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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine pharmazeutische Formulierung
von Lamivudin, die nützlich
in der Krankheitsbehandlung bei Säugetieren einschließlich Menschen
ist. Die Erfindung betrifft ebenfalls die Herstellung einer solchen
Formulierung.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine pharmazeutische Formulierung
von Lamivudin, die nützlich
zur Behandlung viraler Infektionen ist, insbesondere von Hepatitis
B-Virus-Infektion (HBV) und humanem Immundefizienzvirus (HIV). Lamivudin
hat die chemische Bezeichnung (2R,cis)-4-Amino-1-(2-hydroxymethyl-1,3-oxathiolan-5-yl)-pyrimidin-2-on.
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Hepatitis
B ist eine Viruserkrankung, die oral oder parenteral durch kontaminiertes
Material, wie Blut oder Blutprodukte, kontaminierte Nadeln, sexuell
und vertikal von infizierten oder Trägermüttern auf ihre Nachkommen übertragen
wird. In denjenigen Gebieten der Welt, in denen die Krankheit verbreitet
ist, führt
die vertikale Übertragung
in einem frühen
Alter zu einem hohen Anteil infizierter Individuen, die chronische
Träger
von Hepatitis B werden. Geschätzte
350 Millionen Menschen weltweit sind chronisch mit Hepatitis B infiziert,
und so viele wie 150 Millionen mögen
an Lebererkrankung in Abwesenheit einer Behandlung sterben.
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Derzeit
ist der einzige anerkannte Ansatz zur Behandlung von Hepatitis B-Infektionen
die wiederholte Injektion von Interferon, was mit unangenehmen Nebenwirkungen
verbunden sein kann, und dies erzeugt eine langandauernde Reaktion
in nur einem Drittel oder weniger der behandelten Personen. Interferon
ist ein zur Steigerung der Krankheitsbekämpfungsfähigkeit des Immunsystems entwickelter
Immunmodulator.
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Mehrfache
klinische Versuche haben gezeigt, daß Lamivudin eine ausgezeichnete
Wirksamkeit und ein ausgezeichnetes Sicherheitsprofil über unterschiedliche
Patientengruppen aus Asien, Europa und Nordamerika hat. Außerdem wird
eine Serokonversion von bis zu 65% der Patienten bei mehr als zweimal
der Obergrenze des normalen Spiegels eines als ALT bezeichneten
Leberenzyms nach drei Jahren Behandlung mit Lamivudin erreicht.
Lamivudin wird zur Zeit in vielen Ländern, einschließlich Vereinigte
Staaten von Amerika und Europa, für diese Indikation unter der
Marke ZEFIXTM verkauft.
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Eine
Art von Retrovirus, das humane Immundefizienzvirus (HIV), wurde
reproduzierbar aus Patienten mit AIDS (erworbenes Immundefizienzsyndrom)
oder mit den Symptomen, die häufig
AIDS vorangehen, isoliert. AIDS ist eine immunsuppressive oder immundestruktive
Krankheit, die den Patienten für
tödliche
opportunistische Infektionen anfällig
macht. Charakteristisch ist AIDS mit einer fortschreitenden Verarmung
von T-Zellen verbunden, speziell der Helfer-Induktor-Untergruppe,
die den CD4-Oberflächenmarker
trägt.
HIV ist cytopathisch und scheint bevorzugt T-Zellen zu infizieren
und zu zerstören,
die den CD4-Marker tragen, und es ist jetzt allgemein anerkannt,
daß HIV
die Krankheitsursache für
AIDS ist. Klinische Zustände,
wie der "AIDS-related
complex" (ARC),
fortschreitende allgemeine Lymphadenopathie (PGL), Karposi-Sarkom, Thrombocytopenia
purpura, AIDS-bezogene neurologische Zustände, wie der AIDS-Demenz-Komplex,
multiple Sklerose oder tropische Paraparese, und ebenfalls anti-HIV-Antikörper-positive
und HIV-positive
Zustände,
einschließlich
solcher Zustände
in asymptomatischen Patienten, sind ebenfalls Zustände, die
durch geeignete antivirale Therapie behandelt werden können. Lamivudin
hat antivirale Aktivität
gegen HIV gezeigt und wird derzeit in vielen Ländern, einschließlich Vereinigte
Staaten von Amerika und Europa, für diese Indikation unter der
Marke EPIVIR® verkauft.
