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Vorrichtung zum Öffnen flachgepreßter Kreuzbodenbeutel Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Öffnen flachgepreßter Kreuzbodenbeutel (vorzugsweise
mit Seitenfalten) zur Vorbereitung der Füllung mit beliebigem Füllgut, wie Hülsenfrüchten,
Zucker, Salz, Kaffee u. dgl., in bekannten selbsttätigen Füllmaschinen.
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Es sind Vorrichtungen dieser Art bekannt, bei denen der vorderste
Beutel eines Stapels von Beuteln, deren Vorderwand kürzer ist als die IHinterwand,
gegen einen feststehenden Finger gedrückt wird. Auf diesen Beutel wirkt ein Spreizfinger
sowie ein das Öffnen herbeiführender plattenförmiger Kolben, und zwar derart, daß
zunächst der Spreizfinger in den Beutel eindringt, der sich an einem feststehenden
Finger entlang bewegt, wonach der Kolben den Beutel nach unten und vom Spreizfinger
abstößt.
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Gemäß der Erfindung werden dagegen in den in normaler Weise gestalteten
vordersten Beutel des Stapels zwei auf die beiden Flachseiten wirkende Federfinger
eingeführt. Diese führen den Beutel, während sie sich gleichzeitig - voneinander
entfernen, vom Stapel weg unter einen. Öffnungskolben, der bis zum Boden des Beutels
vordringt. Die Fingerweichen dabei nach oben vom Beuteband zurück und gehen zum
Erfassen des nächsten Beutels in ihre Ausgangsstellung. Dabei wird der Vorteil erzielt,
daß während der Aufweitbewegung des Kolbens die Finger schon auf einen zweiten Beutel
einwirken köniqen, und daß somit eine größere Arbeitsgeschwindigkeit erzielt wird.
Die Erfindung sei im folgenden an Hand der Zeichnungen beschrieben, die eine zweckmäßige
Ausführungsform darstellen, und zwar unter Weglassung solcher Teile, die zum Verständnis
der Erfindung nicht erforderlich sind. Es ist Fig. i eine Seitenansicht der Maschine,
Fig.2 eine entsprechende Stirnansicht von links in Fig. i gesehen, teilweise im
Schnitt und unter Weglassung von Getriebeteilen, Fig. 3 ein Teilgrundriß.
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Fig. q. zeigt einen für die Öffnung des Beutels dienenden Stempel
in der Stellung, in der er den Beutel vollständig geöffnet hat.
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F ist der Rahmen der Maschine mit einem Tisch T zum Lagern und Abstützen
der zusammenwirkenden Teile einschließlich der Hauptantriebswelle M mit einer Anzahl
von Nockenscheiben, wie io, 11, 12, die unter Vermittlung von Führungsrollen auf
am Maschinengestell gelagerte Hebel einwirken. Über dem Tisch T ist ein rinnenförmiger
Aufnahme- und Führungskorb 13 mittels einer Stütze 14 befestigt, der einen Stapel
in bekannter Weise angefertigter, flach gelegter Kreuzbodenbeutel 15, insbesondere
solcher mit Seitenfalten, aufnimmt. Eine aufgelegte Preßplatte 16 hält die Beutel
in leichter Pressung aufeinander und sucht sie nach dem Abgabeende der Rinne (links
in Fig. i) zu drücken, wo durch kleine elastische Anschläge 8o der vorderste Beutel
angehalten wird. An der Stirnseite des Stapels 15 befindet sich vor den Anschlägen
8o ein
Auflagetisch 17, der sich an den Korb 13 anschließt.
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Über diesem liegen die Mittel zum Öffnen der Beutel, die aus Fingern
18, 1g und einem Fingerpaar 2o bestehen, die vorzugsweise aus flachem elastischem
Werkstoff (Blattfedern) gebildet sind, ferner aus einem mit dem Finger 18 zusammenwirkenden
und mit ihm eine Zange bildenden, elastisch angedrückten Hebel 21, sowie einem Öffnungsstempel
22 und weiter aus Mitteln zur Führung und Bewegung dieser Teile, die von einem unter
dem Haupttisch T liegenden Antrieb, vorzugsweise der Nockenwelle M, aus bewegt werden.
Weiter gehört gegebenenfalls eine Einrichtung zur Zuführung von Druckluft zu dem
Stempel 22 dazu.
