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Apparat für subaquale Darmbäder.
Den bisher bekannten Apparaten zur subaqualen Darmspülung haften namentlich die Mängel an, dass zum Andrucken und Abdichten des Spül-und Ablaufrohres, des sogenannten Spülkopfes, gegen die Afteröffnung und das Badewasser den Körper des Patienten beengende und daher unangenehm empfundene Vorrichtung, wie über die Wanne gespannte, elastische Bänder, oder aufblasbare Gummikissen, die sich gegen einen Hüftengürtel abstützen u. dgl. verwendet wurden. Es machte sich dabei namentlich der Übelstand bemerkbar, dass die metallischen Passflächen einen starken Andruck an den
Gesässteil erfordern, um anzudichten, was namentlich bei mageren Personen oft schmerzhaft empfunden wird.
Die aufblasbaren, zur Abdichtung dienenden Gummikissen sind schwer hygienisch einwandfrei zu reinigen, da das einzig verlässliche Auskochen eine vorzeitige Zerstörung dieser kostspieligen Teile bewirkt.
Gemäss der Erfindung werden diese Übelstände dadurch vermieden, dass der metallene oder aus sonstigem gut auskochbarem Material bestehende Spülkopf an seiner Passfläche mit einem Randwulst versehen ist, um elastisches Dichtungsmaterial, z. B. einen Ring aus Schwammgummi, gegen Verschiebung gesichert, leicht auswechselbar einsetzen zu können. Diese Dichtungen bewirken ein gutes Abdiehten und sind dabei weich, so dass das Ansetzen des Spülkopfes auch mageren Personen keine Beschwerden macht. Die in den Randwulst eingesetzten Dichtungsringe sind verhältnismässig klein und daher billig, so dass sie ohne die Kosten des Bades nennenswert zu belasten, vor jedem Bade beim Auskochen des Spülkopfes erneuert werden können.
Die Dichtungsringe bzw. der Spülkopf können auch mit sonstigen bekannten Befestigungsmitteln, wie Klammern, Druckknöpfen od. dgl., versehen sein, doch haben sich solche in der Regel als überflüssig erwiesen, da der Wulstrand. namentlich wenn er eingezogen ist und in das Dichtungsmaterial eingreift, genügenden Halt bietet. Um dem Spülkopf den nötigen gleichmässigen Andruck zu geben, dabei aber den Patienten in keiner Weise zu beengen oder in seiner Bewegungsfreiheit zu behindern, ist der Spülkopf, welcher zweckmässig einen als Auflager ausgebildeten Fuss besitzt, an einem am Wannenboden vorgesehenen, nachgiebigen, keilförmigen Kissen gelagert.
Dieses Kissen kann aus Kautschuk oder einem andern elastischen Stoff bestehen und durch entsprechendes Füllen mit Luft, Wasser oder einem andern nachgiebigen Material in seiner Neigung in der gewünschten, dem Patienten angepassten Weise eingestellt werden. Das Festhalten des Kissens in der richtigen Stellung am Wannenboden kann in beliebiger Weise, z. B. durch an der Unterseite des Kissens vorgesehene Saugnäpfe, oder durch in die Wanne eingelegte Verspreizungen usw. erfolgen. Um den Spülkopf ausserhalb des Bades anlegen zu können und denselben während des Niedersetzens in der richtigen Lage zu halten, können am Spülkopfe, z. B. mittels Ösen oder Knöpfen, hosenträgerartige Bänder befestigt sein, welche aber wieder abgenommen werden, sobald sich der Patient auf das Kissen niedergelassen hat.
Die Keilfläche des Kissens verhindert dabei das Hineingleiten des Patienten in die Badewanne, wobei noch eine an der Wanne vorgesehene Kopfstütze die bequeme Haltung des Patienten unterstützen kann.
Es hat sich bei den Spülungen gezeigt, dass die Fähigkeit des Pressens bei den einzelnen Patienten je nach der Kraft der Darm-und Bauchmuskulatur und je nach der physischen Beherrschung des Afterschliessmuskels, eine sehr verschiedene ist und dass sich bei Schwierigkeiten beim Pressen manchmal Unannehmlichkeiten, wie Angstzustände, Herzklopfen, starke Ermüdung od. dgl., einstellen.
Um diese Übelstände zu beheben, wird gemäss der Erfindung das Ableitungsrohr gegen die Wand der Badewanne geführt und mit mehreren Gelenken versehen, deren Bewegungsachsen ungefähr senkrecht zueinander
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stehen, so dass der Schenkel des Ableitungsrohres bis zum Wasserspiegel der Badewanne oder noch darunter gesenkt werden und durch Verminderung des Gegendruckes der Wassersäule, gegebenenfalls durch Anwendung einer, einen Unterdruck erzeugenden Saugvorrichtung die Entleerung mühelos erfolgen kann.
