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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Destillieren
von (Meth)acrylsäure und/oder
(Meth)acrylsäureester
in einer Destillationskolonne.
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Eine
Destillation ist ein Vorgang, bei dem eine Ausgangsflüssigkeit,
die aus zwei oder mehr gemischten Flüssigkeiten, die jeweils verschiedene
Siedepunkte aufweisen, zum Verdampfen erhitzt wird und das Gas (oder
der Dampf), das vorwiegend aus einer Komponente mit einem niedrigeren
Siedepunkt zusammensetzt ist, kondensiert wird, um die Komponenten
des Gemischs von Flüssigkeiten
zu trennen. Wenn die relative Flüchtigkeit
zwischen den Komponenten groß ist,
ist die Trennung der Komponenten einfach. Normalerweise besteht
jedoch das Problem, dass die Komponenten durch lediglich Verdampfen
und Kondensieren eines Teils des Gemischs von Flüssigkeiten nicht mit einer
gewünschten
Konzentration getrennt werden können.
Demgemäß ist es
in dem Fachgebiet der Destillation allgemeine Praxis, dass ein Teil
der kondensierten Flüssigkeit von
der Spitze der Destillationskolonne zurückgeführt (refluxiert) wird, während sie
einen Boden oder eine Oberfläche
von Füllkörpern passiert,
der bzw. die in der Kolonne bereitgestellt ist bzw. sind, um das
Gas, das durch die Destillationskolonne aufsteigt, mit der Refluxflüssigkeit,
die von der Spitze der Kolonne zurückkehrt, in einer angemessenen
Weise derart in Kontakt zu bringen, so dass die Komponente mit einem
niedrigeren Siedepunkt durch die Spitze der Destillationskolonne
abgezogen wird, während
die Komponente mit einem höheren
Siedepunkt durch den Sumpf der Destillationskolonne abgezogen wird.
Die Effizienz (Destillationsleistung) der Destillationskolonne kann
gemäß der Spezifikation
der Kolonne, der Strömungsgeschwindigkeit
der Flüssigkeit
und des Gases, die durch die Kolonne zugeführt werden, und deren Eigenschaften
theoretisch berechnet werden.
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Wenn
jedoch das Verteilungsvermögen
einer Flüssigkeit,
die in die Destillationskolonne zugeführt wird (nachstehend auch
als „Zuleitungsflüssigkeit" bezeichnet), wie
z.B. einer Ausgangsflüssigkeit
und einer Refluxflüssigkeit,
gering ist, strömt
die Zuleitungsflüssigkeit
ungleichmäßig durch
die Destillationskolonne. Demgemäß ist eine
Mehrzahl von Böden
erforderlich, wenn als Vorrichtung/Verfahren eine Bodenkolonne eingesetzt
wird, oder es sind Füllkörper mit
einer Dicke von mehreren zehn Millimetern erforderlich, wenn als
Vorrichtung/Verfahren ein Füllkörperkolonnensystem
eingesetzt wird, um die Flüssigkeit
gleichmäßig zu verteilen.
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Insbesondere
konnte bei einem herkömmlichen
Verfahren und einer herkömmlichen
Vorrichtung ein bestimmtes Destillationsleistungsniveau, das gemäß der Theorie
erhalten worden wäre,
gelegentlich nicht erhalten werden. Insbesondere wenn der Durchmesser
der Destillationskolonne groß ist
oder die Oberflächenspannnung
der Zuleitungsflüssigkeit
groß ist
oder die Viskosität
der Zuleitungsflüssigkeit
hoch ist oder die Zuleitungsflüssigkeit
Eigenschaften dahingehend aufweist, dass die Flüssigkeit leicht in zwei flüssige Phasen
aus einer Ölphase
und einer Wasserphase getrennt wird, bestand das Problem, dass die
Flüssigkeit
dazu neigt, ungleichmäßig durch
die Destillationskolonne zu strömen,
was die Destillationseffizienz absenken würde. Insbesondere wies die
Vorrichtung/das Verfahren des Standes der Technik das Problem auf,
dass die Destillationseffizienz im Fall des Destillierens von (Meth)acrylsäure und/oder
(Meth)acylsäureester
nach und nach vermindert wird. Ein Beispiel für ein Destillationsverfahren
und eine Destillationsvorrichtung des Standes der Technik ist in
der
US 3,988,213 angegeben.
