DE637022C - Liegevorrichtung mit verstellbarer Rueckenlehne zur Ausfuehrung von Darm- und Scheidenspuelungen - Google Patents

Description

• Liegevorrichtung mit verstellbarer Rückenlehne zur Ausführung von Darm-und Scheidenspülungen Vorrichtungen zur Ausführung von Darmspülungen außerhalb der Badewanne sind an sich bekannt. Bei der einen Gruppe dieser Geräte ist die erforderliche Dichtung zwischen dem Körper des Badenden und dem Auffang- und Ableitgefäß zwar möglich, aber infolge ihrer eigentümlichen Bauart nur mittels eines erheblichen Druckes, gewöhnlich durch Draufsitzen, erreichbar. Da dieser Druck meist die den After umgebenden Muskelpartien in Mitleidenschaft zieht, so werden die Reinigungs- oder Spülakte nicht nur häufig behindert, sondern in vielen Fällen werden Brechreiz, Übelkeiten, ja selbst schädigende Nebenwirkungen herbeigeführt. Dabei ist der Patient zwecks Erzeugung des Dichtungsdruckes durch Daraufsitzen - für die Behandlung oft erschwerend - an eine aufrechte Lage des Oberkörpers gebunden, so daß ein Hinlegen nicht in Frage kommt.
• Bei der anderen Gruppe von bekannten Vorrichtungen ist zwar der Badende bequem gelagert, jedoch ließ sich die obengenannte Dichtung entweder überhaupt nicht oder bei Verwendung umständlicher Mittel, wie übergelegter Gummidecken und ähnliches, nur unvollkommen erreichen, so daß der Ausbreitung der Gerüche, ja selbst der Ausspülungen nichts im Wege stand, wodurch diese Behandlungsart nicht nur von dem Patienten, sondern auch von den Hilfspersonen unangenehm empfunden wurde. Hatten sich ferner bei einem Badenden plötzlich Übelkeiten eingestellt, oder wollte er aus eigenem Verlangen den Einlauf drosseln oder abstellen, so war es bei den vielen vorhandenen Hähnen, soweit sie überhaupt erreichbar waren, schwierig, den richtigen herauszufinden.
• Die vorliegende Erfindung ermöglicht infolge der besonderen Formgebung der Liegevorrichtung des Auffanggefäßes und der Schalteinrichtungen eine Abstellung der angeführten Mängel. Bei bequemster Lagerung des Patienten ist eine völlig geruchlose und druckfreie Behandlungsweise und bei einfachster Anbringung der Geräte die größte Sicherheit und Übersichtlichkeit gewährleistet. Die Verwendungsmöglichkeit der Liegevorrichtung ist weiterhin auch auf Scheidenspülungen ausgedehnt. Ferner hat sich die Notwendigkeit ergeben, durch kleinere, mehrmalige Einläufe und dadurch künstlich herbeigeführte rückläufige Bewegungen des Spülwassers auf eine stärkere Belebung der Darmmuskulatur hinzuwirken. Es wurde deshalb eineDarmdruckentlastungsleitung vorgesehen, die bei einer bestimmten Stellung der Schalteinrichtung gestattet, die eingelaufene Flüssigkeitsmenge durch die Spülrohrleitung über die Schalteinrichtung durch die Darmdruckentlastungsleitung in die Haube zu entleeren. Außerdem wurde eine Brause innerhalb der Haube angeordnet, mit welcher der After und seine Umgebung abgespült werden können.-Wie aus Abb. i der Zeichnung ersichtlich, liegt der Patient in angenehmer Lage mit vollständig entspannter Bauchdecke auf einem Lager, das aus einer feststehenden Gesäßstütze i, " aus einer verstellbaren Rückenlehne mit Kopfstütze und einer ebenfalls verstellbaren Fuß- und,Beinstütze besteht. Es ist somit möglich, der lagernden Person jede dem Bedürfnis entsprechende Lage zu geben. Die Gesäßstütze i hat an ihrem unteren Ende je ein Widerlager 6, in deren Mitte sich eine Ausnehmung 12 befindet, die zur Aufnahme des Spülrohrträgers 4o und der Ableitungshaube i9 dient.
• Diese Ableitungshaube befindet sich gemäß den Abb.2 und 3 beim Gebrauch zwischen den Schenkeln des Patienten, mit ihrer Öffnung gegen den Körper desselben gerichtet, und dichtet mit ihren Rändern die unteren Teile des Oberkörpers ab. Die Haube ist in der Längsrichtung der Liegevorrichtung um die Achse i6 schwenkbar; über die in der Breite der Haube eine Gummiwalze 24 übergeschoben ist, welche zur Abdichtung der Unterkante der Haube gegen die Sitzfläche dient. Die Ränder der Haube sind zur leichten Abdichtung der Haube gegen den Körper mit elastischen Streifen 25, z. B. aus Gummi, versehen, welche in ihrem oberen Teile -in eine Bauchdecke 26 übergehen, die mittels der Bänder 27 leicht angezogen werden kann. Zwei elastische Streifen 4 drücken die Haube sanft gegen den Körper des Patienten. Im übrigen ist die Haube allseitig geschlossen. Sie ist gleichzeitig Träger für die lösbaren Zuleitungen und besitzt deshalb drei Stutzen und einen weiteren Rohransatz 28 für die Abflußleitung 29 der ausfließenden Stoffe, die einem Kotauffangbehälter 30 o. dgl_ zugeführt werden. Der eine Stutzen, so, dient zur Durchleitung der Spülrohrleitung 54", der zweite, 23, zum AnschluB der Darmdruckentlastungsleitung 69, der dritte, 2 i, nimmt die Brauseleitung 5 5' auf. Die Ableithaube wird mit der Achse 16 in die Lagerschlitze 17 eingesetzt, die beiderseits der Ausnehmung 12 vorgesehen sind und sich in waagerechte U-Profile i8 verlängern, so daß die Haube in herabhängendem Zustande unter die Liegevorrichtung geschoben werden kann. Eine zweite Ausführungsform der Haube zeigt Abb. 4, bei der die wesentlichen Formen die gleichen sind, im übrigen aber nach Möglichkeit ebene Abschlußflächen angewendet werden.
• Das Spülrohr 49 befindet sich an einem Spülrohrträger 4o gemäß Abb. 6, der das Spülrohr in bekannter Weise in der Höhen-und Breitenrichtung zu verstellen und zu drehen gestattet. Durch den Schlitten 36 kann das Spülrohr auch in der Längsrichtung ver- und festgestellt werden.
• Sämtliche zur Einleitung, zur Unterbrechung und zur Beendigung der Spülung zu bedienenden Hähne sind zu einer Schalteinrichtung, 'wie sie Abb. 5 zeigt, und zwar zu einem Mehrwegehahn mit nur einem Hebel, vereinigt. Für diesen Hebel sind gemäß Abb. 5 drei mit »Offen«, »Brause« und »Geschlossen« bezeichnete .Stellungen vorgesehen.
• In der Stellung »Offen« ist die Leitung 54 vom Spülwasserbehälter 8i über die Leitung 54` und über das Rückschlagventil 73 mit der Leitung 54" zum Spülrohr 49 und mit der Leitung 54' die Leitung 56 vorn Heilmittelbehälter 82 zwischen der Schalteinrichtung 6o und dem Rückschlagventi173 mittels der Leitung 56' verbunden.
• In der Stellung »Brause« ist die Leitung 55 vom Brausewasserbehälter 83 mit der Leitung 55' zur Brause 22 und die Leitung 54." an das Spülrohr über die Abzweigleitung 68 mit der Darmdruckentlastungsleitung 69 verbunden.
• In der Stellung »Geschlossen« sind alle Leitungen gesperrt.