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Lamivudin
kann in Kombination mit einem zweiten antiviralen Mittel verwendet
werden, z.B. mit bekannten Inhibitoren für die HIV- oder HBV-Replikation. Solche
Inhibitoren schließen
z.B. diejenigen ein, die die HIV-reverse
Transkriptase HIV-Protease und TAT inhibieren. Solche Inhibitoren
schließen
z.B. Zidovudin (AZT), Zalcitabin (ddC), Didanosin (ddI), Stavudin
(D4T), Delavirdin, Nevirapin, (1S,4R)-cis-4-[2-Amino-6-(cyclopropylamino)-9H-purin-9-yl]-2-cyclopenten-1-methanol
(Abacavir, 1592U89), 3S-[3R*(1R*,2S*)]-[3-[[(4-Aminophenyl)sulfonyl](2-methylpropyl)-amino]-2-hydroxy-1-phenylmethyl)propyl]carbaminsäure-tetrahydro-3-furanylester
(141W94, Amprenavir), Efavirenz, Tenofovir-Disoproxil (PMPA), (–)-beta-D-2,6-Diaminopurindioxolan
(DAPD) und Adefovir-Dipivoxil (Bis-Pom PEMA) ein.
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Bevorzugt
wird Lamivudin in Kombination mit Zidovudin oder Abacavir verwendet,
am meisten bevorzugt mit Zidovudin.
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Für die Behandlung
von HBV kann Lamivudin in Kombination mit Adefovir-Dipivoxil verwendet
werden.
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Lamivudin,
Verfahren zu seiner Herstellung und Dosierungen werden u.a. in WO
91/17159 und WO 95/28174 offenbart. Lamivudin, sowohl in Tablettenform
als auch als orale Lösung,
wurde in einer Anzahl von Ländern zur
Vermarktung zugelassen. WO 91/17159 offenbart generisch Formulierungen
zur oralen Verabreichung, einschließlich Granalien, jedoch werden
darin keine Formulierungen für
orale Granalien spezifisch offenbart.
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Wir
haben jetzt gefunden, daß Lamivudin
als orale Granalien formuliert werden kann, die zur Rekonstituierung
in der Apotheke geeignet sind und die dann auf das Körpergewicht
für Patienten
Dosis-titriert werden können,
z.B. für
Kinder.
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Orale
Granalien sind in bestimmten Ländern
bevorzugt, da sie mit Tabletten verbundene Vorteile haben, d.h.
sie sind leicht und stabil über
lange Zeiträume
zu lagern, aber orale Granalien stellen einen Vorteil gegenüber Tabletten
dar, da die Dosis in Abhängigkeit
vom Körpergewicht
des Patienten beeinflußt
werden kann. Sie werden ebenfalls leichter für diejenigen Patienten verabreicht,
die Schwierigkeiten beim Schlucken von Tabletten haben. Orale Granalien
können
entweder durch einfaches Schlucken der Granalien oder Auflösen in einer
wäßrigen Lösung verabreicht
werden, die dann an den Patienten verabreicht wird, z.B. sind Granalien
besonders zweckmäßig zur
oralen Verabreichung an Kinder.
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Wir
haben jetzt gefunden, daß die
erfindungsgemäßen Formulierungen
besonders geeignet zur Formulierung oraler Granalien sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine pharmazeutische Formulierung bereit,
die folgendes umfaßt:
- (a) 1 bis 50 Gew.-% Lamivudin oder eines pharmazeutisch
akzeptablen Derivats davon;
- (b) 20 bis 70 Gew.-% eines Füllstoffs;
- (c) 20 bis 50 Gew.-% einer Komponente, die sowohl ein Füllstoff
als auch ein Bindemittel ist;
- (d) 1 bis 20 Gew.-% eines Bindemittels; und
- (e) 1 bis 10 Gew.-% eines Schmiermittels.
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Formulierungen
der vorliegenden Erfindung haben die folgenden Eigenschaften:
- (i) wenigstens 90 Gew.-% der Granalien haben
ein Teilchengröße von 75
bis 850 μm,
- (ii) 80% der Granalien lösen
sich innerhalb von 15 Minuten auf, gemäß dem Auflösungstest des japanischen Arzneibuches,
13. Auflage, 1996.
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Bevorzugt
haben keine Granalien eine Teilchengröße von mehr als 850 μm.