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Die 1 ist
eine Querschnittsansicht, die ein Beispiel für eine Bodenkolonne 10 zeigt,
die im Stand der Technik allgemein verwendet wird, wenn (Meth)acrylsäure und
(Meth)acrylsäureester
(nachstehend auch einfach als „(Meth)acrylsäure" als allgemeiner
Begriff für
(Meth)acrylsäure
und (Meth)acrylsäureester
bezeichnet) destilliert werden. In dieser Ausführungsform wird ein Fall beschrieben,
bei dem eine Ausgangsflüssigkeit, in
der (Meth)acrylsäure
als Hauptkomponente und Essigsäure
als Verunreinigung enthalten sind, für die Destillation verwendet
wird. Die Ausgangsflüssigkeit
wird durch eine Leitung L1 in die Destillationskolonne 10 zugeführt. Essigsäure, die
einen niedrigeren Siedepunkt aufweist, steigt durch die Destillationskolonne 10 auf, während sie
durch Erhitzen verdampft wird, und wird über die Spitze der Destillationskolonne 10 durch
eine Leitung L2 in das Kondensationsmittel 20 eingeführt. Nach
der Kondensation durch das Kondensationsmittel 20 wird
die kondensierte Flüssigkeit
durch eine Leitung L3 abgezogen.
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Andererseits
wird (Meth)acrylsäure,
die einen höheren
Siedepunkt aufweist, von dem Sumpf der Destillationskolonne 10 durch
eine Leitung L4 zu einem nächsten Schritt
abgezogen. Ein Teil einer Raffinatflüssigkeit, die durch die vorstehend
beschriebene Destillation erhalten wird, wird über einen Nachverdampfer 30 durch
eine Leitung L5 zu der Destillationskolonne 10 zurückgeführt. Da
die durch den Kühler 20 kondensierte Flüssigkeit
(Meth)acrylsäure
sowie Essigsäure
(Verunreinigung) enthält,
wird ein Teil der kondensierten Flüssigkeit durch eine Leitung
L6 als Refluxflüssigkeit in die Destillationskolonne 10 zurückgeführt, um
die Gewinnungseffizienz von (Meth)acrylsäure zu verbessern. Nachdem
die (Meth)acrylsäure
in der Destillationskolonne 10 einem Gas-Flüssigkeit-Kontakt
unterworfen worden ist, strömt
die (Meth)acrylsäure
in der Refluxflüssigkeit nach
unten in den Sumpf der Destillationskolonne 10 und wird
zu dem nächsten
Schritt abgezogen.
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Da
(Meth)acrylsäure
eine Verbindung ist, die relativ leicht zu einer Polymerisation
neigt, ist es gängige Praxis,
der Ausgangsflüssigkeit
und der Refluxflüssigkeit
einen Polymerisationsinhibitor, wie z.B. Hydrochinon und Phenothiazin,
zuzusetzen. Es wurde auch ein Verfahren zum Zuführen von Sauerstoff durch eine
Leitung L7 zu dem Sumpfabschnitt der Destillationskolonne 10 eingesetzt,
um eine Polymerisation zu unterdrücken.
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Trotz
der vorstehend genannten Gegenmaßnahmen kann die Polymerisation
von (Meth)acrylsäure
jedoch nicht vollständig
verhindert werden. Polymerisierte Materialien in der Destillationskolonne 10 vermindern die
Reinigungsleistung in der Destillationskolonne 10. Aus
diesem Grund fand demgemäß häufig eine
Unterbrechung des Betriebs der Destillationskolonne 10 statt,
um die polymerisierten Materialien, die sich in der Destillationskolonne 10 angesammelt
hatten, zu entfernen.
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Im
Hinblick darauf ist es eine Aufgabe dieser Erfindung, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Destillieren von (Meth)acrylsäure und/oder
(Meth)acrylsäureester
bereitzustellen, welche die Destillation einer Zuleitungsflüssigkeit
mit einer hohen Reinigungseffizienz über eine lange Betriebszeit
ermöglichen,
während
eine Polymerisation von (Meth)acrylsäure in der Destillationskolonne
verhindert wird. Die Lösung
des vorstehend genannten Problems wird durch Bereitstellen des in
den Ansprüchen
definierten Gegenstands gelöst.
