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Die Erfindung betrifft ein flammhemmendes
Gemisch, umfassend:
- a) eine Polymerzusammensetzung
- b) eine Phosphor enthaltende Verbindung
- c) ein Triazin-Flammhemmungsmittel,
wobei das Gewichtsverhältnis von
a, b und c zwischen 94:1:5 und 35:30:35 liegt.
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Ein solches Gemisch ist aus WO 99/02606
bekannt, in dem die Melaminkondensationsprodukte Melam oder Melem
als Flammhemmungsmittel in Polyamid- oder Polyester-Zusammensetzungen
verwendet werden.
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Der Nachteil des Anwendens von Melam
oder Melem als Flammhemmungsmittel besteht darin, dass seine flammhemmende
Wirkung für
eine Vielzahl von Anwendungen unzureichend ist.
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Das Ziel der Erfindung besteht nun
darin, ein flammhemmendes Gemisch bereitzustellen, dessen flammhemmende
Eigenschaften besser als jene eines Gemisches sind, das Melam oder
Melem als ein Flammhemmungsmittel enthält.
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Dieses Ziel wird durch Bereitstellen
eines flammhemmenden Gemisches erreicht, worin das Triazin-Flammhemmungsmittel
mindestens umfasst:
- c1) 1–95 Gewichtsprozent Melem,
- c2) 0,01–25
Gewichtsprozent Melam,
- c3) 0,01–20
Gewichtsprozent Melamin,
- c4) 0,1–95
Gewichtsprozent höhere
Kondensationsprodukte von Melamin und/oder Melem,
wobei
die Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtheit von c1) bis zu und
einschließlich
c4), und zusammen sich auf 100% be laufen und die Konzentration an
flüchtigen
Komponenten in dem Flammhemmungsmittel maximal 5 Gewichtsprozent
ist.
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Das erfindungsgemäße Gemisch zeigt eine wesentlich
kürzere
Brennzeit in dem vertikalen UL 94-Verbrennungstest als das bekannte
Gemisch.
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Das erfindungsgemäße flammhemmende Gemisch umfasst:
- a) eine Polymerzusammensetzung
- b) eine Phosphor enthaltende Verbindung
- c) ein Triazin-Flammhemmungsmittel,
wobei das Gewichtsverhältnis von
a, b und c zwischen 94:1:5 und 35:30:35 liegt, und das Triazin-Flammhemmungsmittel,
das mindestens umfasst: - c1) 1–95 Gewichtsprozent
Melem
- c2) 0,01–25
Gewichtsprozent Melam,
- c3) 0,01–20
Gewichtsprozent Melamin,
- c4) 0,1–95
Gewichtsprozent höhere
Kondensationsprodukte von Melamin und/oder Melem, wobei die Gewichtsprozent,
bezogen auf die Gesamtheit von c1) bis zu und einschließlich c4),
und zusammen sich auf 100% belaufen und die Konzentration an flüchtigen
Komponenten in dem Flammhemmungsmittel maximal 5 Gewichtsprozent
ist.
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Die Polymerzusammensetzung enthält mindestens
ein Polymer und kann zusätzlich
zu dem Polymer auch Verstärkungsmittel
und/oder Füllstoffe
und/oder Verbindungen mit einer synergistischen Wirkung bezüglich der
flammhemmenden Zusammensetzung und/oder anderer flammhemmender Komponenten
als jene der Erfindung und auch der anwendbaren Additive, beispielsweise
thermische und UV-Stabilisatoren, Formfreisetzungsmittel, Rieselhilfsmittel,
Weichmacher, Gleitmittel, dispergierende Mittel, Färbemittel
und/oder Pigmente, in Mengen, die üblicherweise für diese
Additive verwendet werden, vorausgesetzt, dass die Eigenschaften nicht
negativ beeinflusst werden, umfassen.
