DE20319306U1 - Katheter, insbesondere für die Harnableitung - Google Patents
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Abstract
Katheter,
insbesondere für
die Harnableitung, mit einem rohrförmigen Katheterschaft (11),
der ein distales Ende (12) mit einer Katheterspitze (13) und ein zu
einem Katheteransatz (15) führendes
proximales Ende (14) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass in dem
Lumen (16) des Katheterschafts (11) ein Schlauch (17) verläuft, der
mit einem Auslass (18) an der Katheterspitze (13) verbunden ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Katheter, insbesondere für die Harnableitung, mit einem rohrförmigen Katheterschaft, der ein distales Ende mit einer Katheterspitze und ein zu einem Katheteransatz führendes proximales Ende aufweist.
- Beim Katheterisieren der Harnblase wird ein Katheter in die Harnröhre eingeführt, um Harn aus der Harnblase abzuleiten. Das Katheterisieren kann durch einen Arzt, durch Pflegepersonal oder auch im Wege der Selbstkatheterisierung erfolgen. Die Verlegung des Katheters muss unter aseptischen Bedingungen durchgeführt werden und zudem auch schonend und vorsichtig erfolgen, um Irritationen an der Harnröhre, besonders im Bereich der Sphinkterpassage, zu vermeiden. Zur Verminderung des Verletzungsrisikos ist es üblich, ein Gleitmittel zu verwenden, das am Ausgang der Harnröhre aufgetragen wird. Dabei besteht das Problem, dass das Gleitmittel abgestreift wird und sich sehr schnell verliert, so dass es nur auf einem geringen Teil des gesamten Kanalweges wirksam ist.
- In
EP 0 795 339 B1 ist ein Katheter zur Harnableitung beschrieben, der an der distalen Katheterspitze umfangsmäßig verteilte rinnenförmige Ausnehmungen aufweist, welche als Gleitmitteldepot benutzt werden. Das Gleitmitteldepot soll soviel Gleitmittel zur Verfügung stellen, dass die Reibungswerte zwischen der Urethraschleimhaut und der Sphinkterpassage immer möglichst klein gehalten werden können. Andererseits soll die Katheterspitze durch ihre Formgebung so ausgebildet sein, dass sie keine Irritationen beim Katheterismus erzeugt. Bei dieser Gestaltung der Katheterspitze ist nicht sichergestellt, dass das Gleitmittel aus den rinnenförmigen Ausnehmungen heraus auf der Oberfläche verteilt wird. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Katheter zu schaffen, der beim Vorschieben einen permanenten Austritt von Gleitmittel oder anderen Substanzen aus der Katheterspitze ermöglicht.
- Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Erfindungsgemäß verläuft in dem Lumen des Katheterschafts ein Schlauch, der mit einem Auslass an der Katheterspitze verbunden ist.
- Durch den Schlauch kann permanent Gleitmittel an die Katheterspitze transportiert werden, um dort auszutreten. Dadurch gelingt es, den Katheter über einen langen weg hinweg wirksam zu schmieren, ohne dass ein Gleitmittelmangel auftritt. Ein Nachspritzen von Gleitmittel durch den Schlauch ist jederzeit mög lich. Dadurch wird ein Verletzungsrisiko durch trockenes Katheterisieren vermieden.
- Der erfindungsgemäße Katheter eignet sich auch zur Instillation von Medikamenten, beispielsweise für eine lokale medikamentöse Therapie der Harnröhre. Nach dem Legen des Katheters kann dieser für das Ablassen des Urins verwendet werden. Durch die gegeneinander beweglichen Rohre von Katheterschaft und Schlauch wird eine Versteifung des Katheters vermieden.
- Gemäß einer ersten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Schlauch nahe der Katheterspitze eine Sollbruchstelle aufweist. An dieser kann der Schlauch durch einfaches Ziehen abgerissen und entfernt werden. Dadurch wird das Lumen des Katheterschafts für die Urinableitung oder für andere Zwecke frei.