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Die Finger 18, i9 und der durch eine Feder 23 dagegen angedrückte
Hebel 21 sind an Armen 24 bzw. 25 von Schlitten 26, 27 gelagert, die auf einer parallel
zum Tisch T angeordneten Gleitbahn 28 verschiebbar sind. Diese Bahn 28 wird durch
eine senkrecht zum Tisch T in einer Stütze 29 auf und nieder schiebbare Stange 3o
abgestützt, deren unteres Ende in der in Fig. 2 schematisch angedeuteten Weise mittels
einer Rolle 31 in Berührung mit einer Nockenscheibe oder einem Exzenter 32 der Welle
M ist. Um Undeutlichkeiten zu vermeiden, ist dieses Exzen ter in der Darstellung
der Fig. i ausgelassen.
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Die Schlitten 26, 27 sind durch Lenker 33, 34 mit den oberen Armen
von auf dem Tisch T bei 35 gelagerten doppelarmigen Hebeln 36, 37 verbunden; deren
untere Arme werden über beliebig geeignete und bekannte Zwischengestänge, die nur
in Fig. i bei 38, 39 angedeutet sind, mit Nockenscheiben 40, 41 in Verbindung gebracht,
die so angeordnet sind, daß sie den Schlitten 26, 27 sowohl eine gemeinsame Bewegung
parallel zum Tisch in der einen oder anderen Richtung wie auch eine entgegengesetzte
Bewegung aufeinander zu oder voneinander weg längs der Gleitbahn 28 erteilen können.
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Die Finger 2o sind an den Enden von Hebeln 42 befestigt, die auf runden
Stangen 43 befestigt sind, welche zu beiden Seiten des Korbes 13 und von Tischen
17 liegen und in am Tisch T befestigten Hülsen 44 drehbar und in Axialrichtung verschiebbar
sind. An den unteren Enden dieser Stangen 43, unterhalb desTisches T, sind Hebel
45, 46 befestigt, die in der Mitte zwischen den Stangen 43 durch Zahnsegmente 47
miteinander in Eingriff stehen. An Armen 45' bzw. 46' dieser beiden Hebel greift
eine Zugfeder 48 an. Der Hebel 46, 46' besitzt einen im wesentlichen in der Verlängerung
des Armes 46' verlaufenden weiteren Arm 46", der am Ende eine Rolle 49 trägt, die
durch die Wirkung der Feder 48 stets in Anlage mit dem Ende eines Hebels 5o gehalten
wird, der bei 51 am Gestell F drehbar gelagert ist und eine Rolle 52 trägt, welche
durch eine Zugfeder 53 in Anlage mit dem obenerwähnten Exzenter io der Welle Al'
gehalten wird.
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Die Naben der Hebel 45, 46 an den unteren Enden der Stangen 43 sind
mit Ringschlitzen 54 versehen, in die Zapfen 55 an den Enden eines bei 56 am Gestell
bzw. Tisch T gelagerten Winkelhebels 57 eingreifen. Eine Feder 58 sucht den Hebel
nach unten (im Uhrzeigerdrehsinn) in Fig. i zu drehen und drückt dabei eine am Hebel
gelagerte Rolle 59 gegen das obenerwähnte Exzenter 1i.
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Der Stempel 22 wird von einer im Beispiel als Rohr ausgebildeten senkrechten
Stange 6o getragen, die an einem Arm 61 einer Stange 62 angreift. Diese vermag in
Gleitlagern 63, 64, die vom Tisch T bzw. von einem an diesem angreifenden bügelförmigen
Rahmen 65 getragen werden, auf und nieder zu gleiten. Am unteren Ende der Stange
62 greift ein Lenker 66 an, der mit dem Ende eines bei 67 am Maschinenrahmen gelagerten
Hebels 68 verbindet, den eine Feder 69 im Uhrzeigerdrehsinne in Fig. i zu
bewegen sucht, und der durch einen Lenker 7o mit einem bei 71 am Tisch T gelagerten
Hebel 72 verbindet, der durch eine Rolle 73 an dem obenerwähnten Exzenter r2 anliegt;
die Feder 69 hält die Rolle 73 stets in Anlage mit diesem Exzenter.
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Die Wirkungsweise der bisher beschriebenen Einrichtung ist folgende:
Zu Beginn jeder Arbeitsperiode ist die Gleitbahn 28 gehoben, und die Schlitten 26,
27 sind einander genähert und nach rechts in Fig. 1 bis etwa in die Ebene der Anschläge
8o verschoben. Die unteren Enden der Finger 18, 1g sind dabei so weit gehoben" daß
sie an dem üblichen und bekannten Fingerausschnitt 74 des vordersten Beutels 15,
der an den Anschlägen So anliegt, vorbeigehen und die Rückwand des vordersten Beutels
ein wenig nach hinten" d. h. in Richtung auf die Platte 16, und von den Anschlägen
8o wegdrücken. Der Beutel öffnet sich dabei ein wenig. In diesem Augenblick sind
durch die Nockenscheiben die Schlitten 26, 27 so weit genähert, daß die Finger 18,
19 unmittelbar aneinanderhegen. Gleichzeitig hat der unter Wirkung der Feder 23
stehende Arm 21, der mit dem Finger 18 zusammen eine Zange bildet, einen Anschlag
77 am Gleitstück 28 in solcher Weise getroffen, daß er vom Finger 18 weggedrückt
ist, die Zange also geöffnet ist.
