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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen eines Beckens einer Toilette mit einem nahe der oberen Randkante angeordneten überhängenden Rand, der mit dem Becken einen Führungskanal für Spülwasser ausbildet, und einer Abflussöffnung.
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Stand der Technik
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Heute sind eine Vielzahl von Toilettenarten bekannt und in Gebrauch. Hierzu zählen vor alle Dingen Tiefspüler, Flachspüler, Hocktoiletten, stehende oder hängende Toilettenbecken usw.. Wichtig bei all diesen Toiletten ist eine einfache und ausreichende Möglichkeit der Reinigung, wobei vor allem auch versteckte Räume gereinigt werden sollen. Zu diesen zählt vor allem der Kanal, der zum Führen des Spülwassers in dem Becken dient und durch einen überhängenden Rand gebildet wird. Dieser ist schwer zugänglich und wird deshalb nicht ausreichend gereinigt. Aus diesem Grunde gibt es heute bereits randlose Toiletten, die aber besondere Vorkehrungen zum Führen des Spülwassers in dem Becken treffen müssen.
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Aus der
DE 20 2016 006 209 U1 ist ein WC-Garnitur zur umweltfreundlichen Reinigung von WC-Becken bekannt, welche die normale Ablauföffnung eines WC-Beckens verschliesst und das Einfüllen von Flüssigkeit in die Innenbeckenschale eines WC-Beckens bis kurz unter die Oberkante der WC-Schüssel ermöglicht. Das dabei verwendete Überlaufrohr muss aber für das jeweilige Becken massangefertigt werden, was sehr aufwendig ist.
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In der
DE 42 42 446 A1 wird eine Putzhilfe angeboten, die aus einem aufblasbaren, umweltunschädlichen, schnell verrottbaren und mehrmals verwendbaren Kunststoffsack mit Noppenstruktur besteht, der mittels einer Luftpumpe im wasserleeren Siphon des WCs aufgeblasen wird. Putzessig wird mit einer Spritze in den oberen WC-Rand eingespritz, läuft dann in den Zwischenraum zwischen Putzhilfe und Siphonwand und kann dort unverdünnt seine Reinigungskraft entfalten. Nach dem Einwirken des Putzessigs und nach dem Ablassen der Luft aus dem Kunststoffsack wird die Putzhilfe herausgezogen, und mit der Spritze wird der Putzessig herausgesaugt. Mit dieser Putzhilfe ist aber nicht das Reinigen des Spülwasserkanals am oberen Rand des WCs möglich.
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Gemäss der DE 20 2020 005 794.0 soll in die Abflussöffnung ein Körper eingesetzt werden. Dieser besteht bevorzugt aus einem flexiblen, aufblasbaren Kunststoff, ähnlich einem Ballon. Der Körper ist so geschnitten, dass er an seinem dem Einlass für das Aufblasmedium fernen Ende einen Ballon ausbildet, der sich der Innenkontur der Abflussöffnung anpassen kann. Hierdurch wird ein Verschluss bewirkt, so dass die Reinigungsflüssigkeit nicht abfliesst, sondern in dem Becken stehen bleibt.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer Vorrichtung der oben genannten Art, bei der sichergestellt wird, dass alle Bereiche der Toilette gereinigt werden und dies auf einfache Art und Weise, ohne dass sich der Benutzer mit Spülwasser o. dgl. benetzt.
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Lösung der Aufgabe
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Zur Lösung der Aufgabe führt eine über die Abflussöffnung zu legende Membran, welche die Abflussöffnung allseitig überdeckt.
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Diese Membran ermöglicht es nun, dass das Becken randvoll mit Wasser bzw. vor allem mit einem Spülmittel gefüllt werden kann, welches auch in den Führungskanal eindringt, so dass dort das Spülmittel seiner Reinigungswirkung nachkommen kann. Damit werden das gesamte Becken und insbesondere der Führungskanal intensiv gereinigt.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Membran einen Ringkragen um die Abflussöffnung auf. Dieser Ringkragen umgibt die Abflussöffnung und dichtet sie ab. Dieser Ringkragen umgibt kann aber auch eine Ausstülpung umgeben, welche beim Einsetzen der Membran in die Abflussöffnung eindringt und so auch eine seitliche Abdichtung der Abflussöffnung vornimmt.
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Bevorzugt weist die Membran zumindest im Bereich der Ausstülpung Verstärkungen auf, so dass die Membran bzw. auch die Ausstülpung mit der Hand oder Faust in die Abflussöffnung eindrückt werden kann. Damit kann vorübergehend oder aber auch über den Zeitraum der Reinigung ein Druck auf die Membran ausgeübt werden, so dass hierdurch die Abdichtung der Abflussöffnung wesentlich verbessert wird.
