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mit wenigen Handgriffen an den üblichen Badewannen anzubringende Vorrichtung
zur subaqualen Darmspülung Die Erfindung bezweckt, an jeder gebräuchlichen Badewanne
mit wenigen Handgriffen eine vollständige Vorrichtung für subaquale Darmspülungen
anzubringen und ebenso leicht wieder abzunehmen, damit die benutzte Badewanne darnach
wieder ihrem üblichen Gebrauchszweck dienen kann.
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Die neue Vorrichtung besteht aus drei an den Wannenrändern in geeigneter
Weise festzulegenden, quer über die Wanne reichenden elastischen Zugbändern, Kabeln,
Schraubenfederschnüren o. dgl., von denen das gegen das Fußende der Wanne liegende
Kabel zur Niederhaltung eines in den Abfluß der Wanne einzusetzenden Ablaufrohres
dient, während die beiden anderen elastischen Kabel den eigentlichen Spülapparat
tragen, der durch die beim Niedersetzen des Patienten in der Badewanne bewirkte
Spannung der federnden Kabel an seinem Körper abdichtend festgehalten wird.
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Auf den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigen Abb. r und z die an einer Badewanne angebrachte Vorrichtung in Seitenansicht
bei in der Länge durchschnittener Badewanne und in teilweiser Draufsicht, Abb.3
und 4 zwei verschiedene Ausführungsformen der Ablaufvorrichtung, Abb. 5 den eigentlichen
Spülapparat, Abb. 6 einen Einsatzrahmen für verkachelte Badewannen und Abb.7 die
Fußstütze.
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An den Rändern t der Badewanne sind mittels hakenförmiger Schuhe z
in der Nähe des Kopfendes der Wanne zwei quer über letztere laufende elastische
Gummischnüre, Bänder, Schraubenfedern 3, 31 0. dgl. leicht abnehmbar festgelegt;
ein gleiches drittes elastisches Kabel 32 ist am Fußende der Wanne angeordnet.
Die Kabel oder Federn 3, 31, 3s sind einerends an den Schuhen 2 :einstellbar, um
ihre Spannung regeln zu können, und vorteilhaft durch einen Überzug ,aus Gummi oder
einen elastischen Metallschlauch geschützt, um Verletzungen des Patienten durch
etwa zurückschnellende zerrissene Federn oder Gummischnüre zu verhüten. An den beiden
vorderen Wannenkabeln 3, 31 wird die Tragvorrichtung für den Spülapparat, den Enteroklysor,
aufgehängt. Sie besteht aus einem ring-, rahmen oder schleifenartigen Mittelteil
4, vorteilhaft aus elastischem Material, in den der eigentliche Spülapparat 5 eingesetzt
wird. Dieser ist gegen Abfallen von dem Tragring 4 durch vorstehende Zapfen 6, Verschraubung
oder in anderer geeigneter `V#Feise gesichert. An den Tragring 4 sind einerseits
zwei elastische, wieder mit Schutzschläuchen versehene Schnüre oder Zugfedern 7
angelenkt, deren freie Enden an einem hakenförmigen Schuh 8 befestigt sind, der
in das mittlere elastische Wannenkabel 3, eingehängt werden kann. Die Zweiteilung
der Federn 7 hat den Zweck, den Schamteilen des Patienten auszuweichen und dieselben
vor Druck zu bewahren. Der Tragring 4 wird andererseits von einem biegsamen Metallband
9, einer Gurte o. dgl. gehalten, das bzw. die sich der Körperforen des Patienten
anschmiegt und mit einem Hakenteil to in das nahe dem Kopfende
der
Wanne liegenden Querkabel 3 einhängen läßt.
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Der Enteroklysor (Abb.5) besteht vorteilhaft aus zwei Teilen, und
zwar aus einem dem Gesäß angepaßten, hohlen Rahmen 5 aus starrem Material, das zur
Zuführung des Spülwassers mit einem Katheterröhrchen i i versehen ist, an dessen
Ende das Afterröhrchen 12 beweglich befestigt ist. Das Rahmenstück 5 ist unten mit
einem nach außen vorspringenden Randwulst 13 versehen, über den der zweite Teil
des Enteroklysors, eine starke Weichgummikappe 14, mit einem nach innen vorspringenden
Ringwulst 15 gestülpt wird. Die Zweiteilung des Enteroklysors bezweckt, seine Herstellung
und die Reinigung zu erleichtern. Die Gummikappe 14 endet in einem Schlauch 16,
der an die Ablaufvorrichtung angeschlossen wird.
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Diese besteht (Abt. i, 3 und 4) aus .einem die Badewanne an Höhe überragenden
Rohr 17, das am oberen Ende eine drehbare Kappe 18 trägt, die einen Gabelschuh i9
hat, der zur Aufnahme des an den Badewannenrändern festgelegten Kabels 32 dient.
Das Rohr 17 ist mit dem unteren Ende unter Zwischenschaltung einer vorteilhaft laus
Schwammgummi bestehenden Dichtungsscheibe 20 in den Ablauf 21 der Badewanne eingesetzt
und wird durch das Kabel 32 dichtend niedergehalten. In einen seitlichen
Rohrstutzen 22 des Rohres 17 ist ein Glasknie 23 eingesetzt, auf welches der den
ausgespülten Darminhalt vom Spülapparat wegführende Schlauch 16 aufgeschoben ist.
