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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Hemmung der Polymerisation
von (Meth)acrylsäure,
(Meth)acrylsäureestern
und anderen leicht polymerisierbaren Verbindungen bei der Destillation
dieser Verbindungen.
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Destillation
ist ein Verfahren zur Trennung von Bestandteilen eines flüssigen Gemischs
umfassend zwei oder mehr Flüssigkeiten
die verschiedene Siedepunkte aufweisen. Bei der Destillation wird
die Ausgangsflüssigkeit
erhitzt und verdampft und ein Dampf, der hauptsächlich eine niedrig siedende Komponente
enthält,
wird kondensiert. Wenn die Bestandteile sehr unterschiedliche relative
Flüchtigkeiten
aufweisen, können
sie leicht voneinander getrennt werden. Jedoch kann die Verdampfung
und die Kondensation von nur einem Teil des flüssigen Gemischs die Bestandteile
normalerweise nicht in den erwarteten Konzentrationen voneinander
trennen. Eine Destillation wird daher im Allgemeinen durch Zurückfliessen
eines Teil eines Kondensats vom oberen Ende der Säule zur
Oberfläche
eines Bodens oder Füllkörpers in
der Säule
durchgeführt,
damit ein Dampf erhalten wird, der in der Destillationskosäule aufsteigt,
um dadurch in geeigneter Weise in Kontakt mit einer Flüssigkeit
zu kommen, die von oben nach unten fließt und durch Abdestillieren
einer niedrig siedenden Komponente von dem oberen Ende der Säule und
Abziehen eines hochsiedenden Bestandteils am unteren Ende der Säule. Eine
derartige Destillationseinheit zur Verwendung bei einer Destillation
umfasst im Allgemeinen eine Destillationssäule, einen Dünnschichtverdampfer
und einen Reaktor, an dem die Säule
angebracht ist. Es können
weiterhin ein Kondensator, ein Nachverdampfer und/oder eine externe
Heizvorrichtung vorliegen. Der Dünnschichtverdampfer
kann weiterhin mit einer Säule
an einem oberen Ende versehen sein.
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1 ist
ein Beispiel einer Querschnittsansicht, die eine Plattendestillationssäule 1 zeigt.
Eine derartige Plattendestillationssäule wird allgemein bei der
Destillation von (Meth)acrylsäure
und (Meth)acrylestern (im nachfolgenden kurz als "(Meth)acrylsäure oder
ihre Ester" bezeichnet)
verwendet. Die Destillation unter Einsatz dieser Destillationssäule wird
nun beispielhaft anhand der Verwendung einer Ausgangsflüssigkeit
beschrieben, die (Meth)acrylsäure
oder ihre Ester als Hauptbestandteil und Essigsäure als Verunreinigung enthält. Die Ausgangsflüssigkeit
wird über
eine Säulenwandung in
die Destillationssäule
(L1) zugeführt. Die Essigsäure, ein
niedrig siedender Bestandteil, wird durch Erhitzen verdampft und
steigt in der Säule
hoch und wird in einen Kondensator 2 (L2)
von dem Kopf der Säule
eingeführt,
kondensiert und wird aus dem System (L3)
entfernt. Getrennt davon wird ein hochsiedender Bestandteil wie
(Meth)acrylsäure
oder ihr Ester in einem nachfolgenden Schritt vom Fuße der Säule (L4) als gereinigte Flüssigkeit zugeführt und
ein Teil der gereinigten Flüssigkeit
wird über
den Nachverdampfer 3 in die Destillationssäule (L5) zurückgeführt. Das
Kondensat enthält
nicht nur die Verunreinigung Essigsäure sondern ebenfalls (Meth)acrylsäure oder
ihren Ester und ein Teil des Kondensats wird als Rückflussflüssigkeit
in die Säule
(L6) zurückgeführt und
wird wieder dem Gas-Flüssigkeitskontakt
in der Destillationssäule
ausgesetzt, damit die (Meth)acrylsäure oder ihr Ester zum Fuße der Säule zurückfließen kann.
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2 ist
eine erläuternde
Ansicht einer Destillationseinheit zur Verwendung in einer Reaktion
eines (Meth)acrylsäureesters.
