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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine Darmrohr-Anordnung zur Durchführung von Darmspülungen enthaltend:
- (a) ein an eine Wasserversorgung anschließbares Griffteil, und
- (b) einen an das Griffteil anschließbaren oder verbundenen und mit einem vorderen Teil zumindest teilweise in den Darm einzuführenden Spülkörper-Aufsatz.
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Etwa 15 bis 20% der Bevölkerung leiden an erheblichen Problemen bei der Stuhlentlehnung. Die Probleme nehmen im Alter zu. Eine gehemmte Stuhlentleerung verursacht ein Druckgefühl im Unterbauch, welches zu nächtlichem, dumpfen, tiefen Beckenschmerz durch Kotstauung führen kann. Es verursacht ferner u. a. Stuhlschmieren, einen imperativen Stuhldrang, Stuhlentleerungsstörungen und chronische Verstopfung. Mit Hilfe von Darmspülungen können diese Probleme behoben werden. Darmspülungen zur Darmsanierung sind eine natürliche Alternative zur oralen Darmsanierung mit Antibiotika oder Abführmitteln. Derartige Mittel haben oft unerwünschte Nebenwirkungen.
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Darmspülungen unterstützen das Heilfasten. Sie dienen der Behandlung von Störungen des Verdauungstraktes infolge von Fehlernährung, Stress, mangelnder Bewegung und der altersbedingten, verlangsamten Darmperistaltik. Durch den ausgedehnten Aufenthalt des Kots im Darm können Gärungs- und Fäulnissubstanzen in den Kreislauf resorbiert werden. Dies führt zu Verstopfung und Völlegefühl. Die Selbstvergiftung verursacht Unbehagen, Missstimmung, Verdruss und Beklommenheit. Die Behandlung mit Medikamenten und Abführmitteln kann zu schmerzhaften, chronischen Begleitbeschwerden, wie Blutstauung mit Hämorrhoiden, Afterjucken und Entzündungen führen. Die regelmäßige Spülung des Enddarmes mit körperwarmen bis maximal 42°C temperiertem Wasser führt zu einer sicheren Entspannung des Enddarmes. Durch die wärmebedingte Anregung der Peristaltik wird der Darm schonend und sicher entleert. Es können wandständige Skyballa (Kotsteine) entfernt werden. Dadurch wird quälender Juckreiz verhindert sowie die Darmflora und die gesamte Stoffwechselorganisation verbessert. Unterbauchschmerzen können in das linke oder rechte Genital einstrahlen. Die Kombination der Darmspülung mit einer Bauchdeckenmassage löst diese Unterbauchschmerzen auf.
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Stand der Technik
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DE 1760649 U (Both) offenbart ein einfach gekrümmtes Darmrohr zur Applikation von Medikamenten.
DE 91 12 982.6 U1 (Ipa-Plast) offenbart eine Vorrichtung zum Einbringen von Spülflüssigkeiten in Körperhöhlungen, bei welcher ein Behälter einen gekrümmten Auslaufstutzen aufweist.
DE 203 02404 U1 (Vogtmann) zeigt einen geraden Einlaufkatheter mit einem kegelförmigen Verschlussteil.
AT 100013 B (Brosch) zeigt ein Irrigationsrohr für Darmspülungen mit einfach gekrümmten, außerhalb des Darmes liegenden Teil.
AT 119772 B zeigt einen Spülkopf für subaquale Darmspülungen, bei dem das Irrigationsröhrchen außerhalb des Darmes S-förmig nach hinten gebogen ist.
CH 132741 A (Thomas) zeigt einen Spülkopf, der an einen Wasserschlauch angeschlossen ist. Der Wasserschlauch wird aus einem wassergefüllten Kissen mit Wasser gespeist.
AT 110 651 B zeigt einen eingeführten, gekrümmten Spülkopf, der an einem Gürtel befestigt ist.
DE 425141 A (Klaiber) zeigt einen Spülkopf in Schlauchform.
US 2606557 A (Stack) zeigt einen gekrümmten Spülkopf zur Verwendung bei liegenden Personen.
DE 298 00 816 U1 (Schramm) offenbart eine Analdusche, die mit einem Schlauch an eine Zapfstelle angeschlossen wird. An einem mit einem handbetätigten Ventil versehenen Handgriff ist ein U-Rohr angeschlossen. Die Analdusche ist nicht zum Einführen in den Darm vorgesehen.