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Nunmehr wird unter Wirkung des Nockens 32 die Stange 30 mit
der Gleitbahn 28 und den Gleitstücken 26, 27 sowie den Fingern 18, 1g gesenkt, so
daß die Finger in den Beutel eintreten. Gleichzeitig bewegen die Nocken 40, 41 die
Gleitstücke 26, 27 mit den Fingern nach links, wobei sich zunächst die Zange 18,
21 schließt, weil der Hebel 21 den Anschlag 77 wieder verläßt. Die Zange zieht den
Beutel
hinter den Anschlägen 8o weg, und gleichzeitig werden durch
die Nockenscheiben 40, 41 die Schieber in die in Fig. i dargestellte Lage auseinandergezogen,
so daß die beiden parallel zur Fläche des Beutelstapels 15 liegenden Beutelseiten
auseinandergezögen werden.
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Jetzt werden auch die Finger 2o, die ebenfalls zu Beginn der Arbeitsperiode
angehoben und einander genähert waren, -unter Wirkung des Nockens z= gesenkt,
und zugleich dreht das Exzenter =o mittels des Hebels 5o, der Winkelhebel 45, 46
und der Segmente 47 die Stangen 43 im entgegengesetzten Sinn so weit, daß sie ebenfalls
in der aus der Zeichnung, insbesondere aus Fig.2 und 3, ersichtlichen Weise auseinandergerückt
werden und die Seitenfalten, des Kreuzbodens aufziehen. Damit ist der obere Rand
des Beutels zu einem Rechteck aufgezogen.
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Unmittelbar danach wird der Stempel 22 vom Exzenter =2 aus unter Vermittlung
des beschriebenen Gestänges 66, 68, 7o, 72 gesenkt. Der Stempel 22 hat einen Querschnitt,
der etwa dem Innenquerschnitt des gefüllten Beutels entspricht, und der Stempel
wird durch die geschilderte Bewegung in der in Fig.4 angedeuteten Weise bis nahe
zum Boden des vorher aufgezogenen Beutels 15 bzw. bis nahe zur Tischfläche 17 gesenkt.
Dadurch wird der Kreuzboden derartig aufgedrückt, daß er nicht wieder infolge der
Elastizität des Papiers zusammenzuspringen vermag. In dem Augenblick, in welchem
der Öffnungsstempel die erwähnte tiefste Stellung erlangt hat, werden die Finger
18, =g bzw. die Zange 18, 21 durch die beschriebenen Gestänge unter Wirkung der
Exzenter in die Ausgangsstellung zurückgeführt, so daß sie einen neuen Beutel erfassen
und zur Aufweitstelle unter dem inzwischen emporgehenden Stempel 22 bringen können,
so daß dieser sofort wieder gesenkt werden und einen neuen zugeführten Beutel aufweiten
kann. Dadurch wird die Arbeitsgeschwindigkeit der Maschine gesteigert. Während des
Emporgehens des Stempels 22 unter Einwirkung dieses geschilderten Getriebes wird
der aufgeweitete und freigegebene Beutel 15 durch beliebige bekannte und nicht dargestellte
Mittel zur weiteren Verwendung weggeführt werden, wonach das Spiel mit einem neuen
Beutel beginnt.
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Die aufweitende Wirkung des Stempels -,z kann noch durch besondere
Aufweitungsmittel unterstützt werden, die vorzugsweise zur Wirkung kommen, wenn
der Stempel in die Nähe des Beutelbodens gelangt ist (wie in Fig. 4 dargestellt).
Beispielsweise wird nach einer zweckmäßigen Ausführungsform das Rohr 6o, das den
Stempel zz trägt, durch einen Schlauch 78 über ein von der Welle M aus periodisch
durch einen Nocken 75 geöffnetes Ventil 76 mit einer Preßluftquelle (nicht dargestellt)
verbunden, so daß im geeigneten Augenblick Druckluft zu dem Stempel 22 und durch
in diesem vorgesehene Kanäle 79 in den Raum zwischen Stempelunterseite und
Beutelboden gelangt und im Sinne der kleinen Pfeile in Fig. 4 ausströmt, wodurch
eine elastische und vollständige Ausweitung des Beutelbodens sichergestellt wird.