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Einstellvorrichtung an Gradiermaschinen zur Herstellung von Schuhsohlenmustern
u. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf eine Einstellvorrichtung an Gradiermaschinen
für die Schuh- und Lederindustrie zur Herstellung von Schuhsohlenmustern u. dgl.
aus Papier, Karton oder ähnlichen Stoffen. .
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Bei den bekannten Gradiermaschinen, bei denen das Werkzeug durch-
ein mehrfaches Pantographensystem gesteuert wird, das eine Veränderung sowohl in
der Längs- als auch in der Breitenrichtung 'erzielen läßt, muß für jede bestimmte
Modellgröße ein entsprechender Maßstab o. dgl. eingesetzt werden, die meist aus
Messinghändern bestehen. Diese bekannten Gradiermaschinen erfordern eine große Zahl,
etwa roo bis aoo Stück, einzelner Skalen, deren häufiges Auswechseln äußerst zeitraubend
ist.
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Ein. weiterer Nachteil dieser bekannten Einrichtung besteht darin,
daß das Gradieren jeweils erst dann erfolgen kann, nachdem die Maschine in eine-
bestimmte Anfangsstellung gebracht ist.
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Durch den Gegenstand vorliegender Erfindung wird diesen den bekannten
Einrichtungen anhaftenden Mängeln in der Weise begegnet, daß an Stelle der bisher
verwendeten Maßstäbe auf Drehachsen sitzende Trommeln mit Maßeinteilungen treten,
die durch ein Zahnradgetriebe von Hand einstellbar sind .und in die Gradiermaschine
so eingesetzt sind, daß sich ihre Drehung auf die Pantographen mittels Zahnräder
überträgt. Die Einstellung der Pantographen erfolgt also nach Einstellung-der-Trommeln
von Hand auf eine bestimmte Modellgröße selbsttätig: Dabei sind die Maßeinteilungen:
auf den Trommeln so gestaltet, daß sich beispielsweise auf jeder Trommel unten die
kleinste Teilung und die nächst darüberliegende Teilung für ein 5 mm größeres Grundmodell
befinden, so daß auch mittels eines verstellbaren, an jeder Seite der Trommel angebrachten
Zeigers däzwischenliegende Modellgrößen eingestellt werden können.
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Darnach läßt die Einrichtung gemäß der Erfindung die Einstellung der
Gradier-, maschine für jede praktisch in Frage kommende Modellgröße durch drehende
Verstellung der Trommel zu, ohne den bisher zur Einstellung der Maschine erforderlichenMaßstab
auswechseln zu müssen..
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Weiterhin bringt die Einrichtung den Vor--teil mit sich, daß die Maschine
nicht beim Einstellen des Grundmodells jeweils in eine bestimmte Null- bzw. Anfangsstellung
gebracht werden muß. Es kann vielmehr stets unmittelbar nach Einstellung der Trommel
mit dem Gradieren begonnen werden, und zwar von der der vorausgegangenen Arbeit
am nächsten liegenden Einstellung ab, gleichgültig, ob es nun von der kleinsten
oder größten oder von einer der dazwischenliegendem Nummern des zu gradierenden
Satzes aus sei.
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Die übereinanderliegenden Teilungen der Trommel sind der besseren
"Übersicht wegen durch verschiedene Farben gekennzeichnet und auch fortlaufend mit
Nummern versehen, tun eine gute Übersicht und ein leichtes Einstellen
zu
ermöglichen. An den Zeigern sind noch kleine Lupen angeb@iacht, welche sich beim
Verstellen der Zeiger mit diesen bewegen und ein genaues Einstellen auf den jeweiligen
Teilstrich ermöglichen.
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Der Maschine nach der Erfindung ist eine Meßvorrichtung beigegeben,
die aus zwei senkrecht zueinander auf einer Grundplatte beweglichen Anschlägen besteht,
die bei Anlehnung an das Grundmodell auf zwei die Weiten- und Längenteilung anzeigende
Tabellen weisen. Die aus diesem. beiden Tabellen sich ergebenden Werte dienen zur
jeweiligen Handeinstellung der Trommeln in der Gradiermaschine. Die Zeichnung gibt
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar zeigt sie zur besseren Erläuterung
der Arbeitsweise die gesamte Maschine. Es zeigt Abb. t die Gradiermaschine im Aufriß,
Abb. 2 dieselbe im Grundriß, Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie A-B der Abb-. 2,
Abb:4 dien Pantographenstift mit Halter und Verstellvor richtung von vorn, Abb.
5 denselben von der Seite, teilweise im Schnitt, Abb. 6 die Einstellvorrichtung
des Pantographen im Aufriß, Abb.7 dieselbe im Grundriß, Abb: 8 den Meßapparat" im
Aufriß, Abb. 9 den Meßapparat im Grundriß.
