Einrichtung zur Tornahme von Darmsp lungen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Einrichtung zur Vornahme von Darmsp lungen.
Apparate für subaquaIe Darmbäder sind d bekannt. Bei einer bekannten Ausführungsform wird die zu behandelnde Person an einen Spülkopf angegurtet, damit ein hermetisches Andrücken des Spülkopfes an die Aftergegend des Badenden erzielt wird.
Diese Ausführungsform hat den Nachteil, dass der Badende zur Handhabung des Apparates Bedienungspersonal benotigt, die Einrichtung als unbequem empfindet und erfahrungsgemäss sehr häufig Hemmungen'unter- worfen ist, die keinen günstigen EinfluB auf den Verlauf der Darmspülung ausüben.
Bei einer andern bekannten Ausführungsform ist der Spülkopf mit Aufhängegurten ausgestattet, mittels welcher er innerhalb der Badwanne in Schwebelage gehalten ist.
Zur Verhinderung einer zu starken Be anspruchung der Aufhängemittel ruht der Sp lkopf in der Gebrauchsstellung noch auf einer nachgiebigen Unterlage auf. Auch diese Ausführungsform ist unbequem in der Hand habung. Zudem ist ihre Anwendung beschränkt, weil sie das Vorhandensein einer Badwanne oder eines gleichwertigen Ersatzmittels erfordert.
Diese Nachteile werden erfindungsgemäss dadurch behoben, da¯ der Spülkopf der Einrichtung an einem dem menschlichen Gesäss entsprechend geformten Sitz angeordnet ist, der eine Anzahl nachgiebige Füsschen und eine wegnehmbare Rückenlehne aufweist und dem Patienten eine ungehemmte freie Stellung während der Vornahme einer Darmspülung ermöglicht.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt :
Fig. 1 eine Seitenansicht bei der Verwen dung der Einrichtung in einer Badwanne,
Fig. 2 einen LÏngsschnitt durch den Sp lkopf und
Fig. 3 eine Draufsicht auf denselben.
Fig. 4 und 5 zeigen je ein Detail der Einrichtung.
Der Spülkopf 1 ist auf der Unterseite eines Sitzflächenvorderteils 2 festgemacht, in welchem sich eine Öffnung 3 befindet.
Mit dem Teil 2 ist mittels eines Scharnieres 4 ein weiterer SitzflÏchenteil 5 verbunden.
Dieses Scharnier 4 liegt winkelrecht zur Längsachse des aus den Teilen 2 und 5 ge- bildeten Sitzes, der nach Art eines Fahrradsattels dem Gesäss des menschlichen Körpers entsprechend geformt ist, wobei insbesondere der um die Öffnung 3 herumliegende Teil bestimmt ist, sich so an das Gesäss anzuschmiegen, da¯ ein praktisch hermetischer Ab- schluss gegen aussen erreicht wird. In den Spülkopf 1 hinein f hren ein Rohrstutzen 6 und zwei Rohrchen 7 und 8, deren Zweck naehstehend noch beschrieben ist.
Am Spülkopf 1 ist eine Stütze 9 angeordnet, deren freies Ende einen Saugnapf 10 trägt. An der Unterseite des Sitzhinterteils 5 sind zwei Rohrst cke 11 angeordnet von denen auf der Zeichnung nur das eine dargestellt ist. Jedes Rohrst ck enthÏlt cine Feder der deren Ende mit einem Saugnapf 13 in Verbindung steht.
Zufolge der Zwei- teiligkeit der Sitzfläehe wdrd erreicht, dass der beschriebene Sitz auch auf unebenen Flächen aufgestellt werden kann und zufolge der Saugnäpfe 10 und 13 auch auf glatten Fläehen, wie beispielsweise auf dem Boden von Badwannen, sicher haftet und sich wäh- rend der Behandlungsdauer nicht versehieben kann, wobei durch die Anordnung von Federn eine gewisse Nachgiebigkeit erreicht wird. Es können, falls notwendig oder zweckmϯig, auch mehr als drei solche federnde Füsschen vorgesehen sein, und es kann auch zwischen der Stütze 9 und dem Saugnapf 10 eine Feder als nachgiebiges Organ zwischen- geschaltet sein.