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Gemäss der vorliegenden Erfindung wird allein schon für die Membran Schutz begehrt. Zur Verbesserung der Handhabung der Membran ist aber eine Gerätschaft vorgesehen, mit welcher die Membran auf bzw. in die Abflussöffnung eingesetzt und dort festgelegt werden kann. Diese Gerätschaft weist beispielsweise eine Traverse auf, welche beispielsweise über zwei Saugnäpfe auf dem oberen Rand des Beckens festgelegt werden kann. An der Traverse soll dann die Membran vertikal verstellbar angeordnet sein, was beispielsweise mittels einer Schraubspindel in einem Schlitten geschieht, in dem die Schraubspindel dreht. Mit diesem Schlitten kann die Membran auch waagrecht entlang der Traverse bewegt und so relativ genau über der Abflussöffnung positioniert werden.
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Insgesamt ist die Vorrichtung einfach aufgebaut und leicht handhabbar, so dass sie auch von ungeübten Personen benutzt werden kann. Mit ihr ist eine sehr saubere und intensive Reinigung einer Toilette möglich.
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Figurenliste
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
- 1 einen schematisch und perspektivisch dargestellten Längsschnitt durch eine Toilette;
- 2 eine perspektivische Draufsicht auf die Toilette gemäss 1 mit eingesetzter erfindungsgemässer Vorrichtung;
- 3 eine perspektivische Unteransicht einer erfindungsgemässen Membran;
- 4 eine Draufsicht auf die Membran gemäss 3.
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Ausführungsbeispiel
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In 1 ist eine Toilette 1 angedeutet, die an einer Wand 2 befestigt ist. Dabei begrenzt eine obere Randkante 3 ein Becken 4, wobei von der oberen Randkante 3 ein überhängender Rand 5 nach unten in das Becken 4 abragt und so einen Kanal 6 für Spülwasser ausbildet. Dieses Spülwasser stammt aus einem Einlass 7, der von einer Zuleitung 8 in der Wand 2 gebildet wird.
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Nach unten geht das Becken 4 durch eine Abflussöffnung 12 in einen Siphon 9 über, der an ein Abflussrohr 10 anschliesst.
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Gemäss 2 ist auf die Randkante 3 des Beckens 4 eine Traverse 11 aufgesetzt, wobei sich diese mit zwei gegenüberliegenden Saugnäpfen 13.1 und 13.2 auf der oberen Randkante 3 des Beckens 4 abstützt. Etwa mittig ist an der Traverse 11 ein Schieber 14 angeordnet, der entlang der Traverse 11 verschoben und an dieser über eine Klemmschraube 15 festgelegt werden kann.
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In dem Schieber 14 ist eine Schraubspindel 16 geführt, die mittels eines Drehknopfs 17 gedreht werden kann.
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Andererseits des Drehknopfs 17 hängt an der Schraubspindel 16 eine Membran 18, die, wie in den 3 und 4 gezeigt, einen Ringkragen 19 und eine Ausstülpung 20 aufweist. Die Ausstülpung 20 ist noch mit Verstärkungen 21 versehen, die streifen- bzw. ringförmig ausgebildet sind.
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Die Funktionsweise der vorliegenden Erfindung ist folgende:
- Zum Reinigen des Beckens 4 und insbesondere des Kanals 6 zwischen Becken 4 und überhängendem Rand 5 wird die Membran 18 über die Abflussöffnung 12 gelegt, so dass der Ringkragen 19 einen dichtenden Abschluss nach aussen bildet. Dabei greift die Ausstülpung 20 in die Abflussöffnung 12 ein. Genügt dies für eine Abdichtung nicht, so wird der Druck auf die Membran 18 durch Schrauben der Schraubspindel 16 erhöht, bis tatsächlich durch die Membran eine gewünschte Abdichtung der Abflussöffnung 12 entsteht.
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Nunmehr kann in das Becken 4 Wasser bzw. Wasser mit Reinigungsmittel eingebracht werden, welches insbesondere auch in den Kanal 6 eindringt und dort seine reinigende Wirkung entfaltet.
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Zum Öffnen der Abflussöffnung 12 wird die Schraubspindel 16 in die entgegengesetzte Richtung gedreht, so dass die Membran 18 aus der Abflussöffnung 12 gezogen bzw. der Ringkragen 19 von dem Becken um die Abflussöffnung 12 herum abgehoben wird. Jetzt kann das Wasser zusammen mit der Reinigungsflüssigkeit durch die Abflussöffnung 12 und den Siphon 9 bzw. das Abflussrohr 10 davonfliessen. Die Traverse 11 wird von dem oberen Beckenrand 3 gelöst. Jetzt ist die Toilette wieder gebrauchsfertig.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Toilette
- 2
- Wand
- 3
- obere Randkante
- 4
- Becken
- 5
- Rand
- 6
- Kanal
- 7
- Einlass
- 8
- Zuleitung
- 9
- Siphon
- 10
- Abflussrohr
- 11
- Traverse
- 12
- Abflussöffnung
- 13
- Saugnapf
- 14
- Schieber
- 15
- Klemmschraube
- 16
- Schraubspindel
- 17
- Drehknopf
- 18
- Membran
- 19
- Ringkragen
- 20
- Ausstülpung
- 21
- Verstärkung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202016006209 U1 [0003]
- DE 4242446 A1 [0004]