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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Einzelkettenfusionen von variablen
Regionen der schweren und leichten Ketten von Antikörpern (scFv)
und insbesondere solche scFv mit einem definierten, stabilen Strukturgerüst, welche
innerhalb einer Zelle (Intrakörper)
exprimiert werden.
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Stand der Technik
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Antikörper sind
aufgrund ihrer höhen
Affinität
und Spezifität
für ein
Antigen und aufgrund ihrer relativ hohen in vitro und in vivo Stabilität bevorzugte
Hilfsmittel der biochemischen und molekularbiologischen Forschung,
der Diagnostik und für
medizinische Anwendungen. Antikörper
bestehen aus zwei schweren und zwei leichten Ketten, welche die
variablen Regionen an ihren N-Termini aufweisen und welche über Disulfidbrücken verbunden
sind. Einzelkettenantikörper
wurden durch Verknüpfung
von Fragmenten der variablen Regionen der schweren und der leichten
Ketten (scFv) hergestellt. Jede variable Domäne enthält drei Komplementarität-bestimmende
Regionen (CDR), welche in ein Strukturgerüst eingebettet sind. Diese
CDRs sind für
die Interaktion mit dem Antigen verantwortlich. Jede variable Region
der schweren und leichten Kette enthält eine intradomänen Disulfidbrücke, welche
gemäss
Berichten für
die Stabilität
des Einzelkettenantikörpers
wesentlich ist (Biocca et al., 1995; Derman et al., 1993). Das am
häufigsten
verwendete Verfahren zur Identifikation von Einzelkettenantikörpern, welche
spezifische Epitope binden, ist das Phagendisplay und Variationen
davon (für
eine Übersicht
siehe Hoogenbaom et al., 1958). Dieses Screening Verfahren bietet
wesentliche Vorteile gegenüber
konventionellen Verfahren wie Immunisierung oder Hybridomaverfahren,
nämlich,
dass es in der La ge ist monoklonale Einzelkettenantikörper innerhalb
einer relative kurzen Zeit zu identifizieren.
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Einzelkettenantikörper, welche
innerhalb einer Zelle exprimiert werden (z.B. Zytoplasma oder Nukleus)
werden als Intrakörper
bezeichnet. Wegen des reduzierenden Umfelds innerhalb der Zelle,
werden Disulfidbrücken,
welche als wesentlich für
die Stabilität
der Antikörper
betrachtet werden, nicht ausgebildet. Daher wurde zuerst gedacht,
dass Antikörperanwendungen
nicht geeignet sind. Aber es wurden verschiedene Fälle beschrieben,
in welchen die Machbarkeit von Intrakörpern gezeigt wurde (Beerli
et al., 1994; Biocca et al., 1994; Duan et al., 1994; Gargano und
Cattaneo, 1997; Greenman et al., 1995; Martineau et al., 1998; Mhashiklar
et al., 1995; Tavaladoraki et al., 1993). In diesen Fällen funktionieren
Intrakörper
durch z.B. blockieren des cytoplasmatischen Antigens und führen dadurch
zur Hemmung seiner biologischen Aktivität.
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Bis
heute stammen die Intrakörper
meistens von monoklonalen Antikörpern
ab, welche zuerst mittels klassischer Verfahren selektioniert wurden
(z.B. Phagendisplay) und darauf auf ihre biologische Aktivität innerhalb
der Zelle getestet wurden (Visintin et al., 1999). Obwohl erfolgreiche
Intrakörpex
beschrieben sind (siehe oben), ist es bis heute absolut unvorhersehbar,
ob ein solcher Intrakörper
innerhalb der Zelle funktional ist (für eine Übersicht siehe Cattaneo, 1998;
Cattaneo und Biocca, 1999), Die Gründe dafür liegen am wahrscheinlichsten
in den unterschiedlichen Umgebungen: Phagendisplay und andere klassische
Verfahren werden unter oxidierenden Verhältnissen durchgeführt und
Disulfidbrücken
werden daher ausgebildet, wohingegen Intrakörper unter reduzierenden Bedingungen
funktionieren müssen.
Dieses reduzierende Umfeld kann zu einer ungenügenden Löslichkeit des Intrakörpers führen und
daher bilden diese nicht-funktionale
Aggregate. Die Löslichkeit
eines Intrakörpers
kann entweder durch Änderungen
im Strukturgerüst
(Knappik und Plückthun,
1995) oder in den CDRs (Kipriyanov et al., 1997; Ulrich et al.,
1995) modifiziert werden.
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Die
bisher bekannten Systeme sind jedoch hinsichtlich ihrer Anwendung
zum Nachweis von intrazellulären
Targets beschränkt.
Daher besteht eine wachsende Nachfrage nach einer verlässlichen
Technologie und einem System zur direkten Identifizierung von Intrakörpern, welche
für ein
Antigen spezifisch sind.
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In
WO 99/36569 beschreiben Wittrup et al., ein Verfahren zur Darstellung
von Proteinen und scFv an der Zellwand von Hefen unter Verwendung
eines hefeendogenen von Aga2p abstammenden Proteinfragments zur
Lokalisation an der Zellwand. Protein und scFv Bibliotheken können durchsiebt
werden, um interagierende Proteine zu identifizieren. Andere verwandte
Systeme werden in BP 0 407 259 (Boquet et al., 1991) beschrieben.
Diese Systeme sind dem Phagendisplay ähnlich, bei welchem die Protein
oder Peptid Bibliotheken auch an der Zelloberfläche präsentiert werden. Diese Verfahren
können
jedoch nicht für
intrazelluläre
Screenings verwendet werden, um Intrakörper zu identifizieren.
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Das
Patentdokument
JP 11000174 (Kyoko
et al., 1999) beschreibt die Verwendung der Hefe Pichia pastoris
zur Expression und Sekretion grosser Mengen von Fab Antikörperfragmenten.
Diese Hefe ist berühmt für ihr hohes
Sekretionsvermögen
und wird daher bevorzugt für
diese Anwendung gebraucht. Der sekretierte Antikörper kann durch Reinigung des Überstandes
geerntet werden. In EP 0 590 067, WO 92/22324,
JP 060 30 778 ,
US 569 8435 ,
US 559 5889 ,
JP 10323879 wird ausserdem Hefe zur
Produktion von sekretierten Proteinen oder Antikörpern verwendet. EP 0 698 097
und WO 94125591 offenbaren die Anwendung der Produktion und Sekretion
von bloss der schweren Kette oder deren Fragmente für weitere
Anwendungen.
JP 0 902 0798 ;
JP 051 05700 und
JP 050 97704 beschreiben
Verfahren der Hefesekretion, um einen Hepatitisimpfstoff zu erhalten, wenn
dieser Menschen oder generell an Organismen verabreicht wird.
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Aus
WO 99/28502 ist bereits bekannt, Hefen für das Screening von Einzelkettenantikörpern zu
verwenden. Diese Anmeldung offenbart die Verwendung einer DNA Konstruktebibliothek
für ein
Einzelketten-Fusionsreagens eines monoklonalen Antikörpers. Diese
scFv Bibliothek (darin als sFv Bibliothek bezeichnet) wird daraufhin
für Screenings
verwendet. Indes wurde gefunden, dass die Stabilität und Löslichkeit
von Intrakörpern durch
die Verwendung eines nicht spezifizierten Strukturgerüstes dramatisch
variieren kann. Ausserdem konnte gezeigt werden. dass es eine direkte
Korrelation zwischen dem in vivo Verhalten und der in vitro Stabilität und Solubilität gibt.
Daher ist die Verwendung von Bibliotheken von unterschiedlichen
scFv Fragmenten, welche sich von mRNA ableiten, im Hinblick auf
die Möglichkeit
zur Identifizierung von CDR, welche eine hohe Affinität für das Antigen
aufweisen, beschränkt,
weil das entsprechende Strukturgerüst nicht genügend löslich ist
und daher aggregiert und es somit unmöglich ist, diesen monoklonalen
scFv zu selektionieren, obwohl die CDRs im Prinzip die notwendige
hohe Affinität
für das
Antigen aufweisen. Daher besteht immer noch eine Nachfrage nach
verbesserten Antikörpern
bzw. Intrakörpern.
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Die
Publikation von Martineau P. et al., (J. Mol. Biol (1998) 280, 117–127) beschreibt
ein System der genetischen Selektion für gefaltete und funktionale
Antikörperfragmente
in E. coli. Dieses System basiert auf den AMEF Mutanten des Enzyms β-Galaktosidase,
welche inaktiv sind, aber bei Inkubation mit Antikörpern, welche
gegen die Wildtyp β-Galaktosidase
gerichtet sind, katalytisch sind. Die Autoren haben aus einer Phagenbibliothek
Einzelkettenantikörper
(scFv) gegen β-Galaktosidase
isoliert und diese scFvs für
ihre intrazelluläre
Aktivität
in Bakterien getestet.
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Antje
Pörtner-Taliana
et al., (dournal of Immunological Methode 238 (2000), 161–172) offenbaren
die Verwendung des Two-Hybrid Systems zur in vivo Selektion von
Einzelkettenantikörpern
in Hefe. Die Ausführbarkeit
des Systems wird anhand eines Screens einer scFv Bibliothek, welche
in einen Hefe Two-Hybrid Vektor kloniert ist, für Moleküle, weiche sich gegen den Köder ATF-2
richten, ein Mitglied der CREB/ATF Familie der Transkriptionsfaktoren,
gezeigt. Das System basiert auf der spezifischen Interaktion eines
scFv mit seinem Antigen.
