumkation
und Aspirin (d.h. "Acetylsalicylsäure").
- (9) Zubereitungen und Kombinationen umfassend das Bretyliumkation
und mindestens einen β-Rezeptorblocker
(insbesondere Atenolol, Esmolol, Metoprolol, Labetalol, Talinolol,
Timolol, Acebutolol, Dichloroisoproterenol, Pronethalol, Sotalol,
Oxprenolol, Alprenolol, Practolol, Nadolol, Pindolol, Penbutolol
oder Carvedilol).
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A. Quelle des Bretyliumkations
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Die
Zubereitungen und Kombinationen dieser Erfindung können das
Bretyliumkation in Form eines pharmazeutisch akzeptablen Materials
enthalten, das entweder das Bretyliumkation selbst enthält oder
das in der Lage ist, das Bretyliumkation nach der Verabreichung
an einen dafür
vorgesehenen Empfänger
zu bilden (folglich sollte, wenn auf eine das Bretyliumkation umfassende
Zubereitung oder Kombination hierin Bezug genommen wird, dann darunter
verstanden werden, dass die Zubereitung oder die Kombination entweder
das Bretyliumkation selbst umfasst oder in der Lage ist, das Bretyliumkation
nach der Verabreichung an den dafür vorgesehenen Empfänger zu
bilden). So, zum Beispiel wenn es für eine orale Verabreichung
beabsichtigt ist, sollte das pharmazeutisch akzeptable Material
das Bretyliumkation im wässrigen
Inhalt des Gastrointestinaltrakts freisetzen. Zu geeigneten Materialien
zählen,
zum Beispiel, pharmazeutisch akzeptable Salze des Bretyliumkations
(d.h. Bretyliumtosylat, Bretylium-di(2-ethylhexyl)sulfobernsteinsäuresalz
oder Bretyliumsalicylat) und Lösungen
oder Suspensionen, die das Bretyliumkation umfassen. Bretyliumtosylat
in pharmazeutischer Qualität
ist z.B. erhältlich
von Ganes Chemicals, Inc., Carlstadt, New Jersey. Alternativ kann
Bretyliumtosylat hergestellt werden, z.B. durch Umsetzen von o-Bromobenzylethylmethylamin
mit Methyltosylat, wie im U.S. Patent 3,038,004 beschrieben. Wenn
das Material ein pharmazeutisch akzeptables Salz außer Bretyliumtosylat
ist, dann soll das Gegenion des Salzes vorzugsweise keine oder nur
geringe Tendenz haben, eine kovalente Substanz mit dem Bretyliumkation
zu bilden. Solche Salze können
z.B. hergestellt werden, indem eine konventionelle doppelte Substitutions-Reaktion
verwendet wird, in der ein Bretylium-Salz (z.B. das Bretyliumtosylat)
mit einer geeigneten Säure
oder einem Alkalimetallsalz (vorzugsweise ein Natriumsalz) des gewünschten
Anions umgesetzt wird. Besonders bevorzugt sind im Allgemeinen Materialien,
die Bretyliumkationen enthalten und die von der Food and Drug Administration
zum Einsatz in anderen Medikamenten oder Lebensmitteln freigegeben
wurden.
-
B. Quelle des vermitelnden
Anions
-
Die
Zubereitungen und Kombinationen dieser Erfindung können das
vermittelnde Anion in Form eines pharmazeutisch akzeptablen Materials
enthalten, das entweder das vermittelnde Anion selbst umfasst oder das
in der Lage ist, das vermittelnde Anion nach der Verabreichung an
einen dafür
vorgesehenen Empfänger zu
bilden (und folglich, wenn hierin auf eine Zubereitung oder Kombination
als das vermittelnde Anion umfassend Bezug genommen wird, ist darunter
zu verstehen, dass die Zubereitung oder Kombination das vermittelnde
Anion entweder selbst enthält
oder in der Lage ist, das vermittelnde Anion nach der Verabreichung
an einen dafür
vorgesehenen Empfänger
zu bilden).Vorzugsweise hat das vermittelnde Anion eine schwache
Affinität
zu Wasser, und besonders bevorzugt ist, dass das vermittelnde Anion
weniger hydrophil ist als das Tosylatanion. Ein solches Anion neigt,
wenn es zusammen mit einem Bretyliumkation eingenommen wurde, dazu,
Bretyliumkation-vermittelnde Anion-Kombinationen zu bilden, die
in der Lage sind, beispielsweise, die Lipidphasen-Grenzschicht des
Gastrointestinaltraktes zu durchqueren und in das Blut des Empfängers einzudringen
und die Lipidgrenze der Kapillarmembranen und Myokardialzellmembranen
des Herzens zu durchqueren. Vorzugsweise bildet das vermittelnde
Anion Kombinationen aus Bretyliumkation-vermittelndem Anion, die eine
Ladung tragen, die neutral oder substantiell neutral ist. Das vermittelnde
Anion bildet auch vorzugsweise solche Kombinationen, die stärker lipophil
(oder weniger hydrophil) sind als Bretyliumtosylat. Materialien,
die vermittelnde Anionen enthalten und die von der Food and Drug
Administration zum Einsatz in Medikamenten oder Lebensmitteln zugelassen
sind, werden im Allgemeinen am meisten bevorzugt.
-
Als
besonders bevorzugt zählen
vermittelnde Anionen, die mindestens eine der folgenden Eigenschaften
haben:
- (1) Das vermittelnde Anion ist die konjugierte
Base einer Säure,
die einen pKa-Wert niedriger als etwa 5, vorzugsweise
niedriger als 4 und weiter bevorzugt, niedriger als 3 aufweist.
Wo der neutralisierende Wirkstoff nicht verabreicht wird, sollte
das vermittelnde Anion vorzugsweise die konjugierte Base einer Säure sein,
die einen niedrigeren pKa-Wert niedriger
als etwa 1, vorzugsweise niedriger als 0 und noch mehr bevorzugt,
niedriger als –1
aufweist. Wenngleich pKa-Werte, die mit
geeigneten vermittelnden Anionen einhergehen, niedriger als –10 sein
mögen,
so werden die am besten geeigneten vermittelnden Anionen einen pKa-Wert von mindestens ungefähr –10 aufweisen.
- (2) Das vermittelnde Anion hat eine gut verteilte Ladung um
seine hydrophile Eigenschaft zu reduzieren. Ein besonders bevorzugtes
Beispiel für
ein solches Anion ist das Salicylatanion.
- (3) Das vermittelnde Anion enthält mindestens eine Alkyl-Gruppe,
die mindestens 10 Kohlenstoff-Atome umfasst. Ein bevorzugtes Beispiel
eines solchen Anions ist das Dodecylsulfatanion.
- (4) Das vermittelnde Anion hat eine organische/wässrige Verteilungs-Konstante
("K"), die größer ist
als die organische/wässrige
Verteilungs-Konstante, die mit dem Tosylatanion verbunden ist (d.h.
größer als
etwa 320). In einer besonders bevorzugten Ausführungsform hat das vermittelnde
Anion einen K-Wert der höher ist
als 500, stärker
bevorzugt höher
als etwa 700, oder sogar 800 und sogar noch stärker bevorzugt höher als
1000. Wenngleich die K-Werte, die mit den geeigneten vermittelnden
Anionen verbunden sind, höher als
106 sein können, so haben die am besten
geeigneten vermittelnden Anionen einen K-Wert, der unter 106 liegt. Um den K-Wert für ein spezielles Anion zu ermitteln,
wird eine kleine Menge Methyltridecylammoniumchlorid ("Q+Cl–") und eine kleine
Menge Methyltridecylammoniumsalz des Anions ("Q+X–)
einer Mischung aus Wasser und 1-Decanol zugegeben. Man lässt die
Mischung separieren und die Konzentrationen des Chlorid-Ions und
des Anions in jeder Phase werden dann gemessen. Der K-Wert wird
mittels der Formel: K = [X–, dec.] [Cl–,
aq.]/[X–,aq.]
[Cl–,
dec.] bestimmt, wobei die in Klammern gesetzten Mengen die Konzentrationen
sind. Der K-Wert für
das Salicylatanion, z.B., wird als über 1000 liegend angegeben.
Eine ausführlichere
Diskussion des Verfahrens zur Bestimmung der K-Werte kann z.B. gefunden
werden in: C. J. Coetzee und H. Freisee, Anal. Chem, Vol. 41, Page
1128 (1969) (hierin als Referenz eingeschlossen).
-
Beispiele
für geeignete
vermittelnde Anionen schließen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, folgende ein:
R
1OSO
3 –,
R
2SO
3 –,
ein pseudo-ikosaedrisches
Carboran-Anion (CB
11H
12 –)
und
ein substituiertes pseudo-ikosaedrisches Carboran-Anion.
-
In
obigen Formeln sind R1, R2,
R3, R4, R6, R7, R8,
R9, R10, R11, R12, R13, R14, R15, R16, R17 und der/die Substituent/en der substituierten
pseudeo-ikosaedrischen Carboran-Anionen unabhängig Hydrocarbyl oder substituiertes
Hydrocarbyl; und R5 und R18 sind
unabhängig
Wasserstoff, Hydrocarbyl oder substituiertes Hydrocarbyl. In einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
sind R2, R3, R4, R6, R7,
R8, R9, R10, R11, R12, R13, R14, R15, R16, R17 und der/die
Substituent/en der substituierten pseudo-ikosaedrischen Carboran-Anionen
unabhängig
Hydrocarbyl, R18 ist Wasserstoff. In einer
solchen Ausführungsform
sind R1, R2, R3, R4, R6,
R7, R8, R9, R10, R11, R12, R13, R14, R15, R16, R17 und der/die Substituent/en der substituierten
pseudo-ikosaedrischen Carboran-Anionen vorzugsweise unabhängig ausgewählt aus
einer Gruppe bestehend aus Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl,
Cycloalkenyl, Aryl, Arylalkyl, Arylalkenyl oder Arylalkinyl. Das
bevorzugte Aryl ist Phenyl. Der Aryl-Anteil kann unsubstituiert oder substituiert
sein mit ein oder mehreren Radikalen, ausgewählt aus einer Gruppe bestehend
aus Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl und Cycloalkenyl.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind R1, R2, R3, R4, R6,
R7, R8, R9, R10, R11, R12, R13, R14, R15, R16, R17 und der Substituent (oder die Substituenten)
des substituierten pseudo-ikosaedrischen Carboran-Anions unabhängig ein
Rest einer Fettsäure,
durch Entfernen einer Carbonsäure
aus der Fettsäure
gebildet.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst das vermittelnde Anion ein Anion, das ausgewählt wird
aus der Gruppe bestehend aus (C10-C30)Alkylsulfatanionen, (C10-C30)Alkylsulfonatanionen, (C6-C12)Alkylsulfobernsteinsäureanionen, Salicylatanionen,
(C1-C30)Alkylsalicylatanionen,
(C10-C30)Alkylphosphatanionen,
Di(C8-C12)alkylphosphat anionen,
Di(C10-C30)alkanoylphosphatidatanionen,
(C8-C22)Alkylmaleatanionen,
Di(C4-C12)alkylmaleatanionen, α-Keto (C9-C21)carboxylatanionen, α-Hydroxy(C9-C21)carboxylatanionen,
(C12-C22)Alkylmalonatanionen,
und (C1-C18)Alkylpseudo-ikosaedrischen
Carboran-Anionen.
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Mehr
bevorzugt umfasst das vermittelnde Anion ein Anion, das aus einer
Gruppe bestehend aus (C10-C30)Alkylsulfatanionen,
(C10-C30)Alkylsulfonatanionen,
(C6-C12)Alkyl-sulfobernsteinsäureanionen,
Salicylatanionen, (C10-C30)Alkylphosphatanionen,
Di(C8-C12)alkylphosphatanionen
und Di(C8-C22)alkanoylphosphatidatanionen
ausgewählt
ist.
-
Noch
mehr bevorzugte vermittelnde Anionen umfassen ein Anion, das aus
der Gruppe bestehend aus Di(2-ethylhexyl)sulfobernsteinsäureanion
2; dem Salicylatanion 3; dem Di(2-ethylhexyl)phosphatanion 4; dem Laurylsulfatanion
5; dem Hexadecylsulfonatanion 6; dem Dipalmitoylphosphatidatanion
7; und dem Acetylsalicylatanion 8, ausgewählt ist.
-
-
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist das vermittelnde Anion das Di(2-ethylhexyl)sulfobernsteinsäureanion
2. In einer weiteren besonders bevorzugten Aus führungsform ist das vermittelnde
Anion das Salicylatanion 3. In wiederum einer weiteren besonders
bevorzugten Ausführungsform
ist das vermittelnde Anion das Laurylsulfatanion 5. In wiederum
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist das vermittelnde
Anion das Acetylsalicylatanion 8. In Übereinstimmung mit dieser Erfindung
wurde gefunden, dass diese Anionen (und insbesondere das Salicylatanion,
das Laurylsulfatanion, und das Acetylsalicylatanion) im Allgemeinen
dazu tendieren, die therapeutischen Wirkungen des Bretyliumkations
synergetisch zu verstärken,
indem, z.B., die ventrikuläre
Fibrillations-Schwelle
synergetisch erhöht
und die effektive ventrikuläre Refraktärperiode
synergetisch verlängert
wird.
-
In
einer der am stärksten
bevorzugten Ausführungsformen
enthält
die pharmazeutische Zubereitung oder Kombination Aspirin (d.h. das
Acetylsalicylatanion). Ein Grund für diese besondere Bevorzugung
entstammt der Tatsache, dass durch Aspirin – zusätzlich zur synergetischen Verstärkung der
Wirkungen des Bretyliumkations – die
Plättchen-Aggregation
reduziert oder ganz verhindert wird (eine übliche Ursache kardialer Komplikationen).
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Wenn
eine orale Verabreichung beabsichtigt ist, dann ist die Quelle des
vermittelnden Anions vorzugsweise ein pharmazeutisch akzeptables
Material, welches das vermittelnde Anion in den wässrigen
Inhalt des Gastrointestinaltraktes freisetzt. Zu den – nichtbeschränkenden – Beispielen
geeigneter Quellen für
das vermittelnde Anion gehören
auch die pharmazeutisch akzeptablen Salze des vermittelnden Anions
(d.h. Alkalimetallsalze, insbesondere Natriumsalze, des vermittelnden
Anions) und Lösungen
oder Suspensionen, die das vermittelnde Anion umfassen. Wenn die
Quelle ein Salz ist, dann hat das Gegenion, das mit dem vermittelnden Anion
gepaart ist, vorzugsweise keine oder nur geringe Neigung eine kovalente
Substanz mit dem vermittelnden Anion zu bilden. Solche Salze können auf
konventionelle Weise erzeugt werden aus der konjugierten Säure des
vermittelnden Anions (z.B. durch Reaktion einer geeigneten Base
mit der konjugierten Säure).
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Natrium-di(2-ethylhexyl)sulfobernsteinsäuresalz
ist kommerziell erhältlich
von Aldrich Chemical Co., Milwaukee, WI. Kalium-di(2-ethylhexyl)sulfobernsteinsäuresalz
kann hergestellt werden aus dem Natriumsalz durch Umkristallisierung
aus wässriger
Lösung
in Gegenwart eines Überschusses
an Kaliumchlorid.
-
Salicylsäure und
Natriumsalicylat sind beide kommerziell erhältlich von Aldrich Chemical
Co., Milwaukee, WI. Kaliumsalicylat kann hergestellt werden, indem
eine heiße,
konzentrierte Lösung
von Salicylsäure
mit einer gleichen Menge Kaliumhydroxid, vorzugsweise als konzentrierte
Lösung
behandelt und dann abgekühlt wird,
um das Kaliumsalicylat abzutrennen.
-
Natriumdodecylsulfat
ist kommerziell erhältlich
von Aldrich Chemical Co. Kaliumdodecylsulfat kann hergestellt werden,
indem das Natriumsalz in Gegenwart eines Überschusses von Kaliumchlorid
umkristallisiert wird.
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Di(2-ethylhexyl)phosphorsäure ist
kommerziell erhältlich
von Aldrich Chemical Co. Natrium-di(2-ethylhexyl)phosphat kann hergestellt
werden, indem eine Toluol-Lösung
der Säure
mit einem kleinen Überschuss an
Natriumhydroxid als wässrige
Lösung
behandelt wird. Dabei entsteht ein 2-Phasen-System, mit dem Natriumsalz
in der Toluol-Phase. Die Trennung der Phasen, gefolgt von einer
Destillation des Toluol ergibt einen Niederschlag, der Natrium-di(2-ethylhexyl)phosphat
darstellt. Das Kaliumsalz wird analog erhalten, mit der Ausnahme,
dass eine Kaliumhydroxid-Lösung
anstelle der Natriumhydroxid-Lösung
verwendet wird.
