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Irrigationsrohr für Darmspülungen mit grossen Wassermengen.
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Bei Darmspülungen, die mit verhältnismässig grossen Wassermengen (10-100 !) vorgenommen werden, kommt es vor, dass durch Krämpfe des Afterscliessmuskels ein Vollaufen des Darmes eintritt, was eine Hochdrängung des Zwerehfelles, Atembeklemmung, Angstgefühl ; Herzbeengung, Übelkeiten, Erbrechen usw. zur Folge hat.
Diese unvorhergesehenen, unangenehmen Zufälle sollen durch die vorliegende Erfindung vermieden, die Darmspülung als selbsttätig gesichert werden.
Es sind bereits Spülvorrichtungen bekannt, bei denen der in die Körperhöhle zu liegen kommende Teil des Röhrchens in Abständen von demselben von einigen Längsstäben umgeben ist, durch die der Körperkanal erweitert und der Rücklauf der Spülflüssigkeit gewährleistet werden soll.
Demgegenüber ist bei dem Darmspülrohr gemäss der vorliegenden Erfindung der in dem Afterkanal liegende Teil des Röhrchens mit Längsschlitzen versehen bzw. er besteht aus einzelnen Längsstäben, so dass die Schleimhaut des Afterkanals in unmittelbare Berührung mit dem Irrigationswasser gelangt, wodurch das Auftreten von Afterkrämpfen während der Irrigation und ein dadurch bedingtes Vollaufen des Darmes verhütet wird.
Ein weiterer Teil der Erfindung besteht darin, dass das Irrigationsrohr an dem ausserhalb des Darmes liegenden Teil mit einer oder mehreren seitlichen Öffnungen versehen ist, durch die das überschüssige Irrigationswasser bei etwa im Darminnern auftretenden Strömungshindernissen ausfliessen kann. In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in vier beispielsweisen Ausführungsformen in Seitenansicht mit teilweisem Schnitt dargestellt.
Der im After liegende Teil des Irrigationsrohres besteht aus einem etwa 1 cm langen Rohrstutzen a, der einen je nach der Sortimentsgrösse ungefähr 3-10 cm langen Dilatator b trägt. Dieser besteht zweckmässig aus mehreren Drahtstäben c, die mit den rückwärtigen Enden an dem Rohrstutzen festgelegt und in den Fig. 1 und 3 als Drahtbügel ausgebildet sind, die vorne z. B. durch Lötung miteinander verbunden sind. Bei den Ausführungsformen nach den Fig. 2 und 4 gehen die vorderen Drahtenden c in einen kurzen Rohrstutzen d über, an dem sie festgelegt sind. Zwischen den Drahtstäben entstehen gewissermassen Längsschlitze bl für den Durchfluss der Irrigationsflüssigkeit. Die Drahtstäbe können entweder gerade sein (Fig. l und 2) oder aber eine leichte Krümmung nach aussen aufweisen (Fig. 3 und 4).
Durch die Anordnung des Dilatators, der hier eine Fortsetzung des Spülröhrchens bildet und nicht wie gebräuchlich das Röhrchen umgibt, ergibt sich ein unmittelbarer Kontakt des warmen Irrigationswasserstromes mit der Schleimhaut des Afterkanals, wodurch das Auftreten von Afterkrämpfen während der Irrigation mit allen schädlichen Folgen in der Regel verhütet wird. Es wird also hier der Einlaufweg des Irrigationswassers gesichert. Selbstverständlich muss der Dilatator so lang sein, dass er sich über den grössten Teil des Afterkanals erstreckt.
Wenn durch Strömungshindernisse im Darm eine Drucksteigerung im Innern des Darmes auftritt, wird durch den Dilatator eine gleichzeitige Fortpflanzung dieses steigenden Druckes auf die Seitenwände des den Darmabschluss bildenden Afterkanals (Afterschliessmuskels) bewirkt, wodurch in vielen Fällen der Afterschliessmuskel geöffnet wird.
Das Irrigationsrohr ist an seinem ausserhalb des Darmes liegenden Teil e mit einer oder mehreren Öffnungen t (Fig. 1 und 4) versehen, deren Gesamtquerschnitt ungefähr die Hälfte des Querschnittes des Irrigationsrohres beträgt. Durch diese Öffnungen wird eine Teilung des Irrigationsstromes in zwei ungefähr gleiche Teilströme erzielt, von denen nur der durch den Dilatator strömende zur Darmspülung
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verwendet wird (Darmstrom), während der andere, durch die Öffnungen f abgeleitete (Nebenstrom) nur zur Ausbalanzierung der dem Darmstrom sich entgegenstellenden Hindernisse (Darmkrämpfe, Darmknickungen, Darmverschlüsse u. dgl.) bestimmt ist.
Jede im Darm auftretende Behinderung des Darmstromes bewirkt eine kompensierende Beschleunigung und Verstärkung des Nebenstromes, so dass niemals der volle hydrostatische Druck des Irrigationsstromes auf die Darmwand zur Wirkung gelangen und dort einen schädigenden Einfluss (Darmdehnung) ausüben kann.
Die dargestellten Formen des Dilatators sind selbstverständlich nur einige Ausführungsbeispiele, doch sind hiemit dieselben keineswegs als erschöpft zu betrachten. So können z. B. in der Wandung des im Darme liegenden Rohrteiles Längsschlitze mit sorgfältig abgestumpften Kanten vorgesehen sein, wodurch der gleiche Zweck wie mit den dargestellten Ausführungsformen erreicht werden würde.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Irrigationsrohr für Darmspülungen mit grossen Wassermengen, dadurch gekennzeichnet, dass das Irrigationsrohr an dem in den Afterkanal zu liegen kommenden Teil mit bis zum vorderen Rohrende oder bis nahe zu demselben reichenden Längssclitzen (b) versehen ist, so dass die Schleimhaut des Afterkanals in unmittelbare Berührung mit dem Irrigationswasser gelangt, wodurch das Auftreten von Afterkrämpfen während der Irrigation und ein dadurch bedingtes Vollaufen des Darmes verhütet wird.