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Zur
Lösung
der vorstehend genannten Aufgabe betrifft ein Aspekt dieser Erfindung
ein Verfahren zum Destillieren von (Meth)acrylsäure und/oder (Meth)acrylsäureester
in einer Destillationskolonne, wobei das Verfahren den Schritt des
einheitlichen Verteilens durch mindestens zwei Zuleitungsöffnungen
in einer sprühenden
Weise von mindestens einer der Zuleitungsflüssigkeiten einschließlich einer
Ausgangsflüssigkeit,
einer Refluxflüssigkeit
und einer Raffinatflüssigkeit
umfasst, welche in die Destillationskolonne über eine Gesamtheit eines horizontalen
Querschnittsbereichs in der Destillationskolonne zugeleitet werden,
um eine Polymerisation in der Destillationskolonne zu verhindern.
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Gemäß dem Destillationsverfahren
dieser Erfindung umfasst die Zuleitungsflüssigkeit eine Ausgangsflüssigkeit
vor der Destillation, eine Refluxflüssigkeit, die nach der Kondensation
außerhalb
der Destillationskolonne in die Destillationskolonne zurückgeführt wird,
und eine Raffinatflüssigkeit,
die nach der Destillation erhalten wird.
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Gemäß dem Destillationsverfahren
dieser Erfindung kann mindestens eine der Zuleitungsflüssigkeiten durch
mindestens zwei Zuleitungsöffnungen
in die Destillationskolonne zugeführt werden.
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Gemäß dem Destillationsverfahren
dieser Erfindung wird mindestens eine der Zuleitungsflüssigkeiten in
einer sprühenden
Weise der Destillationskolonne zugeführt.
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Wenn
die Destillationskolonne eine Bodenkolonne ist, kann die Konzentration
einer Zusammensetzung in einer Flüssigkeit, die an jedweder Stelle
eines Bodens unmittelbar unter der Zuleitungsöffnung vorliegt, innerhalb
des Bereichs von ± 30
% der durchschnittlichen Konzentration der Flüssigkeit an dem Boden variieren.
Es kann bevorzugt sein, einen Druckverlust an der Zuleitungsöffnung der
Flüssigkeit
auf 50 mm H2O oder mehr einzustellen, so
dass die Flüssigkeit
einheitlich verteilt wird.
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Ein
weiterer Aspekt dieser Erfindung betrifft eine Destillationsvorrichtung
zum Durchführen
des vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens, umfassend:
Zuleitungsmittel zum Zuführen
von mindestens einer von Zuleitungsflüssigkeiten einschließlich einer
Ausgangsflüssigkeit,
einer Refluxflüssigkeit
und einer Raffinatflüssigkeit,
in die Destillationskolonne, wobei die Zuleitungsmittel mindestens
zwei Zuleitungsöffnungen
zum Sprühen
einschließen,
durch welche die Zuleitungsflüssigkeit
in die Destillationskolonne eingetragen wird.
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Vorzugsweise
kann die Zuleitungsöffnung
mit einem Druckverlusterzeuger (z.B. einer Drosselscheibe) versehen
sein.
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Mehr
bevorzugt kann das Zuleitungsmittel zum Zuführen von mindestens einer der
Zuleitungsflüssigkeiten
einschließlich
einer Ausgangsflüssigkeit,
einer Refluxflüssigkeit
und einer Raffinatflüssigkeit
einen Zerstäuber
umfassen.
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Die
vorstehend genannten Aufgaben und andere Aufgaben, Merkmale und
Vorteile der vorliegenden Erfindung werden durch die folgende detaillierte
Beschreibung und die Zeichnungen deutlicher.