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Die
zunehmenden Anwendungen von scFv, welche gegen intrazelluläre Ziele
gerichtet sind, erhöhen die
Nachfrage nach verlässlichen
Verfahren zum Screening von Intrakörpern. Cytoplasmatische Ziele
der scFv sind aufgrund der Instabilität der scFv unter reduzierenden
Bedingungen und der Unvorhersagbarkeit der Intrakörperstabilität die anspruchvollsten
Anwendungen. Dieses Stabilitäts-
und Löslichkeitsproblem
kann durch den Gebrauch von definierten Strukturgerüsten, welche
für die
intrazelluläre
Anwendung optimiert wurden, gelöst
werden.
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Offenbarung
der Erfindung
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Ein
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist daher ein Verfahren zur
Isolation von scFv oder Intrakörpern
mit definiertem Strukturgerüst,
welches unter reduzierenden Bedingungen stabil und löslich ist,
zur Verfügung
zu stellen.
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In
einer ersten Ausführungsform
umfasst das Verfahren zur Identifikation von Intrakörerstrukturgerüsten oder
Intrakörpern
die folgenden Schritte:
geeignete Wirtszellen werden mit einer
Bibliothek transformiert, wobei diese Bibliothek ein Fusionsprodukt
eines Intrakörpers
mit einem Markerprotein ist, wobei das Markerprotein nur aktiv ist
als Teil eines Fusionsproteins, welches für einen löslichen und stabilen Intrakörperteil
kodiert, danach werden die Zellen unter Bedingungen kultiviert,
welche die Identifikation und Selektion von Zellen, welche ein lösliches
und stabiles Intrakörper
Strukturgerüst
exprimieren, mittels Nachweis des Markerproteins (Aktivität) erlauben.
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Das
Markerprotein weist bevorzugt eine selektierbare Aktivität, insbesondere
eine enzymatische Aktivität
oder Fluoreszenz Aktivität,
auf.
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Eine
weitere Ausführungsform
des Verfahrens zur Identifikation von Intrakörpern oder Intrakörper Strukturgerüsten umfasst
die folgenden Schritte:
Transformation von geeigneten Wirtszellen
mit einer Bibliothek, welche ein Fusionsprodukt einer Intrakörper Bibliothek
und eines DNA-bindenden Proteins, welches Transkription aktivieren
kann, ist, und einem Markersystem, wobei dieses Markersystem unter
transkriptioneller Kontrolle des DNA-bindenden Proteins ist, und
Kultivierung
dieser Zellen unter Bedingungen, welche die Identifikation und Selektion
von Zellen, welche einen löslichen
und stabilen Intrakörper
exprimieren, mittels Nachweis des Readouts des Markersystems erlauben.
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In
einer anderen Ausführungsform
umfasst das Verfahren zur Identifikation von Intrakörper Strukturgerüsten oder
Intrakörpern
die folgenden Schritte:
geeignete Wirtszellen werden mit einer
Bibliothek transformiert, welche für Proteine, die einen Intrakörper und einen
Teil eines Transaktivierungssystems umfassen, kodiert, und diese
Zellen exprimieren zusätzlich
ein zweites Protein, welches mindestens den zweiten Teil des Transaktivierungssystems
umfasst, wobei dieses Transaktivierungssystem mit einem Marker verbunden
ist, welcher das Überleben
der Zellen ermöglicht,
und diese Zellen überleben
unter selektiven Bedingungen nur beim Vorhandensein einer Interaktion
zwischen diesen zwei Proteinen über
eine konstante Region des durch die Bibliothek kodierten Proteins.
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Die
durch die Bibliothek kodierten Proteine umfassen bevorzugt eine
Transkriptionsaktiverungsdomäne und
die zweiten Proteine umfassen eine DNA-bindende Domäne oder
die durch die Bibliothek kodierten Proteine umfassen eine DNA-bindende
Domäne
und die zweiten Proteine umfassen eine Transkriptionsaktivierungsdomäne.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die zweiten Proteine eine DNA-bindende Domäne bzw.
eine Transkriptiansaktivierungsdomäne und ein Protein, welches
mit der konstanten Region des ersten durch die Bibliothek kodierten
Proteins interagiert.
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In
einer bevorzugteren Ausführungsform
kodiert die Bibliothek für
ein Protein, welches die Transkriptionsaktivierungsdomäne von GAL4
und Gal11P umfasst, und das zweite Protein umfasst die DNA-bindende Domäne von GAL4.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren,
um einen scFv mit definiertem Strukturgerüst, welches in einer reduzierenden
Umgehung stabil und löslich
ist, zu erhalten, welches folgende Schritte umfasst:
- a. Isolation eines scFv gemäss
einem Verfahren des ersten Gegenstandes der vorliegenden Erfindung,
- b. Bildung einer scFv Bibliothek mit unterschiedlichen Strukturgerüsten und
konstanten CDRs mittels Einführung
von Mutationen in mindestens eine DNA Sequenz des scFvs des Schritts
a), und mittels Einführung dieser
Mutationen in geeignete Expressiansvektoren,
- c. Transformation von Wirtszellen, welche in der Lage sind ein
spezifisches bekanntes Antigen zu exprimieren, und welche nur beim
Vorhandensein einer scFv-Antigen
Interaktion mit dieser scFv Bibliothek überleben,
- d. die so transformierten Zellen werden unter Bedingungen kultiviert,
welche zur Expression des Antigens und des scFV geeignet sind und
ein Überleben
der Zellen nur beim Vorhandensein einer Antigen-scFv Interaktion
ermöglichen,
- e. der scFv, welcher in überlebenden
Zellen exprimiert wird und ein definiertes Strukturgerüst aufweist,
das unter reduzierenden Bedingungen stabil und löslich ist, wird identifiziert.
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Dieselben
Verfahren können
auch zum Screening einer scFv Bibliothek für die Identifikation von löslichen
und stabilen Strukturgerüsten
angewendet werden, welche z.B. als Ausgangsmaterialien für einen
scFv oder eine CDR Bibliothek verwendet werden können.
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Die
Intrakörper
der vorliegenden Erfindung können
ausserdem als Mittel in der Therapie, Diagnose oder Prävention
von Krankheiten und verschiedenen Anwendungen in Pflanzen wie einem
funktionalen „knock out" einer spezifischen
Proteinaktivität
verwendet werden. Die Intrakörper
können
als solche oder als DNA, welche für die scFv kodiert, verwendet
werden.
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Im
Rahmen des vorliegenden Textes werden die beiden Begriffe scFv und
Intrakörper
weitgehend als Synonyme verwendet, es ist jedoch zu beachten, dass
während
die Stabilität
und Löslichkeit
der Intrakörper (scFv)
der vorliegenden Erfindung mit definiertem Strukturgerüst unter
reduzierenden Bedingungen z.B. innerhalb einer Zelle, für die vorliegende
Erfindung notwendig ist, die Anwendung dieser Intrakörper (scFv)
etc. nicht auf Anwendungen innerhalb der Zelle eingeschränkt ist.
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Indem
nur Aminosäureänderungen
innerhalb der CDRs eingeführt
werden, erhöht
ein Strukturgerüst gemäss der vorliegenden
Erfindung, die Möglichkeit
monoklonale Antikörper
zu identifizieren, welche die gewünschte biologische Funktion
der spezifischen Antigenerkennung zeigen, in einem ausserordentlichen
Mass. Solche Änderungen
in den CDRs der scFv können
als zufällige Änderungen
durchgeführt
werden, welche das definierte Strukturgerüst, das für die cytoplasmatische Anwendung
der Intrakörper
geeignet ist, nicht ändern.
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Um
Screenings von monoklonalen Einzelkettenantikörpern innerhalb der Zelle durchzuführen, muss man ein
Strukturgerüst
verwenden, welches an die Redoxumgebung des Zytoplasmas angepasst
ist, Daher muss ein Strukturgerüst
selbst bei Abwesenheit von Disulfidbrücken stabil und genügend löslich sein.
Für die meisten
scFv ist jedoch bekannt, dass sie unter reduzierenden Bedingungen
oder in Abwesenheit von Cystein, welches für die Bildung von Intradomänendisulfidbrücken verantwortlich
ist, sich nicht in die richtig Struktur falten. Daher wurden im
Rahmen der vorliegenden Erfindung verschiedene Strukturgerüste, welche
identische CDRs aufweisen, verglichen und es wurden dramatische
Unterschiede in ihrem in vivo Verhalten festgestellt. Mittels des
erfinderischen Verfahrens kann das Strukturgerüst mit der besten Leistung,
welches die definierten CDRs für
die Antigenerkennung aufweist, selektioniert werden. Dieses Verfahren
wird unter Verwendung eines Intrakörpers gegen ein bekanntes Antigen
als Ausgangsmaterial durchgeführt.
Der Linker, der zur Verbindung der variablen Regionen der schweren
und leichten Kette verwendet wird, ist nicht kritisch. Er muss jedoch
eine ausreichende Löslichkeit
und Flexibilität
verschaffen, um einen angemessenen Kontakt und Faltung für die Interaktion
zwischen den CDRs und dem Antigen sicherzustellen. Geeignete Linker
haben eine typische Länge von
ungefähr
5–60 Aminosäuren, gewöhnlich eine
reguläre
Abfolge von Glycin und von 1 bis 3 Serin, um die Löslichkeit
zu erhöhen.
