DE425141C

DE425141C - Apparat fuer subaquale Darmbaeder

Info

Publication number: DE425141C
Application number: DEK87843D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1923-12-11
Filing date: 1923-12-11
Publication date: 1926-02-11
Also published as: CH115209A; DK36728C

Description

Apparat für subaquale Darmbäder. Es gibt Apparate für subaquale Darmbäder, bei denen ein Hohlkörper an dem menschlichen Körper dicht angeschlossen ist, der mit einem Kotabflußrohr und einem in die Aftermündung dringenden Irrigatorrohr versehen ist.
Die Einführung des Afterrohrs war oft schwierig, und bei tiefer Einführung stieß das Rohr leicht an die Darmwand an, und die Lage des Rohres war während des Bades nicht zu verändern. Dieses Rohr wird bei vorliegender Erfindung ersetzt durch zwei teleskopisch miteinander verbundene Röhren, von welchen das äußere Rohr ein starres Rohr ist, welches mit seinem Ende lediglich durch den Afterschließmuskel durchgeführt wird. In diesem ist ein biegsames Innenrohr verschiebbar, welches mit seinem einen mit kugeliger Mündung versehenen Ende aus dem Außenrohr in den Darm hereinragt, -sich durch seine Biegsamkeit der Darmform anpaßt und während der Spülung ohne Unterbrechung derselben noch weiter eingeschoben werden kann.
Bei der neuen Konstruktion des Darmrohres läßt sich dieses tiefer in den After Jeinführen, so daß größere Kotmassen aus dem Darm entfernt werden. Die nachträgliche Entfernung dieses Kotes nach Abnahme des Apparates war bisher eine lästige Arbeit. Durch die weiter unten beschriebene Art der Anordnung eines besonderen Spülrohres mit Druckwasser wird dieser Kot abgelöst und durch das Kotwasserabflußrohr weggeschwemmt.
Bei den größeren Mengen von Spülwasser und von Kotmassen, die bei dem neuen Einführungsrohr leicht frei werden können, ist bei Frauen, deren After- und Scheidenöffnung sehr nahe aneinander gelegen sind, die Gefahr vorhanden, daf,') die ausgespülten Kotteile in die Scheide eindringen und hierselbst als Krankheitserreger wirken.
Das wird dadurch verhindert, daß die Sitzfläche mit einem Gummikissen versehen ist, welches so nahe an das Afterrohr heranreicht, daß es in jedem Falle die Scheide zudeckt und abschließt. Dieses Gummi- oder Luftkissen dient in seiner Fortsetzung dann auch. dem dichten Abschluß des Gesäßes gegen die Satteloberfläche.
Bei einem Apparat mit den oben angegebenen Vorrichtungen ist naturgemäß eine besonders dichte Abdichtung an die Körperoberfläche erwünscht. Die über die Schultern geführten Preßbänder zur Herstellung des die Abdichtung des Sitzteiles oder Sattels der Vorrichtung am Gesäß herbeiführenden Druckes hatten aber den Nachteil, daß durch sie ein Druck auf den Leib ausgeübt wurde, und der auf die Schultern ausgeübte Zug unbequem war.
Um dies zu vermeiden, ist nach der Erfindung ein Hüftgürtel angeordnet, welcher sich auf die Beckenknochen aufsetzt und den Leib ganz frei läßt.
Das hat den weiteren Vorteil, daß der Rand einer auf den Sattel aufgelegten Gummiplatte leichter dicht an den Körper angelegt werden kann als bei einem Zug durch einzelne über die Schultern geführten Bänder.
In der Zeichnung zeigt Abb. i einen Schnitt durch die neue Vorrichtung und -die anschließenden Körperteile und Abb. 2 und 3 Vorderansicht und Hinteransicht derselben, teilweise geschnitten.