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1-Hexadecylsulfonsäure-Natriumsalz
ist kommerziell erhältlich
von Aldrich Chemical Co. Kalium-1-hexadecylsulfonat kann aus dem
Natriumsalz durch Umkristallisierung in Gegenwart eines leichten Überschusses
an Kaliumchlorid erhalten werden.
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Natriumsalze
der Phosphatidsäuren
sind kommerziell erhältlich
von Avanti Polar Lipids, Alabaster, Alabama.
-
Es
sollte erkannt werden, dass Zubereitungen, Kombinationen und Methoden
der vorliegenden Erfindung nicht beschränkt sind auf die Verwendung
eines einzigen Typs von vermittelnden Anionen. Falls notwendig oder
wünschenswert,
können
zwei oder mehr verschiedene Typen vermittelnder Anionen verwendet
werden.
-
Es
sollte auch erkannt werden, dass das Bretyliumkation und das vermittelnde
Anion aus derselben Komponente oder aus verschiedenen Komponenten
stammen können.
Beispielsweise kann die Quelle des Bretyliumkations und die Quelle
des vermittelnden Anions einer einzelnen Substanz sein, die das
Bretyliumkation und das vermittelnde Anion umfasst, wie z.B. ein
pharmazeutisch akzeptables Salz, worin das Bretyliumkation mit dem
vermittelnden Anion gepaart ist. Zu solchen Komponenten gehören z.B.
Bretylium-di(2-ethylhexyl)sulfobernsteinsäuresalz,
Bretyliumsalicylat, Bretylium-di(2-ethylhexyl)phosphat, Bretyliumlaurylsulfat,
und Bretyliumhexadecylsulfonat.
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C. β-Rezeutorblocker
-
Die
Zubereitungen und Kombinationen der vorliegenden Erfindung können einen
oder mehrere pharmazeutisch akzeptable β-Rezeptorblocker (vorzugsweise
einen β-Rezeptorblocker,
der nicht den therapeutischen Effekt des Bretyliumkations antagonisiert)
ent halten. Man hat in Übereinstimmung
mit dieser Erfindung gefunden, dass ein β-Rezeptorblocker oft eine synergetische
Verstärkung
der therapeutischen Wirkung des Bretyliumkations hervorruft. Beispielsweise
tendiert ein β-Rezeptorblocker
(1) dazu, das Maß synergetisch
zu verstärken,
in dem das Bretyliumkation die anti-fibrillatorische Wirkung bewirkt,
und/oder (2) die anti-fibrillatorische Wirkung des Bretyliumkations
selbst synergetisch zu verstärken.
-
Zu
geeigneten β-Rezeptorblockern
gehören – ohne darauf
beschränkt
zu sein – Propranolol
(auch unter dem Namen "Inderal" bekannt), Atenolol,
Esmolol, Metoprolol, Labetalol, Talinolol, Timolol, Acebutolol,
Dichloroisoproterenol, Pronethalol, Sotalol, Oxprenolol, Alprenolol,
Practolol, Nadolol, Pindolol, Penbutolol, und Carvedilol. Vorzugsweise
ist der β-Rezeptorblocker
Propranolol Atenolol, Esmolol, Metoprolol, Talinolol, Timolol oder
Acebutolol. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst der β-Rezeptorblocker Propranolol.
In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst der β-Rezeptorblocker
Esmolol (besonders in Fällen,
in denen die Zubereitung mittels Injektion verabreicht wird und/oder
das vermittelnde Anion Laurylsulfat, Sulfobernsteinsäuresalz
oder Salicylat ist). In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform
umfasst der β-Rezeptorblocker
Metoprolol.
-
Propranol
ist kommerziell erhältlich,
z.B. von Wyeth-Ayerst Laboratories, Philadelphia, PA. Atenolol ist kommerziell
erhältlich,
z.B. von Zeneca Pharmazeuticals, Wilmington, DE. Esmolol ist kommerziell
erhältlich von
z.B. Baxter Healthcare Corp. Deerfield, IL. Metoprolol ist kommerziell
erhältlich,
z.B. von Novartis, East Hanover, N.J. Labetalol ist kommerziell
erhältlich,
z.B. von Schering-Plough Pharmazeuticals, Madion, N.J. Acebutolol
ist kommerziell erhältlich
von z.B. Wyeth-Ayerst Laboratories. Carvedilol ist kommerziell erhältlich, z.B.
von Smith Kline Beecham, Philadelphia, PA. Sotalol ist kommerziell
erhältlich
von z.B. Berlex Laboratories, Inc., Wayne, NJ. Nadolol ist kommerziell
erhältlich,
z.B. von Bristol-Myers Squibb Co., Stamford, CT.
-
D. Neutralisierende Wirkstoffe
-
Die
Zubereitungen und Kombinationen der vorliegenden Erfindung (insbesondere
diejenigen, bei denen eine orale Verabreichung beabsichtigt ist)
können
optional einen oder mehrere neutralisierende Wirkstoffe enthalten.
Der neutralisierende Wirkstoff kann ein pharmazeutisch akzeptables
Material sein, das den pH-Wert des Magens nach der Einnahme erhöht und das
chemisch kompatibel mit dem Bretyliumkation und dem ausgewählten ver mittelnden
Anion ist. Vorzugsweise ist der neutralisierende Wirkstoff physiologisch
inert für
andere Zwecke als für
die pH-Wert-Anpassung und wird nicht oder nur minimal vom Gastrointestinaltrakt
absorbiert. Beispiele von besonders bevorzugten neutralisierenden
Stoffen sind die, welche aus einer Gruppe ausgewählt sind, die aus pharmazeutisch
akzeptablen Alkalimetallcarbonaten besteht (d.h. Natriumbicarbonat oder
Kaliumhydrogencarbonat); Alkalimetallzitrate (z.B. Natriumzitrat);
Alkalimetallphosphate; Alkalimetallsalze von Carbonsäuren (z.B.
Alkalimetallsalze von Essigsäure,
Weinsäure
oder Bernsteinsäure);
Erdalkalimetallhydroxide (z.B. Magnesiumhydroxid); und mono-, di-,
und poly-amino-Zucker
(z.B. Meglamin). In einer bevorzugteren Ausführungsform umfasst der neutralisierende
Wirkstoff Natriumbicarbonat (z.B. kommerziell erhältliches
Alka Seltzer), welches ungiftig ist und ein niedrigeres Äquivalentgewicht
hat, als die meisten anderen geeigneten neutralisierenden Wirkstoffe.
-
Ein
neutralisierender Wirkstoff gestattet den Einsatz einer breiteren
Klasse von vermittelnden Anionen. Genauer: da die bevorzugten vermittelnden
Anionen konjugierte Basen von Säuren
mit einem pKa-Wert sind der niedriger oder
gleich ist dem Umgebungs-pH-Wert des Magens, erweitert die temporäre Erhöhung dieses pH-Werts
in einem Subjekt durch Einnahme des neutralisierenden Wirkstoffes
den Bereich der geeigneten vermittelnden Anionen. Wenn ein neutralisierender
Wirkstoff verwendet wird, dann ist das ausgewählte vermittelnde Anion vorzugsweise
die konjugierte Base einer Säure,
die einen pKa-Wert hat, der mindestens eine
Einheit niedriger ist als der Umgebungs-pH-Wert, so wie er mittels
des neutralisierenden Stoffes eingestellt wurde, oder noch mehr
bevorzugt, einen pKa-Wert, der mindestens
1,5 Einheiten niedriger ist als der Umgebungs-pH-Wert, so wie er
mittels des neutralisierenden Wirkstoffes eingestellt wurde und
noch stärker
bevorzugt einen pKa-Wert, der mindestens
2 Einheiten niedriger ist als der Umgebungs-pH-Wert, so wie er mittels des
neutralisierenden Wirkstoffes eingestellt wurde.
-
E. Pufferwirkstoff
-
Die
Zubereitungen und Kombinationen der vorliegenden Erfindung (speziell
die, bei denen eine orale Verabreichung beabsichtigt ist und besonders
diejenigen, die einen neutralisierenden Wirkstoff enthalten) können optional
einen oder mehrere Pufferwirkstoffe enthalten um einen exzessiven
Anstieg des pH-Wertes des wässrigen
Inhalts des Magens, resultierend aus der Einnahme des neutralisierenden
Wirkstoffes, zu verhindern. Der Pufferwirkstoff kann ein beliebiger
pharmazeutisch akzeptabler Pufferwirkstoff sein. Zu geeigneten Pufferwirkstoffen – ohne darauf
beschränkt
zu sein – zählen pharmazeutisch
akzeptable Säuren
(z.B. Zitronensäure).
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Pufferwirkstoff
eine pharmazeutisch akzeptable Säure
mit einem pKa-Wert, der mindestens 1 Einheit
(mehr bevorzugt mindestens 2 Einheiten) höher ist als der Wert der konjugierten
Säure des
ausgewählten
vermittelnden Anions. Noch stärker
bevorzugt als Pufferwirkstoff ist eine Säure mit einem pKa-Wert
von etwa 4,5 bis 5,5.
-
F. Anti-hypotensiver Wirkstoff
-
Die
Zubereitungen und Kombinationen der vorliegenden Erfindung können optional
einen oder mehrere pharmazeutisch akzeptable anti-hypotensive Wirkstoffe
umfassen, die eine durch das Bretyliumkation verursachte orthostatische
Hypotension reduzieren oder verhindern. Vorzugsweise wirkt der anti-hypotensive Stoff
zur Reduzierung oder Eliminierung der orthostatischen Hypotension
dadurch, dass er die Aufnahme der Bretyliumkationen in das sympathische
Nervensystem blockiert. Zu den geeigneten anti-hypotensiven Stoffen gehören – ohne darauf
beschränkt
zu sein – die
tricyclischen anti-depressiven Komponenten, die aus einer Gruppe
ausgewählt
sind, die besteht aus Protriptylin, Mazindol, Amitriptylin, Nortriptylin,
Desipramin besteht, wobei Protriptylin besonders bevorzugt ist.
Protriptylin ist kommerziell erhältlich,
beispielsweise von Sidmak Labs, Inc. East Hanover, NJ.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
steigert/n der(die) anti-hypotensive Wirkstoff(e) auch die therapeutische
Wirkung des Bretyliumkations, z.B. indem die Schwelle der elektrischen
ventrikulären Fibrillation
erhöht
wird (dieser Effekt tritt zusätzlich
zum Effekt der Reduktion oder Eliminierung der orthostatischen Hypotension
auf, die durch das Bretyliumkation erzeugt wird). Anti-hypotensive
Wirkstoffe, speziell die oben erwähnten tricyclischen anti-depressiven
Komponenten, wirken oft synergetisch zum therapeutischen Effekt
des Bretyliumkations, wodurch die erforderliche Dosis des Bretyliumkations
verringert werden kann, z.B. um ventrikuläre Tachyarrhythmien zu unterdrücken.
-
Ephedrin,
ein synthetisches sympathomimetisches adrenerges Medikament, kann
auch für
die Umkehr der orthostatischen Hypotension benutzt werden.
-
Die Form pharmazeutischer
Zubereitungen
-
Die
pharmazeutischen Zubereitungen der vorliegenden Erfindung umfassen
(a) das Bretyliumkation, und (b) ein vermittelndes Anion und/oder
einen β-Rezeptorblocker.
Sie können
weiterhin einen oder mehrere nicht-toxische, pharmazeutisch akzeptable
Träger,
Vehikel, Adjuvantien und/oder Hilfsmittel (kollektiv hier als "Trägermaterial" bezeichnet) enthalten.
Die pharmazeutischen Zubereitungen der vorliegenden Erfindung können für die Verabreichung
auf jedem geeigneten Weg durch Wahl des geeigneten Trägermaterials
und einer für
die beabsichtigte Behandlung effektiven Dosierung des Bretyliumkations
adaptiert werden.
-
Die
für die
Herstellung der pharmazeutischen Zubereitungen dieser Erfindung
verwendeten Techniken variieren sehr stark und sie schließen wohlbekannte
Techniken der Pharmazie für
die Zumischung der Komponenten einer medizinischen Zubereitung ein.
Im Allgemeinen werden die Zubereitungen hergestellt, indem die aktiven
Komponenten (beispielsweise in Form von Pulvern) gründlich und
gleichmäßig gemischt – mit oder ohne
eine Flüssigkeit
oder feinverteiltem festem Träger,
oder beidem, und dann, falls notwendig, das Produkt verkapselt oder
geformt wird. Beispielsweise kann eine Tablette hergestellt werden,
indem man Pulver oder Körnchen
der Komponente komprimiert oder verpresst, optional mit einem oder
mehreren zusätzlichen
Inhaltstoffen. Komprimierte Tabletten können hergestellt werden, indem
die Substanz in frei-fließender
Form, so z.B. als Pulver oder Granulat, optional gemischt mit einem
Bindemittel, Schmiermittel, inertem Verdünnungsmittel und/oder oberflächenaktiven/dispergierenden
Stoffen in einer geeigneten Maschine, komprimiert wird. Geformte
Tabletten können
in einer Form in einer geeigneten Maschine durch Formung der pulverigen
Komponente, mit einem inerten flüssigen
Verdünner
befeuchtet, hergestellt werden.
-
In
einer speziell bevorzugten Ausführungsform
wird die orale Verabreichung der Zubereitung beabsichtigt. In diesem
Falle kann (können)
das (die) Trägermaterialien)
fest oder flüssig
sein. Vorzugsweise wird eine solche Zubereitung als Einheits-Dosis-Zubereitung
formuliert, d.h. die pharmazeutische Zubereitung enthält eine
gewünschte
spezielle Menge des Bretyliumkations und des vermittelnden Anions
und hat die Form, beispielsweise, einer Tablette (mit oder ohne
Beschichtung), einer harten oder weichen Kapsel, einer Pastille, einer
Kapsel aus Stärkemasse,
eines dispensierbaren Pulvers, Granulat, einer Suspension, eines
Elixiers, einer Flüssigkeit,
oder irgendeiner anderen, vernünftig
an die orale Verabreichung angepassten Form. Zu den flüssigen Dosierungsformen
gehören,
beispielsweise pharmazeutisch akzeptable Emulsionen, Lösungen, Suspensionen,
Sirupe und Elixiere, die in der Pharmazie gängige, inerte Verdünnungsmittel
wie z.B. Wasser enthalten. Solche Zubereitungen können auch,
z.B. Befeuchtungsmittel, emulgierende und suspendierende Stoffe
umfassen, sowie Süßungsmittel,
Aromen und Parfümierungsstoffe.
-
Ein
ausgezeichnete Quelle, in der Methoden für die Präparation oraler Zubereitungen
(fest und flüssig) im
Einzelnen diskutiert werden, ist: Pharmaceutical Dosage Forms: Tablets,
Second Edition, Revised and Expanden, Vol. 1–3 (ed. by Lieberman, H.A.,
Lachman, L. & Schwartz,
J.B., Marcel Dekker, Inc., 270 Madison Ave., New York 1989) und
Pharmaceutical Dosage Forms: Disperse Systems, Vol. 1–2 (ed.
by Lieberman, H.A., Rieger, M.M., & Banker, G.S., Marcel Dekker, Inc.,
270 Madison Ave, New York, NY 1989).
-
Die
folgende Diskussion beschreibt einige der typischeren Arten von
Trägermaterialien,
die in Übereinstimmung
mit dieser Erfindung benutzt werden können. Es sollte jedoch erkannt
werden, dass andere Trägermaterialien
(wie Färbemittel,
Aromen, Süßungsmittel
und Konservierungsmittel) in der Pharmazie bekannt sind und in der
Herstellung der pharmazeutischen Zubereitungen der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können.