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Die Handhabung bekannter Darmspülanordnungen ist schwer und umständlich. Eine zusätzliche Zuführung von Reinigungsmitteln ist nicht vorgesehen. Die Benutzung von Darmspülanordnungen durchbricht eine Schamzone der Nutzer. Es ist daher wünschenswert, dass der Nutzer die Anordnung ohne fremde Hilfe anwenden kann. Es ist ferner wünschenswert, dass die Anordnung an die anatomischen Bedingungen angepasst ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Darmrohr-Anordnung zur Durchführung von Darmspülungen der eingangs genannten Art zu schaffen, die vom Nutzer selber angewendet werden kann, leicht und schmerzfrei zu handhaben und einfach aufgebaut ist. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass
- (c) das Griffteil der der Spülkörper-Aufsatz an dem außerhalb des Darmes vorgesehenen Teil eine, die Führung des Spülkörper-Aufsatzes von vorne ermöglichende Krümmung oder einen Knick aufweist, und
- (d) der Spülkörper-Aufsatz an dem in den Darm einzuführenden Teil eine weitere Krümmung aufweist.
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Mit der außerhalb des Darmes liegenden Krümmung bzw. dem Knick ist es möglich das Griffteil vor dem Körper zu halten. Der Winkel beträgt vorzugsweise 50 bis 90°, besonders bevorzugt 65 bis 75°. Dadurch kann die Darmrohr-Anordnung besser eingeführt und gehalten werden. Anders als bei einigen Ausführungen nach dem Stand der Technik wird hier kein Gürtel oder sonstige starre Haltevorrichtung vorgesehen. Dadurch, dass die Darmrohr-Anordnung in der Hand gehalten wird, wird vermieden, dass die Darmrohr-Anordnung eine falsche, möglicherweise verletzende oder schmerzhafte Lage einnimmt.
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Die Krümmung des Spülkopf-Aufsatzes innerhalb des Darmes in Verbindung mit dem Griffteil ermöglicht eine Drehung der Darmrohr-Anordnung und somit eine Rundumspülung innerhalb des Darmes. Das Spülungsergebnis ist besser als bei bekannten Anordnungen.
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Vorzugsweise umfasst der in den Darm einzuführende Teil der Darmrohr-Anordnung einen abtrennbaren, gekrümmten Spülkörper-Aufsatz. Das hat den Vorteil, dass der Spülkörper-Aufsatz leicht zu reinigen und zu desinfizieren ist. Der Spülkörper-Aufsatz kann insbesondere auch als Einwegartikel ausgebildet sein. Dann sind besonders hygienische Bedingungen gewährleistet. Der Spülkörper-Aufsatz kann mit einem weichen Material, beispielsweise Silikon, überzogen sein.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist ein Gleitmittelreservoir am darmseitigen Ende der Darmrohr-Anordnung vorgesehen, aus welchem Gleitmittel, vorzugsweise Salbe, weiter bevorzugt mit einem Betäubungsmittel versetzte Salbe, beim Einführen in den Darm austritt. Das Gleitmittelreservoir kann beispielsweise von einer Kappe oder einer Blase gebildet sein, die sich beim Einführen des Darmrohres öffnet. Dann tritt das Gleitmittel aus und erleichtert das Einführen. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Gleitmittel eine mit einem Betäubungsmittel versehene Salbe. Bei Kontakt der Salbe wird der Schließmuskel durch das Betäubungsmittel entspannt und das Einführen weiter erleichtert. Dies ist besonders bei Patienten, die aufgrund von Hämorrhoiden und Entzündungen sehr schmerzempfindlich sind, sinnvoll.
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Das Gleitmittelreservoir ist vorzugsweise doppelwandig ausgebildet. Es besteht aus einer kräftigeren, d. h. weniger zerreißenden Rückwand und einer dünneren Vorderwand mit einem aufgesetzten Zentrierkörper aus einem glukosehaltigem oder anderem wasserlöslichem Produkt. Das glukosehaltige Produkt kann sich später im Darm auflösen. Der Zentrierkörper zerreißt beim Aufsetzen des Spülrohres, so dass das Gleitmittel frei wird.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umfasst der in den Darm einzuführende Teil der Darmrohr-Anordnung mehrere, vorzugsweise drei Teilabschnitte, zwischen denen Verjüngungen gebildet sind. Die Teilabschnitte können zusammengesteckt sein. Zu diesem Zweck können Vorsprünge und Aussparungen in den Teilabschnitten vorgesehen sein. Die Vorsprünge und Aussparungen können eine Form haben, mit welcher die Krümmung des zusammengesetzten Teils der Darmrohr-Anordnung erreicht wird.