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1 ist
ein schematisches Diagramm, das ein Destillationsverfahren des Standes
der Technik zeigt;
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2 ist
ein schematisches Diagramm, das eine Art einer Zuführung einer
Flüssigkeit
gemäß dem Verfahren
des Standes der Technik zeigt;
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3 ist
ein schematisches Diagramm, das partiell ein Verfahren zum Zuführen einer
Flüssigkeit
gemäß dieser
Erfindung zeigt;
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4 ist
ein schematisches Diagramm, das partiell das Verfahren zum Zuführen einer
Flüssigkeit
in einer veränderten
Anordnung gemäß dieser
Erfindung zeigt;
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5 ist
ein schematisches Diagramm, das partiell das Verfahren zum Zuführen einer
Flüssigkeit
gemäß dieser
Erfindung zeigt; und
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6 ist
ein schematisches Diagramm, das partiell das Verfahren zum Zuführen einer
Flüssigkeit
in einer veränderten
Anordnung gemäß dieser
Erfindung zeigt.
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Bevor
eine bevorzugte Ausführungsform
dieser Erfindung beschrieben wird, wird kurz eine Art der Zuführung einer
Flüssigkeit
gemäß einem
Verfahren des Standes der Technik unter Bezugnahme auf die 2 beschrieben.
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Die 2 ist
eine partielle Querschnittsansicht einer Destillationskolonne des
Standes der Technik zum Destillieren von (Meth)acrylsäure und
(Meth)acrylsäureester.
In der 2 ist an einer Seitenwand der Destillationskolonne 10 eine
Düse 11 zum
Zuführen
einer Ausgangsflüssigkeit
in die Destillationskolonne 10 bereitgestellt. An der Destillationskolonne 10 ist
auch eine weitere Düse
(nicht gezeigt) bereitgestellt, um eine Refluxflüssigkeit und eine Raffinatflüssigkeit
zuzuleiten, die in die Destillationskolonne 10 zurückgeführt werden.
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Als
Ergebnis einer Untersuchung der Ursache, die zur Polymerisation
von (Meth)acrylsäure
während der
Destillation führt,
haben die Erfinder (Anmelder) dieser Anmeldung gefunden, dass eine
Zuleitungsflüssigkeit,
wie z.B. eine Ausgangsflüssigkeit
und eine Refluxflüssigkeit,
ungleichmäßig in die
Destillationskolonne 10 zugeführt wird, d.h. das Problem
besteht in der Art der Zuführung
der Flüssigkeit.
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Insbesondere
variiert bei der Destillation von (Meth)acrylsäure und (Meth)acrylsäureester
in der Destillationskolonne 10 die Konzentration einer
Zusammensetzung in der Flüssigkeit
in der Destillationskolonne 10, und demgemäß wird der
Polymerisationsinhibitor in der Zuleitungsflüssigkeit bezogen auf die flüssige Phase
ungleichmäßig verteilt.
Ferner strömt
das Gas bezogen auf die gasförmige
Phase ungleichmäßig. Dadurch wird
das Verteilungsvermö gen
von Sauerstoff, der in die Destillationskolonne 10 zugeführt wird,
um eine Polymerisation zu unterdrücken, vermindert.
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Da
darüber
hinaus die Flüssigkeit
ungleichmäßig durch
die Destillationskolonne 10 strömt, treten verschiedene Probleme
auf, wie z.B. dass die Temperatur in der Destillationskolonne an
verschiedenen Stellen ungleichmäßig ansteigt,
die Flüssigkeit
auf der Oberfläche
der Teile innerhalb der Destillationskolonne 10 verbleibt
und in der Destillationskolonne 10 trocken gewordene Stellen
auftreten. Auf diese Weise treten an der einen oder anderen Stelle
innerhalb der Destillationskolonne 10 Stellen auf, an denen
es wahrscheinlich ist, dass eine Polymerisation stattfindet. Wenn
polymerisierte Materialien erzeugt werden, ist es erforderlich,
den Betrieb der Destillationsvorrichtung zu unterbrechen, um die
polymerisierten Materialien zu entfernen, die sich in der Destillationskolonne 10 angesammelt
haben. Insbesondere wenn sich der Durchmesser der Destillationskolonne
erhöht,
ist es wahrscheinlich, dass eine Polymerisation stattfindet. Ferner
kann in dem Fall, bei dem die Zuleitungsflüssigkeit eine hohe Viskosität, eine
hohe Oberflächenspannung
und die Eigenschaft aufweist, dass sich die Flüssigkeit leicht in zwei Phasen
trennt (Ölphase
und Wasserphase), ein Phänomen
nicht verhindert werden, das derart ist, dass die Flüssigkeit
ungleichmäßig durch
die Destillationskolonne strömt, was
die Destillationseffizienz deutlich vermindern würde.