-
A. Verdünnungen
-
Die
pharmazeutischen Zubereitungen der vorliegenden Erfindung können optional
ein oder mehrere pharmazeutisch akzeptable Verdünnungsmittel enthalten. Beispiele
für solche
Verdünnungsmittel
sind u.a., entweder einzeln oder in Kombination: Lactose USP, Lactose
USP wasserfrei, Lactose USP sprühgetrocknet, Stärke USP;
direkt komprimierbare Stärke;
Mannitol USP; Sorbitol; Dextrose-Monohydrat; mikrokristalline Zellulose
NF; Dibasisches Kalziumphosphat-Dihydrat NF; Rohrzucker-basierte
Verdünnungsmittel;
Konditorzucker; Monobasisches Kalziumsulfatmonohydrat; Kalziumsulfatdihydrat
NF; Kalziumlactattrihydrat, granuliert, NF; Dextrate, NF (z.B. Emdex);
Celutab; Dextrose (z.B. Cerelose); Inositol; Hydrolysierte Cerealfeststoffe
wie z.B. Maltron und Mor-Rex; Amylose; Rexcel; pulverisierte Zellulose
(z.B. Eicema); Kalziumcarbonat; Glycin; Bentonit; Polyvinylpyrrolidon
und Ähnliches.
-
B. Tablettensprengmittel
-
Die
pharmazeutischen Zubereitungen und Kombinationen der vorliegenden
Erfindung können
optional ein oder mehrere pharmazeutisch akzeptable Tablettensprengmittel,
speziell für
Tabletten, umfassen. Beispiele geeigneter Tablettensprengmittel
sind, entweder einzeln oder in Kombination: Stärken; Natriumstärkeglycolat;
Kreiden (z.B. Veegum HV); Zellulosen und verschiedene Modifikationen
von Zellulosen (z.B. purifizierte Zellulose, Methylzellulose, und
Natriumcarboxymethylzellulose, und Carboxymethylzellulose); Alginate;
prägelatinierte
Maisstärken
(z.B. National 1551 und National 1550): Crospovidon, USP NF; Gummi
(z.B. Agar, Guar, Johannisbrot-Bohnen, Karaya; Pektin; Tragacanth);
und Ähnliches.
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C. Bindemittel und Kleber
-
Die
pharmazeutischen Zubereitungen und Kombinationen der vorliegenden
Erfindung können
optional ein oder mehrere pharmazeutisch akzeptable Bindemittel,
oder Kleber enthalten, speziell für Tabletten-Formulierungen.
Solche Bindemittel oder Kleber vermitteln dem Pulver vorzugsweise
genügend
Kohäsion
um normales Verarbeiten wie Sichtung, Schmierung, Pressung und Verpackung
zu erlauben, gleichzeitig jedoch der Tablette zu ermöglichen,
sich zu zersetzen und die Zubereitung nach der Einnahme aufzulösen. Beispiele
solcher Bindemittel und Kleber sind entweder einzeln oder in Kombination:
Acacia; Tragacanth; Rohrzucker; Gelatine; Glucose; Stärke; Zellulosematerialien
(z.B. Methylzellulose und Natriumcarboxymethylzellulose (z.B. Tylose);
alginische Säure
und Salze der Alginsäure;
Magnesium-Aluminiumsilikat; Polyethylenglycol; Guargummi; Polysaccharidsäuren; Bentonite;
Polyvinylpyrrolidone; Polymthacrylate; Hydroxypropylmethylzellulose (HPMC);
Hydroxypropylzellulose (Klucel); Ethylzellulose (Ethocel); pregelatinierte
Stärke
(z.B. National 1511 und Stärke
1500); und Ähnliches.
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D. Benetzungsmittel
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Die
pharmazeutischen Zubereitungen und Kombinationen der vorliegenden
Erfindung können
optional ein oder mehrere pharmazeutisch akzeptable Benetzungsmittel
enthalten. Solche Benetzungsmittel halten vorzugsweise das Bretyliumkation
und, wo erwünscht,
andere Zutaten der Kombination in Suspension und verbessern die
relative Bioverfügbarkeit
der pharmazeutischen Zubereitung. Beispiele geeigneter Benetzungsmittel
sind, entweder einzeln oder in Kombination: Ölsäure, Glycerinmonostearat, Sorbitmonooleat,
Sorbitmonolaurat, Triethanolaminoleat, Polyoxyethylensorbitmonooleat,
Polyoxyethylensorbitmonolaurat, Natriumoleat, Natriumlaurylsulfat
und Ähnliche.
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E. Schmierstoffe
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Die
pharmazeutischen Zubereitungen und Kombinationen der vorliegenden
Erfindung können
optional einen oder mehrere pharmazeutisch akzeptable Schmierstoffe
enthalten. Vorzugsweise verleihen die Schmierstoffe (1) der Zubereitung
eine Oberfläche
(z.B. in Form einer Tablette oder Kapsel) die das leichte Herauslösen der
Zubereitung aus einer Form gestattet, und/oder (2) die Fähigkeit
verstärkt,
die Komponenten der Zubereitung gleichmäßig und einfach zu mischen.
Beispiele geeigneter Schmierstoffe sind, entweder einzeln oder in
Kombination: Glycerylbehapat (Compritol 888), Stearate (Magnesium-,
Kalzium-, Natrium-), Stearinsäure,
hydrogenierte Pflanzenöle
(z.B. Sterotex), Talkum, Wachse, Stearowet, Borsäure, Natriumbenzoat und Natriumacetat,
Natriumlaurylsulfat, Magnesiumlaurylsulfat u.s.w.
-
F. Antihaftmittel und
Gleitmittel
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Die
pharmazeutischen Zubereitungen und Kombinationen der vorliegenden
Erfindung können
optional einen oder mehrere Antihaftmittel und/oder Gleitmittel
umfassen. Beispiele geeigneter Antihaftmittel und Gleitmittel sind
z.B. entweder einzeln oder in Kombination: Talkum, Maisstärke, Cab-O-SiI,
Syloid, DL-Leucin, Natriumlaurylsulfat, Metallstearate u.s.w.
-
G. Enterische Beschichtungen
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die pharmazeutische Zubereitung in einer enterischen Form, d.h.
beinhaltet die pharmazeutische Zubereitung eine Beschichtung, die
resistent gegenüber
einer Auflösung
im Magen ist, die sich jedoch im Darmtrakt zersetzt. In einem solchen
Falle hat die pharmazeutische Zubereitung typischerweise die Form
einer Tablette oder Kapsel. Enterische Beschichtungen sind in der Pharmazie
wohlbekannt. Zum Beispiel:
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- 1. Im U.S. Patent 4,849,227, beschreibt Cho
solche Beschichtungen, die Hydroxypropyl-methylzellulosephthalat,
Polythylenglycol 6000 und/oder Schellack enthalten.
- 2. Im U.S. Patent 5,814,336, beschreiben Kelm et al. solche
enterische Polymerbeschichtungen, die eine Dicke von mindestens
250 μm haben
und ein polyanionischen Polymer enthalten, das in Wasser und wässrigen
Lösungen
unlöslich
ist, die einen pH-Wert von weniger als 5 bis etwa 6,3 aufweisen.
Beispiele von Beschichtungen, über
die Kelm et al. berichten, dass sie geeignet seien, sind Zelluloseacetatphthalat,
Zelluloseacetattrimelliat, Hydroxypropylmethylzellulosephtalat,
Hydroxypropylmethylzelluloseacetatbernsteinsäuresalz, Polyvinylacetatphthalat,
Poly(methacrylsäure,
methylmethacrylat) 1:1, Poly(methacrylsäure, ethylacrylat) 1:1, und
kompatible Mischungen daraus.
- 3. In U.S. Patent 5,914,132 beschreiben Kelm et al. eine solche
enterische mehrschichtige Polymerbeschichtung um zu verhindern,
dass ein aktiver Inhaltsstoff bis nahe vor der Einmündung zwischen
Dünndarm
und Kolon (oder während
er sich im Kolon befindet) freigesetzt wird. Diese mehrlagige Beschichtung hat
eine (1) äußere Schicht,
die etwa 20 bis 50 μm
dick ist und die sich bei einem pH-Wert von 6,8 bis 7,2 beginnt
aufzulösen,
und (2) eine innere Schicht, die etwa 90 bis 300 μm dick ist
und die sich bei einem pH-Wert von 5 und 6,3 beginnt aufzulösen. Beispiele
für Beschichtungsmaterialien,
von denen Kelm et al. als geeignet berichten, sind Poly(methacrylsäure, methylmethacrylat)
1:2 und Mischungen aus Poly(methacrylsäure, methylmethacrylat) 1:1
und Poly(methacrylsäure,
methylmethacrylat) 1:2 in einem Verhältnis von etwa 1:10 bis 1:2.
Beispiele von Beschichtungsmaterialien, von denen Kelm et al. berichten,
dass sie für
eine innere Beschichtung geeignet seien, sind dieselben als die,
welche als geeignete Beschichtungen im U.S. Patent. 5,814,336 beschrieben
sind.
- 4. Im U.S. Patent 5,733,575 beschreiben Mehra et al. solche
enterischen Beschichtungen, die aus titanisiertem Polyvinylacetatphthalat,
Polyvinylacetat, welches jetgemahlen wurde, Hydroxypropylmethylzellulosephthalat,
Hydroxypropylmethylzelluloseacetatbernsteinsäuresalz, oder Zelluloseacetatphthalat
hergestellt sind.
-
Siehe
auch, z.B. Shaffer et al, U.S. Patent 4,147,768, Maruyama et al.,
U.S. Patent 5,750,148, Kukubo et al., U.S. Patent 5,776,501 und
Gardener et al., U.S. Patent 5,980,951.
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H. Injizierbare Zubereitungen
-
Die
Zubereitungen dieser Erfindung sind generell nicht auf den oralen
Einsatz begrenzt. Im Allgemeinen können sie auch per Injektion
verabreicht werden (intravenös,
intramuskulär,
subkutan oder mittels Jet), falls gewünscht. Solche injizierbare
Zubereitungen können
z.B. Saline oder Dextrose oder Wasser als geeignetes Trägermaterial
verwenden. Der pH-Wert der Zubereitung kann, falls nötig, mittels
einer geeigneten Säure,
Base, oder Puffer angepasst werden. Geeignete Quell-, Dispergierungs-,
Netz- oder Suspensionsstoffe (z.B. Mannitol und Polyethylenglycol
(wie z.B. PEG 400)) können
auch in der Zubereitung enthalten sein. Eine geeignete parenterale
Zubereitung kann auch Eplerenon in Injektionsampullen enthalten.
Wässrige
Lösungen können zugefügt werden,
um die Zubereitung vor der Injektion aufzulösen. Die Zubereitungen dieser
Erfindung können
auch in vor-gefüllten
Spritzen für
Notfälle
enthalten sein.
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Eine
ausgezeichnete Quelle, in der im Einzelnen Methoden für die Zubereitung
injizierbarer Zubereitungen diskutiert wird, ist Pharmaceutical
Dosage Forms: Parenteral Medications, Vol. 1–2 (ed. by Avis, K.E., Lachman,
L., & Lieberman,
H.A., Marcel Dekker, Inc., 270 Madison Ave. New York, NY 1989).
-
Nutzen der
Zubereitungen und Kombinationen der vorliegenden Erfindung
-
Die
Zubereitungen und Kombinationen der vorliegenden Erfindung sind
von Nutzen für,
aber nicht beschränkt
auf, die Behandlung von Beschwerden (d.h. medizinische Störungen oder
sonstige), die konventionell behandelt wurden durch Verabreichung
des Bretyliumkations (besonders in Form einer injizierbaren Bretyliumtosylat-Zubereitung).
Im Allgemeinen sind Zubereitungen und Kombinationen da nützlich,
wo es wünschenswert
ist, eines oder mehrere der folgenden Ziele zu erreichen:
- 1. Prävention
des plötzlichen
Herztodes.
- 2. Prävention
und/oder Behandlung des Myokardinfarktes.
- 3. Prävention
und/oder Behandlung einer kongestiven Herzinsuffizienz (besonders
durch Induktion einer Sympathikus-Blockade), wie z.B. durch Reduzierung
des oxidativen Metabolismus im Herzen durch Blockieren der Norepinephrin-Freisetzung.
- 4. Prävention
und/oder Behandlung von ventrikulärer Fibrillation (besonders
durch Anheben der ventrikulären
Fibrillationsschwelle).
- 5. Prävention
und/oder Behandlung ventrikulärer
Arrhythmien im Allgemeinen.
- 6. Prävention
und/oder Behandlung ventrikulärer
Tachykardien.
- 7. Prävention
und/oder Behandlung vorzeitiger Pulsschläge.
- 8 Prävention
und/oder Behandlung atrioventrikulärer Dissoziation.
- 9. Prävention
und/oder Behandlung multifokaler ebtopischer Pulsschläge.
- 10. Prävention
und/oder Behandlung vorzeitiger ventrikulärer Extrasystolen.
- 11. Prävention
und/oder Behandlung des bigeminalen Rhythmus.
- 12. Prävention
und/oder Behandlung des trigeminalen Rhythmus.
- 13. Prävention
und/oder Behandlung von Angina Pectoris (besonders bei Sympathikus-Blockade).
- 14. Prävention
und/oder Behandlung von Coronarinsuffizienz (besonders bei Sympathikus-Blockade).
- 15. Prävention
und/oder Behandlung sympathisch hervorgerufener Schmerzen, so zum
Beispiel mit Causalgie.
- 16. Wiederherstellung und/oder Erhaltung des normalen Sinus-Rhythmus.
- 17. Steigerung der effektiven ventrikulären Refraktärperiode.
- 18. Transiente Steigerung der Sinus-Automatik.
- 19. Verlängerung
der Purkinje-Aktions-Potentialdauer.
- 20. Herbeiführung
post-ganglionischer Sympathikus-Blockade, um dadurch den oxidativen
Herzmetabolismus zu reduzieren, den Puls zu reduzieren und den Blutdruck
zu senken.
- 21. Blockade des Sympathikus-Nervensystems, typischerweise durch
Blockade der Freisetzung von Norepinephrin an den Enden der Sympathikus-Nerven
oder Ganglien und/oder durch Blockade der β-Rezeptoren.
- 22. Reduktion der vaskulären
Impedanz und, insbesondere, Reduktion des Koronarwiderstands.
- 23. Erhöhung
der ventrikulären
Fibrillationsschwelle.
- 24. Verlängerung
der Aktionspotentialdauer der Herzzellen.
-
Die
pharmazeutischen Zubereitungen und Kombinationen der vorliegenden
Erfindung sind besonders vorteilhaft, da sie im Allgemeinen auf
zwei verschiedenen Wegen arbeiten um cardiovaskuläre Beschwerden zu
behandeln: (1) haben sie einen anti-fibril latorischen Effekt (d.h.
man nimmt an, dass sie direkt auf die Ionenströme in den myokardialen Herzzellen
einwirken, um die Fibrillation zu verhüten und/oder zu behandeln) und
(2) haben sie einen blockierenden Effekt auf das sympathische Nervensystem
(d.h. man nimmt an, dass sie die Freisetzung des Neurotransmitters
Norepinephrin aus den sympathischen Ganglien und Nervenenden blockieren
und dabei die Verengung der Koronararterien reduzieren oder verhindern,
ebenso die Plättchenansammlung,
und/oder den Sauerstoffverlust, der normalerweise durch die Freisetzung
der Neurotransmitter bewirkt wird).
-
In Übereinstimmung
mit dieser Erfindung wurde auch entdeckt, dass die Zubereitungen
und Kombinationen dieser Erfindung (speziell derer, die eine Quelle
des Salicylatanions enthalten und besonders bevorzugt diejenigen,
welche Aspirin enthalten) benutzt werden können, um atriale Arrhythmien
zu verhüten
und/oder zu behandeln, ganz besonders die atriale Fibrillation (sowie
auch atriale Tachykardie). Von atrialer Fibrillation wird berichtet,
sie sei wahrscheinlich die häufigste
kardiale Arrhythmie. Wenngleich es oft keine lebensbedrohende Arrhythmie
ist, geht man davon aus, dass die atriale Fibrillation doch mit
Schlaganfällen
verbunden ist, die durch Blutpfropfen in Bereichen stagnierenden
Blutes gebildet werden, das sich im nicht-kontrahierenden Atrium
als Ergebnis atrialer Fibrillation ansammelt. Atriale Fibrillation
ist auch assoziiert mit dem Verlust atrial-ventrikulärer Synchronie
und kann daher in unregelmäßigem Herzschlag
und/oder hemodynamisch ineffizienter Herztätigkeit resultieren. Darüber hinaus
kann atriale Fibrillation z.B. Palpitationen des Herzens hervorrufen
und Dyspnoe (d.h. Atemschwierigkeiten), Müdigkeit, Angina Pectoris (d.h.