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Polymere, die zur Verwendung in dem
erfindungsgemäßen flammhemmenden
Gemisch geeignet sind, sind Polymere, die wär meresistente Flammhemmungsmittel
erfordern, wie Polyamide, Polyamide, Polyester, Polycarbonate, Polymere,
die Styrol enthalten, Epoxidharze, ungesättigte Polyesterharze, Polyurethane und
Gemische und Blends von diesen Materialien. Beispiele für Polyamide
sind Polyamide und Copolyamide, die von Diaminen und Dicarbonsäuren und/oder
von Aminocarbonsäuren
oder den entsprechenden Lactamen abgeleitet sind, wie Polyamid 4,
Polyamid 6, Polyamid 6/6, 6/10, 6/9, 6/12, 4/6, 66/6, 6/66, Polyamid
11, Polyamid 12, insbesondere aromatische (Co)polyamide, beispielsweise
Polyamide, die auf einem aromatischen Diamin und Adipinsäure basieren;
Polyamide, hergestellt aus einem Alkylendiamin und Iso- und/oder
Terephthalsäure
und Copolyamide davon, Copolyetheramide, Copolyesteramid und so
weiter. Beispiele für
Polyester sind Polyester, die von Dicarbonsäuren und Dialkoholen und/oder
von Hydroxycarbonsäuren
oder den entsprechenden Lactonen abgeleitet sind, wie Polyethylenterephthalat,
Polybutylenterephthalat, Poly-1,4-dimethylolcyc1ohexanterephthalat,
Polyhydroxybenzoate, Polycaprolacton und Copolyester davon, Copolyether
und so weiter. Beispiele für
Polymere, die Styrol enthalten, sind Polystyrol, Acrylnitril-Styrol-Copolymer,
Acrylnitril-Styrol-Butadien-Copolymere
und Gemische davon.
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Als das Polymer enthält das flammhemmende
Gemisch vorzugsweise Polyester, wie Polyethylenterephthalat und/oder
Polybutylenterephthalat, wobei Polybutylenterephthalat besonders
bevorzugt ist, oder Polyamide, wobei Polyamid 6, Polyamid 6,6, Polyamid
4,6 oder Gemische der vorstehend erwähnten Polyamide besonders bevorzugt
sind.
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Wenn verstärkende Mittel und/oder Füllstoffe
in der Polymerzusammensetzung verwendet werden, kann ihre Konzentration
innerhalb eines breiten Bereichs variieren und diese Konzentration
wird teilweise durch den Anteil der erwünschten mechanischen Eigenschaften
bestimmt. Im Allgemeinen wird die Konzentration an verstärkenden
Mitteln nicht mehr als 50 Gewichtsprozent der Gesamtheit des erfindungsgemäßen flammhem menden
Gemisches ausmachen. Vorzugsweise wird das verstärkte flammhemmende Gemisch
5 bis 50 Gewichtsprozent Verstärkungsmittel,
bevorzugter 15 bis 45 Gewichtsprozent, enthalten. Beispiele für Verstärkungsmittel
sind Glimmer, Ton, Talkum, Glasfaser, Aramidfasern und Kohlenstofffasern.
Verschiedene Verstärkungsmittel
können
kombiniert werden. Glasfasern sind jedoch bevorzugt.
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Die flammhemmenden Eigenschaften
des erfindungsgemäßen flammhemmenden
Gemisches können
durch das Vorliegen einer Verbindung mit einer synergistischen Wirkung
bezüglich
der flammhemmenden Zusammensetzung verstärkt werden, wie eine kohlebildende
Verbindung, gegebenenfalls kombiniert mit einem Katalysator, der
die Bildung von Kohle in der Polymerzusammensetzung fördert. Im
Allgemeinen kann die Konzentration des Triazin-Flammhemmungsmittels
folglich niedriger sein.
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Im Prinzip sind alle die bekannten
Substanzen, die die flammhemmenden Eigenschaften der flammhemmenden
Polymerzusammensetzungen mit Hilfe von Kohlebildung, die durch Feuer
verursacht wird, verstärken
können,
zur Verwendung in der kohlebildenden Verbindung geeignet. Beispiele
dafür sind
Phenolharze, Epoxidharze, Polyurethane, Novolakharze, Melaminharze,
Alkydharze, Allylharze, ungesättigte
Polyesterharze, Siliconharze, Urethanharze, Acrylatharze, Polyphenylenether,
Polycarbonat, Polyvinylalkohol, Poly(ethylencovinyl), Stärke, Glucose
und Verbindungen, die mindestens zwei Hydroxylgruppen enthalten.