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Vorzugsweise nimmt die Größe der Teilabschnitte zum darmseitigen Ende hin ab. Dann wird zunächst der kleinste Teil eingeführt. Die Form ist so gestaltet, dass sich der primär kontrakte Schließmuskel bei der Anwendung der Anordnung bei der Spülung schrittweise öffnet. Sobald warme Flüssigkeit in den Enddarm gelangt, erschlafft der Enddarmverschlussmuskel (Sphinkter ani ex- und internus). Die Enddarmöffnung bleibt bei der erfindungsgemäßen Anordnung beim Nachschieben der Darmrohr-Anordnung verschlossen. Eine Beschmutzung des Nutzers wird so vermieden. Die beiden Analsphinkter können sich mit dem Plexus haemorrhoidales im Bereich der Verjüngungen zwischen den Teilabschnitten anschmiegen, so dass ein sicherer, schmerzfreier Verschluss erreicht wird.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der in den Darm einzuführende Teil im Inneren einen flüssigkeitsführenden Kanal auf, dessen darmseitige Mündung exzentrisch auf der der Krümmungsachse zugewandten Seite angeordnet ist. Dadurch wird die Rundumspülung innerhalb des Darmes durch Drehen erleichtert.
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Auf Muskeln muss man folgendermaßen einwirken: Eine langsame, sanfte, stetige Dehnung ist die Voraussetzung, dass ein Muskel sich öffnet, sonst verkrampft er und lässt sich nur unter sehr unangenehmen Qualen lösen. Die schmerzfreie Öffnung des Schließmuskels ist Voraussetzung dafür, dass der Spülkörper einsetzbar ist. Dazu können folgende Maßnahmen vorgesehen sein: Entkrampfung mit einem Nitropräperat, dem Gleitmittel, eichel- oder geschossartige Form des Spülkörpers und/oder ein steiler Abfall. Bei einer eichel- oder geschossartige Form des Spülkörpers dehnt sich der Schließmuskel beim Einführen des Spülkörpers mit seinem darmseitigen Ende langsam und stetig auf. Sobald der Scheitelpunkt überwunden ist fällt die Form steil ab. Dadurch wird eine sichere Verschlussfunktion erreicht. Durch den steilen Abfall des Segmentes am Ende legt sich der Muskelring optimal an die Segmentwand an.
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Die Form des Spülkörpers ist vorzugsweise derart ausgewählt, dass der Muskel den Spülkörper während der Spülung hält. Das erleichtert die Handhabung. Der Nutzer hat die Hände frei, wenn der Spülkörper bis zur passenden Weite eingeführt ist. Zur Entfernung wird der Spülkörper leicht gekippt um ihn zu lösen. Die schonende Aufdehnung wird besonders gut durch eine eichel- bzw. geschossförmige Gestaltung der Einzelsegmente erreicht. Jeder Einzelcorpus weist vorzugsweise einen parabelförmigen Schnitt auf. Da mit der Größe der möglichen Öffnungen der Schließmuskeln auch der Querschnitt dieser beiden Verschlussmuskeln zunimmt, nehmen die Abstände der Einzelsegmente vorzugsweise proportional zum Durchmesser zu. Dadurch passen sie sich optimal und schmerzfrei ein.
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Vorzugsweise ist ein Stopper vor dem in den Darm einzuführenden Teil der Darmrohr-Anordnung angeordnet. Mit dem Stopper wird verhindert, dass der Spülkopf-Aufsatz zu weit in den Darm eingeführt wird und möglicherweise Verletzungen hervorruft. Der Stopper kann von einer konisch zulaufenden Manschette oder einem Rand gebildet sein. Vorzugsweise ist der Stopper an den letzten Teilabschnitt des in den Darm einzuführenden Teils der Darmrohr-Anordnung bzw. an den Spülkörper-Aufsatz angeformt.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Wasserversorgung von einem Reservoir mit begrenztem Volumen gebildet oder es ist ein Reservoir mit begrenztem Volumen zwischen der Wasserversorgung und dem Griffteil vorgesehen. Ein solches Reservoir kann beispielsweise von einer Blasenspritze gebildet sein. Das Reservoir sollte bei Darmrohr-Anordnungen zur Darmspülung von Erwachsenen ein Volumen von 200 ml nicht übersteigen. Mit dem Reservoir wird verhindert, dass zu viel Wasser in den Darm gelangt und Verletzungen vorgebeugt.