Schmerzen im Bereich des Herzens), Schwindel oder sogar Bewusstseinsverlust.
Somit kann die Anwendung der Zubereitungen und Kombinationen der
vorliegenden Erfindung zur Prävention
und/oder Behandlung atrialer Arrhythmien letztendlich mehrere Verbesserungen
durch die Reduzierung oder Eliminierung einer oder mehrerer dieser
Beschwerden bieten. Und, die Zubereitungen und Kombinationen der
vorliegenden Erfindung können
gebraucht werden ohne das Trauma zu erzeugen, das normalerweise
mit vielen konventionell eingesetzten Techniken zur Konvertierung
atrialer Fibrillation zum Sinusrhythmus verbunden ist (insbesondere
Pressen der Brustwand oder Implantation eines atrialen Defibrillators).
-
Es
sollte auch erkannt werden, dass die Zubereitungen und Kombinationen
dieser Erfindung verwendet werden können zusammen mit oder als
kompletter Ersatz anderer antiarrhythmischer Wirkstoffe, adrenerger
neuronaler blockierender Stoffe (z.B. Lidocain) und/oder therapeutischer
Wirkstoffe, die für
die Behandlung kongestiven Herzversagens (z.B. ACE Hemmer und/oder
Digitalis) nützlich
sind.
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Es
sollte ferner erkannt werden, dass diese Zubereitungen und Kombinationen
nützlich
sind für
den Einsatz sowohl am Menschen wie auch als Veterinärbehandlung
an Begleit-Tieren, an exotischen Tieren und an Farmtieren. Die bevorzugteren
Empfänger
sind Säugetiere,
speziell Menschen, Pferde, Hunde und Katzen.
-
Dosierungen
-
A. Das Bretyliumkation
-
Die
pharmazeutischen Zubereitungen und Kombinationen der vorliegenden
Erfindung enthalten vorzugsweise das Bretyliumkation in einer Menge,
die ausreicht, um zwischen 0,1 bis etwa 3000 mg (besser zwischen
20 und 1600 mg oder noch besser zwischen 40 und 1000 mg) des Bretyliumkations
zu verabreichen. Wenn die Quelle des Bretyliumkations Bretyliumtosylat
ist, dann enthält
die pharmazeutische Zubereitung oder Kombination vorzugsweise zwischen
0,2 bis etwa 5000 mg (vorzugsweise zwischen 40 und etwa 2500, weiter bevorzugt
zwischen 80 und 2000 mg) Bretyliumtosylat.
-
Eine
tägliche
Dosis der pharmazeutischen Zubereitung oder Kombination verabreicht
eine Menge Bretyliumkation, die genügt um 0,001 bis etwa 50 mg
(vorzugsweise etwa 0,6 bis 18 mg, weiter bevorzugt zwischen 1 und
18 mg) des Bretyliumkations pro kg Körpergewicht des Empfängers pro
Tag zu liefern. Wenn es sich bei der Quelle des Bretyliumkations
um Bretyliumtosylat handelt, dann liefert eine tägliche Dosis der pharmazeutischen
Zubereitung oder Kombination vorzugsweise etwa zwischen 0,002 und
50 mg (mehr bevorzugt zwischen 1 und 30 mg, noch mehr bevorzugt
zwischen 2 und 30 mg des Bretyliumtosylats pro kg Körpergewicht
des Empfängers
pro Tag).
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Es
sollte erkannt werden, dass die bevorzugte tägliche Dosis von Bretyliumkation
von verschiedenen Faktoren abhängt.
Ein solcher Faktor ist die spezifische Beschwerde, die behandelt
werden soll. Beispielsweise ist die bevorzugte tägliche Dosis von Bretyliumkation
für einen
therapeutischen Anti-Infarkt-Effekt etwa zwischen 1,0 und etwa 5,0
mg/pro kg Körpergewicht
pro Tag, während
die Dosis für
einen therapeutischen anti-fibrillatorischen Effekt bei etwa 5,0
bis etwa 30,0 mg pro kg Körpergewicht
und Tag, die bevorzugte Tagesdosis für einen therapeutischen Sympathikus-Blockade-Effekt
bei etwa 1,0 bis 2,0 mg pro kg Körpergewicht
und Tag liegt. Andere Faktoren, welche die bevorzugte tägliche Dosis
beeinflussen, sind beispielsweise Alter, Gewicht und Geschlecht
des Subjekts; Schwere der Beschwerden; Weg und Häufigkeit der Verabreichung.
In vielen Fällen
wird die bevorzugte tägliche
Bretyliumkation-Dosis dieselbe sein wie die, welche in injizierbaren
Bretyliumtosylat-Zubereitungen verwendet wird und die dem Fachmann
zur Erzielung des gewünschten
Effekts bekannt sind.
-
Die
tägliche
Dosis wird vorzugsweise in Form von 1 bis 4 Einheitsdosierungen
(d.h. es wird typischerweise alle 6 Stunden bis zu einmal täglich verabreicht),
mehr bevorzugt sind 2 bis 3 Dosierungen (diese Bevorzugung beruht
auf der Tatsache, dass die Eliminierungs-Halbzeit des Bretyliumkations
zwischen 10 bis 12 Stunden liegt). Wird es oral verabreicht, dann
kann die tägliche
Dosis in Form einer Dosiereinheit einer Zubereitung, beinhaltend
das Bretyliumkation oder als Teil einer Kombination beinhaltend
eine Quelle des Bretyliumkations, verabreicht werden. Dosiereinheiten
verabreichen typischerweise beispielsweise eine 10, 20, 25, 37,5,
50, 75, 100, 125, 150, 175, 200, 250, 300, 350 oder 400 mg Dosis
des Bretyliumkations für
einen Menschen durchschnittlicher Größe (wobei die durchschnittliche
Größe etwa
75 kg beträgt).
Wird das Bretyliumkation in Form von Bretyliumtosylat bereitgestellt,
dann handelt es sich bei den Dosiereinheiten vorzugsweise um Kapseln
oder Tabletten, die etwa 120, 240 oder 360 mg Bretyliumtosylat enthalten.
Die Form der Dosiereinheit kann so ausgewählt werden, dass die gewünschte Häufigkeit
der Verabreichung erreicht wird um die spezifische tägliche Dosis
zu erreichen. Es sollte auch erkannt werden, dass die Menge der
Dosiereinheit und der Dosierungs-Plan zur Behandlung einer Beschwerde
weit variieren können
und von einer Vielzahl von Faktoren abhängen, einschließlich Alter,
Gewicht, Geschlecht und Gesundheitszustand des Empfängers; Schwere
der Beschwerden; und Weg und Häufigkeit
der Verabreichung. Beispielsweise können Subjekte mit eingeschränkter Nierenfunktion
eine geringere Menge Bretyliumkation benötigen im Verhältnis zu
Subjekten mit normaler Nierenfunktion aufgrund längerer Ausscheidungszeiten,
die benötigt
werden, um das Bretyliumkation auszuscheiden, das unverändert im
Urin ausgeschieden wird.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird täglich
nur eine einzige Dosiereinheit des Bretyliumkations verabreicht.
Wie in Übereinstimmung
mit dieser Erfindung entdeckt wurde, können die Vorzüge des Bretyliumkations
(d.h. erhöhte
ventrikuläre
Fibrillationschwelle) allgemein über
die Zeit ausgedehnt werden, sodass nur eine Dosis pro Tag bevorzugt
wird, insbesondere wo die Quelle des vermittelnden Anions, beispielsweise
eine Quelle des Salicylatanions, des Laurylsulfatanions und/oder
des Di(2-ethylhexyl)sulfobernsteinsäureanions ist. In Fall der
am meisten bevorzugten Ausführungsform,
sind die Vorzüge
des Bretyliumkations durch Verabreichung des Bretyliumkations zusammen
mit Aspirin (in einer speziell bevorzugten Ausführungsform wird die Quelle
des Bretyliumkations (d.h. Bretyliumtosylat) mit Aspirin alleine
verabreicht) vergrößert.
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B. Das vermittelnde Anion
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Die
pharmazeutischen Zubereitungen und Kombinationen der vorliegenden
Erfindung haben vorzugsweise ein molares Verhältnis des vermittelnden Anions
zum Bretyliumkation von mindestens 0,5, besser mindestens 0,75 und
noch weiter bevorzugt zwischen 0,75 und 4 und noch weiter bevorzugt
zwischen 1 und 2.
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C. β-Rezeptorblocker
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Wenn
eine Zubereitung oder Kombination einen β-Rezeptorblocker (d.h. Propranolol,
Atenolol, Esmolol, Metoprolol, Labetalol, Talinolol, Timolol, Carvedilol
oder Acebutolol) umfasst, dann wird der β-Rezeptorblocker vorzugsweise
als subtherapeutische Dosis verabreicht, relativ zu konventionellen β-Rezeptorblocker-Dosierungen
wie sie dem durchschnittlichen Fachmann bekannt sind. Solche subtherapeutischen
Dosierungen des β-Rezeptorblockers
variieren typischerweise mit ausgewählten Substanzen. Beispielsweise
werden folgende Dosierungen bevorzugt für folgende Stoffe: etwa 0,05
bis 0,2 mg/kg Körpergewicht
für Propranolol,
etwa 0,25 bis 0,1 mg/kg Körpergewicht
für Atenolol,
etwa 20 bis etwa 300 μg/kg
Körpergewicht
für Esmolol,
etwa 0,035 bis etwa 0,1 mg/kg Körpergewicht
für Metoprolol;
etwa 100 bis etwa 350 mg/Dosis für
Labetalal für
einen Menschen durchschnittlicher Größe; etwa 350 bis 500 mg/Dosis
für Talinolol
für einen
Menschen durchschnittlicher Größe; etwa
300 bis 750 mg/Dosis Timolol für
einen Menschen durchschnittlicher Größe; und 50 bis 100 mg/Dosis
für Acebutolol
für einen
Menschen durchschnittlicher Größe.
-
D. Neutralisierende Stoffe
-
Wie
oben angegeben, enthält
die Zubereitung oder Kombination vorzugsweise einen neutralisierenden
Wirkstoff, wenn die Zubereitung oder Kombination oral verabreicht
wird. Der neutralisierende Wirkstoff ist vorzugsweise in einer Menge
vorhanden, die genügt,
um den pH-Wert des wässrigen
Inhalts des Magens nach der Einnahme genügend zu erhöhen, um die Absorption einer
signifikanten Fraktion des vermittelnden Anions als seine konjugierte
Säure in
die gastro-intestinale Schleimhaut zu verhindern. Weiter bevorzugt
sei eine Menge des neutralisierenden Wirkstoffes, die genügend groß ist, um
den pH-Wert des wässrigen
Inhalts des Magens temporär
auf mindestens 2 anzuheben, weiter bevorzugt auf mindestens 3 oder
noch stärker
bevorzugt auf mindestens 4. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
steigt der pH-Wert auf mindestens 2 innerhalb weniger als etwa 1
Minute und bleibt höher
als 2 für
mindestens 15 Minuten. Wenngleich eine Menge des neutralisierenden
Wirkstoffes, die ausreicht um den pH-Wert auf einen Wert über 7 zu
steigern, benützt werden
kann, so steigert diese Menge den pH-Wert vorzugsweise doch nicht über 7. Für die meisten
neutralisierenden Wirkstoffe ist eine Menge von bis zu 50 mMol (vorzugsweise
von 0,05 bis 50 mMol) genügend,
um den gewünschten
Anstieg des pH-Wertes in einem Menschen durchschnittlicher Größe zu erreichen.
Wird Natriumbicarbonat als neutralisierender Wirkstoff bei einem
Menschen durchschnittlicher Größe verwendet,
dann ist es zum Beispiel vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis
4200 mg präsent,
stärker
bevorzugt in einer Menge von 5 bis 4200 mg und noch stärker bevorzugt
in einer Menge von 1000 bis 4200 mg.
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Es
sollte erkannt werden, dass das vermittelnde Anion auch eine Erhöhung des
pH-Wertes des Magens bewirken kann, wenn das vermittelnde Anion
in seine entsprechende konjugierte Säure umgewandelt wird. Dementsprechend
kann die Menge des benötigten
neutralisierenden Stoffes im Allgemeinen reduziert werden, indem
die Menge der vermittelnden Anionen in der Zubereitung erhöht wird.
In einigen Ausführungsformen
kann die Präferenz
für einen
separaten neutralisierenden Stoff gänzlich eliminiert werden durch
die Auswahl einer geeigneten Menge eines geeigneten vermittelnden
Anions.
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E. Puffermaterialien
-
Wie
oben angemerkt, enthalten die für
eine orale Verabreichung beabsichtigten Zubereitungen und Kombinationen
einen Pufferwirkstoff, insbesondere wenn auch ein neutralisierender
Wirkstoff in der Zubereitung oder Kombination enthalten ist. Wenn
ein Pufferwirkstoff in Kombination mit einem neutralisierenden Wirkstoff
verwendet wird, dann kann das molare Verhältnis des Puffermaterials zum
neutralisierenden Wirkstoff stark variieren. Vorzugsweise ist das
molare Verhältnis
zwischen 0,5 bis 1,5, stärker
bevorzugt etwa 1.
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F. Anti-hypotensiver Stoff
-
Wenn
Zubereitungen oder Kombinationen einen anti-hypotensiven Wirkstoff
umfassen (z.B. einen tricyclischen anti-depressiven Wirkstoff, ausgewählt aus
einer Gruppe bestehend aus Protriptylin, Mazindol, Amitriptylin,
Nortriptylin und Desipramin), dann wird der anti-hypotensive Stoff
vorzugsweise als subtherapeutische Dosis relativ zu konventionellen
Dosierungen verabreicht, wie sie dem Durchschnittsfachmann bekannt sind.
Solche subtherapeutischen Dosierungen eines anti-hypotensiven Wirkstoffes
reichen im Allgemeinen vorzugsweise von etwa 0,2 bis 30 mg/Tag (in
aufgeteilten Dosen) für
einen Menschen durchschnittlicher Größe. Die bevorzugte Dosierung
jedoch variiert je nach dem ausgewählten anti-hypotensiven Wirkstoff.
Wird sie beispielsweise einem Menschen durchschnittlicher Größe verabreicht,
dann wird vorzugsweise zwischen 2,0 bis 20 mg/Dosis bei Protriptylin
für einen
Menschen durchschnittlicher Größe, zwischen
0,2 bis etwa 10 mg/Dosis bei Mazidol für einen Menschen durchschnittlicher
Größe, zwischen
3,0 bis 30 mg/Dosis bei Amitriptylin für einen Menschen durchschnittlicher
Größe, zwischen
2,0 bis 20 mg/Dosis bei Nortriptylin für einen Menschen durchschnittlicher
Größe und zwischen
etwa 2,0 und 20 mg/Dosis bei Desipramin für einen Menschen durchschnittlicher
Größe verwendet.
-
Anwendungsmethoden
-
Wie
oben diskutiert, ist die vorliegende Erfindung auf die Verhinderung
und Prävention
von Herzbeschwerden gerichtet. Die Methode umfasst die Verabreichung
(oral oder anderweitig) einer therapeutisch wirksamen Menge einer
oder mehrerer der oben beschriebenen Zubereitungen oder Kombinationen
an ein Subjekt, das solche Beschwerden hat oder das empfänglich für solche
Beschwerden ist.
-
Die
anfängliche
Behandlung eines Patienten, der an Beschwerden leidet, bei denen
eine Behandlung mit dem Bretyliumkation angebracht ist, kann mit
oben diskutierten Dosierungen beginnen. In vielen Fällen wird die
Behandlung so wie erforderlich über
einen Zeitraum von mehreren Wochen bis zu mehreren Monaten oder Jahren
fortgesetzt, bis die Beschwerden unter Kontrolle oder eliminiert
sind. Patienten, die sich der Behandlung mit Zubereitungen oder
Kombinationen unterziehen, so wie sie hier beschrieben sind, können routinemäßig beobachtet
werden mit Methoden, die dem Fachmann wohlbekannt sind, um die Effektivität der Therapie festzustellen.
Kontinuierliche Analyse solcher Daten gestattet die Modifizierung
der Behandlung während
der Therapie, sodass optimale effektive Mengen der Zubereitung oder
Kombination dieser Erfindung zu jedem beliebigen Zeitpunkt verabreicht
werden können,
und so, dass auch die Dauer der Behandlung bestimmt werden kann.
