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"Vorrichtung zum Spülen der Scheide oder des Darms von
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Lebewesen" Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spülen der
Scheide oder des Darms von Lebewesen, hier von Menschen oder Tieren.
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Die Schleimhaut einer Scheide ist individuell unterschiedlich widerstandsfähig.
So kann durch mechanische, thermische oder chemische Einwirkung eine Entzündung
hervorgerufen werden. Bei der Einwirkung von schädlichen Keimen spielen die chemische
Zusammensetzung des Scheidensekretes und die bakterielle der Scheidenflora eine
begünstigende oder protektive Rolle. Fehlt
es z.B. an Glykogen in
der Schleimhaut und an milchsäurebildenden sogenannten Dyderleinschen Stäben in
der Scheidenflora, so sind bakterielle Entzündungen häufiger.
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Zur Vermeidung oder Beseitigung von Entzündungen ist es bekannt, die
Scheide zu spülen. Angewendet wird dazu ein mit der zu spülenden Fliissigkeit gefüllter
Gummiball, der mit einer aufschraubbaren Sprühleitung in Gestalt eines Röhrchens
versehen wird, die in die Scheide eingeführt wird. Diese Vorrichtung zum Spülen
hat verschiedene Nachteile. So ist die von dem durch Hand zusammendrückbaren Gummiball
aufzunehmende Spülmenge gering. Das in die Scheide einzuführende Röhrchen kann zu
Verletzungen oder Entzündungen der Schleimhaut führen. Auch ist es umständlich,
während der Behandlung die Art des Spülmittels zu verändern. Praktisch ist dies
lediglich durch Anwendung verschiedener, mit verschiedenen Flüssigkeiten versehenen
Gummibällchen möglich.
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In vielen Fällen ist es auch notwendig, einen Darm zu spülen oder
zu desinfizieren. Dies erfolgt vielfach mit einer Klistierspritze.
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Die vorliegende Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine Vorrichtung
zum Spülen der Scheide oder des Darms zu schaffen, die einfach, sicher und insbesondere
schonend und über einen vom Anwender zu bestimmenden Einwirkungszeitraum anwendbar
ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Vorrichtung zum Spülen der
Scheide oder des Darms von Lebewesen vorgeschlagen,da# an dem Kopfende eines an
eine Wasserleitung anschließbaren Rohrstückes eine Sprüheinrichtung, insbesondere
in Gestalt eines ausgeprägten Kopfes, vorhanden ist.
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Der erfindungsgemäße Vorschlag beinhaltet somit, an eine Wasserleitung
mit entsprechend beliebiger vorhandener Wassermenge und entsprechender Spülflüssigkeit
einen an einem Rohrstück vorhandenen Sprühkopf vorzusehen, wobei der Sprühkopf und
das damit verbundene Rohrstück in die Scheide oder den Darm einführbar sind.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung aus einem Rohrstück mit daran angeordnetem
Sprühkopf, der einen Durchmesser hat, der gleich, aber vorzugsweise größer ist als
der Durchmesser des Rohrstückes, kann an einem Bidet und somit an ortsfester Stellung
mit aufrechtstehendem Rohrstück angeordnet sein. Besonders vorteilhaft ist jedoch
die weitere erfindungsgemäße Ausgestaltung mit der Maßgabe, daß das Rohrstück von
Hand erfaßt wird, so daß es sehr schonend durch den Benutzer selbst in dessen Scheide
oder Darm oder durch einen Dritten, beispielsweise Arzt, in die Scheide oder in
den Darm eingeführt wird.
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Um eine schonende Einführung, sowie Bewegung in der Scheide oder dem
Darm zu gewährleisten und den Spülvorgang zu verbessern, wird
in
weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung vorgeschlagen, daß der Sprühkopf mit stark
abgerundeten Flächen kugel- oder halbkugelförmig ausgebildet ist und an der zum
Rohrstück gerichteten Seite mit der oder den Sprühdüsen versehen ist. Die Sprühdüsen
können aus einer Vielzahl, insbesondere in einer Ebene liegenden, auf einer Umfangslinie
hintereinander angeordneten einzelnen Uffnungen bestehen. Die dadurch erzielte Wirkung
läßt sich auch erziehen durch eine Auslaßöffnung in Gestalt eines umlaufenden Spaltes
oder in Abschnitten von Spalten. Ein einziger umlaufender Spalt kann in weiterer
erfindungsgemäßer Ausgestaltung im Bereich zwischen dem Kopf und der Stirnseite
des damit verbundenen Rohrstückes vorhanden sein.
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Die an der Rückseite des Sprühkopfes angeordneten Auslaßöffnungen
oder der ringförmig umlaufende oder im wesentlichen ringförmig umlaufende Spalt
hat zur Rohrachse des Rohrstückes einen Winkel im Bereich von vorzugsweise 400 bis
50°, so daß in Einführrichtung oder Strömungsrichtung der zugeführten Flüssigkeit
gesehen der umlaufende Reinigungsstrahl oder die umlaufend angeordneten Reininigungsstrahlen
nach hinten und somit zum Ausgang der Scheide oder des Darmes weisen.
