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Tarnvorrichtung Die Erfindung betrifft eine Tarnvorrichtung, insbesondere
für Kriegszwecke, bestehend aus einem mit klappbaren Ausspann-und Stützmitteln und
mit Tarnmustern versehenen Gewebenetz. Es sind bereits Tarnvorrichtungen bekannt,
die aus einem auszubreitenden oder durch ein Gestell nach Art der Nürnberger Schere
zu entfaltenden und eine bestimmte Nachbildung darstellenden Gewebenetz bestehen.
Es ist ferner bekannt, solche hauptsächlich aufrecht zu stellende Tarnflächen mit
Füßen oder Erdstützen zu versehen, tind es sind Gestelle bekannt, welche auf einem
Geschütz oder anderem Kriegsgerät aufmontierbar sind und Rohrteile besitzen, in
welche Stützen zum Tragen eines das Gerät überspannenden Netzes eingesteckt werden
können. Während die Tarnvorrichtungen ersterer Art nur aufrecht stehende Schutzwände
darzustellen vermögen, sind die Vorrichtungen letzterer Art viel zu umständlich,
um rasch aufgebaut und abgenommen und praktisch verpackt werden zu können.
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Gegenüber diesen bekannten Vorrichtungen zeichnet sich der Erfindungsgegenstand
dadurch aus, daß das Gewebenetz auf eine in einem Schutzgehäuse bzw: Aufnahmebehälter
gelagerte und durch Federwirkung selbst aufwickelnde Spule aufgerollt und diese
und der Anfang des Netzes so mit klappbaren Stützmitteln versehen sind, daß das
Netz rasch zu einem überspannenden Dach herausgezogen und verankert werden kann,
während es beim Abmontieren nach Loslösen der Anfangsstützen sich von selbst aufrollt
und einen schmalen, länglichen und leicht transportablen Kasten bildet. Die Erfindung
sieht ferner doppelte solche Gehäuse oder Kästen vor mit zwei Spulen, die in einander
entgegengesetzter Richtung aus dem Gehäuse herausgezogen werden können, während
das Gehäuse selbst mit Stützmitteln oder Befestigungsmitteln versehen ist. Endlich
können mehrere solche Gehäuse mit Netzspulen scharnierartig zusammengelegt sein,
so daß sie nach dem Auseinanderklappen -ein breites, ebenes oder nach den Seiten
hinanfallendes Dach mittels der herausziehbaren Netze herzustellen iermöglichen.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigen Abb. r bis q. ein Ausführungsbeispiel einer -für Einzelpersonen
dienenden Tarnvorrichtung, Abb. 5 bis 8 ein Ausführungsbeispiel einer Tarnvorrichtung
für Geschütze o. dgl. Dabei ist Abb. r ein Querschnitt der Vorrichtung nach der
Linie A-A der Abb. z, Abb. z ein Längsschnitt nach der Linie B-_B der Abb. r, ,
Abb. 3 ein Schaubild der Vorrichtung, zum Gebrauch aufgestellt, Abb. 4. eine Seitenansicht
zu Abb. 3; Abb. 5 zeigt eine Vorrichtung mit zwei doppelten Spulengehäusen in zusammengeklapptem:
Zustand im Querschnitt nach der Linie C-C der Abb. 6, Abb. 6 eine Stirnansicht zu
Abb. 5, Abb. 7 eine Seitenansicht dieser Vorrichtung im Gebrauchszustand auf einem
Geschütz und Abb. 8 eine Stirnansicht zu Abb. 7.
