DE3448077C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Darmspülung für Stomaträger gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine derartige Vorrichtung ist bekannt aus der Druckschrift "Irrigation - Darmspülung bei Colostomie", herausgegeben von der Deutschen Ileostomie-Colostomie-Urostomie-Vereinigung e.V. (Deutsche ILCO e.V.), Freising, 1982.

Mit einer solchen Vorrichtung soll durch Spülbehandlung des Darms eine kontrollierte Stuhlentleerung beim Stomaträger erreicht werden. Um jede Perforationsgefahr bei der not­ wendigen Spülung des Dickdarms bei Anwendung eines Katheters zu vermeiden, wird nur noch indirekt gespült unter Verwendung eines Konus, wobei der Katheter selbst nicht in den Darm eingeführt wird. Das erbringt selbstverständlich Nachteile für die Effizienz der Dickdarmspülung, da beispielsweise verbliebene eingedickte Kotmassen nicht rechtzeitig oder in ausreichender Menge über das des öfteren nicht besonders weitlumige Stoma von Stomaträger selbst herausgebracht werden können.

Aus DE 31 11 497 C2 ist ein Düsenkopf mit nach hinten ge­ richteten Düsen bekannt, der das Einführen von Kathetern o. ä. in Körperhohlorgane durch eine aus den Düsen aus­ strömende Flüssigkeit erleichtert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für Stomaträger den Spülvorgang im Darm weit über den in der Bauchwand eingesetzten Konus hinaus zu intensivieren, was zugleich die Kontrolle über die Stuhlentleerung verbessert, ohne dabei jedoch die Darmschleimhaut stark zu reizen oder gar eine Darmwandperforation zu riskieren.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Patentan­ spruch 1 vermerkten kennzeichnenden Merkmale gelöst.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbe­ sondere darin, daß die im Bereich des Stomas gelegenen Darmabschnitte in Anwendung eines Spülschlauches mit einem vorn völlig stumpfen Düsenkopf bei hier austretender Spül­ flüssigkeit schonend gespült werden können, wobei dieser besondere Spülschlauch sogar Vortrieb und die bekannte, bewährte Duschenwirkung besitzt. Selbst bei wiederholtem Einsatz eines solchen Spülschlauches mit Düsenkopf vom Stomaträger selbst ist eine Perforation der Darmwand nicht vorstellbar.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

Die einzige Zeichnungsfigur 1 zeigt eine Vorrichtung zur Darmspülung für Stomaträger, welche in Anwendung des duschenartigen Spülkopfes 12 am Spülschlauch 7 wirksam zur Herausspülung auch kotiger Massen im Darm zugleich schonend eingesetzt werden kann, da der Düsenkopf stumpf und eine Dampfwandperforation nicht zu befürchten ist. Durch den schon bekannten und angewendeten Konus 25 mit axialer Bohrung verläuft der schon genannte Spülschlauch 7, der vorn in etwa 15 cm Länge von einer aus einem wasserdichten Stoff bestehenden Manschette 28 bekleidet ist, die den Austritt von Spülflüssigkeit oder Darminhalt im Bereich des Spül­ schlauches 7 retrograd verhindert, andererseits dem Stoma­ träger selbst aktiv erlaubt den Spülschlauch 7 im Darm nach vorn oder auch zurück zu bewegen, wobei die Umschlag­ stelle der Manschette 28 mit 31, mit 27 die operative Ab­ bindungsstelle des Darms, 26 die Bauchwand, 13 der Innen­ raum des Darms, den es in verschiedener Richtung zu spülen gilt, bezeichnet werden. Als 5 wird im Längsschnitt die Darmwand dargestellt. Am Düsenkopf 11 befinden sich die nach hinten gestellten Düsen 12, die zugleich dem Düsen­ kopf mit Spülschlauch 7 Vortrieb geben, ohne daß bohrende Bewegung durch den Stomaträger erforderlich sind. Am vorde­ ren Teil des Spülschlauches 7 befinden sich außerdem in dessen Wandung noch zusätzliche Düsen 9 für den Vortrieb und zur Spülung. Der Spülschlauch 7 steht über eine Flügelpumpe 14, die zugleich intermittierendes Fluid wie sterile physiolo­ gische Kochsalzlösung abgibt, mit dem offenen Behälter 15 für Spülflüssigkeit in Verbindung. Die Manschette 28 ist am vorderen äußeren Teil des Spülschlauches 7 durch einen Dichtungsring 30 verbunden. Die schon genannte längsgestellte Bohrung im Konus 25 ist ausreichend weit, um auch noch Spülflüssigkeit und zugleich herausgespülten Darminhalt über das Abflußrohr 29 aus dem Körper wegzuspülen, wobei auch desodorierende Maßnahmen leicht vom Stomaträger durch Beigaben von Zusätzen zur Spülflüssigkeit erreicht werden können. Auch antiseptische Maßnahmen können in gleicher Weise durchgeführt werden.

Claims (4)

1. Vorrichtung zur Darmspülung für Stomaträger, mit einem offenen Behälter (15) für die Spülflüssigkeit, mit einem Spülschlauch (7), mit einem durchbohrten Konus (25), der in das Stoma einführbar ist und den vorderen Teil des Spülschlauchs (7) aufnimmt, und mit einem Abflußschlauch (29) für den ausgespülten Darminhalt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (15) über eine Pumpe (14) mit dem hinteren Ende des Spülschlauchs (7) verbunden ist,
daß am vorderen Ende des Spülschlauchs (7) ein Düsenkopf (11) angebracht ist, der nach hinten gestellte Düsen (12) zum Vortrieb im Darm und zur Spülung aufweist,
daß der Konus (25) an seinem hinteren Teil in eine etwa 15 Zentimeter lange Manschette (28) übergeht, in deren äußere Öffnung der Spülschlauch (7) einführbar ist, derart, daß die Manschette (28) mit ihrer äußeren Öffnung (38) den Spülschlauch (7) einige Zentimeter hinter dem Düsenkopf (11) abdichtend umfaßt und sich dann, der weiteren Bewegung des Spülschlauchs (7) folgend, nach innen stülpt, wobei zwischen der Bohrung im Konus (25) und dem am Spülschlauch (7) an­ liegenden Teil der Manschette (28) ein mit dem Darm verbunde­ ner, nach außen durch die Manschette (28) abgedichteter Hohl­ raum verbleibt, und
daß der Hohlraum im äußeren Bereich des Konus (25) mit dem Abflußschlauch (29) verbunden ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Düsenkopf (11) zusätzliche Düsen aufweist, die z. B. frontal nach Art einer Dusche angeordnet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am hinteren Teil des Spülschlauchs (7) ein Ventil an­ gebracht ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abflußschlauch (29) in eine Wulfsche Flasche mündet, an die eine Absaugpumpe angeschlossen ist.