Auf diese Weise können
Behandlungs- und Dosierungspläne über die
Dauer der Therapie hinweg rational modifiziert werden, sodass die
geringstmögliche
Menge des Bretyliumkation verabreicht wird, bei der zufriedenstellende
Wirkung erzielt wird und weiter, dass die Verabreichung nur so lange
fortgesetzt wird, wie es notwendig ist, um die Beschwerden erfolgreich
zu verhindern oder zu behandeln.
-
A. Reihenfolge der Verabreichung
des Bretyliumkations, des vermittelnden Anions oder β-Rezeptorblockers und
anderen optionalen Inhaltsstoffen einer Kombination
-
Wie
oben angemerkt, kann eine Kombination in Übereinstimmung mit der Erfindung
verwendet werden, worin die zu verabreichenden therapeutischen Inhaltsstoffe
in mindestens zwei separaten, diskreten Quellen enthalten sind.
Zur Illustration sei eine Quelle des Bretyliumkations getrennt und
diskret von einer Quelle des vermittelnden Anions und/oder einer
Quelle eines β-Rezeptorblockers.
Oder, zur weiteren Illustration, enthalte die Quelle eines Bretyliumanions
auch ein vermittelndes Anion während
ein neutralisierender Wirkstoff in einer separaten, diskreten Quelle
vorhanden sei. Oder, zur weiteren Illustration seien zwei getrennte,
diskrete Quellen von Zutaten vorhanden, von denen jede ein Bretyliumkation
und ein vermittelndes Anion enthält.
Ohne Rücksicht
darauf liefert die Verwendung einer Kombination den Vorteil, zwei
oder mehrere verschiedene Zutaten unabhängig voneinander verabreichen
zu können.
Dies, wiederum, gestattet zum Beispiel, eine effektivere Anpassung
der Menge des vermittelnden Anions, β-Rezeptorblockers, neutralisierenden
Wirkstoffes, Pufferwirkstoffes und/oder anti-hypotensiven Wirkstoffes,
der relativ zur Menge des verabreichten Bretyliumkations verabreicht
werden kann.
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Typischerweise,
wenn eine Kombination verwendet wird, wird vorzugsweise das vermittelnde
Anion und/oder der/die β-Rezeptorblocker
(ebenso wie jeglicher neutralisierende Wirkstoff, Pufferwirkstoff,
und/oder anti-hypotensiver Wirkstoff) gemeinsam oder innerhalb von
30 Minuten vor oder nach (und stärker
bevorzugt, innerhalb von 15 Minuten vor oder nach) Verabreichung
des Bretyliumkations verabreicht werden. Ein Inhaltsstoff, der gemeinsam
mit dem Bretyliumkation verabreicht wird, kann als Komponente einer
Bretyliumkation-Quelle (d.h. wo die Bretyliumkation-Quelle eine
Zubereitung ist, die das Bretyliumkation und den zusätzlichen
Inhaltsstoff enthält)
verabreicht werden. Alternativ kann der zusätzliche Inhaltsstoff verabreicht
werden als Komponente einer Quelle, die separat und distinkt von
der Bretyliumkation-Quelle ist (d.h. wo die Quelle der zusätzlichen
Zutat gemeinsam mit der Quelle der Bretyliumkationen verabreicht
wird). Oder, als weitere Alternative, kann die Quelle, welche die
zusätzliche
Zutat enthält,
kombiniert werden mit der Bretyliumkation-Quelle vor der Verabreichung
der Bretyliumkation-Quelle, und somit als Zubereitung verabreicht
werden, die das Bretyliumkation und den zusätzlichen Inhaltsstoff enthält.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird eine Kombination verwendet, die eine Quelle beinhaltet, die
wiederum eine Einheitsdosierung des Bretyliumkations umfasst und
eine separate Quelle, die eine Einheitsdosierung eines vermittelnden
Anions umfasst (z.B. eine Kombination, bestehend aus einer Tablette,
die Aspirin umfasst und einer Tablette, die Bretyliumtosylat beinhaltet).
Die Kombination kann auch eine oder mehrere andere Inhaltsstoffe
enthalten (z.B. einen neutralisierenden Wirkstoff, einen Pufferwirkstoff
einen anti-hypotensiven Wirkstoff, und/oder einen β-Rezeptorblocker),
die jeweils Komponente der Quelle des Bretyliumkations, eine Komponente
der Quelle des vermittelnden Anions und/oder eine Komponente einer
Quelle, separat von den Quellen des Bretyliumkations und des vermittelnden
Anions, sein kann.
-
In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform wird anfänglich eine
Quelle, die eine Einheitsdosierung eines neutralisierenden Wirkstoffes
(und, optional, eine Einheitsdosierung eines Pufferwirkstoffes)
enthält,
verabreicht. Darauf folgt dann die Verabreichung einer Quelle oder
mehrerer Quellen, die das Bretyliumkation und das vermittelnde Anion
enthalten.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
folgt der Verabreichung der Quelle(n) des Bretyliumkations und eines
vermittelnden Anions (vorzugsweise sofort) die Verabreichung einer
Quelle (oder mehrerer Quellen) die eine Einheitsdosierung eines
antihypotensiven Wirkstoffes und/oder einen β-Rezeptorblocker enthalten.
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B. Injizierbare Zubereitungen
-
Wie
oben bemerkt, können
viele dieser Zubereitungen und Kombinationen der vorliegenden Erfindung parenteral
verabreicht werden. in einer besonders bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung wird eine injizierbare Zubereitung verwendet, welche
das Bretyliumkation und ein vermittelndes Anion (z.B. das Salicylatanion
oder das Acetyl salicylatanion) umfasst. Eine solche Zubereitung
ist besonders nützlich
für eine
Notfallbehandlung, z.B. bei ventrikulärer Fibrillation oder einem
Myokardinfarkt.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
umfasst die injizierbare Zubereitung (1) das Bretyliumkation, (2)
ein vermittelndes Anion, (3) ein tricyclisches Anti-Depressivum
um eine Sympathikus-Blockade und einen deutlichen Abfall des Blutdrucks
zu verhindern. Geeignete tricyclische Anti-Depressiva sind oben
im Detail diskutiert.
-
In
einer weiteren speziell bevorzugten Ausführungsform umfasst die injizierbare
Zubereitung (1) das Bretyliumkation, (2) das vermittelnde Anion,
und (3) einen β-Rezeptorblocker.
Hier ist das vermittelnde Anion vorzugsweise Salicylat oder Acetylsalicylat.
In einer der am stärksten
bevorzugten Ausführungsformen
enthält die
injizierbare Zubereitung: (1) das Bretyliumkation (vorzugsweise
in Form von Bretyliumtosylat), (2) Aspirin, und (3) einen β-Rezeptorblocker.
In all diesen Ausführungsformen
sind die stärker
bevorzugten β-Rezeptorblocker Esmolol,
Metoprolol, und Propranolol, wobei Metoprolol und Propranolol am
stärksten
bevorzugt sind.
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Andere quaternäre Ammoniumkationen
-
Die
pharmazeutischen Zubereitungen und Kombinationen der vorliegenden
Erfindung sind auch nützlich
für eine
orale Verabreichung anderer nicht-peptidischer kationischer therapeutischer
Wirkstoffe, besonders therapeutischer Wirkstoffe, die quaternäre Ammoniumkationen,
in Übereinstimmung
mit den oben diskutierten Zubereitungen und Kombinationen, umfassen.
Diese pharmazeutischen Zubereitungen und Kombinationen können, wie
in dieser Anmeldung dargelegt, hergestellt werden, indem das Bretyliumkation
ersetzt wird durch eine vergleichbare molare Fraktion eines Kations
des gewünschten
kationischen therapeutischen Wirkstoffes, wie z.B. das Propyromazin.
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Hypothetisierte
Aktionsmechanismen
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In
den wässrigen
Inhalten des Gastrointestinaltraktes (insbesondere des Magens und
des Darms) wird oral verabreichtes Bretyliumtosylat (oder andere
pharmazeutisch akzeptable Quellen des Bretyliumkations) zum Bretyliumkation
und zum Tosylatanion (oder dem anderen Anion in der Bretyliumkation
Quelle) ionisiert. Um den gewünschten
therapeutischen Effekt zu erzielen, muss jedoch das Bretyliumkation
aus den wässrigen Inhalten
des Gastrointestinaltraktes durch die Lipidphasen-Schleimhaut des
Gastrointestinaltraktes in das Blut hinein absorbiert werden und
dann vom Blut zu den Zielzellen (typischerweise (a) sympathische
Ganglien und ihre postganglionischen adrenergen Neuronen, und (b)
die kardialen Zellen) transferiert werden. Die Absorption des Bretyliumkations
aus dem Gastrointestinaltrakt in das Blut macht es erforderlich,
dass das hydrophile Bretyliumkation die lipophile Lipidphasengrenze
des Gastrointestinaltraktes durchquert. Es wurde herausgefunden,
dass diese Absorption (oder Durchquerung der Lipidphasengrenze)
verbessert werden kann, wenn das Bretyliumkation mit einem oder
mehreren geeigneten Arten von Anionen (d.h. vermittelnden Anionen) kombiniert
wird, was in einer Kombination aus Bretyliumkation/vermittelndem
Anion resultiert, die stärker
lipophil oder weniger hydrophil ist als das Bretyliumtosylat.
-
Es
wird hypothetisiert, dass das Bretyliumkation und das vermittelnde
Anion im Gastrointestinaltrakt in Form von separaten Ionen, Ionenpaaren,
Micellen oder in anderer Weise existieren kann. Wenn das Bretyliumkation
jedoch in die Lipidphase eintritt, dann geschieht das als Kombination
aus Bretyliumkation/vermittelndem Anion in der Form von Ionenpaaren
und/oder höheren
Ionenaggregaten, wie z.B. inversen Micellen. Diese Kombinationen
aus Bretyliumkation/vermittelndem Anion besitzen eine neutrale oder
substantiell neutrale Ladung. Darüber hinaus, sind diese Kombinationen
aus Bretyliumkation-vermittelndem Anion stärker lipophil oder schwächer hydrophil
als das Bretyliumtosylat.
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Wenn
das Bretyliumkation und das vermittelnde Anion eingenommen und in
Abwesenheit eines neutralisierenden Wirkstoffes ionisiert werden,
dann konvertiert die im Magen vorhandene HCl eine Portion der ionisierten
Anionen in die entsprechende konjugierte Säure der Anionen, die dann wiederum
größtenteils
von der Lipid-Schleimhaut im Darm absorbiert wird. Während diese
Anionen in ihre konjugierte Säureform
konvertiert und absorbiert werden, werden zusätzliche Anionen dann konvertiert
in ihre konjugierte Säureform
und wiederum im Darm absorbiert. Werden die Anionen zu leicht in
ihre konjugierte Säureform
konvertiert und/oder der pH-Wert des Gastrointestinaltraktes zu
niedrig ist, dann werden die hydrophilen Chloridanionen effektiv
die einzigen Ionen sein, die für
eine Kombination mit dem Bretyliumkation zur Verfügung stehen
(sind auch Tosylatanionen präsent,
dann werden auch sie in ihre konjugierte Säure, p-Toluolsulfonsäure, konvertiert
werden und sodann im Darm absorbiert werden). Da das Bretyliumkation
nicht von einem Gegenion räumlich
getrennt werden kann, und die Chloridanionen nicht auf einfache
Weise aus der wässrigen
Phase entfernt werden können, verbleibt
das Bretyliumkation in der wässrigen
Flüssigkeit
des Magens und Darms und ist am Ende nicht absorbiert. Um dieses
Problem zu verringern oder auszuschalten, kann ein neutralisierender
Wirkstoff verabreicht werden um den pH-Wert im Magen zu erhöhen. Man
glaubt, dass ein solcher Anstieg des pH-Wertes die Absorption des
Bretyliumkations verbessert, indem die Entfernung des vermittelnden
Anions als seiner konjugierten Säure
vermindert wird, sodass ein größerer Anteil
des vermittelnden Anions verfügbar
bleibt, um die Kombination aus Bretyliumkation-vermittelndem Anion
zu bilden.
-
Es
wird ferner hypothetisiert, dass die Zubereitungen und Kombinationen
dieser Erfindung nicht nur die Absorption des Bretyliumkations aus
dem Gastrointestinaltrakt in das Blut verbessern, sondern auch den Durchgang
des Bretyliumkations aus dem Blut durch die Kapillarwände und
das Zielgewebe (wobei das Zielgewebe die Myokard-Zellen und/oder
die sympathischen Nervenenden und Ganglien sind). Beispielsweise
fördert
das Di(2-ethylhexyl)sulfobernsteinsäureanion 2 die Bildung von
Wasser-in-Öl-Emulsionen.
Solche Emulsionen bestehen im Allgemeinen aus Tröpfchen, die einen wässrigen
Kern besitzen, der vom Di(2-ethylhexyl)sulfobernsteinsäureanion
2 umgeben ist, wobei die anionischen Sulfonatgruppen sich einwärts gegen
die Kernmitten richten und die Kohlenwasserstoffgruppen sich vom
Kern weg nach außen
richten, in Kontakt mit dem Öl-
oder der Lipid-Bulk-Phase. Typischerweise enthält der Kern eine genügende Anzahl
von Kationen, um der ganzen Zusammensetzung eine neutrale Ladung
zu verleihen. Solche Emulsionströpfchen
haben im Allgemeinen einen Radius von etwa 10 × 10–8 cm
bis etwa 30 × 10–8.
Da die typische Zellwand einen hydrophoben Kern hat, der durch einen
Film mit einer Stärke
von etwa 30 × 10–8 cm
begrenzt ist, kann sich in einem solchen Film kein geschlossenes
Emulsionströpfchen
bilden, da der Film zu dünn
ist, um das Tröpfchen
zu umhüllen. Es
wird jedoch hypothetisiert, dass ein kurzer Zylinder von Di(2-ethylhexyl)sulfobernsteinsäureanionen
2 sich stattdessen bildet, wobei die anionischen Sulfonatgruppen
nach innen gerichtet sind auf einen wässrigen Kern hin und ihre Kohlenwasserstoffgruppen
nach außen
auf das Lipid der Zellwand hin und wobei die beiden Enden des Zylinders
offen sind. Eines der offenen Enden ist nach außen gerichtet, das andere in
Richtung in die Zelle hinein. Eine solche Struktur würde als
Leitung fungieren, durch die das Bretyliumkation das Innere der Zielzellen
erreichen könnte.
-
Es
wird weiter hypothetisiert, dass diese Emulsionströpfchen und/oder
Zylinder sich auch in der Schleimhaut des Darmes bilden könnten, wobei
das Bretyliumkation als neutralisierendes Kation fungiert und dadurch
die Absorption des Bretyliumkations durch die Darmwände in ähnlicher
Weise fördert
wie in den Wänden
der Zielzellen.
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DEFINITIONEN
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Der
Ausdruck "Hydrocarbyl" bezieht sich auf
eine Gruppe die aus Kohlenstoff und Wasserstoff besteht. Diese Definition
beinhaltet Alkyl, Alkenyl und Alkinyl-Gruppen, die jeweils eine
gerade Kette, verzweigte Kette oder cyclische Kohlenwasserstoffe
beinhalten, die typischerweise zwischen 1 bis etwa 30 Kohlenstoffatome enthalten.
Ebenso sind in dieser Definition Aryl-Gruppen eingeschlossen, die
aus Kohlenstoff und Wasserstoff bestehen. Hydrocarbyl beinhaltet
daher beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl,
Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Methylcyclopentyl,
Ethenyl, Propenyl, Butenyl, Pentenyl, Hexenyl, Ethin, Propin, Butin,
Pentin, Hexin, Phenyl, Naphthyl, Anthracenyl, Benzyl und deren Isomere.
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Der
Ausdruck "substituiertes
Hydrocarbyl" bezieht
sich auf eine Hydrocarbyl-Gruppe,
in der ein oder mehrere Wasserstoffe mit einer heteratom-enthaltenden
Gruppe substituiert wurden. Solche Substituenten-Gruppen beinhalten
z.B. Halogen, Oxo, Heterocyclo, Alkoxy, Hydroxy, Aryloxy, -NO2, Amino, Alkylamino oder Amido. Ist eine
Substituenten-Gruppe Oxo, dann kann das substituierte Hydrocarbyl
beispielsweise eine Acyl-Gruppe sein.
