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Diese Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Spülen
und Reinigen des Magen-Darm-Traktes von Menschen und Tieren,
die einen Wasserbehälter mit Kalt- und
Warmwasserverbindungen für die Zufuhr eines temperierten Wassers zu diesem
Behälter und eine Düse umfaßt, die durch Schläuche über
ventilgesteuerte Leitungen mit dem Wasserbehälter verbunden
werden kann, um durch die Schwerkraft Wasser vom
Wasserbehälter zur Düse und zu einem Ablauf zu führen, damit das aus
der Düse zum Ablauf strömende Material abgegeben wird, wobei
die Kaltwasserverbindung durch ein Absperrventil mit der
Leitung vom Wasserbehälter zur Düse und durch ein
Absperrventil mit dem Ablauf verbunden ist, wobei die Schläuche der
Düse transparent sind und lösbar mit den ventilgesteuerten
Leitungen vom Wasserbehälter bzw. zum Ablauf verbunden sind,
wodurch in der Leitung, die die Kaltwasserverbindung mit dem
Ablauf verbindet, eine separat regelbare Drosseleinrichtung
bzw. Einrichtung zur Mengenregelung (nachfolgend als
Drosseleinrichtung bezeichnet) geschaffen wird.
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Diese Vorrichtung dient primär dem Klistierverfahren, kann
jedoch auch zum Spülen und Reinigen des Magens verwendet
werden.
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Eine Vorrichtung der oben genannten Art für das
Klistierverfahren ist in US-A-1 818 978 und US-A-2 313 805 beschrieben.
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Der durch diese Vorrichtung geschaffene Vorteil liegt darin,
daß die Behandlung in einem geschlossenen System
stattfindet, und als Folge davon ist die Behandlung körperlich als
auch mental für die behandelte Person weniger unangenehm als
ein herkömmliches Klistier, und darüber hinaus kann die
Behandlung schneller und beträchtlich hygienischer als ein
herkömmliches Klistier durchgeführt werden, wobei der
Patient die ganze Zeit auf einem Bett liegt.
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Der Zweck der vorliegenden Erfindung besteht in der weiteren
Verbesserung dieser Vorrichtung, so daß deren Funktion dem
Zustand der zu behandelnden Person angepaßt werden kann und
die gegenwärtig geltenden sehr strengen hygienischen
Anforderungen erfüllt werden können, wobei einbezogen ist, daß
diese medizinische Vorrichtung frei von Bakterien gehalten
werden sollte.
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Für den genannten Zweck hat die erfindungsgemäße Vorrichtung
der oben genannten Art die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1, wobei der Ablauf durch die Düse sicher
durchgeführt werden kann, indem ihre Saugwirkung mit dem Zustand
des Patienten abgestimmt wird, und die Vorrichtung in sehr
einfacher und wirksamer Weise gereinigt und sterilisiert
werden kann.
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Für ein detaillierte Beschreibung dieser Erfindung wird auf
die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen, bei denen:
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Fig. 1 ein Wirkungsdiagramm der erfindungsgemäßen
Klistiervorrichtung ist;
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Fig. 2 eine schematische Perspektivansicht dieser
Vorrichtung ist;
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Fig. 3 eine Seitenansicht der Düse ist, die mit der
Vorrichtung verbunden ist;
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Fig. 4 eine Draufsicht der Düse ist;
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Fig. 5 eine Schnittansicht entlang der Linie V-V der Fig. 4
ist, und
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Fig. 6 eine Ansicht der Rückseite der Düse ist.
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Die funktionellen Elemente, die innerhalb des Rechtecks
gezeigt sind, das durch Strich-Punkt-Linien in Fig. 1
gekennzeichnet ist, sind innerhalb des Gehäuses 10, Fig. 2,
angeordnet, das vorzugsweise aus rostfreiem Blech besteht und so
geformt ist, daß es in einer Ecke des Raums angeordnet
werden kann, so daß der geringst mögliche Raum erforderlich
ist. Diese Vorrichtung ist durch die Regelventile 13 und 14
mit der Leitung 11 für Kaltwasser bzw. der Leitung 12 für
Warmwasser verbunden, und ein Mischer 15 mit einer
Regeleinrichtung 16 ist mit diesen Leitungen verbunden. Der Auslaß
des Mischers ist über einen Absperrhahn 17 mit dem
Wasserbehälter 18 verbunden, der im oberen Abschnitt der Vorrichtung
angeordnet ist. Dieser Wasserbehälter hat eine Auslaßleitung
19, die mit seinem Boden verbunden ist, mit der die Leitung
20 verbunden ist, wobei diese Leitung durch das
Absperrventil 21 mit dem Nippel 22 verbunden ist, das an der
Außenseite des Gehäuses 10 zugänglich ist. Der Überlauf 23 für den
Wasserbehälter ist mit der Leitung 19 verbunden, die durch
das Absperrventil 24 einen Zugang zum Ablaufsystem 25 hat.