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In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dab
auch im vorderen Bereich des Sprühkopfes Sprühdüsen angeordnet sind. Diese Sprühdüsen
erleichtern das Einführen des Sprühkopfes
in die Scheide oder in
den Darm, insbesondere weil Reinigungsmittel in Gestalt einer Seife eine starke
Gleitfähigkeit haben.
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In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß
in Fließrichtung des Wassers gesehen an dem anfänglichen Ende des Rohrstückes eine
Schnellwechselkupplung vorhanden ist. Durch diese Maßgabe wird erreicht, daß sich
die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Spülen der Scheide leicht an eine Schlauchleitung
in Badezimmern oder Duschen anschließen läßt. So kann das den Sprühkopf tragende
Rohrstück an die flexible Schlauchleitung durch Schnellkupplung anschließbar sein,
die den Sprühkopf einer Brause trägt, so daß im Anschluß an das Duschen mit der
Brause durch Auswechseln des Duschkopfes gegen das Rohrstück mit dem Sprühkopf ein
Spülen der Scheide stattfinden kann.
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Der Vorschlag, die Vorrichtung zum Spülen der Scheide oder des Darms
an einen flexiblen Schlauch anzuschließen, ist auch besonders vorteilhaft bei der
Anwendung in tierärztlichen Praxen oder in der Landwirtschaft, bei denen Behandlungen
der Därme oder der Scheide von Tieren notwendig sind.
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In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß
die Durchlässe im Sprühkopf in ihrem Durchlaßquerschnitt verstellbar sind. Dadurch
soll die pro Zeiteinheit austretende Durchlaßmenge und auch deren Druck regulierbar
sein.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, daß die Durchlaßöffnungen im Sprühkopf
in ihrer Strahl richtung verstellbar sind.
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Zur Verstellung der Durchflußmenge, des Durchflußdruckes und auch
der Strahlrichtung kann das Rohrstück relativ zum Sprühkopf drehbar sein und/oder
in Axialrichtung des Rohrstückes verschiebbar sein In weiterer erfindungsgemäßer
Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß in dem Rohrstück oder dem Sprühkopf Reinigungs-
und/oder Desinfektionsstoffe vorhanden sind, die sich mit dem zugeleiteten Spülwasser
vermischen. Auch können an dem Rohrstück Schlauchanschlüsse für die Zufuhr vorzugsweise
flüssigen RAinigungs- und/oder Desinfektionsstoffen vorhanden sein.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
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Es zeigen: Figur 1 Vorrichtung zum Spülen in Seitenansicht, Figur
2 die Vorrichtung nach Figur 1 in vertikalem Schnitt, Figur 3 einen vertikalen Schnitt
durch eine abgewandelte Vorrichtung, Figur 4 einen vertikalen Schnitt durch eine
weitere abgewandelte Vorrichtung,
Figur 5 einen vertikalen Schnitt
durch eine weiterhin abgewandelte Vorrichtung, Figur 6 einen Radialschnitt durch
die Vorrichtung nach Fig. 6 entsprechend der dortigen Linie VI-VI.
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Die Vorrichtung 10 zum Spülen der Scheide oder des Darms von Lebewesen,
insbesondere der Scheide von Damen, besteht aus dem von Hand erfaßbaren Rohrstück
11, das zur Anwendung in der Scheide einer Dame bevorzugt einen Durchmesser von
1 bis 2 cm bei einer Länge von bevorzugt zwischen 10 bis 15 cm einschließlich der
Kupplung 12 hat. Für die Darmspülung von Tieren z.B. Pferden, sind entsprechend
angepaßte Bemessungen vorhanden. An dem vorderen Ende ist ein Sprüh kopf 13 vorhanden,
der kugel- bis halbkugelförmig ausgebildet ist und in seinem Durchmesser gleich,vorzugsweise
jedoch größer ist als der Durchmesser des Rohrstückes 11, so daß in dem bei Einführrichtung
hinteren Bereich des Kopfes 13 Sprühdüsen 14, 14a vorhanden sind, die entsprechend
der Darstellung in Figur 2 bevorzugt zur Längsachse des Rohrstückes 11 einen Winkel
g 450 einschließen, so daß eine zum Ausgang der Scheide oder des Darmes gerichtete
Spülung mit einer Flüssigkeit erfolgt, die durch den Kanal 15 zugeführt wird und
durch die vorerwähnten Uffnungen 14, 14a usw. ausfließt. Das Kupplungsteil 12 ist
als Schnellwechselkupplung an eine Wasserleitung anschließbar, insbesondere in Verbindung
mit einer passenden Kupplung an dem Schlauch in einer Dusche.