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Vorzugsweise ist ein an dem Griffteil vorgesehenes Ventil zur Freigabe einer Wasserströmung vorgesehen. Das Griffteil kann auch direkt mit einem Brauseschlauch an eine Wasserversorgung, etwa den Hahn eines Bidets, eines Waschbeckens oder einer sonstigen Badezimmerarmatur angeschlossen werden. Das Ventil erlaubt die individuelle Steuerung der Wassermenge.
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Weiterhin kann auf der dem Darm abgewandten Seite des Griffteils ein Luer-Lockanschluss zum Zuführen von Reinigungsmitteln oder anderen Zusätzen, vorzugsweise Glycerin und/oder Elektrolyte vorgesehen sein. Ein Luer-Locksystem ist ein genormtes Verbindungssystem aus dem medizinischen Bereich.
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Mit der beschriebenen Darmrohr-Anordnung können die eingangs beschriebenen Probleme weitgehend gelöst werden. Die insbesondere altersbedingte, verlangsamte Nahrangs- und Stuhlpassage durch den Darm kann mit der Darmspülung unterstützt werden. Kotsteinbildung wird vermieden.
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Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Ein Ausführungsbeispiel ist nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist eine perspektivische, teilgeschnittene Ansicht eines Darmspülrohres mit Spülkörper-Aufsatz.
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2 zeigt das Darmspülrohr aus 1 im Querschnitt.
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3 ist ein Querschnitt durch den in 2 mit 1 bezeichneten Bereich.
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4 ist ein Querschnitt durch den in 2 mit 2 bezeichneten Bereich.
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5 ist ein Querschnitt durch den in 2 mit 3 bezeichneten Bereich.
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6 ist eine teilgeschnittene, perspektivische Ansicht des Endsegments des Spülkörper-Aufsatzes.
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7 ist eine teilgeschnittene, perspektivische Ansicht des Zwischensegments des Spülkörper-Aufsatzes.
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8 ist eine teilgeschnittene, perspektivische Ansicht des Eingangssegments des Spülkörper-Aufsatzes.
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9 ist ein Querschnitt durch einen Zufuhrschlauch aus Silikon.
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10 ist ein Querschnitt durch das Endsegment aus 6.
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11 illustriert die Wasserversorgung für das Darmspülrohr aus 1.
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12 ist ein Längsschnitt in dem mit 6 bezeichneten Bereich im Detail in 11.
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13 ist ein Querschnitt durch den mit 4 bezeichneten Bereich in 11.
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14 ist eine separate Darstellung eines Gleitmittelreservoirs zum Aufsetzen auf die Spitze des Spülkörper-Aufsatzes.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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1 und 2 zeigen ein allgemein mit 10 bezeichnetes Darmrohr. Das Darmrohr 10 weist darmseitig einen Spülkopf-Aufsatz 12 und ein Griffteil 14 auf. Das Griffteil 14 ist mit einem Handgriff 16 versehen. Griffteil 14 und Spülkopf-Aufsatz 12 sind mit Silikon beschichtet. Das erleichtert die Reinigung und Handhabung. Der Spülkopf-Aufsatz 12 ist auf das Griffteil 14 aufsteckbar. Das Griffteil 14 ist im Bereich 18 vor dem Spülkopf-Aufsatz 12 um etwa 70° gewinkelt.
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Der aufgesteckte Spülkopf-Aufsatz 12 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Einwegteil ausgebildet und wird nach der Anwendung entsorgt. In einem nichtdargestellten Ausführungsbeispiel ist der Spülkopf-Aufsatz 12 aus einem leicht zu reinigenden und desinfizierenden Material ausgebildet.
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Der Spülkopf-Aufsatz 12 besteht zur erleichterten Fertigung aus drei Abschnitten 20, 22 und 24, die in den 6 bis 8 gesondert dargestellt sind. Der Abschnitt 20 ist ein Endsegment. Der Abschnitt 22 ist ein Zwischensegment. Der Abschnitt 24 ist ein Eingangssegment. Das Endsegment ist darmseitig mit einer Aussparung 26 versehen (6). Das Zwischensegment weist einen korrespondierenden Vorsprung 28 auf. Die Länge des Vorsprungs 28 bestimmt den Abstand der Strecke zwischen den Segmenten und ist proportional zum Durchmesser des Segments. Das Eingangssegment weist einen Vorsprung 30 auf. Das Zwischensegment weist eine korrespondierende Aussparung 32 auf. Die Vorsprünge 30 und 28 werden in die korrespondierenden Aussparungen 26 und 32 gesteckt. Jeder der Abschnitte 20, 22 und 24 weist im Inneren einen Kanalabschnitt 34, 36 und 38 auf. Die Abschnitte 20, 22 und 24 werden derart zusammengesteckt, dass die Kanalabschnitte 34, 36 und 38 einen Kanal 40 bilden, wie dies in den 1 und 2 dargestellt ist.