Als Reaktanden werden (Meth)acrylsäure und eine Flüssigkeit,
die einen Alkohol enthält
(L18) in einen Reaktor 18 unter
Verwendung eines Ionenaustauscherharzes eingeführt, mit einem Rührer 21 gerührt und
(L9) in eine Hülle des Reaktors mit Dampf
für die
Reaktion eingeführt
und das gebildete Wasser wird aus dem Reaktor als Dampf durch die
Destillation (L17) entfernt. Eine Produktflüssigkeit,
die den veresterten (Meth)acrylester enthält wird am Auslass (L15) abgezogen und wird einem nachfolgenden
Reinigungsschritt (L16) zugeführt. Der
Dampf aus dem Reaktor 18 wird (L17)
einer Destillationssäule,
die am oberen Ende des Reaktors 18 angeordnet ist, zugeführt und
wird einem Gas-Flüssigkeitskontakt
ausgesetzt, während
eine Flüssigkeit
(L10, L11) vom oberen
Ende der Säule
zugeführt
wird. Die flüssigen
Bestandteile wie (Meth)acrylester, (Meth)acrylsäure und Alkohol fallen in den
Reaktor (L18). Ein Dampf, der vom Säulenkopf destilliert
wurde, wird in einen Kondensator 24 (L12) eingeführt, kondensiert
und einem Dekanter 23 (L13) zugeführt. Nach
der Trennung wird eine abgetrennte Wasserphase entfernt (L14) und eine abgetrennte Ölphase (L11)
wird in die Destillati onssäule 17 durch Rückfluss
zurückgeführt. Falls
nötig,
wird der reagierende Alkohol (L10) vom Säulenkopf
zugeführt.
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Die
(Meth)acrylsäure
oder ihr Ester sind sehr leicht polymerisierbare Verbindungen, und
ein Polymerisationsinhibitor wie Hydrochinon oder Phenothiazin wird
im Allgemeinen zum Ausgangsflüssigkeitsgemisch
und/oder zur Rückflussflüssigkeit
zugegeben. Zur Verhinderung der Polymerisation wird ebenfalls eine
Technik der Zufuhr eines Gases aus molekularem Sauerstoff vom unteren
Ende (L7) der Destillationseinheit verwendet.
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Die
geprüfte
japanische Patentveröffentlichung
Nr. 63-11921 offenbart eine weitere Destillationstechnik. Insbesondere
externe Heizgeräte,
beispielsweise Heizmäntel,
sind oberhalb und unterhalb der Verdampfungsoberfläche an einem
Verdampfer angeordnet. Diese externen Heizgeräte verhindern, dass der Dampf
kondensiert und an der inneren Oberfläche eines Gasteils des Verdampfers
ohne irgendeinen Polymerisationsinhibitor polymerisiert.
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Die
EP-A-0 937 488, die Stand der Technik gemäß Artikel 54(3) und (4) EPÜ ist, stellt
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Destillation von (Meth)acrylsäure und/oder
(Meth)acrylsäureester
zur Verfügung,
die die Destillation von Zufuhrflüssigkeit mit einer hohen Reinigungsausbeute über eine
lange Betriebszeit ermöglicht
und gleichzeitig die Polymerisation von (Meth)acrylsäure in der
Destillationssäule verhindert.
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Die
US-A-4 365 081 betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines 2-Hydroxyalkylacrylats
oder -methacrylats in hoher Ausbeute, das die Veresterung von Acrylsäure oder
(Meth)acrylsäure
und einem Alkylenoxid mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen umfasst und das
Destillieren des Reaktionsgemisches zur Bildung des entsprechenden
2-Hydroxyalkylacrylats oder -methacrylats mit hoher Reinheit, dadurch
gekennzeichnet, dass der Dampf des Esters kondensiert wird, während die
Bildung eines Polymers des Esters verhindert wird.
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Mittels
dieser herkömmlichen
Techniken, kann jedoch die Polymerisation nicht immer verhindert
werden und der Betrieb der Destillationseinheit wird relativ häufig zur
Ent fernung des Polymers unterbrochen, da die Bildung eines derartigen
Polymers die Reinheitseffizienz verschlechtert.