- Vorzugsweise ragt der Schlauch, der nur an seinem distalen Ende mit dem Katheterschaft verbunden ist, aus dem proximalen Ende des Katheterschafts heraus. Am proximalen Schlauchende befindet sich ein Kupplungsstück, beispielsweise ein Konus- oder Luer- oder Luer-Lock-Anschluss. Dieser kann mit einer Spritze oder einer anderen Gleitmittelquelle verbunden werden, durch die Gleitmittel unter Druck in den Schlauch eingepresst wird.
- Eine bevorzugte zweite Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass mit dem Katheterschaft ein Verzweigungsstück verbunden ist, das einen mit dem inneren Schlauch verbundenen ersten Arm und einen mit dem Lumen des äußeren Schafts verbundenen zweiten Arm aufweist. Hierbei ist ein Abreißen des Innenschlauchs nicht erforderlich. Der Innenschlauch benötigt daher auch keine Sollbruchstelle. Vielmehr haben der innere Schlauch und der äußere Schaft unterschiedliche Anschlüsse für einen Lieferbehälter, aus dem ein Gleitmittel oder eine andere Substanz zugeführt wird, und einen Urinbehälter, in den Urin abgeführt wird. Der Katheter enthält also einen Hinweg und einen Rückweg, die fluidmäßig voneinander getrennt sind und unterschiedliche Anschlüsse aufweisen. Auch hierbei ist die Zufuhr von Gleitmittel in jeder Phase des Vorschiebens des Katheters bei Bedarf möglich.
- Um zu verhindern, dass Urin aus dem ersten Arm des Verzweigungsstückes austritt, kann an eine Spritze oder ein ähnliches Ausgabewerkzeug angeschlossen werden. Der erste Arm, der in Richtung zum distalen Ende des Katheterschafts durchlässig ist, dient als Einspeisungsport für eine Substanz, während der zweite Arm einen Auslassport bildet. Beide Arme sind in unterschiedlichen Richtungen durchlässig. Der erste Arm kann ein Rückschlagventil enthalten, das den Austritt von Urin aus diesem Arm verhindert. Der zweite Arm kann ein manuell betätigbares Absperrorgan enthalten, welches bei der Zufuhr von Gleitmittel abgesperrt wird, um den Austritt von Gleitmittel aus dem zweiten Arm zu vermeiden.
- In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die nachfolgende Beschreibung der Ausführungsbeispiele ist nicht in dem Sinne zu verstehen, dass sie den Schutzbereich der Patentansprüche einschränkt.
- Es zeigen:
-
1 eine schematische Seitenansicht des Katheters nach der ersten Variante der Erfindung, -
2 einen Längsschnitt durch den Bereich II von1 an der Katheterspitze, -
3 einen Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel der zweiten Variante der Erfindung, -
4 eine Seitenansicht des Katheters von3 , -
5 eine perspektivische Ansicht des Katheters von3 , und -
6 eine Darstellung des anzuschließenden Urinbehälters. - Der Katheter
10 ist ein Harnröhrenkatheter für die männliche Harnröhre. Er besteht aus einem Katheterschaft11 aus einem langgestreckten flexiblen Schlauch, der einen Außendurchmesser von etwa 7 mm hat. An dem distalen Ende12 des Katheterschafts befindet sich die Katheterspitze13 , die nach Art einer Kuppel abgerundet ist. Bei dem ersten Ausführungsbeispiel nach den1 und2 befindet sich an dem proximalen Ende14 des Katheterschafts ein Katheteransatz15 , der hier trichterförmig ausgebildet ist. An den Katheteransatz15 kann ein Urinbeutel angeschlossen werden. - Durch den Katheterschaft
11 erstreckt sich durch das Lumen16 hindurch ein Schlauch17 , der mit einem Auslass18 an der Katheterspritze verbunden ist. Wie aus1 hervorgeht, ragt der Schlauch17 aus dem Katheteransatz15 ein Stück weit heraus. An dem proximalen Ende des Schlauchs17 befindet sich ein Kupplungsstück19 zum Anschließen einer Spritze, eines Schlauches oder einer anderen Einrichtung zum Zuführen von fließfähigen Gleitmitteln zu dem Schlauch17 . - Die Gesamtlänge des Katheterschafts