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Solch
ein Verfahren zur Isolation eines scFv mit einem definierten Strukturgerüst, welches
unter reduzierenden Bedingungen stabil und löslich ist, ist durch die folgenden
Schritte definiert:
- a. eine scFv Bibliothek
mit verschiedenen Strukturgerüsten
und konstanten CDRs wird durch Mutation von mindestens einer DNA
Sequenz eines scFv gegen ein bekanntes Antigen, welche für ein Strukturgerüst kodiert,
und durch Einführen
dieser Mutationen in einen geeigneten Expressionsvektor gebildet,
- b. Wirtszellen, die in der Lage sind ein spezifisches, bekanntes
Antigen zu exprimieren und nur bei Anwesenheit einer Antigen-scFv
Interaktion überleben,
werden mit der scFv Bibliothek transformiert,
- c. die derart transformierten Wirtszellen werden unter Bedingungen
kultiviert, welche für
die Expression des Antigens und des scFv geeignet sind und ein Überleben
der Zellen nur bei Anwesenheit einer Antigen-scFv Interaktion erlauben,
- d. der scFv, der in überlebenden
Zellen exprimiert wird und ein definiertes Strukturgerüst, welches
stabil und löslich
ist unter reduzierenden Bedingungen, aufweist, wird isoliert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Wirtszelle eine eukaryotische Zelle, insbesondere eine Hefezelle.
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Mittels
des oben beschriebenen Verfahrens kann ein scFv mit einem definierten
Strukturgerüst
erhalten werden. Solch ein Strukturgerüst kann modifiziert werden,
um spezifische Restriktionsstellen zu umfassen, welche das selektive
Auswechseln von mindestens einer CDR erlauben. Bevorzugt befinden
sich die Restriktionsstellen innerhalb des Strukturgerüsts, welches
an die CDR angrenzt.
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Weiterhin
wird ein Verfahren zur Herstellung einer DNA, welche für einen
scFv mit einem Strukturgerüst,
das für
selektive Auswechslungen in der CDR Region geeignet ist, kodiert,
beschrieben, wobei spezifische Restriktionsstellen in die Sequenz
einer DNA, welche für
einen definierten, stabilen und löslichen scFv kodiert, mittels
ortsspezifischer Mutagenese eingeführt werden, wobei diese Restriktionsstellen
bevorzugt innerhalb des Strukturgerüsts liegen und wobei die Substitution
der Nukleotide, um die Restriktionsstelle zu bilden, die Aminosäuresequenz
nicht beeinflusst.
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Ein
verbesserter scFv mit definiertem Strukturgerüst, welches unter reduzierenden
Bedingungen stabil und löslich
ist, kann auch mittels eines Verfahrens erhalten werden, wobei mindestens
zwei Variationen von mindestens zwei unterschiedlichen Strukturgerüsten, welche
unter reduzierenden Bedingungen stabil und löslich sind, bevorzugt Strukturgerüsten der
vorliegenden Erfindung, kombiniert werden, um einen scFv mit definiertem
Strukturgerüst
zu ergeben.
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In
einem solchen Strukturgerüst
ist bevorzugt, dass mindestens eine der Variationen der CDR1 der variablen
leichten Rette vorangeht und/oder mindestens eine der Variationen
sich zwischen der CDR2 und der CDR3 der variablen schweren Kette
befindet.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
umfasst der scFv mindestens zwei Variationen, welche der CDR1 der
variablen leichten Kette vorangehen, und mindestens 2, bevorzugt
mindestens 4 Variationen, welche sich zwischen der CDR2 und der
CDR3 der variablen schweren Kette befinden, insbesondere ein scFv,
welcher das Strukturgerüst,
welches in der Seq. Id. Nr. 1 definiert ist, umfasst.
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Für ein zufälliges,
spezifisches Auswechseln der CDRs in einem solchen Strukturgerüst können stille Änderungen,
welche noch für
die gleiche Aminosäuresequenzen
kodieren aber andere Kodons verwenden, eingeführt werden, welche zur Bildung
einmaliger Restriktionsstellen führen
(siehe auch oben). Während
die Restriktionsstellen irgendwo in der CDR/Strukturgerüstverbindungsregion
liegen können,
ist es bevorzugt, wenn diese im Strukturgerüst, welches jeder individuellen
CDR angrenzt, liegen. Dadurch kann jede individuelle CDR mittels
Einführen
von zufälligen
oder definierter Sequenzen ersetzt werden. Dies erlaubt die Selektion von
neuen CDR im Intrakörper,
welche eine hohe Affinität
zum Antigen zeigen.
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Falls
zusätzliche
Sequenzen wie Lokalisationssignale oder Aktivierungsdomänen, in
ein nicht definiertes Strukturgerüst eingeführt werden, welches aus einer
scFv Bibliothek stammt, ist es möglich,
dass durch diese Modifikationen die biologische Aktivität – welche
bis anhin vorhanden war – verloren
geht z.B. der scFv wird unlöslich.
Daher ist es von Vorteil, ein Strukturgerüst der vorliegenden Erfindung
gegen ein bekanntes Antigen zu verwenden, und danach solche Modifikationen
an verschiedenen Stellen in den Intrakörper einzuführen (N- und C-terminal oder innerhalb der kodierenden
Sequenz des scFv) und für
den Erhalt der ursprünglichen
Funktion zu selektionieren. WO 99/28502 beschreibt verschiedene
Möglichkeiten,
um ein Lokalisierungssignal einzuführen. Die Aktivierungsdomäne, welche
für Interaktionsscreenings
mit einem Antigen verwendet wird, ist in WO 99/98502 beschrieben
und wird am C- Terminus der scFv Bibliothek eingeführt. Es
wurde nun gefunden, dass mittels des Verfahrens der vorliegenden
Erfindung auch Strukturgerüste
selektioniert werden können,
welche zusätzliche
Sequenzen an verschiedenen Stellen akzeptieren z.B. die Aktivierungsdamäne am N-Terminus,
welche sich hinsichtlich ihrer antagonistischen Funktion ähnlich verhalten
wie ihre scFv Gegenstücke,
die keine Aktivierungsdamäne
aufweisen. Daher führt
das N-terminale Einführen
der Aktivierungsdomäne
z.B. in ein Strukturgerüst,
welches in den folgenden Beispielen beschrieben wird, nicht zu einer
Verschlechterung der Antikörperfunktion.
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Ausgehend
von einem Intrakörper
der vorliegenden Erfindung mit einem definierten Strukturgerüst, welches
unter reduzierenden Bedingungen stabil und löslich ist, können scFv
bzw. Intrakörper
enthaltende CDR Bibliotheken hergestellt werden.
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Ein
geeignetes Verfahren zur Bildung einer CDR Bibliothek mit einem
definierten Strukturgerüst,
welches unter reduzierenden Bedingungen stabil und löslich ist,
ist ein Verfahren, bei welchem DNA Sequenzen, welche einen scFv
der vorliegenden Erfindung kodieren, verdaut werden, um mindestens
eine CDR Sequenz durch eine modifizierte CDR zu ersetzen. Bevorzugt
wird die modifizierte CDR durch zufällige Änderungen gebildet. Mittels
dieses
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Verfahrens
kann eine Bibliothek von Intrakörpern
mit einem definierten Strukturgerüst, das unter reduzierenden
Bedingungen stabil und löslich
ist, und welche mindestens eine zufällige geänderte CDR aufweisen, gebildet
werden.
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Die
Intrakörper
der vorliegenden Erfindung, welche CDR Bibliotheken enthalten, können zum
Screening und der Selektion von Klonen, die eine hohe Affinität zu einem
Antigen aufweisen, verwendet werden. Solch ein Verfahren zum Screening
für CDRs,
die mit einem spezifischen Antigen interagieren, umfasst Wirtszellen,
die mit einer Nukleinsäuresequenz,
insbesondere mit einer DNA Sequenz, welche ein bekanntes Antigen
kodiert, transformiert sind, und welche weiter transformiert sind
mit einer zufälligen
CDR Bibliothek mit einem definierten Strukturgerüst, welches unter reduzierenden
Bedingungen stabil und löslich
ist, wobei das Antigen und/oder der scFv mit einem Markersystem
oder einem Teil des Markersystems verbunden sind, so dass, die Zellen
bei Kultivierung unter selektiven Bedingungen nur bei Anwesenheit
einer Antigen/scFv Interaktion überleben,
dass die derart transformierten Zellen unter selektiven Bedingungen
kultiviert werden und dass die überlebenden
Zellen gezüchtet
und die Intrakörper
geerntet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich beim Strukturgerüst
um ein Strukturgerüst
der vorliegenden Erfindung und die Zelle ist eine eukaryotische
Zelle, insbesondere eine Hefezelle.
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In
einer sehr bevorzugten Ausführungsform
kodieren sowohl die DNA Sequenz, welche das Antigen kodiert, als
auch die DNA Sequenz, die den scFv kodiert, ein chimäres Molekül mit dem
Antigen bzw. dem scFv, und beide sind mit einem Teil eines Transkriptionsaktiverungssystems
verbunden, welches mit einem Macker, der das Überleben ermöglicht,
verbunden sind, bevorzugter ist das Antigen mit einer DNA bindenden Domäne fusioniert
und der scFv ist mit einer Transkriptionsaktivierungsdomäne fusioniert
oder das Antigen ist mit einer Transkriptionsak tivierungsdomäne fusioniert
und der scFv ist mit einer DNA bindenden Domäne fusioniert.
