DE1213085B - Vorrichtung zur Behandlung der Urininkontinenz - Google Patents
Vorrichtung zur Behandlung der UrininkontinenzInfo
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61F—FILTERS IMPLANTABLE INTO BLOOD VESSELS; PROSTHESES; DEVICES PROVIDING PATENCY TO, OR PREVENTING COLLAPSING OF, TUBULAR STRUCTURES OF THE BODY, e.g. STENTS; ORTHOPAEDIC, NURSING OR CONTRACEPTIVE DEVICES; FOMENTATION; TREATMENT OR PROTECTION OF EYES OR EARS; BANDAGES, DRESSINGS OR ABSORBENT PADS; FIRST-AID KITS
- A61F2/00—Filters implantable into blood vessels; Prostheses, i.e. artificial substitutes or replacements for parts of the body; Appliances for connecting them with the body; Devices providing patency to, or preventing collapsing of, tubular structures of the body, e.g. stents
- A61F2/0004—Closure means for urethra or rectum, i.e. anti-incontinence devices or support slings against pelvic prolapse
- A61F2/0031—Closure means for urethra or rectum, i.e. anti-incontinence devices or support slings against pelvic prolapse for constricting the lumen; Support slings for the urethra
- A61F2/005—Closure means for urethra or rectum, i.e. anti-incontinence devices or support slings against pelvic prolapse for constricting the lumen; Support slings for the urethra with pressure applied to urethra by an element placed in the vagina
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Description
- Vorrichtung zur Behandlung der Urininkontinenz Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Behandlung der sogenannten Urininkontinenz.
- Die bekannten Vorrichtungen der hier in Frage stehenden Art dienen ausschließlich dazu, die Harnröhre zu verengen oder zu versperren, wobei die Anordnung jeweils so getroffen ist, daß der Urin zwar am Austreten aus der Harnröhre, jedoch nicht am Eintreten in die Harnröhre gehindert wird, so daß das Vorhandensein von Urin in der Harnröhre nicht vermieden werden kann. Dies führt dazu, daß sich die Patienten unbehaglich fühlen und oft leiden. Ziel der Erfindung ist es, hier Abhilfe zu schaffen.
- Zu dem vorgenannten Zweck besteht die neue Vorrichtung gemäß der Erfindung aus einem an sich bekannten Geschirr mit zwei sich in der Form genau den Hüften des Patienten anpassenden Seitenteilen und von diesen nach unten herabhängenden Verbindungsgliedern, aus einem mit Hilfe der Verbindungsglieder zwischen den Beinen des Patienten und in der Nähe des Dammes und des ischiorektalen Bereichs des Körpers des Patienten zu befestigenden starren Träger, aus einem auf dem starren Träger sitzenden und hierbei von diesem gegen den Damm und den ischiorektalen Bereich anzulegenden Kissen und aus einem zur Verhinderung der Urininkontinenz durch Vermittlung des Kissens auf den Damm und den ischiorektalen Bereich einen Druck ausübenden Organ. Bei Anwendung der erfindungsgemäßen Anordnung wird durch den mit Hilfe des Kissens ausgeübten Druck die Auslaßöffnung der Harnblase geschlossen, so daß kein Urin in die Harnröhre eintreten kann. Die obenerwähnten Nachteile der bekannten Vorrichtungen werden somit vermieden. Andererseits wird dem auf den Damm und den ischiorektalen Bereich des Patienten ausgeübten Druck ein zum Ausgleich dienender Druck entgegengesetzt, der auf den Unterleib des Patienten wirkt und mit Hilfe des aus den Seitenteilen und den Verbindungsgliedern bestehenden Geschirrs ausgeübt wird. Im übrigen kann die erfindungsgemäße Anordnung ohne weitere Änderung sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Patienten angewendet werden.
- In den Zeichnungen sind verschiedene Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Vorrichtung gemäß der Erfindung in einer perspektivischen Darstellung, Fig. 2 und 3 die einem Patienten angelegte erfindungsgemäße Vorrichtung, in einer Vorderansicht bzw. in einer Ansicht von hinten, Fig. 4 die erfindungsgemäße Vorrichtung ohne Haltegurten in einer Seitenansicht, Fig. 5 den Kissenträger der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Draufsicht, Fig. 6 eine abgewandelte Ausführungsform des Kissens gemäß der Erfindung in einer Seitenansicht, Fig.7 eine weitere Ausführungsform der neuen Vorrichtung in schematischer Darstellung.
- Bei dem Ausführungsbeispiel nach den F i g. 1 bis S besitzt die erfindungsgemäße Vorrichtung ein Geschirr 10 mit zwei Seitenteilen 11, die vorn und hinten durch einen Streifen, Riemen oder Gürtelteil 12 miteinander verbunden sind, wobei der vordere Gürtelteil in F i g. 2 gelöst dargestellt ist. Die Seitenteile 11 sind, wie bei 13 gezeigt, so ausgebildet, daß sie bequem und passend an den Hüften des Patienten anliegen.