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Der
Ausdruck "Alkyl" bezieht sich auf
lineare oder verzweigte Kohlenwasserstoff-Gruppen, die zwischen 1 und 30 Kohlenstoffatome
haben. Beispiele solcher Gruppen schließen Methyl, Ethyl, n-Propyl,
Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, sec-Butyl, tert-Butyl, Pentyl, Iso-
Amyl, Hexyl, Dodecyl und Ähnliches
ein.
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Es
sollte erkannt werden, dass eine solche Gruppe, beispielsweise,
ein Rest einer gesättigten
Fettsäure
sein kann, die gebildet wird durch Entfernen der Carbonsäuregruppe
aus der Fettsäure.
Stärker
bevorzugte Alkylgruppen sind Alkylgruppen die mindestens 6 Kohlenstoffatome
enthalten.
-
Der
Ausdruck "Alkenyl" schließt ein lineare
oder verzweigte Kohlenwasserstoff-Gruppen ein, die mindestens eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung
haben und zwischen 2 und 30 Kohlenstoffatome. Beispiele solcher
Alkenyl-Gruppen schließen
Ethenyl, Allyl, Propenyl, Butenyl, 4-Methylbutenyl und Ähnliches
ein. Der Ausdruck "Alkenyl" schließt Gruppen
ein, die "cis" und "trans" Orientierungen haben,
oder, alternativ, "E" und "Z" Orientierungen. Es sollte erkannt werden,
dass eine solche Gruppe, beispielsweise, der Rest einer ungesättigten
Fettsäure
sein kann (die eine oder mehrere doppelte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen
hat) dadurch gebildet, dass die Carbonsäuregruppe aus der Fettsäure entfernt
wird. Die stärker
bevorzugten Alkenyl-Gruppen sind Alkyl-Gruppen mit mindestens 6
Kohlenstoffatomen.
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Der
Ausdruck "Alkinyl" bezieht sich auf
lineare oder verzweigte Kohlenwasserstoff-Gruppen, die mindestens
eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Dreifachbindung haben und zwischen
2 und 30 Kohlenstoffatome. Beispiele von Alkinyl-Gruppen schliessen
Propargyl, 1-Propinyl, 2-Propinyl, 1-Butin, 2-Butinyl, 1-Pentinyl
und Ähnliches
ein. Stärker
bevorzugte Alkyl-Gruppen sind Alkinyl-Gruppen, die mindestens 6
Kohlenstoffatome enthalten.
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Der
Ausdruck "Cycloalkyl" bezieht sich auf
gesättigte
carbocyclische Kohlenwasserstoff-Gruppen, die zwischen 3 und etwa
30 Kohlenstoffatome enthalten. Zu Beispielen für solche Gruppen gehören Cyclopropyl, Cyclobutyl,
Cyclopentyl, Cyclohexyl und Ähnliches.
Stärker
bevorzugte Cycloalkyl-Gruppen sind "niedrig-Cycloalkyl"-Gruppen die zwischen 3 und etwa 8 Kohlenstoffatome
enthalten.
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Der
Ausdruck "Cycloalkenyl" bezieht sich auf
teilweise ungesättigte
carbocyclische Kohlenwasserstoff-Gruppen, die zwischen 3 und 30
Kohlenstoffatome haben. Zu Beispielen für solche Gruppen gehören Cyclobutenyl,
Cyclopentenyl, Cyclohexenyl und Ähnliches.
Stärker
bevorzugte Cycloalkenyl-Gruppen sind "niedrig-Cycloalkenyl"-Gruppen, die zwischen 4 und etwa 8
Kohlenstoffatome haben.
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Der
Ausdruck "Aryl" bezieht sich auf
aromatische Gruppen wie Phenyl, Naphthyl, Tetrahydronaphtyl, Indanyl
und Biphenyl. Das bevorzugte Aryl ist Phenyl. Aryl-Reste können auch
an einer substituierbaren Stelle mit ein oder mehrere Substituenten
substituiert werden, die unabhängig
ausgewählt
werden können
aus der Gruppe Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, Cycloalkenyl
und Ähnlichem.
Der Ausruck "Aryl,
alleine oder in Kombination" bezieht
sich auf ein carbocyclisches aromatisches System, das aus 1, 2 oder
3 Ringen besteht wobei solche Ringe aneinandergehängt sein
können
oder miteinander fest verbunden sein können.
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Der
Ausdruck "Arylalkyl" bezieht sich auf
aryl-substituierte Alkyl-Gruppen wie Benzyl, Diphenylmethyl, Triphenylmethyl,
Phenylethyl und Diphenylethyl. Das Aryl in dem Aralkyl kann zusätzlich substituiert
sein mit einem oder mehreren Substituenten, die unabhängig ausgewählt werden
aus Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, und Cycloalkenyl. Die Ausdrücke "Aryalkenyl" und "Arylalkinyl" sind in vergleichbarer
Weise definiert.
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Der
Ausdruck "pharmazeutisch
akzeptabel" bedeutet
kompatibel mit den anderen Komponenten der verabreichten Zubereitung
oder Kombination und nicht schädlich
für den
beabsichtigten Empfänger
der Zubereitung oder Kombination.
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Der
Ausdruck "pharmazeutisch
akzeptables Salz" bezieht
sich auf Salze wie Alkalimetallsalze und gemeine Salze freier Säuren oder
freier Basen. Die Natur des Salzes ist nicht kritisch, solange es
pharmazeutisch akzeptabel ist. Geeignete pharmazeutisch akzeptable
Salze des Bretyliumkations und/oder vermittelnden Anions können aus
anorganischer Säure
oder einer organischen Säure
hergestellt werden. Beispiele solcher anorganischer Säuren sind
Chlorwasserstoff-, Bromwasserstoff ,Jodwasserstoff-, Nitrid-, Kohlen-,
Schwefel- und Phosphorsäure.
Geeignete organische Säuren
können
ausgewählt
werden aus aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen, araliphatischen,
heterocyclischen, carboxylischen und Sulfon-Klassen organischer
Säuren
(z.B. Ameisensäure,
Essigsäure,
Propionsäure,
Bernsteinsäure,
Glycolsäure,
Gluconsäure,
Milchsäure, Apfelsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Ascorbinsäure, Glucuronsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Brenztraubensäure, Asparaginsäure, Glutarsäure, Benzoesäure, Anthranilsäure, Mesylsäure, Stearinsäure, Salicylsäure, p-Hydroxybenzoesäure, Phenylessigsäure, Mandelsäure, Embonin
(Pamoin)säure,
Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, Benzolsulfonsäure, Pantothensäure, Toluolsulfonsäure, 2-Hydroxyethansulfonsäure, Sulfanylsäure, Cyclohexylaminosulfonsäure, Alginsäure, 2-Hydroxybuttersäure, Galaktarsäure und
Galakturonsäure.
Zu den geeigneten pharmazeutisch akzeptablen Salzen dieser Komponenten
gehören
metallische und organische Salze. Zu den stärker bevorzugten Salzen gehören, ohne
darauf beschränkt
zu sein, passende Alkalimetallgruppen (Gruppe IA ), Erdalkalimetallsalze
(Gruppe IIA) und andere physiologisch akzeptable Salze. Solche Salze
können
hergestellt werden aus Aluminium, Kalzium, Lithium, Magnesium, Kalium
und Natrium. Bevorzugte organische Salze können hergestellt werden aus
Aminen und quaternären
Ammoniumsalzen, einschließlich,
z. Teil, Trimethylamin, Diethylamin, N,N'-Dibenzylethylendiamin, Chloroprocain,
Cholin, Diethanolamin, Ethylenediamin, Meglumin (N-Methylglucamin)
und Procain.
-
Der
Ausdruck "ventrikuläre Fibrillations-Schwelle" bezieht sich auf
das niedrigste Stromflussniveau, das, wenn es dem Herz verabreicht
wird, andauernde ventrikuläre
Fibrillation verursacht.
-
Der
Ausdruck "effektive
ventrikuläre
Refraktionszeit" bezieht
sich auf den Zeitraum, während
dem das Herz nicht durch einen über
der Schwelle liegenden elektrischen Reiz dazu stimuliert werden
kann, sich zu kontrahieren.
-
Der
Ausdruck "Raten-korrigiertes
Q-TC Intervall" bezieht sich auf das Intervall zwischen
der Q-Welle und der T-Welle, korrigiert für die Herzrate.
-
Der
Ausdruck "Prävention" bezeichnet zumindest
teilweise den Beginn einer Beschwerde zu unterdrücken.
-
Mit
Bezug auf die Verwendung des(r) Worte(s) "umfassen" oder "umfasst" oder "umfassend" in dieser gesamten Spezifikation (einschließlich der
unten angeführten
Ansprüche)
merken die Anmelder an, dass, sofern der Text nichts anderes erfordert,
diese Worte auf der Grundlage und dem klaren Verständnis benutzt
sind, dass sie inklusiv, nicht exklusiv zu interpretieren sind und
dass es die Absicht der Anmelder ist, dass bei der Konstruktion
dieser gesamten Spezifikation jedes dieser Worte so zu interpretieren
ist.
-
BEISPIELE
-
Die
folgenden Beispiele beabsichtigen lediglich, die vorliegende Erfindung
weiter zu illustrieren und zu erklären. Diese Erfindung sollte
daher nicht auf irgendwelche Details dieser Beispiele beschränkt sein.
Die Symbole und Konventionen, die in diesen Beispielen verwendet
werden, sind konsistent mit denen, die in der modernen pharmakologischen
Literatur verwendet werden.
-
Wenn
nicht anders angegeben, wurde das Bretyliumtosylat in pharmazeutischer
Qualität,
von Ganes Chemicals, Inc., Carlstadt, New Jersey, bezogen. Die vermittelnden
Anionen, die in diesen Beispielen verwendet wurden, sind kommerziell
erhältlich
oder können,
wie oben beschrieben, hergestellt werden.
-
Beispiel 1
-
Eine
pharmazeutische Zubereitung, geeignet für orale Verabreichung, wurde
mit folgender Zusammensetzung hergestellt:
-
-
- 1Basierend auf dem Gesamtgewicht
der Bretyliumkationen, vermittelnden Anionen und neutralisierendem Wirkstoff
-
Beispiel 2
-
Eine
pharmazeutische Zubereitung, geeignet für orale Verabreichung, wurde
mit folgender Zusammensetzung hergestellt:
-
-
- 1Basierend auf dem Gesamtgewicht
der Bretyliumkationen, vermittelnden Anionen und neutralisierendem Wirkstoff.
-
Beispiel 3
-
Eine
pharmazeutische Zubereitung, geeignet für orale Verabreichung, wurde
mit folgender Zusammensetzung hergestellt:
-
-
- 1Basierend auf dem Gesamtgewicht
der Zubereitung.
-
Beispiel 4
-
Eine
pharmazeutische Zubereitung, geeignet für orale Verabreichung, wurde
mit folgender Zusammensetzung hergestellt:
-
-
- 1Basierend auf dem Gesamtgewicht
der Zubereitung.
-
Beispiel 5
-
Eine
pharmazeutische Zubereitung, geeignet für orale Verabreichung, wurde
mit folgender Zusammensetzung hergestellt:
-
-
- 1Basierend auf dem Gesamtgewicht
der Zubereitung.
-
Beispiel 6
-
Eine
pharmazeutische Zubereitung, geeignet für orale Verabreichung, wurde
mit folgender Zusammensetzung hergestellt:
-
-
- 1Basierend auf dem Gesamtgewicht
der Zubereitung.
-
Beispiel 7
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Eine
pharmazeutische Zubereitung, geeignet für orale Verabreichung, wurde
mit folgender Zusammensetzung hergestellt:
-
-
- 1Basierend auf dem Gesamtgewicht
der Zubereitung.
-
Beispiel 8
-
Eine
pharmazeutische Zubereitung, geeignet für orale Verabreichung, wurde
mit folgender Zusammensetzung hergestellt:
-
-
- 1Basierend auf dem Gesamtgewicht
der Zubereitung.
-
Beispiel 9
-
Eine
pharmazeutische Zubereitung, geeignet für orale Verabreichung, wurde
mit folgender Zusammensetzung hergestellt:
-
-
- 1Basierend auf dem Gesamtgewicht
der Zubereitung.
-
Beispiel 10
-
Eine
pharmazeutische Zubereitung wurde mit folgender Zusammensetzung
hergestellt:
-
-
- 1Basierend auf dem Gesamtgewicht
der Zubereitung.
-
Diese
Zubereitung kann in einen konventionellen Tropfbeutel gegeben und
mittels kontinuierlicher Infusion über einen geeigneten Zeitraum
(z.B. 48 Stunden) verabreicht werden. Alternativ kann die Zubereitung weiter
in geeignete orale Dosierungseinheiten aufgeteilt (z.B. Dosierungseinheiten
mit 120 mg Bretyliumtosylat) und oral verabreicht werden.
-
Beispiel 11
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Eine
orale pharmazeutische Zubereitung, wurde mit folgender Zusammensetzung
hergestellt:
-
-
- 1Basierend auf dem Gesamtgewicht
von Bretylium-di(2-ethylhexyl)sulfobernsteinsäuresalz und Protriptylin.
-
Beispiel 12
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Eine
pharmazeutische Zubereitung, geeignet für orale Verabreichung, wurde
mit folgender Zusammensetzung hergestellt:
-
-
- 1Basierend auf dem Gesamtgewicht
von Bretyliumkationen, vermittelnden Anionen und neutralisierendem Wirkstoff.
-
Beispiel 13: Bestimmung
der Verteilungskoeffizienten
-
Einige
Formulierungen der vorliegenden Erfindung wurden mittels eines n-Octanol/Wasser-Puffersystems
getestet, um die Verteilungskoeffizienten für das Bretyliumkation in Gegenwart
der vermittelnden Anionen dieser Formulierungen zu messen. Zuerst
wurde eine angesäuerte
wässrige
Lösung
von Bretyliumtosylat vorbereitet. Zur wässrigen Lösung wurde dann Natriumcarbonat
und ein Salz, welches das zu prüfendende
vermittelnde Anion umfasste, zugefügt. Das Salz, welches das vermittelnde
Anion umfasste, wurde in einer Menge zugefügt die ausreicht, um ein molares
Verhältnis
von vermittelndem Anion zu Bretyliumkation von 1:1 herzustellen.
Das Natriumbicarbonat wurde in einer Menge zuge fügt, die genügte um einen von 4 vorgewählten pH-Werten
zu erzeugen. Ein gleiches Volumen n-Octanol wurde dann zu dieser
Lösung
hinzugefügt
und die Lösung
wurde geschüttelt.
Die Mischung wurde zentrifugiert um eine Octanol-Schicht von einer
wässrigen Schicht
zu trennen, und das Verteilungsverhältnis des Bretyliumkations
zwischen der octanolreichen Phase und der wasserreichen Phase (d.h,
der Verteilungskoeffizient) wurde gemessen. Dieser analytische Weg
liefert ein geeignetes Modell für
die Bewertung der Bio-Verfügbarkeit
des Bretyliumkations in den getesteten Zubereitungen.
-
A. Herstellung einer wässrigen
Bretyliumtosylat-Lösung
-
Die
wässrigen
Bretyliumtosylat-Lösungen,
die in diesem Verfahren verwendet wurden, wurden folgendermaßen hergestellt.
Eine Menge einer der Pufferlösungen,
die weiter unten beschrieben sind (0,3 ml wenn die säurereichste
Pufferlösung
verwendet wurde, und 4,0 ml, wenn die anderen 3 Pufferlösungen verwendet wurden),
wurde mittels Pipette in einen Kochbecher oder eine Erlenmeyer-Flasche
gegeben. Zu der Pufferlösung
wurden 50 mg Bretyliumtosylat pro ml Pufferlösung und eine äquimolare
Menge des Natriumsalzes des vermittelnden Anions gegeben. Beispielsweise,
wenn das getestete vermittelnde Anion Di(2-ethylhexyl)sulfobernsteinsäuresalz
war, wurden 54 mg Natrium Di(2-ethylhexyl)sulfobernsteinsäuresalz
pro ml Pufferlösung zugegeben.
War das vermittelnde Anion Salicylat, wurden 19 mg Natriumsalicylat
pro ml Pufferlösung
zugegeben. Testlösungen
anderer vermittelnder Stoffe wurden in ähnlicher Weise zubereitet.