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Stromaufwärts des Ventils 21 ist die Leitung 26, die das
Absperrventil 27 aufweist, mit der Leitung 20 verbunden, und
diese Leitung 26 geht an einer Stelle in den Wasserbehälter,
die oberhalb des höchsten Wasserniveaus im Wasserbehälter
liegt, das durch den Überlauf 23 definiert wird.
Stromabwärts des Ventils 21 ist die Leitung 28, die das
Absperrventil 29 aufweist, mit der Leitung 20 verbunden, und diese
Leitung 29 erstreckt sich von der Kaltwasserleitung 31, die
ebenfalls durch die Leitung 30 verbunden wird, die ein
regelbares Drosselteil 31, dessen Regeleinrichtung mit 32
gekennzeichnet ist, und ein Absperrventil 33 aufweist, bis zum
Injektor 34 (Ansaugvorrichtung vom Wasser- bzw. Rieseltyp),
der einen Auslaß zum Ablaufsystem 25 aufweist. Die
Ansaugleitung 35 des Injektors ist durch das Absperrventil 36 und
das Regelventil 37 mit dem Nippel 38 verbunden, das an der
Außenseite des Gehäuses 10 zugänglich und neben dem Nippel
22 angeordnet ist.
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Transparente Schläuche 39 und 40 sind lösbar mit den Nippeln
22 bzw. 38 verbunden, wobei sich diese Schläuche zu einer
Rektaldüse 41 erstrecken.
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Diese Rektaldüse 41 weist einen kreisförmigen Querschnitt
auf und ist in Längsrichtung anatomisch geformt, damit das
Einführen in den Mastdarm erleichtert wird und eine optimale
Abdichtung gegenüber der Darmwand und dem Schließmuskel und
- wenn Patienten behandelt werden, die eine Operation mit
künstlichem Darmausgang unterzogen wurden - gegenüber der
Haut und der Darmwand am Darmausgang erreicht wird.
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Die Düse weist einen inneren Durchlaß 42 auf, der sich im
vorderen Abschnitt 43 in eine zentral angeordnete
Zufuhröffnung 44 und an den Seiten dieses Abschnittes in zwei (oder
mehr) Ablaßöffnungen 45 öffnet. Im hinteren Abschnitt 46
sind zwei Verbindungsrohre 47 und 48 vorgesehen, die mit dem
Durchlaß 42 in Verbindung stehen, und die beiden Schläuche
39 und 40 werden jeweils mit einem dieser Verbindungsrohre
verbunden.
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Der vordere Abschnitt der Rektaldüse ist so geformt, daß die
Anwendung der Düse bei und während der Behandlung
vereinfacht und erleichtert wird. Der vordere Außenabschnitt der
Düse ist gleichmäßig gekrümmt, um die Zerstörung des Darmes
und des Schließmuskels zu verhindern und die Schmerzen zu
verringern, wenn diese Düse in den Mastdarm eingesetzt wird,
und um ein reflexartiges Zusammenziehen des Schließmuskels
zu verhindern. Der vordere Abschnitt 43 der Düse hat einen
größeren Durchmesser als der mittlere Abschnitt 49, und
folglich können die Öffnungen 45 relativ groß sein, so daß
größere Teile des Darminhaltes ohne das Risiko der
Verstopfung hindurch gehen können. Wenn der vordere größere
Abschnitt den Schließmuskel passiert hat, der dann den
nachfolgenden engeren Abschnitt 49 umschließt, wird dieses
Muskel weniger gedehnt, verhindert jedoch gleichzeitig das
spontane Herausrutschen der Düse aus dem Darm. Wenn die Düse
zur Darmspülung von operierten Patienten mit künstlichem
Darmausgang verwendet wird, liefert die Länge des dickeren
Abschnittes 43 die Kennzeichnung dafür, inwieweit die Düse
in die Darmöffnung eingeschoben werden sollte. Der hintere
Abschnitt 46 der Düse hat einen wesentlich größeren
Durchmesser als der mittlere Abschnitt 49 und der vordere
Abschnitt 43. Vom mittleren Abschnitt nimmt der Durchmesser
durch einen gleichmäßigen Übergang 50 zum größten
Durchmesser hin zu, der den doppelten Durchmesser des mittleren
Abschnittes erreicht. Die Funktion dieser Vergrößerung liegt
darin, daß der Abschnitt am gleichmäßigen Übergang vom
geringen zum großen Durchmesser eine dichte Verbindung an
dieser Öffnung bildet, wenn der größere Abschnitt gegen die
Rektalöffnung gedrückt wird. Dies ist bei der Behandlung
älterer Patienten von besonderer Bedeutung, deren
Rektalfunktionen oft schwächer sind.
