DE599292C

DE599292C - Ent- und Vergasung von Kohle, insbesondere von Braunkohle

Info

Publication number: DE599292C
Application number: DEA54916D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1928-07-27
Filing date: 1928-07-27
Publication date: 1934-06-29

Description

Ent- und Vergasung von Kohle, insbesondere von Braunkohle Die Ent- und Vergasung von Brennstoffen, insbesondere von minderwertigen Brennstoffen, erfolgt üblicherweise entweder nach dem Doppelgasverfahren oder in Gaserzeugungsöfen mit nach unten fallenden Gasen.
Bei dem Doppelgasverfahren wird das im unteren Schachtteil erzeugte heiße Wassergas als Spülmittel in aufsteigender Richtung durch den Entgasungsraum geschickt. Hierbei steigt das heiße Wassergas in die heißeste Zone der Entgasung und zieht mit dem in der Entgasungszone gewonnenen Gas durch die kälteren Zonen nach oben ab. Obwohl die Wirtschaftlichkeit dieses Vergasungsverfahrens hinsichtlich der Gasausbeute gut ist, besteht jedoch hierbei der große Nachteil, daß das aus den oberen kalten Schichten der Entgasungszone entweichende Gas nicht permanent ist und den Heizwert sehr ungünstig beeinflußt.
Bei dem zweiten Verfahren, bei dem die Gase in fallender Richtung den Ofen durchziehen, ist zwar der Vorteil vorhanden, daß die durch die heiße Zone geleiteten Gase einen hochwertigen Heizwert besitzen, die Wirtschaftlichkeit ist hier aber insofern in Frage gestellt, als die entgaste Kohle nicht verwertet wird und als schwer absetzbarer Koks anfällt. Für den Gaswerksbetrieb kommt daher dieses Verfahren nicht in Frage.
Es ist auch bekannt, den bei der Entgasung anfallenden Koks in dem Barunterliegenden Teil eines Schachtofens unter Einleitung von Luft und Wasserdampf zur Wassergaserzeugung zu benutzen, das Gas aus diesem unteren Teil abzusaugen, mit Hilfe einer Umgehungsleitung in den oberen Teil des Schachtofens einzuleiten und im Gleichstrom mit der Kohle durch den Entgasungsraum zu führen.
Hierbei wurde jedoch zwischen dem Entgasungs- und Vergasungsraum kein Trennschieber verwendet. Hierdurch entsteht der Nachteil, daß nicht alles Wassergas oben in den Entgasungsraum eingeführt werden kann, sondern ein Teil mit den Endgasen abgeführt wird. Ein weiterer Nachteil ist, daß man bei dem bekannten Verfahren ein mit aus der Luft stammendem Stickstoff verdünntes Gas erhält.
Das Verfahren nach der Erfindung beseitigt die Nachteile der bisher bekannten Ent-und Vergasungsarten, und zwar dadurch, daß der im oberen beheizten Entgasungsraum anfallende Koks in einem darunterliegenden, ebenfalls beheizten und durch einen Schieber abgetrennten Teil zur Wassergaserzeugung dient und das hier erzeugte gesamte heiße Wassergas durch eine Umführungsleitung in den Entgasungsraum, d. h. also in die kalten Schichten, gelangt, um dann im Gemisch mit den gebildeten Entgasungs- und Schwelerzeugnissen den Ofen bis zu dem im Unterteil des Entgasungsraumes angeordneten Gasabzug in fallender Richtung zu durchziehen. Dabei ist noch darauf hinzuweisen, daß auch die Anwendung eines Schiebers zwischen dem Ent- und Vergasungsraum bei Doppelgaserzeugern an sich bekannt ist.
Das neue- Verfahren stellt demnach eine Kombination der an sich bekannten Ent- und Vergasungsverfahren dar. Man erhält eine gute Wirtschaftlichkeit in bezug auf die Gasausbeute und erzielt gleichzeitig einen möglichst hohen Heizwert durch die Aufspaltung der Kohlenwasserstoffe und durch die Reduktion der entstandenen Kohlensäure, wobei sowohl die Aufspaltung als auch die Reduktion im unteren Teil des Entgasungsraumes erfolgt.
Auf der Zeichnung ist in einem Ausführungsbeispiel eine nach dem neuen Verfahren arbeitende Anlage veranschaulicht.
Der von außen beheizte Gaserzeugungsofen i umfaßt den Entgasungsraum -- mit einer Verkrackungszone 3 im unteren Teil des Entgasungsraumes und den Vergasungsraum 4.. Die Verkrackungszone 3 ist durch eine Absperrvorrichtung 16 von dem Vergasungsraum 4 derart getrennt, daß nach öfnung der Absperrvorrichtung der in der Verkrackungszone 3 befindliche Koks in den Vergasungsraum q. nachrutschen kann. Das im Vergasungsraum 4 erzeugte Wassergas wird durch eine Rohrleitung 5 in den Entgasüngsraum 2 geleitet. Durch ein Rohr 7 wird Dampf in den Vergasungsraum q. eingeblasen.
Das in den Entgasungsraum 2 strömende Wassergas durchzieht im Gemisch mit den gebildeten Entgasungs- und Schwelerzeugnissen den Ofen bis zu dem im Unterteil des Entgasungsraumes angeordneten Gasabzug 15 in fallender Richtung.

Claims

PATENTANSPRUCFI: Ent- und Vergasung von Kohle, insbesondere von Braunkohle, in einem außen beheizten Gaserzeugungsofen, bei dem der im unteren Ofenteil anfallende Koks zur Wassergaserzeugung dient und das dort erzeugte Wassergas in die höheren Schichten zur Schwelung und Entgasung der Kohle geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Wassergas durch eine Umführungsleitung in den durch einen Schieber absperrbarenEntgasungsraum gelangt, um dann im Gemisch mit den gebildeten Entgasungs- und Schwelerzeugnissen den Ofen bis zu dem im Unterteil des Entgasungsraumes angeordneten Gasabzug in fallender Richtung zu durchziehen.