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Zur
Lösung
des vorstehend genannten Problems wird die Zuleitungsflüssigkeit
gemäß dem Destillationsverfahren
dieser Erfindung einheitlich über
eine Gesamtheit eines horizontalen Querschnittsbereichs in einer
Destillationskolonne zugeleitet (verteilt), so dass eine Polymerisation
von (Meth)acrylsäure
in der Zuleitungsflüssigkeit
innerhalb der Destillationskolonne verhindert wird. Um die Flüssigkeit
so einheitlich wie möglich
zuzuleiten, wird mindestens eine der Zuleitungsflüssigkeiten
durch mindestens zwei Zuleitungsstellen (Öffnungen) in einer sprühenden Weise
zugeleitet.
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Je
mehr Zuleitungsstellen für
jedwede Art von Zuleitungsflüssigkeit
bereitgestellt werden, desto bessere Ergebnisse werden erhalten.
In dieser Ausführungsform
ist die Bereitstellung von vier oder mehr Zuleitungsöffnungen
bevorzugt. Es sollte jedoch beachtet werden, dass es für die vorliegende
Erfindung von essentieller Bedeutung ist, die Flüssigkeit einheitlich durch
die Destillationskolonne strömen
zu lassen. Demgemäß kann es
bevorzugt sein, eine Mehrzahl von Zuleitungsöffnungen in einer symmetrischen
Beziehung bezüglich einer
Mittelachse der Destillationskolonne anzuordnen.
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Ferner
kann es bevorzugt sein, die Strömungsgeschwindigkeit
der Zuleitungsflüssigkeit,
die durch jede Zuleitungsöffnung
zugeleitet wird, möglichst
auf einen äquivalenten
Wert einzu stellen. Um die Variation der Strömungsgeschwindigkeit zu unterdrücken, kann
es bevorzugt sein, eine Drosselscheibe, ein Ventil, ein Reduzierstück oder
ein Äquivalent
davon an einer festgelegten Position in der Zuleitungsöffnung bereitzustellen,
so dass der Druckverlust an der Zuleitungsöffnung auf 50 mm H2O
oder mehr eingestellt wird.
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Wenn
eine Drosselscheibe bereitgestellt wird, kann es bevorzugt sein,
den Wert des Druckverlusts innerhalb eines Bereichs von 100 bis
200 mm H2O einzustellen. Es sollte jedoch
beachtet werden, dass der Effekt der Unterdrückung der Variation der Strömungsgeschwindigkeit
nicht weiter erwartet werden kann, wenn der Druckverlust zu groß ist. Demgemäß kann es
bevorzugt sein, die Obergrenze des Druckverlusts auf 500 mm H2O einzustellen. Wenn an der Zuleitungsöffnung eine
Sprühvorrichtung
verwendet wird, liegt der Wert des Druckverlusts üblicherweise
im Bereich von 3000 bis 10000 mm H2O.
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Die 3 ist
ein Diagramm, das eine erfindungsgemäße Art der Zuführung einer
Ausgangsflüssigkeit durch
eine Mehrzahl von Düsen 11 zeigt,
die in einer Seitenwand einer Destillationskolonne 10 bereitgestellt sind.
Die 4 ist ein Diagramm, das eine erfindungsgemäße Art des
Sprühens
der Flüssigkeit
auf einen Boden 13 durch eine Anzahl von Zuführungslöchern 12a zeigt,
die in einem Verteilerrohr 12 innerhalb der Destillationskolonne 10 ausgebildet
sind. Gemäß den 3 und 4 ermöglicht die
Bereitstellung einer Mehrzahl von Zuleitungslöchern 12a und Düsen 11 eine
einheitliche Verteilung der Flüssigkeit
auf dem Boden 13, so dass das Verteilungsvermögen der
Zuleitungsflüssigkeit
verbessert wird.