Beispiele für
Verbindungen, die mindestens zwei Hydroxylgruppen enthalten, sind
Alkohole, die mindestens zwei Hydroxylgruppen enthalten, beispielsweise
Pentaerythrit, Dipentaerythrit, Tripentaerythrit und Gemische davon.
Die Konzentration in der Gesamtheit des flammhemmenden Gemisches
der kohlebildenden Verbindung, die bezüglich des Triazin-Flammhemmungsmittels
synergistisch ist, liegt im Allgemeinen zwischen 0 und 30 Gewichtsprozent,
vorzugsweise zwischen 1 und 20 Gewichtsprozent.
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Metallsalze von Wolframsäure, einer
Komplexsäure
von Wolfram und einem Metalloid, Salze von Zinnoxid, Ammoniumsulfamat
und/oder dessen Dimer können
beispielsweise als Kohlebildung fördernder Katalysator verwendet
werden. Metallsalze von Wolframsäure
sind vorzugsweise Alkalimetallsalze von Wolframsäure und insbesondere Natriumwolframat.
Eine komplexe Oxidsäure
von Wolfram und einem Metalloid ist als ein komplexes Säureoxid
zu verstehen, das durch ein Metalloid, wie Silizium oder Phosphor
und Wolfram gebildet wird, wie Silicowolframsäure oder Phosphowolframsäure. Die
Menge an die Kohlebildung förderndem
Katalysator, der insgesamt in dem flammhemmenden Gemisch angewendet
wird, ist 0,1 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,1 bis 2,5 Gewichtsprozent.
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Die flammhemmenden Eigenschaften
des erfindungsgemäßen flammhemmenden
Gemisches können
weiter verstärkt
werden, wenn die Polymerzusammensetzung eine oder mehrere weitere
flammhemmende Komponenten umfasst. Im Prinzip sind alle die bekannten
Flammhemmungsmittel zur Verwendung als die weitere flammhemmende
Komponente geeignet. Beispiele sind Antimonoxide, wie Antimontrioxid,
in Kombination mit Halogenverbindungen; Erdalkalimetalloxide, beispielsweise
Zinkoxid, Magnesiumoxid; andere Metalloxide, beispielsweise Aluminiumoxid,
Siliziumdioxid, Eisenoxid und Manganoxid; Metallhydroxide, beispielsweise
Magnesiumhydroxid und Aluminiumhydroxid; Nanocomposite; Ton, wie
Montmorillonitton und Kaolinton, behandelter Ton, wie Ton, behandelt
mit primären
Ammoniumverbindungen oder mit quaternären Ammoniumverbindungen oder
mit Melamin oder mit Melaminkondensationsprodukten oder mit Phosphor
enthaltenden Verbindungen; Silizium enthaltende Verbindungen, wie
Silicate, Organosiliconverbindungen, aromatische Siliconverbindungen
und Silane; Metallborate, beispielsweise Zinkborat, ob oder nicht
hydratisiert; Schwefel enthaltende Verbindungen. Beispiele für Schwefel
enthaltende Verbindungen sind Zinksulfid, Ammoniumsulfat, Ammoniumsulfamat
und Melaminsulfat.
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Die Konzentration an weiteren in
der Polymerzusammensetzung verwendeten flammhemmenden Komponenten
kann innerhalb eines breiten Bereichs variieren, wird jedoch im
Allgemeinen nicht mehr als die Summe der Konzentration an Phosphor
enthaltender Verbindung und Triazin-Flammhemmungsmittel sein. Vorzugsweise
enthält
die Gesamtheit des flammhemmenden Gemisches zwischen 0 und 35 Gewichtsprozent andere
flammhemmende Komponenten, insbesondere 1 bis 30 Gewichtsprozent.
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Viele der hier erwähnten Verbindungen
können
auch die Bildung von Kohle fördern.
Andere bekannte in den flammhemmenden Zusammensetzungen vorliegende
Verbindungen, wie Polytetrafluorethylen, können auch vorliegen.