Claims (5)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Liegevorrichtung mit verstellbarer Rückenlehne zur Ausführung von Darm-und Scheidenspülungen unter Verwendung eines in die Körperhöhle einzuführenden, unter Flüssigkeitszufluß stehenden, an einem der Höhe und Breite nach verstellbaren Spülrohrträger befindlichen Spülrohres, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende der Auflagefläche der Liegevorrichtung zwischen den Schenkeln der auf ihr ruhenden Person in einer Ausnehmung (12) der Liegevorrichtung eine starre, die unteren Teile des Oberkörpers abdichtende Haube (i9) derart in der Längsrichtung der Liegevorrichtung schwenkbar angeordnet ist, daß ihre Schwenkachse (16) sich unter- und innerhalb des Bereichs der Auflagefläche befindet.
2. 2. Haube für eine Liegevorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie an den seitlichen Rändern elastische Streifen (25), z. B, aus Gummi, besitzt, die am oberen Haubenrande in eine Decke (26) übergehen, und daß die Haube zugleich Träger für die lösbaren Zuleitungen. zur Schalteinrichtung (6o) und zum Spülrohre (49) ist.
3. 3. Liegevorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an dem unteren Ende der Liegefläche zur Stützung des Gesäßes zu beiden Seiten der Ausnehmung (i2) je ein Widerlager (6) vorgesehen ist.
4. Liegevorrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Höhe und Breite verstellbare Spülrohrträger (Abh.6) mittels eines Schlittens (36) auch in der Längsrichtung der Liegevorrichtung ver- und feststellbar ist.
5. 5. Spülrohrschalteinrichtung für eine Vorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch ihre Ausbildung als Mehrwegehahn mit nur einem Hebel in der Weise, daß in der Stellung »Offen« die Leitung vom Spülwasserbehälter über das Rückschlagventil (73) mit der Leitung zum Spülrohr (q:9)° und mit dieser die Leitung zum Heilmittelbehälter zwischen der Schalteinrichtung (6o) und dem Rückschlagventil (73), in der Stellung »Brause« die Leitung vom Brause-. Wasserbehälter mit der Leitung zur Brause (22) , und die Leitung an das Spülrohr mit der Darmdruckentlastungsleitung (69) verbunden sind, während in der Stellung »Geschlossen« alle Leitungen gesperrt sind.