Zur Erhöhung der Bequemlichkeit des Sitzes weist dieser eine wegnehmbare Riik- kenlehne auf.Zu diesem Zwecke sind an dem hintern Sitzflächenteil 5 zwei Rohrstutzen 15 angeordnet (nur in Fig. 1 und 4 ist ein solcher erkennbar), in welche die zwei StÏbe 14 der Rückenlehne einsteckbar sind, die je einen Anschlag 16 zur Begrenzung der Einstecktiefe aufweisen. Die beiden Stabe 14 sind miteiuander mit nicht gezeichneten Bändern zur Anlehnung des Rüekens des Patienten verbunden. An Stelle einer Mehrzahl von Bändern aus irgendeinem geeigneten Werk- stoff kann diese Rückenlehne auch derart ausgebildet sein, dass sich ihre Länge oder ihre Stellung in bezug auf die SitzflÏche verÏndern lϯt.
Die Längenänderung kann beispielsweise dadurch erreicht werden, da¯ die Rückenlehne aus mehreren aneinander steckbaren Einzelteilen besteht, oder da¯ die Stäbe 14 teleskopartig ausziehbar ausgebildet sind.
Der Rohrstutzen 7 wird, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, mittels einer Schlauchleitny 17 mit einem Dreiweghahn 18 und dieser mittels einer Schlauchleitung 19 mit dem nicht gezeichneten, die Spülflüssigkeit aufnehmenden Gefäss verbunden. Dabei ist die Anordnung zweckmϯig derart getroffen, da¯ der Dreiweghahn 18 in bequemer Reichweite des Patienten liegt. Das in den Sp lkopf 1 hineinragende Ende des Rohrstutzens 7 wird mit einem flexiblen Organ, zweck- mässig einem flexiblen Metallröhrehen 20 (Fig. 5) verbunden, an welchem ein Darmrohr 21 aus Hartgummi oder einem andern geeigneten Werkstoff sitzt.
Das Darmröhrchen lässt sich zufolge des flexiblen Anschlu¯rohrchens 20 bequem in die Afteröffnung einf hren und st¯rt oder behindert den Patienten nicht, gleichviel, welche Stellung sein Körper aufweist, wie die Erfahrungen gezeigt haben. Der Rohrstutzen 8 wird mittels einer Schlauchleitung 2'2 mit irgendeiner vorhandenen, nicht gezeichneten Wasserleitung in Verbindung gobracht und d dient zum Einlass von Reinigungswasser in den Sp lkopf.
Zur Einrichtung geh¯rt noch ein Kotab laufturm, der aus einem Unterteil 23 und einem auf diesen letzteren aufsetzbaren Oberteil 24 gebildet ist. Der Oberteil trÏgt ein Rohrst ck 25, das mittels einer aus einzelnen zusammensteekbaren Rohrstüeken 26 gebildeten Kotablaufleitung an den Rohrstutzen 6 des Spülkopfes 1 angeschlossen ist. Eineine der Rohrstücke 26 sind aus Glas, andere aus Hartgummi oder einem andern geeigneten Werkstoff gefertigt. Es können aber die Rohrstücke auch aus Glas mit Hartgummi- enden bestehen.
Diese Art der Ausbildung der Kotablaufleitung hat gegenüber den be kannten für denselben Zweck verwendeten Schlauchleitungen den wesentlichen Vorzug einer leichteren Reinigungsmöglichkeit sowie einer Anpassungsmöglichkeit an verschiedene Grössen von Badwannen. Der Unterteil 23 des Kotablaufturmes weist einen konischen, in den Badwannenauslauf einsteekbaren Auslaufstutzen 27 auf, in welchem ein Entlüf- tungsröhrchen 28 endigt, das durch den Mantel des Teils 23 nach auben geführt ist. Zum Auffangen von Kotmassen und allfällig abgehenden Gallen-und Nierensteinen dient ein im Unterteil 23 aufhängbares Sieb 29.