- Die Gürtelteile 12 sind verstellbar mittels Schnallen, Schieber oder Schließen 14 od. dgl. befestigt. Das Geschirr 10 kann aus jedem beliebigen geeigneten Material hergestellt sein, z. B. aus Gewebe, Leder, Kunststoff oder einer Kombination dieser Stoffe.
- Die Vorrichtung enthält auch einen Träger 15, der zwischen den Beinen des Patienten angeordnet werden kann, wie in F i g. 2 und 3 gezeigt ist. Der Träger 15 ist im vorliegenden Fall aus Kunststoff hergestellt, z. B. aus Polyvinylchlorid, das steif und starr ist. Bei einer anderen Ausführungsform kann der Träger 15 auch aus Metall, z. B. Aluminium bestehen. Der Träger 15 weist eine gewölbte Gestalt auf, um die erforderliche Steifigkeit zu erhalten, und enthält einen gabelartigen vorderen Teil 16, einen Mittelteil 17 und einen hinteren Teil 18, der nach oben gerichtet und biegsam ist. Diese Biegsamkeit ist beim Anpassen der Vorrichtung an den Körper des Patienten nützlich.
- Der Träger 15 ist am Geschirr 10 durch bei 20 mit dem Träger 15 vernietete Verbindungsglieder 19 befestigt, die an den Seitenteilen 11 des Geschirrs 10 mittels Schnallen, Schiebern oder Schließen 21 ver-,^eiibar festgemacht sind.
- Die Schnallen, Schieber oder Schließen 14 1 sind an den Seitenteilen 11 des Geschirrs 10 drehbar befestigt, um die Vofrichtung am Körper des Patienten diesem genau anpassen zu können, ohne hierbei auf die Vorrichtung oder den Patienten eine Spannung auszuüben.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt außerdem ein Kissen 22 in Gestalt eines aufblasbaren Ballons, der aus einem beliebigen geeigneten Material hergestellt sein kann und oben auf dem Mittelteil 17 gegen das hintere Ende des rückwärtigen Teils 18 des Trägers 15 zu angeordnet ist. Am Boden des Ballons ist eine Gummileitung 23 befestigt, die durch eine durchgehende Öffnung 24 im Träger 15 hindurchgeht und an deren anderem Ende eine einfache Pumpe 25 befestigt ist. Die Pumpe 25 enthält eine Metalleitung 26, die an die Gunmaileitung 23 angeschlossen ist und ein von Hand zu betätigendes Luftauslaßventil 27 trägt, und einen von Hand zusammenpreßbaren, an dem Metallrohr 26 befestigten Pumpenball 28.
- Die Vorrichtung wird dem Patienten durch eine geschulte Person, wie in der Zeichnung dargestellt, angelegt, wobei der Ballon am Damm (Perineum) des Patienten zu liegen kommt und sich erforderlichenfalls bis zum Anus des Patienten erstreckt. Durch Zusammenpressen des Balls 28 wird der Ballon aufgeblasen und übt hierdurch zumindest auf den Damm des Patienten einen Druck aus.
- Beim Anlegen der Vorrichtung am Patienten sollte der gabelartig ausgebildete Teil 16 des Trägers 15 an der Vorderseite des Patienten leicht vorspringen, da sonst die großen Sehnen des Patienten angespannt würden, weil die Verbindnngsglieder 19 unter dem Körper des Patienten zu liegen kämen.
- Bei der oben beschriebenen Vorrichtung besteht die Möglichkeit, in das pneumatische System der Pumpe ein Manometer einzubauen, das als diagnostisches Instrument verwendet wird, so daß verschiedene Ablesungen bei verschiedenen Drücken und unter verschiedenen physikalischen Bedingungen erhalten werden können, z. B wenn der Patient hustet, steht, sitzt oder sich neigt.
- Der Ball 28 kann an der Taille des Patienten angebracht werden, so daß der Patient leicht und schnell den durch den Ballon ausgeübten Druck erhöhen oder vermindern kann, z. B. wenn Wasser gelassen werden soll.
- Das I(issen kann, anstatt aufgeblasen zu werden, auch fest sein, wie in F i g. 6 dargestellt ist. In diesem Fall ist das Kissen 29 aus einer Anzahl von Gummi-oder anderen elastischen Lagen 30 gebildet, die untereinander in geeigneter Weise verbunden und mit einem Überzug 31 aus Rohgummi versehen sind.
- Das Kissen, gleichgültig ob es aufblasbar oder fest ist, kann verschiedene Formen je nach den Umständen und dem Krankheitsstand des betreffenden Patienten haben.
- Es ist anzunehmen, daß zwei oder drei Geschirrgrößen ausreichen, damit die erfindungsgemäße Vorrichtung Patienten jeder Größe passend angelegt werden kann.
- Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 7 enthält die erfindungsgemäße Yorrichtung einen verstellbaren und abnehmbaren Körpergürtel 32, der rund um die Taille des Patienten befestigt werden kann. Ein federnder, im wesentlichen steifer Metall- oder Kunststoffstreifen 33 ist an dem Gürtel 32 befestigt und folgt eng der Kontur des Körpers des Patienten, erstreckt sich nach unten und innen und endigt an einer dem Damm des Patienten benachbarten Stelle.