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Die Konzentration der Polymerzusammensetzung
in der Gesamtheit des flammhemmenden Gemisches variiert zwischen
35 Gewichtsprozent und 95 Gewichtsprozent.
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Die Phosphor enthaltende Verbindung
in dem erfindungsgemäßen flammhemmenden
Gemisch kann aus den Klassen von Phosphaten, Phosphonaten, Phosphinaten,
Phosphanen, Phosphinsulfiden, Phosphinoxiden und Phosphiten ausgewählt sein.
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Phosphate, die in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
sind Phosphatsalze, wie die Phosphate, Pyrophosphate und Polyphosphate
von Stickstoff enthaltenden Verbindungen, wie Ammoniak, Harnstoff,
Guanidin, Melamin, Melam, Melem, und Phosphatester, wie aromatische
Orthophosphatester, wie Tris(p-cresyl)phosphat, Resorcindiphosphat
und Tetraphenylbisphenol-A-diphosphat und aliphatische Phosphatester,
wie NH-1197® und
NH-1511®,
von Great Lakes und Fyrol-51®,
von Akzo-Nobel.
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Beispiele für geeignete Phosphonate sind
Aminomethylenphosphonate, wie Diethylenaminopenta(methylphosphonsäure) oder
Hexamethylendiamintetra(methylenphosphonsäure) und deren Salze, wie die Aluminium-,
Calcium- und Zinksalze. Andere Beispiele für geeignete Phosphonate sind
Phosphonatester, wie XMP1000® von Solutia und die Ester
von Trimethylolpropan und Methylphosphonsäure, wie 5-Ethyl-2-methyl-1,3,2-dioxaphospho rinan-5-yl-P-oxid)methylmethylester
von Methylphosphonsäure,
Bis[(5-ethyl-2-methyl-1,3,2-dioxaphosphorinan-5-yl-P,P'-dioxid)methyl]ester
von Methylphosphonsäure,
Antiblaze® 1045
LV von Albright & Wilson
und Hostaflam® OP910
von Clariant und polymere Pentaerythritylphosphonate, wie Poly[3(-9)alkylen-2,4,8,10-tetraoxa-3,9-diphosphaspiro[5,5]undecan-3,9-dioxid].
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Beispiele für geeignete Phosphinate sind
Phosphinatester und alicyc1ische Phosphinsäuren, wie 1-Hydroxyphospholan-1-oxid,
Alkyl-, Aryl- und Alkylarylphosphinate und deren Salze, beispielsweise
die Calcium-, Aluminium- oder Zinksalze.
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Beispiele für geeignete Phosphinoxide sind
Triphenylphosphinoxid, Isobutylbis(hydroxypropyl)phosphinoxid, Isobutylbis(hydroxymethyl)phosphinoxid
und 1,4-Diisobutyl-1,4-diphosphoryl-2,3,5,6-tetrahydroxycyclohexan
(Cyagard® RF-1204
von Cytec Industries).
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Vorzugsweise werden Phosphor enthaltende
Verbindungen mit einem hohen Phosphorgehalt, vorzugsweise oberhalb
10 Gewichtsprozent, verwendet, die ausreichend thermische Stabilität aufweisen,
sodass sie zu keinem wesentlichen Ausmaß während des Verarbeitens des
flammhemmenden Gemisches zu halbfertigen Produkten oder Endprodukten
mit Hilfe von bekannten Techniken, wie Spritzformen oder Extrusion,
verdampfen oder abbauen werden. Bevorzugter werden deshalb eingesetzt:
Antiblaze® 1045,
XPM-1000®, NH-1197®,
NH-1511® oder
Phosphinaten, wie Dialkylphosphinsäuren, alicyc1ischen Phosphinsäuren oder
die Salze von diesen Säuren,
vorzugsweise die Calcium-, Aluminium- oder Zinksalze.
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Die Konzentration der Phosphor enthaltenden
Verbindung in der Gesamtheit des flammhemmenden Gemisches variiert
zwischen 1 Gewichtsprozent und 30 Gewichtsprozent, vorzugsweise
zwischen 4 Gewichtsprozent und 25 Gewichtsprozent.