11 beträgt hier beispielsweise 380 mm und die Länge des Überstandes, mit dem der Schlauch17 aus dem Katheterschaft11 herausragt, beträgt 90 mm. Der Außendurchmesser des Schlauchs17 ist deutlich kleiner als der Innendurchmesser des Lumens16 , so dass sich zwischen dem Schlauch und dem Katheterschaft ein Ringraum befindet. - Im Bereich des distalen Endes
12 sind seitliche Löcher20 an dem Katheterschaft vorgesehen. Dies sind Eintrittslöcher, durch die Urin aus der Harnblase in den Katheter eintreten kann. - An dem distalen Endabschnitt des Schlauchs
17 befindet sich eine Sollbruchstelle21 , an der der Schlauch mit einem Schlauchabschnitt17a verbunden ist, welcher mit der Wand des Katheterschafts entlang einer ringförmigen Schweißstelle22 um die Öffnung18 herum verschweißt ist. - Beim Gebrauch des Katheters
10 wird dieser in dem in1 dargestellten Zustand in die Harnröhre eingeführt. An das Kupplungsstück19 ist eine Gleitmittelquelle in Form einer Spritze u.dgl. angeschlossen, durch die Gleitmittel in den Schlauch17 injiziert wird. Das Gleitmittel tritt an dem zentrischen Auslass18 an der Katheterspitze aus und verteilt sich nach allen Seiten gleichmäßig. Während des weiteren Vorschiebens des Katheters kann durch Hineinpressen weiteren Gleitmittels die Gleitmittelzufuhr manuell dosiert werden. Wenn das distale Ende12 die Harnblase erreicht hat, wird der Schlauch17 vom proximalen Ende her gezogen, so dass er an der Sollbruchstelle21 abreißt. Er wird dann entfernt, so dass nur der Katheterschaft11 , dessen inneres Lumen16 frei ist, in der Harnröhre verbleibt. - Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel der
3 –5 besteht der Katheter10 ebenfalls aus einem Katheterschaft11 mit einem Lumen16 , durch welches sich ein Schlauch17 erstreckt. Die Ab messungen und die Form des Katheters10 sind im Wesentlichen die gleichen wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel. Nahe der Katheterspitze13 befinden sich seitliche Löcher20 . - Das proximale Ende
14 des Katheterschafts11 ist mit einem Y-förmigen Verzweigungsstück25 verbunden, das einen ersten Arm26 und einen zweiten Arm27 sowie einen Zusammenführungsarm28 aufweist. Der erste Arm26 ist mit dem Lumen des Schlauchs17 verbunden und der zweite Arm27 ist mit dem Lumen des Katheterschafts11 verbunden. Der erste Arm26 enthält ein Rückschlagventil28 und ein Kupplungsstück19 , beispielsweise einen Luer-Lock-Adapter. Das Kupplungsstück19 dient zum Anschließen einer Spritze oder eines anderen Zuführbehälters für Gleitmittel. - Der zweite Arm
27 ist mit einem Schlauchstück29 verlängert, das zu einem Katheteransatz15 führt, welcher hier als Trichteransatz ausgebildet ist. An den Katheteransatz15 wird ein Urinbehälter zur Aufnahme des abfließenden Urins angeschlossen. Auf dem Schlauchstück29 sitzt ein manuell betätigbares Absperrorgan30 in Form einer Schiebeklemme, mit der das Schlauchstück flachgequetscht und somit verschlossen werden kann. -
6 zeigt eine schematische Darstellung eines Urinbehälters35 , bei dem es sich beispielsweise um einen flexiblen Urinbeutel handelt. Der Urinbehälter35 ist mit einem Verbindungsschlauch36 versehen, welcher ein Kupplungsstück37 in Form eines Stufenkegels aufweist. Das Kupplungsstück37 kann in den Kathetereinsatz15 klemmend eingesteckt werden. - Beim Gebrauch des Katheters nach dem Ausführungsbeispiel der