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Bevorzugt
umfaßt
die pharmazeutische Formulierung:
- (a') 1 bis 50 Gew.-%
Lamivudin oder eines pharmazeutisch akzeptablen Derivats davon;
- (b-1') 20 bis
50 Gew.-% Lactose;
- (b-2') 1 bis
20 Gew.-% kristalline Cellulose;
- (c') 20 bis
50 Gew.-% Stärke;
- (d') 1 bis 20
Gew.-% Hydroxypropylcellulose; und
- (e') 1 bis 10
Gew.-% Talkum.
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Ein
Aspekt der Erfindung ist die Verwendung einer erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Formulierung in der Herstellung eines Medikaments zur Verwendung
in der Behandlung eines Säugetiers,
einschließlich
Menschen, das an viralen Infektionen leidet. Ein weiterer Aspekt
ist die Verwendung von Lamivudin zur Herstellung einer erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Formulierung zur Behandlung von viralen Infektionen.
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Lamivudin
wird auf Teilchen aus Lactose bereitgestellt, die als Füllstoff
wirken. Lactose ist ein günstiger
Stoff. Stärke
hat eine kombinierte Funktion. Sie wirkt als Füllstoff (Verdünnungsmittel)
und als Bindemittel, und sie wirkt außerdem auch als Sprengmittel,
wenn die Granalien aufgelöst
werden. Kristalline Cellulose wirkt als Füllstoff und verbessert die
Granulierung, Fließfähigkeit
der Formulierung und verhindert die Teilchenadhäsion. Hydroxypropylcellulose
wirkt als Bindemittel. Das Talkum wirkt zur Verbesserung der Fließfähigkeit
der Formulierung und verhindert die Adhäsion der Granalien.
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Wie
hier verwendet schließt
ein "pharmazeutisch
akzeptables Derivat" jedes
pharmazeutisch akzeptable Salz, jeden pharmazeutisch akzeptablen
Ester oder jedes pharmazeutisch akzeptable Salz eines solchen Esters
von Lamivudin ein, das (der) bei Verabreichung an den Empfänger Lamivudin
oder einen antiviral wirksamen Metaboliten oder Rest davon (direkt
oder indirekt) bereitstellen kann.
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Pharmazeutisch
akzeptable Salze von Lamivudin schließen diejenigen ein, die aus
pharmazeutisch akzeptablen Basen, anorganischen und organischen
Säuren
stammen. Beispiele für
geeignete Säuren
schließen
Chlorwasserstoffsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Salpetersäure,
Perchlorsäure,
Fumarsäure,
Maleinsäure,
Phosphorsäure,
Glykolsäure,
Milchsäure,
Salicylsäure,
Bernsteinsäure,
Toluol-p-sulfonsäure, Weinsäure, Essigsäure, Zitronensäure, Methansulfonsäure, Ameisensäure, Benzoesäure, Malonsäure, Naphthalin-2-sulfonsäure und
Benzolsulfonsäure
ein. Andere Säuren
wie Oxalsäure,
obwohl sie selbst nicht pharmazeutisch akzeptabel sind, können nützlich in
der Herstellung von Salzen sein, die nützlich als Zwischenstufen im
Erhalt von Lamivudin und dessen pharmazeutisch akzeptablen Säureadditionssalzen
sein können.
Salze, die aus geeigneten Basen stammen, schließen Alkalimetallsalze (z.B.
Natrium), Erdalkalimetallsalze (z.B. Magnesium), Ammoniumsalze und
NR4 +-Salze (worin
R C1-4-Alkyl ist) ein.
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Um
den im japanischen Arzneibuch definierten Standard für feine
Granalien zu erfüllen,
besitzen wenigstens 90 Gew.-% der Granalien eine Teilchengröße von 75
bis 850 μm,
z.B. 92 bis 95 Gew.-% der Granalien. Bevorzugt besitzen bis zu 98
Gew.-% der Granalien der Erfindung eine Teilchengröße von 75
bis 850 μm.
