DE61343C

DE61343C - Badekissen

Info

Publication number: DE61343C
Application number: DENDAT61343D
Authority: DE
Original assignee: M. M. ROTTEN in Berlin N.W., Schiff bauerdamm 29a
Anticipated expiration: 1911-03-05

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 30: Gesundheitspflege.

M. M. ROTTEN in BERLIN. Badekissen.

Es ist ein schwer empfundener Uebelstand für Unterleibsleidende, welchen in Bädern aufgelöste Heilstoffe durch ihre Einwirkung auf die Schleimhäute oder andere Theile des Afters Linderung und Besserung verschaffen sollen, dafs beim Sitzen in Wannen- oder Sitzbädern gerade jene Theile, auf welche das Badewasser wirken soll, dem freien Zutritt desselben entzogen sind, da das Wasser durch die auf dem Böden der Wanne auflagernden Sitztheile des Badenden ganz verdrängt wird, wozu noch die unangenehme unmittelbare Berührung des harten Bodens mit dem Gesäfs kommt. Gewöhnlich versucht es der Badende, sich durch Aufstützen der Arme auf die Wannenränder in kauernder Stellung zu erhalten, um diesem. Uebelstande zu begegnen. Hierbei befindet er sich aber in unbequemer, rasch ermüdender, somit nicht lange beizubehaltender Lage, durch welche das freie Spiel des Schliefsmuskels behindert ist.

Ueberdies wird, namentlich in Sitzwannen, durch das beim Aufstützen erfolgende Herausheben des Körpers aus der Badeflüssigkeit der Höhenstand der letzteren stark gesenkt, so dafs es schwer, wenn nicht unmöglich ist, in dieser Stellung die leidenden Theile überhaupt unter Wasser zu halten.

Dem geschilderten, namentlich von Hämorrhoidalbeschwerden heimgesuchten Leidenden beklagten Mangel wird durch das den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Badekissen abgeholfen, welches auf beiliegender Zeichnung dargestellt ist.

Wie ersichtlich, besteht dieses Badekissen aus einer elliptisch oder ähnlich gestalteten Platte.

Diese kann aus vulcanisirtem Kautschuk oder irgend einem anderen mit Gummi überzogenen Stoff hergestellt sein, welcher schwerer als Wasser ist, so dafs das Badekissen nicht schwimmt, sondern auf dem Boden der Wanne aufliegt. Auf seiner Oberfläche ist die Platte a durch Aushöhlungen für die Auflagerung des Gesäfses, dem Körperbau anpassend, gestaltet, während ein in ihrer Mitte angebrachter Ausschnitt b zur Aufnahme des Afters dient und den unbehinderten Zutritt der Flüssigkeiten von unten zum Körper gestattet.

Rinnenförmige Aushöhlungen c an der Unterseite und Ausnehmungen c¹ an der Oberseite der Platte α vermitteln die Verbindung des mittleren Ausschnittes b mit dem übrigen Innenraum der Wanne, wodurch erreicht wird, dafs bereits bei dem geringsten Spiel des Schliefsmuskels sich das im Ausschnitt b unter dem Gesäfs befindliche Wasser erneuert, so dafs stets frische Flüssigkeit den leidenden Organen zugeführt wird.

Wohl sind schon seit längerer Zeit ringförmige, mit Luft zu füllende Kautscbukkissen im Gebrauch, welche, aufgeblasen, einen bequemen Sitz gewähren; diese Luftkissen eignen sich jedoch nur zu Sitzunterlagen auf Stühlen oder anderen Sitzmöbeln, während ihre Anwendung im Bade unvermeidliche Uebelstande mit sich bringen würde. Erstens wäre ohne die Hülfe einer zweiten Person die Schwierigkeit, sich auf das schwimmende Kissen genau so zu setzen, dafs es beim Niedertauchen in die Badeflüssigkeit in der richtigen Lage bleibe, sehr bedeutend, wozu sich überdies das störende Bestreben des Luftkissens, bei der geringsten

Körperhebung wieder zur Wasseroberfläche zu gelangen, gesellt, was die angewendete Mühe, den richtigen Sitz beizubehalten, vereitelt. Zweitens würde der Umstand eintreten, dafs die die leidenden Theile bespülende, vom ringförmigen Polster umgebene Wassermenge von der übrigen in der Wanne befindlichen Flüssigkeit vollständig abgeschlossen wäre, so dafs durch die ganze Badezeit hindurch eigentlich nur immer dieselbe verschwindend kleine Menge Wasser zur Wirksamkeit gelangen könnte.

Wie aus obigem ersichtlich, ist den im Vorstehenden geschilderten Uebelständen durch die Gestaltung des den Gegenstand vorliegender Erfindung bildenden Badekissens vollständig begegnet.

Claims

Pa te nt-Anspruch:

Badekissen, bestehend aus einer massiven Platte α von gröfserem specifischen Gewicht als dasjenige der Badeflüssigkeit, welche Platte auf ihrer Oberseite mit passenden Aushöhlungen für die Auflagerung der Sitztheile und an beiden Seiten mit rinnenförmigen Ausnehmungen cc¹ versehen ist, welche vom Umfang der Platte α bis zu ihrer mittleren Durchbrechung b reichen. ■

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.