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Abb. 1, 2 und 3 sind lediglich nur beigefügt- zur Erläuterung der
Arbeitsweise und Beschreibung, jedoch nicht zur Begründung eines 'Patentanspruches
auf die Maschine selbst.
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Die .Gradiermaschine besteht hauptsächlich aus dem Gestell r, 'dem
Tisch 2, der Spannvorrichtung 3 zum Festhalten des zu bearbeitenden Kartons; der
Stanzvorrichtung ¢ nebst Elektromotor 5, dem Hauptwagen 6 sowie den verschiedenen
Wagen für die Stanzvorrichtung.4, das' Pantographensystem a und b nebst den Feineinstellvorrichtungen
c, d, e un4 f.
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Die Stanzvorrichtung 4, welche eine große Zahl Hübe in der Minute
ausführt, wird durch den Elektromotor 5 angetrieben; sie ist auf dem Wagen 7 angeordnet,
der quer zur Längsrichtung der Maschine verschiebbar ist. Der Wagen 7 läuft -auf
Führungsschienen 8, die einerseits von dem Wagen 9, andererseits von Gien Laufrollen
io und ii getragen werden. Der Wagen 7 ist auf dem Joch des Wagens 6 geführt, während
-die Rollen 62 und 63 auf der Schiene C54,' 65 und 66 laufen.
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Die Stanze 4 steht durch einen an ihr angeordneten Lenker 14 mit dem
Pantographen a dadurch irr Verbindung, daß der Lenker an dem' Schieber
15 angelenkt ist. - Letzterer ist an einem. mit -einer Stirnverzahnung
versehenen Segment 16, angeordnet,- welches um einen Zapfen 17 drehbar ist. In die
Verzahnung des Segments 16 greift ein Zahnrad 18 ein, das am Schieber 15 angeordnet
ist und auf dessen Welle i9 ein Schneckenrad 2o sitzt, in das eine von Hand einstellbare
Schnecke 21 eingreift. Auf der Welle i9 ist ferner eine Skalentrommel 22 angeordnet,
die verschiedene Skalen trägt, welche zur leichten Unterscheidung verschiedenfarbig
sind. Der Skalentrommel sind ein einstellbarer Zeiger 23 und eine Strichmarke zugeordnet.
Der das Segment 16 tragende Zapfen 17 ist an einem Wagen 24 angeordnet, der auf
einer Schiene 25 läuft, die am Wagen 6 angeordnet ist. Am Zahnsegment 16 ist ferner
eine halbkreisförinige Scheibe 26 auf einem Zapfen 27 drehbar gelagert. Mit dieser
Scheibe ist ein Zahnrad 28 fest verbunden, das mit einem Zahnrad 29 kämmt, auf dessen
Welle 30 ein> Schneckenrad 31 (Abb. 7) angeordnet ist, in welches eine von
Hand einstellbare Schnecke 32 eingreift. Die Teile 29 bis 32 sind an einem Lagerarm
33 angeordnet, der am rechten Ende des Zahnsegments 16 vorgesehen ist. Auf der Welle
30 ist eine Skalentrommel 34 angeordnet, die ebenso wie die Skalentrommel
22 verschiedenfarbige Skalen trägt und welcher ebenfalls ein einstellbarer Zeiger
35 sowie eine Strichmarke zugeordnet sind.. An der halbkreisförmigen Scheibe a6
ist ein Hebelarm 36 angeordnet, der an einem Waget 37 angelenkt ist. Dieser Wagen
ist auf einer Schienenbahn 38 geführt, die an einem Träger 39, welcher am Maschinengestell
i lagert, angeordnet ist.
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Am Wagen 24 greift eine Gelenkstange 4o an, welche mit einem Schieber
41 gelenkig verbunden ist, der an einem Segment 42 des Pantographen b angeordnet
ist. Dieser Schieber nebst den an ihm angeordneten Teilen entspricht genau dem Schieber
15; es erübrigt sich daher, diese Teile näher zu beschreiben, da sie aus der Abb.
7 genau zu ersehen sind, zumal die einander entsprechenden Teile der Pantographen
a und b mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind. Das Segment 42, das
genau dein Segment 16 entspricht, ist auf einem Wagen 43 drehbar gelagert, der ebenso
wie der Wagen 24 auf der Schiene 25 geführt ist. Rechts außen am Segment befindet
sich die Einstellvorrichtung mit der halbkreisförmigen Scheibe 26, an welcher -der
Hebelarm 44 angeordnet ist, an dessen Ende eine Gelenkstange 45 angreift, die an
dem Wagen 6 angelenkt ist.