- Der Streifen 33 trägt an seinem unteren Ende ein festes Kissen 34, das am Damm des Patienten angeordnet ist, wobei der Streifen 3 auf das Kissen und folglich auch auf den Damm des Patienten einen vorbestimmten Druck ausübt. Das Kissen 34 kann sich erforderlichenfalls auch bis zum Anus des Patienten erstrecken.
- Bei einer abgewandelten Ausführungsform der Vorrichtung nach Fig.7 ist das Kissen nicht fest, sondern besitzt die Gestalt eines aufblasbaren Ballons, dem eine einfache Pumpe, wie in F i g. 4 gezeigt, zugeordnet ist, die eine Leitung, ein Auslaßventil und einen ballartigen Behälter umfaßt, wobei der letztere an der Taille des Patienten angeordnet ist. Bei dieser Anordnung ist das Entleeren des Ballons unter bestimmten Umständen, z. B. beim Wasserlassen, möglich, und der Ballon kann anschließend wieder bis zum gewünschten Druck aufgeblasen werden. Das Entleeren und Aufblasen muß jedoch in den meisten Fällen anfangs durch eine geschulte Person vorgenommen werden, um den Patienten in der richtigen Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu schulen.
- Die vorstehend beschriebenen Vorrichtungen erfordern ein Anpassen und Anlegen durch eine geschulte Kraft, und sie können, zumindest anfangs, nicht durch einen Laien dem Patienten angepaßt werden.
- Es muß festgestellt werden, daß der auf den Damm eines jeden Patienten auszuübende Druck nicht immer derselbe ist, sondern sich von Fall zu Fall ändert, so daß es auch deshalb wichtig ist, daß die erfindungsgemäßen Vorrichtungen durch eine geschulte Person zumindest am Anfang angepaßt werden.
Claims (10)
- Patentansprüche: 1. Vorrichtung zur Behandlung der sogenannten Urininkontinenz, dadurch gekennz e i c h n e t, daß sie aus einem an sich bekannten Geschirr (10) mit zwei sich in der Form genau den Hüften des Patienten anpassenden Seitenteilen (11) und von diesen nach unten herabhängenden Verbindungsgliedern (19), aus einem mit Hilfe der Verbindungsglieder zwischen den Beinen des Patienten und in der Nähe des Dammes und des ischiorektalen Bereichs des Körpers des Patienten zu befestigenden starren Träger (15 bzw. 33), aus einem auf dem starren Träger sitzenden und hierbei von diesem gegen den Damm und den ischiorektalen Bereich anzulegenden Kissen (22 bzw. 29) und aus einem zur Verhinderung der Urininkontinenz durch Vermittlung des Kissens auf den Damm und den ischiorektalen Bereich einen Druck ausübenden Organ (25 bzw.33) besteht.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (15) leicht gewölbt ausgebildet und so lang ist, daß er in seiner Anwendungsstellung an der Vorderseite des Patienten vorspringt.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (15) einen gabelförmigen Vorderteil (16) hat, der in seiner Anwendungsstellung an der Vorderseite des Patienten vorspringt und an dem die Verbindungsglieder (19) angreifen.
- 4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenteile (11) des Geschirrs (10) aus einem sich nicht ausdehnenden Material bestehen und durch Gürtel-oder Riementeile (12) miteinander verbunden sind.
- 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsglieder (19) mit den Seitenteilen (11) verdrehbar verbunden sind.
- 6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kissen (22) aufblasbar ist und (über 23) mit einem Organ (25) in Verbindung steht, mit dessen Hilfe es aufgeblasen werden kann.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 6,- dadurch gekennzeichnet, daß das Organ (25) zum Aufblasen des Kissens (22) eine von Hand zu betätigende Pumpe (25) und eine Leitung (23, 26) enthält, die sich zwischen der Pumpe und dem aufblasbaren Kissen erstreckt.
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitung (23, 26) zwischen der Pumpe (25) und dem Kissen(22) ein Luftauslaßventil (27) zugeordnet ist, das von Hand betätigt werden kann.
- 9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kissen (29) fest ausgebildet ist.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Kissen (29) aus einer Anzahl von elastischen oder elastomeren Lagen (30) oder Schichten zusammengesetzt ist, die mit einem Überzug (31) aus Rohgummi bedeckt sind.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 152 908, 205 120, 222 850, 697 398, 926 750; USA.-Patentschriften Nr. 1410339, 2 104 758, 2291 785, 2 756 753, 2 970.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEV18992A DE1213085B (de) | 1960-07-15 | 1960-07-15 | Vorrichtung zur Behandlung der Urininkontinenz |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE1213085B true DE1213085B (de) | 1966-03-24 |
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ID=7577519
Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE1213085B (de) |
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- 1960-07-15 DE DEV18992A patent/DE1213085B/de active Pending
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