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Nach dem Ausführungsbeispiel entsprechend Figur 2 ist der Sprühkopf
13 mit dem Rohrstück 11 einstückig. Nach Figur 3 ist er ein mit dem Rohrstück 11
lösbar verbundenes Teil, so daß eine Auswechselbarkeit gegeben ist. So kann der
Sprühkopf 13 nach Figur 3 gegen einen Sprühkopf anderer Ausbildung, insbesondere
anderen Durchmessers und anderer Raumform ausgewechselt werden. Um eine Anpassung
an besondere Bedürfnisse zu erreichen, wie beispielsweise durch verschiedene Wahl
der Länge des Kopfes, dessen Durchmesser und Anzahl oder räumlicher Anordnung der
Austrittskanäle 14, 14a.
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Nach Figur 3 sind nicht nur im Bereich des in Einfüllrichtung gesehenen
hinteren Ende des Sprühkopfes 13 Auslaßöffnungen 14, 14a usw. vorhanden, sondern
auch im vorderen Bereich sind Auslaßöffnungen 16, 16a usw. vorhanden. Der Kopf 13
hat einen Hals 17, der in eine entsprechende Ausnehmung 18 des Rohrstückes 11 eingeschoben
oder eingeschraubt ist. Besonders vorteilhaft findet hier eine Verbindung in Gestalt
einer Schnell kupplung statt, damit einfach und schnell ein Kopf gegen einen anderen
Kopf ausgewechselt werden kann Das am Rohrstück 11 vorhandene Kupplungsteil kann
entsprechend den Fig.l und 2 ein weibliches Kupplungsteil sein. Besonders vorteilhaft
ist es nach Figur 3 ein männliches Kupplungsteil. In dem Kanal 15 des Rohrstückes
11 ist ein weiteres Rohr 19 vorhanden, das in seinem vorderen Bereich mit Auslaßöffnungen
20 und 21 versehen ist, die langgestreckt sind. Das Röhrchen 19 hat in seinem hinteren
Bereich nicht einen vollen umlaufenden Querschnitt, sondern
eine
verlängerte Fahne in Verbindung mit einem nach außen durch eine Ausnehmung 22 i
Rohrstück 11 trdgenden C#riff 23, damit das Röhrchen 19 innerhalb des Rohrstuckes
11 und des Kopfes 13 axial verschoben werden kann mit der Maßgabe, daß über die
Uffnungen 20 und 21 die Auslaßöffnungen 14 und/oder 16 im Sprühkopf 13 mehr oder
weniger geöffnet oder geschlossen werden, damit bei der Handhabung am Rohrzwischenstück
11, hier Uber den Knauf 23 im nahen Bereich der Schnellkupplung 12, eine Beeinflussung
der Durchflußquerschnitte der Auslaßöffnungen 14 und/oder 16 stattfinden kann.
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Figur 4 zeigt einen Sprühkopf anderer Raumform mit größerem Querschnitt,
der ebenfalls stark abgerundete Kanten hat, damit Beschädigungen oder nachteilige
Beeinflussungen der Scheide bzw. deren Schleimhäute vermieden werden. Die Auslässe
14, 14a in dem bei der Einführrichtung hinteren Bereich sind flach geneigt und bilden
zur Längsachse des Rohrzwischenstückes 11 einen Winkel von annähernd 250 bis 400.
Auch im vorderen Bereich sind eine Vielzahl von Austrittskanälen vorhanden.
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Im Inneren des Rohrzwischenstückes ist eine Patrone 25, beispielsweise
in Gestalt eines Seifenstäbchens, vorhanden, die durch das in angegebener Pfeilrichtung
25 durchströmende Wasser aufgelöst wird. Vorhanden ist weiterhin ein Sieb 26, das
verhindert, daß das Stäbchen 24 vorne in den Sprühkopf gelangt und gegebenenfalls
dortige Kanäle verstopft.
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Weiterhin ist vorhanden eine Bohrung 27 mit Anschlußstutzen 28, damit
über einen Schlauch 29 Desinfektions- oder Reinigungsflüssigkeit zugeführt, durch
den Wasserstrahl angesaugt und mit dem Wasser vermischt werden kann.
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Figur 6 zc.gt, daß im hinteren Bereich des Sprühkopfes eine ringsumlaufende
Düse vorhanden ist, die durch einen umlaufenden Spalt 30 im Bereich zwischen angeschlossenem
Kopf und schräger Stirnseite 31 des Rohrstückes 11 gebildet ist. Der Kopf hat eine
zugeordnete umlaufende Vertiefung 32. Auch hat er einen in das Rohrstück hineinragenden
Zapfen 33, der an seiner Oberseite längsverlaufende Nuten 34, 34a hat, damit die
Wasserzufuhr zu dem Düsenspalt 30 gewährleistet ist. Auch ist eine Patrone 24 aus
einem Desinfektionsmittel vorhanden.