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Es ist ein Apparat bekannt, um von einem hochgelegenen Flüssigkeitsbehälter mittels eines Katheterrohres durch den After Wasser in den Darm eines in einem Bade sitzenden Patienten bis zu beliebiger Höhe einzuleiten, und dieses Wasser mit dem Darminhalt ständig durch ein Abflussrohr abfliessen zu lassen. Zu diesem Zweck ist ein Sattel vorgesehen, welcher einerseits eine Lagerung für das Katheterrohr und das Verbindungsstück mit dem Zuflussrohr aus dem Flüssigkeitsbehälter enthält, und anderseits ein Abflussrohr, welches aus dem Bad heraus in einen Eimer oder zum Kanal führt. Der Sattel ist so eingerichtet, dass er dicht an den Körper schliessend in den Spalt zwischen den Beinen gesetzt wird.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verbesserung einer Anzahl von Mängeln, welche sich bei dem Gebrauch dieses Apparates ergeben haben. Die Verbesserungen dienen dem gemeinsamen Zweck, Unbequemlichkeiten, Schmerzempfindungen oder gar schädliche Nebenwirkungen bei der Anwendung zu vermeiden, und ausserdem einen Apparat herzustellen, der sich leicht den verschiedenen Bedürfnissen der verschiedenen Patienten anpassen und sich leicht reinigen und sterilisieren lässt.
Die Einführung des Afterrohres war oft schwierig und bei tiefer Einführung stiess das Rohr leicht an die Darmwand an und die Lage des Rohres war während des Bades nicht zu verändern. Dieses Rohr ist nach der Erfindung derart beweglich gemacht, dass es sich jeder Darmgestaltung anpasst.
Dem allgemeinen Reinlichkeitsbedürfnis dient ein besonderes Spülrohr zur Entfernung von den sich aussen an den After ansetzenden Kotmengen vor der Abnahme des Apparates vom Körper. Die nachträgliche Entfernung dieses Kotes nach Abnahme des Apparates war eine lästige Arbeit. Durch die Anordnung eines besonderen Spülrohres mit Druckwasser wird dieser Kot abgelöst und durch das Kotwasserabflussrohr weggeschwemmt.
Weiter war früher in den Fällen der Anwendung bei Frauen, deren After- und Scheidenöffnung sehr nahe aneinander gelegen sind, die Gefahr vorhanden, dass die ausgespülten Kotteile in die Scheide eindrangen und hier selbst als Krankheitserreger wirkten.
Das ist bei der neuen Vorrichtung dadurch verhindert, dass der Sattel mit einem Gummikissen versehen ist, welches so nahe an das Afterrohr heranreicht und so gestaltet ist, dass es in jedem Falle die Scheide zudeckt und abschliesst. Dieses Gummi-oder Luftkissen dient in seiner Fortsetzung dann auch dem dichten Abschluss des Gesässes gegen die Satteloberfläche.
Die über die Schultern geführten Pressbänder zur Herstellung des die Abdichtung des Sitzteiles oder Sattels der Vorrichtung am Gesäss herbeiführenden Drucks hatten den Nachteil, dass durch sie ein Druck auf den Leib ausgeübt wurde und der auf die Schultern ausgeübte Zug unbequem war.
Um dies zu vermeiden, ist nach der Erfindung ein Hüftgürtel angeordnet, welcher sich auf die Beckenknochen aufsetzt und den Leib ganz freilässt.
Das hat den weiteren Vorteil, dass der Rand einer auf den Sattel aufgelegten Gummiplatte leichter dicht an den Körper angelegt werden kann als bei einem Zug durch einzelne über die Schulter geführte Bänder.
Dabei ist Vorsorge dafür zu treffen, dass ein dichter Anschluss für den Zeitpunkt erhalten wird, in welchem der Körper seine endgültige Lage in dem Bade angenommen hat. Um diese richtige Lage zu erhalten, ist auch der Sattel so gestaltet, dass er bequem verstellt werden kann.
Für die Zuleitung hat sich ergeben, dass die Zufügung eines Heilmittels in dem Wasserbehälter nicht allen Anforderungen entspricht, dass es vielmehr wünschenswert sein kann, während des Ablaufs aus dem Wasserbehälter zu irgendeinem Zeitpunkt ein Heilmittel zuzufügen. Es ist deshalb ein zweiter Behälter vorgesehen, in welchen diese dosierten Heilmittel in flüssiger Form eingefüllt werden können, und so durch eine Zuleitung zu einer beliebigen Zeit während des ganzen Bades der Hauptleitung zugeführt werden.