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Außer dem Segment 42 sind am Wagen 43 derPantographenstift46 (Abb.4,
5 und 6) so-. wie der Handgriff 47 bzw. 48 artgeordnet. Der. Stift 46 ist federgespannt
in dem am Wagen 43 angeordneten Lager 49 geführt und durch der Kniehebel 5o entgegen
der Wirkung der
Feder 5 1 abwärts verschiebbar; bei gestrecktem
Kniehebel verbleibt er in der unteren Stellung. Der Pantographenstift 46 wird in
bekannter Weise an der Musterschablone (letztere nicht dargestellt) entlang geführt,
`wozu der Handgriff 47 dient. Die Musterschablone ist auf dem unbeweglichen Tisch
52 angeordnet und mittels Klemmschrauben o. dgl. festgehalten. Die Versphiebbarkeit
des Pantographenstifts 46 hat den Zweck, um in Durchbrüche, welche gegebenenfalls
in der Musterschablone angeordnet sind, einfahren und solche ebenfalls ausstanzen
zu können.
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Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende: Nachdem der zu verarbeitende
Stoff in die Maschine eingespasint und die -Musterschablone auf dein Tisch 52 befestigt
ist, werden die Einstellvorrichtungen c, d, e und f- an Hand der auf den Trommeln,22
und 34 angeordneten Skalen, welche durch Ziffern o. dgl. genau bezeichnet und mittels
des Meß-. apparates nach Abb. 9 für das betreffende Modell ermittelt werden, durch
die Einstellknöpfe der Schnecken 3z und 32 eingestellt. Alsdann wird der Pantographenstift
46 mit Hilfe des Griffes 47 an die Musterschablone herangefahren. Ist die Einstellung
beendet, so- wird der Motor 5 eingeschaltet und der Stift 46 an der Musterschablone
entlang geführt, so lange, bis das Muster ausgestanzt, d,. h. der Stift 46 um die
Schablone herumgeführt ist. Da die wesentlichen Teile fahrbar und, wo erforderlich,
Gelenke angeordnet sind, so folgere die Teile einem Leichten Druck am Handgriff
47.
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Zum Einfahren in Aussparungen ist der Pantographenstift 46 zunächst
durch Loslassen des Knopfes am Kniehebel 5o (Abb. 5) in die. obere Stellung zu bringen,
hiernach wird durch Druck auf den Knopf der Führungsstift wieder nach unten geschoben,
und das Ausschneiden geschieht,- wie - vorher beschrieben., - -Die Ermittelung der
für das Modell jeweils erforderlichen Längen- und Weitenteilungen auf den Skalentrommeln
erfolgt mit dem auf Blatt 3 dargestellten Meßapparat.
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Der Apparat besteht aus Grundplatte a1 mit zwei senkrecht zueinander
angeordneten Schlitzen a2, a3 und einem Anschlag b1 in Form eines rechten Winkels.
In den beiden Schlitzen a2, a3 bewegt sich ein Schieber cl zum Einstellen der Breite
und ein Schieber dl zum Einstellen der Länge. An Schieber cl ist ein Zeiger ei angebracht,
deer auf der Skala f1 für Weitenteilungen: hingleitet und bei einer gewissen Moidellbreite
eine bestimmte Teilung auf der Tabelle der Weitenteilungen anzeigt. Mit Schieber
dl ist ein Zeiger g1 fest . verbunden, welcher bei der Längeneinstellung auf Skala
hl gleitet und bei einer gewissen Länge des Modells eine bestimmte Teilung auf der
Tabelle hl der Längenteilungen anzeigt.. Die beiden Schieber cl und dl sind durch
Muttern il und k1 feststellbar. Die Ermittelung der Teilurigen auf den Trommeln
geschieht auf folgende Weise: Das Grundmodell wird auf die Platte ä1 so aufgelegt;
daß dieses sowohl in der Längswie auch in der Breitenrichtung an dem Anschlag b1
anliegt. Hierauf wind durch Lokkern der Schraubenmutter lzl der Schieber dl leicht
an das Modell herangeschoben. Der an dein Schieber dl befestigte Zeiger ermöglicht
auf der Tabelle hl die Ablesung der Trommelnummer sowie der Nummer der Teilung für
Trommgnummer 22 auf der rechten Seite der Maschine,' hierauf wird Zeiger 23 auf
diese Nummer der Trommel eingestellt.
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Auf dieselbe Weise wird Schieber cl mit Zeiger e1 an das Modell herangeschoben
und auf Tabelle f 1 die Nummer der Teilung wie auch die Nummer der Trommel für das
betreffende Modell ermittelt. Sofern sich die Trommel nicht schon bereits auf der
Maschine befindet, wird diese auf diese Maschine aufgesetzt und erfolgt die Einstellung
des Zeigers 23 wie vorher auf die ermittelte Nummer an der Tabelle.. Nun kann durch
Drehen der Griffe an den Spindeln 2,1 und 32 die gewünschte Modellgröße an den Trommeln
eingestellt werden.