-
B. Herstellung von Natriumbicarbonat
Pufferlösungen
-
Jede
der pharmazeutischen Zubereitungen wurde mit jedem der folgenden
Natriumbicarbonat -Puffersysteme getestet:
Die erste Pufferlösung wurde
hergestellt durch Auflösen
von 1,0 g Natriumbicarbonat in 100 ml 0,95 M HCl. Ein pH-Messinstrument,
ausgestattet mit einer konventionellen Glaselektrode und einer Kalomel
Referenzelektrode, wurden eingesetzt um den nominalen pH-Wert dieser
Lösung
und der drei anderen Pufferlösungen zu
messen. Der nominale pH-Wert der ersten Lösung war 0,8. Da die Glaselektrode
wahrscheinlich nicht in der Lage ist, adäquat auf eine solch sauere
Lösung
zu reagieren, ist es wahrscheinlich, dass der tat sächliche pH-Wert
dieser Lösung
niedriger war, vielleicht sogar leicht negativ. Der nominale pH-Wert
dieser Lösung
war jedoch reproduzierbar.
-
Die
zweite Pufferlösung
wurde hergestellt durch Auflösen
von 7,5 g Natriumbicarbonat in 100 ml 0,95 M HCl. Diese Lösung hatte
einen reproduzierbaren nominalen pH-Wert von 2,2, etwas höher als
den erwarteten pH-Wert von etwa 2,0.
-
Die
dritte Pufferlösung
wurde hergestellt durch Auflösen
von 8,0 g Natriumbicarbonat in 100 ml 0,95 M HCl. Diese Lösung hatte
einen nominalen pH-Wert zwischen etwa 5,0 und 6,0. Obgleich das
pH-Messgerät in
diesem pH-Bereich zuverlässig
arbeitet, war der pH-Wert doch etwas variabel, da die Lösung minimale
Pufferkapazität
hatte.
-
Die
vierte Pufferlösung
wurde hergestellt durch Auflösen
von 10,0 g Natriumbicarbonat in 100 ml 0,95 M HCl. Diese Lösung hatte
einen reproduzierbaren nominalen pH-Wert von 7,7, der wohl nahe an dem tatsächlichen
pH-Wert der Lösung
ist.
-
Es
war beabsichtigt, dass die erste Pufferlösung die Säure des wässrigen Inhalts des menschlichen Magens
simuliert. Die anderen drei Pufferlösungen sollten den wässrigen
Inhalt des Magens nach der Verabreichung einer Menge Natriumbicarbonat
zur Reduzierung der Säure
des Magens simulieren.
-
C. Getestete vermittelnde
Anionen
-
Die
Natriumsalze der folgenden vermittelnden Anionen wurden gettestet:
Di(2-ethylhexyl)phosphat, Di(2-ethylhexyl)sulfobernsteinsäuresalz,
Laurylsulfat und Salicylat. Alle diese Salze sind im Handel erhältlich von
Aldrich Chemical, Milwaukee, Wisconsin und/oder Ecolab, Inc., St.
Paul, Minnesota. Jedes der vermittelnden Anionen wurde in jedem
der vier Puffersysteme getestet.
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D. Herstellung und Äguilibrierung
von n-Octanol/Puffersystemen
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Ein
1,0 ml Aliquot der formulierten wässrigen Testlösung wurde
zu 1,0 ml n-Octanol (Aldrich Chemical Co., HPCL Grad, 99 % Reinheit)
hinzugefügt
und die Mischung wurde 30 Sekunden lang geschüttelt. Die n-Octanol-Phasen
und die wässrigen
Phasen, die nicht mischbar sind, wurden durch 10-minütiges Zentrifugieren bei
etwa 3000 UpM getrennt bis Klärung
erreicht war. Die Phasen wurden physikalisch getrennt und die Bretylium-Konzentration
jeder Phase wie unten beschrieben, bestimmt. Dieses Verfahren wurde
für jede
Kombination von vermittelndem Anion und Puffersystem befolgt. Zu sätzlich wurde
ein entsprechender Kontrolltest ohne vermittelndes Anion in jedem
der Puffersysteme durchgeführt.
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E. Messung des Verteilungskoeffizienten
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Die
Konzentration des Bretyliumkations in der separierten n-Octanol-Phase
und wässrigen
Phase wurde mittels Spektralphotometrie unter Verwendung der Langwellenabsorption
des Bretyliumkations bei 270 nm bestimmt. Dieses Band ist aufgrund
der Benzol-Chromophore
des Bretyliumkations vorhanden.
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Um
die Konzentration des Bretyliums in der Octanol-Phase zu bestimmen,
wurde jede n-Octanol-Probe, die, wie oben beschrieben, erhalten
worden war, mit einem gleichen Volumen reinen n-Octanols verdünnt. Die
entstehende n-Octanol-Lösung
wurde dann äquilibriert
mit dem 1,5-fachen des eigenen Volumens von 3 M HCl um die Säure jeglicher
Säure,
die schwächer
ist als die vorhanden gewesene HCl, zu protonieren. Da Bretyliumchlorid
leicht wasserlöslich,
aber in n-Octanol nur schwer löslich
ist, wird es in die wässrige
Phase mit großer
Ergiebigkeit extrahiert. Die Absorption der resultierenden wässrigen
Phase bei 270 nm wurde dann spektralphotometrisch bestimmt. Das
protovierte frühere
vermittelnde Anion (welches ansonsten zur Absorption beitragen könnte) wurde
durch die HCl in seine neutrale konjugierte Säure konvertiert und verblieb
in der n-Octanol-Phase. Beispielsweise, wenn das Bretyliumkation
als Tosylat in der Octanol-Phase präsent ist, dann konvertiert
die Säurebildung
zum größten Teil
das Tosylatanion in Toluolsulfonsäure, eine Säure die vorzugsweise in der
n-Octanol-Phase löslich
ist. Dementsprechend wird das vermittelnde Anion nicht in die wässrige Phase
mit dem Bretyliumchlorid transferiert und trägt nicht zur gemessenen Absorption
bei. Das Chlorid-Anion ist in der wässrigen Phase präsent, aber
es ist frei von Absorption im hier interessierenden Bereich.
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Um
die Bretylium-Konzentration in der wässrigen Phase zu bestimmen,
wurde jede der wie oben beschrieben erhaltenen Proben der wässrigen
Phase mit dem 2-fachen des eigenen Volumens von 5 M HCl gemischt
und die resultierende wässrige
Lösung
wurde dann mit einem Volumen n-Octanol äquilibriert das gleich dem
Doppelten des ursprünglichen
Volumens der wässrigen
Phasenprobe war. Die HCl protonierte das vermittelnde Anion und
jedes andere Anion von Säuren
schwächer
als HCl, die präsent
waren und die zur Absorption beitragen könnten, falls ihr Verbleiben
in der Lösung
gestattet wäre.
Die unerwünschten
Anionen wurden als ihre konjugierten Säuren in die n-Octanol-Phase
extrahiert.
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Die
Absorption der wässrigen
Phase, nach der n-Octanol-Extrahierung, wurde spektralphotometrisch bei
270 nm bestimmt.
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Testlösungen,
die eine gemessene Absorption über
1,2 zeigten, wurden mit Wasser verdünnt, um eine Absorption zwischen
0,040 und 1,2 zu liefern und wurden dann erneut gemessen. Diese
Verdünnung
wurde angewendet, um Bretylium-Konzentrationen innerhalb eines Konzentrations-Bereichs
zu liefern, in dem die Absorption zuverlässig gemessen werden konnte.
In solchen Fällen
wurde die Absorption der verdünnten Test-Lösung dann
multipliziert mit einem Verdünnungsfaktor,
um die wirkliche Absorption der ursprünglichen Testlösung zu
bestimmen. Alternativ wurden die ursprüngliche separierte wässrige Lösung und
die entsprechende ursprüngliche
separierte n-Octanol-Lösung
um denselben Faktor verdünnt,
um den Verdünnungsfaktor
während
der Berechnung des Verteilungs-Koeffizienten herauszulöschen.
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Eine
Verdünnung
geschieht, wann immer zusätzliches
Lösungsmittel
zur Lösung
eines Analyten zugefügt
wird, oder der Analyt in eine neue Lösung transferiert wird, deren
Volumen größer ist
als sein ursprüngliches
Volumen. Solche Volumenvergrößerungen
können
aus Gründen
der Einfachheit geschehen oder weil der zu messende Parameter (z.B.
Absorption) oberhalb des optimalen Bereichs der Instrumentengenauigkeit liegt.
Der Verdünnungsfaktor
ist das Endvolumen geteilt durch das Anfangsvolumen. Wurden mehrere
Verdünnungen
durchgeführt,
dann sind die Verdünnungsfaktoren
multiplikativ. Beispielsweise, wenn die ursprüngliche wässrige Test-Probe 1,0 ml aufwies
(wie im vorliegenden Fall) und das Bretylium-Ion in 1,5 ml wässriger
Säure gesammelt
wurde, dann ist der Verdünnungsfaktor
1,5. Ist die Absorption dieser Lösung
zu hoch für
genaue Messungen und 0,3 ml dieser Lösung werden mit 5 ml Wasser
verdünnt,
hat eine zweite Verdünnung
stattgefunden mit einem Verdünnungsfaktor
17,7 (d.h. 5,3/0,3). Der Gesamt-Verdünnungsfaktor ist 26,5 (d.h.
17,7 × 1,5).
Um die Absorption der ursprünglichen
Lösung
zu bestimmen, die proportional zu ihrer Bretylium-Konzentration
ist, wird die Absorption der End-Lösung multipliziert mit dem
Gesamt-Verdünnungsfaktor
(26,5 im illustrativen Beispiel). Die Proportionalitätskonstante,
welche die Absorption in die molare Konzentration des Bretyliumkations
konvertiert, ist die molare Absorption.
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Im
vorliegenden Fall wird das Verhältnis
der Bretylium-Konzentration in der Octanol-Phase zur Bretylium-Konzentration
in der wässrige
Phase benötigt
(d.h. der Verteilungskoeffizient). Wenn die beiden Gesamt-Verdünnungsfaktoren
die gleichen sind, dann ist das Verhältnis der Konzentrationen gleich
dem Verhältnis
der beobachteten Absorptionen. Sind die beiden Gesamt-Verdünnungsfaktoren
nicht dieselben, dann ist das Verhält nis der beobachteten Absorptionen
multipliziert mit dem Verhältnis
der Verdünnungsfaktoren
gleich dem Verhältnis
der Konzentrationen. Das oben beschriebene analytische Schema hat
den Vorteil, dass alle Absorptionen in der wässrigen Lösung gemessen werden, so dass
die molare Absorption konstant ist.
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Die
Verteilungskoeffizienten, die aus den gemessenen Absorptionen berechnet
wurden, sind in untenstehender Tabelle 13A aufgeführt. Diese
Testergebnisse bestätigen,
dass der Verteilungskoeffizient (und damit die Bio-Verfügbarkeit)
oral verabreichter Bretyliumkationen gesteigert werden kann – in einigen
Fällen
bis fast zum Zehnfachen – durch
Verwendung geeigneter vermittelnder Anionen und/oder eines neutralisierenden Wirkstoffes
zusammen mit dem Bretyliumkation. Während die Steigerung des pH-Wertes
der Testlösung
alleine die Werte des Verteilungskoeffizienten erhöhte, resultierte
die Steigerung des pH-Wertes der Lösung in Kombination mit der
Zugabe eines geeigneten vermittelnden Anions in einer zusätzlichen
Steigerung der Verteilungskoeffizienten-Werte in allen Fällen. In ähnlicher
Weise steigerte die Verwendung bestimmter vermittelnder Anionen
in Kombination mit dem Bretyliumkation ohne gleichzeitige Steigerung
des pH-Wertes der Test-Lösung
erheblich die Werte des Verteilungs-Koeffizienten, besonders wenn
vermittelnde Sulfat- und Sulfobernsteinsäure-Anionen getestet wurden.
Die getesteten vermittelnden Phosphat- und Salicylat-Anionen jedoch
waren allgemein besser und lieferten mit steigendem pH-Wert der
Testlösung
höhere
Werte des Verteilungskoeffizienten.
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-
F. Kontrollversuche
-
Zwei
Serien von Kontrollversuchen wurden durchgeführt um das oben beschriebene
Verfahren weiter zu bestätigen.
In der ersten Serie dieser Versuche wurde die molare Absorption
von Bretylium in Abwesenheit eines vermittelnden Anions bei zwei
verschiedenen anfänglichen
Konzentrationen gemessen. Bretyliumtosylat wurde in einer Menge
von 150 mg zu 3,0 ml Wasser zugegeben. Diese Lösung wurde dann mit HCl angesäuert, mit
Octanol extrahiert und in Übereinstimmung
mit dem oben beschriebenen Verfahren verdünnt. Der Versuch wurde wiederholt
mit einer anfänglichen
wässrigen
Lösung,
die um den Faktor 100 verdünnt
war. Die molare Absorption wurde berechnet für jede Lösung durch Division der Absorption
nach der Extraktion durch ihre ursprüngliche Konzentration. Die
Resultate sind in untenstehender Tabelle 13 B aufgeführt.
-
-
- 1korrigiert um die Verdünnung
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Die
Konsistenz der molaren Absorption über zwei Größenordnungen der anfänglichen
Konzentration hinweg zeigt, dass die gemessene Absorption, korrigiert
für die
Verdünnung,
proportional zur Bretylium-Konzentration ist, wie angegeben.
-
In
der zweiten Versuchs-Serie wurde das Verfahren unter Verwendung
einer Lösung
getestet, die das vermittelnde Salicylatanion, aber nicht das Bretyliumkation
enthielt. Zur zweiten Pufferlösung
wurde (zubereitet wie oben beschrieben) eine genügende Menge Natriumsalicylat
und Tetrabutylammoniumbromid zugefügt, um eine 0,21 M Natriumsalicylat/0,12
M Tetrabutylammoniumbromid-Lösung
zu liefern. Tetrabutylammoniumbromid wurde als Phasentransfer-Stoff
benützt
um das Bretyliumkation nachzuahmen und um den Transfer einer substantiellen
Menge Salicylat-Anionen in die n-Octanol-Phase sicherzustellen.
Die Lösung
wurde in 3 Portionen zu je etwa 0,7 g aufgeteilt und 1,0 g n-Octanol
wurde zu jeder der drei Lösungen
zugegeben. Die Lösungen
wurden etwa 30 Sekunden lang geschüttelt und dann bei etwa 3000
U/Min etwa 5 Minuten lang zentrifu giert, um die beiden Phasen zu
klären.
Etwa 0,7 g jeder n-Octanol-Phase wurden entnommen und gewogen und
ein gleiches Gewicht von 5 M HCl wurde jeder n-Octanol-Probe zugefügt. Die
neuen 2-Phasen-Systeme wurden geschüttelt (etwa 30 Sekunden lang)
und durch zentrifugieren (etwa 5 Minuten bei etwa 3000 U/Min) getrennt
um klare Lösungen
herzustellen. Die Absorption dieser Lösungen bei 270 nm wurde gemessen.
Dieses Verfahren wurde ebenso für
die dritte und vierte Pufferlösung
ausgeführt
(hergestellt wie oben beschrieben). Die Ergebnisse sind in untenstehender
Tabelle 13 C aufgeführt.
-
-
Das
Natriumkation ist im interessierenden Bereich fast frei von Absorption.
Wenngleich das Salicylatanion und die Salicylsäure im ultravioletten Bereich
Licht absorbieren, zeigen sie keine Absorptionsmaxima bei oder nahe
des 270 nm Absorptionsbereichs des Bretyliumkations. Die in Tabelle
13 C aufgeführten
Ergebnisse zeigen dass nur etwa 5 bis 6 % des Salicylatanions/der
Salicylsäure
zu den finalen wässrigen
HCl-Lösungen
transferiert wird. Die Absorption bei 270 nm, resultierend aus der
transferierten Salicylatanion/Salicylsäure ist nicht materiell signifikant
verglichen mit der Absorption, die für das Bretyliumkation – bei Einsatz
des oben erwähnten
Verfahrens – gemessen
wurde. Die Kombination von minimaler Absorption bei 270 nm und die
der Extraktion von Salicylsäure
in die Octanol-Phase stellt sicher, dass Salicylat nicht wesentlich
die Bestimmung der Bretylium-Konzentration stört – in Übereinstimmung mit dem oben
beschriebenen Verfahren.
-
Beispiel 14: Auswirkung
der Konzentration des vermittelnden Anions auf den
-
Verteilungskoeffizienten
-
Das
Verfahren im Beispiel 13 wurde wiederholt für Di(2-ethylhexyl)sulfobernsteinsäuresalz
und vermittelnde Salicylatanionen unter Verwendung von 2 Molen vermittelnder
Anionen pro Mol Bretyliumtosylat anstelle von gleichmolaren Mengen
wie im Beispiel 13.