Das Ablaufrohr 17 ist im unteren Teil mit Öffnungen 24 (Abt. 3) und über der untersten
Reihe derselben mit einem grobmaschigen Quersieb 25 versehen. Der durchbrochene
Teil des Rohres 17 ist von einem oben geschlossenen Hohlzylinder 26 umgeben, dessen
unterer Rand!sich gegen die am Boden der Badewanne liegende Dichtung 2o stützt.
An dem Quersieb 25 bleiben größere, von dem verbrauchten Spülwasser mitgeführte
Kotballen hängen, die durch das nachströmende Wasser zerkleinert und mit diesem
und den kleineren Kotteilchen oberhalb des Siebes durch die Öffnungen 24 in den
Hohlzylinder 26 und aus diesem unterhalb des Siebes durch die untersten Öffnungen
24 in den Abfluß gelangen.
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Bei der in der Abt. 4 dargestellten Ablaufvorri.chtung ist in das
Rohr 17 ein mit Öffnungen 24 und einem ,Quersieb 25 versehenes Röhrchen 171 von
kleinerem Durchmesser eingesetzt; die Wirkungsweise ist die gleiche wie früher beschrieben.
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Erforderlichenfalls kann das Rohr i 7 auch mit zwei seitlichen Stutzen
22 in verschiedener Höhe zum Abschluß der vom Spülapparat kommenden Leitung versehen.
sein. 'Steht zur Vornahme der Darmspülung beispielsweIse eine verkachelte Badewanne
zur Verfügung, so müssen die quer über d--*e Wanne laufenden elastischen Kabel 3,
3v 32 an den Längsteilen eines in die Wanne zu stellenden Rahmens (Abb.6) befestigt
werden. Dieser besteht aus einem auf dem Querrand der Wanne aufliegenden Kopfteil
27, von dem zwei in der Längsrichtung der Wanne laufende Stangen 28 fortführen,
die winklig nach unten abgebogen sind und einen bügelförmigen Fußteil 29 bilden,
mit dem der Rahmen auf dem Boden der Wanne aufruht. Die elastischen Wannenkahel
3, 31 und 32 werden, wie die Abb.6 zeigt, an den Rahmenlängsfieilen 28 festgelegt.
Anstatt des Fußteiles 29 kann der Rahmen auch.,einen zweiten Kopfteil aufweisen
und so beijderseits auf der Wanne aufruhen. Auch kann zum Einhängen der Kabelschnüre
lein Rahmen oder Gestell verwendet werden, dessen Längsteile seitlich außerhalb
des Wannenrandes hegen.
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Zu der Vorrichtung gemäß der Erfindung gehört noch eine als Fußstütze
dienende Leiter 3o (Abt. 7) aus Holz oder einem anderen geeigneten Material, deren
Seitenholme gegen das Köpfende ':der Wanne zu über die Sprossen hinaus um etwa die
halbe Gesamtlänge der Leiter verlängert sind, so daß also die Sprossen in der dem
Fußteile der Wanne zugekehrten Hälfte -der- Leiter sich befinden. Dies hat den Zweck,
das beim Aufstützen der Füße auf die Leibersprossen sonst auftretende Aufsteigen
der Leiter am Fußende der Wanne zu verhüten, indem durch die verlängerten Holme
der Leiter ihr Stützpunkt bei einem durch die Füße des Patienten auf sie .ausgeübten
Druck entsprechend weit von der Druckstelle wegverlegt ist, wodurch die Leiter niedergehalten-
wird.
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Die Vorrichtung wird wie folgt angewendet: Nach dem Anlegen der drei
elastischen Wannenkabel 3, 3v 32 wird das Ablaufrohr 17 in den Abfluß -der Wanne
eingesetzt und durch das Kabel 32 . niedergehalten. Der Enteroklysor wird mit der
Gummikappe 14 des Kotabführschlauches verbunden, in den Tragring 4 der Tragvorrichtung
eingesetzt, letztere in die Wannenkabel 3, 31 eingehängt und der Kotschlauch an
das Glasknie 23 des Ablaufrohres angeschlossen. Der Patient stellt sich in die Wanne
zwischen die Kabel 3, 31 und läßt sich langsam auf den Enteroklysor nieder und weiter
bis auf den Boden der Wanne herabsinken. Dadurch wurden die beiden Kabel
3, 31 gespaiint und drücken durch ihre Federspannung den Enteroklysor an
die Gesäßgegend des Badenden fest an; dieser stützt seine Füße auf eine ihm pas.
sende Sprosse der Leiter 3o, um einen sicheren Sitz zu 'haben. Hierauf wird die
Spülung
des Darmes vorgenommen. Nach. Beendigung derselben erhebt
sich der Badende langsam in der Wanne, wobei sich der Enteroklysor selbsttätig von
dem Gesäß des Badenden löst, und steigt aus der Wanne. Der Kotschlauch wird von
dem Ablaufrohr entfernt, der Enteroklysor samt seiner Tragvorrichtung von den Wannenkabeln
3, 31 abgenommen, desgleichen das Ablaufrohr von der Wanne entfernt. Nach Abnahme
der dreielastischen Kabel 3, 31, 32 ist die Badewanne wieder für ein gewöhnliches
Bad verwendbar.