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Die Rektaldüse besteht vorzugsweise aus einem transparenten
Kunststoffmaterial und ist geeigneterweise ein
Einwegprodukt. Wenn die Düse hergestellt wird, werden die beiden fest
angebrachten Verbindungsrohre 47 und 48 als Nippel zur
Verbindung mit den Schläuchen ausgebildet.
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Notwendige Regeleinrichtungen für den Hahn und die
Absperrventile als auch notwendige Prüfeinrichtungen sind auf der
Außenoberfläche des Gehäuses 10 vorgesehen. Folglich sind
ein Schalthebel 127 für das Luftventil 27, ein Schalthebel
133 für das Ventil 33, das zur Anwendung von Unterdruck in
der Leitung 35 verwendet wird, ein Knopf 132, der mit der
Regeleinrichtung 32 zum Einstellen des Unterdrucks in der
Leitung 35 verbunden ist, ein Schalthebel 121 für das Ventil
21, der mit "zum Patienten" gekennzeichnet werden kann, ein
Schalthebel 136 für das Ventil 36, der mit "vom Patienten"
gekennzeichnet werden kann, ein Schalthebel 117 für den
Wasserhahn 17, ein Knopf 116 zum Einstellen der
Regeleinrichtung 16 für den Mischer, um eine geeignete Temperatur des
vom Mischer zugeführten Wassers einzustellen, ein
Schalthebel 124 für das Ventil 24 zum Leeren des Wasserbehälters,
und ein Schalthebel 129 für das Ventil 29 vorgesehen.
Zusätzlich sind auf der Vorrichtung ein Niveaumeßgerät 51 zur
Anzeige des Wasserniveaus im Wasserbehälter und ein
digitales
Thermometer 52 zur Anzeige der Wassertemperatur im
Wasserbehälter vorgesehen.
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Wenn unter Anwendung der beschriebenen Vorrichtung ein
Klistier durchgeführt wird, ist das Verfahren wie folgt:
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Es beginnt mit einem Zustand, bei dem der Wasserhahn 17 und
alle Ventile geschlossen sind, wobei am Anfang der in der
Leitung 35 aufrecht zu erhaltende Unterdruck eingestellt
wird. Der Schlauch 40 (von der Düse gelöst) wird in einen
Behälter mit Wasser getaucht, danach sind die Ventile 33 und
36 geöffnet. Durch den Injektor 34 wird im Schlauch 40 ein
Unterdruck entwickelt, eine Wassersäule wird in den Schlauch
gesaugt. Diese Wassersäule ist durch den transparenten
Schlauch sichtbar und am Knopf 132 wird die Wasserströmung
durch den Injektor so eingestellt, daß der gewünschte
Unterdruck erhalten wird; der Abstand von der Wassersäule zum
Nippel 38 kann als Kennwert des Unterdrucks verwendet
werden. Es kann zum Beispiel für die Verwendung dieser
Vorrichtung vorgeschrieben werden, daß dieser Abstand im Normalfall
etwa 10 cm betragen sollte.
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Der Wasserbehälter 18 wird mit Wasser mit Körpertemperatur
gefüllt, indem der Hahn 17 geöffnet wird, wobei der Knopf
116 auf die geeignete Temperatur eingestellt ist und diese
Temperatur auf dem Thermometer 52 abgelesen wird, wobei der
Wasserbehälter anfangs durch das Ventil 24 gespült wird, das
in der offenen Position gehalten wird. Wenn die Rektaldüse
41 in den Mastdarm des Patienten eingesetzt wurde, wobei die
beiden Schläuche 39 und 40 mit der Düse und der Vorrichtung
verbunden sind, wird das Ventil 27 in der Luftleitung 26
geöffnet und danach das Ventil 21, wobei das Wasser durch die
Schwerkraft vom Wasserbehälter durch die Leitungen 19 und
20, den Schlauch 39 und die Düse 41 in den Darm des
Patienten fließt. Gleichzeitig wird das Wasser durch die Leitung
26 durchlüftet, wobei die Luft vorgewärmt wurde, indem sie
aus dem Wasserbehälter 18 oberhalb der Oberfläche des darin
enthaltenen warmen Wassers entnommen wurde. Die Luft trägt
zur Ausweitung des Darmes bei, so daß die Wände und
Darmhöhlen für die Flüssigkeit zugänglich sind, was bedeutet, daß
die Reinigungswirkung optimiert und daß als Folge davon die
Behandlungszeit im Verhältnis zu der verringert werden kann,
die bei einem herkömmlichen Klistier erforderlich ist. Wenn
1/2 bis 1 l Wasser zugeführt wurde, werden das Ventil 21
geschlossen und das Ventil 36 in der Leitung 35 geöffnet,
wobei Wasser und Darminhalt durch die Düse 41, den Schlauch 40
und die Leitung 35 unter Einfluß des im Injektor erzeugten
Unterdrucks durch den Injektor 34 zum Ablaufsystem 25
abgegeben werden. Dieses Verfahren wird wiederholt, bis der
gewünschte Reinigungsgrad erhalten wurde, der leicht durch
Beobachtung der Farbe des Materials geprüft werden kann, das
durch den transparenten Schlauch 40 entnommen wird. Danach
wird das Ventil 36 geschlossen und die Düse 41 wird vom
Patienten entfernt. Der Wasserbehälter 18 wird durch Öffnen
des Ventils 24 geleert. Die Ventile 27 und 33 sind
geschlossen.