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Die 5 ist
ein Diagramm, das ein Beispiel der Zuleitung einer Refluxflüssigkeit
durch die Spitze der Destillationskolonne 10 zeigt.
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Gemäß der 5 wird
die Refluxflüssigkeit
durch vier Zuleitungsöffnungen
(Rieseldüsen),
die in einem Verteilerrohr 14 ausgebildet sind, auf den
Boden 13 gesprüht.
Wenn die Refluxflüssigkeit
durch die Spitze der Destillationskolonne 10 zugeleitet
wird, ist es wahrscheinlich, dass damit ein so genanntes „Mitschlepp"-Phänomen einhergeht,
bei dem die Flüssigkeit
gegen Gas gespritzt wird, das sich in der Spitze der Destillationskolonne 10 bewegt.
Demgemäß ist es
bevorzugt, die Flüssigkeit
nach unten zu sprühen,
wie es in der 5 gezeigt ist, um das Mitschleppen
soweit wie möglich
zu verhindern.
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Andererseits
ist es wahrscheinlich, dass auf der Oberfläche von Teilen an der Spitze
der Destillationskolonne 10 wie z.B. einem Kopf, einem
Dampfauslassrohr, usw., eine Polymerisation stattfindet. Demgemäß kann es
in diesem Fall bevorzugt sein, die Flüssigkeit nach oben zu sprühen, um
eine Polymerisation zu verhindern. Ferner kann es bevorzugt sein,
eine Sprühvorrichtung
bereitzustellen, die Tröpfchen
der Flüssigkeit mit
einem relativ großen
Durchmesser versprühen
kann, um das Auftreten des Mitschleppens zu verhindern.
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Die 6 ist
ein Diagramm, das eine geänderte
Anordnung des Verfahrens zum Zuleiten der Zuleitungsflüssigkeit
gemäß dieser
Erfindung zeigt. Gemäß der 6 sind
Sprühvorrichtungen 15 auf
dem Boden 13 zum Zuleiten der Flüssigkeit in der Form eines
Nebels bereitgestellt. Wenn die Flüssigkeit durch einen Zwischenabschnitt
der Destillationskolonne 10 zugeleitet wird, wo die Böden 13 in
einem relativ kleinen Höhenintervall
bereitgestellt sind und der Abstand zwischen der Sprühvorrichtung 15 und
dem Boden 13 (oder von Füllkörpern) gering ist, ist es bevorzugt,
die Flüssigkeit
anstelle eines Sprühens
nach unten nach oben zu sprühen, um
das Verteilungsvermögen
der Flüssigkeit
zu verbessern.
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Ferner
ist es bevorzugt, die Zusammensetzung der Zuleitungsflüssigkeit
in jedwedem Teil der Flüssigkeit
möglichst
gleich zu machen, und zwar ungeachtet der Art der Zuleitungsflüssigkeit
(Ausgangsflüssigkeit, Refluxflüssigkeit
und Raffinatflüssigkeit).
Insbesondere kann die Konzentration einer Zusammensetzung in einer
Flüssigkeit,
die an jedweder Stelle (Oberfläche)
des Bodens 13 unmittelbar unter der Zuleitungsöffnung vorliegt,
innerhalb des Bereichs von ± 30
% der durchschnittlichen Konzentration der Flüssigkeit auf dem Boden 13 variiert
werden. Mehr bevorzugt wird die Variation innerhalb eines Bereichs
von ± 20
% eingestellt.
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Eine
Art der Zuleitungsflüssigkeiten
kann auf den Boden 13 gesprüht werden. Es kann jedoch bevorzugt
sein, zwei oder drei Arten der Zuleitungsflüssigkeit auf den Boden 13 zu
sprühen,
um eine einheitliche Konzentration der Zusammensetzung (Komponente)
zu erhalten, die in der Zuleitungsflüssigkeit enthalten ist, die
der Destillationskolonne 10 zugeführt werden soll.
