DE284002C

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Publication number: DE284002C
Application number: DENDAT284002D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für bettlägerige Personen oder Säuglinge, die die unmittelbare Aufnahme von festen und flüssin gen Ausscheidungen ermöglicht. Durch diese Einrichtung sollen einerseits Erkältungen und ähnliche schädliche Begleiterscheinungen, die infolge durchnäßter Unterlagen verursacht werden, wirksam verhütet, andererseits die Aufwartungen und Reinigung von Bettwäsche

ίο möglichst eingeschränkt werden.

Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß die Öffnungen von leicht federnden und gleichmäßig den After und Geschlechtsteil umschließenden, miteinander federnd verbundenen.

Abschlußringen durch einen auswechselbaren Schlauch miteinander verbunden sind.

Aus der halbkugelförmig gestalteten Begrenzungskappe des freien Endes des mit dem anderen Ende an die Öffnung für den After

so angeschlossenen Schlauches sind bei der Vorrichtung für das männliche Geschlecht zwei Lappenteile gebildet, von denen der eine den Geschlechtsteil umschließt, während der andere, mit Öffnungen versehene und durch einen Verschlußlappen überdeckte Lappenteil als Ventilklappe ausgebildet ist, die in der Gebrauchslage einwärts gebogen ist, um einen Abschluß gegen den Geruch der Ausscheidungen und gegen den Rücktritt des Wassers zu bilden. Der für die Scheide dienende Abschlußring bei der Vorrichtung für das weibliche Geschlecht ist mit dem freien Ende des Schlauches verbunden, welcher letztere ebenfalls mit einer Ven-

. tilklappe versehen ist.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in verschiedenen Ausführungsformen dargestellt, und zwar zeigen

Fig. ι eine Seitenansicht der Vorrichtung für Erwachsene männlichen Geschlechts und

Fig. 2 eine solche für Säuglinge und Erwachsene männlichen Geschlechts,

Fig. 3 eine solche für Säuglinge und Erwachsene weiblichen Geschlechts,

Fig. 4 den Abschlußring im Grundriß gemäß der Ausführungsform nach Fig. 1, Fig. 5 einen teilweisen Schnitt im Aufriß, Fig. 6 eine Teilansicht im Grundriß,

Fig. 7 die Abschlußringe gemäß der Ausführungsform nach Fig. 2,

Fig. 8 den Schlauch zur Aufnahme der Aus-Scheidungen,

Fig. 9 die Abschlußringe für die Einrichtung gemäß der Ausführungsform nach Fig. 3, Fig. 10 die Verschlußkappe.

Der Abschlußring α für den After und gegebenenfalls auch für den Geschlechtsteil (Fig. 2 und 3) ist der Körperform entsprechend gehalten. Das Gerippe b des Abschlußringes a wird aus federndem Stahldraht hergestellt, damit es sich dem Körper gleichmäßig anschmiegt und durch den seitlichen Druck der ■Gesäßbacken leicht zusammengepreßt werden kann. Es ist mit einer weichen Polsterung c versehen, die mit einem gummierten Stoff d überzogen ist. Die Öffnungen für den After e und Geschlechtsteil f sind durch einen wasserdichten Schlauch g miteinander verbunden, und zwar so, daß die über die Verbindungs-

stücke h gestreiften Enden des Schlauches g mittels eines losen Gummiringes i befestigt werden. Für den After ist ein besonderes Verbindungsstück h nicht erforderlich, vielmehr kann der Schlauch g unmittelbar mit der Öffnung für den After e verbunden sein. Beim Abschlußring α für das männliche Geschlecht legt sich der Bogen k (Fig. 2) zwischen die Hoden, wodurch das Glied etwas nach unten gehalten wird.