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Die
vorliegende Erfindung wurde unter diesen Umständen gemacht und ein Ziel der
Erfindung ist es, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, das in der
Lage ist, die Polymerisation von leicht polymerisierbaren Verbindungen,
das heißt
(Meth)acrylsäure und
(Meth)acrylester in einer Destillationseinheit während der Destillation dieser
Verbindungen zu hemmen.
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Insbesondere
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Hemmung der Polymerisation
von leicht polymerisierbaren Verbindungen bei der Destillation der Verbindung
unter Verwendung einer Destillationseinheit zur Verfügung. Bei
diesem Verfahren, wird eine Flüssigkeit
einem konstitutiven Bauteil durch Sprüh- und Zufuhrmittel zugeführt, wobei
das konstitutive Bauteil in der Destillationseinheit angeordnet
ist, die Flüssigkeit
wird über
die gesamte Oberfläche
des konstitutiven Bauteils gesprüht,
wobei die Flüssigkeit im
Wesentlichen die gleiche Zusammensetzung hat, wie die Flüssigkeit,
die das konstitutive Bauteil umgibt, und wobei das konstitutive
Bauteil ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus einem Bodenträgerteil, einem Packungsträgerteil,
einem Flansch, einer Düse,
einer Endplatte, einer Säulenwand,
einem Kamin, einem Fallrohr, einer Ablenkplatte und einem Schaft
eines Rührers.
Die Temperatur der Flüssigkeit,
die durch die Sprüh-
und Zufuhrmittel zugeführt wird,
kann bevorzugt gleich oder niedriger sein als diejenige der Flüssigkeit,
die das konstitutive Bauteil in der Destillationseinheit umgibt.
Weiterhin kann die Flüssigkeit
vorzugsweise eine Flussgeschwindigkeit zum Benetzen (der aufgesprühten und
zugeführten Flüssigkeit,
ein Volumen einer Flüssigkeit,
das an dem konstitutiven Bauteil haftet und es benetzt) von 0,5
m3/m2h oder mehr
relativ zum Oberflächenbereich
des konstitutiven Bauteils aufweisen. Die Flüssigkeit, die durch die Sprüh- und Zufuhrmittel
zugeführt
wird, enthält
bevorzugt einen Polymerisationsinhibitor. Es ist ebenfalls bevorzugt,
der Destillationseinheit ein Gas zuzuführen, das molekularen Sauerstoff
enthält.
Gasförmiger
Sauerstoff und Luft können als
das molekularen Sauerstoff enthaltende Gas verwendet werden. Das
Verhältnis
des Gases, das molekularen Sauerstoff enthält (wenn das Gas noch einen
weiteren Bestandteil außer
gasförmigen
Sauerstoff enthält,
die Verhältnisse
in Bezug auf Sauerstoffgas) ist bevorzugt ungefähr 0,01 bis 5 Vol.-% und bevorzugter
ungefähr
0,02 bis 3 Vol.-% bezogen auf die Verdampfungs volumengeschwindigkeit
(bei Standardtemperatur und -druck) der leicht polymerisierbaren
Verbindung in der Gasphase.
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Das
konstitutive Bauteil ist ausgewählt
aus einem Bodenträgerteil,
einem Packungsträgerteil,
einem Flansch, einer Düse,
einer Endplatte (z.B. einer flachen, tellerförmigen, halb-elliptischen,
halb-kugeligen oder konenförmigen
Endplatte), einer Säulenwand,
einem Kamin, einem Fallrohr, einer Ablenkplatte und einem Schaft
eines Rührers.
Die leicht polymerisierbare Verbindung kann beispielsweise bevorzugt
(Meth)acrylsäure,
(Meth)acrylsäureester, Methyl(meth)acrylat,
Ethyl(meth)acrylat, Isopropyl(meth)acrylat, n-Propyl(meth)acrylat,
Isbutyl(meth)acrylat, n-Butyl(meth)acrylat,
2-Ethylhexylacrylat, 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, Hydroxypropyl(meth)acrylat
und Dialkylaminoethyl(meth)acrylate sein.
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1 ist
ein schematisches Diagramm, das ein typisches Beispiel eines Destillationsverfahrens veranschaulicht;
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2 ist
eine anschauliche Darstellung einer Destillationseinheit zur Verwendung
in einer Reaktion eines (Meth)acrylesters; und
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die 3 bis 7 sind
jeweils schematische Zeichnungen, die eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Hemmung der Polymerisation illustrieren.