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Das Zwischensegment 22 und das Eingangssegment 24 sind gekrümmt ausgebildet. Dadurch ergibt sich im zusammengesetzten Zustand ein gekrümmter Spülkörper-Aufsatz 12, wie dies in 1 und 2 dargestellt ist. Der Kanal 40 verläuft auf der der (gedachten) Krümmungsachse zugewandten Innenseite der Abschnitte 20, 22 und 24. Entsprechend liegt die Mündung 42 des Kanals 40 am darmseitigen Rand des Eingangssegments 24. Dadurch wird eine wandnahe Spülung erreicht.
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Auf der dem Darm abgewandten Seite 44 des Griffteils 14 ist der Kanal 40 in einem Bereich 46 verbreitert. Dies ist auch in den Querschnitten in den 3 bis 5 zu erkennen. In dem in 2 mit „2” markierten Bereich verläuft der Kanal 40 mit geringem Durchmesser mittig durch das Griffteil 14. Dies ist in 4 dargestellt. In dem in 2 mit „1” markierten Bereich 34 verläuft der Kanalabschnitt 34 im Bereich des Randes des Endsegments 20. Dies ist in 5 dargestellt. In dem in 2 mit „3” markierten Bereich 46 ist der Kanal 40 verbreitert um das Darmrohr 10 an eine nachstehend beschriebene Wasserversorgung anschließen zu können. Dies ist in 3 dargestellt.
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Das Endsegment 20 weist einen Stopper 48 auf. Der Stopper 48 besteht aus einem konisch zulaufenden, an das Endsegment 20 angeformten, vorspringenden Ring. Der Stopper 48 begrenzt die Einführungstiefe des Darmrohrs. Dadurch werden Verletzungen bei der Anwendung sicher vermieden. Nur die drei Abschnitte 20, 22 und 24 des Spülkopf-Aufsatzes 12 können in den Darm eingeführt werden.
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Beispielhaft sind die Abmessungen für den Spülkopf-Aufsatz
12 für einen Erwachsenen angegeben (die Bereichsangaben beziehen sich auf
2):
Längen | Durchmesser |
von a bis b = 60 mm | Bereich 3: Anfang 17 mm |
von a bis c = 100 mm | Bereich 4: Anfang 16 mm, Ende 14,5 mm |
von c bis d = 20 mm | Bereich 5: Anfang 14,5 mm, Ende 12 mm |
von d bis e = 86 mm | |
f = 20 mm, Winkel ca. 60° | |
g = 20 mm | |
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Man erkennt, dass der Stopper 48 einen ca. 40 mm größeren Durchmesser hat und daher praktisch nicht einführbar ist. 10 zeigt das Endsegment noch einmal im Detail. Die oben aufgeführten Abmessungen können individuell an die Bedürfnisse des Nutzers angepasst werden. So sind Durchmesser im Bereich zwischen 8 und 20 mm sinnvoll. Eine parabelförmige Wandung, die der natürlichen spastischen Verschlussreaktion der Schließmuskular angepasst ist, erleichtert die Einführung.
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Zwischen den zusammengesetzten Abschnitten 20, 22 und 24 sind im Bereich der Verbindungsstellen Verjüngungen 50 und 52 gebildet. Diese erlauben einen Verschluss während des Einführens, so dass der Nutzer sich nicht beschmutzt.
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Auf die Spitze des Eingangssegments des des Spülkörper-Aufsatzes ist ein Gleitmittelreservoir 21 aufgesetzt. Das Gleitmittelreservoir 21 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel doppelwandig ausgebildet. Es ist in 14 noch einmal separat dargestellt. Es besteht aus einer kräftigeren, d. h. weniger zerreißenden Rückwand und einer dünneren Vorderwand mit einem aufgesetzten Zentrierkörper aus einem glukosehaltigem Produkt. Das glukosehaltige Produkt kann sich später im Darm auflösen. Der Zentrierkörper zerreißt beim Aufsetzen des Darmrohres, so dass das Gleitmittel frei wird.