3 –5 wird der Katheterschaft11 in die Harnröhre geführt. Dabei ist das Schlauchstück29 durch das Absperrorgan30 verschlossen. Mittels einer Spritze wird Gleitmittel durch das Kupplungsstück und das Rückschlagventil28 in den Schlauch17 injiziert. Die Spritze kann nach Erreichen der Harnblase entweder an dem Kupplungsstück19 verbleiben oder, wie in5 dargestellt, entfernt werden. Aufgrund des Rückschlagventils28 wird der Austritt von Urin an dem zweiten Arm26 des Verzweigungsstücks25 stets verhindert. Wenn das distale Ende12 des Schafts11 die Harnblase erreicht hat, wird der Urinbehälter35 angeschlossen, indem das Kupplungsstück37 in den Katheteransatz15 eingeführt wird. Danach wird das Absperrorgan30 gelöst und es erfolgt die Entleerung der Harnblase durch das Lumen16 des Schafts11 in den Urinbehälter35 .
Claims (12)
- Katheter, insbesondere für die Harnableitung, mit einem rohrförmigen Katheterschaft (
11 ), der ein distales Ende (12 ) mit einer Katheterspitze (13 ) und ein zu einem Katheteransatz (15 ) führendes proximales Ende (14 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Lumen (16 ) des Katheterschafts (11 ) ein Schlauch (17 ) verläuft, der mit einem Auslass (18 ) an der Katheterspitze (13 ) verbunden ist. - Katheter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlauch (
17 ) nahe der Katheterspitze (13 ) eine Sollbruchstelle (21 ) aufweist. - Katheter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,' dass der Schlauch (
17 ) aus dem proximalen Ende (14 ) des Katheterschafts (11 ) herausragt und an seinem proximalen Ende ein Kupplungsstück (19 ) aufweist. - Katheter nach einem der Ansprüche 1 – 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlauch (
17 ) nur an seinem distalen Ende (12 ) mit dem Katheterschaft (11 ) verbunden ist. - Katheter nach einem der Ansprüche 1 – 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Schlauch (
17 ) und dem Katheterschaft (11 ) ein Ringkanal vorhanden ist. - Katheter nach einem der Ansprüche 1 – 5, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Katheterschaft (
11 ) ein Verzweigungsstück (25 ) verbunden ist, das einen mit dem Schlauch (17 ) verbundenen ersten Arm (26 ) und einen mit dem Lumen (16 ) des Schafts (11 ) verbundenen zweiten Arm (27 ) aufweist. - Katheter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Arm (
26 ) ein Rückschlagventil (28 ) enthält. - Katheter nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Arm (
26 ) in einem Kupplungsstück (19 ) endet. - Katheter nach einem der Ansprüche 6 – 8, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Arm (
27 ) mit einem Schlauchstück (29 ) verbunden ist, welches ein manuell betätigbares Absperrorgan (30 ) trägt. - Katheter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Absperrorgan (
30 ) eine Schiebeklemme ist. - Katheter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungsstück (
19 ) ein Luer-Lock-Anschluss ist. - Katheter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Katheteransatz (
15 ) ein Trichteransatz ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE20319306U DE20319306U1 (de) | 2003-12-13 | 2003-12-13 | Katheter, insbesondere für die Harnableitung |
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DE20319306U DE20319306U1 (de) | 2003-12-13 | 2003-12-13 | Katheter, insbesondere für die Harnableitung |
Publications (1)
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