Um den Patienten den Erfolg der Spülung vor Augen zu führen, ist ein Stück des Ablaufrohres als Siebrohr ausgebildet, welches den Kot zurückhält, das Spülwässer aber abfliessen lässt, während der Kot in ein Glasgefäss gleitet. Dieses Auffangen des Kotes hat auch den Zweck, dass derselbe bequem untersucht werden kann, wenn sich der Verdacht auf Anwesenheit von Parasiten, wie Bandwurm usw., ergibt. Das Auffanggefäss hat zweckmässig eine absperrbare Entleerungsöffnung, so dass das Gefäss durch entsprechende Umschaltung des Ablaufes durchspült werden kann.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in beispielsweiser Ausführungsform dargestellt. Fig. 1 ist. eine Seitenansicht des Apparates, Fig. 2 eine Draufsicht ; die Fig. 3 und 4 zeigen Einzelheiten.
Am Boden der Wanne 1 ist ein keilförmiges Kissen 2 eingelegt, welches durch Saugnäpfe festhaftet und sich ausserdem an einem in die Wanne eingelegten Rahmen 4 abstützt. Am Kissen 2 sitzt der Spülkopf 5 auf, welcher durch seine Fussplatte 6 ein gutes Auflager erhält. Der Spülkopf 5 besitzt einen Randwulst 7 (Fig. 3), dessen eingezogene Ränder einen Dichtungsring 8 aus Schwammgummi halten. In den Spülkopf 5 ist auch das Irrigatorrohr 9 eingesetzt. Das Ablaufrohr 10, welches mit einem Stück Kautschukschlauch 11 mit dem Spülkopf 5 verbunden ist, steigt in der Mitte der Wanne bis etwas über den Wasserspiegel an, ist dtircheine Kautschukmuffe 12 mit dem Glasknie 1. 3 verbunden, welches wieder durch eine Muffe 14 mit einem Rohr 15 in Verbindung steht, das gegen die Wand der Wanne führt.
Dieses Rohr 15 ist mittels der Muffe 16 drehbar mit einem metallenen Knierohr 17 verbunden, dessen längerer Schenkel 18 unter Benutzung einer Dichtungsmuffe 19 mit dem Rohr 20 drehbar und längsverschiebbar verbunden ist. Dieses Rohr 20, welches von einem Mantelrohre 21 dicht umschlossen ist, ist an seinem unteren Teil mit Löchern oder Schlitzen 22 versehen, um das Spülwasser durchzulassen, den Kot aber zurückzuhalten. An das Rohr 20, welches schräg gegen den Wannenboden geneigt ist, ist mittels einer Dichtung 23 ein Glasgefäss 24 zur Aufnahme des Kotes leicht abnehmbar angeschlossen.
Das Gefäss 24 besitzt auch ein mit einem Verschlussorgan 25 abschliessbare, durch eine Dichtung 26 angeschlossenes Abflussrohr 27. Dieses Abflussrohr nimmt auch ein Ablaufrohr 28 auf, das unter Zwischenschaltung einer Absperrvorrichtung 29 mit dem Ablaufstutzen 30 des Mantelrohres 21 verbunden ist. Die Abflussrohre 27 und 28 gehen dann mittels des beweglichen Knies 31 in das Auflaufrohr 32 über, welches zum Ablauf der Wanne führt und darinnen mittels des Pfropfens 33 abgedichtet ist.
Durch die Absperrvorrichtung 25 und 29 ist es möglich- ; das Gefäss 24 durchspülen zu lassen, indem man Klappe 25 öffnet und Klappe 29 schliesst, wodurch das ganze, sonst durch Rohr 28 abfliessende Spülwasser durch das Gefäss 24 hindurch in den Ablauf der Wanne gelangt.
Wie ohne weiteres ersichtlich, ist durch die Verdrehbarkeit der Rohre 15 und 31 und die Verschiebbarkeit des Rohres 18 im Rohr 20 der höchste Punkt des Ablaufsystemes beliebig einstellbar, wodurch der beim Pressen zu überwindende Druck beliebig einstellbar ist. An der Wanne 1 ist auch eine zweckmässig verstellbare Kopfstütze 33 vorgesehen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Apparat für subaquale Darmbäder, mit einem an der Passfläche mit einer Dichtung versehenen Spülkopf, dadurch gekennzeichnet, dass letzterer in der Gebrauchsstellung auf einem am Wannenboden vorgesehenen, zweckmässig keilförmigen Kissen (Luftkissen) aufruht, so dass unter Fortfall jedweder am Körper zu befestigender Bandagen der Spülkopf samt Dichtung an den Patienten angedrückt wird.