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Das Tarnnetz d ist auf eine Spule c aufgewickelt, die in den Stirnwänden
b eines kastenartigen, entsprechend langen Gehäuses a
drehbar gelagert
ist. Die Drehung der Spüle kann durch eine Handkurbel geschehen, oder die Spule
kann unter der Wirkung einer Aufwickelfeder g stehen, welche das Netz selbsttätig
aufwickelt. Das eine Lager der Spule kann hierbei zweckmäßig durch eine nur nach
einer Richtung drehbare Lagerschale f gebildet sein, um eine geeignete Vorspannung
der Aufwickelfeder g herstellen zu können. Die eine Längsseite des Gehäuses ist
offen und mittels einer die fehlende Seitenwand des Gehäuses bildenden Leiste h
abschließbar, an welcher der Anfang des Tarnnetzes befestigt ist, so daß das Tarnnetz
unter der Wirkung der Aufwickelfeder g die Leiste h zum Anschlagen an die offene
Seitenwand des Gehäuses und zum Verschließen derselben heranzieht. An der äußeren
Seite der Leiste h sind zwei Stützen i angelenkt, und zwei ähnliche Stützen h sind
an geeigneter Stelle des Gehäuses a angelenkt. Die Stützen sind zum Einstecken in
den Erdboden eingerichtet, wobei Nasen l an den Stützen k das Einstoßen erleichtern,
während die Stützen i vorteilhaft durch ein Gelenk unterteilt sind, so daß der untere
Stützenteil o winkelig eingestellt und das Tarnnetz dadurch an diesem Ende höher
oder tiefer eingestellt werden kann. Eine die Stützen i verbindende Querstrebe
na, die ausschwenkbar angeordnet ist, kann dem Schützen, der das Tarnnetz benutzt,
als Gewehrauflage dienen.
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Das zur Vorrichtung verwendete Tarnnetz ist aus weichem, zähen Stoff,
insbesondere Hanf hergestellt, so daß es sich auf einen sehr geringen Durchmesser
aufrollen läßt und in einem möglichst schmalen und niedrigen Gehäuse untergebracht
werden kann. Durch einen geeigneten, kautschukartigen Überzug ist das Gewebe wasserfest
gemacht. Im übrigen sind auf das Netz in der Tarntechnik bekannte Tarnmuster aufgemalt,
und die eine Seite des Netzes ist heller gehalten als die andere, um durch Wenden
des Netzes nach Bedarf dem Geländebild angepaßt zu werden.
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Zum Tarnen von Geschützen und ähnlichen Kriegsgeräten dient die Ausführungsform
nach Abb. 5 bis S, mit zwei Aufwickelspulen in einem Doppelgehäuse und mit mehreren
solchen Gehäusen, die scharnierartig miteinander verbunden sind und aufeinandergeklappt
werden können. Im Ausführungsbeispiel sind drei Doppelgehäuse p, q und
x miteinander verbunden, und zwar sind aus jedem Doppelgehäuse zwei Netze
nach einander entgegengesetzter Richtung herausziehbar. Das Gehäuse p ist so lang,
wie die Gehäuse q
und r zusammen, und die Gehäuse q und
r
sind jedes an einem Stirnende des Gehäuses p mittels Gelenkarmen t angelenkt
und über das Gehäuse p geklappt, wie die Abb. 6 zeigt. Nach unten geklappt bilden
die Gehäuse q und y je eine Verlängerung an beiden Enden des Gehäuses p, wie die
Abb. S zeigt. Das mittlere Gehäuse p trägt einen Befestigungsrahmen s, die Gehäuse
q und i- tragen an ihrem äußeren Ende Klappstützen v. Durch Kniestützen zt, welche
an dem Tragrahmen s des mittleren Gehäuses p verstellbar angeordnet sein können,
erhalten die seitlichen Gehäuse q und r in ausgeschwenkter Lage eine weitere Auflage.
Die Leisten la an den Netzenden sind, wie im ersten Ausführungsbeispiel beschrieben,
mit Klappstützen versehen. Statt dieser Stützen kann am Tragrahmen s des mittleren
Gehäuses p eine Auflage oder Führung w angeordnet sein, wie in den Abb. 5, 6 und
7 gezeigt ist. Diese Führung kann aus stativartig verlängerbaren Trägern bestehen,
die mit einem Ende schwenkbar am Tragrahmen s angelenkt sind und an ihren äußeren
Enden je eine Greifvorrichtung zum Festhalten der ausgespannten Netze an den Endleisten
la besitzen.