Am Boden des Unterteils 23 sind noch einige Saugnäpfe 30 befestigt, die einen sicheren, unverrückbaren Stand des Turmes auf glatten Flächen ermöglichen.
Die Arbeitsweise ist folgende :
Der Patient führt beim Sichniedersetzen das Darmrohrchen 21 in die After¯ffnung ein und läBt Spülflüssigkeit durch Betäti- gung des Dreiweghahnes 18 in die Därme einlaufen. Die ausflieBende Spülflüssigkeit mit dem Eot gelangt in den Spülkopf 1 und von hier aus durch die g'otablaufleitun, in den Eotablaufturm. Dieser AbfluB wird dadurch gefördert, dass Badwasser durch das Röhrchen 28 dem Badwannenablauf zuströmt und eine Saugwirkung auf die Kotablaufleitung ausübt.
Nach Beendigung der Darm spülung kann die Eotablaufleitung gereinigt werden, indem ein Wasserzufluss zum Sp lkopf 1 durch den Rohrstutzen 8 bewerk stelligt wird. Dieses Reinigungswasser fliesst durch die Rohrstücke'2'6 nach dem Eotab- laufturm ab. Es lassen sich somit mit der beschriebenen Einrichtung mehrere aufein anderfolgende Darmspülungen an ein und demselben Pa. tienten vornehmen, ohne daB dieser seinen Sitz verlassen mu¯ und wobei vor jedem Einlauf eine Reinigung der Ab flussleitung vorgenommen werden kann, die jede Stauung durch Verstopfen ausschliesst.
Damit sich der Patient in einer entsprechend bemessenen Badwanne auch noch mit den F'iiBen abstiitzen kann, ist noch eine nicht gezeichnete, : aber an sich bekannte FuBstiitze vorgesehen. Diese ist. zweckmässig aus Me tallstäben gebildet und derart gestaltet, daB sich die LÏnge der St tze einerseits der Grösse des Patienten und anderseits der Länge der Badwanne anpassen lässt. Damit die Fuss- stütze beim Gebrauch in Badwannen veine Kratzer oder Beschädigungen verursachen kann, ist sie an den mit der Wanne in Berührung tretenden Teilen mit einem Gummi berzug versehen.
Die beschriebene Einrichtung lϯt sich nicht nur wie die bekannten Einrichtungen derselben Gattung zur Vornahme subaqualer Darmbäder innerhalb einer Badwanne oder dergleichen verwenden, sondern auch zur Ausführung trockener Darmspülungen gebrauchen. Diese letztere Verwendungsmög- lichkeit ist erst durch die besondere Ausbil dung des Spülkopfes in Verbindung mit einem Sitz möglich geworden. AuBer diesem gro¯en Vorteil weist die beschriebene Einrichtung gegenüber den bekannten Apparaten aber noch weitere Vorzüge auf. Durch die verhÏltnismϯig gro¯en Sitz-und St tzflÏchen. erhält der Patient ein Gefühl von broyer Sicherheit, die sich auch auf den Darm günstig auswirkt.
Es hat sich gezeigt, da. bestehende Hemmungen sofort verschwinden und ein Afterkrampf praktisch unmöglich ist. Auch die hÏufig auftretenden unangenehmen Leibschmerzen lassen sich auf seltene Fälle reduzieren, so. daB im Allgemeinen die Dauer des Darmbades ohne Be einträchtigung seiner Wirkung verkürzt werden kann.
Die beschriebene Apparatur läBt sich aber auch zufolge der Zerlegbarkeit der einzelnen Bestandteile leicht in ein Gaffer- chen einpacken, was erst die Behandlung von Patienten zu Eause möglich macht und letztere also nicht unbedingt eine Badanstalt mit diesbezüglicher Einrichtung aufzusuchen brauchen, abgesehen davon, dass dies in vie len Fällen überhaupt ein Ding der Unm¯g lichkeit ist. Die beschriebene Einrichtung gestattetsomiteinevielseitigereAnwendung der Darmspülungen.