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11 bis 13 illustrieren die Wasserversorgung des Darmrohrs 10. Das Griffteil 14 ist mit einem Halbzoll-Außengewinde 54 versehen. An das Gewinde 54 ist ein in 9 im Detail dargestellter Zufuhrsilikonschlauch 56 angeschlossen. Der Zufuhrsilikonschlauch 56 wird mit Wasser aus einem Wasserreservoir 58 gespeist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Wasserreservoir 58 von einem wärmeisolierten 200 ml-Zylinder 60 mit einem Kolben 62 gebildet. Der Kolben 62 ist mit einem Griff 64 versehen. Wenn der Kolben 62 mit dem Griff 64 nach unten bewegt wird, wird Wasser aus dem Zylinder durch den Zufuhrsilikonschlauch 56 in das Darmrohr geleitet. Zur Vermeidung von Verunreinigungen in dem Zylinder 60 ist ein Rückflussverhinderer 66 am Eingang des Zufuhrsilikonschlauches 56 vorgesehen. Das Wasser kann also nur in Richtung des Darmrohres 10 fließen.
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Zum Befüllen des Zylinders 60 ist ein Wasseranschluss über einen Schlauch 68 vorgesehen. Der Schlauch 68 kann an jede beliebige Zapfstelle, etwa einen Wasserhahn angeschlossen werden. Auch dieser Schlauch ist mit einem Rückflussverhinderer 70 im Bereich des Zylinders 60 versehen. Mit dem zwischen Wasserhahn und Darmrohr vorgesehenen Zylinder wird das maximale Spülvolumen definiert und Verletzungen durch zu große Mengen Spülflüssigkeit verhindert.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird der Schlauch 68 an eine Warmwasserversorgung angeschlossen und das Wasser auf 37°C temperiert eingeführt. In einem – nicht dargestellten – alternativen Ausführungsbeispiel umfasst der Zylinder einen Thermostat, mit einer Heizung, so dass kaltes Wasser auf die gewünschte Temperatur geheizt werden kann.
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Im Bereich 46 des Griffteils 14 ist ferner ein Luer-Lock Anschluss 72 vorgesehen. Über diesen Anschluss 72 können der Spülflüssigkeit Reinigungsmittel, etwa Glycerin oder Elektrolyte zugeführt werden.
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Das beschriebene Darmrohr 10 arbeitet wie folgt:
Zunächst wird ein neuer, zusammengesteckter Spülkopf-Aufsatz 12 auf das Griffteil 14 aufgesteckt. Anschließend werden ca. 200 ml warmes Wasser durch Öffnen des Wasserhahns in den Zylinder 60 eingefüllt. Dann wird der Wasserhahn wieder geschlossen. Das Darmrohr 10 kann nun mit dem Spülkopf-Aufsatz 12 schrittweise in den Darm eingeführt werden. Der Nutzer hält den Handgriff 16 vorne und führt das Darmrohr mit dem darmseitigen Eingangssegment 24 schräg oben nach ein. Wenn das Darmrohr 10 bis zum Stopper 48 eingeführt ist, wird der Kolben 62 mit dem Griff 64 nach unten bewegt. Wasser fließt durch das Darmrohr 10 in den Darm. Während der Spülung kann das Darmrohr 10 leicht gedreht werden. Die Spülflüssigkeit fließt dann durch die außeraxiale Lage des Kanals 40 kreisförmig entlang der Darminnenwand.
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Patienten mit Schwierigkeiten bei der Handhabung setzen eine Kappe (nicht dargestellt) auf das Eingangssegment 24. Die Kappe enthält eine Salbe, die neben guten Gleiteigenschaften auch ein lokal anzuwendendes Betäubungsmittel aufweist. Die Kappe gibt die Salbe bei der Einführung frei und erleichtert die Handhabung. Das Betäubungsmittel führt zu einer Vermeidung von Schmerzen und zur Entspannung des Schließmuskels.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 1760649 U [0004]
- DE 9112982 U1 [0004]
- DE 20302404 U1 [0004]
- AT 100013 B [0004]
- AT 119772 B [0004]
- CH 132741 A [0004]
- AT 110651 B [0004]
- DE 425141 A [0004]
- US 2606557 A [0004]
- DE 29800816 U1 [0004]