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Das erfindungsgemäße Triazin-Flammhemmungsmittel
in dem flammhemmenden Gemisch umfasst mindestens:
- c1)
1–95 Gewichtsprozent
Melem,
- c2) 0,01–25
Gewichtsprozent Melam,
- c3) 0,01–20
Gewichtsprozent Melamin,
- c4) 0,1–95
Gewichtsprozent höhere
Kondensationsprodukte von Melamin und/oder Melem, wobei die Gewichtsprozent,
bezogen auf die Gesamtheit von c1) bis zu und einschließlich c4),
und zusammen sich auf 100% belaufen und die Konzentration an flüchtigen
Komponenten in dem Flammhemmungsmittel maximal 5 Gewichtsprozent
ist.
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Höhere
Kondensationsprodukte von Melamin und/oder Melem umfassen Produkte,
die bei der Kondensation von zwei oder mehreren Melem- und/oder
Melaminmolekülen
in Moleküle
mit einem Molekulargewicht, das größer als jenes von Melam sein
kann, unter Freisetzung von Ammoniak gebildet werden. Beispiele für höhere Kondensationsprodukte
von Melamin und/oder Melem sind Melon, Methon und Polymelamin.
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Die Konzentration von flüchtigen
Komponenten wird hier als die Gewichtsabnahme definiert, die auftritt,
wenn das Triazin-Flammhemmungsmittel von Raumtemperatur auf 300°C in einer
TGA-Messung (TGA = thermogravimetrische Analyse) unter Verwendung
einer Heizrate von 200°C
pro Minute erhitzt wird. Wenn das Triazin-Flammhemmungsmittel eine
zu hohe Menge von flüchtigen
Komponenten, wie Harnstoff und/oder Wasser und/oder Melamin, enthält, kann
sich dies negativ auf die Verarbeitungseigenschaften eines erfindungsgemäßen flammhemmenden
Gemisches auswirken, dessen Polymerzusammensetzung ein Polymer mit
einem hohem Schmelzpunkt umfasst, wie Polyethylenterephthalat (PET),
Polybutylenterephthalat (PBT) oder Polyamid. Beispiele für negative
Wirkungen sind das Schäumen
während
Extrusion oder die Bildung von Ablagerungen in der Form beim Spritzgießformen.
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Das Triazin-Flammhemmungsmittel in
dem erfindungsgemäßen flammhemmenden
Gemisch umfasst vorzugsweise mindestens:
- c1)
10–95
Gewichtsprozent Melem,
- c2) 0,05–10
Gewichtsprozent Melam,
- c3) 0,1–20
Gewichtsprozent Melamin,
- c4) 1–90
Gewichtsprozent höhere
Kondensationsprodukte von Melamin und/oder Melem, wobei die Gewichtsprozent,
bezogen auf die Gesamtheit von c1) bis zu und einschließlich c4),
und zusammen sich auf 100% belaufen und die Konzentration an flüchtigen
Komponenten in dem Flammhemmungsmittel maximal 5 Gewichtsprozent
beträgt.
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Die Konzentration an Triazin-Flammhemmungsmittel
in der Gesamtheit des flammhemmenden Gemisches variiert zwischen
5 Gewichtsprozent und 35 Gewichtsprozent.
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Das Triazin-Flammhemmungsmittel kann
durch Kombinieren der einzelnen Komponenten in einem gewünschten
Verhältnis
erhalten werden. Jedoch wird das Triazin-Flammhemmungsmittel vorzugsweise
in einem Verfahren erhalten, in dem man das Melamin enthaltende
Ausgangsmaterial beispielsweise mittels Durchleiten desselben durch
eine Heizzone für
mehr als 0,1 s, vorzugsweise zwischen 1 s und 400 Minuten, insbesondere
zwischen 2 s und 300 Minuten, auf eine Temperatur von 300 bis 800°C, vorzugsweise
zwischen 375 und 600°C
und bei einem Druck, der zwischen 1 kPa und 50 MPa, vorzugsweise
zwischen Atmosphärendruck
und 30 MPa, bevorzugter insbesondere zwischen Atmosphärendruck
und 15 MPa, liegt, erhitzt. Der Vorteil davon ist, dass das Triazin-Flammhemmungsmittel
bei einem niedrigen Kostenpreis im Vergleich zum Kombinieren der
Komponenten, die zuerst gesondert synthetisiert wurden, hergestellt
werden kann.