Bevorzugt besitzen nicht mehr als 5 Gew.-% der Granalien eine Teilchengröße von mehr
als 500 μm,
z.B. nicht mehr als 3 Gew.-%. Wünschenswert
besitzen weniger als 0,5% der Granalien eine Teilchengröße von mehr als
500 μm.
Die Teilchengröße wird
durch den Teilchengrößenverteilungstest
für Pulver,
japanisches Arzneibuch, 13. Auflage 1996, bestimmt.
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Typischerweise
können
wenigstens 80% Lamivudin oder pharmazeutisch akzeptables Derivat
davon in der Formulierung innerhalb von 15 Minuten gemäß dem Auflösungstest,
Verfahren 2 (Paddelverfahren) aufgelöst werden. Die aufgelöste Lamivudinmenge
kann durch eine geeignete physikochemische Technik bestimmt werden,
z.B. durch Ultraviolett-(UV)-Analyse oder durch Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie
(Nisso HPLC).
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Die
Formulierung der Erfindung kann allgemein staubfrei sein. Sie ist
bevorzugt weiß,
obwohl sie weiß bis
cremefarben sein kann. Die Formulierung ist freifließend, wie
es mit dem Auge bestimmt werden kann. Typischerweise beträgt die Schüttdichte
0,4 bis 0,7 g/cm3, z.B. 0,4 bis 0,6 g/cm3, bevorzugt 0,5 g/cm3.
Restfeuchtigkeitswerte sind allgemein weniger als 10 Gew.-%, z.B.
weniger als 5 Gew.-%.
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Bevorzugte
Formulierungen enthalten 5 bis 15 Gew.-% Lamivudin oder pharmazeutisch
akzeptables Derivat. Eine besonders bevorzugte Formulierung enthält 10 Gew.-%
Lamivudin oder pharmazeutisch akzeptables Derivat. Die Menge von
Lactose und Stärke
in den Formulierungen sind größer als
die kleinere Menge von Lamivudin oder pharmazeutisch akzeptablem
Derivat, das vorhanden ist. Geeignete Mengen von Lactose und Stärke können jeweils
32 bis 42 Gew.-%, bevorzugt 37 Gew.-% der Formulierung sein.
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Die
Pulver der Erfindung können
1 bis 10 Gew.-% kristalline Cellulose enthalten. Pulver, die 5 Gew.-% kristalline
Cellulose enthalten, sind bevorzugt.
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Bevorzugt
beträgt
die Menge der vorhandenen Hydroxypropylcellulose 3 bis 13 Gew.-%
der Formulierung. Pulver, die 8 Gew.-% Hydroxypropylcellulose enthalten,
sind bevorzugt.
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Bevorzugt
beträgt
die Menge von vorhandenem Talkum 1 bis 5 Gew.-% der Formulierung,
wie z.B. 3 Gew.-%.
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Noch
mehr bevorzugt umfaßt
die Formulierung:
- (a") 5 bis 15 Gew.-% Lamivudin oder eines
pharmazeutisch akzeptablen Derivats;
- (b-1") 32 bis
42 Gew.-% Lactose;
- (b-2") 1 bis
10 Gew.-% kristalline Cellulose;
- (c") 32 bis
42 Gew.-% Stärke;
- (d") 3 bis 13
Gew.-% Hydroxypropylcellulose; und
- (e") 1 bis 5
Gew.-% Talkum.
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Eine
besonders bevorzugte Formulierung umfaßt 10 Gew.-% Lamivudin, 37
Gew.-% von jeweils Lactose und Stärke, 5% kristalline Cellulose,
8 Gew.-% Hydroxypropylcellulose und 3 Gew.-% Talkum.
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Zusätzlich wird
eine pharmazeutische Formulierung bereitgestellt, die folgendes
umfaßt:
- (a) 1 bis 50 Gew.-% Lamivudin oder eines pharmazeutisch
akzeptablen Derivats davon und eines zweiten antiviralen Mittels;
- (b) 20 bis 70 Gew.-% eines Füllstoffs;
- (c) 20 bis 50 Gew.-% einer Komponente, die sowohl ein Füllstoff
als auch ein Bindemittel ist;
- (d) 1 bis 20 Gew.-% eines Bindemittels; und
- (e) 1 bis 10 Gew.-% eines Schmiermittels.