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Bei
der Destillation einer leicht polymerisierbaren Verbindung unter
Verwendung einer Destillationseinheit, stagniert die leicht polymerisierbare
Verbindung auf der Oberfläche
eines konstitutiven Bauteils in der Destillationseinheit, d.h.,
die gleiche Flüssigkeit
stagniert am selben Platz, und ruft die Polymerisation der leicht
polymerisierbaren Verbindung hervor. Insbesondere wenn eine kondensierte
Flüssigkeit
eines Dampfes auf der Oberfläche
des konstitutiven Bauteils stagniert, enthält das flüssige Kondensat eine geringe
Menge eines Polymerisationsinhibitors wodurch die Menge an Polymer
erhöht
wird, was daher den Betrieb in vielen Fällen unterbricht.
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Die
vorliegenden Erfinder fanden heraus, dass die Polymerisation in
einer Destillationseinheit effizient durch das Vermeiden des Stagnierens
einer Flüssigkeit
auf der Oberfläche
eines konstitutiven Bauteils bei der Destillation von leicht polymerisierbaren
Verbindungen wie (Meth)acrylsäure
oder ihrem Ester gehemmt werden kann, und dass das Aufsprühen einer
Flüssigkeit über die
gesamte Oberfläche
des konstitutiven Bauteils diesen Vorteil erzielen kann, wobei diese
Flüssigkeit
im Wesentlichen die gleiche Zusammensetzung aufweist, wie diejenige der
Flüssigkeit,
die das konstitutive Bauteil umgibt. Die vorliegende Erfindung wurde
auf der Grundlage dieser Befunde gemacht. Die Flüssigkeit, die aufgesprüht wird,
kann eine gleiche oder eine niedrigere Temperatur als die Flüssigkeit
aufweisen, die das konstitutive Bauteil umgibt. Ebenfalls kann die
Flüssigkeit
vorzugsweise einen Polymerisationsinhibitor enthalten. Entsprechend
wird der vorstehende Vorteil weiter durch die Gegenwart von molekularem
Sauerstoff in der Destillationseinheit vergrößert.
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Die
Flüssigkeit
zum Besprühen
des konstitutiven Bauteils in der Destillationseinheit (im Nachfolgenden
kurz als "Sprühflüssigkeit" bezeichnet) ist eine
Flüssigkeit,
die im Wesentlichen die gleiche Zusammensetzung wie diejenige Flüssigkeit
aufweist, die das konstitutive Bauteil umgibt.
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Insbesondere
kann die Sprühflüssigkeit
beispielsweise eine Zufuhrflüssigkeit
(Ausgangsflüssigkeit)
sein, eine Flüssigkeit,
die aus der Einheit abgezogen wurde, eine Rückflussflüssigkeit, eine Flüssigkeit,
die am unteren Ende zirkuliert (aufgereinigte Flüssigkeit). Ein Teil oder die
ganze Sprühflüssigkeit wird
versprüht.
Die Sprühflüssigkeit
sollte bevorzugt eine niedrigere Konzentration der leicht polymerisierbaren
Verbindung oder eine niedrigere Viskosität aufweisen, als die Flüssigkeit,
die das konstitutive Bauteil umgibt. Zu diesem Zweck, sollte die
Sprühflüssigkeit
vor dem Aufsprühen
vorzugsweise mit beispielsweise Wasser, einem Alkohol, einem azeotropen
Lösungsmittel
oder einem Extraktionslösungsmittel,
innerhalb eines Bereichs, der nicht das Betriebsverfahren verschlechtert,
verdünnt
werden, um eine niedrige Konzentration oder Viskosität zu haben.
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Es
kann bevorzugt sein, eine Flüssigkeit,
die eine Temperatur aufweist, die gleich oder niedriger ist als
diejenige der Flüssigkeit,
die das konstitutive Bauteil der Destillationseinheit umgibt, aufzusprühen. Weiterhin
kann es bevorzugt sein, die Flüssigkeit
aufzusprühen,
die eine Temperatur aufweist, die 0°C bis 40°C und mehr, bevorzugt 1°C bis 30°C niedriger
ist, als diejenige der Oberfläche
des konstitutiven Bau teils. Falls die aufgesprühte Flüssigkeit eine Temperatur aufweist,
die höher
ist als diejenige der umgebenden Flüssigkeit des konstitutiven
Bauteils, ist es wahrscheinlich, dass ein Teil der aufgesprühten Flüssigkeit
verdampft, und daher die aufgesprühte Flüssigkeit beeinträchtigt.