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Beispiele der Heizzonen sind Heizzonen,
wie jene, die man bei Extrudern, wie Ein- und Doppelschneckenextrudern, Öfen, Trommelöfen, Drehbrennöfen, Autoklaven,
Turbomischern, Pflugscharmischern, VOMM®-Reaktoren,
Taumelmischern, Turbulenzmischern, wie jenen hergestellt von Drais®,
Bandmischern, Mixtrudern, kontinuierlichen und diskontinuierlichen
Knetern, Drehtrommelöfen,
Horizontal-Reaktoren mit Förderschnecke
usw. antrifft.
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Das Gemisch von Melamin, Melem, Melam
und höheren
Kondensationsprodukten von Melamin und/oder Melem kann gege benenfalls
weiter behandelt werden. Solche Weiterbehandlung ist vorzugsweise Waschen
mit Wasser, wodurch ein Teil des Melamins und/oder andere in Wasser
lösliche
Komponenten sich lösen
und aus dem Triazin-Flammhemmungsmittel entfernt werden.
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Das Aminotriazin enthaltende Ausgangsmaterial
kann als das Ausgangsmaterial für
das vorliegende Verfahren angewendet werden. Beispiele für Aminotriazin
enthaltendes Ausgangsmaterial sind Melamin enthaltendes Ausgangsmaterial
und Melam enthaltendes Ausgangsmaterial. Ein Beispiel für Melamin
enthaltendes Ausgangsmaterial ist tatsächlich reines Melamin, beispielsweise
erhalten aus einer kontinuierlich arbeitenden Gasphasen-Melaminanlage,
in der das Melamin mit Hilfe von Kristallisation gereinigt wird.
Ein Verfahren für
die Herstellung von Melamin über
ein Gasphasenverfahren ist beispielsweise aus US-A-3210352 bekannt. Dieser
hohe Reinheitsgrad ist jedoch nicht erforderlich. Melam oder Gemische
von Melamin und Melam und/oder Melem und/oder höhere Kondensationsprodukte
von Melamin und/oder von Melem können
gegebenenfalls als ein Ausgangsmaterial verwendet werden, beispielsweise
das Produkt, das gebildet wird, wenn eine Melaminanlage angefahren
wird oder Melamin der in der Gasphasen Melaminanlage hergestellten
Art, bevor die Reinigung mit Hilfe von Kristallisation stattgefunden
hat oder Melamin, das mit Melam und/oder Melem und/oder höheren Kondensationsprodukten
von Melamin und/oder von Melem verunreinigt ist und das sich auf
eine andere Weise gebildet hat. Es ist ebenfalls möglich, in
einem Flüssigphasenverfahren
erhaltenes Melamin als das Ausgangsmaterial anzuwenden. Ein bekanntes
Verfahren für
die Herstellung von Melamin über
ein Flüssigphasenverfahren
wird in US-A-4565867 beschrieben, von dem bekannt ist, dass die
Reinheit geringer als die des Produkts eines Gasphasenverfahrens
ist, wobei insbesondere seine Melamkonzentration höher ist.
Das Aminotriazin enthaltende Ausgangsmaterial kann ohne Bedenken
Katalysatorrückstände, Ureidomelamin
und/oder Guani dincarbonat enthalten. Sauerstoff enthaltende Triazinverbindungen,
wie Ammelin, Ammelid und/oder Cyanursäure, können ohne Bedenken vorliegen.
Verbliebene Ausgangsmaterialien, die für die Herstellung von Aminotriazinen
verwendet werden, wie Harnstoff und/oder Dicyandiamid, können auch vorliegen.
Das Aminotriazinausgangsmaterial für das vorliegende Verfahren
kann auch Gemische von Harnstoff, Sauerstoff enthaltenden Triazinverbindungen,
Dicyandiamid, Guanidincarbonat, Ureidomelamin und Katalysatorrückständen enthalten.