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Zur Reinigung der Vorrichtung werden die Nippel 22 und 38
kurzgeschlossen, indem eine kurze Schlauchverbindung
zwischen den Nippeln eingesetzt wird, die durch die Strich-
Punkt-Linien als 53 gekennzeichnet ist. Das Ventil 36 wird
geöffnet, während das Ventil 29 über den Schlauch 53 kaltes
Wasser durch die Leitungen 20 und 35 zum Ablaufsystem 25
spült. Wenn das Ventil 29 geschlossen wurde, werden die
Ventile 21 und 33 geöffnet, um die Leitungen und den Schlauch
zu entleeren. Danach werden alle Ventile geschlossen und die
Vorrichtung ist zur Wiederverwendung bereit.
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Eine regelmäßige Desinfektion der Vorrichtung sollte
durchgeführt werden, und dies erfolgt auf nachfolgende Weise.
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Wenn der Schlauch 53 mit den Nippeln 22 und 38 verbunden und
das Ventil 21 geöffnet ist, wird der Wasserbehälter 18 durch
Öffnen des Hahnes 17 mit Wasser gefüllt, und in das Wasser
im Behälter wird ein Desinfektionsmittel gemischt. Wenn
diese Mischung etwa eine Stunde belassen wurde, werden die
Ventile 24 und 36 geöffnet, die Leitungen 19, 20 und 35
werden mit der Desinfektionsflüssigkeit gespült. Dieses
Verfahren wird einige Male nur mit Wasser vom Wasserbehälter 18
wiederholt, danach läuft das oben beschriebene
Reinigungsprogramm durch, um die Vorrichtung für das Klistier
vorzubereiten.
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Das Regelventil 37 garantiert, daß dem Patienten kein kaltes
Wasser mit dem Druck der Wasserleitung über die Rektaldüse
41 zugeführt werden kann, wenn der Injektor 34 ausfällt oder
im Ablaufsystem 25 eine Unterbrechung entstehen sollte.
Damit kaltes Wasser mit dem Druck der Wasserleitung dem
Patienten auch nicht durch Öffnen des Ventils 29 zugeführt
werden kann, wenn die Düse 41 mit dem Patienten verbunden
ist, sollte der Schalthebel 129 des Ventils 29 so angeordnet
sein, daß der von den anderen Schalthebeln getrennt ist, die
üblicherweise bei der Behandlung des Patienten mit dieser
Vorrichtung verwendet werden, wie es in Fig. 2 beschrieben
ist, und der Zugriff zu diesem Hebel sollte schwieriger als
bei den anderen Schalthebeln sein, und vorzugsweise sollte
dieser Hebel mit einer bestimmten Farbe gekennzeichnet, z.B.
rot gestrichen, sein.
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Wie es ersichtlich ist, gestattet die erfindungsgemäße
Vorrichtung das Klistier in einem geschlossenen System in
einfacher und wirksamer Weise, wobei die Vorrichtung durch
einfache Manipulation betrieben wird, die Vorrichtung kann in
einfacher Weise auf die Verwendung abgestimmt und gereinigt
und desinfiziert werden, um die strengen hygienischen
Forderungen in der Höhe zu erfüllen, die gegenwärtig in der
medizinischen Versorgung festgelegt sind. Das
Reinigungsverfahren kann schneller und mit einem besseren Ergebnis
durchgeführt werden, als wenn ein herkömmliches Klistier verwendet
wird. Zusammenfassend werden somit durch die Erfindung
praktische, hygienische, zeitabhängige und ökonomische Vorteile
erreicht, wobei gleichzeitig die Situation des Patienten im
Vergleich mit dem herkömmlichen Klistierverfahren weniger
entwürdigend ist.