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Die
Intrakörper,
welche CDR Bibliotheken enthalten, können zum Screening und der
Selektion von Klonen, die eine hohe Affinität zu einem Antigen aufweisen,
verwendet werden. Dies kann entweder durch Blockierung des intrazellulär lokalisierten
Antigens in seiner biologischen Funktion erreicht werden oder mittels Prüfung für eine direkte
Interaktion der CDRs, welche in das definierte Strukturgerüst eingebettet
sind, mit dem Antigen. Direkte Interaktion kann bevorzugt mittels
eines transkriptionellen Read-out überwacht werden, bevorzugt
mittels Expression des HIS3 Gens. Die Zugabe von 3-Aminotriazol (3AT)
zum Medium erlaubt die Selektion von CDRs mit einer höheren Affinität zum Antigen
unter diesen vorbestimmten Bedingungen. Wirtszellen, welche ein
spezifisches, bekanntes Antigen exprimieren können, überleben unter diesen Bedingungen
nur in Anwesenheit einer Antigen-scFv-Interaktion, bevorzugt bei
Anwesenheit einer ausreichend starken Antigen-scFv-Interaktion.
Der Ausdruck ausreichend starke Antigen-scFv-Interaktion wie er
hierin benützt
wird, ist definiert als Protein-Protein Interaktion, welche einen
mittels BIAcore gemessenen KD aufweist,
welcher > 1×10–6 M
ist, bevorzugt ein KD > 1×10–8 und
noch bevorzugter ein KD > 1×10–10 M.
Solch ein Selektiansschritt kann weiter angewendet werden, um mittels
selektiver Änderungen
der Aminosäuren
in den CDR (bevorzugt CDR1 und CDR2 der leichten und schweren Kette)
eine Affinitätsreifung
durchzuführen
und darauffolgender Selektion aus diesem Pool für Wachstum auf erhöhten 3AT
Konzentrationen.
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Wie
bereits oben erwähnt
wurde, stammen die bisher bekannten und verwendeten scFv Bibliotheken aus
der Isolation von mRNA, bevorzugt aus der Milz, von welcher bekannt
ist, dass sie eine hohe Akkumulation von B Zellen aufweist und daher
werden umgeordnete Antikörper
exprimiert. Solch eine Bibliothek hat den Nachteil, dass sie vorselektioniert
wurde (positive und negative Selektion), damit sie nicht mit Epitopen
reagiert, welche im Organismus vorhanden sind. Dies garantiert,
dass nur Antikörper,
welche keine Autoimmunreaktion auslösen, reifen können und
aktiviert werden. Aufgrund dieses Selektionsschritts sind jedoch
nicht alle möglichen
Aminosäurekombinationen
in einer solchen „natürlichen" scFv Bibliothek
vorhanden. Für
verschiedene in vitro und diagnostische Anwendungen werden Antikörper benötigt, welche
mit Proteinen interagieren, welche zwischen den Arten konserviert
sind. Aufgrund des Vorselektionsschrittes könnte es schwierig sein in solch
einer „natürlichen" Bibliothek einen
manoklonalen Antikörper
gegen solche Proteine oder Peptide zu finden, der eine starke Interaktion
mit diesen zeigt. Ausserdem sind die Strukturgerüste in solchen „natürlichen" Bibliotheken nicht
optimiert und daher führt
eine ungenügende
oder variable Löslichkeit
und/oder Stabilität
zu Problemen. Daher ist es von grossem Vorteil nur zufällige CDR
Bibliotheken zu verwenden, welche ein Strukturgerüst der vorliegenden
Erfindung umfassen und/oder ein Strukturgerüst umfassen, das mittels des
Verfahrens der vorliegenden Erfindung erhältlich ist und einige oder,
bevorzugt alle, möglichen
Kombinationen der Aminosäuresequenz
in diesen Regionen abdecken.
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Um
die vorliegende Erfindung weiter zu beschreiben, wurde ein stabiles
und lösliches
Intrakörperstrukturgerüst mit definierten
kompelementaritätbestimmenden
Regionen (CDRs), welche gegen den intrazellulären Hefe Transkriptionsfaktor
Gcn4p gerichtet sind, selektioniert. Dieses definierte Strukturgerüst wurde
verwendet, um die CDRs durch zufällige
Seguenzen zu ersetzen. Diese CDR Bibliotheken werden durchsiebt,
um neue CDRs zu identifizieren, welche eine geforderte biologische
Aktivität
(in vivo Effekt der CDRs) hervorrufen:
- a. Molekulare
Interaktionen, welche natürlicherweise
innerhalb der Zelle vorkommen (z.B. in menschlichem Zellen oder
jeglichen anderen heterologen Zellen) werden in einer geeigneten
Zelle, bevorzugt Hefe, wiederhergestellt, oder endogene Hefeinteraktionen
werden verwendet. Ein darauffolgender Screen identifiziert CDRs,
welche eine hohe Affinität
aufweisen, aufgrund der Interferenz dieser CDRs mit der biologischen
Aktivität
der wiederhergestellten oder endogenen Moleküle. Solch ein antagonistischer
CDR könnte z.B.
mittels Blockieren von zwei Proteinen, welche in Signalübermittlungswegen
beteiligt sind, wirken.
- b. Agonistische CDRs, welche eine geforderte biologische Aktivität in den
wiederhergestellten oder endogenen Molekülen induzieren, werden selektioniert.
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Die
zufälligen
CDRs, welche in das stabile Strukturgerüst eingebettet sind, können weiter
dazu verwendet werden, um Interaktionen der CDR mit einem Antigen
mittels interaktionsscreenings zu identifizieren:
- a.
es konnte gezeigt werden, dass das ausgewählte Strukturgerüst mit einer
Transkriptionsaktivierungsdamäne
fusioniert werden kann und seine Funktion beibehält. Dieser chimäre Intrakörper wird
benutzt, um CDRs mit einer hohen Affinität gegen ein gegebenes Antigen,
welches mit einer DNA bindenden Domäne oder einem Transkriptionsfaktor
mit DNA bindender Aktivität
fusioniert ist, zu selektionieren. Nach Interaktion des Antigens
und der CDRs vermittelt die Transkriptionsaktivierungsdomäne Genexpression
eines selektierbaren Markergens, was das Überleben dieser Zelle unter
selektiven Bedingungen erlaubt.
- b. Eine wiederhergestellte molekulare Interaktion basierend
auf der Hybridtechnologie (Fusion des einen Partners mit einer Aktivierungsdomäne, des
Anderen, falls nötig,
mit einer DNA bindenden Domäne)
kann mittels spezifischer CDRs mit hoher Affinität blockiert werden.
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Es
wurde auch gefunden, dass unterschiedliche Mutationen im Strukturgerüst aber
konstante CDRs des Intrakörpers
eine Wirkung auf sein in vivo Verhalten haben, indem diese die Stabilität und Löslichkeit
des Intrakör pers
verändern.
Das Strukturgerüst
steuert den Hauptanteil zur Stabilität und Löslichkeit eines Intrakörpers bei.
Dennoch können
gewisse Mutationen in den CDRs die Löslichkeit und Stabilität des Intrakörpers beeinflussen.
Daher kann es von Vorteil sein, die zufälligen CDRs, welche in einem
definierten Strukturgerüst eingebettet
sind, mittels einer funktionellen Qualitätskontrolle vorzuselektionieren.
-
Für alle Zwecke
der vorliegenden Erfindung sind eukaryotische Zellen bevorzugt,
wobei Hefezellen aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften beinhaltend
z.B. rasches Wachstum, positive Selektion, Wachstumsselektion und
effiziente Transformation und Selektion, besonders bevorzugt sind.
-
Kurze Beschreibung
der Figuren
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1A zeigt
wie eine Qualitätskontrolle
der scFv oder CDR Bibliothek durchgeführt werden kann.
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1B zeigt,
dass die Löslichkeit
der scFv Fusionsproteine mit der Aktivierung des Reportergens korreliert.
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2 zeigt
das bessere in vivo Verhalten des optimierten Gal4 AD-Ω-graft scFv
verglichen mit einer anderen λ-graft
genannten Variante
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3A zeigt
den in vivo Einfluss von verschiedenen scFv Fragmenten auf die Genexpression
eines Gcn4p abhängigen
LacZ Reportergens.
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3B zeigt
das in vivo Verhalten von verschiedenen scFv Fragmenten, welche
in Hefe exprimiert werden, in einem Two-hybrid Versuch.
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4 zeigt
Wachstumsselektion von Zellen, welche unterschiedliche scFv Fragmente
exprimieren, in einem Two-hybrid Versuch.
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5A zeigt,
dass die N-terminale Fusion einer konstanten Domäne (Gal11P-Gal4AD) an einen
Einzelkettenantikörper
dessen Wirkung auf die Genexpression ei nes Gcn4p abhängigen LacZ
Reporters nicht wesentlich verändert.
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5B zeigt,
dass die Einführung
von zwei einzigartigen Restriktionsstellen in einen Einzelkettenantikörper dessen
Wirkung auf die Genexpression eines LacZ Reporters nicht verändert.
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6 zeigt
Western Blot Analysen der Löslichkeit
von verschiedenen Gcn4p bindenden scFv Fragmenten, welche in Hefe
exprimiert werden.
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Weg(e) zur Ausführung der
Erfindung
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Qualitätskontrolle der scFv und CDR
Bibliotheken
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Der
Begriff „Qualitätskontrolle" definiert einen
Versuch, welcher die Selektion eines stabilen und löslichen
Intrakörpers
aus einer scFv Bibliothek erlaubt.