Weiter hat sich ergeben, dass in manchen Fällen die Gasentwicklung in dem Darm, namentlich eine stossweise, zu dem Rückschlag der Gase in den Ablaufbehälter führen kann. Um dies zu verhindern, ist in der Leitung ein Rückschlagventil angebracht worden. Um solchen Gasrückschlägen, die mit einer rückläufigen Bewegung des Kotwassers in die Zuleitung verbunden sind, einen freien Abfluss zu verschaffen, namentlich wenn der normale Abfluss durch das Hauptabflussrohr verstopft sein sollte, ist an der Zuleitung ein Zweigrohr mit Dreiweghahn angebracht, durch welches solche stossweisen Entladungen in ein besonderes Auffanggefäss abgeführt werden können.
Wenn sich in der Mündung des Rohres zum Darm Verstopfungen ergeben, ist es zweckmässig, diese dadurch zu beheben, dass sie durch eine Druckerhöhung in der Zuflussleitung weggespült werden. Da diese Druckerhöhung nicht von dem Zuflussbehälter ausgehen kann, ist ein weiteres Zweigrohr an
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der Zuleitung angebracht, an welchem ein leicht bedien1 : arer Drucklllftball gestattet, einen Luftstoss in das Zuleitungsrohr zu iühren, nachdem dasselbe gegen den Zuflussbehälter durch einen Dreiweghahn abgeschlossen worden ist.
Es ist schon bekannt geworden, das Kotabflussrohr nicht unmitteltar in einen Kanal zu leiten, sondern das Kotwasser in ein mit Sieb versehenes Sammelgefäss zu leiten, um hier den Kot zwecks weiterer
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fangbehälter verlangt.
Fig. 1 ist eine Gesamtansicht im Schnitt. Fig. 2 ist eine Ansicht des Sattels teilweise im Schnitt, Fig. 3 ist eine Ansicht des Sattels von oben. Fig. 4 zeigt eine etwas abgeänderte Ausführung des Sattels.
Fig. 5 und 6 sind Ansicht und Schnitt eines Gürtels. Fig. 7 und 8 zeigen zwei Fol men des Katheterrohres. Fig. 9 ist ein Schnitt durch den Kotfänger. Fig. 10 eine Draufsicht auf denselben und Fig. 11 und 12 Einzelheiten desselben. Fig. 13 ist ein Stück des Ablaufrohres teilweise, geschnitten, Fig. 14 ein Schnitt durch das Rückschlagventil.
Auf dem Boden der Badewanne 10 ist der Sattel 11 mit Luftkissen 27 und dem Fuss 12, 14, 15, 18 einstellbar gelagert. Der Fuss besteht aus einer Schiene M, an deren vorderen Ende 16 eine Gummiplatte 15 angebracht ist, während an den hinteren seitlichen Armen des Sattels Gummiplatten 12 sitzen. 18 ist eine einstellbare Strebe. Die Schiene 14 ist um den Zapfen 13 des Sattels drehbar und mittels einer einstellbaren Strebe. M kann der vordere Teil des Sattels höher oder tiefer gestellt werden, wenn der Zapfen 20 dieser Strebe in eine der Rasten 22, 20, 22a eingesetzt und durch die Schraubenmutter 23 festgeklemmt wird.
Das Spülwasser läuft von dem Behälter 58 durch den Hahn 59 und Schlauch 84 zu dem Rückschlagventil 63 und durch den Schlauch 57 zu dem Rohr 33, Stutzen 31 und Katheterrohr 37. Das Rück-
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An den Stutzen 19 des Sattels 11 schliesst sich das Gummirohr 70 an, dann das Schauglas'71 und das Winkelrohr 72, welches in dem Rohr 73 verschiebbar und durch die Klemmschraube 74 feststellbar ist. Auf dem abwärtsgeknickten Ende des Rohres 73 sitzt ein bei 99 durchbohrter Zylinder 95. Dieser Zylinder ist um die eingeschraubten Zapfen 96,96 in den Backen 94, 94 des Deckels des Kotfängers 75 drehbar, und durch die Flügelmutter 98, 98 und Schlitz 97 im Winkel feststellbar.