Das Ausgangsmaterial kann darüber
hinaus Katalysatoren, die die Kondensation fördern, wie Ammoniumdihydrogenphosphat
oder Ammoniumnitrat, enthalten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens zur Herstellung des Triazin-Flammhemmungsmittels
wird das Melamin enthaltende Ausgangsmaterial in einem Autoklaven
oder in einem Extruder, vorzugsweise auf einen Druck zwischen Atmosphärendruck
und 20 MPa, auf eine Temperatur von 350–625°C und bei einer Verweilzeit
zwischen 0,1 s und 360 Minuten, erhitzt. Bevorzugter wird das Melamin
enthaltende Ausgangsmaterial in einem Extruder bei einer Verweilzeit
in dem Extruder zwischen 0,1 s und 60 Minuten erhitzt. Wenn das
erfindungsgemäße Verfahren
bei einem Druck ausgeführt
wird, der niedriger als der Dampfdruck der bei der Arbeitstemperatur
vorliegenden Komponenten ist, können
flüchtige
Komponenten, wie Melamin und Harnstoff, verdampfen oder sublimieren.
Die verdampften oder sublimierten flüchtigen Komponenten können gesammelt
und wieder verwendet werden. Ein Desublimationsaufbau kann für das Sammeln
verwendet werden, beispielsweise ein Aufbau, bei dem der die flüchtigen
Komponenten in Form eines Gases oder Staubes enthaltende Gasstrom
entlang Kühlrippen
geleitet wird oder ein Aufbau, bei dem die flüchtigen Komponenten in Form
eines Gas oder Staub enthaltenden Gasstroms mit kalter Luft gemischt
werden und worin die flüchtigen
Komponenten kondensiert oder in Form von Reif abgeschieden und von
nicht kondensierenden oder nicht Reif bildenden Komponen ten, wie
Luft, abgetrennt werden. Wenn von einer in einer kontinuierlichen
Arbeitseinstellung vorliegenden Heizzone Gebrauch gemacht wird,
kann das aus dem Desublimationsaufbau erhaltene Material direkt
und kontinuierlich zu der Heizzone gespeist werden.
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Das erfindungsgemäße flammhemmende Gemisch kann
unter Verwendung von an sich bekannten, herkömmlichen Techniken, beispielsweise
durch Trockenvermahlen von allen oder einigen der Komponenten in
einem Trommelmischer, gefolgt von Schmelzen in einem Schmelzmischer,
beispielsweise einem Brabender-Mischer
oder einem Ein- oder Doppelschneckenextruder oder einem Kneter,
hergestellt werden. Vorzugsweise wird ein Doppelschneckenextruder
verwendet.
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Die verschiedenen Komponenten des
erfindungsgemäßen flammhemmenden
Gemisches können
gemeinsam zu dem Extrudertrichter dosiert werden. Sie können auch
zu dem Extruder an verschiedenen Orten dosiert werden. Einige der
gegebenenfalls vorliegenden Komponenten, wie Pigmente, Stabilisatoren,
die flammhemmende Zusammensetzung, Verbindungen mit einer synergistischen
Wirkung bezüglich
des Triazin-Flammhemmungsmittels und/oder andere flammhemmende Komponenten,
können
beispielsweise in Form eines Masterbatchs zu dem Polymer gegeben
werden.
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Das erfindungsgemäße flammhemmende Gemisch kann
unter Verwendung von dem Fachmann bekannten Techniken, beispielsweise
durch Spritzgießformen,
zu den halbfertigen Produkten oder Endprodukten verarbeitet werden.
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Die Erfindung wird weiterhin mit
Bezug auf die nachstehenden Beispiele erläutert.
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Beispiele 1 bis zu und
einschließlich
19 und Vergleichsversuche A, B, C und D: Bewertung von flammhemmenden
Gemischen
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Flammhemmende Gemische wurden in
einem Extruder hergestellt. Die Zusammensetzungen der Gemische werden
in Tabel le 1a angegeben, wie auch die Zusammensetzung des Triazin-Flammhemmungsmittels,
das in den flammhemmenden Gemischen verwendet wurde. Die Extruderzylindertemperatur
war zu jeder Zeit auf 250°C
eingestellt; die Geschwindigkeit der Schnecke in dem Extruder war
zu jeder Zeit auf 200 U/min eingestellt. Die Art des verwendeten
Extruders wird in Tabelle 1a angezeigt.