a ist der auf den Boden h der Badewanne zu stellende Sitzkörper, auf dessen Sitzplatte a1 ein sich an die Körperformen anschmiegendes Kissen c, cl angebracht ist. Der vordere Teil a= der Sitzplatte ist durch ein Scharnier a:j angelenkt und kann mittels der Stellschraube a4, die sich auf das Abspülrohr p stützt, gehoben und gesenkt werden, um sich der vorderen Gesäßfalte dicht anzupassen und demgemäß bei Frauen die Scheide in dicht zu verschließen.
Die Befestigung des Apparates am Körper erfolgt mittels einer Anzahl Ösen k am hinteren oberen Rande des Sitzkissens c und einer Öse k1 an der vorderen Spitze cl. Diese Ösen dienen zur Anschnürung an einen Gürtel.
An dem Sitzkörper a ist das äußere Afterrohr f starr in solcher Lage angebracht, daß sein Ende f 1 gerade durch den Afterschließmuskel iz hindurchreicht. In dem Rohr f ist das biegsame Katheterrohr g mit dem Kugelende g1 verschiebbar angebracht und durch Stopfbüchse g= abgedichtet.
s ist ein zweiteiliger Gürtel aus Blech, welcher sich auf die Beckenknochen aufsetzt und mit den am hinteren Teil des Sitzkissens befindlichen Ösen k durch die Schnüre s1 (Abb. ;) und mit den am vorderen Teil des Sitzkissens befindlichen Ösen k1 durch die Schnüre s= (Abb. =) zusammengezogen wird. Der Gürtel zieht sich an der Bauchseite so nach unten, und seine obere Kante ist so geschweift, daß er wesentlich auf der Leistengegend aufsitzt und keinen Druck auf die Gedärme ausübt.
Die Schnur s1 wird auch durch die Offnungen k und die Schnur s'= durch die Öffnung k1 gezogen, so daß durch die Anspannung des Gürtels der ganze Sitzkörper in die Gesäßfalte hereingezogen wird. t sind Löcher in dem Blech, in welche sich die Haut etwas hereinpreßt, um so den unverrückbaren Sitz des Gürtels zu sichern.
f ist das äußere Afterrohr, welches mit seinem Ende f 1 bis zur Innenseite des Afterschließmuskels reicht und an dem Sitzkörper a fest ist. In diesem Rohr ist das eigentliche biegsame Katheterrohr g mit Kugelspitze g 1 verschiebbar und durch eine Stopfbüchse g= abgedichtet.
Cber dem Kotwasserabfiußrohr d liegt das Spülrohr p. Beide Rohre münden direkt unterhalb des Afters in den an dem Körper angedichteten Hohlkörper.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Apparat für subaquale Darmbäder mit an den menschlichen Körper angedichtetem Hohlkörper, Kotabflußrohr und einem in die Aftermündung dringenden Irrigatorrohr, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiteiliges Irrigationsrohr aus einem äußeren in die Mündung des Afters eindringenden und von der Darmmündung gehaltenen Rohr-(/) und einem über das Ende dieses Rohres hinausgehenden und von diesem Ende ab biegsamen und sich entsprechend der Berührung mit der Darmwand einstellenden Rohr besteht.
2. Apparat nach Anspruch i mit einem Spülrohr zur Entfernung der sich außen am After ansammelnden Kotmengen, dadurch-gekennzeichnet, daß dieses Spülrohr (P) direkt unterhalb des Afters und oberhalb des Kotwasserabflußrohres (d) in den an dem Körper angedichteten Hohlkörper mündet.
3. Apparat nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Anordnung eines beweglichen vorderen Teiles (a°) der Sitzplatte (a1) zur Einpressung in die Gesäßfalte mittels einer Anpreßvorrichtung (a1). :l.
Apparat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das auf der Sitzplatte liegende Sitzkissen (c) mit seinem vorderen Teil (cl) über die Scheide reicht.
Apparat nach Anspruch i und 4., gekennzeichnet durch die Anordnung eines Beckengürtels (s @ und einer Verschnürung desselben (s1, `s=) mit dem Sitzkissen (c, cl). .
6. Apparat nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch die Anordnung von Löchern (t) in dem aus Metall hergestellten Gürtel (s).