Das Kotwasser läuft durch das Sieb 100 ab. Das Ablaufrohr des Kotfängers 75 ist beweglich in einer Ablauföffnung der Badewanne angebracht, um auch einen unmittelbaren Abfluss des Wassers aus der Wanne zu gestatten. Hiezu ist eine Büchse 101 an dem Wannenboden angeordnet, in welcher sich das Abflussrohr drehen kann und mittels des Stiftes 1031md des Doppelbajonettschlitzes 104 in zwei Höhenlagen einstellbar ist. In der oberen Lage Fig. 12 kann das Wasser aus der Wanne durch das Loch 105 auslaufen.
Der Sattel 11 besteht aus einem Blechstück oder Gussstück von der aus den Fig. 1, 2 und 3 ersichtlichen Gestalt. Er ist mit einem Gummikissen 27 bedeckt, dessen Spitze sich so nach vorn zieht, dass sie bei weiblichen Patienten auch die Scheide bedeckt. In der Mitte hat das Gummikissen eine Öffnung 25, wo es an einem entsprechenden Rand 26 einer Öffnung des Sattels angeschlossen ist. 28 ist ein durch Hahn 30 verschliessbares Gummirohr zur Aufblähung des Gummikissens durch einen Druckball.
Es ist wichtig, dass auf diese Weise die Aufblähung erfolgen kann, nachdem der Sattel an Ort und Stelle gebracht ist und der Patient seinen Sitz im Bad eingenommen hat, da es sich bei einer nachträglichen Aufblähung besser an die Körperoberfläche anschliesst und im besondern die Scheide mit Sicherheit verschliesst und so das Eindringen von Schmutz und Bakterien in dieselbe verhindert.
In das Abflussrohr 19 mündet ein Rohr 691, welches mit einem besonderen Wasserbehälter verbunden ist. Dieses Rohr dient dazu, nach Beendigung der Behandlung durch einen Wasserstrahl den After abzuspülen.
Zur Einbringung der Katheterröhren sind an dem Sattel ein oder zwei Stutzen 31 und 31a angebracht. Der Stutzen 31 ist durch einen durchbohrten Gummipfropfen 32 verschlossen, der durch eine
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ist nach Fig. 7 mittels eines Kugelgelenkes 34 an das Rohr angeschlossen ; es kann sich um die Zapfen 35 drehen. Die Drehung nach einer Seite wird durch den Anschlagstift 38 begrenzt. Während die Konstruktion nach Fig. 7 für Winkelrohr 33 geeignet ist, ist die Konstruktion nach Fig. 8 für das gerade Rohr 33 geeignet, bei welchem auch das Ende des Rohres 33 bis durch den Stutzen 3la in den Darm geschoben werden kann. Hier ist das Rohr 33 mit einer schmalen Kugelmündung 39 versehen, welche durch die Überfallmutter 40 an die hohlkuglige Endfläche des Katheterrohres 37 angedichtet-wird.
Hier hat das Rohr 37 in dem Darm eine noch grössere Bewegungsfreiheit. Bei Anwendung der Winkelrohre 33 wird der Stutzen 31 ! zur Einführung benutzt, während für Rohr nach Fig. 8 der Stutzen 31a benutzt wird, durch welchen ein Nachschieben des Rohres 37 in den Darm während der Behandlung möglich ist.
Bei den bekannten Befestigungsweisen des Sattels zur dichten Anlage desselben im After und im Spalt werden Bänder verwendet, welche über die Schultern des Patienten gelegt und dann angezogen
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des Oberkörpers ist. Dieser besteht aus zwei passend gebogenen Metallstüoken 5011, welche sich der Hüftenform anschmiegen. Diese tragen auf der Innenseite hohle Gummikissen 50, welche durch sich an sie anschliessende Lappen 45, Haken 48 und Ösen 49 auf den Metallteilen 50a befestigt sind. Luft- schläuche 51, 51 gestatten die Aufblasung nach Anlegung des Gürtels. Die beiden Gürtelhälften sind durch einstellbare Bänder 52, 52 vorn und hinten miteinander verbunden.
Mittels der Bänder 53,53 wird das vordere Ende des Sattels an den Haken 54 angehängt, während die hintere Kante des Sattels durch die Ösen 56, 56 mit den Bändern 55, 55 verbunden ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Apparat für subaquale Darmspülung mit einem dicht am Körper anschliessenden Sitzteil,
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