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Die
Formulierung der Erfindung wird durch ein Verfahren bereitgestellt,
das wenigstens zwei Schritte umfaßt:
- (i)
wäßrige Granulierung
der Komponente (a) bis (d) der Formulierung; und:
- (ii) Vermischen der durch Schritt (i) gebildeten Granalien mit
Komponente (e) der Formulierung.
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Die
wäßrig Granulierung
ist eine auf diesem Gebiet bekannte Technik, z.B. aus Remmington
Pharmaceuticals 17. Auflage, Seite 1610.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung sind Granalien, die folgendes umfassen:
- (a) 1 bis 50 Gew.-% Lamivudin oder eines pharmazeutisch
akzeptablen Derivats davon;
- (b) 20 bis 70 Gew.-% eines Füllstoffs;
- (c) 20 bis 50 Gew.-% einer Komponente, die sowohl ein Füllstoff
als auch ein Bindemittel ist; und
- (d) 1 bis 20 Gew.-% eines Bindemittels.
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Die
Granalien können
durch das Verfahren der wäßrigen Granulierung
der Komponenten (a) bis (d) der Formulierung hergestellt werden.
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Bevorzugt
umfassen die Granalien:
- (a') 1 bis 50 Gew.-% Lamivudin oder eines
pharmazeutisch akzeptablen Derivats davon;
- (b-1') 20 bis
50 Gew.-% Lactose;
- (b-2') 1 bis
20 Gew.-% kristalline Cellulose;
- (c') 20 bis
50 Gew.-% Stärke;
und
- (d') 1 bis 20
Gew.-% Hydroxypropylcellulose.
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Noch
mehr bevorzugt umfassen die Granalien:
- (a") 5 bis 15 Gew.-%
Lamivudin oder eines pharmazeutisch akzeptablen Derivats;
- (b-1") 32 bis
42 Gew.-% Lactose;
- (b-2") 1 bis
10 Gew.-% kristalline Cellulose;
- (c") 32 bis
42 Gew.-% Stärke;
und
- (d") 3 bis 13
Gew.-% Hydroxypropylcellulose.
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Besonders
bevorzugt umfassen die Granalien 10,3 Gew.-% Lamivudin, 38,1 Gew.-%
von jeweils Lactose und Stärke,
5,2 Gew.-% kristalline Cellulose, 8,3 Gew.-% Hydroxypropylcellulose,
bezogen auf das Gewicht der Granalien.
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Zusätzlich werden
Granalien bereitgestellt, die folgendes umfassen:
- (a)
1 bis 50 Gew.-% Lamivudin oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Derivats davon und eines zweiten antiviralen Mittels;
- (b) 20 bis 70 Gew.-% eines Füllstoffs;
- (c) 20 bis 50 Gew.-% einer Komponente, die sowohl ein Füllstoff
als auch ein Bindemittel ist; und
- (d) 1 bis 20 Gew.-% eines Bindemittels.
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Eine
Formulierung der Erfindung kann durch ein Verfahren hergestellt
werden, das das Granulieren des Lamivudins oder eines pharmazeutisch
akzeptablen Derivats, von Lactose, Stärke, kristalliner Cellulose und
Hydroxypropylcellulose in Gegenwart von Wasser umfaßt. Lamivudin,
Lactose, Stärke,
kristalline Cellulose, Hydroxypropylcellulose können jeweils als Pulver mit
Teilchengrößen, z.B.
durchschnittliche Teilchengrößen, von
unter 850 μm
und tatsächlich
unter 200 μm
bereitgestellt werden. Diese fünf
Komponenten können mit
einem rotierenden Fließbettgranulator
vermischt werden, während Wasser
in den Granulator gesprüht
wird. Die resultierende Mischung wird getrocknet. Die getrockneten
Granalien werden aus dem Granulator entfernt und gesiebt. Etwaige
auf dem Sieb zurückbleibende
Granalien werden dann gemahlen.
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Die
resultierenden Granalien werden mit Talkum durch einen V-förmigen Mischer
vermischt.
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Lamivudin
oder das pharmazeutisch akzeptable Derivat, das als Ausgangsmaterial
eingesetzt wird, hat typischerweise eine Teilchengröße von 200 μm oder weniger.