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Zu
diesem Zwecke wird eine Fusion der scFv Bibliothek mit einer Transkriptionsaktivierungsdomäne (in diesem
Fall Gal4AD) und einer konstanten Region (in diesem Fall Gal11P
Aminosäuren
263–352)
hergestellt. Die Stabilität
des Fusionsproteins hängt
von der Stabilität
und der Löslichkeit
des scFv Teils ab. Die konstante Gal11P Domäne interagiert mit der Dimerisierungsdomäne von Gal4
(Reste 58–97,
Teil der Gal4 DNA Bindungsdomäne
(DBD)) (Barberis et al., 1995).
-
Diese
Bibliothek wird in Hefezellen transformiert, welche die Gal4 DBD
(Reste 1–100)
exprimieren, die an den Promoter eines selektierbaren Markergens
(z.B. HIS3/LacZ) bindet. Wachstum der Wirtszellen wird nur vermittelt,
wenn der getestete Intrakörper
die verlangte Löslichkeit
und Stabilität
zeigt und daher über
Gal11P ausreichend mit der Gal4 DBD interagieren kann (siehe 1A).
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Läslichkeit korreliert mit Genaktivierung
-
Das
Wirkprinzip des Qualitätskontrollsystems
wie es in der vorliegenden Erfindung beschrieben ist, wurde unter
Verwendung von gut charakterisierten scFvs gezeigt. Diese besitzen
in wesentlichen identische antigenbindende Eigenschaften aber unterschiedliche
in vitro Stabilitäten.
Die verschiedenen scFv Fragmente wurden als Gal11F-Gal4AD Fusionsproteine
exprimiert. Die Gal4 Dimerisierungsdomäne (Reste 58–97) wurde an
den C-Terminus von LexA fusioniert und in den Reporterstamm YDE173,
der Reportergene unter Kontrolle von 6x LexA Bindungsstellen enthält (siehe
unten), transformiert.
-
Wie
oben erwähnt
wurde, hängt
die intrazalluläre
Stabilität
und Löslichkeit
des Gal11p-Gal4AD-scFv Fusionsproteins vom scFv Teil ab. Daher können nur
stabile und lösliche
scFv Fusionsproteine, welche ausreichend mit LexA-Gal4 (58–97) interagieren,
die Reportergenexpression aktivieren (z.B. β-Galaktosidase).
-
Das
wt Allel von Gal11 interagiert nicht mit der Gal4 Dimerisierungsdomäne (Reste
58–97).
Eine Fusion irgend eines scFv mit dem Gal11 wt Allel ist daher nicht
in der Lage das Reportergen zu aktivieren und dient als Negativkontrolle.
Dies wurde unter Verwendung eines Gal11wt-Gal4AD-scFv Fusionskonstrukts
gezeigt (siehe 1B).
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Weder
der Köder
(LexA-Gal4(58–97))
noch das scFv Fusionsprotein alleine aktivieren die Reportergenexpression.
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Nur
zwei aus sechs getesteten scFv Fragmenten waren genügend stabil
und löslich,
um die Reportergenexpression in unserem Qualitätskontrollsystem zu aktivieren.
Der Strukturgerüst
stabilisierte λ-Graft
und der κ-Graft sind die stabilsten
Varianten. Dieses Resultat korreliert völlig mit der Fraktionierungsanalyse,
in welcher nur der λ-
und der κ-Graft
in der löslichen
Fraktion gefunden wurden (siehe 6).
-
scFv Fragmente, welche
cytoplasmatisch in Hefen exprimiert werden
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Geeignete
scFv Fragmente sind z.B. der anti-GCN4 Wildtyp scFv, welcher ursprünglich mittels
Ribosomen-Display aus einer Bibliothek, die aus einer immunisierten
Maus hergestellt wurde, erhalten wurde (Hanes et al., 1998). Das
Antigen war eine Doppel Prolin Mutante des Gcn4p Leuzin Zipper,
welche 7P14P (dies zeigt an, dass die Positionen 7 und 14 der Leuzin
Zipper Domäne
zu Prolin mutiert wurden) genannt wird und in Lösung ein zufällige Wendel
bildet (Leder et al., 1999). Das scFv Fragment verhindert die Dimerisierung
des Wildtyp Gcn4p Doppelwendelpeptids in vitro (Berger et al., 1999)
wie es auch das Wildtyp Monomer in einer zufälligen Wendelkonformation bindet.
Das anti-GCN4 scFv Fragment, welches im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung als „Wildtyp" bezeichnet wird,
weist eine gemessene Dissoziationskonstante vom Leuzin Zipper Peptid
von 4.10–11 M
auf (Hanes et al., 1998).
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wurden verschiedene Mutanten dieses
scFv untersucht. Neben dem Wildtyp anti-GCN4, eine destabilisierte
Variante des anti-GCN4 Wildtyps, welche die H-R66K Mutation (bezeichnet
als anti-GCN4 (H-R66K) trägt,
die als Beispiel für
ein Gcn4p bindendes scFv Fragment mit im wesentlichen identischen
Antigenbindungseigenschaften aber mit einer leicht verminderten
in vitro Stabilität diente
(siehe unten). Der Arg Rest an der Position H-66 (Numerierung gemäss Kabat
et al., 1991) ist in grosser Entfernung von der antigenbindenden
Tasche und bildet gewöhnlich
eine Doppelwasserstoffbrücke
zu Asp H-86. Vorher wurde gezeigt, dass im Levän scFv Bindungsfragment A48
Arg an der Position H-66 zu einer erhöhten Proteinstabilität als Lys
führt (Proba
et al., 1998; Wörn
und Plückthun.,
1998a). Desweitern wurde eine Val-Ala Variante des anti-GCN4 scFv
Fragments getestet (bezeichnet als anti-GCN4(SS--),
in welcher beide Intradomänen-Disulfidbrücken durch
Val-Ala Paare er setzt wurden (L-C23V, L-C88A, H-C22V, H-C92A). Es wurde
vorher gezeigt, dass diese Mutationen verglichen mit der reduzierten
Dithiol Form des 4D5 scFv Fragments, das p185HER2 bindet, zu einer
leichten Stabilisierung führen
und es wurde spekuliert, dass diese das Verhalten von Intrakörpern verbessern
könnten
(Wörn und
Plückthun,
1998b).
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Zwei
zusätzliche
Varianten wurden hergestellt, indem die anti-GCN4 CDR Henkel (Komplementaritätsbestimmende
Region) in ein anderes Strukturgerüst gepflanzt wurden (Jones
et al., 1986). Als Akzeptor Strukturgerüst wurde das sogenannte „hybrid" scFv ausgewählt (Wörn und Plückthun,
1999). Dieses Akzeptor Strukturgerüst besteht aus der VL Domäne des 4D5
scFv Fragments und der VH Domäne des A48++(H2) scFv Fragments. Es wurde rationell
aus einer Reihe von stabilisierten Domänen konstruiert und zeichnet
sich durch seine ausserordentliche Stabilität, die mittels Denaturierungsmittel
induzierter Gleichgewichtsentfaltung gezeigt wurde, und einer grossen
Expressionausbeute aus (Wörn
und Plückthun,
1999). Zwei CDR-verpflanzte Varianten mit den anti-GCN4 scFv CDRs
und dem „hybrid" scFv Strukturgerüst wurden
mittels Totalgensynthese hergestellt. Da der anti-GCN4 Wildtyphenkel
Donor eine λ leichte
Kette trägt
während
das „hybrid" Akzeptorstrukturgerüst eine κ leicht Kette
trägt,
stellte sich die Henkelverpflanzung nicht als einfach dar. Daher wurden
zwei unterschiedliche Varianten konstruiert, eine eher „κ ähnliche" (als κ-graft bezeichnet)
und die andere eher „λ ähnliche" (als λ-graft bezeichnet).
Diese zwei Varianten unterscheiden sich nur in sieben Resten in
der VH-VL, Grenzflächenregion,
die möglicherweise
die Orientierung der zwei Domänen
zueinander beeinflusst. Das Ampicillin bindende scFv Fragment AL5
(A. Kreber et al., nicht publiziert) diente als Negativkontrolle für ein Fragment,
das Gcn4p nicht bindet.
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Anti-GCN4 scFv Fragmente
hemmen das Transaktivierungepotential von Gcn4p
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Der
anti-GCN4 scFv wurde zuerst von verschiedenen Hefevektoren, welche
GAL1 und ADH-angetriebene Promotoren beinhalten, exprimiert und
auf seine biologische Aktivität
getestet. Zusätzlich
wurde das nukleäre
Lokalisationssignal (NLS) vom SV40 grossen T-Antigen N-terminal
an den anti-GCN4 scFv fusioniert. Von den getesteten Kombinationen
zeigte der anti-GCN4 scFv die grösste
biologische Wirkung, wenn er unter Verwendung des pESBA-Act Expressionsvektors
(siehe Beispiele) mit dem TRP1 Selektionsmarker und dem 2μ Origin vom
Actin-1 Promoter ohne ein NLS exprimiert wurde (Daten nicht gezeigt).
Dieser Vektoer wurde daraufhin für
alle weiteren Experimente verwendet.
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Die
in vivo Wirkung der Expression der verschiedenen scFv Fragmente
auf die GCN4 abhängige
LacZ Expression ist in der 3A dargestellt.
Das Reporterkonstrukt (YAdM2xGCN4-150) enthielt zwei Gcn4p Bindungsstellen
an der Position –150
relativ zu der TATA Box und wurde ins Hefegenom integriert. Relative β-Galaktosidaseaktivität (Rel. β-gal. Aktivität) angetrieben
durch endogenes Gcn4p wurde willkürlich als 100% gesetzt. AL5
ist ein Ampicillin bindendes scFv Fragment und diente als Negativkontrolle.
