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Liegestuhl zur Ausführung von Darmbädern Den Erfindungsgegenstand
bildet ein Liegestuhl zur Ausführung von Darmbädern unter Verwendung eines in den
Darmausgang einzuführenden, unter Flüssigkeitszufluß stehenden Spülrohres mit verstellbarer
Rückenlehne mit an Stangen angeordneten verstellbaren Bein- und Fußstützen und mit
einem ver-. schiebbaren Ablauftrichter, dessen von der Einlauföffnung gebildete
Ebene stumpfwinklig zur Sitz- bzw. Liegeebene liegt.
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Gegenüber bekannten Behandlungsstühlen besteht die Erfindung im wesentlichen
in der Sonderausbildung derart, daß der Ablauftrichter mit der unteren Randpartie
seiner zur Gesäßanlage dienenden Einlauföffnung gegen die Vorderkante der Sitzebene
anstellbar ist und eine über die Einlauföffnung vorspringende sowie unter den Sitz
greifende Verlängerung besitzt, die eine Auffang- und Ablaufschale bildet.
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Dadurch wird es möglich, Darmbäder auf trockenem Wege (im Gegensatz
zu subaqualen Darmbädetn, die in der Badewanne ausgeführt werden) vornehmen zu können
und dabei eine Geruchbelästigung weitgehend zu vermindern, weil der gegen die Sitzebene
anstellbare Ablauftrichter mit seiner stumpfwinklig zur Sitz- bzw. Liegefläche stehenden
Einlauföffnung auch gegen die Gesäßpartie des auf dem Stuhle befindlichen Patienten
zur Anstellung kommt und dadurch zur Geruchsabdichtunb mit beiträgt, während andererseits
bei vom Patienten zurückgestellten Trichter, dessen unterer Verlängerungsfortsatz
eine Ruffang- und Ablaufschale bildet, die die frei werdende Flüssigkeit in den
Trichter leitet und damit eine Verunreinigung des Behandlungsplatzes hintanhält.
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Der Patient kann eine bequeme Ruhe- bzw. Liegestellung einnehmen,
die Darmausgangspartie steht unter keinem nachteiligen Drucke, so daß der Spülvorgang
und die damit verbundenen Ausscheidungen zwanglos vor sich gehen.
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Wird, wie es die Erfindung mit vorsieht, der gegen den Patienten anstellbare
und andichtende Ablauftrichter mit einer in oder vor seiner öffnung vorgesehenen
elastischen Sehne ausgestattet, die in erster Linie als Unterstützungsträger der
im Darmausgang sitzenden und gegebenenfalls hilfsweise am Körper mit anschnallbaren
Spülröhre dient, so ist der letzteren, selbst wenn ihre Anschnallbefestigung am
Körper mit gewählt wird, eine allseitige Beweglichkeit gesichert, so daß die Röhre
den Darmbewegungen folgen kann, nicht herausgedrückt wird und kein unangenehmes
Gefühl oder gar eine entzündliche Reizung des Darmausganges bei empfindlichen Patienten
herbeiführt.
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Die an Stangen angeordneten verstellbaren Bein- und Fußstützen sind,
und auch hierin liegt ein Erfindungsmerkmal, derart zur Einlauföffnung des Ablauftrichters
angeordnet, daß die Stangen zugleich eine Auflage für die Oberschenkel des den Stuhl
Einnehmenden abgeben und dadurch auch gleich als Anschläge wirken,, die ein zu starkes
Rufrutschen des Körpers bzw. Gesäßes des Patienten auf den Trichterrand verhindern.
Durch
diese besondere Neugestaltung und Ausbildung wird der Liegestuhl erst zur Verabfolgung
von Darmbädern geeignet, deren einwandfreie Durchführung unter Ausschaltung einer
zu stark aufgetretenen Geruchbelästigung ermöglicht wird.
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Nicht auf eine Stufe gestellt und verwechselt werden darf der Darmbadeliegestuhl
gemäß vorliegender Erfindung mit bekannten Operations- und Behandlungstischen oder
-stühlen, die zum Teil mit angebauten oder unter der Tisch- und Sitzfläche tierausziehbar
angeordneten Auffang- und Ableitungsbehältern ausgestattet sind, aber trotzdem nicht
zur Verabreichung von Darmbädern gebraucht werden können, weil die Voraussetzungen
und @1-Iöglichkeiten hierzu fehlen, die erst durch die erfindungsgemäße Ausbildung
gesichert werden.