Andererseits, falls der Temperaturunterschied zwischen der aufgesprühten Flüssigkeit
und dem Raum in der Nähe
des konstitutiven Bauteils mehr als 40°C beträgt, wird das Gas, das das konstitutive
Bauteil umgibt, wahrscheinlich in größerem Umfang kondensieren,
und folglich den Polymerisationshemmeffekt verlieren.
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Die
Flüssigkeit
enthält
vorzugsweise Hydrochinon, Phenothiazin, Methochinon, Manganacetat, Nitrosophenol,
Cupferron, N-Oxylverbindungen, Kupferdibutylthiocarbamat als Polymerisationsinhibitoren,
ist jedoch nicht beschränkt
darauf. Der Polymerisationsinhibitor wird in der leicht polymerisierbaren
Verbindung gelöst
oder in einem Lösungsmittel zur
Bildung einer Lösung
und die Lösung
wird in eine Zuleitung für
die Zufuhrflüssigkeit,
die Rückflussflüssigkeit
oder die Flüssigkeit,
die am unteren Ende zirkuliert, eingebracht oder direkt der Destillationseinheit
zugeführt.
In diesem Zusammenhang umfasst die Flüssigkeit, die am unteren Ende
zirkuliert, im Allgemeinen relative große Mengen eines der Destillationseinheit
direkt zugeführten
wird Polymerisationsinhibitors, und kann zur Destillationseinheit
zurückgeführt und
ohne die Zugabe einer weiteren Menge des Polymerisationsinhibitors
versprüht
werden.
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Das
Gas, das molekularen Sauerstoff enthält, sollte vorzugsweise eine
Sauerstoffkonzentration aufweisen, die höher ist als diejenige, die
in Luft vorliegt (20 bis 21 Vol.-%) bevorzugter von 40 bis 100 Vol.-%
und weiter bevorzugt von 80 bis 100 Vol.-%. Wenn die Sauerstoffkonzentration
extrem niedrig ist, bedarf es einer großen Menge des Gases zur Hemmung
der Polymerisation zur Erhöhung
der erforderlichen Kapazität
der Vakuumeinheit, und die Mengen an Polymer in der Destillationseinheit
und der Vakuumeinheit sind erhöht.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren, wird
die Sprühflüssigkeit
durch Sprüh- und Zufuhrmittel
(Sprüher)
auf das konstitutive Bauteil in der Destillationseinheit aufgesprüht, um die
gesamte Oberfläche
des konstitutiven Bauteils gleichmäßig zu befeuchten. Die Bedingungen
für das
Sprühen,
wie die Art (die Natur) des Sprays, die Anzahl der Düsen und die
Durchflussgeschwindigkeit können
in geeigneter Weise eingestellt werden, beispielsweise gemäß der Position
(Stellung) des konstitutiven Bauteils, und der Betriebsbedingungen
in der Destillationseinheit. Diese Bedingungen sollten vorzugsweise
wenigstens so eingestellt sein, daß die gesamte Oberfläche des konstitutiven
Bauteils so gleichmäßig wie
möglich
befeuchtet wird.
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In
Bezug auf die Flüssigkeitsrate
des Sprays, beträgt
die Benetzungsflüssigkeitsrate
vorzugsweise ungefähr
0,5 m3/m2h oder
mehr, bevorzugter ungefähr
1 m3/m2h oder mehr
und insbesondere mehr als 2 m3/m2h oder mehr bezogen auf den Oberflächenbereich
des konstitutiven Bauteils. Der Oberflächenbereich des konstitutiven
Bauteils wird durch (π/4)(D)2 angegeben, wobei D der Durchmesser des
konstitutiven Bauteils bei Flanschen und Düsen ist, und wird bei anderen
konstitutiven Bauteilen durch einen Benetzungsbereich angegeben,
der über
den Spreizwinkel der Sprühdüse und den
Abstand zwischen der Sprühdüse und der
Oberfläche
des konstitutiven Bauteils berechnet wird.