Neben dem anti-GCN4 Wildtyp (wt), wurden eine destabilisierte Punktmutation
[anti-GCN4(H-R66K)],
eine cysteinfreie Variante des anti-GCN4 Wildtyp (anti-GCN4(SS--)] und zwei stabilisierte Strukturgerüstvarianten
von anti-GCN4 (κ-graft
und λ-graft)
getestet, Der stabilisiert λ-graft
war der aktivste Intrakörper
während
die destabilisierte H-R66K Punktmutation und die cysteinfreie Variante
von anti-GCN4 verglichen mit dem anti-GCN4 Wildtyp eine verringerte Aktivität zeigten.
Es wird angenommen, dass die verringerte Aktivität des κ-graft durch seine schwache Bindungsaktivität zu erklären ist
(siehe Tabelle 1). Die destabilisierte Punktmutation anti-GCN4.
(H-R66K) war weniger wirksam hinsichtlich der Hemmung der GCN4 abhängigen Reportergenaktivität im Vergleich
mit dem Wildtyp scFv. Das Muster der Gcn4p Transaktivierungshemmung
war äusserst
wiederholbar und würde
bei Verwendung eines anderen Versuchsverfahrens, in welchem die β-Galaktosidase
Aktivität
nach Zerstörung der
Zellen durch Glasskugeln oder Frier-Auftau Zyklen zur Lyse gemessen
wurde und Normierung der β-Galaktosidase
Aktivität
zur Proteinkonzentration (Escher und Schaffner, 1997) (Daten nicht
gezeigt), bestätigt.
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-
Die Gal4 AD-scFv Fusionsproteine
verhalten sich in einem Two Hybrid Versuch gemäss ihrer in vitro Stabilität und ihrem
in vivo verhalten
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Die
erfolgreiche Interaktion zwischen dem Antigen und den Komplementaritätsbestimmenden
Regionen (CDR) im Two Hybrid Versuch, welcher die LacZ Expression
als Reportergen überwacht,
ist in der 3B dargestellt. Der Reporterstamm
YDE173 wurde verwendet. Stamm YDE173 wurde am 11. Februar 2000 bei der
Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen DSZM, Braunschweig
Deutschland, unter der Nummer DSM 13333 hinterlegt. YDE173 stammt
vom Hefestamm JFY5 ab (Matα ura3-52
his3Δ200 leu2Δ1 trp1Δ63 lys2Δ385), der
am genomischen his3 Lokus das Reporterplasmid pDE200 integriert
hat, das sechs LexA Bindungsstellen enthält, die die entgegenge setzt
orientierten Reportergene HIS3 und LacZ kontrollieren.
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Dieselben
scFv Fragmente wie in 3A wurden verwendet aber an
die Gal4 Transkriptionsaktiverungsdomäne fusioniert und koexprimiert
mit dem GCN4 Leuzin Zipper (Aminosäuren 245-285), welcher C-Terminal
an LexA fusioniert ist, der als Köder für den Two Hybrid Versuch dient.
Das unspezifische AL5 Kontroll scFv Fusionskonstrukt war nicht in
der Lage mit dem LexA-GCN4-Leuzin Zipper zu interagieren und hat
daher das LacZ Regortergen nicht aktiviert. Die Gal4 Aktivierungsdomäne fusioniert
an die stabilisierte λ-Graft
Variante zeigte die stärkste
Wirkung als aktivierender Intrakörper,
gefolgt vom anti-GCN4
Wildtyp und der destabilisierten Punktmutation anti-GCN4 (H-R66K). Dagegen
zeigten der äusserst
stabile aber schwach bindende κ-Graft
und der cysteinfreie anti-GCN4 (SS--) keine
signifikante Reportergenexpression im Two Hybrid Format. Dieselben
Resultate wurden in einem X-Gal Plattenversuch erhalten (Daten nicht
gezeigt). Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass das in
vivo Verhalten der verschiedenen Gal4 AD-scFv Fusionsvarianten hinsichtlich
der Aktivierung des LacZ Reportergens im Two Hybrid Format umgekehrt
mit dem Hemmungsmuster der Gcn4p abhängigen LacZ Expression korreliert
(vergleiche 3A und 3B).
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Interaktion zwischen dem
Antigen und den verschiedenen scFv's, welche an eine Transkriptiansaktivierungsdomäne fusioniert
sind, erlaubt Wachstumsselektion in einem Two Hybrid Versuch
-
Da
das integrierte Reporterkonstrukt nicht nur ein LacZ Reportergen,
sondern auch das HIS3 Gen enthält,
ist es für
die Wachstumsselektion auf Platten, welche kein Histidin enthalten,
geeignet. Ausserdem ist es möglich
durch Zugabe von verschiedenen Konzentrationen von 3-Aminotriazal
(3-AT), welches ein kompetitiver Inhibitor des HIS3 Genprodukts
ist, das Wachstum der Hefezel len in Abhängigkeit von der Stärke der
Interaktion zwischen Köder/Antigen
und Gal4 AD-scFv zu hemmen (unterdrücken).
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Das
experimentelle Vorgehen, das zu den in der 4 gezeigten
Resultaten führte,
war wie folgt:
Eine serielle 5-fach Verdünnung ausgehend von ungefähr 10'000 Hefezellen, welche
den GCN4 Leuzin Zipper (Aminosäuren
245-285) fusioniert mit LexA und ein Gal4-AD scFv Fusionsprotein
coexprimieren, wurden tröpfchenweise
auf Drop out Platten (-Trp/-Leu/-His), welche unterschiedliche Konzentrationen
3-AT enthalten, aufgetragen. Wachstum wurde nach 48h, 72h und 120h
kontrolliert.
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Die
Zeilen in der 4 sind wie folgt:
1. Gal4-AD λ-Graf t,
2. Gal4-AD ALS, 3. Gal4-AD κ-Graft, 4.
Gal4-AD anti-GCN4 (SS--), 5. Gal4-AD anti-GCN4 Wildtyp, 6.
Gal4-AD anti-GCN4 (H-R66K), 7. LexA-Gal11 Fusionsprotein dient als positive
Kontrolle, 8. Leere Vektoren.
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Das
Wachstum der Hefestämme,
welche den Köder/Antigen
(lexA-GCN4 Leuzin Zipper) zusammen mit einer Gal4-AD scFv Fusion
coexprimieren, wurde über
fünf Tage
kontrolliert. Als Kontrolle wurde auf Platten ohne 3-AT kein offensichtlicher
Wachstumsunterschied zwischen den Gal4 AD-scFv Fusionsvarianten
beobachtet. Schon 20 mM 3-AT
war ausreichend, um das Wachstum der Zellen, die mit dem scFv (Gal4
AD-AL5), der als negativen Kontrolle diente, transformiert waren,
zu unterdrücken.
In Übereinstimmung
mit den Resultaten, welche die β-Galaktosidase
Expression beobachten, erlaubten die Gal4 AD Fusionen mit der κ-Graft Variante,
anti-GCN4 (SS--), und anti-GCN4 (H-R66K) kein Wachstum
in Anwesenheit von 20mM 3-AT. Zellen, die die λ-Graft Variante und den anti-GCN4
Wildtyp exprimieren, waren in der Lage in Anwesenheit von bis zu
80 mM 3-AT innerhalb von 5 Tagen zu wachsen, mit einem klaren Vorteil
für das λ-Graft stabilisierte
Strukturgerüst über die
Zeit. Eine Konzentration von 100 mM 3-AT war ausreichend, um Wachstum
von Zellen, welche Gal4 AD-anti-GCN4 Wildtyp exprimieren, zu verhindern.
Erst nach fünf
Tagen erschienen in den höchst
konzentrierten Punkten einige, wohingegen Zellen, welche die λ-Graft Gal4
AD-scFv Fusionsvariante exprimieren, klar wuchsen.
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Die N-terminale Fusion
von konstanten Domänen
an den λ-Graft
scFv interferiert nicht mit dessen biologischer Aktivität
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Gal11P
(Reste 263–352)
und die Gal4 Aktivierungsdomäne
wurden an den N-Terminus des λ-Graft scFv
(Gal11P-Gal4AD λ-Graft
scFv) fusioniert. Ihre biologische Aktivität hinsichtlich der Hemmung
der Gcn4p abhängigen
Genaktivierung wurde verglichen mit dem λ-Graft alleine. Wie in der 5A gezeigt,
behinderte die Fusion einer konstanten Domäne an den scFv die hemmende
Aktivität
auf die Gcn4p abhängige
Genaktivierung nicht.
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Einführung von spezifischen Restriktionsstellen
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Um
die CDR3 VH (GLFDY) mit einer zufälligen Peptidbibliothek
auswechseln zu können,
wurden zwei einzigartige Restriktionsstellen (BglII und XhoI), die
an diese hypervariable Region angrenzen, mittels stiller Mutagenese
eingeführt.
Diese stillen Änderungen
beeinflussten die Aminasäuresequenz
des Antikörpers
nicht und haben daher das in vivo Verhalten der λ-Graft Variante nicht verändert.