-
Die
erhaltenen Ergebnisse für
den Verteilungskoeffizienten sind in untenstehender Tabelle 14 A
aufgeführt.
-
-
Diese
Ergebnisse deuten an, dass die Steigerung des molaren Verhältnisses
von vermittelnden Anionen zu Bretyliumkationen den Wert des Verteilungskoeffizienten
erheblich steigern kann.
-
Beispiel 15: Wirkung des
vermittelnden Anions auf die Bretylium-Wirksamkeit
-
Die
Steigerung der Wirksamkeit und Bioverfügbarkeit des Bretyliumkations,
die von den Formulierungen der vorliegenden Erfindung geleistet
wird, wurde getestet durch eine orale Verabreichung von Formulierungen,
die Bretyliumkationen und Di(2-ethylhexyl)sulfobernsteinsäureanionen
enthielten, an männliche
Beagle-Hunde, die ein Gewicht von etwa 10 kg hatten, und darauffolgende
Messung der ventrikulären
Fibrillations-Schwelle (VFT), der effektiven ventrikulären Refraktärperiode
(EVRP) und des hinsichtlich der Rate korrigierten Q-Tc-Intervalls
der Hunde.
-
Eine
Formulierung wurde jedem Hund in drei aufgeteilten Dosierungen in
Kapselform verabreicht (d.h. konventionelle Gelatine-Kapsel). Jede
Kapsel enthielt 120 mg Bretyliumtosylat; 120 mg Natrium Di(2-ethylhexyl)sulfobernsteinsäuresalz;
und 300 mg Natriumbicarbonat. Die drei Kapseln wurden jedem Hund über einen Zeitraum
von 8 Stunden gegeben, um eine Bretyliumtosylat-Gesamtdosis von
etwa 36 mg pro kg Körpergewicht
zu erreichen. Die zweite Kapsel wurde 4 Stunden nach der ersten
verabreicht, die dritte wurde 8 Stunden nach der ersten verabreicht.
-
Zehn
Stunden nach der ersten Kapsel wurde jeder Hund durch eine Injektion
von 300 mg/kg Pentabarbital (Tierklinik-Qualität) betäubt. Zusätzliche Dosierungen von Pentabarbital
wurden je nach Notwendigkeit verabreicht, sobald die Hunde begannen
aufzuwachen. Das Herz eines jeden Hundes wurde freigelegt mittels eines
Zugangs zwischen die Rippen und das Perikardium wurde geöffnet. Stimulierende
bipolare Silber-Silberchlorid Elektroden, eingebettet in Epoxydharz
sowie Aufnahme-Elektroden wurden an die rechte ventrikuläre Oberfläche (soviel
wie Oberfläche
des Herzens) jeden Hundes angenäht.
Die femorale Arterie wurde mit einer Kanüle versehen, um den Blutdruck
zu messen.
-
Die
ventrikuläre
Fibrillations-Schwelle, die effektive ventrikuläre Refraktärperiode und das hinsichtlich der
Rate korrigierten Q-Tc-Intervall eines jeden
Hundes wurde zu verschiedenen Zeiten während des 10-stündigen Intervalls
nach Verabreichung der dritten Kapsel gemessen. Elektrische ventrikuläre Fibrillations-Schwellen
wurden bestimmt mittels einer Grass Instruments Company Konstantstrom-Einheit,
um einen begrenzten Zug von 60 Hertz-Impulsen von 2 Millisekunden
Dauer mittels des an die rechte Vorkammer angenähten Paares von stimulierenden
Elektroden zu initiieren. Der Stromfluss begann unmittelbar nach
ventrikulärer
Aktivierung, um die empfindliche Periode abzudecken, während die
ventrikuläre
Fibrillation elektrisch induziert werden kann. Die Reizstärke begann
bei 0,25 mamp und wurde in 0,25 mamp-Schritten gesteigert, bis eine
dauerhafte ventrikuläre
Fibrillation induzier war. Das Herz wurde dann elektrisch defibrilliert.
Danach folgte eine 1-stündige
Phase zur Erholung und zur Steigerung der Medikamentenwirkung, bevor
die ventrikuläre Fibrillations-Schwelle
wieder gemessen wurde. Nach jeder ventrikulären Fibrillations-Schwelle
wurde die effektive ventrikuläre
Refraktärperiode
bestimmt. Das hinsichtlich der Rate korrigierte Q-Tc-Intervall
wurde aus dem Elektrokardiogramm entnommen. Die effektive ventrikuläre Refraktärperiode
wurde bestimmt durch Festlegen des frühesten Zeitpunktes, zu dem
ein nach ventrikulärer
Aktivierung gegebener Reiz eine neuerliche Kontraktion hervorrufen
konnte. Das hinsichtlich der Rate korrigierte Q-Tc-Intervall wurde an
einer Hochgeschwindigkeits-Elektrokardiogramm-Aufzeichnung gemessen.
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Die
ventrikuläre
Fibrillations-Schwelle, die effektive ventrikuläre Refraktärperiode und die hinsichtlich der
Rate korrigierten Q-Tc-Intervall-Werte,
wie sie bei Hunden gemessen wurden, sind in Tabelle 15 A dargelegt.
-
-
- 1einfach mit einem einzigen Niedrigstrom-Schock
zu defibrillieren
-
Die
Ergebnisse zeigen einen Anstieg der ventrikulären Fibrillation-Schwelle bei
Hunden und bestätigen
daher, dass die Formulierungen der vorliegenden Erfindung die Bioverfügbarkeit
von oral verabreichtem Bretyliumtosylat erhöhen. In der Tat konnte die
Fibrillation der Hunde-Herzen nicht induziert werden bis etwa 6
Stunden nach Verabreichung der dritten Zuführung der Dosierungskapsel.
Nach etwa 6 Stunden konnte das Herz mit einem 5,0 mamp Stromfluss
zum Flimmern gebracht werden, aber defibrillierte spontan, nachdem entweder
der Stromfluss beendet wurde oder nachdem ein einzelner Niedrigstrom-Defibrillationsschock
gegeben wurde. Das Zeitintervall, während dessen die Anhebung der
ventrikulären
Fibrillation-Schwelle, die effektive Refraktärperiode und das hinsichtlich
der Rate korrigierte Q-Tc-Intervall beobachtet
wurden, lässt
weiterhin vermuten, dass eine Einmal-Dosis oder Zweimal-Dosis der Formulierungen
pro Tag genügen
kann, nachdem die therapeutische Konzentration von den Bindungsstellen
im Herzen aufgenommen wurde.
-
Beispiel 16: Wirkung von
verschiedenen der vermittelnden Anionen auf die
-
Bretylium-Wirksamkeit
-
Die
Steigerung von Wirksamkeit und Bioverfügbarkeit des Bretyliumkations,
die durch die Formulierungen der vorliegenden Erfindung geleistet
werden, wurden weiter getestet indem entweder 1 oder 2 Dosierungen
verschiedener Kombinationen Bretyliumtosylat/vermittelndes Anionen
oral verabreicht wurden (alle enthielten etwa eine equimolare Menge
an Bretyliumtosylat und vermittelndem Anion) und dann die ventrikuläre Fibrillations-Schwelle
von Hunden zu verschiedenen Zeiten nach der oralen Verabreichung
gemessen wurde.
-
Mongrel-Hunde
beiderlei Geschlechts und mit einem Gewicht von 10 bis 40 kg wurden
dazu verwendet. Die Hunde wurden mit Isofluorin-Gas anästhesiert
und mit einem Harvard-Respirator unter Verwendung von Raumluft beatmet.
Eine Katheter-Elektrode wurde unter fluoroskopischer Beobachtung über die
Jugularvene in den Vorhof des rechten Ventrikels geschoben und in
das Myokardium des rechten Ventrikels geschraubt.
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Die
ventrikuläre
Fibrillations-Schwelle (VFT) wurde bestimmt, indem eine Konstant-Strom-Einheit
der Fa. Grass Instrument Co. benutzt wurde, um einen begrenzten
Zug von 60 Hertz-Impulsen für
eine Dauer von 1 Millisekunde zu initiieren. Der Stromfluss begann
unmittelbar nach der ventrikulären
Aktivierung und wurde lange genug aufrechterhalten, um die empfindliche
Periode abzudecken, während
der eine ventrikuläre
Fibrillation elektrisch induziert werden kann. Die Stärke der
Stimulierung begann bei 5 mamp und wurde in 3 – 4 mamp-Schritten erhöht bis eine
beständige
ventrikuläre
Fibrillation induziert war (oder bis der Maximalstrom von 50 mamp
angewendet wurde). Die effektive ventrikuläre Refraktär-Periode (EVRP) wurde mittels
der in Beispiel 15 verwendeten Methode gemessen.
-
Nachdem
Kontroll-VFT und EVRP gemessen waren, wurden die Zubereitungen oral
in Form von Kapseln mittels einer Magensonde verabreicht. Hier wurden
die Kapseln mittels eines Stabes in die Magenröhre geschoben und dann mit
50 ml Glucose mittels der Magensonde in den Magen gespült. Die
VFT und EVRP wurden nach dieser Verabreichung zu verschiedenen Zeiten
gemessen. In einigen Fällen
(d.h. bei Hunden 1, 3 & 4)
wurde eine zweite orale Dosis 12 Stunden nach der ersten Dosis gegeben.
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Tabelle
16 A zeigt die Ergebnisse ("BT" bedeutet Bretyliumtosylat, "NaS" bedeutet Natriumsalicylat, "NaLS" bedeutet Natriumlaurylsulfat, "VFT" bedeutet ventrikuläre Fibrillations-Schwelle
und "EVRP" bedeutet effektive
ventrikuläre
Refraktärperiode).
Die Auswirkungen des Bretylium wurden innerhalb von 10 Minuten nach
der oralen Verabreichung der Zubereitungen beobachtet. Zusätzlich stieg
innerhalb von 30 Minuten nach der oralen Verabreichung die ventrikuläre Fibrillations-Schwelle
im Allgemeinen signifikant an. Und, in vielen Fällen, konnte bei den jeweiligen
Hunden überhaupt
keine Fibrillation erzeugt werden, selbst nicht beim Maximalstrom
des Generators (VFT Werte über
50 mamp in der Tabelle 16 stellen die Fälle dar, in denen bei dem Subjekt
auch bei Maximalstrom (d.h. 50 mamp) des Generators keine Fibrillation
hervorgerufen werden konnte). Diese Auswirkung auf die ventrikuläre Fibrillations-Schwelle
blieb im Allgemeinen über
die gesamte Messdauer von 29 Stunden erhalten und lässt somit
vermuten, dass eine Dosis dieser Zubereitung pro Tag genug ist.
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Beispiel 17: Die Auswirkung
der Zubereitungen dieser Erfindung auf die atriale Fibrillation
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Die
Auswirkung der Zubereitungen dieser Erfindung auf die atriale Fibrillation
wurde an Mongrel-Hunden mit einem Gewicht von etwa 35 kg beobachtet.
Anfänglich
wurde atriale Fibrillation mittels einer bipolaren Katheter-Elektrode
induziert (um diesen Katheter zu positionieren, wurde er unter fluoroskopischer
Beobachtung durch die Jugularvene in den rechten Vorhof geschoben
und dann im Myokardium des rechten Vorhofs festgeschraubt). Diese
Katheter-Elektrode lieferte die stimulierenden Stromstöße, bestehend
aus einer Reihe von Rechteckimpulsen von 1 msek Dauer bei 60 Hertz.
Die atriale Fibrillation wurde bei einem Strom von 6 mamp induziert.
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Die
Defibrillation wurde zuerst versucht mit einer Einzeldosis von Bretyliumtosylat
(Amar-Stone, McGaw Park, IL), die intravenös verabreicht wurde (die Dosis
entsprach 15 mg Bretyliumtosylat pro kg des Empfängers). Keine Auswirkung auf
die atriale Fibrillation wurde beobachtet.
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Sodann
wurde eine Zubereitung, bestehend aus Bretyliumtosylat und Aspirin,
intravenös
verabreicht. Diese Zubereitung wurde hergestellt mit einer im Handel
erhältlichen
Tablette, die Aspirin enthielt. Die Tablette wurde in warmem Wasser
aufgelöst
und durch eine feinmaschige chirurgische Gaze gefiltert (um den
Hauptanteil des Bindemittels in der Tablette zu entfernen). Das
resultierende Aspirin-Filtrat wurde dann mit einer etwa äquimolaren
Menge von Bretyliumtosylat, aufgelöst in 5 % Dextrose in Wasser
kombiniert. Etwa 20 ml dieser wässrigen
Lösung
wurden dem Hund mit der atrialen Fibrillation injiziert (die Dosis
entsprach etwa 15 mg Bretyliumtosylat pro kg des Empfängers und
6,5 mg Aspirin pro kg Empfänger). 1 zeigt das Elektrokardiogramm des Hundes
nach dieser Verabreichung. Wie man sieht, war die atriale Fibrillation
innerhalb von 50 Sekunden nach der Verabreichung eliminiert. Die
Fibrillation konnte danach, selbst beim maximalen Generatorstrom
von 50 mamp nicht wieder re-induziert werden.
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Beispiel 18: Auswirkung
des β-Rezeptorblockers
auf die Bretylium-Wirksamkeit
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Die
Steigerung der Wirksamkeit des Bretyliumkations, bewirkt durch die
Verabreichung von Bretyliumkation zusammen mit einem β-Rezeptorblocker,
wurde mittels Verabreichung des Bretyliumtosylats alleine via Injektion,
verschiedenen β-Rezeptorblockern
alleine und verschiedenen Kombinationen von Bretyliumtosylat und β-Rezeptorblockern
an Hunden getestet, und dazu die ventrikuläre Fibrillations-Schwelle der
Hunde 1 bis 5 Stunden nach der Verabreichung des Medikaments gemessen.
Die Ergebnisse zeigt Tabelle 18 A.
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In
einem weiteren Versuch wurde die Auswirkung eines β-Rezeptorblockers
auf den zeitlichen Verlauf und die Wirksamkeit des Bretyliumkations
beobachtet:
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Kontrolle # 1: Verabreichung
von Bretyliumtosylat alleine
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Wenn
Bretyliumtosylat alleine intravenös verabreicht wurde (unter
Verwendung einer Dosis von etwa 20 mg Bretyliumtosylat pro kg des
Empfänger-Hundes)
begann ein substantieller Anstieg der ventrikulären Fibrillations-Schwelle
bei 12 – 15
Minuten nach der Verabreichung. Etwa 3 Stunden nach der Verabreichung
erreichte der Anstieg bei etwa 30 – 90 mamp seinen Höhepunkt,
d.h. etwa 100 % bis 200 % höher
als die ventrikuläre
Fibrillations-Schwelle, wenn überhaupt
kein Bretylium verabreicht wurde (d.h. etwa 10 bis 30 mamp).
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Kontrolle # 2 : Verabreichung
von Propranolol alleine
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Wenn
Propranolol alleine intravenös
verabreicht wurde (unter Verwendung einer Dosis von etwa 0,05 bis
0,5 mg/kg), zeigte sich ein Anstieg der ventrikulären Fibrillations-Schwelle
von 110 % +/– 40
%.
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Verabreichung
von Bretyliumtosylat und Propranolol
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Wenn
eine Kombination von Bretyliumtosylat mit Propranolol intravenös an 10
Hunde verabreicht wurde (unter Verwendung einer Dosis von 20 mg/kg
Bretyliumtosylat und 0,05 bis 0,2 mg/kg Propranolol), dann stieg
die ventrikuläre
Fibrillations-Schwelle innerhalb von 3 bis 10 Minuten nach der Verabreichung
auf mehr als 100 mamp (maximale Stromgenerator-Leistung) an und die Herzen aller Hunde
verblieben während
der ganzen 6-stündigen
Zeit der Studie nach der Verabreichung nicht wieder fillibrierbar.
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Mit
der obigen Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen und den begleitenden
Abbildungen ist lediglich beabsichtigt, andere Fachleute auf diesem
Gebiet mit dieser Erfindung bekanntzumachen, mit ihren Prinzipien
und ihrer praktischen Anwendung, sodass andere Fachleute auf diesem
Gebiet die Erfindung in ihren zahlreichen Formen adaptieren und anwenden
können,
so wie sie sich am besten für
die Erfordernisse der speziellen Anwendung eignen.