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Die
konstitutiven Bauteile, die in der Destillationseinheit eingebracht
sind, sind ausgewählt
aus Bodenträgerteilen,
Packungsträgerteilen,
Flanschen, Düsen,
Endplatten, Säulenwänden, Kaminen,
Fallrohren, Ablenkplatten und Schäften von Rührern. Der Begriff "Düse" wie er hier verwendet wird, bedeutet und
umfasst alle Düsen
und düsenähnliche
Mittel, die in einer Destillationseinheit eingebracht sind. Derartige
Düsen umfassen
beispielsweise Einlass- und Auslassdüsen für Dampf oder Flüssigkeit,
Reinigungsöffnungen
und Instrumentenverbindungen (beispielsweise Manometerverbindungen,
Druckventilverbindungen, Flüssigkeitsspiegelverbindungen und
Thermometerverbindungen). Bei derartigen konstitutiven Bauteilen
kann die Polymerisation gehemmt werden, indem die Sprühflüssigkeit
auf Gebiete gesprüht
wird, wo die Flüssigkeit,
die durch die Kondensation des Dampfes gebildet wird, wahrscheinlich
stagniert, und so eine Polymerisation verursacht, wodurch die Stagnation
der Flüssigkeit
gehemmt wird. Außerdem
kann die Polymerisation in einer flüssigen Phase ebenfalls durch
Bewegung einer stehenden bzw. stagnierenden Flüssigkeit in der flüssigen Phase
mit Hilfe der Sprühflüssigkeit
gehemmt werden.
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Als
leicht polymerisierbare Verbindungen können (Meth)acrylsäure und
(Meth)acrylester erwähnt
werden. Die (Meth)acrylester können
Methyl(meth)acrylat, Ethyl(methacrylat), Isopropyl(meth)acrylat,
n-Propyl(meth)acrylat, Isbu tyl(meth)acrylat, n-Butyl(meth)acrylat,
2-Ethylhexylacrylat, 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat,
Hydroxypropyl(meth)acrylat und Dialkylaminoethyl(meth)acrylate umfassen.
Diese Erfindung ist besonders nützlich für (Meth)acrylsäure, die
am leichtesten unter diesen Verbindungen polymerisiert.
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Die 3 bis 7 sind
schematische Diagramme, die Ausführungsformen
der Erfindung veranschaulichen. 3 veranschaulicht
ein Verfahren zur Rückführung einer
gereinigten Flüssigkeit,
die vom unteren Ende einer Destillationssäule 1 abgezogen wurde
zu der Säule,
und zum Aufsprühen
der zurückgeführten gereinigten
Flüssigkeit
durch Sprüh- und
Zufuhrmittel 5, auf eine Reinigungsöffnung 4, die im unteren
Teil der Destillationssäule 1 angeordnet ist.
In einem Verfahren, wie es in 4 gezeigt
wird, wird eine Rückflussflüssigkeit
durch Sprüh-
und Zufuhrmittel 9 auf eine Endplatte 7, die am
oberen Ende angeordnet ist und/oder an eine Dampfleitung 8,
die den Säulenkopf
mit einem Kondensator zur Verwendung in einem nachfolgenden Schritt
verbindet, gesprüht.