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Die
Bedeutung der CDR3 hypervariablen Region (de Wildt et al., 1997;
Hemminki et al., 1998) für
die spezifische Erkennung des Antigens (GCN4 Leuzin Zipper) wurde
durch Einführung
eines zusätzlichen
Alanins N-terminal
zu der CDR3 (AGLFDY) der variablen schweren Kette gezeigt. Diese λ-Graft +
Ala Variante war nicht in der Lage, die Expression eines Gcn4p abhängigen Reportergens
im Hefestamm YAdM 2xGCN4-150 zu hemmen und war auch nicht in der
Lage, die Reportergenexpression im Two Hybrid For mat unter Verwendung
des Stammes YDE173 zu aktivieren (Daten nicht gezeigt).
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Beide Graft Varianten
sind im Hefezytoplasma löslich
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Die
Löslichkeit
der verschiedenen Gcn4p scFv Bindungsfragmente in Hefe wurde mittels
Western Blot Analyse getestet. Nur im Fall der λ- und κ-Graft Variante konnten signifikante
Mengen lösliches
Protein in ungereinigten Zellextrakten nachgewiesen werden. (6).
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Alle
anderen anti-GCN4 scFv Fragmente schienen im wesentlichen vollständig unlöslich zu
sein, wobei die Menge an unlöslichem
scFv mit abnehmender in vitro Stabilität ein wenig zunahm. Man muss
jedoch warnen, dass das genaue Verhältnis von läslichem zu unlöslichem
Protein für
die unterschiedlichen scFv Varianten nicht unbedingt das in vivo
vorhandene Verhältnis
widerspiegelt. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass ein Teil
der verschiedenen anti-GCN4 Varianten während der Probenzubereitung
präzipitiert
sein könnte,
obwohl eine schonendes Zellaufschlussverfahren verwendet wurde,
mittels Verwendung des Y-PERTM Hefe Protein
Extraktians Reagens von Pierce.
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Verbesserung des Strukturgerüsts
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Variationen
im Strukturgerüst,
bevorzugt isoliert gemäss
einem Verfahren der vorliegenden Erfindung, können kombiniert werden, um
weitere Strukturgerüste
zu bilden, die in einer reduzierenden Umgebung stabil und löslich sind.
Diese resultierenden Strukturgerüste
zeigen ein verbessertes in vivo Verhalten verglichen mit Strukturgerüsten, die
nur eine Variation enthalten. Ein Strukturgerüst, welches sechs Variationen
vereinigt ist in der Seq. Id. Nr. 1 definiert.
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Beispiele
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Konstruktion von CDR-verpflanzten
anti-GCN4 scFv Fragmenten
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Klonierung, Expression
und Reinigung von scFv Fragmenten
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Alle
scFv Fragmente waren in einer VL-VH Orientierung mit einem 20-mer Linker (GGGGSGGGGSGGGGSSGGGS)
und einem C-terminalen His5-Schwanz.
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Die
in Hefe exprimierten scFv Fragmente wurden in den pESBA-Act Expressionsvektor
kloniert. Der pES-BA-Act
Vektor ist ein Saccharomyces cerevisiae – E. coli Shuttle Vektor. Er
enthält
einen bakteriellen Ursprung der Replikation und das amp Resistenzgen.
Ausserdem enthält
er das Hefe TRP1 Gen zur Transfarmationsselektian in S. cerevisiae.
Er ist ausgelegt für
hohe Proteinexpression in Hefe und weist daher den 2μ Ursprung
der Replikation auf, der die hohe Kopienzahl in S. cerevisiae sicherstellt.
Zusätzlich
enthält
er den starken konstitutiven Actin Promoter und die GAL11 Transkriptionsterminierungssequenz,
die durch eine Mehrfachklonierungrsstelle getrennt sind, die Restriktionsstellen
für NcoI
(diese deckt das Translationsstartkodon ATG ab), ApaI, StuI, drei
Translationsstapsignale in allen drei Leserastern und eine SalI
Stelle enthält.
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Alle
scFv Fragmente wurden via die Bsp1201 und StuI Restriktiansstellen
kloniert und trugen einen C-terminalen
His5-Schwanz. Zwei Aminosäuren (Gly-Pro),
welche die Bsp1201 Stelle kodieren, mussten am N-Terminus nach dem
Start Met einbezogen werden.
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Fusion der Gal4 AD N-terminal
an die verschiedenen Antikörpervarianten
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Die
Gal4 Aktivierungsdomäne
wurde mittels der Polymerasekettenreaktion unter Verwendung von pGAD424
(Clontech) als Vorlage amplifiziert. Beide Primer (stromaufwärts Primer:
5'-CCATGGGCCCAAGCTTTGCAAAGATGGATAAAG-3' (Seq. Id. Nr. 2,
stromabwärts
Primer: 5'-TTTGGGCCCGAAGA ACCGCCACCACCAGAACCGCCTCCACCAGAGCCACCAGCACCAGGCCTGATCTCTTT
TTTTGGGTTTGGTG-3',
Seq. Id. Nr. 3] enthalten eine ApaI Stelle, welche geeignet ist,
um das Gal4 Aktiverungsdomänen
(AD) Polypeptid, beinhaltend das SV40 T-Antigen nukleäre Lokalisationssignal,
N-terminal zu den verschiedenen scFv's im Kontext von pESBA Act zu klonieren.
Die Aktivierungsdomäne
und die Einzelkettenantikörper
sind durch einen (GGGS)3 Linker, der durch
den stromabwärts
Primer kodiert wird, getrennt.
-
N-terminale Fusion von
Gal11wt und Gal11p an die Gal4 Aktivierungsdamäne (AD)-scFv Fusion
-
Gal11wt
und Gal11p wurden beide unter Verwendung der folgenden Primer amplifiziert:
stromaufwärts Primer:
5'-CATGCCATGGTTCCTCAACAGCAGCAAATGCAAC-3' (Seq. Id. Nr. 4),
stromabwärts
Primer: 5'-CATGCCATGGCGCTAGCCAAAGCTTGGATTTTTCTCAGG-3' (Seq. Id. Nr. 5),
die beide eine NcoI Stelle enthalten. Die PCR Produkte, welche die
Aminosäuren
263-352 kodieren; wurden in die NcoI Stelle von pESBA-Act2 Gal4(AD)-scFv
Fusionskonstrukten (oben beschrieben) eingefügt: Dies bildete eine „in-frame" Fusion des jeweiligen
Gal11 Allels mit Gal4(AD)-scFv. Die korrekte Orientierung des Gal11
Inserts wurde durch Verdau mit dem einzigartigen Enzym NheI überpüft.
-
LexA Fusion
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Der
GCN4 Leuzin Zipper (Aminosäuren
245–285)
wurde mittels PCR mit Primern, welche eine EcoRI Stelle zum bequemen
Klonieren stromabwärts
von den LexA Aminosäuren
1–202
enthalten, amplifiziert. Dies führt
zu pAdM018, ein Ars Cen Plasmid mit dem LEU2 Selektionsmarker, welches
das Fusionsprotein unter Kontrolle des ADH Promoters exprimiert.
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Einführen einer BglII und XhoI Stelle
angrenzend an die CDR3 von VH
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Um
die CDR3 der variablen schweren Kette einfach auswechseln zu können, wurden
zwei einzigartige Restriktionsstellen, die an die CDR3 VH angrenzen, mittels stiller Mutagenese eingeführt ohne
die Primärstruktur
des Gal4 AD-λ-Graft
scFv zu ändern.
Diese stillen Punktmutationen wurden durch PCR unter Verwendung des λ-Graft als
Vorlage eingeführt.
In einer ersten Runde wurden zwei getrennte PCR Reaktionen unter
Verwendung der Primer #2421 mit #2487 und #2786 mit #2488 durchgeführt, was
zu überlappenden
PCR Produkten führte.
Diese zwei Produkte dienten als Vorlage für die zweite Runde der PCR
mit dem äusseren
Primer #2421 und #2488 enthaltend eine SpeI und SalI Stelle. Das
Endprodukt wurde in den Gal4 AD-λ-Graft
unter Verwendung von SpeI und SolI subkloniert.
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Direktes intrazelluläres Screening
für neue
CDRs, die mit dem Antigen interagieren.
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Die
ersten drei Aminosäuren
(GLF) der CDR3 der variablen schweren Kette des Strukturgerüst stabilisierten λ-Graft scFv,
der an die Gal4 Aktivierungsdomäne
fusioniert ist (Gal4 AD-λ-Graft),
wurden mittels eines auf PCR basierenden Verfahrens, welches von
Reiter et al., beschrieben wurde, zufällig verändert. Die beiden letzten Reste
(D und Y) der CDR3 wurden wegen ihrer Konservierung und struktureller
Wichtigkeit nicht zufällig
verändert
(Chothia und Lesk, 1987). Eine λ-Graff
scFv-Gal4 AD Bibliothek,
welche potentiell 8000 verschiedene CDR3 Varianten der variablen
schweren Kette kodiert, wurde erhalten. Die Sequenzanalyse von sechs
zufällig
ausgewählten
Bibliotheksklonen zeigte die Anwesenheit von zufälligen CDR3 Sequenzen an den
erwarteten Positionen.
-
Der
Hefestamm YDE173, der das HIS3 und LacZ Reportergen unter Kontrolle
von 6 LexA Bindungsstellen enthält
(siehe oben), wurde mit dem Vektor, der den GCN4 Leuzin Zipper (Aminosäuren 245–285) fusioniert
an LexA exprimiert, und der Bibliothek kotransformirt und auf selektiven
Drap-out Platten (-Trp/-Leu/-His) enthaltend 60 mM 3-AT zur Wachstumsselektion
ausplattiert. Wenn ein scFv Fragment aus der CDR3 Bibliothek mit
einer geeigneten CDR3 Sequenz das an LexA fusionierte Leuzin Zipper
Antigen bindet, wird ein Komplex gebildet, der die Transkription
des HIS3 Reportergens aktiviert und Histidin unabhängiges Wachstum
der Hefezellen wiederherstellt. Nach 3 Tagen wurden gewachsene Kolonien
genommen und auf den gleichen selektiven Drop-out Platten ausplattiert.