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Testriegel gemäß ISO 527/1 und UL 94 wurden
aus den flammhemmenden Gemischen hergestellt. Der Elastizitätsmodul
und die Dehnung beim Bruch wurden gemäß ISO 527/1 bestimmt.
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Die Testriegel wurden dem vertikalen
UL 94-Verbrennungstest unterzogen, um deren flammhemmende Eigenschaften
zu bestimmen. Die UL 94-Testriegel waren 1,6 mm dick, sofern in
Tabelle 1b nicht anders ausgewiesen. Die Ergebnisse der Messungen
werden in Tabelle 1b angegeben.
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Beispiele 20 bis zu und
einschließlich
34 und Vergleichsversuch F: Herstellung eines Triazin-Flammhemmungsmittels
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Ein Triazin enthaltendes Ausgangsmaterial
wurde zu einem Reaktor dosiert. Die Zusammensetzung des Ausgangsmaterials,
die Reaktorart, die Reaktortemperatur, die Verweilzeit in dem Reaktor
und der Beschickungsgrad und der Verfahrensdruck sind in Tabelle
2a ausgewiesen. Die Zusammensetzung des den Reaktor verlassenden
Gemisches wurde bestimmt. Die Zusammensetzungen von Triazin-Flammhemmungsmitteln und
beliebigen Komponenten werden in Tabelle 2b angegeben.
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Tabelle
1a flammhemmende Gemische
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Tabelle
1b flammhemmende Gemische
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Legende von Tabelle 1a
und Tabelle 1b
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- a: konditioniert: 48 Stunden bei 50% relativer Luftfeuchtigkeit
und Raumtemperatur
- AB: Antiblaze® 1045
- b: konditioniert: 168 Stunden bei 70°C
- hb: Miniextruder, Werksbau, mit einem Innenvolumen von 5 ml
- HC: höhere
Kondensationsprodukte von Melamin und/oder Melem
- M: Melamin
- Ma: Melam
- Me: Melem
- MP: Melaminpyrophosphat
- MP: Melaminpyrophosphat
- NH-1: NH-1511® von Great Lakes
- NH-2: NH-1197® von Great Lakes
- n.a.: nicht bewertet
- NC: nicht eingeteilt
- PA6: Polyamid 6
- PBT: Polybutylenterephthalat
- VC: flüchtige
Komponenten
- ZSK30: Werner & Pfleiderer
ZSK 30/33 gleichrotierend
- * 2,0 mm dicke Testriegel verwendet
- ** das flammhemmende Gemisch von Beispiel 18 enthält 11,5
Gewichtsprozent Melaminsulfat als weiteres Flammhemmungsmittel
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Tabelle
2a: Herstellung des Triazin-Flammhemmungsmittels
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Tabelle
2b Herstellung des Triazin-Flammhemmungsmittels
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Legende von Tabelle 2a
und Tabelle 2b
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- Am: Ammelin, Ammelid und Cyanursäure
- atm: Atmosphärendruck
- Be: gleichrotierender Doppelschneckenextruder, Durchmesser 25
mm von Berstorff
- cat: zurückbleibender
Katalysator
- dcd: Dicyandiamid
- gc: Guanidincarbonat
- HC: höhere
Kondensationsprodukte von Melamin und/oder Melem
- Le: Leistritzt gegenrotierende Doppelschnecke, Durchmesser 28
mm
- M: Melamin von DSM-Gasphasenproduktionsverfahren (sofern nicht
unter "Kommentaren" anders ausgewiesen)
- Ma: Melam
- Me: Melem
- n.a.: nicht bewertet
- Oth.: andere, beispielsweise Melem und Melam
- Q: Dosierung
- T: Reaktoreinstelltemperatur
- U: Harnstoff
- VC: flüchtige
Komponenten
- ZSK30: Werner & Pfleiderer
ZSK 30/33 gleichrotierend