Die Sprüh-
und Zufuhrmittel 9 weisen vier Düsen auf. In einem Verfahren,
das in 5 gezeigt wird, wird ein Kamin 11 zur
Verfügung
gestellt, um eine Flüssigkeit
von etwa einer mittleren Stelle der Destillationssäule abzuziehen
und ein Teil der abgezogenen Flüssigkeit
wird in die Destillationssäule
zurückgeführt und
wird auf den Kamin 11 durch Sprüh- und Zufuhrmittel 12 aufgesprüht. 6 veranschaulicht
ein Verfahren zum Aufsprühen
einer Flüssigkeit durch
Sprüh-
und Zufuhrmittel 17 auf ein Unterstützungsmittel bzw. Trägermittel 16 eines
gepackten Bettes 15 in einer gepackten Destillationssäule 14. 7 zeigt
ein Verfahren zum Aufsprühen
einer Flüssigkeit
durch Sprüh-
und Zufuhrmittel 25 auf einen Rührer 21, eine Anlenk-
bzw. Prallplatte 20 und eine Reinigungsöffnung 26 in einem
Reaktor für
reaktive Destillation. Bei diesen Figuren stellt jedes der Bezugszeichen 6 und 13 eine
Pumpe dar. Die 3 bis 7 zeigen
Ausführungsformen
nicht nur der Hemmung der Polymerisation einer durch Kondensation
eines Dampfes in einem Gasphasenteil gebildeten Flüssigkeit,
sondern auch der Hemmung einer Polymerisation durch Auftropfen der
Sprühflüssigkeit auf
einen Flüssigphaseteil,
um dadurch die Flüssigkeit
zu bewegen, wodurch die Retentionszeit der Flüssigkeit auf der Oberfläche eines
konstitutiven Bauteils verkürzt
wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren,
das wie vorstehend beschrieben ausgestaltet ist, kann in effizienter
Weise die Polymerisation bei der Destillation von leicht polymerisierbaren
Verbindungen, d.h. (Meth)acrylsäure
und (Meth)acrylestern hemmen.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf einige Beispiele
der Erfindung und Vergleichsbeispiele, wie sie nachstehend aufgeführt sind,
erläutert,
von denen jedoch nicht beabsichtigt ist, dass sie den Umfang der
Erfindung beschränken.
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BEISPIEL 1
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In
diesem Beispiel wurde Acrylsäure
durch die Destillation unter Verwendung einer Edelstahl-(SUS 316)-Destillationssäule, umfassend
50 Edelstahl-(SUS 316)-Siebböden (innerer
Durchmesser: 1300 mm), die innerhalb der Säule angebracht waren, gereinigt.
Die Destillationssäule
wurde am oberen Ende bei einer Temperatur von 63°C betrieben, und am unteren
Ende bei einer Temperatur von 100°C,
und bei einem absoluten Druck von 4,7 kPa (35 mmHg) und bei einem
Rückflussverhältnis von 1,8.
Als Polymerisationsinhibitoren wurden 50 ppm Phenothiazin zu der
Zufuhrflüssigkeit
zugegeben und 100 ppm Methochinon wurden der Rückflussflüssigkeit zugegeben. Außerdem wurde
molekularer Sauerstoff (100 %) vom unteren Ende der Säule in einem Verhältnis von
0,3 Vol.-%, bezogen auf das Volumen des Überkopfdampfes der Säule (bei
Standardtemperatur und -druck) zugeführt und die Destillation wurde
unter diesen Bedingungen kontinuierlich durchgeführt.
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Bei
diesem Verfahren wurde eine Flüssigkeit mit
einer Temperatur von 90°C,
die am unteren Ende der Säule
zirkulierte auf die gesamte Reinigungsöffnung (Durchmesser: 500 mmϕ)
am unteren Ende der Säule
mit einer Flussgeschwindigkeit von 500 l/h. (Befeuchtungsflüssigkeitsrate:
2,5 m3/m2h) aufgesprüht. Als
Ergebnis konnte der Betrieb über
etwa einen Monat ohne Probleme kontinuierlich weitergeführt werden.
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VERGLEICHSBEISPIEL 1
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Eine
Destillation wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt mit
der Ausnahme, dass das Sprühen
auf die Reinigungsöffnung
am unteren Ende der Säu le
nicht durchgeführt
wurde. Das Ergebnis war, dass nach einem achttägigen Betrieb Flüssigkeit
nicht in signifikantem Ausmaß vom
unteren Ende der Säule
abgezogen werden konnte. Der Betrieb wurde angehalten und es wurde
eine Inspektion durchgeführt
und herausgefunden, dass 2 kg Polymer am unteren Ende der Säule hafteten
und ein Verbindungsfallrohr am unteren Ende der Kolonne verstopfen.
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BEISPIEL 2
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Eine
Destillation wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt mit
der Ausnahme, dass molekularer Sauerstoff nicht dem unteren Ende der
Säule zugeführt wurde.