Zellen, die auch nach der zweiten Selektion noch wuchsen, wurden
auf X-gal Platten auf β-Galaktasidase
Aktivität
analysiert. Die Bibliotheksplasmid DNA wurde aus β-Gal positiven
Klonen extrahiert und die Region der CDR3 der variablen schweren
Kette wurde sequenziert: Wir fanden viermal die ursprüngliche λ-Graft CDR3
Aminosäuresequenz
und 3 vollständig
neue CDR3 Sequenzen, welche für
den GCN4 Leuzin Zipper spezifisch sind. Die vier identifizierten
scFv Klone, welche die ursprüngliche
CDR3 Sequenz enthalten, verhielten sich ununterscheidbar vom λ-Graft, wohingegen
die drei Klone mit den geänderten
CDR3 Sequenzen weniger wirksam waren hinsichtlich der Aktivierung
des LacZ Reportergens.
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Diese
Resultate zeigen die Durchführbarkeit
eines direkten intrazellulären
Screenings für
neue CDRs, die in einem definierten scFv Strukturgerüst, das
unter reduzierenden Bedingungen stabil und löslich ist, eingebettet sind.
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Das in vivo Verhalten
eines definierten Intrakörpers
kann mittels zufälliger
Mutagenese optimiert werden
-
Die
Strukturgerüst
stabilisierte λ-Graft
Variante wurde mittels PCR, wie durch Sambrook et al. beschrieben,
zufällig
mutiert, um statistisch Aminosäureänderungen
entlang des Strukturgerüsts
des Intrakörpers einzuführen. Der
Hefestamm YDE173 wurde mit dieser zufällig mutierten scFv Bibliothek,
welche an die Aktivierungsdomäne
von Gal4 fusioniert ist, und dem Plasmid, das das spezifische Antigen
(Aminosäuren 245–258 des
GCN4 Leuzin Zipper) fusioniert an LexA exprimiert, cotransformiert
und auf Drop-out Platten enthaltend 80 mM 3-AT wachsen gelassen.
Sechs Kandidaten Klone wurde ausgewählt, von denen jeder eine einzige
Aminasäureänderung
im Strukturgerüst
aufweist. Alle sechs mutierten Strukturgerüste zeigten ein verbessertes
in vivo Verhalten verglichen mit der λ-Graft Variante, was durch Messung
der β-Galakto-sidase Aktivität bestätigt und
quantifiziert wurde. Unter der Annahme, dass unterschiedliche Aminasäureänderungen,
welche das Verhalten des Intrakörpers
verbessern, sich additiv verhalten, haben wir alle sechs Mutationen
in einem Strukturgerüst
vereint, das an die Gal4 Aktivierungsdomäne fusioniert wurde, und haben
es mit der Strukturgerüst
stabiliserten λ-Graft
Variante hinsichtlich der Aktiverung des LacZ Reportergens verglichen, 2 zeigt, dass
dieses neue Stukturgerüst,
welches alle sechs Punktmutationen vereint (Ω-graft), ein beinahe 30 % besseres
in vivo Verhalten verglichen mit der ursprünglichen λ-Graft Variante aufweist. Bemerkenswert
ist, dass diese sechs Aminosäuresubstitutianen
angehäuft
sind; zwei davon (E→K
und L→K)
gehen der CDR1 der variablen leichten Kette voran und die verbleibenden
vier (N→D,
G→C, K→E, T→S) befinden
sich zwischen der CDR2 und CDR3 der variablen schweren Kette.
-
Integration eines Reportergens
in das Chromosom von Sacchsramyces cerevisiae
-
Das
integrierende Reparterplasmid pAB183 stammt von pJP161 ab (Barberis
et al., 1995), indem zwei Gcn4p Bindungsstellen an der Position
150 stromaufwärts
von der TATA Box des GAL1 Promoters kloniert wurden. Die Gcn4p Bindungsstellen
wurden durch anlagern von zwei komplementären Oligonukleotiden, welche
eine 5' SphI und
3' SalI kompatible Überhangssequenz
aufweisen, gebildet. Die Oligonukleotide sind wie folgt: 5'-CCTATGACTCATCCAGTTATGACTCATCG-3' (Seq. Id. Nr. 6);
5'-TCGACGATGAGTCATAACTGG RTGAGTCATAGGCATG-3' (Seq. Id. Nr. 7).
Dieses Reporterplasmid wurde an der ApaI Stelle linearisiert und
in den genomischen Hefelokus ura3 des Stammes JPY5 (Barberis et
al., 1995) integriert was zu YAdM2xGCN4-150 führte. Stamm YAdM2xGCN4-150
wurde am 11. Feburar 2000 bei der Deutschen Sammlung für Mikroorganismen
und Zellkulturen GmbH DSZM, Braunschweig Deutschland, unter der
Nummer DSM13332 hinterlegt. Vier unabhängige Hefetransformanden wurden
in einen funktionalen Versuch getestet und alle zeigen die gleiche
GCN4 abhängige
Reportergenaktivität.
Einer der Klone (YAdM2xGCN4-150) wurde für alle folgenden Experimente
ausgewählt
und wird als Wildtyp bezeichnet.
-
Der
Reporterstamm, der für
die Two Hybrid Versuche verwendet wurde, weist ein integriertes
Reporterkonstrukt auf, welches einen bidirektionellen Promoter mit
sechs LexA Bindungsstellen, die die LacZ und HIS3 Expression antreiben,
auf.
-
Serielle Verdünnung und
tröpfcheweises
auftragen von Hefezellen
-
Hefezellen
wurden mittels der Lithiumazetat Methode gemäss Standardprotokollen transformiert. Transformanden
wurden über
Nacht bei 30°C
in Drop-out Medium (-Trp/-Leu) wachsen gelassen. Die gesättigten
Kulturen wurden in Drop-out Medium auf eine OD600 =
0.7 verdünnt.
und wieder für
mindestens eine Verdoppelungszeit inkubiert. Ausgehend von einer
ungefähren
Konzentration von 106 Zellen/ml wurde jede Kultur seriell in Wasser
(Verdünnungsfaktor
5) verdünnt
und 10μl
jeder Verdünnung
wurde tröpfchenweise
auf Drop-out Platten (-Trp/-Leu/-His), die 0 mM, 20 mM, 40 mM, 60
mM, 80 mM oder 100 mM 3-Aminotriazol enthalten, aufgetragen. Sechs
verschiedene Verdünnungen
jedes Transformanden wurde tröpfchenweise
auf Drop-out Platten aufgetragen. Die Platten wurden bei 30°C inkubiert
und nach 48 h, 72 h und 100 h abgelesn.
-
In vivo Analyse der scFv
Fragmente: Expression der scFv Fragmente in Hefe und der β-Galaktosidase
Reparterversuch
-
Der β-Galaktosidase
Versuch in Lösung
wurde unter Verwendung von permeabilisierten Zellen wie beschrieben
durchgeführt
(Kaiser et al., 1994, Escher und Schaffner 2997). Die Aktivität wurde
auf die Anzahl der Zellen, die untersucht wurden, normiert.
-
Western Blot Analyse der
anti-GCN4 scFv Fragments
-
Die
Löslichkeit
der verschiedenen anti-GCN4 scFv Fragmente wurde mittels Western
Blot analysiert. Fünf
ml Kulturen wurden bei 30°C
auf eine optische Dichte von ungefähr 2–3 wachsen gelassen. Zellen
wurden auf gleiche Zelldichte normiert, pelletiert und Gesamtzellprotein
wurde mit Y-PERTM Hefeproteinextraktions
Reagens von Pierce, bei welchem es sich um eine schonende Detergenzformulierung
handelt, die eine sanfte Isolation von löslichen Proteinen erleichtert,
extrahiert. Lösliche
und unlösliche
Fraktionen wurden mittels Zentrifugation getrennt (13000 rpm, 10
Min, 4°C).
Proben des löslichen
und unlöslichen
ungereinigten Zellextrakts wurde einer SDS-PAGE unterworfen und gemäss Standardverfahren
auf PVDF Membranen übertragen.
ScFv Fragmente mit einem His5 Schwanz wurden
mit einer anti-His5 scFv AP Fusion wie beschrieben
(Lindner et al., 1997) und mit dem Chemoluminiszenz Phosphatase
Substrat CSPD von Boehringer Mannheim nachgewiesen. Um vernünftige Intensitäten auf
dem Western Blot zu erhalten, mussten in der löslichen Fraktion ungefähr 5 Mal
höhere
Prateinkonzentrationen verwendet werden verglichen mit der unlöslichen
Fraktion und die Blots wurden für
verschiedene Zeitspannen exponiert. Daher ist ein direkter Vergleich
nur zwischen allen löslichen bzw.
allen unlöslichen
Proben aussagekräfig.
-
Während in
der vorliegenden Anmeldung bevorzugte Ausführungen der Erfindung beschrieben
sind, ist klar darauf hinzuweisen, dass die Erfindung nicht auf
diese beschränkt
ist und auch in anderer Weise innerhalb des Umfangs der folgenden
Ansprüche
ausgeführt
werden kann.
-
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