Eine zweite Ausführung für Erwachsene des männlichen Geschlechts besteht darin, daß aus dem halbkugelförmig begrenzten, freien Ende des Schlauches g zwei Lappenteile gebildet werden, von denen der eine den Geschlechtsteil umschließt, während der andere, siebartig durchlöchert, als Ventilklappe I ausgebildet ist. Letztere ist in der Gebrauchslage einwärts gebogen und wird von Auf- lagern m getragen. Zur Erzielung einer größeren Widerstandsfähigkeit ist die Ventilklappe mit einer Anzahl auswechselbar angeordneter Fischbeinstäbchen η ausgestattet. Von innen legt sich der Verschlußlappen 0 gegen die Durchflußöffnungen ft, um einen Abschluß gegen den Geruch der Ausscheidungen und gegen den Rücktritt des Wassers zu haben. Er paßt konzentrisch in den Lappenteil I und ist mit diesem fest verbunden. Der Verschlußlappen 0 wird durch den Druck des Wassers von seiner Lage abgehoben und gibt einerseits den Weg für den Urin frei, andererseits verhütet er den Rücktritt des Wassers bei einer Gesichtslage des Körpers. ■

Eine weitere Ausführung der Vorrichtung für Erwachsene weiblichen Geschlechts besteht darin, daß der für die Scheide dienende .Abschlußring (Fig. 3) mit dem freien Ende des Schlauches 'fest verbunden und ebenfalls mit der Ventilklappe I ausgerüstet ist. Beim Ansetzen der Einrichtung wird der Ring für die Scheide zwischen besonders geformte, federnde Haken υ an den Körper gepreßt und durch gekreuzte Gummibänder gehalten.

Um auch in der Seitenlage ein Urinieren zu ermöglichen, ist der eigentliche Schlauch g (Fig. 8) noch mit zwei um die Oberschenkel sich legenden Schläuchen versehen. Er kann außerdem so unterteilt sein, daß Urin und feste Exkremente gesondert aufgenommen werden können. Durch die Verschlußkappe q (Fig. 10) soll der After gereinigt und ein Ausfließen der Ausscheidungen aus dem Schlauch beim Abnehmen der Einrichtung verhütet werden. Die Verschlußkappe q besteht aus einem in 8-Form gehaltenen Gummiring. Der Teil r ist massiv gehalten. Beim Ansetzen der Einrichtung wird der Teil s über das Verbindungsstück h (Fig. 3) gestreift. Vor dem Abnehmen wird mittels der Bänder t der Teil r über den Abschlußring α gezogen und an den Haken υ befestigt; dabei streift die Spitze'«, die steif gehalten ist, am After vorbei. Die Haken ν und w dienen zum Befestigen der Einrichtung an einer Bandage oder einem Leibchen mittels Gummibändern. Beim Ansetzen der Einrichtung legt sich der gepolsterte Teil des Hakens w zwischen die Gesäßbacken und wird durch das Steißbein begrenzt, so daß sich der After mit der OfE-nung e des Abschlußringes deckt.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung für Erwachsene oder Säuglinge zur unmittelbaren Aufnahme von festen und flüssigen Ausscheidungen, gekennzeichnet durch leicht federnde und gleichmäßig um den After und Geschlechtsteil sich anschmiegende, miteinander federnd verbundene Abschlußringe, deren Öffnungen durch einen auswechselbaren Schlauch miteinander in Verbindung stehen. ■

2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem halbkugelförmig begrenzten, freien Ende des mit , dem anderen Ende an die Öffnung für den Aftei angeschlossenen Schlauches bei der Vorrichtung für das männliche Geschlecht zwei Lappenteile gebildet sind, von denen der eine den Geschlechtsteil umschließt, während der andere, mit Öffnungen versehene und durch einen Verschlußlappen überdeckte Lappenteil als Ventilklappe ausgebildet ist, die in der Gebrauchslage einwärts gebogen ist, um einen Abschluß gegen den Geruch der Ausscheidungen und gegen den Rücktritt des Wassers zu bilden.

3. Ausführungsform nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der für die Scheide dienende Abschlußring bei der Vorrichtung für das weibliche Geschlecht mit dem freien Ende des ebenfalls mit einer Ventilklappe versehenen Schlauches verbunden ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.