Als Ergebnis konnte eine Flüssigkeit
nicht in signifikantem Ausmaß am
unteren Ende der Säule
nach einem 17-tägigen
Betrieb abgezogen werden. Der Betrieb wurde angehalten und es wurde
eine Inspektion durchgeführt
und herausgefunden, dass ungefähr
1 kg Polymer am unteren Ende der Säule hafteten und ein Fallrohr
am unteren Ende der Säule
verstopfte. Das Ergebnis in Beispiel 2 zeigt, dass die Zufuhr von
molekularem Sauerstoff bevorzugt ist, selbst wenn der Betrieb unter
diesen Bedingungen zweimal länger
als derjenige im Vergleichsbeispiel 1 weitergeführt werden kann.
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BEISPIEL 3
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Es
wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 eine Destillation
durchgeführt
mit der Ausnahme, dass die Flüssigkeit
bei einer Temperatur von 55°C
aufgesprüht
wurde. Als Ergebnis wurde eine nennenswerte Menge an Polymer in
der abgezogenen Flüssigkeit
nach 25-tägigem
Betrieb gefunden und der Betrieb wurde gestoppt, um die Säule zu inspizieren.
Etwa 0,5 kg Polymer hafteten am unteren Ende der Säule.
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BEISPIEL 4
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Eine
reaktive Destillation für
die Veresterung von 2-Ethylhexylalkohol und Acrylsäure wurde
unter Verwendung eines kontinuierlichen gerührten Tankreaktors mit kontinuierlicher
Zufuhr und einer Destillationssäule
durchgeführt.
Der gerührte
Tankreaktor mit kontinuierlicher Zufuhr bestand aus Edelstahl (SUS
316) und hatte einen Innendurchmesser von 3500 mm und eine Gefäßhöhe von 3500
mm. Die Destillationssäu le
wurde am oberen Ende des Reaktors angeordnet und bestand aus Edelstahl
(SUS 316) und hatte einen inneren Durchmesser von 1100 mm und eine
Packungshöhe
(Packung: CASCADE MINIRING 2P) von 5000 mm. Die Destillationssäule wurde
bei einer Temperatur von 43°C
am oberen Ende, bei einem oberen absoluten Druck von 8 kPa betrieben
und der Reaktor wurde bei einer Temperatur von 90°C betrieben.
Die Reaktion wurde durch ein Ionenaustauscherharz katalysiert. Zum
oberen Ende der Säule
wurde 2-Ethylhexylalkohol, der 100 ppm Phenothiazin enthält, zugegeben
und von dem oberen Ende des Reaktors wurde eine Acrylsäurelösung, die 200
ppm Methochinon enthielt, zugeführt.
Außerdem wurde
Luft vom unteren Ende des Reaktors in einem Verhältnis von 0,15 Vol.-%, bezogen
auf das Volumen des Überkopfdampfes
bei Standardtemperatur und -druck zugeführt und die reaktive Destillation wurde
unter diesen Bedingungen kontinuierlich durchgeführt.
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Bei
diesem Verfahren, wurden Teile einer Flüssigkeit, die aus dem Reaktor
abgezogen wurde, auf zwei Prallplatten gesprüht (Durchmesser: 200 mmϕ)
bei einer Flussrate von 500 l/h (Befeuchtungsflüssigkeitsrate: 1,6 m3/m2h bei einer befeuchteten Länge von
500 mm) pro Prallplatte und auf zwei Bereiche eines Rührers (Durchmesser
200 mmϕ) bei einer Flussrate von 500 l/h (Befeuchtungsflüssigkeitsrate:
1,6 m3/m2/h bei
einer befeuchteten Länge
von 500 mm) pro Bereich, und auf eine obere Reinigungsöffnung (Durchmesser:
500 mmϕ) bei einer Flussrate von 500 l/h (Befeuchtungsflüssigkeitsrate: 2,5
m3/m2/h). Als Ergebnis
konnte der Betrieb über etwa
einen Monat ohne Probleme kontinuierlich weitergeführt werden.
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VERGLEICHSBEISPIEL 2
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Es
wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 4 eine Destillation
durchgeführt
mit der Ausnahme, dass kein Sprühvorgang
stattfand. Als Ergebnis wurde ein Polymer in der aus dem Reaktor
nach einem 20-tägigen
Betrieb abgezogenen Flüssigkeit
beobachtet. Der Betrieb wurde gestoppt, eine Inspektion durchgeführt untersucht
und herausgefunden, dass ungefähr
2 kg Polymer an den konstitutiven Prallplatten an dem Rührer und
der Reinigungsöffnung
hafteten.