Die Ausgangslactose hat allgemein eine Teilchengröße von weniger
als 250 μm,
speziell 150 μm
oder weniger, wie z.B. 50 bis 150 μm. Lactose kann Pharmatose 200M
sein.
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Stärke kann
Reis-, Weizen-, Kartoffel- oder Maisstärke sein. Maisstärke ("corn starch") wird alternativ als "maize starch" bezeichnet und ist
bevorzugt. Ein Pulver aus Stärke
mit einer Teilchengröße von 30
bis 150 μm
wird typischerweise als Ausgangsmaterial verwendet. Bevorzugt ist
Stärke
eine partiell vorgequollene Stärke
wie Stärke
1500G (Colorcon).
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Kristalline
Cellulose ist typischerweise ein Pulver mit z.B. einer durchschnittlichen
Teilchengröße von 40
bis 100 μm,
wie z.B. 50 bis 90 μm.
Eine geeignete kristalline Cellulose ist Avicel PH 102 mit einer
durchschnittlichen Teilchengröße von 80 μm. Kristalline
Cellulose wird alternativ als mikrokristalline Cellulose bezeichnet.
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Hydroxypropylcellulose
wird ein Pulver mit z.B. einer durchschnittlichen Teilchengröße von weniger
als 710 μm
sein, wobei bevorzugt wenigstens 95% des Pulvers eine Teilchengröße von weniger
als 500 μm
hat. Eine geeignete Hydroxypropylcellulose ist HPC-L (Nippon Soda).
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Talkum
ist ein gereinigtes, hydratisiertes Magnesiumsilicat, das ungefähr der Formel
Mg6(Si2O5)4(OH)4 entspricht.
Ein geeignetes Talkum ist CROWN TALC KYOKU PP (Matsumura Sangyo).
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Die
durch die wäßrige Granulierung
und das anschließende
Vermischen mit Talkum hergestellte Formulierung wird dann in einen
Behälter
eingeführt,
der dann verschlossen wird. Der Behälter kann versiegelt werden.
Es kann ein Einzeldosis oder Mehrfachdosisbehälter sein. Der Behälter kann
ein Glas, ein Beutel oder ein Sachet sein. Sachets, speziell Foliensachets,
sind besonders geeignet.
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Das
folgende Beispiel erläutert
die Erfindung. Beispiel 1 500 g der Formulierung wurden durch wäßrige Granulierung
hergestellt. Formel
I
Lamivudin | 10
Gew.-% |
Lactose
(Pharmatose 200m) | 37
Gew.-% |
Teilweise
vorgequollene Stärke
(Stärke
1500G) | 37
Gew.-% |
Mikrokristalline
Cellulose (Avicel PH-102) | 5
Gew.-% |
Hydroxypropylcellulose
(HPC-L) | 8
Gew.-% |
Talkum
(Crown Talkum) | 3
Gew.-% |
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1.
Lamivudin, Lactose, teilweise vorgequollene Stärke, mikrokristalline Cellulose
und Hydroxypropylcellulose wurden mit einem rotierenden Fluidgranulator
vermischt, während
Wasser in den Granulator gesprüht
wurde.
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2.
Die resultierende Mischung wurde bei einer Temperatur von 75°C für 30 Minuten
getrocknet.
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3.
Die getrockneten Granalien wurden dann aus dem Granulator entfernt
und durch ein 500 μm-Sieb gesiebt,
um die zu große
Komponente der Granalien zu entfernen. Die zu großen Komponenten
wurden dann gemahlen und zu den verbleibenden Granalien gegeben.
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4.
Die resultierende Granalienmischung wurde für 30 Minuten mit Talkum in
einem V-förmigen
Mischer vermischt, um feine Granalien zu erzeugen.
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Die
Eigenschaften der erhaltenen feinan Granalien sind wie folgt:
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In
der Beschreibung und in den folgenden Ansprüchen werden, wenn der Zusammenhang
nichts anderes erfordert, das Wort "umfassen" und Variationen wie "umfaßt" und "umfassend" so verstanden, daß sie den
Einschluß einer
angegebenen Zahl oder eines angegebenen Schrittes oder einer angegebenen
Gruppe von Zahlen implizieren, aber nicht den Ausschluß jeder
anderen Zahl oder jedes anderen Schrittes oder jeder anderen Gruppe
von Zahlen oder Schritten.