DE598314C - Herstellung von Alkalilaugen aus Alkaliamalgam - Google Patents

Description

• Herstellung von Alkalilaugen aus Alkaliamalgam Es ist bekannt, daß Alkaliamalgame mit Wasser in Gegenwart von Katalysatoren, wie Graphit, Koks, Kohle, Eisen und Eisenlegierungen, oder durch Rührvorrichtungen aus diesen Stoffen unter Gewinnung von Alkalilaugen zersetzt werden. Bisher ist es jedoch nur gelungen, etwa 35%ige Alkalilaugen auf diese Weise zu erhalten, die für die meisten Verwendungszwecke weitereingedampft werden müssen.
• Es wurde nun ein Verfahren gefunden, das die Herstellung stärker konzentrierter Alkalilaugen aus Alkaliamalgamen gestattet. Das Verfahren besteht darin, Alkaliamalgam von oben nach unten durch einen mit den oben angegebenen Katalysatoren gefüllten Turm rieseln zu lassen und im Gegenstrom zu dem Amalgam Wasser durch den Turm von unten nach oben hindurchzuführen. Um ein Kristallisieren der Lauge zu vermeiden, muß die Umsetzung bei höherer Temperatur vorgenommen werden. Hierzu reicht in den meisten Fällen die Reaktionstemperatur aus. Auf diese Weise gelingt @es, über 5o % Alkalihydroxyd enthaltende Lösungen zu gewinnen. Bei einer so hohen Konzentration der Laugen erübrigt sich ein Eindampfen derselben, so daß die kostspieligen Eindampfanlagen vollständig wegfallen können; das Verfahren bringt somit einen großen technischen Fortschritt mit sich. Nach dem Verfahren können selbstverständlich auch verdünnte Laugen erzeugt werden, indem man eine entsprechend größere Menge Wasser in den Turm einführt.
• Das Verfahren wird durch das nachstehende Beispiel näher erläutert; die Zahlen des Beispiels beziehen sich auf die beiliegende Zeichnung. Beispiel In einen i oo 1 fassenden Turm i aus Eisenblech, der im oberen Teile mit einer Verteilerplatte 2 und am Boden mit einer Siebplatte 3 versehen ist, werden durch das im Deckel befindliche Rohr q. stündlich 3ooo kg Natriumamalgam mit o, i % Na eingeführt. Das Natriumamalgam rieselt über die Verteilerplatte 2 und über die Graphitstücke, mit denen der Turm gefüllt ist, wobei es fein verteilt wird. Es wird hierbei durch Wasser zersetzt, das am Boden des Turmes durch das Rohr 5 in einer Menge von 55 kg je Stunde eingeführt .wird. Durch die Reaktionstemperatur wird der Apparat auf etwa 6o' C erwärmt. Das Quecksilber verläßt den Turm durch das am Boden angebrachte Rohr 6. Der bei der Umsetzung erzeugte Wasserstoff entweicht durch das Rohr 7 aus dem Apparat, und die Natriumhydroxydlösung verläßt den Turm durch das Rohr B. Der Turm ist von einer Heizschlange g umgeben, um gegebenenfalls den Apparat heizen zu können, falls die Alkalilauge infolge ihrer hohen Konzentration auszukristallisieren droht.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Alkalilaugen, dadurch gekennzeichnet, daß man Alkaliamalgam von oben nach unten durch einen Turm rieseln läßt, der mit einem die Zersetzung von Alkaliamalgam mit Wasser fördernden Katalysator geist und im Gegenstrom zu dem Amalgam von unten nach oben Wasser durch den Turm führt, wobei man die Temperatur so hoch hält, daß ein Kristallisieren der erhalten-en Alkalilauge vermieden wird.