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Erfindungsgemäß kann die
Zuleitungsflüssigkeit
selbst dann, wenn der Durchmesser der Destillationskolonne 10 groß ist, einheitlich
in der Destillationskolonne 10 verteilt werden. Ferner
wird selbst dann, wenn die Zuleitungsflüssigkeit eine hohe Viskosität und eine
große
Oberflächenspannung
aufweist, die Gas-Flüssigkeit-Kontakteffizienz
verbessert. Selbst wenn die Zuleitungsflüssigkeit die Eigenschaft aufweist,
dass sich die Flüssigkeit
leicht in zwei Phasen (Ölphase
und Wasserphase) trennt, kann die Zuleitungsflüssigkeit einheitlich verteilt
werden.
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Nachstehend
wird ein Beispiel zur Durchführung
der Erfindung detailliert beschrieben. Das folgende Beispiel ist
jedoch lediglich ein Beispiel zur Durchführung der vorliegenden Erfin dung.
Demgemäß soll die
Erfindung nicht durch das beschriebene Beispiel beschränkt werden.
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Beispiel
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Es
wurde eine Destillationskolonne aus Edelstahl (SUS316), die im Inneren
mit 50 Siebböden
aus Edelstahl (SUS316) ausgestattet war, mit einem Innendurchmesser
von 2200 mm verwendet. Unter Verwendung dieser Destillationskolonne
wurde Acrylsäure
gemäß dem Verfahren
des Standes der Technik und dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
raffiniert. Eine Flüssigkeit,
die 96 Gew.-% Acrylsäure
und 2 Gew.-% Essigsäure
enthielt, wurde als Ausgangsflüssigkeit
verwendet. Die Ausgangsflüssigkeit
wurde auf den zehnten Boden von der obersten Position in der Destillationskolonne
mit einer Strömungsgeschwindigkeit
von 9200 kg/Stunde zugeleitet, wobei 50 ppm Hydrochinon als Polymerisationsinhibitor
verwendet wurden. Eine Destillation (Raffination) der Acrylsäure wurde
in der vorstehend beschriebenen Destillationskolonne 30 Tage kontinuierlich
unter den folgenden Bedingungen durchgeführt: Kolonnenspitzentemperatur:
63°C; Kolonnenspitzendruck:
40 mm Hg absolut; Strömungsgeschwindigkeit
der Refluxflüssigkeit:
8400 kg/Stunde; Konzentration von Hydrochinon in der Refluxflüssigkeit:
100 ppm; Strömungsgeschwindigkeit
der Flüssigkeit,
die durch die Spitze der Destillationskolonne abgezogen wird: 1200
kg/Stunde; und Sauerstoffzuleitungsgeschwindigkeit durch den Sumpf
der Destillationskolonne: 10 Nm3/Stunde.
Nach der Destillation wurde die Konzentration von Essigsäure am Sumpf
der Destillationskolonne gemessen, die Flüssigkeit an willkürlich ausgewählten acht Punkten
auf dem Boden, auf den die Ausgangsflüssigkeit zugeleitet wurde,
wurde gesammelt, und die Variation der Konzentration an Hydrochinon
in der gesammelten Flüssigkeit
wurde gemessen. Nach 30 Tagen kontinuierlichem Betrieb wurde die
Destillationskolonne zerlegt und die Menge an polymerisierten Materialien,
die sich in der Destillationskolonne angesammelt hatten, wurde gemessen.
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Verfahren
des Standes der Technik
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Die
Ausgangsflüssigkeit
und die Refluxflüssigkeit
wurden durch eine Zuleitungsöffnung,
die in der Seitenwand der in den 1 und 2 gezeigten
Destillationskolonne ausgebildet ist, zugeleitet, und eine Destillation
wurde unter den vorstehend genannten Bedingungen für 30 aufeinander
folgende Tage durchgeführt. Als
Ergebnis des Experiments wurde erhalten, dass die Konzentration
der Essigsäure,
die durch den Sumpf der Destillationskolonne abgezogen wurde, 1430
ppm betrug, und dass die Variation der Konzentration von Hydrochinon
im Bereich von –63
bis +72 % der durchschnittlichen Konzentration der Flüssigkeit
auf dem Boden lag. Die Menge der polymerisierten Materialien, die
sich in der Destillationskolonne angesammelt hatten, betrug 15 kg.