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Bei Untersuchungsstühlen für urologische und gynäkologische Zwecke
hat man auch schon die Anordnung eines Spültrichters vorgeschlagen, der einerseits
unter den Sitz einstellbar und andererseits über den Sitz einschwenkbar angeordnet
ist, doch handelt es sich hier mir um einen an der Öffnung dreieckigen kleineren
Auffangtrichter, der zwischen die Schenkel des Patienten als reines Auffanggefäß
einsetzbar ist, keinerlei Abdichtungswirkung ausübt und insbesondere nicht die Gesäßpartie
nach außen abschließt.
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Zu Darmbadzzwecken ist aber diese Vorrichtung auch deshalb ungeeignet,
weil die Bein- und Fußstützen, die erst die notwendige Liegelage mit abgewinkelten
Beinen ermöglichen, fehlen.
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In der Zeichnung ist der neue Darmbadeliegestuhl in schematischer
Darstellung beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. i eine Seitenansicht
und Fig. z int Schaubilde von vorn, also von der Trichteröffnung aus gesehen, die
Befestigungsanordnung der Spülröhre.
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Der zweckmäßig zusammenklappbare Liegestuhl besitzt eine gegen die
Sitzebene i anschließende; verstellbare Rückenlehne :2 und einen vorteilhaft an
der Sitz- bz«-. Liegeplatte angeordneten längsverstellbaren, rahmenförmigen Schieber
3, welcher den Träger für eine fest oder aufklappbar angeordnete Fußstütze .4 bildet.
In dem Innenraum des Fußstützenschiebers 3 ist ein von seitlichen Schiebestangen
5 getragener 'Trichter 6 gelagert, dessen obere, die Einlauföffnung bildende Partie
;7 stumpfwinklig zur Sitz- bzw. Liegeebene i liegt und gegen (las Gesäß des Patienten
sowie gegen die Vorderkante der Sitz- und zugleich Liegeebene anstellbar ist, während
die @7nterseite eine unter diese greifende Verlängerung 8 aufweist, die eine Ruffang-
und Ablaufschale bilden. Um die richtige Lage des Patienten am Stuhle zu sichern,
sind an diesem, zweckmäßig an den Vorderbeinen zu beiden Seiten, zwei durch eine
Stell- und Feststellvorrichtung 9 einrichtbare Stützstreben io angeordnet, auf denen
verstellbare Haltemuffen i i sitzen, die eine Ouerstrebe zum Auflagern der Kniekehlen
tragen. Der Patient liegt, wie gestrichelt angedeutet, mit abgewinkelten Beinen
auf dein Stuhle und die Stützstreben io bilden gleichzeitig die Anschlüge für die
Oberschenkel des Patienten, so daß dieser nicht nach vorwärts gegen den Trichter
rutschen kann.
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Die Streben ermöglichen demnach den Patienten vor Anstellung des Trichters
in die richtige Lage zu bringen und dann, wenn alles zur Spülung vorbereitet ist,
.den Trichter gegen das Gesäß unter leichtem Drucke anzustellen, so daß er abdichtet,
zumal die Randpartie des Trichters auch gegen die Vorderkante der Sitz- bzw. Liegeebene
anstellbar ist und anschließt.
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In oder vor der Einlauföffnung 7 des Trichters ist, von zwei Seitenstützen
i2 getragen. eine elastische Sehne 13 (Schraubenfeder, Gummiband, Darmseite o. dgl.)
in der Höhenrichtung verstellbar angeordnet. Diese Sehne dient in erster Linie als
Unterstützungsträger der rin Darmausgang eingesetzten und zweckmäßig am Körper mit
angeschnallten oder in ähnlicher Weise mit festgelegten Spülröhre 1q., die mittels
eines Stützarmes 15
auf der Sehne 13 verschieblich gehalten sitzt.
Durch die Nachgiebigkeit der Sehne kann sich die Spülröhre, ohne daß deren Herausdrücken
zu befürchten ist, zwanglos den Darmbewegungen anpassen und diesen folgen. An die
Spülröhre 14 schließt ein Zuleitungsschlauch 16 an, der von einem Flüssigkeitsbehälter
aus gespeist wird, während an dem freien Spülrohrstutzen noch eine Zuleitung gelegt
werden kann, durch welche die Beigabe von Medikamenten zur Darmbadeflüssigl:eit
ermöglicht ist.
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Ist der Trichter, wie in Fig. i gezeigt, vom Patienten zurückgestellt,
so können notwendige Verrichtungen seitens des Arztes oder der Aufsichtsperson bequem
und ohne daß der Patient dadurch in seiner Lage gestört wird, vorgenommen werden,
und der untere Trichtervorsprung 8 übernimmt dann die Funktion einer Auffang- und
Ablaufschale.