DE595528C - Liegestuhlartiger Darmbadeapparat - Google Patents

Description

Den Gegenstand des Patents bildet eine Verbesserung und Weiterbildung des zur Ausführung von Darmbädern dienenden Liegestuhles nach Patent 594 746, und die Erfrndung besteht in der in den Patentansprüchen gekennzeichneten und nachstehend erläuterten Ausbildung und Anordnung. Durch diese wird eine erhebliche Vereinfachung in der Handhabung und Bedienung des liegestuhlartigen Darmbadeapparates erzielt und eine bequemere sowie raschere Anpassung .und Einrichtung an dem Körper des Patienten gewährleistet. Weiter kann nunmehr der Entleerungsvorgang während des Darmbades innerhalb des Trichters leicht von außen beobachtet werden, und es ist bei klappenartiger Ausbildung der Schaugläser sogar möglich, vorübergehend Eingriffsöffnungen zu ärztlichen Hantierungen an dem Patienten während des Darmbades freizulegen, ohne daß der an dem Körper des Patienten angesetzte Ablauftrichter irgendeine Verstellung oder Änderung erfahren muß.

Die neue verbesserte Liegestuhlausbildung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiele dargestellt, und zwar zeigt

Fig. ι eine Seitenansicht mit teilweisem ■ Längsschnitt, wobei der Ablauftrichter vom Patientensitz zurückgestellt ist,

Fig. 2 die Liegevorrichtung mit gegen den Patientensitz angestelltem Ablauftrichter,

Fig. 3 in vergrößertem Maßstabe einen Querschnitt mit Blick auf die Trichteröffnung,

Fig. 4 und 5 eine Teildarstellung der Liegevorrichtung mit dem Ablauftrichter allein in Seitenansicht und Grundriß.

Wie bei der im Hauptpatent dargestellten Ausführung sind an dem die Sitzplatte 19 samt elastischem Sitzkissen 1 tragenden Rahmen 7 längsverstellbar Tragstangen 20 gelagert, an denen der mit unteren Auslaßstutzen 23 versehene Ablauftrichter 14 befestigt ist. Nach der Erfindung sind die Stangen 20 in Hohlhülsen 20' geführt, die mit der Sitzvorrichtung in geeigneter Weise verbunden und gegenüber dieser um feste Zapfen 34 schwenkbar sind. In der unteren Seite des Hohlhülsenmantels ist eine Aussparung eingearbeitet, und auch die Trichtertragstange 20 besitzt entsprechende Einkerbungen, in die eine feste Sperrnase 36 eingreift, welche durch die Aussparung der Hohlhülse 20' nach innen tritt (Fig. 4). Durch das Gewicht des Trichters werden die Führungsstangen 20 und damit auch deren Hohlhülsen 20' um die festen Zapfen 34 nach abwärts gedrückt und gegen die feste Sperrnase 36 aufgesetzt und dadurch die Trichtersperrung gegen Längsverschie-

bung gesichert. Wird der Trichter etwas angehoben, so schwingen Tragstangen 20 und Hohlhülsen 20' um den Punkt 34 hoch, klinken dabei aus der festen Sperrnase 36 aus, und die Trichterverstellung in der Längsrichtung der Tragstangen 20, die in den Hohlhülsen 20' nun frei verschieblich sind, kann erfolgen.

