DE59685C - Sieuerung für Gasmaschinen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 46: Luft- und Gaskraftmaschinen.

FRITZ DÜRR in MÜNCHEN. Steuerung für Gasmaschinen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. October 1890 ab.

Bei vorliegendem Motor, welcher im Viertakt arbeitet, wird das Oeffnen von Gas- und Luftventile, das Oeffnen des AuspuflVentils, sowie Ingangsetzen des Regulators von einer einzigen Nocke aus bewirkt.

Auf einem Bolzen b des Ständers ist eine Nocke N aufgekeilt oder aufgeschraubt, welche durch die bekannte Räderübersetzung 1 : 2 von der Hauptwelle aus bewegt wird.

Fig. ι der Zeichnung zeigt den Motor im Moment der Compression, die Ventile sind sämmtlich geschlossen, der Regulator R, welcher im Ruhezustand mit dem Röllchen m an die Nocke' anlehnt, befindet sich in leicht schwingender Bewegung, d. h. die Mikrometerschraube m¹ kommt bei der Bewegung nicht ganz bis an den vorderen Theil der drehbaren Klinke k.

Bei einer Weiterdrehung um 45 ° erfolgt die Explosion, und wenn die Nockenscheibe nochmals 45 ° zurückgelegt hat, hebt sich das Auspuffventil (Fig. 3 der Zeichnung). Die Nocke schiebt sich keilförmig unter das Röllchen r¹, welches einerseits mit dem Hebel h¹ und andererseits mit der Zugstange %^l durch einen kleinen Bolzen verbunden ist.

Der Hebel h' ist um den feststehenden Punkt D drehbar, kann also nur nach der Seite hin ausweichen, nach der ihn die Nocke N drückt: infolge dessen wird Röllchen r zurückgeschoben und zieht durch Zugstange \¹ und Winkelhebel w¹ das Auspuffventil in die Höhe. Nach Zurücklegen eines Weges von weiteren 45 ° gelangt die Nocke N an das Röllchen r und es wiederholt sich hier ein analoger Vorgang· ...

Gleichzeitig mit dem Heben des Luftventils wird jedoch durch einen Hebel w², welcher, fest mit Winkelhebel n> verbunden ist, das Gasventilchen i aufgezogen und Gas und Luft können gleichzeitig einströmen (Fig. 2).

Die Function der Nocke N bei der Regulirung des Ganges ist folgende:

Im Zustand der Ruhe liegt Röllchen m an der Nocke N an, bezw. wenn die Nocke sich in anderer Stellung befindet, ragt das Röllchen m so weit in diese Richtung hinein, dais die Nocke bei Inbetriebsetzung so stark streift, dafs der Regulator R in pendelnde Bewegung gesetzt wird (Fig. 4). Die Pendelzeit kann durch das Gewicht g fixirt werden, die Entfernung des Röllchens m von der Nocke N durch eine mit Gewinde versehene Schiebevorrichtung η (Gegenmutter). Entgegengesetzt von dem Röllchen m befindet sich eine Mikrometerschraube m ¹J durch welche ebenfalls ein früherer oder späterer Anschlag an den vorderen Theil der Klinke k des Gasventilchens i justirt werden kann.

Durch Gewicht g, Gegenmutter η und Mikrometerschraube m¹ kann ein gleichmäfsiges Pendeln des Regulators erzielt werden. Läuft der Motor zu rasch, so ist der Anschlag der Nocke N ein bedeutend stärkerer, das Röllchen m wird stärker weggeschleudert, die Mikrometers'chraube in¹, welche bei normalem Gange den vorderen Theil der Klinke k nicht ganz

erreicht, schlägt jetzt fest an diese an und hebt sie auf. Je nach Gewicht desselben und je nach Vehemenz des Anschlages wird diese mehr oder weniger gehoben bezw. in die Höhe geschleudert. Der Zeitpunkt des Anschlages mufs in der Weise ausprobirt sein, dafs Klinke k noch nicht zurückgefallen ist, wenn die Ansaugperiode beginnt. Es wird in diesem Fall dann lediglich das Luftventil gehoben und kein Gas angesaugt, d. h. die Regulirung des Ganges ist eingetreten.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Zur Steuerung des Gas-, Luft- und Auspuffvenlils, sowie des Regulators die Verwendung einer einzigen Nocke JV, welche in der Reihenfolge durch zwei an einem gemeinschaftlichen Drehpunkt D angebrachte Rollenhebel/? und h¹ vermittelst der Zugstangen % und ^¹, sowie das Röllchen m so auf die genannten Ventile und den Regulator wirkt, dafs zuerst Auspuffventil, dann Gas- und Luftventil und der Regulator in Bewegung gesetzt werden.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.