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Beispiel 1 nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
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Die
Ausgangsflüssigkeit
und die Refluxflüssigkeit
wurden erfindungsgemäß durch
vier Düsen
zugeleitet, die an der Seitenwand der Destillationskolonne bereitgestellt
waren, und zwar derart, dass das Verteilungsverhältnis der Ausgangsflüssigkeit
zu der Refluxflüssigkeit
auf einen bestimmten Wert eingestellt wurde. Eine Drosselscheibe
war in jeder der vier Düsen
bereitgestellt. Die Flüssigkeit
wurde in einem Zustand zugeführt, bei
dem der Druckverlust an der Drosselscheibe 150 mm H2O
betrug, und die Destillation wurde unter den vorstehend genannten
Bedingungen für
30 aufeinander folgende Tage durchgeführt. Als Ergebnis des Experiments
wurde erhalten, dass die Konzentration der Essigsäure, die
durch den Sumpf der Destillationskolonne abgezogen wurde, 850 ppm
betrug, die Variation der Konzentration von Hydrochinon im Bereich
von –27
bis +23 % der durchschnittlichen Konzentration der Flüssigkeit
auf dem Boden lag und die Menge der polymerisierten Materialien,
die sich in der Destillationskolonne angesammelt hatten, 2 kg betrug.
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Beispiel 2 nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
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Die
Ausgangsflüssigkeit
wurde in einer ähnlichen
Weise wie im Beispiel 1 zugeleitet und die Refluxflüssigkeit
wurde durch vier Zuleitungsöffnungen
gemäß 5 auf
den Boden gesprüht.
Die Destillation wurde unter den vorstehend genannten Bedingungen
für 30
aufeinander folgende Tage durchgeführt. Als Ergebnis des Experiments
wurde erhalten, dass die Konzentration der Essigsäure, die
durch den Sumpf der Destillationskolonne abgezogen wurde, 120 ppm
betrug, die Variation der Konzentration von Hydrochinon im Bereich
von –11
bis +8 % der durchschnittlichen Konzentration der Flüssigkeit
auf dem Boden lag und die Menge der polymerisierten Materialien,
die sich in der Destillationskolonne angesammelt hatten, 0,5 kg
betrug.
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Beispiel 3 nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
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Die
Refluxflüssigkeit
wurde gemäß dem in
der 5 gezeigten Verfahren zugeleitet und die Ausgangsflüssigkeit
wurde gemäß dem in
der 6 gezeigten Verfahren zugeleitet, bei dem die
Refluxflüssigkeit und
die Ausgangsflüssigkeit
durch die vier Zuleitungsöffnungen
auf den Boden gesprüht
wurden. Die Destillation wurde unter den vorstehend genannten Bedingungen
für 30
aufeinander folgende Tage durchgeführt. Als Ergebnis des Experiments
wurde erhalten, dass die Konzentration der Essigsäure, die
durch den Sumpf der Destillationskolonne abgezogen wurde, 80 ppm
betrug, die Variation der Konzentration von Hydrochinon im Bereich
von –2
bis +3 % der durchschnittlichen Konzentration der Flüssigkeit
auf dem Boden lag und die Menge der polymerisierten Materialien,
die sich in der Destillationskolonne angesammelt hatten, 0,1 kg
betrug.
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Das
Ergebnis der vorstehend beschriebenen Experimente ist in der Tabelle
1 gezeigt.
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Wie
es vorstehend erwähnt
worden ist, ist es offensichtlich, dass die Destillation der Zuleitungsflüssigkeit
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einem hohen Reinigungsvermögen über eine
lange Betriebszeit durchgeführt
werden kann, während
die Polymerisation von (Meth)acrylsäure in der Zuleitungsflüssigkeit,
die der Destillationskolonne zugeleitet wird, verhindert wird.
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Zusammenfassend
werden erfindungsgemäß ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Destillieren von (Meth)acrylsäure und/oder
(Meth)acrylsäureester
bereitgestellt, die das Destillieren einer Zuleitungsflüssigkeit über eine
lange Betriebszeit mit einem hohen Reinigungsvermögen ermöglichen,
während
die Polymerisation von (Meth)acrylsäure in der Zuleitungsflüssigkeit
verhindert wird.