Im Trichterkörper selbst sind vorteilhaft an gegenüberliegenden Stellen Schaugläser 31 angeordnet, die zweckmäßig abnehmbar oder aufklappbar sind, so daß Eingriffsöffnungen zu ärztlichen Hantierungen an dem Patienten freigelegt werden können. An der äußeren Seite des Trichterkörpers sind den Öffnungen bzw. Schaugläsern 31 einerseits eine Lichtquelle 32 und andererseits ein Beobachtungsspiegel 33, beide einstellbar, zugeordnet. Die Lichtquelle wirft ihre Strahlen in das Innere des Ablauf trichters, die dann der entsprechend eingestellte gegenüberliegende Spiegel auffängt, so daß die Vorgänge innerhalb des Trichters dauernd in bequemer Weise sowohl von dem Patienten selbst wie auch von dem Arzte verfolgt werden können. Der stumpfwinkelig zur Sitz- bzw. Liegeebene 1 stehende und mit dem LTmkleidungsüberzug 25 versehene Rand der Trichteröffnung trägt an der unteren Seite eine vorspringende Auffangschale 14', die sich schubladenartig in ein unter der Sitzplatte 19 vorgesehenes Gehäuse 19' einschieben läßt (Fig. ι- und 2). Die zur Bestimmung der Liegestellung dienende Oberschenkelstütz'e 8 ist vorteilhaft mit den die elastische Sehne 30 tragenden Seitenstützen 29 durch Brücken 28 zusammengeschlossen, die an dem Sitzrahmen 7 befestigt sind, und zwar derart, daß der Trichterrand 25 bei Anstellung des Trichters gegen das Sitzkissen 1 sich in die Verbindungsbrücken 28 einlegt und dort die Abdichtung unterstützt. Die Oberschenkelstützen 8 liegen demnach im Inneren der Trichteröffnung, während die Seitenstützen und Sehnenträger 29 außerhalb des Trichterrandes liegen (Fig. 3). Bei zurückgeschobenem Trichter (Fig. 1 und 4) bleiben die Oberschenkelstützen 8 und die Seitenträger 29 mit der elastischen Sehne 30, die zur Mitbefestigung der Spülröhre dient, vor dem Stuhlsitze 7, 1 in Stellung, so daß die Liegelage des Patienten durch die Stützen allein schon bestimmt und geregelt wird (Fig. 1) und der Ablauftrichter nach dem Anschieben gegen das Gesäß ohne weiteres richtigen Auflagesitz gegen dieses findet. Bein- und Fußstützen sind als eine zusammenhängende und am Fußende abgewinkelte Auflageplatte ίο, ausgebildet, die von einem um den Punkt 3' verstellbaren Schwenkarm 3 getragen und von einem axial verstellbaren Stützarm 4' unterfangen ist, der mit dem Plattenschwingpunkt 3' gemeinsam an einer Futterhülse 4 sitzt, die längsverschieblich und feststellbar auf Längsstangen 2 lagert, welche von dem Sitzrahmen 7 des Stuhles getragen sind. Die Bein- und Fußauflageplatte ist demnach in horizontaler Richtung auf den Längsstangen 2 verstell- und feststellbar und kann außerdem um den Drehzapfen 3' durch entsprechende Verstellung des Stützarmes 4' eingestellt und in die entsprechende Lage eingerichtet werden. Die Rückstell- und Anstellverschiebung des Ablauftrichters 14, der an den Tragstangen 20 sitzt, ist unabhängig von der Bein- und Fußstütze 10, 17 und beeinflußt diese in keiner Weise.

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Liegestuhlartiger Darmbadeapparat mit Ablauftrichter nach Patent 594 746, dadurch gekennzeichnet, daß der gegen das Sitzkissen (1) anstellbare Trichter (14) durch auslösbare Sperren (20', 36) feststellbar ist.

2. Darmbadeapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der anstellbare Trichter (14) in seiner Wandung mit wenigstens einem Schauglas ausgerüstet ist.

3. Darmbadeapparat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schauglas außerhalb des Trichters eine Lichtquelle, gegebenenfalls im Verein mit einem Spiegelreflektor, zugeordnet ist.

4. Darmbadeapparat nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der anstellbare Trichter (14) an entsprechenden Stellen zwei Schaugläser aufweist, von denen dem einen außerhalb des Trichters eine Lichtquelle (32) zugeordnet ist, während durch das andere mittels eines seitlich von dem außerhalb des Trichters angeordneten, einstellbaren Beobachtungsspiegels (33) das durch die Lichtquelle erleuchtete Trichterinnere im Spiegelbilde zu beobachten ist.

5. Darmbadeapparat nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaugläser (31) abnehmbar oder aufklappbar sind, so daß in dem Trichtermantel Eingriffsöffnungen zu ärztlichen Hantierungen an dem Patienten freigelegt werden können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen